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ID1719900200

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    Plenarprotokoll 17/199 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 199. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 I n h a l t : Ausschussüberweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur innerstaatlichen Umsetzung des Fiskalver- trags (Drucksachen 17/10976, 17/11011) . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 38: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Zweiten Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2012 (Zweites Nachtragshaus- haltsgesetz 2012) (Drucksache 17/10900) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Peter Friedrich, Minister (Baden-Württemberg) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energiewende sozial gestalten – Bezahlbare Strompreise gewährleisten (Drucksache 17/10800) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Bärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Bezahlbare Energie sichern durch Einsparung, Er- neuerbare und mehr Verbraucher- rechte (Drucksache 17/11030) . . . . . . . . . . . . . . c) Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Rita Schwarzelühr-Sutter, Rolf Hempelmann, Dirk Becker, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Die Energiewende – Kosten für Verbrau- cherinnen, Verbraucher und Unterneh- men (Drucksache 17/10366) . . . . . . . . . . . . . . 24085 A 24085 B 24085 B 24085 C 24087 C 24088 D 24089 B 24090 D 24091 A 24091 C 24093 A 24094 C 24096 B 24097 C 24099 B 24100 A 24101 A 24102 A 24103 A 24104 B 24105 C 24106 D 24107 A 24107 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven Morlok, Staatsminister (Sachsen) . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steu- erlichen Förderung der privaten Altersvor- sorge (Altersvorsorge-Verbesserungsge- setz – AltvVerbG) (Drucksache 17/10818) . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Fraktion der SPD: Eine gesetz- liche Obergrenze für verbraucherge- rechte Dispositionszinsen (Drucksache 17/10988) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Dr. Kirsten Tackmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung der Zinssätze für Dispositions- und Überziehungskre- dite (Drucksache 17/10855) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Sylvia Kotting-Uhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Rechtsstaatlich- keit in Russland (Drucksachen 17/7541, 17/9521) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Agnes Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Modernisierung Russlands ohne Rechtsstaatlichkeit (Drucksache 17/11002) . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktion der SPD: Gemeinsam die Modernisierung Russlands voranbrin- gen – Rückschläge überwinden – Neue Im- pulse für die Partnerschaft setzen (Drucksache 17/11005) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 24107 B 24108 D 24111 C 24113 B 24114 D 24115 D 24117 A 24117 C 24118 C 24120 D 24122 B 24123 A 24123 D 24124 C 24125 C 24126 D 24127 C 24129 B 24130 B 24131 C 24132 C 24133 C 24134 A 24134 C 24135 B 24135 B 24136 D 24138 C 24139 D 24141 B 24142 D 24144 C 24145 A 24146 A 24147 A 24148 D 24148 D 24149 A 24149 D 24151 A 24152 A 24153 C 24154 A 24154 D 24156 C 24157 C 24157 C 24157 D 24158 A 24159 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 III Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24161 A 24163 A 24163 D 24165 A 24167 A 24168 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 24085 (A) (C) (D)(B) 199. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 24167 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 19.10.2012 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 19.10.2012* Becker, Dirk SPD 19.10.2012 Binder, Karin DIE LINKE 19.10.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 19.10.2012 Burchardt, Ulla SPD 19.10.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.10.2012 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 19.10.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 19.10.2012 Funk, Alexander CDU/CSU 19.10.2012 Gruß, Miriam FDP 19.10.2012 Gunkel, Wolfgang SPD 19.10.2012 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 19.10.2012 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 19.10.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 19.10.2012 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Dr. Kaufmann, Stefan CDU/CSU 19.10.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Lanfermann, Heinz FDP 19.10.