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ID1719226400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/192 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 192. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Vizeprä- sidenten Eduard Oswald, der Abgeordneten Günter Baumann, Dr. Marlies Volkmer und Axel Schäfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hubert Hüppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufung des Abgeordneten Oliver Krischer als ordentliches Mitglied in den Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Arfst Wagner (Schleswig) als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 3 e . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgre- miums gemäß § 10 a Absatz 2 der Bundes- haushaltsordnung (Drucksache 17/10660) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23061 A 23061 B 23061 B 23061 C 23061 D 23062 B 23062 B 23062 C 23062 D 23067 C 23063 A 23063 A 23063 B 23065 D 23067 C 23070 B 23073 B 23074 D 23076 B 23077 C 23079 B 23080 C 23081 A 23081 D 23082 D 23083 A 23083 C 23084 D 23085 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin  BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einrichtung einer Markttrans- parenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas (Drucksachen 17/10060, 17/10253) . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuordnung der Postbeamten- versorgungskasse (PVKNeuG) (Drucksache 17/10307) . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Durchführung des Haager Übereinkommens vom 23. November 2007 über die internationale Geltend- machung der Unterhaltsansprüche von Kindern und anderen Familienangehö- rigen sowie zur Änderung von Vor- schriften auf dem Gebiet des internatio- nalen Unterhaltsverfahrensrechts (Drucksache 17/10492) . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Gesetzes über die Statistik im Produzierenden Gewerbe (Drucksache 17/10493) . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Maria Michalk, Michael Grosse-Brömer, Stefan Müller (Erlangen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Gabriele Molitor, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Mehr Berücksichtigung von Qualität bei der Vergabe von Dienstleistungen (Drucksache 17/10113) . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9908) . . . . . . . . . . . . . . . h) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9909) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Baupro- duktengesetzes und weiterer Rechtsvor- schriften an die Verordnung (EU) Nr. 305/2011 zur Festlegung harmoni- sierter Bedingungen für die Vermark- tung von Bauprodukten (Drucksache 17/10310) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Dr. Frithjof Schmidt, Volker Beck (Köln), 23087 D 23089 B 23089 D 23090 D 23092 A 23093 C 23094 C 23096 B 23097 D 23098 C 23100 A 23100 C 23100 A 23102 B 23102 D 23103 A 23104 A 23105 B 23106 A 23108 B 23109 D 23100 B 23112 C 23114 B 23115 A 23116 B 23117 C 23118 A 23119 B 23120 C 23120 D 23120 D 23121 A 23121 A 23121 A 23121 B 23121 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 III weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flücht- linge aus Syrien aufnehmen (Drucksache 17/10638) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Thilo Hoppe, Sven- Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den globalen Schutz der bio- logischen Vielfalt sichern – Strategi- schen Plan der Biodiversitätskonven- tion finanzieren und umsetzen (Drucksache 17/10639) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2010) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – (Drucksachen 17/5648, 17/6009, 17/7600, 17/9250, 17/10104) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
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    Berichtigung 190. Sitzung, Seite 22926 C, der Zwischenruf des Ab- geordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ist wie folgt zu lesen: „Wann kommt das FDP-Zukunfts- konto?“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23205 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 13.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 13.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 13.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 13.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 13.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 13.09.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Mast, Katja SPD 13.09.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 13.09.2012 Mücke, Jan FDP 13.09.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 13.09.2012 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 13.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 13.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 13.09.2012 Simmling, Werner FDP 13.09.2012 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 13.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Wolff (Rems-Murr), Hartfrid FDP 13.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgremiums gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung teilgenommen haben CDU/CSU Ilse Aigner Peter Altmaier Peter Aumer Thomas Bareiß Norbert Barthle Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Peter Bleser Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Ingo Gädechens Dr. Peter Gauweiler Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Olav Gutting Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Anlagen 23206 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Ursula Heinen-Esser Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Thomas Jarzombek Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Roderich Kiesewetter Eckart von Klaeden Ewa Klamt Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Hermann Kues Günter Lach Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Dr. Michael Luther Karin Maag Dr. Thomas de Maizière Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Eduard Oswald Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Dagmar G. Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Sebastian Edathy Ingo Egloff Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Gabriele Groneberg Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Michael Hartmann (Wackernheim) Hubertus Heil (Peine) Wolfgang Hellmich Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23207 (A) (C) (D)(B) Annette Sawade Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Werner Schieder (Weiden) Ulla Schmidt (Aachen) Carsten Schneider (Erfurt) Ottmar Schreiner Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Rüdiger Veit Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries FDP Jens Ackermann Christian Ahrendt Christine Aschenberg- Dugnus Daniel Bahr (Münster) Florian Bernschneider Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Marco Buschmann Sylvia Canel Helga Daub Reiner Deutschmann Bijan Djir-Sarai Patrick Döring Mechthild Dyckmans Hans-Werner Ehrenberg Rainer Erdel Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Manuel Höferlin Elke Hoff Birgit Homburger Heiner Kamp Michael Kauch Pascal Kober Dr. Heinrich L. Kolb Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Sebastian Körber Holger Krestel Patrick Kurth (Kyffhäuser) Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Lars Lindemann Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dirk Niebel Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Cornelia Pieper Gisela Piltz Jörg von Polheim Dr. Christiane Ratjen- Damerau Dr. Birgit Reinemund Dr. Peter Röhlinger Dr. Stefan Ruppert Björn Sänger Frank Schäffler Christoph Schnurr Jimmy Schulz Marina Schuster Dr. Erik Schweickert Judith Skudelny Dr. Hermann Otto Solms Joachim Spatz Dr. Max Stadler Torsten Staffeldt Dr. Rainer Stinner Stephan Thomae Manfred Todtenhausen Florian Toncar Serkan Tören Johannes Vogel (Lüdenscheid) Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing DIE LINKE Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Karin Binder Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Jan Korte Jutta Krellmann Katrin Kunert Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kornelia Möller Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Dr. Ilja Seifert Kathrin Senger-Schäfer Raju Sharma Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Kathrin Vogler Johanna Voß Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Agnes Brugger Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Harald Ebner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Priska Hinz (Herborn) Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Dr. Tobias Lindner Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Beate Müller-Gemmeke Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann E. Ott Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Ulrich Schneider Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Arfst Wagner (Schleswig) Daniela Wagner Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler 23208 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Thomas Oppermann (SPD) zur Abstimmung über die Nr. 2 der Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zur Ent- lastung der Bundesregierung für Haushaltsjahr 2010 und Bemerkungen des Bundesrechnungs- hofes 2011 (Drucksache 17/10104) (Tagesord- nungspunkt 4 a) Im Namen der Fraktion der SPD erkläre ich, dass un- ser Votum Ja lautet. 192. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 1 Wahl eines Mitglieds desVertrauensgremiums Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP 3, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 4 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 10 Ernährung, Landwirtschaft undVerbraucherschutz Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 07 Justiz Epl 06 Inneres Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereichs

