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ID1719216200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/192 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 192. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Vizeprä- sidenten Eduard Oswald, der Abgeordneten Günter Baumann, Dr. Marlies Volkmer und Axel Schäfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hubert Hüppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufung des Abgeordneten Oliver Krischer als ordentliches Mitglied in den Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Arfst Wagner (Schleswig) als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 3 e . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgre- miums gemäß § 10 a Absatz 2 der Bundes- haushaltsordnung (Drucksache 17/10660) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23061 A 23061 B 23061 B 23061 C 23061 D 23062 B 23062 B 23062 C 23062 D 23067 C 23063 A 23063 A 23063 B 23065 D 23067 C 23070 B 23073 B 23074 D 23076 B 23077 C 23079 B 23080 C 23081 A 23081 D 23082 D 23083 A 23083 C 23084 D 23085 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin  BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einrichtung einer Markttrans- parenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas (Drucksachen 17/10060, 17/10253) . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuordnung der Postbeamten- versorgungskasse (PVKNeuG) (Drucksache 17/10307) . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Durchführung des Haager Übereinkommens vom 23. November 2007 über die internationale Geltend- machung der Unterhaltsansprüche von Kindern und anderen Familienangehö- rigen sowie zur Änderung von Vor- schriften auf dem Gebiet des internatio- nalen Unterhaltsverfahrensrechts (Drucksache 17/10492) . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Gesetzes über die Statistik im Produzierenden Gewerbe (Drucksache 17/10493) . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Maria Michalk, Michael Grosse-Brömer, Stefan Müller (Erlangen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Gabriele Molitor, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Mehr Berücksichtigung von Qualität bei der Vergabe von Dienstleistungen (Drucksache 17/10113) . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9908) . . . . . . . . . . . . . . . h) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9909) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Baupro- duktengesetzes und weiterer Rechtsvor- schriften an die Verordnung (EU) Nr. 305/2011 zur Festlegung harmoni- sierter Bedingungen für die Vermark- tung von Bauprodukten (Drucksache 17/10310) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Dr. Frithjof Schmidt, Volker Beck (Köln), 23087 D 23089 B 23089 D 23090 D 23092 A 23093 C 23094 C 23096 B 23097 D 23098 C 23100 A 23100 C 23100 A 23102 B 23102 D 23103 A 23104 A 23105 B 23106 A 23108 B 23109 D 23100 B 23112 C 23114 B 23115 A 23116 B 23117 C 23118 A 23119 B 23120 C 23120 D 23120 D 23121 A 23121 A 23121 A 23121 B 23121 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 III weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flücht- linge aus Syrien aufnehmen (Drucksache 17/10638) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Thilo Hoppe, Sven- Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den globalen Schutz der bio- logischen Vielfalt sichern – Strategi- schen Plan der Biodiversitätskonven- tion finanzieren und umsetzen (Drucksache 17/10639) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2010) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – (Drucksachen 17/5648, 17/6009, 17/7600, 17/9250, 17/10104) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
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    Berichtigung 190. Sitzung, Seite 22926 C, der Zwischenruf des Ab- geordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ist wie folgt zu lesen: „Wann kommt das FDP-Zukunfts- konto?“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23205 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 13.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 13.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 13.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 13.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 13.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 13.09.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Mast, Katja SPD 13.09.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 13.09.2012 Mücke, Jan FDP 13.09.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 13.09.2012 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 13.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 13.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 13.09.2012 Simmling, Werner FDP 13.09.2012 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 13.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Wolff (Rems-Murr), Hartfrid FDP 13.