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ID1719200200

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    Vokabeln: 17
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/192 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 192. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Vizeprä- sidenten Eduard Oswald, der Abgeordneten Günter Baumann, Dr. Marlies Volkmer und Axel Schäfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hubert Hüppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufung des Abgeordneten Oliver Krischer als ordentliches Mitglied in den Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Arfst Wagner (Schleswig) als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 3 e . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgre- miums gemäß § 10 a Absatz 2 der Bundes- haushaltsordnung (Drucksache 17/10660) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23061 A 23061 B 23061 B 23061 C 23061 D 23062 B 23062 B 23062 C 23062 D 23067 C 23063 A 23063 A 23063 B 23065 D 23067 C 23070 B 23073 B 23074 D 23076 B 23077 C 23079 B 23080 C 23081 A 23081 D 23082 D 23083 A 23083 C 23084 D 23085 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin  BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einrichtung einer Markttrans- parenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas (Drucksachen 17/10060, 17/10253) . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuordnung der Postbeamten- versorgungskasse (PVKNeuG) (Drucksache 17/10307) . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Durchführung des Haager Übereinkommens vom 23. November 2007 über die internationale Geltend- machung der Unterhaltsansprüche von Kindern und anderen Familienangehö- rigen sowie zur Änderung von Vor- schriften auf dem Gebiet des internatio- nalen Unterhaltsverfahrensrechts (Drucksache 17/10492) . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Gesetzes über die Statistik im Produzierenden Gewerbe (Drucksache 17/10493) . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Maria Michalk, Michael Grosse-Brömer, Stefan Müller (Erlangen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Gabriele Molitor, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Mehr Berücksichtigung von Qualität bei der Vergabe von Dienstleistungen (Drucksache 17/10113) . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9908) . . . . . . . . . . . . . . . h) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2011 – Vor- lage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2011 – (Drucksache 17/9909) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Baupro- duktengesetzes und weiterer Rechtsvor- schriften an die Verordnung (EU) Nr. 305/2011 zur Festlegung harmoni- sierter Bedingungen für die Vermark- tung von Bauprodukten (Drucksache 17/10310) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Dr. Frithjof Schmidt, Volker Beck (Köln), 23087 D 23089 B 23089 D 23090 D 23092 A 23093 C 23094 C 23096 B 23097 D 23098 C 23100 A 23100 C 23100 A 23102 B 23102 D 23103 A 23104 A 23105 B 23106 A 23108 B 23109 D 23100 B 23112 C 23114 B 23115 A 23116 B 23117 C 23118 A 23119 B 23120 C 23120 D 23120 D 23121 A 23121 A 23121 A 23121 B 23121 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 III weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flücht- linge aus Syrien aufnehmen (Drucksache 17/10638) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Thilo Hoppe, Sven- Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den globalen Schutz der bio- logischen Vielfalt sichern – Strategi- schen Plan der Biodiversitätskonven- tion finanzieren und umsetzen (Drucksache 17/10639) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2010 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2010 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2010) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – (Drucksachen 17/5648, 17/6009, 17/7600, 17/9250, 17/10104) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
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    Berichtigung 190. Sitzung, Seite 22926 C, der Zwischenruf des Ab- geordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ist wie folgt zu lesen: „Wann kommt das FDP-Zukunfts- konto?“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23205 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 13.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 13.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 13.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 13.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 13.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 13.09.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Mast, Katja SPD 13.09.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 13.09.2012 Mücke, Jan FDP 13.09.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 13.09.2012 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 13.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 13.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 13.09.2012 Simmling, Werner FDP 13.09.2012 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 13.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2012 Wolff (Rems-Murr), Hartfrid FDP 13.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgremiums gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung teilgenommen haben CDU/CSU Ilse Aigner Peter Altmaier Peter Aumer Thomas Bareiß Norbert Barthle Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Peter Bleser Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Ingo Gädechens Dr. Peter Gauweiler Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Olav Gutting Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Anlagen 23206 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Ursula Heinen-Esser Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Thomas Jarzombek Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Roderich Kiesewetter Eckart von Klaeden Ewa Klamt Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Hermann Kues Günter Lach Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Dr. Michael Luther Karin Maag Dr. Thomas de Maizière Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Eduard Oswald Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Dagmar G. Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Sebastian Edathy Ingo Egloff Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Gabriele Groneberg Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Michael Hartmann (Wackernheim) Hubertus Heil (Peine) Wolfgang Hellmich Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 23207 (A) (C) (D)(B) Annette Sawade Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Werner Schieder (Weiden) Ulla Schmidt (Aachen) Carsten Schneider (Erfurt) Ottmar Schreiner Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Rüdiger Veit Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries FDP Jens Ackermann Christian Ahrendt Christine Aschenberg- Dugnus Daniel Bahr (Münster) Florian Bernschneider Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Marco Buschmann Sylvia Canel Helga Daub Reiner Deutschmann Bijan Djir-Sarai Patrick Döring Mechthild Dyckmans Hans-Werner Ehrenberg Rainer Erdel Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Manuel Höferlin Elke Hoff Birgit Homburger Heiner Kamp Michael Kauch Pascal Kober Dr. Heinrich L. Kolb Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Sebastian Körber Holger Krestel Patrick Kurth (Kyffhäuser) Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Lars Lindemann Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dirk Niebel Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Cornelia Pieper Gisela Piltz Jörg von Polheim Dr. Christiane Ratjen- Damerau Dr. Birgit Reinemund Dr. Peter Röhlinger Dr. Stefan Ruppert Björn Sänger Frank Schäffler Christoph Schnurr Jimmy Schulz Marina Schuster Dr. Erik Schweickert Judith Skudelny Dr. Hermann Otto Solms Joachim Spatz Dr. Max Stadler Torsten Staffeldt Dr. Rainer Stinner Stephan Thomae Manfred Todtenhausen Florian Toncar Serkan Tören Johannes Vogel (Lüdenscheid) Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing DIE LINKE Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Karin Binder Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Jan Korte Jutta Krellmann Katrin Kunert Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kornelia Möller Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Dr. Ilja Seifert Kathrin Senger-Schäfer Raju Sharma Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Kathrin Vogler Johanna Voß Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Agnes Brugger Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Harald Ebner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Priska Hinz (Herborn) Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Dr. Tobias Lindner Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Beate Müller-Gemmeke Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann E. Ott Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Ulrich Schneider Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Arfst Wagner (Schleswig) Daniela Wagner Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler 23208 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Thomas Oppermann (SPD) zur Abstimmung über die Nr. 2 der Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zur Ent- lastung der Bundesregierung für Haushaltsjahr 2010 und Bemerkungen des Bundesrechnungs- hofes 2011 (Drucksache 17/10104) (Tagesord- nungspunkt 4 a) Im Namen der Fraktion der SPD erkläre ich, dass un- ser Votum Ja lautet. 192. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 1 Wahl eines Mitglieds desVertrauensgremiums Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP 3, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 4 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 10 Ernährung, Landwirtschaft undVerbraucherschutz Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 07 Justiz Epl 06 Inneres Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet.

