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ID1719300700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/193 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister  BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2013 Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23209 A 23209 B 23209 B 23211 B 23214 A 23215 D 23217 A 23218 B 23220 B 23221 D 23222 D 23223 C 23225 C 23226 C 23227 C 23229 A 23230 C 23232 B 23232 D 23235 C 23237 A 23238 D 23240 B 23242 A 23245 B 23245 C 23248 A 23249 B 23250 D 23253 C 23254 A 23255 B 23256 D 23258 B 23260 A 23261 D 23263 A 23263 D Inhaltsverzeichnis Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23209 (A) (C) (D)(B) 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23263 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.3 EuB-BReg 2/2012 Drucksache 17/8967 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0024 Drucksache 17/9475 Nr. A.4 EuB-BReg 24/2012 Drucksache 17/9797 Nr. A.1  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 14.09.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 14.09.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 14.09.2012 Brase, Willi SPD 14.09.2012 Burchardt, Ulla SPD 14.09.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 14.09.2012 Freitag, Dagmar SPD 14.09.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 14.09.2012 Gabriel, Sigmar SPD 14.09.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.09.2012 Groth, Annette DIE LINKE 14.09.2012* Gutting, Olav CDU/CSU 14.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 14.09.2012 Kamp, Heiner FDP 14.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 14.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 14.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Lindemann, Lars Friedrich FDP 14.09.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 14.09.2012 Mast, Katja SPD 14.09.2012 Mücke, Jan FDP 14.09.2012 Nink, Manfred SPD 14.09.2012 Pieper, Cornelia FDP 14.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 14.09.2012 Schaaf, Anton SPD 14.09.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 14.09.2012 Schreiner, Ottmar SPD 14.09.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 14.09.2012 Simmling, Werner FDP 14.09.2012 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 23264 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 (A) (C) (D)(B) EuB-BReg 37/2012 Drucksache 17/10028 Nr. A.1 Ratsdokument 9180/12 Innenausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.9 Ratsdokument 16892/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.29 Ratsdokument 12265/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.6 Ratsdokument 14183/08 Drucksache 17/7423 Nr. A.17 Ratsdokument 14196/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.18 Ratsdokument 14613/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/10086 Nr. A.1 EuB-BReg 41/2012 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/10028 Nr. A.4 Ratsdokument 9299/12 Drucksache 17/10028 Nr. A.5 Ratsdokument 10977/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft  und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.35 Ratsdokument 17870/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/9797 Nr. A.7 Ratsdokument 9309/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz  und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.24 Ratsdokument 11159/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.35 Ratsdokument 14632/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.40 Ratsdokument 16562/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.41 Ratsdokument 17496/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.42 Ratsdokument 17549/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.42 Ratsdokument 18627/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.43 Ratsdokument 18874/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.18 Ratsdokument 6019/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.9 Ratsdokument 7639/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.10 Ratsdokument 7640/12 Drucksache 17/9647 Nr. A.17 Ratsdokument 8483/12 193. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Schlussrunde Haushaltsgesetz 2013 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Claudia Winterstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ich will nur sagen: Die FDP hat zehn Jahre lang dafür

    gekämpft, und wir sind sehr froh, dass wir jetzt auf ei-
    nem guten Weg sind und auch im Bereich der Wasser-
    und Schifffahrtsverwaltung zu mehr Effizienz kommen.
    Wir werden darüber in den kommenden Haushaltsbera-
    tungen ganz sicher weiter intensiv diskutieren, Herr
    Kahrs.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Diskutieren bestimmt! Es wird nur nichts passieren!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun der Kollege Roland Claus für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die unbestrittene Tatsache, dass es hier um den
    größten Investitions- und Infrastrukturetat des Bundes
    geht, sagt noch nichts über die Qualität der Investitionen


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Ja, leider!)


    und sagt auch nichts über die Fähigkeit des zuständigen
    Ministeriums, diese Investitionen voranzubringen.

