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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/192 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 192. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Vizeprä- sidenten Eduard Oswald, der Abgeordneten Günter Baumann, Dr. Marlies Volkmer und Axel Schäfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hubert Hüppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufung des Abgeordneten Oliver Krischer als ordentliches Mitglied in den Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Arfst Wagner (Schleswig) als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 3 e . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgre- miums gemäß § 10 a Absatz 2 der Bundes- haushaltsordnung (Drucksache 17/10660) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23061 A 23061 B 23061 B 23061 C 23061 D 23062 B 23062 B 23062 C 23062 D 23067 C 23063 A 23063 A 23063 B 23065 D 23067 C 23070 B 23073 B 23074 D 23076 B 23077 C 23079 B 23080 C 23081 A 23081 D 23082 D 23083 A 23083 C 23084 D 23085 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin  BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einrichtung einer Markttrans- parenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas (Drucksachen 17/10060, 17/10253) . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuordnung der Postbeamten- versorgungskasse (PVKNeuG) (Drucksache 17/10307) . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Durchführung des Haager Übereinkommens vom 23. November 2007 über die internationale Geltend- machung der Unterhaltsansprüche von Kindern und anderen Familienangehö- rigen sowie zur Änderung von Vor- schriften auf dem Gebiet des internatio- nalen Unterhaltsverfahrensrechts (Drucksache 17/10492) . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Gesetzes über die Statistik im Produzierenden Gewerbe (Drucksache 17/10493) . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Maria Michalk, Michael Grosse-Brömer, Stefan Müller (Erlangen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Gabriele Molitor, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Mehr Berücksichtigung von Qualität bei der Vergabe von Dienstleistungen (Drucksache 17/10113) . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9908) . . . . . . . . . . . . . . . h) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9909) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Baupro- duktengesetzes und weiterer Rechtsvor- schriften an die Verordnung (EU) Nr. 305/2011 zur Festlegung harmoni- sierter Bedingungen für die Vermark- tung von Bauprodukten (Drucksache 17/10310) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Dr. Frithjof Schmidt, Volker Beck (Köln), 23087 D 23089 B 23089 D 23090 D 23092 A 23093 C 23094 C 23096 B 23097 D 23098 C 23100 A 23100 C 23100 A 23102 B 23102 D 23103 A 23104 A 23105 B 23106 A 23108 B 23109 D 23100 B 23112 C 23114 B 23115 A 23116 B 23117 C 23118 A 23119 B 23120 C 23120 D 23120 D 23121 A 23121 A 23121 A 23121 B 23121 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 III weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flücht- linge aus Syrien aufnehmen (Drucksache 17/10638) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Thilo Hoppe, Sven- Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den globalen Schutz der bio- logischen Vielfalt sichern – Strategi- schen Plan der Biodiversitätskonven- tion finanzieren und umsetzen (Drucksache 17/10639) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2010) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – (Drucksachen 17/5648, 17/6009, 17/7600, 17/9250, 17/10104) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
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    Berichtigung 190. Sitzung, Seite 22926 C, der Zwischenruf des Ab- geordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ist wie folgt zu lesen: „Wann kommt das FDP-Zukunfts- konto?“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23205 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 13.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 13.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 13.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 13.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 13.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 13.09.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Mast, Katja SPD 13.09.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 13.09.2012 Mücke, Jan FDP 13.09.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 13.09.2012 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 13.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 13.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 13.09.2012 Simmling, Werner FDP 13.09.2012 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 13.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Wolff (Rems-Murr), Hartfrid FDP 13.