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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/191 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 191. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister  BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel,  Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22959 A 22959 B 22959 B 22961 B 22963 A 22965 B 22966 C 22967 D 22968 D 22970 B 22971 B 22972 A 22973 A 22973 D 22974 D 22975 D 22977 A 22978 A 22978 D 22980 A 22985 A 22992 C 22997 C 23002 A 23006 A 23008 B 23010 B 23011 C 23012 D 23015 B 23016 B 23017 D 23019 B 23020 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister  BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 23022 A 23023 D 23025 D 23028 B 23029 B 23031 A 23031 D 23033 C 23034 D 23036 A 23037 B 23038 B 23039 A 23041 A 23043 C 23045 A 23046 C 23047 D 23049 A 23050 C 23052 A 23053 B 23054 C 23055 A 23056 B 23057 D 23059 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 22959 (A) (C) (D)(B) 191. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 Beginn: 10.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 23059 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 12.09.2012 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 12.09.2012 Binder, Karin DIE LINKE 12.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 12.09.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 12.09.2012 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 12.09.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 12.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 12.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 12.09.2012 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 12.09.2012 Kolbe (Leipzig),  Daniela SPD 12.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Mast, Katja SPD 12.09.2012 Mücke, Jan FDP 12.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 12.09.2012 Scheelen, Bernd SPD 12.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 12.09.2012 Simmling, Werner FDP 12.09.2012 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 12.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 191. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 14 Verteidigung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sibylle Pfeiffer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Dazu gab es nicht mehr zu sagen.

    Nahrungsmittelsicherheit, ländliche Entwicklung:
    Meine Kollegin Dagmar Wöhrl hat dazu schon das Ent-
    sprechende gesagt. Es steht ganz oben auf der Agenda;
    das kann man übrigens im Haushalt nachlesen.

    Gute Regierungsführung bleibt natürlich ein zentrales
    Anliegen; denn ohne Demokratie, Rechtsstaatlichkeit
    und Menschenrechte ist Entwicklungspolitik nicht zu
    machen. Deshalb wird das auch von unseren Partnern
    eingefordert.

    Biodiversität, Klima- und Ressourcenschutz: All das
    sind wichtige Themen. Es wäre ganz gut gewesen – der
    Herr Kollege Gerster war da –, wenn Sie sich heute ein-
    mal angehört hätten, was die GIZ und die KfW zum
    Thema DKTI gesagt haben. Das nenne ich innovative
    Entwicklungspolitik zu beiderseitigem – das betone ich:
    beiderseitigem – Erfolg und Gunsten.

    Frau Kollegin Kofler, Sie haben behauptet, wir hätten
    im Bereich Umwelt- und Energiepolitik überhaupt nichts
    gemacht, dabei war unsere Politik erfolgreich. Sie ist das
    Beste, was uns je passiert ist.

    Lassen Sie mich zum Schluss auf ein Thema ein-
    gehen, das meiner Meinung nach ein bisschen zu kurz
    gekommen ist, das wir aber im Zuge der Haushaltsbera-
    tungen sicher noch weiter erörtern werden, nämlich das
    Thema Förderung von Frauen und Mädchen in den Ent-
    wicklungsländern. In dieser Frage besteht überparteili-
    cher Konsens. Wir können uns in diesem Bereich noch
    stärker engagieren; denn die Bildung von Frauen und
    Mädchen sowie ihre Persönlichkeitsstärkung sind ein
    wichtiger Bestandteil von Entwicklungspolitik. In die-
    sem Zusammenhang ist das Thema Weltbevölkerungs-
    wachstum zu nennen. Wenn die Frauen und Mädchen
    lernen, dass sie Nein sagen dürfen und können, dann
    zeigt das, dass wir sehr gute Politik gemacht haben. An
    dieser Stelle müssen wir noch ein bisschen nacharbeiten.
    Das werden wir in den anstehenden Beratungen tun.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Kollegin Sibylle Pfeiffer. Nächster

Redner in unserer Aussprache ist für die Fraktion Die
Linke unser Kollege Niema Movassat. Bitte schön, Kol-
lege Niema Movassat.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Niema Movassat


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Niebel und auch Frau Pfeiffer, Sie erklären mittlerweile
    jeden Entwicklungshaushalt zum Rekordhaushalt.
    Bewerben Sie sich doch einmal beim Guinnessbuch der
    Rekorde. Im Sich-die-Welt-Schönreden sind Sie echt
    Weltklasse, das aber ändert nichts an der Realität.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Vor über 40 Jahren hat sich Deutschland völkerrecht-
    lich verpflichtet, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkom-





    Niema Movassat


    (A) (C)