    und kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-
    ministeriums des Inneren, Einzelplan 06.

    Das Wort hat der Bundesminister Hans-Peter
    Friedrich.

    Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des In-
    nern:

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren Kollegen! Gut 5,8 Milliarden Euro im Bundes-
    haushalt des Innenministeriums und auch in diesem Jahr
    wieder mehr als zwei Drittel für den Bereich der inneren
    Sicherheit: Das ist auch dringend notwendig; denn die
    Bedrohungslage für Europa insgesamt, aber auch für un-
    ser Land ist nach wie vor angespannt.

    Der islamistische Terror hat uns in den Fokus genom-
    men, und wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass
    wir täglich mit Anschlägen in Deutschland oder auf
    deutsche Einrichtungen oder Personen im Ausland rech-
    nen müssen. Deswegen ist es richtig, dass wir uns da-
    rüber verständigen, dass Wachsamkeit der Preis der Frei-
    heit und der inneren Sicherheit ist. Diese Wachsamkeit
    muss immer wieder gezeigt und gestärkt werden.

    Neben der Bedrohung aus dem Ausland gibt es aber
    auch noch ein neues Phänomen, das die Sicherheits-
    kräfte vor besondere Herausforderungen stellt, nämlich
    das Phänomen des sogenannten Homegrown Terrorism,


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Nein, das ist nicht neu!)


    des hausgemachten Terrorismus, des Wachsens von Ter-
    roristen im eigenen Land. Dieses Problem haben die
    Vereinigten Staaten, alle unsere europäischen Partner
    und wir in Deutschland. Der Anschlag vom 2. März





    Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich


    (A) (C)



    (D)(B)


    2011 in Frankfurt durch einen solchen „hausgemachten
    Terroristen“, aber auch die Anschlagsversuche der soge-
    nannten Kofferbomber und der Sauerland-Gruppe bele-
    gen, dass wir ein solches Problem haben. Sie alle haben
    vielleicht das Drohvideo des Herrn Cuspert gesehen oder
    davon gehört, das in der letzten Woche bekannt wurde –
    auch in der Öffentlichkeit. Ich glaube, das alles macht es
    notwendig, dass wir uns mit diesem Phänomen in beson-
    derer Weise auseinandersetzen.

