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    Plenarprotokoll 17/199 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 199. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 I n h a l t : Ausschussüberweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur innerstaatlichen Umsetzung des Fiskalver- trags (Drucksachen 17/10976, 17/11011) . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 38: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Zweiten Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2012 (Zweites Nachtragshaus- haltsgesetz 2012) (Drucksache 17/10900) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Peter Friedrich, Minister (Baden-Württemberg) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energiewende sozial gestalten – Bezahlbare Strompreise gewährleisten (Drucksache 17/10800) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Bärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Bezahlbare Energie sichern durch Einsparung, Er- neuerbare und mehr Verbraucher- rechte (Drucksache 17/11030) . . . . . . . . . . . . . . c) Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Rita Schwarzelühr-Sutter, Rolf Hempelmann, Dirk Becker, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Die Energiewende – Kosten für Verbrau- cherinnen, Verbraucher und Unterneh- men (Drucksache 17/10366) . . . . . . . . . . . . . . 24085 A 24085 B 24085 B 24085 C 24087 C 24088 D 24089 B 24090 D 24091 A 24091 C 24093 A 24094 C 24096 B 24097 C 24099 B 24100 A 24101 A 24102 A 24103 A 24104 B 24105 C 24106 D 24107 A 24107 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven Morlok, Staatsminister (Sachsen) . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steu- erlichen Förderung der privaten Altersvor- sorge (Altersvorsorge-Verbesserungsge- setz – AltvVerbG) (Drucksache 17/10818) . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Fraktion der SPD: Eine gesetz- liche Obergrenze für verbraucherge- rechte Dispositionszinsen (Drucksache 17/10988) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Dr. Kirsten Tackmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung der Zinssätze für Dispositions- und Überziehungskre- dite (Drucksache 17/10855) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Sylvia Kotting-Uhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Rechtsstaatlich- keit in Russland (Drucksachen 17/7541, 17/9521) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Agnes Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Modernisierung Russlands ohne Rechtsstaatlichkeit (Drucksache 17/11002) . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktion der SPD: Gemeinsam die Modernisierung Russlands voranbrin- gen – Rückschläge überwinden – Neue Im- pulse für die Partnerschaft setzen (Drucksache 17/11005) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 24107 B 24108 D 24111 C 24113 B 24114 D 24115 D 24117 A 24117 C 24118 C 24120 D 24122 B 24123 A 24123 D 24124 C 24125 C 24126 D 24127 C 24129 B 24130 B 24131 C 24132 C 24133 C 24134 A 24134 C 24135 B 24135 B 24136 D 24138 C 24139 D 24141 B 24142 D 24144 C 24145 A 24146 A 24147 A 24148 D 24148 D 24149 A 24149 D 24151 A 24152 A 24153 C 24154 A 24154 D 24156 C 24157 C 24157 C 24157 D 24158 A 24159 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 III Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24161 A 24163 A 24163 D 24165 A 24167 A 24168 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 24085 (A) (C) (D)(B) 199. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 24167 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 19.10.2012 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 19.10.2012* Becker, Dirk SPD 19.10.2012 Binder, Karin DIE LINKE 19.10.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 19.10.2012 Burchardt, Ulla SPD 19.10.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.10.2012 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 19.10.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 19.10.2012 Funk, Alexander CDU/CSU 19.10.2012 Gruß, Miriam FDP 19.10.2012 Gunkel, Wolfgang SPD 19.10.2012 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 19.10.2012 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 19.10.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 19.10.2012 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Dr. Kaufmann, Stefan CDU/CSU 19.10.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Lanfermann, Heinz FDP 19.10.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 19.10.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 19.10.2012 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.10.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 19.10.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 19.10.2012 Nahles, Andrea SPD 19.10.2012 Nink, Manfred SPD 19.10.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 19.10.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 19.10.2012 Röspel, René SPD 19.10.2012 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.10.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 19.10.2012 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 19.10.2012 Simmling, Werner FDP 19.10.2012 Storjohann, Gero CDU/CSU 19.10.2012 Thomae, Stephan FDP 19.10.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 19.10.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.10.2012 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.10.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 19.10.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 19.10.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Ziegler, Dagmar SPD 19.10.2012 Zypries, Brigitte SPD 19.10.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 24168 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 901. Sitzung am 12. Ok- tober 2012 beschlossen, zu dem am 21. September 2012 zugeleiteten nachstehenden Gesetzentwurf gemäß Arti- kel 76 Absatz 2 Satz 3 des Grundgesetzes eine Verlänge- rung der Frist zur Stellungnahme zu verlangen. – Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung der Re- gulierung im Eisenbahnbereich Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Globalisierung gestalten – Partnerschaften ausbauen – Verantwortung teilen – Drucksache 17/8600 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO 57. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 7. bis 10. Oktober 2011 in Bukarest, Ru- mänien – Drucksachen 17/9603, 17/10707 Nr.1.1 – – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 20. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 28. bis 30. August 2011 in Helsinki, Finnland – Drucksachen 17/10498, 17/10707 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2011 – Drucksachen 17/10594, 17/10707 Nr. 1.13 – Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesver- triebenengesetzes in den Jahren 2009 und 2010 – Drucksache 17/9401 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10208 Nr. A.1 Ratsdokument 10186/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.2 Ratsdokument 10213/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.3 Ratsdokument 10313/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/9797 Nr. A.4 Ratsdokument SEK(2012)270 endg. Drucksache 17/10028 Nr. A.3 Ratsdokument 10717/12 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/5822 Nr. A.41 EuB-BReg 154/2011 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.23 Ratsdokument 10958/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.60 Ratsdokument 11845/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.61 Ratsdokument 12491/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.62 Ratsdokument 12757/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.64 Ratsdokument 13016/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.5 Ratsdokument 13683/11 Drucksache 17/7549 Nr. A.9 Ratsdokument 14450/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.22 Ratsdokument 15405/11 199. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34, 38 Umsetzung Fiskalvertrag, Nachtragshaushaltsgesetz TOP 35 Soziale Gestaltung der Energiewende TOP 36 Steuerliche Förderung der privaten Altersvorsorge TOP 13 Obergrenze für Dispo-Kreditzinsen TOP 39, ZP 8 Rechtsstaatlichkeit in Russland Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Bitte schön.



