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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/191 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 191. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister  BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel,  Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22959 A 22959 B 22959 B 22961 B 22963 A 22965 B 22966 C 22967 D 22968 D 22970 B 22971 B 22972 A 22973 A 22973 D 22974 D 22975 D 22977 A 22978 A 22978 D 22980 A 22985 A 22992 C 22997 C 23002 A 23006 A 23008 B 23010 B 23011 C 23012 D 23015 B 23016 B 23017 D 23019 B 23020 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister  BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 23022 A 23023 D 23025 D 23028 B 23029 B 23031 A 23031 D 23033 C 23034 D 23036 A 23037 B 23038 B 23039 A 23041 A 23043 C 23045 A 23046 C 23047 D 23049 A 23050 C 23052 A 23053 B 23054 C 23055 A 23056 B 23057 D 23059 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 22959 (A) (C) (D)(B) 191. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 Beginn: 10.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 23059 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 12.09.2012 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 12.09.2012 Binder, Karin DIE LINKE 12.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 12.09.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 12.09.2012 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 12.09.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 12.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 12.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 12.09.2012 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 12.09.2012 Kolbe (Leipzig),  Daniela SPD 12.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Mast, Katja SPD 12.09.2012 Mücke, Jan FDP 12.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 12.09.2012 Scheelen, Bernd SPD 12.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 12.09.2012 Simmling, Werner FDP 12.09.2012 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 12.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 191. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 14 Verteidigung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reiner Deutschmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zu Beginn beto-
    nen, dass es mich freut, dass die Fraktionsvorsitzenden
    der Koalitionsfraktionen ihr Interesse an der Kultur be-
    zeugen, indem sie hier anwesend sind.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In den vergangenen Wochen konnte man den Ein-
    druck gewinnen, dass die aktuelle Politik nur aus
    Schlagworten wie „ESM“, „Euro-Rettung“ und „Staats-

    anleihen“ besteht. Eine Welle der Begrifflichkeiten
    wogte, durch unser Land, durch Europa und durch die
    Welt, doch ich glaube, gerade wenn die großen Themen
    nahezu erdrückend erscheinen und die Welle fast über-
    mächtig ist, hilft die Kultur. Für mich ragt die Kultur als
    Leuchtturm aus dieser Gemengelage heraus.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/ CSU])


    Kultur ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Sie schafft
    Identität und Kreativität. Sie ist Anker und Quell neuer
    Ideen.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Richtig!)


    Das Genießen von Kultur ermöglicht das Durchatmen
    und sorgt von Zeit zu Zeit auch für das wichtige Innehal-
    ten. Auch und gerade deshalb bin ich gerne Kulturpoliti-
    ker. Vielleicht sollte das Innehalten auch bei einigen an-
    deren ab und zu einmal zur Regel werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Richtig!)


    Die Kulturlandschaft Deutschlands ist unvergleich-
    lich. Neben dem ehrenamtlichen Engagement der Bürge-
    rinnen und Bürger ist die Kulturförderung durch die öf-
    fentliche Hand eine Voraussetzung für deren Erhalt und
    Weiterentwicklung. Wenn auch die Kulturhoheit bei den
    Ländern und Kommunen liegt, so leistet der Bund doch
    sein Möglichstes, um unterstützend tätig zu sein. Aus ge-
    lebter Erfahrung weiß ich: In der Kultur kann man auch
    mit vergleichsweise geringen Summen viel bewegen.
    Dies bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass selbst
    bei der Streichung kleiner Etats riesiger Schaden entste-
    hen kann. Natürlich wollen wir Liberalen sobald als
    möglich einen Bundeshaushalt ohne Neuverschuldung,
    aber nicht, indem wir auf einen Wert von 0,39 Prozent
    schauen. Genau dies ist der Anteil des BKM am Bundes-
    haushalt.

    Dass es keine Kürzungen im Kulturetat gibt, haben
    wir bereits im Koalitionsvertrag festgeschrieben; Herr
    Neumann hat das noch einmal unterstrichen. So bleibt
    der Etat des BKM auch in dieser Haushaltsplanung sta-
    bil, rechnet man die Einmalzahlungen des letzten Jahres,
    zum Beispiel für Baumaßnahmen, heraus. Im direkten
    Vergleich mit dem Regierungsentwurf 2012 ist er sogar
    um 16 Millionen Euro gestiegen.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Zum achten Mal!)