    Die besondere Herausforderung für die Sicherheits-
    kräfte ist, dass kein großer Kreis, sondern nur ein kleines
    soziales Umfeld beurteilen kann, was in den Menschen,
    die sich selbst radikalisieren, überhaupt vorgeht. Deswe-
    gen habe ich im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft
    auch Eltern, die das Schicksal erleiden mussten, ein
    Kind dadurch zu verlieren, dass es sich einer radikalen
    terroristischen Gruppierung angeschlossen hat und zum
    Beispiel nach Pakistan ausgereist ist, eingeladen und
    mich mit ihnen getroffen.

    Ich habe einer Mutter gegenübergesessen, die geschil-
    dert hat, wie ihr Kind vor ihren Augen verloren ging. Sie
    sagte: Ich wusste nicht, wohin ich mich wenden sollte.
    Das hat mich dazu veranlasst, noch in derselben Woche
    beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine
    Hotline zu schalten, sodass Eltern und Angehörige die
    Möglichkeit haben, sich beraten zu lassen, wenn sie mer-
    ken, dass ihr Kind oder Verwandter in einer solchen Si-
    tuation ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Zuruf des Abg. Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Jetzt geht es natürlich darum, dass wir diese Hotline
    bekannt machen. Dafür haben wir eine Plakataktion vor-
    bereitet, die in den letzten zwei Wochen auch in den Me-
    dien Thema war;


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht positiv!)


    sie war dadurch sehr erfolgreich; denn die entsprechende
    Nummer ist bekannt geworden.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind auch mit wenig zufrieden!)


    Ich kann Ihnen sagen, dass die Zahl der hilfesuchenden
    Eltern oder Verwandten, die angerufen haben, enorm an-
    gestiegen ist. Insofern kann man bei dieser Plakataktion
    nach dem Start im Internet schon jetzt von einem großen
    Erfolg sprechen.

    Meine Damen und Herren, die Sicherheitsarchitektur
    muss insgesamt gut aufgestellt werden und auch in der
    Zukunft gestärkt werden. Das bedeutet, dass wir alle
    Säulen der Sicherheitsarchitektur stärken müssen.

    Ich beginne mit dem Bereich, der in den letzten Wo-
    chen in den Medien verstärkt vorkam, nämlich dem Ver-
    fassungsschutzverbund.

    Wir sind dabei, das Bundesamt für Verfassungsschutz
    zu reformieren und werden folgende wesentliche Moder-
    nisierungsmaßnahmen umsetzen:

    Erstens – das ist ganz wichtig –: Wir werden im Bun-
    desamt für Verfassungsschutz bestimmte Aufgaben prio-
    risieren. So wird es seine Arbeit auf den Bereich der ge-
    waltgeneigten Organisationen und auf besonders
    gefährliche verfassungsfeindliche Tendenzen konzen-
    trieren. Das halte ich für richtig; denn wir brauchen auch
    freie Kapazitäten für neue Aufgaben.

    Als Zweites müssen wir die Analysefähigkeit des
    Bundesamtes für Verfassungsschutz und des Verfas-
    sungsschutzverbundes insgesamt verbessern. Analysefä-
    higkeit verbessern heißt, dass wir die Erkenntnisse, die
    die verschiedenen Behörden haben, auch allen zur Ver-
    fügung stellen müssen. Das ist ein wichtiger Punkt; denn
    die Konzeption für die Sicherheitsarchitektur in Deutsch-
    land muss lauten: arbeitsteiliges Herangehen der einzel-
    nen Behörden, Kooperation dieser Behörden und Ver-
    netzung der Behörden. Arbeitsteiligkeit, Kooperation,
    Vernetzung! Jede Behörde handelt in ihrem Bereich,
    nach ihren rechtlichen Grundlagen, nach ihren Möglich-
    keiten, Spezialisierungen und Fähigkeiten; aber dann
    muss alles zusammenfließen.