    Herr Bundesminister Ramsauer, wohlgesonnen könnte
    man sagen: Sie haben Ihre Rede hier in betonter Sachlich-
    keit vorgetragen.


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Stimmt!)


    Ich muss Ihnen sagen: Das, was Sie hier angeboten ha-
    ben, war einfach nur lustlos.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Da brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Ihnen im-
    mer mehr Kompetenzen aus der Hand genommen wer-
    den. Man muss Sie zu mehr Selbstvertrauen ermuntern.
    Für mich steht fest: Sie können nicht mit Geld umgehen,
    und schon gar nicht mit viel Geld.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie haben sich den Beitrag Ihres Ressorts zur Energie-
    wende ohne Not aus der Hand nehmen lassen. Zum





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)


    Thema Gebäudesanierung hat der Genosse Pronold
    schon das Richtige gesagt.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Sie haben die Mittel für den Stadtumbau reduziert und
    sich damit Protestschreiben von Bürgermeistern von
    CSU bis Linke eingehandelt. Sie haben das Programm
    „Soziale Stadt“ als baufremde Ausgabe diskreditiert.
    Das ist wirklich nicht hinzunehmen.

    Sie werden doch inzwischen weltweit Erfahrungen
    gesammelt haben.


    (Patrick Döring [FDP]: Wir haben nicht so viel Zeit zum Reisen wie Sie!)


    Wir haben uns den Umbau einer Township in Kapstadt
    angeschaut. Man kann sich in Deutschland den Umbau
    von großen Wohnsiedlungen anschauen, zum Beispiel in
    Bremen-Tenever.


    (Oliver Luksic [FDP]: Was Sie sich alles anschauen!)


    Es geht niemals nur um die Seite des Bauens. Es geht
    immer auch um die Verbindung von Bau und demokrati-
    scher Teilhabe. Deshalb ist dieses Programm so wichtig.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wenn Sie dieses Programm diskreditieren, zeugt das von
    einer betonköpfigen Politik, die ich Ihnen unterstellen
    muss.

    Sie haben das Programm „Altersgerecht Umbauen“ in
    die Abwicklung geschickt. Wenn es ein positives Pro-
    gramm gibt, das eine wirklich herausragende Wirkung
    auf andere Entwicklungsmöglichkeiten hat, dann ist es
    dieses Programm. Ich habe damit eine wunderbare Er-
    fahrung gemacht: An einem Neubaublock in meinem
    Wahlkreis ist inzwischen außen ein Fahrstuhl angebracht
    worden. Das ist nahezu eine Touristenattraktion. Dieses
    Programm aber, mit dem Sie etwas bewirken können,
    schicken Sie in die Abwicklung.

    Ich muss mich erinnern: Ich habe 1990 als Mitglied
    der letzten Volkskammer der DDR vergeblich versucht,
    diese unselige Altschuldenbelastung ostdeutscher Woh-
    nungsunternehmen zu verhindern. Das wurde mit dem
    Einigungsvertrag Gesetz; ich konnte es nicht verhindern.


    (Oliver Luksic [FDP]: Sie hätten das Chaos besser vorher verhindert!)


    Ich hätte es aber nie für möglich gehalten, dass ich
    22 Jahre danach noch immer auf die verheerenden Wir-
    kungen dieser Altschuldenbelastung hier im Deutschen
    Bundestag hinweisen muss. Das ist noch immer ein Rie-
    senproblem, das ungelöst ist. Meine Fraktion wird Ihnen
    einen Vorschlag für eine sinnvolle Kombination von
    Stadtumbau Ost und Altschuldentilgung unterbreiten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Minister, Sie sind auf die steigenden Mieten in
    Ballungsgebieten eingegangen. Wir erwarten, dass Sie