    Das schafft Planungssicherheit bei den Kulturakteuren
    und zeigt, dass die christlich-liberale Koalition ein zu-
    verlässiger Partner ist. Dies zeigt ebenso, dass wir der
    Kultur auch in schwierigeren Zeiten eine zentrale Be-
    deutung beimessen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)






    Reiner Deutschmann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Für uns ist Kultur ein wesentlicher Bestandteil der
    Gesellschaft und kein Sparschwein, das man in schlech-
    ten Zeiten einfach mal schlachten kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/ CSU])


    Kultur ist ein Schatz, den man bewahren und weiterent-
    wickeln muss. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen,
    dass das Staatsziel Kultur im Grundgesetz verankert
    wird.

    Mit dem Haushaltsentwurf des BKM für das Jahr
    2013 sind wir gut gerüstet für die anstehenden Haus-
    haltsberatungen im Haushaltsausschuss. Wir wollen
    diese Beratungen nutzen, um neue Akzente zu setzen
    und Bewährtes zu stärken. Über viele einzelne Projekte
    werden wir ganz sicher noch reden, ehe der Haushalt
    endgültig festgezurrt wird.

    Herausgreifen möchte ich aber heute schon den Be-
    reich der Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Stasi-
    unrechts. Bei diesem Thema werden wir nicht lockerlas-
    sen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Gemeinsam mit den Gedenkstätten, den Opferverbän-
    den, den Zeitzeugen und dem Bundesbeauftragten für
    die Stasiunterlagen werden wir daran arbeiten, gerade
    auch den jungen Menschen die Schrecken der letzten
    Diktatur auf deutschem Boden verständlich zu machen.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Ich bin überzeugt: Damit leisten wir einen wichtigen
    Beitrag für die Demokratie in Deutschland.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Herausgreifen möchte ich aber auch, dass im Haus-
    haltsentwurf des BKM vorgesehen ist, den Etat der Deut-
    schen Nationalbibliothek 2013 um 6 Millionen Euro zu
    erhöhen. Diese Mittel stehen zur Digitalisierung von
    wichtigen Kulturgütern zur Verfügung. Damit erfolgt
    eine erste Umsetzung der Forderungen aus unserem Ko-
    alitionsantrag „Digitalisierungsoffensive für unser kultu-
    relles Erbe beginnen“.

    In diesem Zusammenhang soll auch ein virtuelles
    Museum für verfolgte Künste entstehen. Das ist viel-
    leicht ein erster Schritt hin zu einem Nationalmuseum
    für verfolgte Künste, das ich mir durchaus in Solingen
    vorstellen könnte.

    Bezogen auf die Diskussion, die hier im Raum
    schwebte, über die Rochade in Berlin, kann ich nur sa-
    gen: Ich unterstütze Professor Parzinger ausdrücklich in
    seinem Bemühen, die Museumsinsel noch weiter aufzu-
    werten und alle Möglichkeiten auszuloten, um die Berli-
    ner Museumslandschaft noch attraktiver zu machen.

    Ich freue mich auf die Diskussion und bin mir sicher,
    dass es am Ende der Beratungen zum Bundeshaushalt

    viele zufriedene Gesichter bei den Kulturakteuren geben
    wird.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Heute schon!)


    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Jetzt hat das Wort die Kollegin Agnes Krumwiede

von Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Agnes Krumwiede


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wie ein Elefant im Porzellanladen, so verhält
    sich die Bundesregierung gerade in der Kulturpolitik.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Der Staatsminister ist doch kein Elefant!)


    Das Damoklesschwert der Umsatzsteuerpflicht
    schwebt über privaten Anbietern von Bildungsleistun-
    gen. Schaffen Sie schleunigst Klarheit im Entwurf für
    das Jahressteuergesetz 2013,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    damit alle Tanz-, Musik- und Kunstschulen von der Um-
    satzsteuer befreit bleiben.


    (Otto Fricke [FDP]: Von wem kommt das denn?)


    Tatenlos sieht die Bundesregierung zu, wie der Streit um
    die Tarifreform der GEMA eskaliert. Schon längst hätte
    ein runder Tisch mit allen Betroffenen einberufen wer-
    den müssen, um das Schiedsstellenverfahren zu be-
    schleunigen.


    (Christoph Poland [CDU/CSU]: Falsch!)


    Die nächste Baustelle liegt bei der Berliner Kunstro-
    chade der Alten und Neuen Meister; Planungsdilettantis-
    mus an allen Ecken und Enden.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Das ist ja schrecklich!)


    Es gibt weder ein Finanzierungskonzept für die neue
    Herberge der kompletten Alten Meister noch einen abge-
    stimmten Stufenplan für den Umzug.


    (Christoph Poland [CDU/CSU]: Falsch!)


    Beim Schach rochieren König und Turm in einem Zug.
    Der Umzug der Alten Meister muss zeitgleich mit dem
    Einzug der Neuen erfolgen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)






    Agnes Krumwiede


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ursache für die Verstimmung ist auch ein Kommuni-
    kationsversagen seitens unseres Kulturstaatsministers.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Das kann ich mir nicht vorstellen!)