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgremiums gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung teilgenommen haben CDU/CSU Ilse Aigner Peter Altmaier Peter Aumer Thomas Bareiß Norbert Barthle Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Peter Bleser Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Ingo Gädechens Dr. Peter Gauweiler Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Olav Gutting Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Anlagen 23206 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Ursula Heinen-Esser Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Thomas Jarzombek Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Roderich Kiesewetter Eckart von Klaeden Ewa Klamt Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Hermann Kues Günter Lach Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Dr. Michael Luther Karin Maag Dr. Thomas de Maizière Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Eduard Oswald Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Dagmar G. Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Sebastian Edathy Ingo Egloff Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Gabriele Groneberg Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Michael Hartmann (Wackernheim) Hubertus Heil (Peine) Wolfgang Hellmich Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23207 (A) (C) (D)(B) Annette Sawade Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Werner Schieder (Weiden) Ulla Schmidt (Aachen) Carsten Schneider (Erfurt) Ottmar Schreiner Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Rüdiger Veit Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries FDP Jens Ackermann Christian Ahrendt Christine Aschenberg- Dugnus Daniel Bahr (Münster) Florian Bernschneider Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Marco Buschmann Sylvia Canel Helga Daub Reiner Deutschmann Bijan Djir-Sarai Patrick Döring Mechthild Dyckmans Hans-Werner Ehrenberg Rainer Erdel Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Manuel Höferlin Elke Hoff Birgit Homburger Heiner Kamp Michael Kauch Pascal Kober Dr. Heinrich L. Kolb Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Sebastian Körber Holger Krestel Patrick Kurth (Kyffhäuser) Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Lars Lindemann Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dirk Niebel Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Cornelia Pieper Gisela Piltz Jörg von Polheim Dr. Christiane Ratjen- Damerau Dr. Birgit Reinemund Dr. Peter Röhlinger Dr. Stefan Ruppert Björn Sänger Frank Schäffler Christoph Schnurr Jimmy Schulz Marina Schuster Dr. Erik Schweickert Judith Skudelny Dr. Hermann Otto Solms Joachim Spatz Dr. Max Stadler Torsten Staffeldt Dr. Rainer Stinner Stephan Thomae Manfred Todtenhausen Florian Toncar Serkan Tören Johannes Vogel (Lüdenscheid) Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing DIE LINKE Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Karin Binder Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Jan Korte Jutta Krellmann Katrin Kunert Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kornelia Möller Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Dr. Ilja Seifert Kathrin Senger-Schäfer Raju Sharma Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Kathrin Vogler Johanna Voß Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Agnes Brugger Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Harald Ebner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Priska Hinz (Herborn) Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Dr. Tobias Lindner Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Beate Müller-Gemmeke Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann E. Ott Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Ulrich Schneider Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Arfst Wagner (Schleswig) Daniela Wagner Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler 23208 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Thomas Oppermann (SPD) zur Abstimmung über die Nr. 2 der Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zur Ent- lastung der Bundesregierung für Haushaltsjahr 2010 und Bemerkungen des Bundesrechnungs- hofes 2011 (Drucksache 17/10104) (Tagesord- nungspunkt 4 a) Im Namen der Fraktion der SPD erkläre ich, dass un- ser Votum Ja lautet. 192. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 1 Wahl eines Mitglieds desVertrauensgremiums Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP 3, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 4 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 10 Ernährung, Landwirtschaft undVerbraucherschutz Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 07 Justiz Epl 06 Inneres Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oliver Krischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Bundesminister Rösler, Sie haben gerade darauf