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 19.10.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 19.10.2012 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.10.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 19.10.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 19.10.2012 Nahles, Andrea SPD 19.10.2012 Nink, Manfred SPD 19.10.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 19.10.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 19.10.2012 Röspel, René SPD 19.10.2012 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.10.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 19.10.2012 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 19.10.2012 Simmling, Werner FDP 19.10.2012 Storjohann, Gero CDU/CSU 19.10.2012 Thomae, Stephan FDP 19.10.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 19.10.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.10.2012 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.10.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 19.10.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 19.10.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.10.2012 Ziegler, Dagmar SPD 19.10.2012 Zypries, Brigitte SPD 19.10.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 24168 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Oktober 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 901. Sitzung am 12. Ok- tober 2012 beschlossen, zu dem am 21. September 2012 zugeleiteten nachstehenden Gesetzentwurf gemäß Arti- kel 76 Absatz 2 Satz 3 des Grundgesetzes eine Verlänge- rung der Frist zur Stellungnahme zu verlangen. – Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung der Re- gulierung im Eisenbahnbereich Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Globalisierung gestalten – Partnerschaften ausbauen – Verantwortung teilen – Drucksache 17/8600 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO 57. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 7. bis 10. Oktober 2011 in Bukarest, Ru- mänien – Drucksachen 17/9603, 17/10707 Nr.1.1 – – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 20. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 28. bis 30. August 2011 in Helsinki, Finnland – Drucksachen 17/10498, 17/10707 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2011 – Drucksachen 17/10594, 17/10707 Nr. 1.13 – Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesver- triebenengesetzes in den Jahren 2009 und 2010 – Drucksache 17/9401 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10208 Nr. A.1 Ratsdokument 10186/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.2 Ratsdokument 10213/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.3 Ratsdokument 10313/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/9797 Nr. A.4 Ratsdokument SEK(2012)270 endg. Drucksache 17/10028 Nr. A.3 Ratsdokument 10717/12 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/5822 Nr. A.41 EuB-BReg 154/2011 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.23 Ratsdokument 10958/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.60 Ratsdokument 11845/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.61 Ratsdokument 12491/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.62 Ratsdokument 12757/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.64 Ratsdokument 13016/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.5 Ratsdokument 13683/11 Drucksache 17/7549 Nr. A.9 Ratsdokument 14450/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.22 Ratsdokument 15405/11 199. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34, 38 Umsetzung Fiskalvertrag, Nachtragshaushaltsgesetz TOP 35 Soziale Gestaltung der Energiewende TOP 36 Steuerliche Förderung der privaten Altersvorsorge TOP 13 Obergrenze für Dispo-Kreditzinsen TOP 39, ZP 8 Rechtsstaatlichkeit in Russland Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Wir treffen uns heute Morgen, nachdem in Brüs-
    sel weitere wichtige und aus deutscher Sicht erfreuliche
    Festlegungen für die europäische Integration getroffen
    worden sind. Die Schlussfolgerungen des Europäischen
    Rates aus der vergangenen Nacht machen deutlich,
    welch erfreuliche Fortschritte es gegeben hat für mehr
    Stabilität in Europa. Dies ist ein Erfolg für die Frau Bun-
    deskanzlerin. Es ist ein Erfolg für Europa und damit ein
    Erfolg für uns alle, meine sehr verehrten Damen und
    Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Was habt ihr denn gemacht?)


