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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/199 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 199. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 I n h a l t : Ausschussüberweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur innerstaatlichen Umsetzung des Fiskalver- trags (Drucksachen 17/10976, 17/11011) . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 38: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Zweiten Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2012 (Zweites Nachtragshaus- haltsgesetz 2012) (Drucksache 17/10900) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Peter Friedrich, Minister (Baden-Württemberg) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energiewende sozial gestalten – Bezahlbare Strompreise gewährleisten (Drucksache 17/10800) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Bärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Bezahlbare Energie sichern durch Einsparung, Er- neuerbare und mehr Verbraucher- rechte (Drucksache 17/11030) . . . . . . . . . . . . . . c) Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Rita Schwarzelühr-Sutter, Rolf Hempelmann, Dirk Becker, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Die Energiewende – Kosten für Verbrau- cherinnen, Verbraucher und Unterneh- men (Drucksache 17/10366) . . . . . . . . . . . . . . 24085 A 24085 B 24085 B 24085 C 24087 C 24088 D 24089 B 24090 D 24091 A 24091 C 24093 A 24094 C 24096 B 24097 C 24099 B 24100 A 24101 A 24102 A 24103 A 24104 B 24105 C 24106 D 24107 A 24107 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven Morlok, Staatsminister (Sachsen) . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steu- erlichen Förderung der privaten Altersvor- sorge (Altersvorsorge-Verbesserungsge- setz – AltvVerbG) (Drucksache 17/10818) . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Fraktion der SPD: Eine gesetz- liche Obergrenze für verbraucherge- rechte Dispositionszinsen (Drucksache 17/10988) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Dr. Kirsten Tackmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung der Zinssätze für Dispositions- und Überziehungskre- dite (Drucksache 17/10855) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Sylvia Kotting-Uhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Rechtsstaatlich- keit in Russland (Drucksachen 17/7541, 17/9521) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Agnes Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Modernisierung Russlands ohne Rechtsstaatlichkeit (Drucksache 17/11002) . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktion der SPD: Gemeinsam die Modernisierung Russlands voranbrin- gen – Rückschläge überwinden – Neue Im- pulse für die Partnerschaft setzen (Drucksache 17/11005) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 24107 B 24108 D 24111 C 24113 B 24114 D 24115 D 24117 A 24117 C 24118 C 24120 D 24122 B 24123 A 24123 D 24124 C 24125 C 24126 D 24127 C 24129 B 24130 B 24131 C 24132 C 24133 C 24134 A 24134 C 24135 B 24135 B 24136 D 24138 C 24139 D 24141 B 24142 D 24144 C 24145 A 24146 A 24147 A 24148 D 24148 D 24149 A 24149 D 24151 A 24152 A 24153 C 24154 A 24154 D 24156 C 24157 C 24157 C 24157 D 24158 A 24159 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 III Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24161 A 24163 A 24163 D 24165 A 24167 A 24168 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 24085 (A) (C) (D)(B) 199. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 24167 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 19.10.2012 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 19.10.2012* Becker, Dirk SPD 19.10.2012 Binder, Karin DIE LINKE 19.10.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 19.10.2012 Burchardt, Ulla SPD 19.10.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.10.2012 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 19.10.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 19.10.2012 Funk, Alexander CDU/CSU 19.10.2012 Gruß, Miriam FDP 19.10.2012 Gunkel, Wolfgang SPD 19.10.2012 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 19.10.2012 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 19.10.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 19.10.2012 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Dr. Kaufmann, Stefan CDU/CSU 19.10.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Lanfermann, Heinz FDP 19.10.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 19.10.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 19.10.2012 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.10.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 19.10.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 19.10.2012 Nahles, Andrea SPD 19.10.2012 Nink, Manfred SPD 19.10.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 19.10.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 19.10.2012 Röspel, René SPD 19.10.2012 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.10.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 19.10.2012 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 19.10.2012 Simmling, Werner FDP 19.10.2012 Storjohann, Gero CDU/CSU 19.10.2012 Thomae, Stephan FDP 19.10.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 19.10.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.10.2012 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.10.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 19.10.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 19.10.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Ziegler, Dagmar SPD 19.10.2012 Zypries, Brigitte SPD 19.10.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 24168 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 901. Sitzung am 12. Ok- tober 2012 beschlossen, zu dem am 21. September 2012 zugeleiteten nachstehenden Gesetzentwurf gemäß Arti- kel 76 Absatz 2 Satz 3 des Grundgesetzes eine Verlänge- rung der Frist zur Stellungnahme zu verlangen. – Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung der Re- gulierung im Eisenbahnbereich Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Globalisierung gestalten – Partnerschaften ausbauen – Verantwortung teilen – Drucksache 17/8600 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO 57. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 7. bis 10. Oktober 2011 in Bukarest, Ru- mänien – Drucksachen 17/9603, 17/10707 Nr.1.1 – – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 20. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 28. bis 30. August 2011 in Helsinki, Finnland – Drucksachen 17/10498, 17/10707 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2011 – Drucksachen 17/10594, 17/10707 Nr. 1.13 – Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesver- triebenengesetzes in den Jahren 2009 und 2010 – Drucksache 17/9401 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10208 Nr. A.1 Ratsdokument 10186/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.2 Ratsdokument 10213/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.3 Ratsdokument 10313/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/9797 Nr. A.4 Ratsdokument SEK(2012)270 endg. Drucksache 17/10028 Nr. A.3 Ratsdokument 10717/12 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/5822 Nr. A.41 EuB-BReg 154/2011 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.23 Ratsdokument 10958/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.60 Ratsdokument 11845/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.61 Ratsdokument 12491/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.62 Ratsdokument 12757/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.64 Ratsdokument 13016/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.5 Ratsdokument 13683/11 Drucksache 17/7549 Nr. A.9 Ratsdokument 14450/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.22 Ratsdokument 15405/11 199. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34, 38 Umsetzung Fiskalvertrag, Nachtragshaushaltsgesetz TOP 35 Soziale Gestaltung der Energiewende TOP 36 Steuerliche Förderung der privaten Altersvorsorge TOP 13 Obergrenze für Dispo-Kreditzinsen TOP 39, ZP 8 Rechtsstaatlichkeit in Russland Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Be-