    hingewiesen, dass wir im Bereich der energieintensiven
    Industrie im internationalen Wettbewerb stehen. Es ist
    ohne Zweifel so, dass es viele Unternehmen gibt, die im
    internationalen Wettbewerb stehen. Selbstverständlich





    Oliver Krischer


    (A) (C)



    (D)(B)


    brauchen diese Unternehmen eine Kompensation, um im
    Wettbewerb bestehen zu können.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Ich glaube, das steht hier überhaupt nicht zur Debatte.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Die hat RotGrün eingeführt!)


    Ich bitte Sie aber, mir die Frage zu beantworten, wa-
    rum Sie – Ihre Regierung, aber insbesondere Sie – die
    Strompreiskompensationen ständig ausgeweitet haben,
    sodass zum Beispiel der Deutsche Wetterdienst, der mei-
    nes Wissens nicht im internationalen Wettbewerb stehen
    kann, solche Strompreiskompensationen in Anspruch
    nehmen kann. Welche Begründung liefern Sie dafür?
    Welche Arbeitsplätze sollen damit erhalten werden?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Caren Marks [SPD])


    Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie:

    Erstens, Herr Kollege, finde ich es schade, dass Sie
    nicht darauf hingewiesen haben, dass die Ursprungsidee
    der Strompreiskompensation eine rot-grüne Idee gewe-
    sen ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es ist geradezu lächerlich, dass Sie ein solches Instru-
    ment erst auf den Weg bringen, aber jetzt gegen die
    praktische Anwendung einer solchen Strompreiskom-
    pensation sind. Mit Ehrlichkeit hat das definitiv nichts
    zu tun.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Wir reden über die Ausweitung! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie haben das nicht begriffen, oder?)


    Zweitens werden nicht einzelne Branchen von uns
    begutachtet, sondern es richtet sich nach dem Stromver-
    brauch; das wissen Sie.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach ja? Es geht also nicht um den internationalen Wettbewerb?)


    Der Deutsche Wetterdienst ist zwar kein produzierendes
    Unternehmen, aber – ich weiß nicht, ob Sie das wissen –
    für die Voraussagen von Wetter brauchen Sie Rechner-
    leistungen, das machen Sie nicht alles mit Kopfrechnen.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um internationalen Wettbewerb! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: So etwas von einem Wirtschaftsminister! Das ist peinlich!)


    Wenn Sie Ahnung von Technologie hätten, wüssten Sie,
    dass gerade die IT-Industrie ein großer industrieller
    Stromverbraucher ist. Hier gibt es übrigens noch die
    Möglichkeit, auf Energieeffizienzreserven zurückzugrei-

    fen. Ich sage es Ihnen noch einmal: Es werden keine ein-
    zelnen Branchen beurteilt, sondern Stromverbrauch von
    energieintensiven Unternehmen insgesamt.

    Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter.


    (Caren Marks [SPD]: Oh!)


    Es geht darum, nicht nur energieintensive Unternehmen
    zu entlasten, sondern die gesamte deutsche Wirtschaft.
    Deswegen ist es richtig, dass wir die erneuerbaren Ener-
    gien, den Hauptkostentreiber in der heutigen Zeit, ange-
    hen; denn wir brauchen Bezahlbarkeit von Energie für
    80 Millionen Menschen, 40 Millionen Haushalte und
    4 Millionen kleine und mittelständische Unternehmen.
    Das ist das Ziel dieser Regierungskoalition. Darauf kön-
    nen sich die Unternehmen in Deutschland verlassen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Ziel dieser Regierung ist Klientelpolitik!)


    Wir wollen die Menschen nicht nur in diesem Bereich
    entlasten – Stichwort: kalte Progression –;


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Politik für Jörg Kachelmann!)


    nehmen Sie das vorgesehene Absenken der Rentenversi-
    cherungsbeiträge als aktuelles Beispiel:


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Der Wetterfrosch!)


    Auch das ist ein wesentlicher Beitrag zur wirtschaft-
    lichen Wettbewerbsfähigkeit. Ich wundere mich, dass
    gerade Rot und Grün gegen diese sinnvolle Absenkung
    der Rentenversicherungsbeiträge sind. Vergessen wir
    nicht: Diese Beitragssenkung ist nur durch mehr Wachs-
    tum möglich. Das haben sich die Menschen selber ver-
    dient und erarbeitet.


    (Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)


    Sie wollen Ihnen genau diese Beitragssenkung vorent-
    halten. Das ist das eigentlich Schäbige der Rentenpolitik
    von Rot und Grün.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Neben der eigenen Leistungsfähigkeit, der eigenen
    wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit brauchen wir
    eine stabile gemeinsame Währung. Deswegen sind wir
    alle über das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ges-
    tern sehr froh gewesen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Sagen Sie etwas zur EZB!)


    Aber ich wundere mich, dass sich auch ausgerechnet die
    SPD darüber gefreut hat; denn es ist keine Bestätigung
    Ihres politischen Kurses, sondern es ist eine Bestätigung
    des Kurses dieser Regierungskoalition.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Hallo? – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Was sagt Ihre Fraktion dazu?)