    Es gibt hierfür ein sehr erfolgreiches Beispiel, das Ge-
    meinsame Terrorismusabwehrzentrum gegen den Isla-
    mismus, in dem alle Behörden von Bund und Ländern,
    BKA, LKÄ, BND, MAD, zusammenarbeiten und Infor-
    mationen austauschen, und zwar täglich, und dabei sehr
    erfolgreich sind.


    (Zurufe von der SPD)


    Nach dem Auftauchen der Terrorfälle im vergangenen
    November – am 14. November haben wir den ganzen
    Umfang zur Kenntnis nehmen müssen – habe ich bereits
    am 16. Dezember, also einen Monat später, ein Gemein-
    sames Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus auf
    den Weg gebracht, und zwar in Meckenheim bei Bonn,
    wo täglich Vertreter des Verfassungsschutzes, der Krimi-
    nalpolizei und des MAD in all diesen wichtigen Fragen
    zusammenarbeiten. Auch dieses Zentrum lässt sich er-
    folgreich an.

    Ich habe entschieden, dass wir für alle Phänomenbe-
    reiche, denen sich der Verfassungsschutz widmet, jetzt
    ein solches Abwehrzentrum als gemeinsames Sicher-
    heitszentrum gründen. Wir werden also in allen Phäno-
    menbereichen diese Plattform zur Kooperation und Zu-
    sammenarbeit auf den Weg bringen. Die Vorarbeiten
    finden derzeit bereits statt.

    Dritter Punkt beim Verfassungsschutzverbund ist die
    Zusammenarbeit mit den Ländern. Wir haben auf der
    Ebene der Innenminister Einigkeit darüber erzielt, dass
    wir den Informationsfluss verbessern wollen.


    (Lachen bei der SPD)


    Die Innenminister der Länder haben in einem Papier ge-
    sagt: Jawohl, die Zentralstellenfunktion des Bundesam-
    tes für Verfassungsschutz muss gestärkt werden. Was
    Stärkung der Zentralstellenfunktion heißt, werden wir
    mit den Innenministern der Länder im Einzelnen noch
    ausdiskutieren.


    (Zuruf von der SPD: Viel Spaß!)






    Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich


    (A) (C)



    (D)(B)


    Für mich ist ganz klar, dass diese Stärkung der Zentral-
    stellenfunktion auch eine Koordinierungsmöglichkeit
    durch das Bundesamt für Verfassungsschutz bedeutet.
    Selbstverständlich müssen wir in der Lage sein, wenn
    wir sehen, dass mehrere Länder an einem Phänomen, an
    einem Fall arbeiten, eine Koordinierung dieses Falls her-
    beizuführen. Ich halte das für notwendig. Das ist eine der
    wesentlichen Lehren aus den Erkenntnissen im Falle
    NSU.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Schließlich geht es darum, Transparenz herzustellen,
    auch gegenüber der Öffentlichkeit und dem Parlament.

    Ich komme zur zweiten Säule, der Bundespolizei: Wir
    haben dort die Reformen umgesetzt. Die Neuorganisa-
    tion ist abgeschlossen. Das Parlament hat eine Evaluie-
    rung verlangt, die ebenfalls abgeschlossen wird. Sie wird
    aber keine gravierenden Veränderungen, sondern nach
    dem, was sich momentan abzeichnet, Nachjustierungen
    nach sich ziehen. Wichtig ist auch hier: Arbeitsteilung,
    Kooperation, Vernetzung.

    Wir müssen einerseits eine Zusammenarbeit mit dem
    BKA auf den Weg bringen. Deswegen haben wir schon
    seit dem letzten Jahr eine gemeinsame Arbeitsgruppe,
    um die IT-Fähigkeiten von Bundespolizei und BKA zu
    vernetzen. Wir wollen aber auch dort, wo das möglich
    ist, eine gemeinsame Ausbildung herbeiführen. Auch
    das ist ein wichtiger Punkt.