    Europa zeigt sich weiter handlungsfähig. Die Verein-
    barungen zeigen allerdings auch, dass unser Wille zur
    Einigung nicht zulasten von Qualität geht. Insbesondere
    die Festlegungen zur Bankenunion machen deutlich, wie
    wichtig die Inkraftsetzung einer einheitlichen europäi-
    schen Aufsicht ist. Wir lassen uns da insoweit auch nicht
    in qualitativ schlechtere Lösungen drängen. Deswegen
    ist es erfreulich, dass die von uns vorgesehene Schritt-
    folge vom Europäischen Rat bestätigt worden ist. Das
    entspricht dem, was die Frau Bundeskanzlerin am ver-
    gangenen Donnerstag hier in ihrer Regierungserklärung
    deutlich gemacht hat.

    Damit schlage ich eine Brücke zu einem Teil dessen,
    was wir heute in erster Lesung beraten. Es geht um die
    Umsetzung der europarechtlichen Regelungen, die wir
    in der Vergangenheit getroffen haben, in nationales
    Recht. Der Fiskalvertrag und die Reform des Stabilitäts-
    und Wachstumspakts haben mehrere Dimensionen. Zum
    einen geht es um anständige Haushaltspolitik – dass man
    auf Dauer nicht mehr Geld ausgeben kann, als man hat –,
    zum anderen geht es darum, die nationalen Reformkom-
    petenzen nicht nur in der Euro-Zone zu stärken und diese
    Reformkompetenzen mit dem Ziel von mehr Wettbe-





    Parl. Staatssekretär Steffen Kampeter


    (A) (C)



    (D)(B)


    werbsorientierung fortzuentwickeln. Schließlich geht es
    darum, in abgestimmter europäischer Form einzugreifen,
    wo sich jemand an europäische Regeln nicht hält. Diese
    drei Dimensionen – anständige Haushaltspolitik und
    Stärkung der Reformkompetenz bei gleichzeitiger Kon-
    trolle –, das ist das, wofür die Bundesregierung und die
    christlich-liberale Koalition angetreten sind. Um das na-
    tional umzusetzen, haben wir diesen Gesetzentwurf
    heute eingebracht.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die natio-
    nale Umsetzung des Fiskalvertrags macht deutlich, dass
    Bund und Länder in der Umsetzung dessen, was haus-
    haltspolitisch geboten ist, zusammenarbeiten müssen.
    Das darf nicht zulasten einer einzelnen Ebene gehen.
    Gleichwohl weiß ich, dass starke Schultern mehr als
    schwächere Schultern tragen können. Föderalismus be-
    deutet in Deutschland auch Eigenverantwortung. Des-
    wegen müssen die Haushaltsprobleme der Länder vor-
    dringlich von den Ländern selbst gelöst werden. Jeder
    kehre bitte vor seiner eigenen Tür.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Trotzdem ermöglichen wir mit dem hier vorgelegten
    Gesetzespaket, dass wir uns über diese Fragen abstim-
    men. Man muss kein Prophet sein, um zu sehen, dass
    dies nicht die letzte Diskussion über die Bund-Länder-
    Finanzverfassung ist. In der nächsten Legislaturperiode
    wird das Thema Föderalismuskommission – unter wel-
    cher Überschrift auch immer – zweifelsohne eine grö-
    ßere Bedeutung haben.

    Wir Deutschen stehen bei der Umsetzung des Fiskal-
    vertrages aber auch unter besonderer internationaler Be-
    obachtung; denn wer von anderen viel einfordert, muss
    bei der Umsetzung der europäischen Regeln in nationa-
    les Recht außerordentlich vorbildlich handeln. Deswe-
    gen wollen wir unser geltendes Regelwerk um einen
    Sicherungs- und Korrekturmechanismus auf gesamt-
    staatlicher Ebene ergänzen. Kern dieses Mechanismus
    ist, dass wir die nach den europäischen Regeln zulässige
    Obergrenze für das gesamtstaatliche strukturelle Defizit
    von einem halben Prozent unseres Bruttoinlandsproduk-
    tes festschreiben, die Einhaltung dieser Grenze durch
    den Stabilitätsrat überwachen lassen und etwaige Sank-
    tionszahlungen innerstaatlich aufteilen. Insgesamt schaf-
    fen wir so ein finanzpolitisches Regelwerk in europäi-
    schem Geist.