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgremiums gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung teilgenommen haben CDU/CSU Ilse Aigner Peter Altmaier Peter Aumer Thomas Bareiß Norbert Barthle Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Peter Bleser Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Ingo Gädechens Dr. Peter Gauweiler Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Olav Gutting Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Anlagen 23206 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Ursula Heinen-Esser Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Thomas Jarzombek Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Roderich Kiesewetter Eckart von Klaeden Ewa Klamt Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Hermann Kues Günter Lach Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Dr. Michael Luther Karin Maag Dr. Thomas de Maizière Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Eduard Oswald Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Dagmar G. Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Sebastian Edathy Ingo Egloff Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Gabriele Groneberg Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Michael Hartmann (Wackernheim) Hubertus Heil (Peine) Wolfgang Hellmich Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23207 (A) (C) (D)(B) Annette Sawade Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Werner Schieder (Weiden) Ulla Schmidt (Aachen) Carsten Schneider (Erfurt) Ottmar Schreiner Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Rüdiger Veit Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries FDP Jens Ackermann Christian Ahrendt Christine Aschenberg- Dugnus Daniel Bahr (Münster) Florian Bernschneider Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Marco Buschmann Sylvia Canel Helga Daub Reiner Deutschmann Bijan Djir-Sarai Patrick Döring Mechthild Dyckmans Hans-Werner Ehrenberg Rainer Erdel Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Manuel Höferlin Elke Hoff Birgit Homburger Heiner Kamp Michael Kauch Pascal Kober Dr. Heinrich L. Kolb Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Sebastian Körber Holger Krestel Patrick Kurth (Kyffhäuser) Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Lars Lindemann Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dirk Niebel Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Cornelia Pieper Gisela Piltz Jörg von Polheim Dr. Christiane Ratjen- Damerau Dr. Birgit Reinemund Dr. Peter Röhlinger Dr. Stefan Ruppert Björn Sänger Frank Schäffler Christoph Schnurr Jimmy Schulz Marina Schuster Dr. Erik Schweickert Judith Skudelny Dr. Hermann Otto Solms Joachim Spatz Dr. Max Stadler Torsten Staffeldt Dr. Rainer Stinner Stephan Thomae Manfred Todtenhausen Florian Toncar Serkan Tören Johannes Vogel (Lüdenscheid) Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing DIE LINKE Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Karin Binder Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Jan Korte Jutta Krellmann Katrin Kunert Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kornelia Möller Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Dr. Ilja Seifert Kathrin Senger-Schäfer Raju Sharma Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Kathrin Vogler Johanna Voß Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Agnes Brugger Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Harald Ebner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Priska Hinz (Herborn) Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Dr. Tobias Lindner Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Beate Müller-Gemmeke Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann E. Ott Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Ulrich Schneider Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Arfst Wagner (Schleswig) Daniela Wagner Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler 23208 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Thomas Oppermann (SPD) zur Abstimmung über die Nr. 2 der Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zur Ent- lastung der Bundesregierung für Haushaltsjahr 2010 und Bemerkungen des Bundesrechnungs- hofes 2011 (Drucksache 17/10104) (Tagesord- nungspunkt 4 a) Im Namen der Fraktion der SPD erkläre ich, dass un- ser Votum Ja lautet. 192. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 1 Wahl eines Mitglieds desVertrauensgremiums Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP 3, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 4 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 10 Ernährung, Landwirtschaft undVerbraucherschutz Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 07 Justiz Epl 06 Inneres Anlagen
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    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Wenn man sich die Fotos auf der
    Homepage des Ministeriums anschaut, dann könnte man
    meinen: Landwirtschaft in Deutschland – das reinste
    Bullerbü.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Gut, was?)