    Andererseits müssen wir für Arbeitsteilung, Koopera-
    tion und Vernetzung, also für ein engeres Zusammenwir-
    ken zwischen dem Präsidium in Potsdam und den Direk-
    tionen sorgen. Ich glaube, auch das ist ein richtiger
    Ansatzpunkt. Es geht um Impulse, die von oben nach un-
    ten und von unten nach oben gegeben werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Joachim Günther [Plauen] [FDP])


    Beim BKA sind wir dabei, insbesondere den Mit-
    telansatz für den Bereich der Informations- und Kommu-
    nikationstechnologie zu verstärken. Ich glaube, auch das
    ist ein entscheidender Punkt.

    Wir sind insbesondere dabei – auch das zeigt dieser
    Haushaltsentwurf –, den Kampf gegen den Rechtsextre-
    mismus zu verstärken: insgesamt 25 Millionen Euro
    mehr für diesen Bereich, und zwar nicht nur für den Be-
    reich der Sicherheitsbehörden, sondern zum Beispiel
    auch zur Stärkung der gesellschaftlichen Strukturen, zur
    Stärkung der Abwehrfähigkeit gesellschaftlicher Struk-
    turen, indem wir den Bereich „Zusammenhalt durch
    Teilhabe“ ausweiten.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn mit der Extremismusklausel? Die müsste abgeschafft werden!)


    Ich will ganz kurz ein Wort zum NPD-Verbot sagen.
    Wir befinden uns in einer Phase, in der wir Material
    sammeln und bewerten. Die Zusammenstellung werden
    wir Ende dieses Monats fertig haben. Im Oktober/No-
    vember werden wir dann Gelegenheit haben, uns über

    die Möglichkeiten eines solchen NPD-Verbots Gedan-
    ken zu machen und darüber zu diskutieren. Auch das ist
    ein wichtiger Punkt, über den wir in den nächsten Wo-
    chen bzw. Monaten entscheiden müssen.

    Ich möchte noch ein ganz aktuelles Thema anspre-
    chen, nämlich die Aufnahme von Flüchtlingen. Wir ha-
    ben in Syrien eine angespannte Lage. Bisher hat sich der
    UNHCR darauf beschränkt, für Hilfe vor Ort zu sorgen.
    Wir beteiligen uns in großem Umfang daran. Das gilt für
    die Bundesregierung insgesamt. So hilft dort das THW
    den Flüchtlingen. Wenn es zu einem Hilfsappell des
    UNHCR an die Weltgemeinschaft kommen sollte, dann
    wird sich die Europäische Union insgesamt verständi-
    gen.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wieso abwarten? Man sieht es doch schon kommen!)


    Ich habe mit den Innenministern der Länder vereinbart,
    dass Deutschland dann sofort handelt und auch bereit
    sein wird, entsprechende Hilfsmaßnahmen zu überneh-
    men.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Im Übrigen – lassen Sie mich auch das sagen – habe
    ich mit den Länderinnenministern schon im vergangenen
    Jahr vereinbart, dass wir dreimal 300 Flüchtlinge
    – Flüchtlinge aus den Flüchtlingslagern in Nordafrika
    und irakische Flüchtlinge, die sich in der Türkei befin-
    den – aufnehmen. Die ersten 195 sind bereits angekom-
    men. Weitere 100 werden im Oktober kommen. Ich
    denke, auch das zeigt, dass wir als Bundesrepublik
    Deutschland unserer humanitären Verpflichtung nach-
    kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ein Thema, das viel erfreulicher ist, ist der Sport. Die
    Olympischen Spiele und die Paralympics liegen hinter
    uns. Sie wurden mit einer grandiosen Vorstellung unse-
    rer englischen Freunde beendet und sind auch für die
    deutschen Athletinnen und Athleten, wie ich meine, sehr
    erfolgreich verlaufen.


    (Zuruf des Abg. Alexander Ulrich [DIE LINKE])


    Für uns ist es ein weiterer Ansporn, dafür zu sorgen, dass
    das Geld, das wir im Haushalt für die Förderung des
    Leistungssports vorsehen, effizient ausgegeben wird. Ich
    denke, dass wir allen Grund haben, auf den Beitrag, den
    der Bund dazu leistet, stolz zu sein. Wir als Regierung,
    Sie als Parlament, der Sportausschuss und der Haus-
    haltsausschuss, tragen dazu bei, dass sich unsere Sportle-
    rinnen und Sportler so positiv präsentieren können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, eine wesentliche Aufgabe
    des Bundesinnenministeriums, die unmittelbar vor uns
    liegt, ist die Ausarbeitung der Demografiestrategie. Wir
    werden am 4. Oktober 2012 einen großen Demografie-
    gipfel in Berlin durchführen, einen Kongress, bei dem
    wir die einzelnen Arbeitsgruppen auf den Weg bringen.





    Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich


    (A) (C)



    (D)(B)


    Für die spezielle Arbeitsgruppe „Zukunft des öffentli-
    chen Dienstes“ ist das Innenministerium zuständig. In-
    zwischen haben die Menschen im ganzen Land – wenn
    Sie mit Unternehmen sprechen, dann bekommen Sie die
    Bestätigung – begriffen, wie wichtig eine gut funktionie-
    rende Verwaltung für einen gut funktionierenden Staat
    ist. Auch die Wirtschaft kann nur erfolgreich sein, wenn
    die Verwaltung funktioniert. Deswegen bedanke ich
    mich dafür, dass es vonseiten der Haushälter große Be-
    reitschaft gibt, auf weitere Stellenreduzierungen zu ver-
    zichten. Wir sind mittlerweile an einem Limit. Die Auf-
    gabenbewältigung durch den öffentlichen Dienst wäre
    durch weitere Stellenreduzierungen gefährdet. Dafür
    also ganz herzlichen Dank.

    Im Übrigen sind wir dabei, Effizienzressourcen zu he-
    ben, wo immer es geht. Das E-Government-Gesetz, das
    den elektronischen Zugang zu den Ministerien schafft,
    ist unterwegs und wird demnächst in das Kabinett einge-
    bracht. Modernisierung der Verwaltung ist also auch ei-
    nes der wichtigen Themen des Innenministeriums. Ein
    weiteres wichtiges Thema ist Effizienzsteigerung, der
    sinnvolle Einsatz aller Mittel.

    Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei den Haushalts-
    beratungen, die vor uns liegen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die SPD-Fraktion spricht Christine Lambrecht.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Lambrecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es hat Zeiten
    gegeben, da waren die Innenminister in den bundesdeut-
    schen Regierungen herausragende Persönlichkeiten, un-
    abhängig davon, wie man zu ihrem Handeln stand.


    (Stefanie Vogelsang [CDU/CSU]: Das ist auch heute so! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist lange her!)


    Ich nenne als Beispiele nur Namen wie Genscher, Schily
    und Schäuble.


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Ist „Schily“ ernst gemeint?)


    Für diese Innenpolitiker war es Berufung, Innenminister
    zu sein.

    Heute haben wir es mit Ihnen zu tun, Herr Friedrich,
    mit einem Innenminister, dem man anmerkt, dass er die-
    ses Amt nie angestrebt hat. Dass er es bekleiden muss,
    ist das Ergebnis einer Kabinettsrochade der Kanzlerin,
    als wieder einmal ein Minister zurücktreten musste.
    Nach dem erlösenden Rücktritt von Guttenberg musste
    de Maizière nachrücken, und Sie mussten dann diese Lü-
    cke schließen. Seitdem stellt sich alle Welt die Frage, ob
    fehlender Wille oder ob fehlende Eignung der Grund da-
    für ist, dass Sie dieses Amt so unglücklich führen. Wahr-
    scheinlich ist es von beidem etwas.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Dabei sind die Herausforderungen in der Innenpolitik
    so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Eher zufällig ist
    zutage getreten, dass wir es über ein Jahrzehnt lang in
    unserem Land mit einer rechtsterroristischen Gruppe zu
    tun hatten, die mindestens zehn Menschen ermordet hat.
    Dabei sind eklatante Mängel in der Sicherheitsstruktur
    unseres Landes offenbar geworden. Am Dienstag muss-
    ten wir erleben, dass Akten des MAD über den Rechts-
    terroristen Mundlos, deren Existenz lange geleugnet
    wurde, bekannt wurden. Die Sicherheitsbehörden, insbe-
    sondere der Verfassungsschutz, haben bei der Beobach-
    tung des Nationalsozialistischen Untergrunds derart
    krass versagt, dass das Vertrauen der Bürger völlig ver-
    loren gegangen ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Iris Gleicke [SPD]: Unseres auch!)


    Deshalb brauchen wir Veränderungen und Verbesserun-
    gen in der Sicherheitsarchitektur.

