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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/193 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister  BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2013 Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23209 A 23209 B 23209 B 23211 B 23214 A 23215 D 23217 A 23218 B 23220 B 23221 D 23222 D 23223 C 23225 C 23226 C 23227 C 23229 A 23230 C 23232 B 23232 D 23235 C 23237 A 23238 D 23240 B 23242 A 23245 B 23245 C 23248 A 23249 B 23250 D 23253 C 23254 A 23255 B 23256 D 23258 B 23260 A 23261 D 23263 A 23263 D Inhaltsverzeichnis Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23209 (A) (C) (D)(B) 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23263 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.3 EuB-BReg 2/2012 Drucksache 17/8967 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0024 Drucksache 17/9475 Nr. A.4 EuB-BReg 24/2012 Drucksache 17/9797 Nr. A.1  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 14.09.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 14.09.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 14.09.2012 Brase, Willi SPD 14.09.2012 Burchardt, Ulla SPD 14.09.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 14.09.2012 Freitag, Dagmar SPD 14.09.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 14.09.2012 Gabriel, Sigmar SPD 14.09.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.09.2012 Groth, Annette DIE LINKE 14.09.2012* Gutting, Olav CDU/CSU 14.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 14.09.2012 Kamp, Heiner FDP 14.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 14.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 14.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Lindemann, Lars Friedrich FDP 14.09.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 14.09.2012 Mast, Katja SPD 14.09.2012 Mücke, Jan FDP 14.09.2012 Nink, Manfred SPD 14.09.2012 Pieper, Cornelia FDP 14.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 14.09.2012 Schaaf, Anton SPD 14.09.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 14.09.2012 Schreiner, Ottmar SPD 14.09.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 14.09.2012 Simmling, Werner FDP 14.09.2012 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 23264 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 (A) (C) (D)(B) EuB-BReg 37/2012 Drucksache 17/10028 Nr. A.1 Ratsdokument 9180/12 Innenausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.9 Ratsdokument 16892/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.29 Ratsdokument 12265/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.6 Ratsdokument 14183/08 Drucksache 17/7423 Nr. A.17 Ratsdokument 14196/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.18 Ratsdokument 14613/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/10086 Nr. A.1 EuB-BReg 41/2012 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/10028 Nr. A.4 Ratsdokument 9299/12 Drucksache 17/10028 Nr. A.5 Ratsdokument 10977/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft  und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.35 Ratsdokument 17870/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/9797 Nr. A.7 Ratsdokument 9309/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz  und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.24 Ratsdokument 11159/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.35 Ratsdokument 14632/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.40 Ratsdokument 16562/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.41 Ratsdokument 17496/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.42 Ratsdokument 17549/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.42 Ratsdokument 18627/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.43 Ratsdokument 18874/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.18 Ratsdokument 6019/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.9 Ratsdokument 7639/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.10 Ratsdokument 7640/12 Drucksache 17/9647 Nr. A.17 Ratsdokument 8483/12 193. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Schlussrunde Haushaltsgesetz 2013 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Welche?



Rede von Otto Fricke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Welche? Stichwort Europa, ESM und so. Ich weiß

nicht, ob Sie sich da auskennen.


(Widerspruch bei der SPD)


Es gab dazu diese Woche eine ziemlich wichtige Ent-
scheidung; dies nur als kleiner Hinweis.

Sie sagen, 2012 hätten wir zu viel ausgegeben. Könn-
ten Sie mir sagen, welche Milliardenausgabe – ich weiß,
dass man das bei Ihnen betonen muss – im Haushalt
2012 die SPD nicht getätigt hätte?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Kollege Fricke, es ist richtig: Der Bun-

    destag hat beschlossen, dem ESM in diesem Jahr, im
    Jahr 2012, über 8 Milliarden Euro zur Verfügung zu stel-
    len. Jetzt subtrahieren Sie einmal: 32 minus 8. Auf wel-
    che Summe kommen wir dann? Ist diese Summe höher
    als die Neuverschuldung des Jahres 2011? Ja, ist sie. Sie
    ist deutlich höher.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Otto Fricke [FDP]: Die Frage!)


    Sie haben es in der Hand, im Nachtragshaushalt dafür zu
    sorgen, dass sie gesenkt wird. Werden Sie dies tun, oder
    werden Sie die Neuverschuldung trotz der exzellenten
    Situation, in der wir uns befinden, weiter erhöhen?


    (Otto Fricke [FDP]: Könnten Sie die Frage beantworten?)


    Sehr geehrter Kollege Fricke, Sie werden sie wahr-
    scheinlich nicht senken; das weiß man, wenn man sich
    ansieht, wie Sie hier die vergangenen Jahre konstant ge-
    arbeitet haben.