    ginnen möchte ich mit einer kurzen Erwiderung zum eu-
    ropäischen Gipfel gestern. Soweit ich es festgestellt
    habe, gab es gar keine Ergebnisse, außer der Ankündi-
    gung, dass der Termin, zum 1. Januar 2013 eine europäi-
    sche Bankenaufsicht einzuführen, auch auf Druck der
    Bundesregierung verschoben worden ist.

    Warum ist das so? Darauf hat der französische Präsi-
    dent gestern hingewiesen. Er sagte, in Deutschland stehe
    ein Wahltermin an. Warum ist dieser Wahltermin für
    Deutschland so wichtig? Es handelt sich um die Bundes-
    tagswahl, es stehen also wichtige Entscheidungen an.

    Was hat die Kanzlerin beim letzten Gipfel zugesagt?
    Sie hat zugesagt, dass es eine Direktkapitalisierung von
    europäischen Banken aus europäischen Steuermitteln
    geben soll. Die größten europäischen Banken werden
    sich dann, wenn sie Probleme haben, beim deutschen
    Steuerzahler bedienen können. Ich finde, das hätten Sie
    auch einmal sagen müssen. Diese Direktkapitalisierung
    lehnen wir strikt ab.


    (Beifall bei der SPD)


    Es war ein Fehler, Ende Juni diesen Beschluss zu fas-
    sen. Er bedeutet eine Aufhebung des Zusammenhangs
    von Risiko und Haftung und führt zu einem direkten Zu-
    griff auf deutsches Steuerzahlergeld durch europäische
    Banken. Das wollen wir nicht. Wir wollen nicht, dass der
    Stabilitätsmechanismus, der eigentlich für Staaten ge-
    dacht ist, auf diese Weise zu einem Selbstbedienungsla-
    den für Banken wird. Deswegen werden wir darauf be-
    stehen, dass diese Entscheidung korrigiert wird.

    Ich komme jetzt zum Nachtragshaushalt. Ja, wir stim-
    men den einzelnen Maßnahmen zu, die hier geändert
    werden sollen. Nein, wir stimmen der hohen Kreditauf-
    nahme nicht zu. Sehr verehrter Herr Kollege Kampeter,
    Sie haben nicht gesagt, dass die Zahl von 32 Milliarden
    Euro, die Sie jetzt als Kreditaufnahme veranschlagen,
    fast doppelt so hoch ist wie die Zahl, die 2011 veran-
    schlagt wurde.