    Ich will an dieser Stelle festhalten, dass Befürchtun-
    gen, dass Schuldenbremsen – seien sie national oder in-
    ternational initiiert – das Ende von gestaltender Politik
    sind, falsch sind. Das Gegenteil ist richtig: Nur wer da-
    rauf achtet, mit seinen Haushaltsmitteln auszukommen,
    ist von den Kapitalmärkten unabhängig, ist von steigen-
    den Zinsen unabhängig. Die Schuldenbremse des
    Grundgesetzes und der Fiskalvertrag auf europäischer
    Ebene sind die Rückgewinnung des Gestaltungsraumes
    für Politik. Deswegen ist die Schuldenbremse wichtig
    und eine notwendige Ergänzung, um aus den Fehlern der
    Vergangenheit zu lernen, als man glaubte, nur mit Schul-
    den Politik gestalten zu können. Konsolidierung ist ein
    Auftrag an Gestaltung, an Priorisierung, und deswegen
    auch im Sinne nachfolgender Generationen notwendig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Lassen Sie mich auf den zweiten Gesetzentwurf ein-
    gehen, den wir heute dem Deutschen Bundestag vorle-
    gen; er hat mit dem Haushalt zu tun. Ich will nicht ver-
    hehlen, dass ich den Eindruck habe, dass die Vorlage
    dieses Nachtragshaushaltes dem einen oder anderen
    Landesvertreter es etwas leichter macht, dem Fiskalver-
    trag im Bundesrat zuzustimmen. Es geht um mehrere
    Dinge.

    Es geht zum einen um mehr Geld für die unter Drei-
    jährigen-Betreuung. Kristina Schröder, die Bundesfami-
    lienministerin, hat auf diesem Kompetenzfeld besondere
    Verdienste, weil sie nicht nur dafür eingetreten ist, dass
    sich der Bund auf diesem Feld engagiert. Vielmehr er-
    mahnt sie auch kontinuierlich die Länder, ihre Verant-
    wortung wahrzunehmen, die sie bei der unter Dreijähri-
    gen-Betreuung verfassungsrechtlich haben.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dies ist keine leichte Aufgabe. Vielmehr sollte man ihr
    gelegentlich ein bisschen mehr Respekt – statt der Un-
    ruhe der Opposition – entgegenbringen. Dies ist nämlich
    eine Investition in die Zukunft, die wir absichern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie wird im Einzelnen noch einmal darauf eingehen.

    Als Finanzpolitiker will ich auf eine Sache hinweisen:
    Es geht nicht – und das werden wir auch nicht durchge-
    hen lassen –, dass die Länder kassieren, ohne in diesem
    Bereich zu investieren. Wie werden ganz genau hinse-
    hen, ob die zusätzlichen Mittel auch dort eingesetzt wer-
    den, wofür sie gedacht sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die zweite Botschaft des Nachtragsetats ist: Wir hal-
    ten Wort in Europa. Es ist auf dem letzten Gipfel der
    Staats- und Regierungschefs im Juni beschlossen wor-
    den, dass wir die Europäische Investitionsbank mit mehr
    Eigenkapital ausstatten, damit sie mehr Möglichkeiten
    hat. Die Europäische Investitionsbank ist ein wichtiges
    Instrument unserer Wachstumsförderungsstrategie in
    Europa. Deswegen glaube ich, dass die 1,6 Milliarden
    Euro, die wir der EIB aus Deutschland bereitstellen, ein
    wichtiger Beitrag für mehr Wachstum und Beschäfti-
    gung in allen Ländern Europas und sicherlich auch ein
    Beitrag zur Linderung der Folgen der Krise in den soge-
    nannten Peripherieländern sind. Deutschland steht zu
    seinem Wort. Wir übernehmen Führung bei der Einzah-
    lung der Kapitalverstärkung der Europäischen Investi-
    tionsbank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Schließlich bleibt zu sagen: Der Hauptstadtflughafen
    ist sicherlich kein Glanzstück der Landespolitik von Ber-
    lin bzw. Brandenburg. Wir stehen aber auch zu unserer
    Verantwortung, wenn es schwierig wird.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat die Bundesregierung Parl. Staatssekretär Steffen Kampeter denn für eine Verantwortung? – Joachim Poß [SPD]: Was macht denn der Ramsauer im Aufsichtsrat?)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Es ist für das Ansehen Deutschlands nicht sehr vorteil-
    haft, wenn der Eindruck erweckt wird, wir könnten keine
    Flughäfen mehr bauen.