    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
    begrüße Sie herzlich.

    Zunächst möchte ich Sie mit einigen runden Geburts-
    tagen vertraut machen. Vizepräsident Eduard Oswald
    hat am 6. September seinen 65. Geburtstag gefeiert,


    (Beifall)


    ebenso wie zuvor der Kollege Günter Baumann und
    die Kollegin Dr. Marlies Volkmer.


    (Beifall)


    Außerdem beging der Kollege Axel Schäfer am 3. Au-
    gust seinen 60. Geburtstag. Allen Kolleginnen und Kol-
    legen auch von dieser Stelle aus die geballten guten
    Wünsche des ganzen Hauses.


    (Beifall)


    Für den am 11. August verstorbenen Kollegen Jürgen
    Herrmann ist der Kollege Hubert Hüppe nachgerückt.
    Ich begrüße ihn herzlich.


    (Beifall)


    Er kennt sich hier schon relativ gut aus, sodass er sicher
    die guten Wünsche und die sichere Erwartung einer wie-
    der guten Zusammenarbeit in die alte und neue Aufgabe
    mitnimmt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir müssen vor
    Eintritt in unsere heutige Tagesordnung noch zwei Wah-
    len durchführen.

    Für die aus dem Beirat bei der Bundesnetzagentur
    für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und
    Eisenbahn ausgeschiedene Ingrid Nestle schlägt die
    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor, den Kollegen
    Oliver Krischer als ordentliches Mitglied zu berufen.
    Sind Sie mit diesem Vorschlag einverstanden? – Das
    scheint der Fall zu sein. Dann ist der Kollege Oliver
    Krischer in den Beirat gewählt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Gerda Hasselfeldt [CDU/ CSU])


    – Erleichterung und Jubel bei der betroffenen Fraktion.


    (Heiterkeit)


    Wir haben noch eine bedeutende andere Wahl. Wir
    müssen nämlich einen neuen Schriftführer wählen, weil
    der Kollege Dr. Tobias Lindner unverständlicherweise
    dieses Amt niedergelegt hat. Auch hier hat die Fraktion
    einen Vorschlag gemacht: Die Fraktion Bündnis 90/Die
    Grünen schlägt vor, den Kollegen Arfst Wagner

    (Schleswig) als neuen Schriftführer zu wählen.



    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Das sieht nach Akklamation aus. Hat irgendjemand da-
    gegen Einwände? – Das ist nicht der Fall. Dann ist der
    Kollege Wagner damit zum Schriftführer bestellt. Glück-
    wunsch und gute Zusammenarbeit!


    (Unruhe)


    Man könnte fast den Eindruck haben, als solle der
    Lärmpegel das Verfahren beschleunigen. Dafür sehe ich
    eigentlich überhaupt keine Aussichten. – Na, es geht
    doch.

    Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbundene
    Tagesordnung um die in der Zusatzpunktliste aufge-
    führten Punkte zu erweitern:

    ZP 1 Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgremiums
    gemäß § 10 a Absatz 2 der Bundeshaushalts-
    ordnung

    – Drucksache 17/10660 –

    ZP 2 Weitere Überweisungen im vereinfachten Ver-
    fahren

    Ergänzung zu TOP 3

    a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpas-
    sung des Bauproduktengesetzes und weiterer
    Rechtsvorschriften an die Verordnung (EU)






    Präsident Dr. Norbert Lammert


    (A) (C)



    (D)(B)


    Nr. 305/2011 zur Festlegung harmonisierter
    Bedingungen für die Vermarktung von Bau-
    produkten

    – Drucksache 17/10310 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)
    Rechtsausschuss

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Tom
    Koenigs, Dr. Frithjof Schmidt, Volker Beck

    (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion

    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen

    – Drucksache 17/10638 –
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe (f)
    Auswärtiger Ausschuss 
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung 
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union 
    Federführung strittig

    c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Undine
    Kurth (Quedlinburg), Thilo Hoppe, Sven-
    Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Den globalen Schutz der biologischen Vielfalt
    sichern – Strategischen Plan der Biodiversi-
    tätskonvention finanzieren und umsetzen

    – Drucksache 17/10639 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung

    Dabei soll wie immer von der Frist für den Beginn der
    Beratungen, soweit erforderlich, abgewichen werden.

    Der Tagesordnungspunkt 3 e wird abgesetzt.

    Schließlich mache ich noch auf nachträgliche Aus-
    schussüberweisungen im Anhang zur Zusatzpunktliste
    aufmerksam:

    Der am 15. Juni 2012 (185. Sitzung) überwiesene
    nachfolgende Gesetzentwurf soll zusätzlich dem Aus-
    schuss für Kultur und Medien (22. Ausschuss) zur Mit-
    beratung überwiesen werden:

    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur
    Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbs-
    beschränkungen (8. GWB-ÄndG)


    – Drucksache 17/9852 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)
    Rechtsausschuss 
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für Gesundheit
    Ausschuss für Kultur und Medien

    Der am 28. Juni 2012 (187. Sitzung) überwiesene
    nachfolgende Gesetzentwurf soll zusätzlich dem Vertei-
    digungsausschuss (12. Ausschuss), dem Ausschuss für
    Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (15. Ausschuss),
    dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-
    sicherheit (16. Ausschuss) und dem Ausschuss für Kul-
    tur und Medien (22. Ausschuss) zur Mitberatung über-
    wiesen werden:

    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Jahressteuergesetzes
    2013

    – Drucksache 17/10000 –
    Überweisungsvorschlag:
    Finanzausschuss (f)
    Rechtsausschuss 
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 
    Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und
    Reaktorsicherheit 
    Ausschuss für Kultur und Medien 
    Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

    Auch hierzu kann ich offensichtlich Ihre Zustimmung
    feststellen.

    Ich rufe jetzt unseren Zusatzpunkt 1 auf:

    ZP 1 Wahl eines Mitglieds des Vertrauensgremiums
    gemäß § 10 a Absatz 2 der Bundeshaushalts-
    ordnung

    – Drucksache 17/10660 –

    Die Fraktion der CDU/CSU schlägt auf Drucksache
    17/10660 die Abgeordnete Stefanie Vogelsang vor.

    Bevor wir zur Wahl kommen, bitte ich um Ihre Auf-
    merksamkeit für einige Hinweise zum Wahlverfahren.
    Laut Gesetz ist gewählt, wer die Stimmen der Mehrheit
    der Mitglieder des Bundestages auf sich vereint, das
    heißt, wer mindestens 311 Stimmen erhält. Die Wahl er-
    folgt mit Stimmkarte und Wahlausweis. Den Wahlaus-
    weis können Sie, soweit noch nicht geschehen, Ihrem
    Stimmkartenfach in der Lobby entnehmen. Bitte achten
    Sie unbedingt darauf, dass der Wahlausweis auch wirk-
    lich Ihren Namen trägt. Die Stimmkarten wurden bereits
    im Saal verteilt. Sollten Sie noch keine Stimmkarte ha-
    ben, besteht jetzt noch die Möglichkeit, diese von den
    Plenarassistenten zu erhalten.

    Gültig sind nur Stimmkarten mit einem Kreuz bei
    „Ja“, „Nein“ oder „Enthalte mich“. Ungültig sind dem-
    zufolge Stimmkarten, die kein Kreuz oder mehr als ein
    Kreuz, andere Namen oder Zusätze enthalten. Die Wahl
    findet offen statt, Sie können Ihre Stimmkarte also an Ih-
    rem Platz ankreuzen. Bevor Sie die Stimmkarte in eine
    der Wahlurnen werfen, übergeben Sie bitte den Schrift-
    führerinnen und Schriftführern an den Wahlurnen Ihren
    Wahlausweis. Der Nachweis der Teilnahme an der Wahl
    kann nur durch die Abgabe dieses Wahlausweises er-
    bracht werden.