    Herr Kampeter, Sie haben auch nicht gesagt, dass
    Herr Schäuble in seiner Amtszeit 112 Milliarden Euro
    Schulden gemacht hat und die Aufnahme weiterer
    Schulden plant, wozu die Regierung Ja gesagt hat. Sie
    haben auch nicht gesagt, dass es bei den Zinsen Entlas-
    tungen in Höhe von über 20 Milliarden Euro gab. Dies
    ist kein Ausweis solider Finanzpolitik, das ist das Ge-
    genteil.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die SPD hat in den Haushaltsberatungen 2012 Anträge
    eingebracht: zum Steuersubventionsabbau, zu Steuerer-
    höhungen im Spitzenbereich, zu Ausgabenkürzungen,





    Carsten Schneider (Erfurt)



    (A) (C)



    (D)(B)


    um die Kreditaufnahme um 7 Milliarden Euro zu senken.
    Sie haben alles abgelehnt.

    Im Rahmen der Beratungen zum Nachtragshaushalt
    werden wir nach Möglichkeiten suchen – und sie auch
    finden –, um die Kreditaufnahme auf ein erträglicheres
    Niveau zu senken. Wir wollen Ihnen zumindest verweh-
    ren, auf Kosten künftiger Generationen mit dem Geld so
    zu schludern, wie Sie es jetzt tun. Deswegen werden wir
    dem Nachtragshaushalt, so wie er jetzt vorliegt – mit ei-
    ner hohen Kreditaufnahme –, nicht zustimmen.


    (Beifall bei der SPD)


    Zum Zweiten eine kurze Anmerkung zum Flughafen
    Berlin-Brandenburg. Die Entwicklung dort ist sicherlich
    kein Ruhmesblatt. Aber ich finde, zur Verantwortung des
    Bundes, den Sie vertreten, gehört es ja wohl dazu, darauf
    hinzuweisen, dass der Bund mit je einem Staatssekretär
    aus dem Finanzministerium und dem Verkehrsministe-
    rium ebenso im Aufsichtsrat vertreten war und ebenso
    nicht gehandelt hat oder die Fehler mit hingenommen
    hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Machen Sie sich da nicht vom Acker. Sie gehören ge-
    nauso mit dazu.

    Drittens: Fiskalvertrag. Ja, hier geht es um eine wich-
    tige Entscheidung für die Europäische Union, aber auch
    für uns hier in Deutschland. Der Fiskalvertrag – Sie ha-
    ben darauf hingewiesen – setzt weitestgehend auf der
    deutschen Schuldenbremse auf; die Möglichkeit der
    strukturellen Verschuldung ist sogar noch höher als nach
    deutschem Recht. Das Einzige, was wir wirklich ändern
    müssen, ist der Korrekturmechanismus, der greift, wenn
    es innerhalb eines Jahres zu Veränderungen kommt oder
    die vorgegebenen Zahlen nicht eingehalten werden.

    Ich finde, man muss sich das ganz genau anschauen.
    In den vergangenen Jahren haben wir erlebt, dass der
    Bundestag bei den Entscheidungen, die er tagtäglich,
    manchmal auch über Nacht, zu treffen hat, etwa zur Ban-
    kenrettung und insbesondere zur Euro-Stabilisierung,
    zunehmend Getriebener ist. Oftmals war es so, dass wir
    sehr weitgehend von der Expertise der Bundesregierung,
    aber auch externem Sachverstand abhängig waren. Ich
    finde, dass es richtig ist, in Notsituationen zu entschei-
    den. Ich finde aber auch, dass man die notwendigen
    Konsequenzen daraus ziehen muss. Eine dieser Konse-
    quenzen kann nur sein, den Bundestag als Ort der De-
    batte und der Entscheidungen, für die wir alle im End-
    effekt geradestehen, institutionell so zu stärken, dass er
    diese Aufgabe wahrnehmen kann.

    Wenn ich mir einerseits das Gesetz anschaue und an-
    dererseits die Vorgabe der Europäischen Union zur
    Kenntnis nehme, ein unabhängiges Gremium einzurich-
    ten, das die Finanzpolitik begutachtet, evaluiert und
    letztendlich Bewertungen abgibt, dann komme ich zu
    dem Schluss: So wie Sie es bisher vorgeschlagen haben
    – ich vermute, es handelt sich um eine Einigung mit den
    Bundesländern –, ist es doch sehr stark auf die Exekutive

    orientiert und fixiert. Die Benennung der Mitglieder des
    unabhängigen Gremiums erfolgt durch die Bundesregie-
    rung und den Bundesrat. Letztendlich sind nur drei von
    neun Mitgliedern wirklich unabhängig, und sie berichten
    dem Bundestag im Zweifel gar nicht; wir haben auch gar
    keinen Einfluss darauf. Da aber die Finanzpolitik – Steu-
    ern, Verschuldung – Kernbereich der parlamentarischen
    Demokratie und unserer Entscheidungsbefugnisse ist,
    muss dieses Gremium mit seiner Kontrollmöglichkeit
    beim Bundestag eingerichtet werden, damit der Bundes-
    tag letztendlich darüber debattieren kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Otto Fricke [FDP])