    (Antje Tillmann [CDU/CSU]: Richtig!)


    Trotzdem macht es überhaupt keinen Sinn, jetzt in
    Klein-Klein zu verfallen und die notwendige Erneuerung
    des Hauptstadtflughafens weiter zu verzögern.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie das mal Herrn Ramsauer! – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist peinlich für die Bundesregierung, die mit zwei Leuten im Aufsichtsrat sitzt!)


    Hier sagen wir: Für die notwendige Kapitalerhöhung,
    vorbehaltlich weiterer Beschlüsse in der Koalition,
    schaffen wir eine haushaltsrechtliche Voraussetzung.
    Selbst wenn uns der Wind einmal ins Gesicht bläst und
    andere nicht so gehandelt haben, wie man sich das ge-
    wünscht hätte,


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr Kollege war es!)


    steht der Bund auch hier zu seiner Verantwortung. Des-
    wegen ist die Entscheidung zum Flughafen Berlin-Bran-
    denburg mit Zustimmung des Bundes zweifelsohne rich-
    tig.

    Nun könnte man sagen: Das sind nur drei Punkte, und
    schon wieder steigt die Nettokreditaufnahme. – Das ist
    falsch, liebe Freunde, meine sehr verehrten Damen und
    Herren. Richtig ist vielmehr, dass es uns durch die er-
    freuliche wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland
    und das sehr stabile Zinsumfeld möglich wurde,


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind Krisengewinnler!)


    diese zusätzlichen Herausforderungen zu schultern. Das
    geschieht mit Minderausgaben an anderer Stelle, vor al-
    len Dingen im Zinsbereich.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz spitz gerechnet!)


    Die europäische Solidarität, die Solidarität für die un-
    ter Dreijährigen und das Ermöglichen von Leistungen
    auf Landesebene führen eben nicht zu Mehrbelastungen
    oder zu Einschränkungen an anderer Stelle. Vielmehr ist
    die Haushaltspolitik von Wolfgang Schäuble solide.
    Wenn zusätzliche Leistungen einmal nötig sind, können
    wir sie auch erbringen.

    Das ist ein gutes Signal für Deutschland. Damit ist
    deutsche Haushaltspolitik sicherlich auch ein Maßstab
    für europäische Stabilität in Haushaltsangelegenheiten.

    Herzlichen Dank, meine sehr verehrten Damen und
    Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die SPD-Fraktion erhält nun der Kollege Carsten

Schneider das Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Be-

    ginnen möchte ich mit einer kurzen Erwiderung zum eu-
    ropäischen Gipfel gestern. Soweit ich es festgestellt
    habe, gab es gar keine Ergebnisse, außer der Ankündi-
    gung, dass der Termin, zum 1. Januar 2013 eine europäi-
    sche Bankenaufsicht einzuführen, auch auf Druck der
    Bundesregierung verschoben worden ist.

    Warum ist das so? Darauf hat der französische Präsi-
    dent gestern hingewiesen. Er sagte, in Deutschland stehe
    ein Wahltermin an. Warum ist dieser Wahltermin für
    Deutschland so wichtig? Es handelt sich um die Bundes-
    tagswahl, es stehen also wichtige Entscheidungen an.

    Was hat die Kanzlerin beim letzten Gipfel zugesagt?
    Sie hat zugesagt, dass es eine Direktkapitalisierung von
    europäischen Banken aus europäischen Steuermitteln
    geben soll. Die größten europäischen Banken werden
    sich dann, wenn sie Probleme haben, beim deutschen
    Steuerzahler bedienen können. Ich finde, das hätten Sie
    auch einmal sagen müssen. Diese Direktkapitalisierung
    lehnen wir strikt ab.