    Man sieht kleine Ferkelchen mit süßen Ringelschwänz-
    chen, die um die Sau herumtollen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ja! Das ist doch toll!)


    Man sieht ganz propere Hennen samt Hahn auf einer gro-
    ßen grünen Wiese. Klar ist: Solche Bilder haben mit der
    Realität der schwarz-gelben Agrarpolitik nichts zu tun.
    Hier wird den Menschen Sand in die Augen gestreut. Hier
    wird bewusst davon abgelenkt, dass Schwarz-Gelb weiter
    auf Massentierhaltung, auf immer größere Ställe und da-
    rauf setzt, immer mehr Tiere auf kleinstem Raum zusam-

    menzupferchen. Wir lassen Ihnen, Frau Ministerin, diese
    Augenwischerei nicht durchgehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Ministerin bemüht sich allenthalben, auch heute,
    ihre Politik als ökologisch, nachhaltig und tierfreundlich
    erscheinen zu lassen. Jetzt hat sie sogar einige neue Pro-
    gramme und Forschungsschwerpunkte in ihrem Haus-
    haltsentwurf, die suggerieren könnten, dem sei auch so.

    Stichwort Tierschutz. 5 Millionen Euro sind hier neu
    vorgesehen.


    (Peter Bleser [CDU/CSU]: Jährlich!)


    Dieses neue Programm, liebe Kolleginnen, liebe Kolle-
    gen, ist einfach nur absurd, wenn die Bundesregierung
    gleichzeitig Hermesbürgschaften im Umfang von 26 Mil-
    lionen Euro für Tierfabriken in der Ukraine vergibt,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Skandalös ist das!)


    für Tierfabriken, in denen Platz für 3 bzw. 5 Millionen
    Legehennen ist. Es werden 26 Millionen Euro für Tierfa-
    briken zur Verfügung gestellt, die nach Auskunft der
    Bundesregierung in Deutschland und in der EU gar nicht
    zulässig wären. Klar ist: Der Bundesregierung ist der
    Tierschutz einfach schnuppe. Wenn es um die Interessen
    der Käfigindustrie geht, muss sich der Tierschutz ganz
    hinten anstellen. Das ist aus unserer Sicht völlig inak-
    zeptabel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Dass auch der Ministerin selbst der Tierschutz ziem-
    lich schnuppe ist, zeigt ein Blick in die Haushaltsunterla-
    gen. Wozu dient denn dieses 5-Millionen-Euro-Pro-
    gramm? Die daraus finanzierten Projekte dienen dazu
    – ich zitiere aus den Haushaltsunterlagen –, „die Akzep-
    tanzprobleme, auf die die Haltung landwirtschaftlicher
    Nutztiere bei vielen Bürgerinnen und Bürgern stößt, zu
    lösen“. Tierschutz ist an dieser Stelle Fehlanzeige. Es
    geht darum, Akzeptanzprobleme zu lösen. Das ist einfach
    ungeheuerlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Beim Tierschutz sind endlich echte Veränderungen
    nötig. Ich kann Sie alle nur auffordern, sich uns anzu-
    schließen und unser Tierschutzgesetz zu unterstützen.

    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, noch ein gutklin-
    gender neuer Posten im Haushaltsentwurf: 2 Millio-
    nen Euro für Forschungskooperationen zur Verbesse-
    rung der Welternährungssituation. Aber was sollen diese
    2 Millionen Euro, wenn Sie, Frau Ministerin, ganz direkt
    und unmittelbar so viel mehr tun könnten, um die Welt-
    ernährungssituation tatsächlich zu verbessern, beispiels-
    weise indem Sie sich endlich gegen den Export von Bil-
    ligprodukten und in Deutschland nicht vermarktbaren
    Fleischteilen zum Beispiel nach Afrika engagieren wür-





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)


    den? Diese treiben die lokalen Bäuerinnen und Bauern
    nämlich in den Ruin und untergraben die Ernährungs-
    souveränität in diesen Ländern.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der LINKEN)


    Sie könnten die Welternährungssituation auch dadurch
    verbessern, dass sie uns darin unterstützten, in Deutsch-
    land und in der EU die Selbstversorgung mit Futtermit-
    teln zu stärken.

    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, was den Verbrau-
    cherschutz betrifft, begrüßen wir die Erhöhung der Mit-
    tel, beispielsweise für die Stiftung Warentest und für die
    Verbraucherinformation. Mehr Mittel für den Verbrau-
    cherschutz, das ist aus unserer Sicht natürlich richtig.
    Nichtsdestotrotz: Diese Erhöhung fällt zu mickrig aus.


    (Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Das war klar!)


    Ich muss auch darauf hinweisen: Sie erfolgt natürlich
    vor dem Hintergrund, dass für das Jahr 2012 die Mittel
    gekürzt worden sind.