    Ein „Weiter so!“ darf und wird es für den Verfas-
    sungsschutz nicht geben. Was es aber auch nicht geben
    darf und was wir auch nicht brauchen, ist die Auflösung
    aller Landesverfassungsschutzämter zugunsten einer
    Superbehörde des Bundes, wie sie von der Bundesjustiz-
    ministerin vorgeschlagen wurde.


    (Gisela Piltz [FDP]: Frau Lambrecht, das hat sie gar nicht gemacht!)


    – Ich kann mir vorstellen, dass Sie das nicht gerne hören.
    Dieser Vorschlag ist ja auch ordentlich zerpflückt wor-
    den.


    (Gisela Piltz [FDP]: Nein! Die Ministerin hat das nicht gemacht! Eine Zusammenlegung einzelner Ämter ist keine Auflösung!)


    Was wir auch nicht brauchen, ist eine Aufteilung der
    Aufgaben: hier der Bund, der für die gewaltbereiten Ex-
    tremisten zuständig ist, und dort die Länder, die für den
    Rest zuständig sind, wie vom Innenminister vorgeschla-
    gen.

    Sie haben gerade gesagt, Sie seien in guten Gesprä-
    chen mit den Landesinnenministern. Das hat sich bei der
    Vorlage Ihres Vorschlags aber ganz anders angehört.
    Damals sind Sie im Minutentakt von den eigenen Leuten
    angegangen worden, und Sie mussten aufgrund der Kri-
    tik, die geäußert wurde, ganz schnell zurückrudern. Es
    ist schön, zu hören, dass Sie das jetzt sogar als Erfolg
    sehen. Aber wenigstens ist das Ergebnis richtig: weg von
    dieser Aufteilung. Eine Aufteilung wäre der falsche
    Weg.

    Das Kernproblem des Innenministeriums und der ihm
    unterstehenden Behörden ist, dass die Dimension, die
    der Rechtsextremismus in diesem Land hat, völlig unter-
    schätzt wird. Das wird jetzt auch bei der Frage des NPD-
    Verbotsverfahrens wieder deutlich. Immer wieder wer-
    den Bedenken vorgetragen. Da wird keine klare Kante
    gezeigt, und es wird kein klarer Wille artikuliert, ein sol-





    Christine Lambrecht


    (A) (C)



    (D)(B)


    ches Verbotsverfahren tatsächlich anzustreben. Wer die
    NPD verbieten will, darf nicht das Scheitern schon im
    Mund führen, bevor die Beweise gegen die NPD aus-
    gewertet sind. Derjenige muss da schon anders heran-
    gehen.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Es wird Zeit, dass dem Treiben dieser rechtsextremis-
    tischen, antidemokratischen und rassistischen Partei ein
    Ende gesetzt wird, zumal der Steuerzahler sie auch noch
    mitfinanzieren muss. Das führt völlig zu Recht zu einer
    großen Aufregung, und es wird gefragt, warum so etwas
    noch akzeptiert wird.

    Da Sie als zuständiger Innenminister in dieser Frage
    keine klare Linie haben, muss das NPD-Verbotsverfah-
    ren zur Chefsache erklärt werden. Deswegen sollte Frau
    Merkel endlich klipp und klar ihren Willen erklären, ein
    solches Verbotsverfahren anzustrengen. Das wäre end-
    lich erforderlich und nicht diese Herumeierei in dieser
    Frage.


    (Beifall bei der SPD)


    Während Sie beim NPD-Verbotsverfahren sehr zöger-
    lich, sehr zaudernd agieren, handeln Sie völlig anders,
    wenn es darum geht, Menschen bei den Sicherheitsorga-
    nen hinauszuwerfen. Wir haben es erlebt. Bei der Entlas-
    sung des Präsidenten der Bundespolizei und seiner bei-
    den Stellvertreter waren Sie keineswegs zögerlich.


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Das ist aber ein schräger Vergleich!)


    Das haben die Betroffenen über die Presse erfahren. Mit
    dieser Sache ist man nicht zurückhaltend umgegangen.
    Was Sie da mit Spitzenbeamten gemacht haben, Herr
    Friedrich, war stillos und unentschuldbar.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Worin der Grund für diese ehrlose Entlassung liegt,
    wissen wir bis heute nicht; er liegt weiterhin im Dun-
    keln. Sie sind bis heute eine Antwort schuldig geblieben.
    Bis jetzt haben Sie im Innenausschuss dazu noch nicht
    Rede und Antwort gestanden. Es war Ihnen vielleicht am
    Dienstag zeitlich nicht möglich, im Ausschuss anwesend
    zu sein.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er wollte nicht!)