    Ich will jetzt eigentlich nicht mit dem Argument kom-
    men, dass die FDP eine Apothekerpartei


    (Otto Fricke [FDP]: Frage! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Klientelpartei!)


    und Klientelpartei ist. Aber Sie haben gefragt, welche
    Ausgaben genau wir kürzen wollen. Wissen Sie, Herr
    Kollege Fricke, der entscheidende Punkt in einem
    Staatshaushalt ist nicht, wie hoch die Ausgaben sind, der
    entscheidende Punkt ist, wie hoch die Kredite sind, die
    Sie brauchen, um Ihren Staatshaushalt zu finanzieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir als Sozialdemokraten setzen auf einen konse-
    quenten Subventionsabbau.


    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Steuererhöhungspartei!)


    Dazu haben wir Ihnen Vorschläge gemacht. Ich komme
    zum ersten Vorschlag, auch wenn Sie es nicht mehr hö-
    ren können: Sie geben immer noch – das ist weiterhin
    geltendes Recht – 1 Milliarde Euro für die Hoteliers in
    diesem Lande aus. Es handelt sich um Steuerminderein-

    nahmen; auf dieses Geld verzichten Sie. Mit diesem
    Geld könnte man die Lücke schließen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wissen Sie, entscheidend sind nicht die Ausgaben,
    sondern entscheidend ist, ob Sie neue Schulden aufneh-
    men oder nicht. Sie tun es, und zwar mehr als notwendig
    ist. Ihnen fehlt die Kraft, dieses Land mit diesem Haus-
    halt strukturell so zu verändern, dass wir von der hohen
    Verschuldung herunterkommen, dass wir wieder leis-
    tungsfähig und unabhängig von den Wirren der Finanz-
    märkte werden.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Claudia Winterstein [FDP]: Wo sind denn Ihre Einsparungen?)


    Ich rechne Ihnen das gerne vor. Betrachten wir das
    Jahr 2012 und das Jahr 2013; wir sprechen gerade über
    den Haushaltsentwurf für 2013. Angesichts der großen
    Unsicherheit, die wir sowohl aufgrund der wirtschaftli-
    chen Entwicklung – selbst der Finanzminister ist darauf
    eingegangen – als auch aufgrund der Finanzkrise und
    den damit verbundenen Verwerfungen an den Märkten
    für Staatsanleihen haben, wäre es gut, Vorsorge zu tref-
    fen. Tun Sie das? Sie tun es nicht. In keinem einzigen
    Punkt. Im Gegenteil: Sie fahren volles Risiko.

    Nehmen wir als Beispiel die Zinsausgaben. Sie sagen,
    Ihre Ausgaben würden sinken. Sie sinken aber nicht ein-
    mal, sie sind stabil.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie sinken! 10 Milliarden weniger!)


    Die Gesamtausgaben des Bundes bleiben von 2012 auf
    2013 stabil. Aber Sie vergessen dabei – ich erkläre Ihnen
    das gern –, dass Sie Entlastungen haben. Sie haben
    10,7 Milliarden Euro weniger Zinsausgaben. Dafür kön-
    nen Sie gar nichts. Das sind klassische Windfall Profits,
    die Sie mitnehmen. 2,8 Milliarden Euro geben Sie weni-
    ger für die Bundesagentur für Arbeit aus. 2 Milliarden
    Euro hohlen Sie sich im Gesundheitsfonds und 1 Mil-
    liarde Euro bei der Rente. Das sind Entlastungen auf der
    Ausgabenseite. Diese führen aber nicht dazu, dass Sie
    die Ausgaben senken. Im Gegenteil: Die Ausgaben blei-
    ben konstant.

    Sie haben – verglichen mit 2011 – Steuermehreinnah-
    men in Höhe von 7,5 Milliarden Euro. Das macht unter
    dem Strich 24 Milliarden Euro. Die Nettokreditauf-
    nahme wird gesenkt, aber nicht in diesem Umfang. Viel-
    mehr verfrühstücken Sie diese Möglichkeiten der kon-
    junkturellen Konsolidierung. Um die FAZ zu zitieren:
    Schäuble spart sich das Sparen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Von wegen!)


    Wir Sozialdemokraten


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sparen nicht!)


    stehen für einen aktiven Staat.





    Carsten Schneider (Erfurt)



    (A) (C)



    (D)(B)



    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Genau! Jetzt kommt es! Mehr Geld ausgeben!)


    Wir wollen ihn nicht über Schulden finanzieren – das
    wollen Sie –, sondern wir wollen so schnell wie möglich
    runter von der Neuverschuldung.


    (Zuruf von der FDP: Hört! Hört!)