    Weiterhin tut die Ministerin strukturell nichts zum
    Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher im Be-
    reich der Finanzprodukte. Der Schaden durch Fehlbera-
    tungen in diesem Bereich wird auf 20 bis 30 Milliarden
    Euro jährlich geschätzt. Der von uns vorgeschlagene
    Finanzmarktwächter, den wir auch in diesen Haushalts-
    beratungen wieder beantragen werden, würde jährlich
    laufende Kosten von rund 10 Millionen Euro verursa-
    chen. Das wäre aus unserer Sicht eine sehr lohnenswerte
    Investition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Auch hier im Bereich des Verbraucherschutzes bleibt
    Frau Aigner die schon genannte Ankündigungsministe-
    rin. Ich kann den von Ulrich Kelber schon eröffneten
    Reigen von Beispielen und guten Belegen noch weiter
    fortsetzen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ich hatte nicht mehr Zeit!)


    Was ist beispielsweise mit der ziemlich populistischen
    Forderung nach verdeckten Ermittlern bei Finanzpro-
    dukten? Sie ist 2010 von der Ministerin aufgetan wor-
    den. Wie viele dieser Testeinkäufer sind mittlerweile un-
    terwegs? Kein Einziger, null! Warum ist das so? Es fehlt
    auf der Bundesebene die gesetzliche Grundlage dafür.
    Ich finde, ehrlich gesagt, wenn man Ministerin ist, sollte
    man sich doch einmal erkundigen, ob man die eigenen
    Vorschläge umsetzen kann, bevor man solche Ideen in
    die Öffentlichkeit pustet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch die Änderung des Telekommunikationsgeset-
    zes, um die Abzocke in den Warteschleifen zu beenden,


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Sehr gut!)


    finden wir alle richtig. Aber selbst hier lässt diese Minis-
    terin ein verbraucherfeindliches Schlupfloch;


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Jetzt bin ich gespannt!)


    denn die vorangestellten Bandansagen bleiben weiterhin
    gebührenpflichtig. Ich hoffe nur, dass niemand auf die
    Idee kommt, die Bänder mit den nicht umgesetzten An-
    kündigungen von Ilse Aigner zu besprechen, weil das
    dann für die Anrufer verdammt teuer würde.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Franz-Josef Holzenkamp für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz-Josef Holzenkamp


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Das, was ich gerade eben gehört habe, ist eigentlich
    ziemlich dünne und ziemlich billig.


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Und falsch!)


    Sie haben außer Anklage nichts Konstruktives zu bieten,
    meine Damen und Herren.

    Dabei ist das Beste an Landwirtschaftspolitik, dass
    über 80 Millionen Menschen tagtäglich essen und trin-
    ken können, und zwar Lebensmittel, die wir hier in
    Deutschland erzeugen, die höchsten Ansprüchen an
    Qualität, an Vielfalt und an Sicherheit genügen, und dass
    sich auch Menschen mit etwas geringerem Einkommen
    diese leisten können. Darauf muss man heute ganz be-
    sonders deutlich hinweisen. Es ist unserer starken und
    leistungsfähigen Land- und Ernährungswirtschaft zu
    verdanken, dass eben nur 12 Prozent des durchschnittli-
    chen Einkommens für Nahrungsmittel ausgegeben wer-
    den müssen. Das ist eine großartige Leistung unserer
    Landwirtschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Viele in unserer Gesellschaft empfinden das mittler-
    weile als selbstverständlich: rein in den Supermarkt, raus
    aus dem Supermarkt, Einkaufskorb voll, und günstig war
    es auch noch. Diese Selbstverständlichkeit in unserer
    Gesellschaft führt nun zu einem gewissen Luxuspro-
    blem, nämlich zu Lebensmittelverschwendung, mit der
    wir uns Gott sei Dank überfraktionell beschäftigen, aber
    auch zunehmend zu einer geringeren Wertschätzung der
    Lebensmittelerzeugung. Hier ist Handlungsbedarf, weil
    es diese Selbstverständlichkeit nicht gibt.