    an diesem Thema dranbleiben. Jetzt steht die Privatisie-
    rung von über 11 000 bundeseigenen Wohnungen an, die
    bislang noch der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft ge-
    hören. Das fällt zwar in die Zuständigkeit des Bundes-
    finanzministeriums, aber wir erwarten vom Bau- und
    Wohnungsminister Engagement in dieser Sache. Sie wis-
    sen, dass etliche Mitglieder meiner Fraktion als Alterna-
    tive zu dieser Privatisierung eine Genossenschaft mit
    dem Namen FAIRWOHNEN gegründet haben. Nun sind
    wir aus dem Bieterverfahren ausgeschlossen worden;
    das werden wir uns nicht bieten lassen. Wir rechnen
    nicht damit, dass Sie der Genossenschaft beitreten, Herr
    Minister, aber ein bisschen mehr Unterstützung für diese
    Initiative wäre schon angebracht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zur Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
    Seit dem Frühjahr ist die Katze aus dem Sack. Mit dem
    sogenannten 5. Bericht zur Reform der Wasser- und
    Schifffahrtsverwaltung des Bundes liegen die Dinge auf
    dem Tisch. Sie wollen alle Behörden in Bonn zentralisie-
    ren. Warum gründen Sie nicht gleich ein Zentralkomitee
    der Wasser-und Schifffahrtsverwaltung?


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Gustav Herzog [SPD]: Guter Vorschlag! – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh!)


    Das, was Sie vorhaben, ist dem ja ähnlich. Ich kann Ih-
    nen sagen, wohin das führt.

    Besonders zu kritisieren ist, dass Sie die Wasserstra-
    ßen im gesamten Osten quasi zu Restwasserstraßen er-
    klären. Obwohl noch nichts im Parlament entschieden
    ist, hat das bereits faktische Auswirkungen. Ich kann Ih-
    nen von einem Jugendlichen aus meinem Wahlkreis be-
    richten. Durch meinen Wahlkreis fließt die Saale. Der
    Jugendliche hat ein großes Interesse an fließenden Ge-
    wässern und hatte sich bei der Wasser- und Schifffahrts-
    verwaltung beworben. Man hatte ihm gesagt: Willkom-
    men, junger Mann, wir brauchen unbedingt Nachwuchs. –
    Als er nun nachfragte – nachdem im Mai dieser Bericht
    auf den Tisch gekommen war –, ob er dort seine Ausbil-
    dung machen kann, wenn er mit der Schule fertig ist,
    wurde ihm gesagt: Hier im Osten geht nichts mehr. Wir
    stellen keine Auszubildenden mehr ein. – Das kann man
    die Macht des Faktischen nennen, Herr Minister; ich
    nenne es die Macht des Zynischen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke steht für eine Verkehrs-, Bau- und Stadtent-
    wicklungspolitik, die stets von sozialer Verantwortung
    und demokratischer Teilhabe aller an den öffentlichen
    Gütern ausgeht. Was alle brauchen, muss öffentlich zu-
    gänglich und bezahlbar sein.

    Ich will noch ein Wort zum Flughafen Berlin sagen.
    Dazu möchte ich den Focus aus dem April 1996 zitieren.
    Der Focus berichtete im April 1996 über die Initiative
    von Bundesminister Wissmann, CDU, und der CDU
    Berlin für eine private Investition von 8 Milliarden
    D-Mark für einen neuen Flughafen am Standort Schöne-
    feld. Der Focus nannte das ein sensationelles Konzept.





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)


    Das muss deshalb hier zitiert werden, weil die Christlich
    Demokratische Union inzwischen versucht, sich vom
    Acker zu machen und die Schuld bei zwei Ministerpräsi-
    denten, die zufällig der SPD angehören, abzuladen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Nicht zufällig! – Patrick Döring [FDP]: Das kann kein Zufall sein!)


    Es ist auch nicht damit zu erklären, dass der Bund mit
    26 Prozent Minderheitseigner ist. Der Bund hat eine
    Menge für die Infrastrukturanbindung dieses Flughafens
    getan. Deshalb muss man Sie auffordern, zu Ihrer Ver-
    antwortung zu stehen, damit es nicht eines Tages heißt:
    Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Uwe Beckmeyer [SPD] – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das heißt es heute schon!)