Rede von Joachim Poß
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Lieber Herr Kollege, wollen Sie mit diesen Ausfüh-

rungen bestreiten, dass erst durch die Änderung des Ver-
trages die Möglichkeiten eröffnet wurden, die CDU/
CSU und SPD zur Zeit der Großen Koalition genutzt ha-
ben, um das Konzept der Schuldenbremse umzusetzen
und die Philosophie des Stabilitäts- und Wachstumspak-
tes aufzugreifen, und erst dadurch die Voraussetzungen
dafür geschaffen wurden, dass wir in der Krise gemein-
schaftlich erfolgreich arbeiten konnten, indem wir zwei
Krisenpakete mit 80 Milliarden Euro verabschiedet ha-
ben? Ohne die vertraglichen Änderungen hätten wir

diese Möglichkeiten nicht gehabt. Wollen Sie das mit Ih-
ren Ausführungen bestreiten? Oder haben Sie das nicht
mitbekommen?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich muss schon feststellen, dass der ehemalige Koali-
tionspartner – bis hin zur Kanzlerin – sein Gedächtnis in
dieser Frage total verloren hat, aber Sie haben es doch
auch aufmerksam verfolgt.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Kollege Poß, ich bin Ihnen zunächst einmal dankbar,

    dass Sie sich auf die Diskussion einlassen.


    (Joachim Poß [SPD]: Wir haben uns öfters dazu geäußert!)


    – Gut. In Ordnung. – Sie sagten gerade allerdings, dass
    der Bruch der Regeln, das Deformieren der Regeln 2004
    – das haben Sie politisch zu verantworten – dazu geführt
    haben, dass man 2009 Probleme lösen konnte, Probleme,
    die man ohne den Bruch dieser Regeln nicht oder nicht
    in dieser Form gehabt hätte.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das ist eine ganz bemerkenswerte Argumentation.