    Bundesminister Dr. Philipp Rösler


    (A) (C)



    (D)(B)


    Es gibt zwei wesentliche Säulen im Rahmen unserer
    Stabilitätsunion: keine neuen Schulden, sondern Schul-
    denabbau sowie Stärkung der wirtschaftlichen Wettbe-
    werbsfähigkeit für mehr Wachstum.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie hätten keine Mehrheit gehabt im eigenen Lager!)


    Dieser Kurs ist im ESM und im Fiskalpakt festgeschrie-
    ben. Dieser Kurs wurde durch das Urteil gestern mehr
    als bestätigt. Jetzt geht es darum, dass genau diese Posi-
    tion – Schuldenabbau durch solide Haushalte und wirt-
    schaftliche Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit –
    von allen Mitgliedstaaten in Europa eingehalten wird.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Sagen Sie etwas zur EZB!)


    Nur wenn dieser Kurs konsequent von allen eingehalten
    wird, kommen wir zu mehr Wachstum, zu mehr Ver-
    trauen und zu mehr Glaubwürdigkeit auch im Bereich
    unserer eigenen Währung. Wenn das gelingt, dann – da-
    von bin ich fest überzeugt – wird unsere gemeinsame
    Währung, der Euro, zu einer der stabilsten Währungen
    der Welt gehören. Dieses Grundprinzip, keine Schulden
    zu machen und mehr Wachstum zu generieren, gilt nicht
    nur für Deutschland und für Europa, sondern auch für
    alle anderen Teile der Welt, zum Beispiel für Nordame-
    rika. Darauf sollten wir uns gemeinsam konzentrieren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das ist die Grundposition: Eine stabile Währung auch
    in Zukunft für weiteren Wohlstand in Europa, solide
    Haushalte, so wie sie in dieser Woche diskutiert und
    durch diese Regierungskoalition auf den Weg gebracht
    werden, Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbs-
    fähigkeit durch Stärkung des unternehmerischen Mittel-
    standes, Rohstoffversorgung, Fachkräftesicherung und
    Bezahlbarkeit von Energie.

    Sigmar Gabriel hat im Zusammenhang mit der Euro-
    papolitik gefordert, dass es demnächst eine Volksabstim-
    mung geben soll. Es gibt demnächst tatsächlich eine
    Volksabstimmung, so ziemlich genau in einem Jahr.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 4 Prozent! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Dann sind wir Sie los!)


    Ich freue mich, dass wir dann unsere gemeinsamen Kon-
    zepte zum Austausch bringen können.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Dann gibt es Ruhestand für Rösler! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Auf Wiedersehen!)


    Wer auf Schulden setzt, wer auf Planwirtschaft setzt,
    der ist gut aufgehoben bei Sozialdemokraten, bei Grünen
    und Linken. Wer auf Solidität, auf stabile Haushalte so-
    wie auf eine Stärkung der Wirtschaft und der Wettbe-
    werbsfähigkeit setzt, der ist gut aufgehoben bei dieser Re-
    gierungskoalition. Auf diese Auseinandersetzung können
    wir uns freuen. Das wissen die Menschen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Kommt jetzt die Rede des Bundeswirtschaftsministers?)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Bevor der Kollege Hubertus Heil als nächster Redner

das Wort erhält, möchte ich Ihnen das Ergebnis der
Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgremiums nach
unserer Bundeshaushaltsordnung mitteilen: abgegebene
Wahlausweise 571, folglich 571 abgegebene Stimmen.
Mit Ja haben gestimmt 481, mit Nein haben gestimmt
45 bei 42 Enthaltungen und 3 ungültigen Stimmen.
Damit hat die Abgeordnete Stefanie Vogelsang die Stim-
men der Mehrheit der Mitglieder des Deutschen Bundes-
tages erhalten und ist damit zum Mitglied des Vertrau-
ensgremiums gewählt.1)


(Beifall im ganzen Hause)


Herzlichen Glückwunsch! – Nun hat der Kollege Heil
das Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

    nen und Kollegen! Herr Rösler, das war keine Rede ei-
    nes Bundeswirtschaftsministers, das war die Rede eines
    FDP-Vorsitzenden, dem das Wasser erkennbar bis zum
    Halse steht.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der FDP – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Kasperlerede war das!)