    Aber hier und heute wäre es endgültig an der Zeit gewe-
    sen, die tatsächlichen Gründe dafür offenzulegen. Das
    haben Sie auch heute wieder versäumt. Ich sage Ihnen:
    Das ist ein ganz schlechter Stil.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In der Innenpolitik mangelt es aber nicht nur an der
    klaren Kante des Ministers, sondern auch die Koalition
    ist nicht gerade entsprechend gut aufgestellt. Ich möchte
    diesbezüglich einige Themen ansprechen. Da geht es
    zum Beispiel um eine ganz grundlegende Frage für unse-
    ren demokratischen Staat, nämlich um die Frage: Wie
    gehen wir mit gleichen, freien und geheimen Wahlen

    um, und wie regeln wir diese? Dazu haben Sie entgegen
    allen Warnungen, die Ihnen gegenüber geäußert wurden,
    einen Vorschlag vorgelegt. Dieser Vorschlag ist vom
    Bundesverfassungsgericht zerrissen worden.


    (Gisela Piltz [FDP]: Das sagen Sie jetzt schon zum zweiten Mal!)


    – Frau Piltz, ich kann mir vorstellen, dass Sie das nicht
    gerne hören. In Bezug auf das Meldewesen werden Sie
    genauso reagieren. Ich kann Ihnen aber nicht ersparen,
    Ihnen zu sagen, dass Sie einen Schrottvorschlag vorge-
    legt haben, der vom Bundesverfassungsgericht zerrissen
    worden ist.


    (Gisela Piltz [FDP]: Entschuldigung! Aber wenn Sie uns immer wieder dasselbe erzählen, dann muss ich das nicht ertragen!)


    Es ist auch im Interesse der Demokratie, den Punkt an-
    zusprechen, dass Sie nicht in der Lage sind, so etwas
    durchzuziehen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube, dass das schmerzt, aber es ist wahr.


    (Gisela Piltz [FDP]: Es schmerzt, wie schlecht Sie es machen!)


    Deswegen muss man das immer wieder ansprechen.

    Es ist gut, dass mittlerweile die Blockadehaltung auf-
    gebrochen worden ist und dass Sie nicht mehr darauf
    bestehen, das alleine machen zu wollen. Sie haben
    gelernt. Alleine können Sie es nicht machen. Deswegen
    dürfen jetzt auch die Oppositionsfraktionen mitarbeiten.
    Das wird dazu führen, dass wir, wenn es hoffentlich zum
    Bruch dieser Chaostruppe bzw. Chaosregierung kommt,
    ein wirksames und gültiges Wahlrecht haben.


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Sie reden ja von 2030!)


    Insofern: Wir sind bereit. Wir machen mit.


    (Gisela Piltz [FDP]: Oh! Sie sind ja toll!)


    Die Liste des Versagens der Bundesregierung und
    auch der Innenpolitiker der Koalition könnte ich noch
    lange fortsetzen. Ich könnte zum Beispiel über den
    Beschäftigtendatenschutz reden. Ich frage mich immer:
    Wo sind da eigentlich die Möchtegerndatenschützer von
    der FDP? Sie kümmern sich nämlich nicht darum, wie
    mit den Daten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
    umgegangen wird. Nein, hier wird das Tor weit geöffnet,
    um Unternehmern bzw. Arbeitgebern zu ermöglichen,
    diese Daten auszuwerten.

    Ich könnte – das werde ich jetzt tun – auch noch das
    Meldegesetz erwähnen.


    (Gisela Piltz [FDP]: Ja, ja! Tun Sie es ruhig noch mal, wenn Sie sonst keine Fantasie und keine Ahnung haben!)


    Auch hieran war die Möchtegerndatenschutzpartei FDP
    beteiligt. Sie haben aber Mist auf den Weg gebracht.





    Christine Lambrecht


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Gisela Piltz [FDP]: Ach! Tun Sie doch nicht so! Sie haben das im Innenausschuss ja nicht mal bemerkt!)


    Am Ende des Tages, als der Gesetzentwurf in zweiter
    und dritter Lesung beschlossen wurde –