    Dazu werden wir Ihnen, so wie in den vergangenen Jah-
    ren, Vorschläge vorlegen, zum Beispiel zum Abbau von
    Subventionen; da haben Sie vollkommen versagt. Sie
    haben die Subventionen erhöht, anstatt sie abzubauen.
    Das ist ungerecht.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Und wir werden für eine gerechtere Besteuerung in die-
    sem Land sorgen.

    Das fängt bei der Frage an: Was hat uns die Krise ei-
    gentlich gekostet? Bisher hat der Bundeshaushalt davon
    profitiert. Ich habe die Zinsausgaben genannt. Sie aber
    tun so, als gäbe es keine Kosten. Sie sind versteckt:
    20 Milliarden Euro sind im Konjunktur- und Tilgungs-
    fonds. Die Konjunktur läuft doch gut, oder? Wie viel ha-
    ben Sie getilgt? Null.

    Es geht weiter zu der Frage der jetzt als Schattenbank
    eingeführten EZB.


    (Otto Fricke [FDP]: Als was?)


    – Es geht um die als Schattenbank für den Bundeshaus-
    halt eingeführte EZB. Ich komme gleich noch einmal da-
    rauf zurück.


    (Otto Fricke [FDP]: Die EZB ist eine Schattenbank?)


    Dafür gibt es null Vorsorge. Im Gegenteil: Die Risiken
    werden aus dem Bundeshaushalt auf andere Institutionen
    verschoben, und das mit voller Duldung und Akzeptanz
    der Bundesregierung.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Ich finde auch das ein starkes Stück: Herr Vizekanzler
    und Herr Wirtschaftsminister, Sie haben hier gestern in
    der Wirtschaftsdebatte gesagt, die Bundesregierung bzw.
    die FDP – ich war mir nicht ganz sicher, wen Sie mein-
    ten – stünde für Währungsstabilität, und bezogen sich
    auf die Bundesbank. Diese findet natürlich in der EZB
    ihre Wiedergeburt. Ich weiß nicht, ob Sie Zeitungen le-
    sen und mitbekommen haben, welche Entscheidungen
    getroffen worden sind. Aber eines ist klar: Seit dem letz-
    ten Donnerstag entwickelt sich die EZB mehr in Rich-
    tung Fed als in Richtung Bundesbank. Wer das abstrei-
    tet, meine Damen und Herren, der will den Leuten die
    Augen verkleistern.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Sie haben nicht mehr die Kraft, hier im Bundestag, in
    der Öffentlichkeit für die notwendigen Maßnahmen zu
    sorgen, die erforderlich sind, um Länder vor Spekulatio-
    nen zu schützen, weil Sie in Ihrer Koalition zerstritten
    sind. Aber der Bundesfinanzminister hat sich im Juni per

    Pressemitteilung zustimmend zu der Entscheidung von
    Herrn Draghi geäußert, was das Ankaufprogramm von
    Staatsanleihen betrifft. Sie haben die Europäische Zen-
    tralbank also durch Ihr Nichthandeln in diese Situation
    gebracht und auch dazu beigetragen, dass der Bundes-
    bankpräsident voll in Opposition ging und kurz vor dem
    Rücktritt stand.

    Jetzt befinden wir uns deshalb auf dem Weg in die
    Staatsfinanzierung durch die EZB, und zwar mit hohen
    Risiken, ohne dass der Bundestag – das ist für mich der
    entscheidende Kritikpunkt – einen maßgeblichen Ein-
    fluss oder eine maßgebliche Kontrolle dieser Institution
    hat.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: So ist das mit der Unabhängigkeit!)


    Das, meine Damen und Herren, wird das Vermächtnis
    dieser Bundesregierung sein.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bin mir sicher, die Intervention wird ein, zwei
    Jahre lang ökonomisch helfen. Ob dies auch dauerhaft
    hilft, wird davon abhängen, ob es gelingt, eine gerechte
    Ordnung an den Finanzmärkten zu erreichen. Es besteht
    aber die Gefahr, dass der Weg, den die Bundesregierung
    jetzt eingeschlagen hat – der Bundestag wird quasi aus
    der Entscheidung herausgenommen, und die EZB nimmt
    die Rolle des Staatsfinanzierers ein –, lange nachwirken
    wird. Das wird diese Währungsunion tüchtig verändern.
    Ich weiß nicht, ob Sie sich dieser Bedeutung bewusst
    sind.