    Hinter der Fülle an eben genannter Qualität stehen
    über 300 000 landwirtschaftliche Familien. Sie sind top
    ausgebildet, arbeiten sieben Tage die Woche und bewirt-
    schaften ihre Betriebe erfolgreich, sie sorgen dafür, dass
    neben der Erhaltung unserer Vielfalt unserer Kulturland-





    Franz-Josef Holzenkamp


    (A) (C)



    (D)(B)


    schaft über 4 Millionen Menschen in unserem Land im
    Landmaschinenbau, in der Düngemittelwirtschaft, in der
    Futtermittelindustrie oder auch in der Ernährungswirt-
    schaft Arbeit haben: 4 Millionen Menschen in Deutsch-
    land, die ohne die Landwirtschaft keine Beschäftigung
    hätten.

    Ich finde es bemerkenswert – ich möchte unterstrei-
    chen, was Bundesministerin Aigner vorhin schon ange-
    deutet hat –, wenn ein Finanz- und Wirtschaftsminister
    aus Baden-Württemberg – das ärgert mich auch – fest-
    stellt, dass die Landwirtschaft im ländlichen Raum eine
    untergeordnete Rolle spielt. Ich finde, das ist ein Schlag
    ins Gesicht der Bauern. Die Bauern sind Menschen, die
    tagtäglich mit Leidenschaft und Verantwortungsbe-
    wusstsein zu Werke gehen. Sie haben unsere Anerken-
    nung und unseren Dank verdient, meine Damen und
    Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir stehen vor globalen Herausforderungen. Die
    weltweite Nahrungsmittelversorgung ist auch eine Auf-
    gabe für uns. Die Folgen des Klimawandels müssen ein-
    geschränkt werden, und wir müssen mit der Volatilität
    der Märkte fertigwerden. Das zeigt sich in diesem Jahr
    sehr konkret bei der Getreideernte. In Deutschland gab
    es im Winter noch Auswinterungsschäden. Wir haben
    jetzt mit der Leistung der Bauern mit etwa 45 Millionen
    Tonnen eine gut durchschnittliche Ernte in Deutschland
    geschafft. Aber in den USA herrscht Dürre, und weltweit
    explodieren die Getreidepreise. Das ist gut für die
    Ackerbauern, aber schlecht für die Veredelungswirt-
    schaft.

    Um diese Herausforderungen zu bewältigen, erwarten
    die Landwirte und die Ernährungswirtschaft zu Recht
    Verlässlichkeit in der Politik. Diese Verlässlichkeit zeigt
    sich unter anderem auch im Agrarhaushalt. Denn zur
    Unterstützung der Landwirte und der Verbraucherinnen
    und Verbraucher braucht es einen starken Haushalt. Die-
    ser Haushalt leistet einen Beitrag zur Konsolidierung,
    aber er ist gleichermaßen zukunftsorientiert und setzt die
    richtigen Schwerpunkte. Ilse Aigner, unsere Bundes-
    landwirtschafts- und -verbraucherministerin, hat einen
    sehr guten Haushalt aufgestellt. An dieser Stelle ein
    herzliches Dankeschön.

    Wir haben die Ausgaben für Verbraucherpolitik um
    über 4 Millionen Euro gesteigert. Darauf wurde schon
    hingewiesen. Diese Maßnahmen sind auch richtig. Dafür
    gab es gerade schon Lob von den Grünen. Ich will an
    dieser Stelle einfach feststellen: Sie können so viel he-
    rumnörgeln, wie Sie wollen. Keine Regierung hat in der
    Vergangenheit so viel in Sachen Verbraucherschutz um-
    gesetzt wie unsere Bundesministerin Ilse Aigner. Das
    muss an dieser Stelle einmal gesagt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Fangen Sie einmal an, aufzuzählen! Sagen Sie einmal zwei Beispiele!)


    – Herr Kelber, eines wundert mich: Die fünftwichtigste
    Branche in Deutschland, die Agrar- und Ernährungswirt-

    schaft mit über 5 Millionen Arbeitsplätzen, haben Sie
    mit keinem Wort erwähnt.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das haben Sie zwar aufgeschrieben, aber schauen Sie einmal ins Protokoll!)