    Das haben wir ja schon ein paar Mal geübt. Daher
    darf ich jetzt die Schriftführerinnen und Schriftführer
    bitten, die vorgesehenen Plätze einzunehmen. – Ich





    Präsident Dr. Norbert Lammert


    (A) (C)



    (D)(B)


    nehme an, dass alle Urnen besetzt sind. Ich eröffne den
    Wahlgang.

    Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
    Stimme nicht abgegeben hat? – Ich habe den Eindruck,
    dass nun jeder Gelegenheit hatte, seine Stimmkarte ab-
    zugeben. Dann schließe ich diesen Wahlgang und bitte
    die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Aus-
    zählung zu beginnen. Das Ergebnis der Wahl teilen wir
    Ihnen dann im Laufe der nächsten Debattenrunde mit.1)

    Ich darf nun darum bitten, dass diejenigen, die an den
    Haushaltsberatungen teilnehmen wollen, ihre Plätze ein-
    nehmen und diejenigen, die noch Wichtigeres vorhaben,
    den Saal verlassen. – Nehmen Sie bitte Platz, damit wir
    mit dem nächsten Tagesordnungspunkt fortfahren kön-
    nen.

    Wir setzen die Haushaltsberatungen – Tagesord-
    nungspunkt 1 – fort:

    a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
    Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
    Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013)


    – Drucksache 17/10200 –
    Überweisungsvorschlag:
    Haushaltsausschuss

    b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
    regierung

    Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016

    – Drucksache 17/10201 –
    Überweisungsvorschlag:
    Haushaltsausschuss

    Wir haben am Dienstag für die heutige Aussprache
    eine Redezeit von insgesamt neuneinhalb Stunden be-
    schlossen. Wir beginnen heute mit dem Geschäftsbe-
    reich des Bundesministeriums für Wirtschaft und
    Technologie, Einzelplan 09. Ich erteile das Wort dem
    Bundesminister Dr. Philipp Rösler.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Die deutsche Wirtschaft ist robust. Unter Rot-
    Grün war das anders. Unter Rot-Grün gab es über 5 Mil-
    lionen Arbeitslose. Heute, unter einer schwarz-gelben
    Regierung, gibt es weit unter 3 Millionen Arbeitslose.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: So ist das! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Gut vorbereitet!)


    In Ihrer Regierungszeit ist über 1 Million sozialversi-
    cherungspflichtige Beschäftigungen verloren gegangen.
    In unserer Regierungszeit sind über 1,1 Millionen neue
    Arbeitsplätze aufgebaut worden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das Wachstum war in den letzten beiden Jahren stark.
    Auch jetzt, in schwieriger werdenden Zeiten, stehen wir
    an Europas Spitze.

    Wir als Regierungskoalition stehen für Wachstum, für
    Wohlstand, für Beschäftigung, und ich sage Ihnen: Ge-
    rade jetzt kann man erkennen, dass die letzten drei Jahre
    der deutschen Wirtschaft und unserem Land insgesamt
    sehr gut getan haben. Wir werden diesen richtigen wirt-
    schaftspolitischen Kurs als christlich-liberale Koalition,
    als Koalition aus CDU, CSU und FDP, beibehalten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zurufe von der SPD)


    Wir werden genau diesen Kurs jetzt auch brauchen;
    denn wir alle sehen: Die wirtschaftliche Entwicklung
    wird schwieriger werden.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Welcher Kurs?)


    Wir sehen eine abnehmende Dynamik in den Exportre-
    gionen in der Welt: in den Schwellenländern, aber auch
    in den Exportabsatzmärkten in den USA und natürlich
    auch innerhalb Europas. An einer Exportnation wie
    Deutschland kann eine solche Entwicklung natürlich
    nicht spurlos vorbeigehen. Deswegen erwarten wir auch
    für das nächste Jahr eine gedämpfte Konjunktur.

    All diejenigen, die jetzt gleich wieder die konjunktur-
    politischen Streichhölzer herausholen wollen, um viel-
    leicht wirtschaftspolitische Strohfeuer zu zünden, sollten
    eines nicht vergessen: Es waren damals ungedeckte Aus-
    gabenprogramme – wirtschaftspolitische Strohfeuer –


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Aha!)


    und verschleppte Reformen, die diese Schwierigkeiten
    in ganz Europa überhaupt erst verursacht haben. Das
    zeigt eines sehr klar: Ihre wirtschaftspolitischen Kon-
    zepte mit immer mehr Schulden ohne wirtschaftliche
    Reformen haben sich überholt. Wir müssen sie dringend
    ändern, wenn wir in Deutschland und in Europa gemein-
    sam weiter auf einem Wachstumskurs voranschreiten
    wollen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Statt sich auf die Tugenden der sozialen Marktwirt-
    schaft zu besinnen,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist hier kein FDP-Parteitag! Das ist das Parlament!)


    nämlich stabile Haushalte auf der einen Seite und Refor-
    men und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf der
    anderen Seite, greifen Sie in die wirtschaftspolitische
    Mottenkiste der 70er-Jahre. Ihre neue Beschlusslage
    sieht doch wieder nur Steuererhöhungen vor.