    Sie als FDP-Vorsitzender haben erkennbar nur drei
    Probleme: Kubicki, Lindner und Brüderle. Aber das sind
    nicht unsere Probleme. Unser Problem ist, Herr Rösler,
    dass Sie als Bundeswirtschaftsminister Ihren Job nicht
    machen. Ich will Ihnen das an drei Beispielen deutlich
    machen, auch anhand dessen, was Sie eben ausgeführt
    haben.

    Wo ist der Bundeswirtschaftsminister der Bundesre-
    publik Deutschland, der größten Volkswirtschaft in Eu-
    ropa, wenn es beispielsweise darum geht, in Europa die
    Wirtschaftspolitik stärker zu koordinieren? Denn wenn
    es eine ganz zentrale Ursache der Krise in Europa gibt
    – darüber sind wir uns in der Analyse möglicherweise
    einig –, dann ist es der Geburtsfehler einer Währungs-
    union, bei der man glaubte, eine gemeinsame Währung
    zu schaffen, aber die nationalen Politiken im Bereich der
    Fiskalpolitik einzeln zu lassen. Wo sind Ihre Vorschläge?
    Sie sind schlicht und ergreifend nicht auf dem Platz.
    Deshalb sage ich Ihnen mit Blick auf die wirtschaftliche
    Entwicklung, Herr Rösler: Sie haben sich zwei, drei
    Jahre lang auf einer guten konjunkturellen Entwicklung
    ausgeruht, einer guten konjunkturellen Entwicklung, zu
    der Sie keinen Beitrag geleistet haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    1) Namensverzeichnis der Teilnehmer an der Wahl siehe Anlage 2





    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Von Ihnen brauchen sich deutsche Sozialdemokraten
    nichts über Mut zu Reformen erzählen zu lassen. Wir ha-
    ben die Reformen durchgesetzt; Sie sind es nicht gewe-
    sen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Das wollen Sie heute nicht mehr wahrhaben!)


    Ich sage Ihnen: Es gibt mehrere Gründe, warum die
    Entwicklung in Deutschland in den letzten drei Jahren so
    gut war, dass wir trotz der Krise in Europa und in der
    Welt bis dato besser durch die Krise gekommen sind.
    Erstens sind es in den 90er- und frühen 2000er-Jahren
    die Umstrukturierungen in den Unternehmen gewesen,
    in einer Zeit, in der Deutschland am Ende einer schwarz-
    gelben Regierung von Helmut Kohl weltweit als der
    kranke Mann Europas galt. Wir erinnern uns daran. Das
    war das Ergebnis des Reformstaus schwarz-gelber Poli-
    tik von Helmut Kohl.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU und bei der FDP)


    Es war eine rot-grüne Bundesregierung, die gegen er-
    hebliche Widerstände, auch mit erheblichen Auseinan-
    dersetzungen in den eigenen Reihen – gar keine Frage –,
    Mut zur Veränderung, zu Strukturreformen hatte, den Sie
    in der deutschen Geschichte niemals aufgebracht haben.


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Den habt ihr heute auch nicht mehr!)


    Das hat für uns einen hohen Preis bedeutet; gar keine
    Frage. Aber ich sage Ihnen: Für das Land war dies rich-
    tig und notwendig. Sie haben in den letzten drei Jahren
    geerntet, aber Sie haben nie gesät. Sie können nichts für
    die gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen
    drei Jahre.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der zweite Grund ist die Tatsache, dass die Große
    Koalition 2008/2009 rasch gehandelt hat, als wir nach
    der Lehman-Pleite mit einem Tsunami am Arbeitsmarkt
    zu rechnen hatten. Minus 5 Prozent beim wirtschaftli-
    chen Wachstum, das war aufgrund der Zockereien auf
    den internationalen Finanzmärkten die Situation 2008/
    2009.