    (D)(B)


    mens für die Entwicklungszusammenarbeit aufzuwen-
    den. Selbst die Bundeskanzlerin wird nicht müde, zu
    erklären, dass das Ziel bis 2015 erreicht wird, wie es die
    Europäische Union vereinbart hat. Im vorliegenden Ent-
    wurf des Entwicklungshaushaltes gibt es einen Auf-
    wuchs von 37,5 Millionen Euro, nötig wären aber circa
    2 Milliarden Euro, um das 0,7-Prozent-Ziel bis 2015 zu
    erreichen. Der vorliegende Haushaltsentwurf ist der
    letzte Beweis dafür, dass Sie von Schwarz-Gelb nicht
    den Willen haben, die versprochene Unterstützung für
    die ärmsten Länder der Welt zu leisten. Hören Sie auf,
    Parlament und Bevölkerung über den wahren Charakter
    des Entwicklungshaushaltes zu täuschen. Fakt ist: Er ist
    eine Blamage! Sie haben das 0,7-Prozent-Ziel begraben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Heute hungern 1 Milliarde Menschen. Das Recht auf
    Nahrung ist das am häufigsten verletzte Menschenrecht
    auf der Welt. Der Kampf gegen den Hunger ist damit
    eines der wichtigsten Ziele der Entwicklungszusammen-
    arbeit. Doch dafür ist nicht nur mehr Geld erforderlich.
    Nehmen wir die massiv steigenden Preise für Grundnah-
    rungsmittel wie Mais, Weizen und Soja. Die Preise
    haben sogar das Niveau des Jahres 2008 überschritten, in
    dem es große Hungersnöte gab. Immer mehr Menschen
    können sich Nahrungsmittel schlicht nicht leisten.

    2008, 2011, 2012 – die Nahrungsmittelkrisen häufen
    sich. Aber wo bleibt der konkrete Aktionsplan der Bun-
    desregierung? Um die Preistreiberei bei Nahrungsmit-
    teln zu beenden, brauchen wir nicht unbedingt mehr
    Geld, sondern sofort umfassende Veränderungen im
    Handels- und Wirtschaftssystem.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Thilo Hoppe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Erstes Beispiel: Agrosprit. Ja, Herr Niebel, Sie haben
    das Thema Agrosprit auf die Agenda gesetzt. Dafür
    möchte ich Sie heute ausnahmsweise loben. Die Euro-
    päische Union importiert heute im großen Stil Biomasse
    aus den Ländern des Südens, E 10 lässt grüßen. Doch
    auf einem Acker, auf dem Palmölpflanzen zur Energie-
    gewinnung wachsen, können nicht gleichzeitig Nah-
    rungsmittel für lokale Märkte produziert werden. Damit
    verschärft Agrosprit den Hunger auf der Welt. So ein-
    fach ist das. Deshalb fordert die Linke ein europaweites
    Importverbot für Kraft- und Brennstoffe aus Biomasse.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Preise für Nahrungsmittel steigen aber auch, weil
    immer massiver mit ihnen gezockt wird. Allein an der
    Börse in Chicago gingen 2011 über 90 Prozent aller
    Positionen auf das Konto von Spekulanten, bis 1999
    waren es gerade einmal 20 Prozent. So fließt immer
    mehr Kapital an die Börse und lässt die Preise explodie-
    ren, auch in Frankfurt und Paris. Auch die Deutsche
    Bank und die Allianz stecken mit mehr als 10 Milliarden
    Euro bis zum Hals im dreckigen Geschäft mit dem Hun-
    ger. Dass es anders geht, zeigt die Commerzbank. Sie
    steigt aus dem Geschäft mit dem Hunger aus. Das ist das
    klare Eingeständnis, dass die Zockerei den Hunger auf
    der Welt vergrößert.

    Die Bundesregierung hingegen ist unbelehrbar und
    behauptet noch immer, es sei nicht erwiesen, dass Nah-
    rungsmittelspekulationen tatsächlich die Preise in die
    Höhe treiben. Ich sage Ihnen: Hören Sie auf, sich Ihre
    Sprechzettel von der Banken- und Versicherungslobby
    schreiben zu lassen!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Genau! Endlich einmal eine gute Rede!)


    Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen zur sofor-
    tigen Beendigung von Nahrungsmittelspekulationen.
    Doch was unternimmt das Entwicklungsministerium? Es
    richtet einen Landwirtschaftsfonds für afrikanische
    Landwirte ein. Wen beauftragt das Ministerium mit dem
    Fondsmanagement? Die Deutsche Bank, einen der
    Hauptzocker mit Lebensmitteln. Mehr „Bock zum Gärt-
    ner“ geht gar nicht. Doch was wirklich der Gipfel der
    Unverschämtheit ist, ist die ungleiche Haftungsregelung.
    Gewinne gehen zuerst an den privaten Teilhaber, dann
    an die Deutsche Bank und zuletzt an das Entwicklungs-
    ministerium. Kommt es aber zu Verlusten, muss als Ers-
    tes das Ministerium blechen. Wie schon aus der Euro-
    Krise bekannt: Die Verluste trägt der Steuerzahler. Die
    Gewinne streichen die Banken ein. Das ist schlichtweg
    asozial im wahrsten Sinne des Wortes.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Weil eine so ungleiche Risikoverteilung in Deutsch-
    land verboten ist, haben Sie den Fonds extra in
    Luxemburg angesiedelt – noch dazu, um Steuern zu spa-
    ren. Ein deutsches Ministerium umschifft aktiv die deut-
    sche Gesetzgebung und hilft beim Steuerhinterziehen.
    Das ist ein Skandal.


    (Beifall bei der LINKEN – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Sagen Sie mal etwas dazu, Herr Niebel!)


    Ich sage Ihnen: Wenn Sie weiter Wirtschafts- und
    Bankenförderung betreiben statt Entwicklungspolitik,
    werden Hunger und Armut immer weiter um sich grei-
    fen. Mit einem Bruchteil der Milliarden, die Sie für die
    Bankenrettungen ausgegeben haben, hätte man Millio-
    nen Menschenleben retten können. Wäre die Menschheit
    eine Bank, Sie hätten sie schon längst gerettet. Das ist
    die traurige Wahrheit.

    Danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)