    (Beifall bei der SPD)


    Es war ein Fehler, Ende Juni diesen Beschluss zu fas-
    sen. Er bedeutet eine Aufhebung des Zusammenhangs
    von Risiko und Haftung und führt zu einem direkten Zu-
    griff auf deutsches Steuerzahlergeld durch europäische
    Banken. Das wollen wir nicht. Wir wollen nicht, dass der
    Stabilitätsmechanismus, der eigentlich für Staaten ge-
    dacht ist, auf diese Weise zu einem Selbstbedienungsla-
    den für Banken wird. Deswegen werden wir darauf be-
    stehen, dass diese Entscheidung korrigiert wird.

    Ich komme jetzt zum Nachtragshaushalt. Ja, wir stim-
    men den einzelnen Maßnahmen zu, die hier geändert
    werden sollen. Nein, wir stimmen der hohen Kreditauf-
    nahme nicht zu. Sehr verehrter Herr Kollege Kampeter,
    Sie haben nicht gesagt, dass die Zahl von 32 Milliarden
    Euro, die Sie jetzt als Kreditaufnahme veranschlagen,
    fast doppelt so hoch ist wie die Zahl, die 2011 veran-
    schlagt wurde.

    Herr Kampeter, Sie haben auch nicht gesagt, dass
    Herr Schäuble in seiner Amtszeit 112 Milliarden Euro
    Schulden gemacht hat und die Aufnahme weiterer
    Schulden plant, wozu die Regierung Ja gesagt hat. Sie
    haben auch nicht gesagt, dass es bei den Zinsen Entlas-
    tungen in Höhe von über 20 Milliarden Euro gab. Dies
    ist kein Ausweis solider Finanzpolitik, das ist das Ge-
    genteil.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die SPD hat in den Haushaltsberatungen 2012 Anträge
    eingebracht: zum Steuersubventionsabbau, zu Steuerer-
    höhungen im Spitzenbereich, zu Ausgabenkürzungen,





    Carsten Schneider (Erfurt)



    (A) (C)



    (D)(B)


    um die Kreditaufnahme um 7 Milliarden Euro zu senken.
    Sie haben alles abgelehnt.

    Im Rahmen der Beratungen zum Nachtragshaushalt
    werden wir nach Möglichkeiten suchen – und sie auch
    finden –, um die Kreditaufnahme auf ein erträglicheres
    Niveau zu senken. Wir wollen Ihnen zumindest verweh-
    ren, auf Kosten künftiger Generationen mit dem Geld so
    zu schludern, wie Sie es jetzt tun. Deswegen werden wir
    dem Nachtragshaushalt, so wie er jetzt vorliegt – mit ei-
    ner hohen Kreditaufnahme –, nicht zustimmen.


    (Beifall bei der SPD)


    Zum Zweiten eine kurze Anmerkung zum Flughafen
    Berlin-Brandenburg. Die Entwicklung dort ist sicherlich
    kein Ruhmesblatt. Aber ich finde, zur Verantwortung des
    Bundes, den Sie vertreten, gehört es ja wohl dazu, darauf
    hinzuweisen, dass der Bund mit je einem Staatssekretär
    aus dem Finanzministerium und dem Verkehrsministe-
    rium ebenso im Aufsichtsrat vertreten war und ebenso
    nicht gehandelt hat oder die Fehler mit hingenommen
    hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Machen Sie sich da nicht vom Acker. Sie gehören ge-
    nauso mit dazu.

    Drittens: Fiskalvertrag. Ja, hier geht es um eine wich-
    tige Entscheidung für die Europäische Union, aber auch
    für uns hier in Deutschland. Der Fiskalvertrag – Sie ha-
    ben darauf hingewiesen – setzt weitestgehend auf der
    deutschen Schuldenbremse auf; die Möglichkeit der
    strukturellen Verschuldung ist sogar noch höher als nach
    deutschem Recht. Das Einzige, was wir wirklich ändern
    müssen, ist der Korrekturmechanismus, der greift, wenn
    es innerhalb eines Jahres zu Veränderungen kommt oder
    die vorgegebenen Zahlen nicht eingehalten werden.