    Ich sage Ihnen: Nicht wir waren es, die gegen die not-
    wendigen Maßnahmen waren, sondern wir haben diese
    Maßnahmen mit Olaf Scholz, mit Peer Steinbrück und
    mit Frank-Walter Steinmeier in der Großen Koalition auf
    den Weg gebracht. Ohne uns hätte es die veränderten
    Kurzarbeitsregelungen nicht gegeben, nach dem Motto:
    Besser Arbeit sichern als Arbeitslosigkeit. Ohne uns
    hätte es auch die wesentlichen Anstöße für die Konjunk-
    turprogramme nicht gegeben, die mitgeholfen haben,
    Brücken über die Krise zu bauen. Also: Reden Sie an
    dieser Stelle nicht herum! Sie haben keinen Beitrag zur
    guten wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre ge-
    leistet. Sie stellen sich hier hin und halten FDP-Partei-
    tagsreden. Aber Sie machen Ihren Job als Bundeswirt-
    schaftsminister nicht, Herr Rösler.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das, was ich Ihnen ganz persönlich übel nehme, ist,
    dass Sie in den letzten Jahren mit solchen Fensterreden
    – aber ohne zu handeln – den Reformvorsprung, den sich
    Deutschland mühsam erarbeitet hat, verspielen. Denn
    Tatsache ist: Die weltwirtschaftliche Entwicklung bleibt
    nicht stehen; wir sind nach wie vor mitten in der Krise in
    Europa. Tatsache ist: Der internationale Wettbewerb
    lässt nicht nach; er nimmt zu. Es gibt mit China, Indien
    und den lateinamerikanischen Staaten aufstrebende
    Mächte in der Welt, und Deutschland muss sich auf
    diese Entwicklung einstellen. Tatsache ist: Der Struktur-
    wandel bleibt nicht stehen; wir müssen bei Forschung
    und Entwicklung mithalten. Tatsache ist: Der demografi-
    sche Wandel in diesem Land stellt uns vor erhebliche
    Herausforderungen. Und Tatsache ist: Die Ressourcen-
    knappheit und die Energiewende gehören zu den größten
    Aufgaben, die vor uns liegen.

    Herr Rösler, ich möchte Ihnen eines sagen: Was das
    Thema Fachkräftesicherung betrifft, können Sie mit uns
    vielleicht besser als mit der CSU über qualifizierte Zu-
    wanderung und Weltoffenheit reden; da haben Sie eher
    ein Problem in der eigenen Koalition. Aber ein Bundes-
    wirtschaftsminister, der beim Stichwort „Fachkräftesi-
    cherung“ nur an Zuwanderung denkt – Sie haben kein
    weiteres Wort dazu gesagt – und keine Maßnahmen er-
    greift, um dafür zu sorgen, dass die Potenziale in
    Deutschland gehoben werden, damit wir keinen gespal-
    tenen Arbeitsmarkt bekommen, wird seinem Job nicht
    gerecht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind ein FDP-Vorsitzender, der im Bereich der
    Gesellschafts- und Bildungspolitik fatale Weichenstel-
    lungen mit unterstützt, zum Beispiel das unselige Be-
    treuungsgeld. Was Deutschland stattdessen braucht, sind
    eine höhere Frauenerwerbsbeteiligung und bessere
    Chancen für Kinder und Jugendliche, und zwar durch
    die frühe und individuelle Förderung von Kindern. Sie
    machen mit Ihrem Betreuungsgeld das Gegenteil. Es ist
    gesellschaftlicher Unsinn, es ist finanzpolitischer Un-
    sinn, es ist aber auch wirtschaftspolitischer Unsinn, den
    Sie mitverantworten. Sie werfen Deutschland zurück
    und bringen das Land in diesem Bereich nicht voran.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Durch Ihr Unterlassen läuft Deutschland, wenn es so
    weitergeht, in einen tief gespaltenen Arbeitsmarkt. Auf
    der einen Seite suchen immer mehr Unternehmen – kleine
    und mittelständische, aber auch große – händeringend
    qualifizierte Fachkräfte in Deutschland. Auf der anderen
    Seite gibt es viel zu viele Menschen, die in prekären Ar-
    beitsverhältnissen oder in der Langzeitarbeitslosigkeit
    abgehängt sind. Die soziale Herkunft entscheidet in
    Deutschland stärker über die Bildungs- und Lebenschan-
    cen von Kindern als Leistungsfähigkeit und Talente. In
    dieser Situation machen Sie nichts im Bereich der Bil-
    dung und das Falsche im Bereich der Arbeitsmarktpoli-