    Wenn der Kulturausschuss lediglich zum finalen Abni-
    cken missbraucht wird, ist das schlechter parlamentari-
    scher Stil.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    So innovativ und investitionsfreudig sich der Kultur-
    staatsminister für ein Museum des 20. Jahrhunderts ein-
    setzt, so festgefahren zeigt er sich bei der Haushaltspla-
    nung für 2013. Alles beim Alten – so sieht es aus bei der
    Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“. Daran än-
    dert auch die aktuell erschienene Konzeption zur Arbeit
    der Stiftung nichts. Solange sich nicht alle – Vertriebene
    und Opfer des Nationalsozialismus – in den Gremien
    und in der Konzeption gleichberechtigt wiederfinden,
    können wir einer Bundesförderung für die Stiftung nicht
    zustimmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/ CSU]: Die sind doch alle berücksichtigt!)


    Auch 2013 wird uns das Trauerspiel um die Förde-
    rung der Wagner-Festspiele erhalten bleiben. Erneut flie-
    ßen über 2 Millionen Euro nach Bayreuth, und das, ob-
    wohl sich nichts verändert hat.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Das ist eine reine Neiddiskussion!)


    Immer noch sahnt der Förderverein ein Viertel der ver-
    fügbaren Karten ab. Bis heute wurde kein kaufmänni-
    scher Geschäftsführer eingesetzt. Auf die Durchführung
    einer Marktpreisstudie warten wir vergeblich. In Bay-
    reuth müssen endlich die notwendigen Umstrukturie-
    rungsmaßnahmen stattfinden. Dieser Förderautomatis-
    mus nach dem Motto: „Wir fördern, weil wir das seit
    Jahrzehnten so machen, ganz egal, was sich hinter den
    Kulissen abspielt“, muss durchbrochen werden; denn da-
    durch bleibt immer weniger Platz für Mittel für neue
    Ideen und für neue Projekte.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Es gibt viele neue Ansätze!)


    Zwischen der Förderung etablierter Kultur und neuer
    Kunstformen herrscht ein gravierendes Missverhältnis.
    Auch für 2013 gibt es keine Erhöhung der Mittel für die
    Soziokultur. Für den Kulturstaatsminister scheint die So-
    ziokultur ein ungeliebtes Stiefkind zu sein.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Das ist nicht zutreffend! Ein Blick in den Haushalt zeigt, dass es anders ist!)


    Es ist an der Zeit, neue Schwerpunkte zu setzen. Wir
    haben konkrete Vorschläge. In diesem Jahr feiert die
    Kulturstiftung des Bundes ihr zehnjähriges Bestehen.

    Dies ist ein guter Anlass und höchste Zeit, um eine Erhö-
    hung des Gesamtetats der Stiftung um 7 Millionen Euro
    zu fordern.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: 40 Millionen bekommen sie schon!)


    Ein eklatantes Defizit der Bundeskulturförderung be-
    steht im Bereich Musik. Neue musikalische Ausdrucks-
    formen von zeitgenössischer Musik über den Jazz bis hin
    zur Musik der Jugendkulturen finden in der Haushalts-
    planung kaum Beachtung. Wir setzen uns deshalb für die
    Einrichtung eines Fonds „Neue Musik“ ein


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    zur Förderung neuer musikalischer Werke aus allen
    Sparten, zum Beispiel für Projekte, die zeitgenössische
    Musik unterschiedlicher Stilrichtungen und Kulturen auf
    einer Bühne vereinen.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Das macht die Bundeskulturstiftung doch auch! Die finanziert die ganzen neuen Musikformen!)


    Mehr Wertschätzung für Musik, Kunst und Kultur
    kann auch Europa wieder näher zusammenführen. Den
    antieuropäischen Querulanten aus den schwarz-gelben
    Reihen müssen wir zur Stärkung Europas neue Ideen
    entgegensetzen.


    (Zuruf von der FDP: Das ist unglaublich!)


    Als Dänemark 1814 pleite war, beschloss König
    Christian VIII., den Haushaltsposten für Kunst und Bil-
    dung deutlich zu erhöhen. Als sein Finanzminister dage-
    gen protestierte, antwortete der König:

    Arm und elend sind wir. Wenn wir jetzt auch noch
    dumm werden, können wir aufhören, ein Staat zu
    sein.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/ CSU]: Das trifft doch überhaupt nicht zu! – Christoph Poland [CDU/CSU]: Das war völlig unpassend zu diesem Haushalt! Die kriegen so viel mehr Geld! Völlig unpassend!)