    Ich finde, man muss sich das ganz genau anschauen.
    In den vergangenen Jahren haben wir erlebt, dass der
    Bundestag bei den Entscheidungen, die er tagtäglich,
    manchmal auch über Nacht, zu treffen hat, etwa zur Ban-
    kenrettung und insbesondere zur Euro-Stabilisierung,
    zunehmend Getriebener ist. Oftmals war es so, dass wir
    sehr weitgehend von der Expertise der Bundesregierung,
    aber auch externem Sachverstand abhängig waren. Ich
    finde, dass es richtig ist, in Notsituationen zu entschei-
    den. Ich finde aber auch, dass man die notwendigen
    Konsequenzen daraus ziehen muss. Eine dieser Konse-
    quenzen kann nur sein, den Bundestag als Ort der De-
    batte und der Entscheidungen, für die wir alle im End-
    effekt geradestehen, institutionell so zu stärken, dass er
    diese Aufgabe wahrnehmen kann.

    Wenn ich mir einerseits das Gesetz anschaue und an-
    dererseits die Vorgabe der Europäischen Union zur
    Kenntnis nehme, ein unabhängiges Gremium einzurich-
    ten, das die Finanzpolitik begutachtet, evaluiert und
    letztendlich Bewertungen abgibt, dann komme ich zu
    dem Schluss: So wie Sie es bisher vorgeschlagen haben
    – ich vermute, es handelt sich um eine Einigung mit den
    Bundesländern –, ist es doch sehr stark auf die Exekutive

    orientiert und fixiert. Die Benennung der Mitglieder des
    unabhängigen Gremiums erfolgt durch die Bundesregie-
    rung und den Bundesrat. Letztendlich sind nur drei von
    neun Mitgliedern wirklich unabhängig, und sie berichten
    dem Bundestag im Zweifel gar nicht; wir haben auch gar
    keinen Einfluss darauf. Da aber die Finanzpolitik – Steu-
    ern, Verschuldung – Kernbereich der parlamentarischen
    Demokratie und unserer Entscheidungsbefugnisse ist,
    muss dieses Gremium mit seiner Kontrollmöglichkeit
    beim Bundestag eingerichtet werden, damit der Bundes-
    tag letztendlich darüber debattieren kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Otto Fricke [FDP])


    Ich sage das wirklich vollkommen wertungsfrei.
    Denn es gibt unabhängig davon, wer gerade zur Regie-
    rung oder zur Opposition gehört – ich habe lange genug
    im Bundestag eine Regierung mitgetragen –, immer De-
    batten zwischen Opposition und Regierung. Hier geht es
    aber um eine Grundsatzentscheidung – wahrscheinlich
    für die nächsten 20 oder 30 Jahre – über die Frage, in
    welchem Verhältnis der Bundestag, das Parlament, zur
    Regierung steht und inwieweit er langfristig strukturell
    in der Lage ist, mit Expertise in die Debatten einzugrei-
    fen, die auf europäischer Ebene, in der Wissenschaft und
    insbesondere zwischen Bund und Ländern stattfinden.
    Ich finde, jetzt ist die Gelegenheit, eine solche Grund-
    satzentscheidung zu treffen. Deswegen hoffe ich, dass es
    uns allen gelingt, dort eine Veränderung vorzunehmen,
    um den Bundestag zu stärken, und zum Beispiel dem
    Vorschlag der SPD zu folgen, einen nationalen Rat für
    Finanzpolitik einzurichten, der es ermöglicht, dass wir
    auch in der Öffentlichkeit kritisch, aber konstruktiv über
    eine Finanzpolitik für Deutschland diskutieren, mit der
    es in Zukunft gelingt, wirklich glaubwürdig und solide
    hauszuhalten.

    In diesem Sinne: Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])