    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)


    tik. Ich kann Ihnen nur sagen: Wir werden das Thema
    Fachkräftesicherung nach dem Regierungswechsel im
    kommenden Jahr ressortübergreifend zu einem Topthema
    machen. Wir werden es nicht brachliegen lassen wie Sie.


    (Otto Fricke [FDP]: Das tun wir nicht!)


    Wir werden die Spaltung des Arbeitsmarktes, die Sie mit
    verursacht haben, überwinden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Otto Fricke [FDP]: Ja, ja! Mit teuren Oppositionsanträgen! – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Das könnt ihr mal schön aus der Opposition machen!)


    Ich will Ihnen etwas zum Thema Energiepolitik sa-
    gen. Sie reden ja, als seien Sie gar nicht im Amt, und
    malen eine Bedrohung an die Wand. Ich sage Ihnen dazu
    Folgendes: Eine Bundesregierung und eine Bundeskanz-
    lerin, die im Bereich der Energiepolitik so dermaßen im
    Zickzack fahren, sind das größte Investitions- und Pla-
    nungshemmnis für das Gelingen der Energiewende in
    Deutschland.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Dr. Rosemarie Hein [DIE LINKE])


    Herr Fuchs, wir haben in der Energiepolitik innerhalb
    von vier Jahren vier verschiedene Bundeskanzlerinnen
    Merkel kennengelernt: Da war die große Klimakanzlerin
    mit ehrgeizigen Zielen, da war die Atomkanzlerin, die
    die Laufzeiten verlängert hat, und da war die Anti-
    Atom-Kanzlerin nach Fukushima. Sie werden sagen:
    Lernfähigkeit ist auch eine Tugend.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Das waren bis jetzt drei!)


    – Ich sage Ihnen, was wir jetzt erleben: Jetzt erleben wir
    eine Frau Merkel, die tatenlos dabei zusieht, wie sich
    Herr Altmaier und Herr Rösler gegenseitig blockieren
    und in dieser Legislaturperiode nichts energiepolitisch
    Entscheidendes mehr auf den Weg bringen. Das ist das,
    was ich Ihnen vorwerfe.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt natürlich – das wissen wir doch alle – in allen
    Parteien intensive Diskussionen zwischen Umwelt- und
    Wirtschaftspolitikern. Das ist ein natürliches Spannungs-
    verhältnis, weil wir eine saubere, eine sichere und eine
    bezahlbare Energieversorgung erreichen wollen. Da gibt
    es Diskussionen zwischen Wirtschafts- und Umweltpoli-
    tikern; das ist ganz natürlich. Diese Diskussionen hat es
    auch in unserer Zeit gegeben: zwischen Jürgen Trittin
    und Werner Müller; daran kann ich mich lebhaft erin-
    nern. Der Unterschied ist nur: In der damaligen Zeit, bei
    der Energiewende, die wir damals auf den Weg gebracht
    haben, gab es am Ende des Tages Entscheidungen und
    ein Bundeskanzleramt mit Frank-Walter Steinmeier als
    Kanzleramtsminister, der einen Energiekonsens zu-
    stande gebracht hat. Zu einem solchen Konsens sind Sie
    nicht in der Lage, Herr Rösler.