    (Joachim Poß [SPD]: Das ist auch totaler Quatsch, weil die Schuldenbremse ja auch von Ihnen gewollt war!)


    – Ich hatte das Gefühl, die SPD-Fraktion ist eben schon
    einmal zu Wort gekommen, und sie wird im Laufe dieser
    Debatte sicherlich noch einmal zu Wort kommen.

    Was der Fiskalvertrag jedenfalls beinhaltet, ist, dass
    Europa gemeinsam voranschreitet und sagt: Unser
    Wohlstand, unser Wirtschaftswachstum dürfen nicht
    durch Neuverschuldung erkauft werden. Wohlstand
    muss erarbeitet werden und darf nicht über Neuverschul-
    dung generiert werden. Es ist für Regierungen zwar
    manchmal verführerisch, Schulden zu machen,


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Warum machen Sie jetzt in der guten Zeit so viele Schulden?)


    aber wir werden mit dem Fiskalvertrag diesem Konzept
    von Wirtschaftswachstum und Wohlstand, dem Sie ja of-
    fenkundig auch noch anhängen, eine Absage erteilen.
    Das wird es in Europa in Zukunft nicht mehr geben.

    Wir werden im Zuge der Umsetzung des Fiskalver-
    trags auch die aktuellen politischen Themen noch einmal
    aufgreifen und wollen die heutige Debatte nutzen, um
    die politische Schwerpunktsetzung der Bundesregierung
    auf Bildung zu unterstreichen. Sie wissen, in vier Jahren
    investieren wir trotz Haushaltskonsolidierung und ohne
    dafür zusätzliche Schulden zu machen 12 Milliarden
    Euro in alle möglichen Bereiche von Bildung und For-
    schung. Dieser Verantwortung kommen wir auch heute
    nach, indem wir weitere 580 Millionen Euro in den Aus-
    bau der Kinderbetreuung investieren. Für uns ist es eine
    wichtige Investition, weil es Bildungseinrichtungen sind,
    in denen Kinder eine gute Zukunft haben sollen, und wir





    Florian Toncar


    (A) (C)



    (D)(B)


    bekennen uns als Bund dazu, dass wir hier in der Verant-
    wortung stehen.

    Wir wissen aber auch, dass sich die Länder, die ur-
    sprünglich beim Ausbau der Kinderbetreuung mitge-
    macht haben, dieses Mal finanziell nicht beteiligen.
    Auch das muss man einmal hervorheben: Diese Aufsto-
    ckung nimmt der Bund ganz alleine vor. Das muss man
    einmal betonen, weil – so finde ich – es eine gesamtge-
    sellschaftliche Aufgabe ist. Bund, Länder und Kommu-
    nen sollten eigentlich gemeinsam für eine gute Kinder-
    betreuung sorgen. Wie gesagt, wir beschließen diese
    Aufstockung heute alleine, weil wir meinen, dass es gut
    und richtig ist, etwas für die Kinder zu tun.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Im Übrigen werden wir im Zuge der Umsetzung des
    Fiskalvertrags auch das Haushaltsrecht in Deutschland
    ändern. Was den Bund angeht, werden wir die Regeln im
    Haushaltsrecht des Bundes festschreiben. So viel ändert
    sich nicht, da wir die Schuldenbremse bereits haben. Die
    Größenordnungen sind ähnlich. Es mag kleinere statisti-
    sche Unterschiede geben. Im Grunde geht es um die Bot-
    schaft der Schuldenbremse, die jetzt im Haushaltsgrund-
    sätzegesetz festgeschrieben wird.