    Das beste Beispiel dafür ist die Vermögensteuer. Sie
    fahren damit massiv einen Angriff auf den unternehme-
    rischen Mittelstand in Deutschland. Damit gefährden Sie
    Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze.


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: So ist das!)


    Es ist der absolut falsche Weg, das Rückgrat der deut-
    schen Wirtschaft, den Mittelstand, so zu schädigen, wie 1) Ergebnis Seite 23067 C





    Bundesminister Dr. Philipp Rösler


    (A) (C)



    (D)(B)


    Sie es vorhaben. Ein solcher Weg ist mit uns definitiv
    nicht zu machen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es will mit Ihnen auch keiner etwas machen!)


    Sie agieren nicht nur gegen den unternehmerischen
    Mittelstand, sondern auch gegen die gesellschaftliche
    Mitte in unserem Land. Sehenden Auges akzeptieren
    Sie, dass jede kleinste Gehaltserhöhung im Bereich der
    unteren und mittleren Einkommen gleich wieder durch
    die Inflation und durch die kalte Progression aufgefres-
    sen wird. Wir haben etwas dagegen getan und ein Gesetz
    verabschiedet, das Sie aus ideologischen Gründen im
    Bundesrat blockieren.


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Richtig!)


    Ich sage Ihnen: Wenn sich für die Empfänger unterer
    Einkommen und für die Mitte in unserer Gesellschaft die
    Leistung nicht mehr lohnt, dann wird das Wachstum auf
    Dauer nicht zu halten sein.


    (Rolf Hempelmann [SPD]: Mindestlohn! Sie haben doch keine Ahnung!)


    Ihre Blockade richtet sich gegen die gesellschaftliche
    Mitte in unserem Lande. Ich sage Ihnen: Ein Aufbrechen
    dieser Blockade wäre einmal ein echter Beitrag für mehr
    Gerechtigkeit, nämlich für Leistungsgerechtigkeit, in
    unserem Land.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Es muss auch Menschen geben – sie gibt es zum
    Glück –, die zunächst einmal an das Erwirtschaften und
    nicht, wie Sie, ständig nur an das Umverteilen denken.
    Deswegen müssen wir jetzt die Wachstumsbremsen
    lösen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fällt Ihnen jetzt eigentlich auch mal etwas Neues ein?)


    Wir haben das gerade im letzten Jahr auch geschafft.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie haben gar nichts geschafft!)


    Eine Hauptwachstumsbremse – gerade für den Mittel-
    stand – war der Fachkräftemangel. Wir haben es erstma-
    lig geschafft, ein System der gesteuerten Zuwanderung
    qualifizierter Arbeitskräfte in den ersten Arbeitsmarkt
    auf den Weg zu bringen.

    Ich sage Ihnen: Wir dürfen damit noch nicht Schluss
    machen. Im Gegenteil: Das, was für den Bereich der
    Hochqualifizierten gilt, kann man auch auf alle weiteren
    Fachkräftebereiche ausdehnen. Ich wäre sogar sehr
    dafür, dass wir auch für diejenigen, die keinen Hoch-
    schulabschluss haben, aber dringend von der deutschen
    Wirtschaft gebraucht werden, weitere Erleichterungen
    durchsetzen. Das wäre ein wesentlicher, ein echter Bei-
    trag für mehr Willkommenskultur und zur Verstetigung
    unseres Wachstums in Deutschland.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum wichtigen Thema Rohstoffe. Unter Rot-Grün
    haben Sie den Bedarf an Rohstoffen einer großen Volks-
    wirtschaft wie Deutschland immer verleugnet. Sie haben
    nichts dafür getan.


    (Lachen der Abg. Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir haben Rohstoffpartnerschaften abgeschlossen –
    ganz aktuell mit der Mongolei. Das große Thema „Sel-
    tene Erden“ wird hier auch zukünftig eine wichtige Rolle
    spielen.


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Da meckert die Opposition im Ausschuss immer!)


    Die Industrie hat ihr Schicksal selbst in die Hand genom-
    men und eine Rohstoffallianz gegründet, und die mittel-
    ständischen Unternehmen werden künftig durch die
    gerade gegründete Deutsche Rohstoffagentur beraten
    werden. Das ist gerade angesichts der steigenden Roh-
    stoffpreise in der Welt wichtig.