    (Beifall bei der SPD)


    Zu diesen Fensterreden, die Sie hier halten, zu diesem
    Popanz, den Sie hier aufbauen, will ich Ihnen eines sa-
    gen: Wir sind es gewesen, die mitgeholfen haben, dass
    Deutschland eine industrielle Wertschöpfung behalten
    hat. Unser Land hat eine industrielle Wertschöpfungsba-
    sis von den Grundstoffindustrien über die kleinen, mit-
    telständischen Unternehmen bis hin zu den Hightech-
    schmieden wie keine andere Volkswirtschaft in Europa.
    Die rot-grüne Bundesregierung ist eben nicht den Moden
    hinterhergelaufen, denen Sie damals gefolgt sind, nach
    der die Zukunft allein in den Finanzdienstleistungen und
    im irischen volkswirtschaftlichen Modell liegen sollte.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Daran kann ich mich nicht erinnern! Wie lange ist das denn her?)


    Wir haben die industrielle Basis in diesem Land mit er-
    neuert, weil wir wissen, dass Realwirtschaft wichtig ist
    und nicht Finanzwirtschaft. Das haben Sie damals nicht
    begriffen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb haben wir damals dafür gesorgt, dass es für
    energieintensive Unternehmen Ausnahmetatbestände
    gibt, weil sie im internationalen Wettbewerb stehen. Ich
    sage Ihnen: Ich weiß, wovon ich rede. Ich komme aus ei-
    ner niedersächsischen Stadt, die Sie möglicherweise
    kennen. Meine Heimatstadt ist Peine. Dort steht ein
    Elektrostahlwerk. Ich will, dass das auch in Zukunft so
    sein wird. Dieses Werk hat bei der Produktion eine ge-
    wisse Gradzahl zu erreichen und braucht einen bestimm-
    ten Energieinput. Deshalb darf man nicht zuschauen, wie
    die Arbeitsplätze verlagert werden. Für solche Unterneh-
    men sind die Ausnahmen richtig.

    Aber das, was Sie gemacht haben, ist, die Ausnahme-
    tatbestände auch auf Unternehmen auszuweiten, die sie
    nicht brauchen, die noch Energieeffizienzpotenziale ha-
    ben. Wir sind für Ausnahmen für energieintensive Un-
    ternehmen, die im Wettbewerb stehen, weil wir in
    Deutschland Industrie halten wollen. Wir sind für Ver-
    sorgungssicherheit. Wir sind aber auch der Meinung,
    dass Effizienzpotenziale da gehoben werden müssen, wo
    es geht. Deshalb darf es die Ausnahmen nur geben, wenn
    ein verbindliches Öko- und Effizienzaudit durchgeführt
    worden ist. Das ist der Unterschied zwischen Klientel-
    politik, die Sie betreiben, und einer Energie- und Wirt-
    schaftspolitik mit Vernunft und Augenmaß.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will Ihnen etwas zum Erneuerbare-Energien-Ge-
    setz sagen. Wir sind uns einig, dass das Erneuerbare-
    Energien-Gesetz ein Riesenerfolg war.


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Nein!)


    – Finden Sie das nicht? Das hat aber Ihr Wirtschafts-
    minister behauptet. Herr Lindner bestreitet das gerade. –
    Ich sage Ihnen: Ein Gesetz, das in 60 Ländern der Welt
    kopiert wird, das mitgeholfen hat, dass Deutschland bei
    den erneuerbaren Energien die Nase vorn hat, kann nicht
    schlecht sein.





    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Klas ist aber auch, dass das Gesetz der Markteinfüh-
    rung diente, dass wir langfristig ein Marktdesign brau-
    chen, mit dem dafür gesorgt wird, dass die Erneuerbaren
    Schritt für Schritt als Teil einer stabilen Energieversor-
    gung marktfähig werden. Über ein solches Marktdesign
    sollten wir uns unterhalten.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Blockieren Sie es nicht die ganze Zeit!)


    Aber Sie werden – das prophezeie ich Ihnen – in dieser
    Legislaturperiode mit Herrn Altmaier nichts mehr zu-
    stande bringen. Das Gleiche gilt für den Ausbau der
    Netze, für die Verteilnetze, genauso wie für die großen
    Energieautobahnen, die dieses Land braucht.