    Aber wir werden uns natürlich auch darüber unterhal-
    ten müssen, wie wir in unserem föderalistischen System
    mit unterschiedlichen Haushaltspolitiken in den Ländern
    umgehen, wenn wir als Gesamtstaat eine solche Ober-
    grenze haben, wenn wir uns als Gesamtstaat verpflich-
    ten, nicht mehr als 0,5 Prozent neue Schulden zu ma-
    chen. In diesem Zusammenhang muss ich sagen: Die
    Haushaltspolitiken der Bundesländer liegen sehr weit
    auseinander. Bayern beispielsweise gelingt ein Schul-
    denabbau. Bayern tilgt seine Altschulden. Es hat einen
    Haushaltsüberschuss erwirtschaftet, während andere
    Bundesländer das nicht hinbekommen. In meinem Bun-
    desland, Baden-Württemberg


    (Otto Fricke [FDP]: Ein Trauerspiel!)


    – ein Vertreter dieses Landes wird in der heutigen De-
    batte zu Wort kommen –, wurde ein besenreiner Haus-
    halt übernommen: ohne Neuverschuldung.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Bis zum Jahr 2020 werden aber 6 bis 8 Milliarden Euro
    zusätzliche Schulden gemacht, die bisher nicht einge-
    plant waren. Ich glaube, daran kann man erkennen, dass
    es einen Unterschied macht, ob man eine bürgerliche
    Koalition hat oder Rot-Grün in den Ländern regiert und
    dabei die Konsolidierungserfolge, die es gegeben hat,
    wieder zurückdreht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Herr Mappus hat es richtig gut gemacht! – SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war richtige bürgerliche Tugend von Mappus bei EnBW!)


    Um klar zu sagen, was wir hier im Bund machen: Wir
    werden die Zielmarke der Schuldenbremse, die 2016 für
    uns rechtlich verbindlich ist, nach der derzeitigen Pla-

    nung mit dem Haushalt 2013 erreichen, also drei Jahre
    früher, als wir das müssten. Das ist ein Erfolg. Wer vor
    drei Jahren darauf hätte wetten wollen, hätte nicht viele
    gefunden, die eingeschlagen hätten. Wir sind wesentlich
    schneller vorangekommen, weil wir zusätzliche Einnah-
    men nicht gleich für zusätzliche Ausgaben genutzt ha-
    ben, sondern die Höhe der Ausgaben in den letzten zwei-
    einhalb Jahren konstant gehalten haben.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Ja, weil die Zinsen um 20 Milliarden niedriger sind!)


    Das hat dazu geführt, dass die Neuverschuldung immer
    weiter gesunken ist.

    Ich will das vergleichen mit dem, was in den Jahren
    2005 bis 2008 passiert ist, also – ich sage das ausdrück-
    lich – in der Zeit vor der Lehman-Pleite, bevor die Krise
    ausgebrochen ist, also in den guten Jahren: In dieser Zeit
    sind die Ausgaben des Bundes um knapp 30 Milliar-
    den Euro gestiegen. Die Bedingungen waren damals
    ähnlich wie heute. Trotz sinkender Arbeitslosenquote
    und guter Wachstumszahlen haben Sie es nicht ge-
    schafft, die Ausgaben im Griff zu behalten. Die Ausgaben
    sind damals in nur drei Jahren um über 10 Prozent gestie-
    gen – unter der Verantwortung von Finanzminister
    Steinbrück, der uns heute erklärt, wie es besser gehen
    könnte. Wenn man Herrn Steinbrück an seinen Taten
    misst, dann muss man sagen: Er hat relativ wenig vorge-
    legt, was ihn berechtigt, heute hart über andere zu urtei-
    len, die sich in dieser Krise in der Haushaltspolitik ziem-
    lich gut schlagen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Antje Tillmann [CDU/CSU]: Richtig!)


    Wir werden alles tun, damit Deutschland diesen Kon-
    solidierungskurs fortsetzen kann, damit der Bund weiter-
    hin so gute Haushaltszahlen vorlegen kann wie zurzeit.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Welcher Konsolidierungskurs? Wovon reden Sie eigentlich?)


    Die Zahlen lügen, glaube ich, nicht. Sie sind sehr erfreu-
    lich. Daran werden wir weiter arbeiten. Das heutige Ge-
    setz ist ein erster Schritt. Weitere werden in den nächsten
    Wochen folgen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)