    Ihr einziger Beitrag war, eine Abwrackprämie für
    Fahrräder zu fordern. Das ist nicht nur romantisch, son-
    dern schlichtweg naiv. Das ist in einer Industrienation
    wie Deutschland – zum Glück sind wir das noch – nicht
    angemessen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Rolf Hempelmann [SPD]: Wenigstens ein bisschen! – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht wahr, und das wissen Sie auch! Also bitte keine Unwahrheiten verbreiten! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn 500 Millionen Chinesen Fahrräder kaufen, werden Sie denen hinterherrennen!)


    Zur Entwicklung in der Industrie: Wir setzen eindeutig
    auf die Zukunftsmärkte. Wir brauchen auf der einen Seite
    weiterhin die klassische Industrie. Wir brauchen das pro-
    duzierende Gewerbe. Zunehmend gibt es aber eine Ver-
    knüpfung mit Telekommunikation, mit modernen Kom-
    munikationsformen. Wir nennen das die vierte
    industrielle Revolution. Deswegen ist das Thema „Indus-
    trie 4.0“


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Wow!)


    ein entscheidender Aspekt bei der Ausrichtung der In-
    dustrie- und Wirtschaftspolitik dieser Regierungskoali-
    tion.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Gleich erfindet er das Internet!)


    Wir setzen hierbei auf neue Ideen, auf Innovationen,
    gerade im Mittelstand. Deswegen ist es gut, dass wir bei
    den Haushaltsberatungen dafür sorgen werden, dass das
    zentrale Innovationsprogramm für den Mittelstand nicht
    nur erhalten, sondern auch mit finanziellen Mitteln gut
    ausgestattet bleibt. Wir werden erstmals die hochinnova-
    tiven, die kreativen Unternehmensgründer im Bereich
    der IT-Wirtschaft stärken. Erstmalig wird es bei dem





    Bundesminister Dr. Philipp Rösler


    (A) (C)



    (D)(B)


    wichtigen Thema Wagniskapital Unterstützung geben.
    Das zeigt, dass wir auf die neuen Herausforderungen für
    die Industrie reagieren. Wir haben das klare Ziel, dafür
    zu sorgen,


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber ihr macht es nicht! Wo ist die Initiative für Wagniskapital? Sie ist nicht da!)


    dass unsere Wirtschaft immer um das besser sein kann,
    was die anderen billiger sind. Das ist unsere Verantwor-
    tung. Wir werden dieser Verantwortung angesichts der
    neuen industriellen Herausforderungen definitiv gerecht
    werden, Frau Kollegin.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Die Wirtschaft lacht sich tot, wenn sie das hört!)


    Neben der Industriepolitik und der Frage der Roh-
    stoffversorgung wird natürlich auch die Energiepolitik
    eine große Rolle spielen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Da sind Sie der größte Versager!)


    – Herr Heil, schauen Sie sich nur einmal die Energie-
    preise für die Industrie an.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wer ist denn im Amt?)


    Ein mittleres deutsches Industrieunternehmen hat im
    letzten Jahr bis zu doppelt so hohe Industriestrompreise
    gezahlt wie unsere französischen Freunde und Nach-
    barn.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Und wer ist Wirtschaftsminister? Sie sind im Amt! Tun Sie doch mal etwas!)


    Deswegen haben wir dafür gesorgt – das ist selbstver-
    ständlich –, dass es zu Strompreiskompensationen
    kommt, dass es zu einem Netzentgeltausgleich kommt.
    Eines will ich Ihnen aber auch sagen: Wir sind es lang-
    sam leid, dass man sich ständig dafür entschuldigen
    muss, dass man durch solche Maßnahmen die Wett-
    bewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft stärkt und für
    Arbeitsplätze kämpft und für Arbeitsplätze sorgt.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Ihre Politik ist gegen die Leistungsfähigkeit unserer
    Wirtschaft gerichtet. Sie haben damals eine Preisredu-
    zierung beim Strom aus Photovoltaik verhindert. Es gibt
    100 000 Arbeitsplätze im Bereich der Solarwirtschaft,
    aber allein 875 000 im Bereich der energieintensiven
    Unternehmen, und denen fühlen wir uns genauso ver-
    pflichtet wie den Unternehmen in allen anderen Bran-
    chen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deswegen ist es richtig, dass wir an die Energiepreise
    herangehen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ach ja? Wie denn?)


    Wir alle wissen, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz
    ein richtiges Gesetz zur Förderung einer Nischenbranche
    war,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ja!)


    aber, Herr Heil, jetzt ist der Stromproduktionsanteil bei
    20 bis 25 Prozent angekommen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie das dem Altmaier, nicht mir! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Ihr verhindert es doch im Bundesrat!)


    Das ist keine Nische mehr. 25 Prozent, das ist die Grö-
    ßenordnung der sozialdemokratischen Partei. Da kann
    man vielleicht von einer politischen Nische sprechen,
    aber nicht in Bezug auf die Strompreise. Deswegen ist es
    richtig, dass wir an das EEG herangehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Weiß das der Altmaier? In dieser Legislaturperiode? – Gegenruf des Abg. Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Nein! Das machen wir in der nächsten! – Gegenruf des Abg. Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Dann sind Sie nicht mehr im Amt!)