    Das finde ich sehr schade.

    Wir haben weitere gute Aspekte im Haushalt. Wir si-
    chern die Gemeinschaftsaufgabe trotz wirklich knapper
    Kassen. Das ist eine großartige Leistung. Wir fördern
    gleichbleibend hoch die Landwirtschaft und damit auch
    den ländlichen Raum. Denn das ist bei uns anders: Für
    uns gehören Landwirtschaft und ländlicher Raum zu-
    sammen.

    Was mir persönlich noch wichtig ist, ist der Ausbau
    der Forschung. Forschung ist, wie wir wissen, Zukunft.
    Auf die Forschung insbesondere in Sachen Tierschutz ist
    die Ministerin schon eingegangen. Auch daran kann man
    so viel herumnörgeln, wie man will: Wenn wir auch
    durch Umschichtungen zusätzliche Mittel einsetzen, was
    in einem Konsolidierungsverfahren im Gesamthaushalt
    notwendig ist – darin sind wir uns sicherlich alle einig –,
    und mehr für den Tierschutz und die Tierhaltung tun und
    beides weiterentwickeln, dann ist das eine großartige
    Leistung.

    Wir wollen in der Landwirtschaft in Deutschland
    nicht nur die Spitze in Europa bleiben; wir wollen unsere
    Spitzenposition auch weiter ausbauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich finde, wir sollten bei diesen schwierigen Fragen ver-
    suchen, mehr Lösungsansätze über den Dialog zu finden
    statt durch allgemeine Anklage oder Generalverdacht.
    Das hilft uns nicht weiter. Denn worum geht es? Es geht
    um ökonomische und ökologische Fragen, um Fragen
    des Tierschutzes und, was auch sehr wichtig ist, um so-
    ziale Belange und soziale Verantwortung. Es geht da-
    rum, dass sich auch jemand mit etwas niedrigerem Ein-
    kommen einmal ein Stück Fleisch leisten kann.

    Entscheidend ist, dass man nicht nur einzelne Punkte
    herausgreift, sondern dass wir alle Parameter miteinan-
    der verbinden. Die Lösung heißt nicht Ideologie, son-
    dern Effizienzsteigerung. Das ist vernünftig. Das ist Zu-
    kunft, und das hilft letztlich uns allen in der Gesellschaft
    weiter.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Aktuelles Thema der letzten Tage war der Antibioti-
    kaeinsatz in der Tierhaltung. Ich glaube, wir sind hier
    auf einem guten Weg.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf welchem Weg?)


    Die Bundesregierung bzw. das Ministerium bereitet eine
    Novelle zum Arzneimittelgesetz vor; das ist bekannt. Sie
    wird hoffentlich noch in diesem Monat in das Kabinett
    eingebracht werden. Permanente Generalanklagen helfen
    uns nicht weiter. Vielmehr müssen wir neben Sicherheits-
    mechanismen Strukturen schaffen, die es ermöglichen
    – das hat Frau Aigner angesprochen –, Minimierungskon-





    Franz-Josef Holzenkamp


    (A) (C)



    (D)(B)


    zepte auf die Ebene der einzelnen Betriebe herunterzu-
    brechen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe,
    weil auch die Heimtiermedizin und die Humanmedizin
    eine Rolle spielen. Ich lade Sie herzlich zu konstruktiver
    Mitarbeit ein.

    Ein letzter Satz zu der schon seit einiger Zeit geführ-
    ten Diskussion über die anstehenden GAP-Verhandlun-
    gen. Ende dieses Jahres steht wahrscheinlich die Ent-
    scheidung zum Finanzrahmen auf europäischer Ebene
    an. Wir werden es – im Gegensatz zu SPD und Grünen –
    nicht zulassen, dass der Agrarhaushalt zum finanziellen
    Steinbruch gemacht wird, und das auf Kosten der deut-
    schen Bauern. Wenn sich die Bauern auf die SPD verlas-
    sen, dann sind die deutschen Bauern tatsächlich verlas-
    sen.