    Ich höre dann immer wieder, dass dies mit vielen
    Auflagen verbunden sei und dass es kein Geld ohne ent-
    sprechende Konditionen gebe. – Meine Damen und Her-
    ren, ich weiß nicht, ob Sie sich die Pressemitteilung und
    das Statement von Herrn Draghi wirklich angeschaut ha-
    ben. Er verweist auf den ESM – das ist dieser Rettungs-
    fonds – und dort ganz speziell auf die Dispokreditlinie.
    Sie nennt sich ECCL. Wissen Sie, wie die Bedingungen
    hinsichtlich der Inanspruchnahme lauten, dass also die
    EZB dann quasi unbegrenzt, und zwar ohne Haftung,
    ohne Obergrenze, interveniert? Dass man sich an das je-
    weilige Nationale Reformprogramm hält, das sich die
    Staaten selbst geben. Dem muss nicht zugestimmt wer-
    den. Das melden die Staaten dann einfach nach Brüssel.


    (Heiterkeit des Abg. Johannes Kahrs [SPD])


    Ich habe mir einmal den Spaß gemacht, mir das deut-
    sche Nationale Reformprogramm anzugucken. Darin
    stehen Dinge, die Sie auch hier im Haushalt wiederfin-
    den, wie zum Beispiel das Betreuungsgeld.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Das kündigen Sie als Nationales Reformprogramm an,
    um Deutschland nach vorn zu bringen.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Das kostet nicht nur mehr als 1,2 Milliarden Euro
    blanko, ohne dass Sie eine Gegenfinanzierung bringen.
    Nein, es ist auch noch ökonomisch vollkommen unsin-
    nig und auch familienpolitisch kontraproduktiv.





    Carsten Schneider (Erfurt)



    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, wenn zu solchen Bedin-
    gungen jetzt Staaten durch die EZB finanziert werden,
    dann kann ich nur sagen: Gute Nacht! Das ist nicht ein
    Weg in eine Fiskalunion, bei der wir die nationale Sou-
    veränität einschränken müssen. Im Gegenteil: Das wird
    die Rutschpartie in eine Haftungsunion, in eine Schulden-
    union, wie Sie es immer wieder nennen, ohne dass wir
    irgendeinen Einfluss auf die nationalen Haushalte der
    Mitgliedstaaten haben. Ich finde, das ist nicht akzepta-
    bel. Ich glaube, dass Ihnen das in den nächsten Monaten
    noch auf die Füße fallen wird; denn die Verunsicherung
    ist groß.

    Ich finde, wir sollten das Interview mit Herrn Draghi,
    das heute in der Süddeutschen Zeitung zu lesen ist, zum
    Anlass nehmen, ihn in den Bundestag einzuladen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Er hat ja schon gesagt, er kommt!)


    – Ja.


    (Otto Fricke [FDP]: Wohin denn da?)


    Ich finde, dass wir im Haushaltsausschuss mit ihm über
    diese Maßnahmen sprechen müssen.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Insbesondere würde mich interessieren, wie sich die
    Bundesregierung in diesem ganzen Spiel verhalten hat
    und ob es nicht doch so ist, wie ich vermute: dass Herr
    Draghi in diese Richtung getrieben wurde und letztend-
    lich von der Bundeskanzlerin ganz klar Unterstützung si-
    gnalisiert bekommen hat. Ich erinnere nur an die Haus-
    haltsausschusssitzung vom vorigen Donnerstagmorgen.
    Da hat der Prozessbevollmächtigte klar gesagt, er könne
    sich nicht vorstellen, dass diese Operation gegen den
    Willen eines großen Mitgliedstaates durchgeführt wurde.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn das Bundesverfassungsgericht in dieser Sache ent-
    schieden hat, werden wir wissen, wie es ausgeht.

    Meine Damen und Herren, der vorgelegte Haushalt –
    um das Handelsblatt zu zitieren – ist „Das Ende der
    Konsolidierung“, und das im Wahljahr 2013.


    (Otto Fricke [FDP]: Oh! Dann haben wir ja vorher doch konsolidiert!)


    Das ist keine große Überraschung, sondern das ist ty-
    pisch. Sie haben die letzten drei Jahre verschlafen. Sie
    haben sich auf den Lorbeeren der Beschäftigten, der Ge-
    werkschaften und der Unternehmen ausgeruht, ohne die-
    ses Land durch eigenes Zutun und strukturelle Verände-
    rungen weiter nach vorn zu bringen. Sie zeigen mit dem
    Finger auf andere Länder in Europa, sind selbst aber
    nicht in der Lage, hier die notwendigen Maßnahmen zu
    ergreifen und Deutschland eine dauerhafte Führungspo-
    sition zu verschaffen.


    (Beifall bei der SPD – Zurufe von der CDU/ CSU)


    Im Gegenteil: Die von Stagnation geprägte Politik dieser
    Regierung wird uns auf Dauer teuer zu stehen kommen.
    Je früher damit Schluss ist, desto besser.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)