    Ich sage das wirklich vollkommen wertungsfrei.
    Denn es gibt unabhängig davon, wer gerade zur Regie-
    rung oder zur Opposition gehört – ich habe lange genug
    im Bundestag eine Regierung mitgetragen –, immer De-
    batten zwischen Opposition und Regierung. Hier geht es
    aber um eine Grundsatzentscheidung – wahrscheinlich
    für die nächsten 20 oder 30 Jahre – über die Frage, in
    welchem Verhältnis der Bundestag, das Parlament, zur
    Regierung steht und inwieweit er langfristig strukturell
    in der Lage ist, mit Expertise in die Debatten einzugrei-
    fen, die auf europäischer Ebene, in der Wissenschaft und
    insbesondere zwischen Bund und Ländern stattfinden.
    Ich finde, jetzt ist die Gelegenheit, eine solche Grund-
    satzentscheidung zu treffen. Deswegen hoffe ich, dass es
    uns allen gelingt, dort eine Veränderung vorzunehmen,
    um den Bundestag zu stärken, und zum Beispiel dem
    Vorschlag der SPD zu folgen, einen nationalen Rat für
    Finanzpolitik einzurichten, der es ermöglicht, dass wir
    auch in der Öffentlichkeit kritisch, aber konstruktiv über
    eine Finanzpolitik für Deutschland diskutieren, mit der
    es in Zukunft gelingt, wirklich glaubwürdig und solide
    hauszuhalten.

    In diesem Sinne: Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Florian Toncar ist der nächste Redner für die FDP-

Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



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    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Vielen Dank, Herr Präsident. – Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wir beraten heute über die Umsetzung
    des Fiskalvertrags und damit über einen ganz entschei-
    denden Baustein unserer neuen europäischen Stabilitäts-
    union, eine der Antworten, die die Bundesregierung ge-
    meinsam mit den europäischen Partnern auf die aktuelle
    Krise im Euro-Raum gegeben hat und die uns weiter-
    führt, wenn sie jetzt konsequent umgesetzt wird. In Zu-
    kunft dürfen Staaten, die den Euro als Währung haben,
    und einige andere europäische Staaten nur noch Schul-
    den im Umfang von 0,5 Prozent des Bruttoinlandspro-
    dukts machen. Sie müssen nach diesem Fiskalvertrag





    Florian Toncar


    (A) (C)



    (D)(B)


    ihre Gesamtverschuldung kontrolliert auf 60 Prozent des
    Bruttoinlandsprodukts abbauen; man muss die Verschul-
    dung also Schritt für Schritt reduzieren. Die europäi-
    schen Institutionen, die Kommission und der Gerichts-
    hof, können besser durchsetzen, dass das eingehalten
    wird. Das ist ein ganz entscheidender Fortschritt gegen-
    über dem, was bisher gegolten hat.

    Ich will noch einmal daran erinnern, warum dieser
    Fiskalvertrag nötig wurde. Es gab beim Euro eigentlich
    von Anfang an Regeln, die besagt haben: Ihr dürft nicht
    so viele Schulden machen. – Wer beim Euro Mitglied
    werden wollte, der durfte höchstens 60 Prozent Ver-
    schuldung haben und durfte nicht mehr als 3 Prozent
    neue Schulden pro Jahr machen. Das Problem ist nur,
    dass diese Regeln nicht eingehalten worden sind, weil
    sie von SPD und Grünen gemeinsam mit Frankreich im
    Jahr 2004 politisch ausgehebelt wurden. Die Regeln, die
    Sie damals ramponiert haben, stellen wir mit dem Fis-
    kalvertrag wieder her.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Legendenbildung!)


    Ich finde es übrigens auch ganz interessant, dass man
    von Sozialdemokraten und Grünen nie etwas dazu hört,
    was sie 2004 gemacht haben.


    (Joachim Poß [SPD]: Was? Ständig haben wir was dazu gesagt!)


    – Sie können gleich etwas dazu sagen, Kollege Poß. Ei-
    gentlich müssten Sie, da Sie sehen, was mit der Europäi-
    schen Währungsunion passiert ist, nachdem Sie die Re-
    geln deformiert haben, ziemlich demütig sein


    (Patrick Döring [FDP]: Schämen Sie sich!)


    und sich bei den Bürgern in Deutschland dafür entschul-
    digen, was Sie im Jahr 2004 angerichtet haben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Manfred Zöllmer [SPD]: Was hat denn Waigel vorher gemacht?)