    Ihre Ideologie steht pragmatischen Lösungen immer
    entgegen. Bestes Beispiel ist die Diskussion über den
    Netzausbau. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die
    rund 4 000 Kilometer neue Netze, die im Netzentwick-
    lungsplan beschrieben wurden, brauchen. Deswegen bin
    ich bereit, gemeinsam mit den europäischen Partnern
    darüber zu diskutieren, die Umweltstandards für einen
    bestimmten Bereich für einen bestimmten Zeitraum
    außer Kraft zu setzen, damit wir gemeinsam die Zeit
    haben, den Netzausbau voranzubringen;


    (Rolf Hempelmann [SPD]: Mehr fällt Ihnen nicht ein?)


    denn diese Netze sind ein wesentlicher Beitrag zur Ver-
    stetigung der Energieproduktion im Bereich der erneuer-
    baren Energien. Das ist eine zutiefst umweltpolitische
    Aufgabe. Dies ist eine Maßnahme nicht gegen, sondern
    für den Umweltschutz und für die Energieversorgung in
    Deutschland.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Minister, der Kollege Krischer würde Ihnen

dazu gerne eine Zwischenfrage stellen.

Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft
und Technologie:

Gerne.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Oliver Krischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Bundesminister Rösler, Sie haben gerade darauf

    hingewiesen, dass wir im Bereich der energieintensiven
    Industrie im internationalen Wettbewerb stehen. Es ist
    ohne Zweifel so, dass es viele Unternehmen gibt, die im
    internationalen Wettbewerb stehen. Selbstverständlich





    Oliver Krischer


    (A) (C)



    (D)(B)


    brauchen diese Unternehmen eine Kompensation, um im
    Wettbewerb bestehen zu können.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Ich glaube, das steht hier überhaupt nicht zur Debatte.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Die hat RotGrün eingeführt!)


    Ich bitte Sie aber, mir die Frage zu beantworten, wa-
    rum Sie – Ihre Regierung, aber insbesondere Sie – die
    Strompreiskompensationen ständig ausgeweitet haben,
    sodass zum Beispiel der Deutsche Wetterdienst, der mei-
    nes Wissens nicht im internationalen Wettbewerb stehen
    kann, solche Strompreiskompensationen in Anspruch
    nehmen kann. Welche Begründung liefern Sie dafür?
    Welche Arbeitsplätze sollen damit erhalten werden?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Caren Marks [SPD])


    Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie:

    Erstens, Herr Kollege, finde ich es schade, dass Sie
    nicht darauf hingewiesen haben, dass die Ursprungsidee
    der Strompreiskompensation eine rot-grüne Idee gewe-
    sen ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es ist geradezu lächerlich, dass Sie ein solches Instru-
    ment erst auf den Weg bringen, aber jetzt gegen die
    praktische Anwendung einer solchen Strompreiskom-
    pensation sind. Mit Ehrlichkeit hat das definitiv nichts
    zu tun.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Wir reden über die Ausweitung! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie haben das nicht begriffen, oder?)


    Zweitens werden nicht einzelne Branchen von uns
    begutachtet, sondern es richtet sich nach dem Stromver-
    brauch; das wissen Sie.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach ja? Es geht also nicht um den internationalen Wettbewerb?)


    Der Deutsche Wetterdienst ist zwar kein produzierendes
    Unternehmen, aber – ich weiß nicht, ob Sie das wissen –
    für die Voraussagen von Wetter brauchen Sie Rechner-
    leistungen, das machen Sie nicht alles mit Kopfrechnen.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um internationalen Wettbewerb! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: So etwas von einem Wirtschaftsminister! Das ist peinlich!)


    Wenn Sie Ahnung von Technologie hätten, wüssten Sie,
    dass gerade die IT-Industrie ein großer industrieller
    Stromverbraucher ist. Hier gibt es übrigens noch die
    Möglichkeit, auf Energieeffizienzreserven zurückzugrei-

    fen. Ich sage es Ihnen noch einmal: Es werden keine ein-
    zelnen Branchen beurteilt, sondern Stromverbrauch von
    energieintensiven Unternehmen insgesamt.

    Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter.


    (Caren Marks [SPD]: Oh!)


    Es geht darum, nicht nur energieintensive Unternehmen
    zu entlasten, sondern die gesamte deutsche Wirtschaft.
    Deswegen ist es richtig, dass wir die erneuerbaren Ener-
    gien, den Hauptkostentreiber in der heutigen Zeit, ange-
    hen; denn wir brauchen Bezahlbarkeit von Energie für
    80 Millionen Menschen, 40 Millionen Haushalte und
    4 Millionen kleine und mittelständische Unternehmen.
    Das ist das Ziel dieser Regierungskoalition. Darauf kön-
    nen sich die Unternehmen in Deutschland verlassen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Ziel dieser Regierung ist Klientelpolitik!)


    Wir wollen die Menschen nicht nur in diesem Bereich
    entlasten – Stichwort: kalte Progression –;


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Politik für Jörg Kachelmann!)


    nehmen Sie das vorgesehene Absenken der Rentenversi-
    cherungsbeiträge als aktuelles Beispiel:


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Der Wetterfrosch!)


    Auch das ist ein wesentlicher Beitrag zur wirtschaft-
    lichen Wettbewerbsfähigkeit. Ich wundere mich, dass
    gerade Rot und Grün gegen diese sinnvolle Absenkung
    der Rentenversicherungsbeiträge sind. Vergessen wir
    nicht: Diese Beitragssenkung ist nur durch mehr Wachs-
    tum möglich. Das haben sich die Menschen selber ver-
    dient und erarbeitet.


    (Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)


    Sie wollen Ihnen genau diese Beitragssenkung vorent-
    halten. Das ist das eigentlich Schäbige der Rentenpolitik
    von Rot und Grün.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Neben der eigenen Leistungsfähigkeit, der eigenen
    wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit brauchen wir
    eine stabile gemeinsame Währung. Deswegen sind wir
    alle über das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ges-
    tern sehr froh gewesen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Sagen Sie etwas zur EZB!)


    Aber ich wundere mich, dass sich auch ausgerechnet die
    SPD darüber gefreut hat; denn es ist keine Bestätigung
    Ihres politischen Kurses, sondern es ist eine Bestätigung
    des Kurses dieser Regierungskoalition.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Hallo? – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Was sagt Ihre Fraktion dazu?)






    Bundesminister Dr. Philipp Rösler


    (A) (C)



    (D)(B)


    Es gibt zwei wesentliche Säulen im Rahmen unserer
    Stabilitätsunion: keine neuen Schulden, sondern Schul-
    denabbau sowie Stärkung der wirtschaftlichen Wettbe-
    werbsfähigkeit für mehr Wachstum.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie hätten keine Mehrheit gehabt im eigenen Lager!)


    Dieser Kurs ist im ESM und im Fiskalpakt festgeschrie-
    ben. Dieser Kurs wurde durch das Urteil gestern mehr
    als bestätigt. Jetzt geht es darum, dass genau diese Posi-
    tion – Schuldenabbau durch solide Haushalte und wirt-
    schaftliche Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit –
    von allen Mitgliedstaaten in Europa eingehalten wird.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Sagen Sie etwas zur EZB!)


    Nur wenn dieser Kurs konsequent von allen eingehalten
    wird, kommen wir zu mehr Wachstum, zu mehr Ver-
    trauen und zu mehr Glaubwürdigkeit auch im Bereich
    unserer eigenen Währung. Wenn das gelingt, dann – da-
    von bin ich fest überzeugt – wird unsere gemeinsame
    Währung, der Euro, zu einer der stabilsten Währungen
    der Welt gehören. Dieses Grundprinzip, keine Schulden
    zu machen und mehr Wachstum zu generieren, gilt nicht
    nur für Deutschland und für Europa, sondern auch für
    alle anderen Teile der Welt, zum Beispiel für Nordame-
    rika. Darauf sollten wir uns gemeinsam konzentrieren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das ist die Grundposition: Eine stabile Währung auch
    in Zukunft für weiteren Wohlstand in Europa, solide
    Haushalte, so wie sie in dieser Woche diskutiert und
    durch diese Regierungskoalition auf den Weg gebracht
    werden, Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbs-
    fähigkeit durch Stärkung des unternehmerischen Mittel-
    standes, Rohstoffversorgung, Fachkräftesicherung und
    Bezahlbarkeit von Energie.

    Sigmar Gabriel hat im Zusammenhang mit der Euro-
    papolitik gefordert, dass es demnächst eine Volksabstim-
    mung geben soll. Es gibt demnächst tatsächlich eine
    Volksabstimmung, so ziemlich genau in einem Jahr.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 4 Prozent! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Dann sind wir Sie los!)


    Ich freue mich, dass wir dann unsere gemeinsamen Kon-
    zepte zum Austausch bringen können.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Dann gibt es Ruhestand für Rösler! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Auf Wiedersehen!)


    Wer auf Schulden setzt, wer auf Planwirtschaft setzt,
    der ist gut aufgehoben bei Sozialdemokraten, bei Grünen
    und Linken. Wer auf Solidität, auf stabile Haushalte so-
    wie auf eine Stärkung der Wirtschaft und der Wettbe-
    werbsfähigkeit setzt, der ist gut aufgehoben bei dieser Re-
    gierungskoalition. Auf diese Auseinandersetzung können
    wir uns freuen. Das wissen die Menschen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Kommt jetzt die Rede des Bundeswirtschaftsministers?)