Rede von
Sibylle
Pfeiffer
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Op-
position ist Mist. – Das hat mal ein politisches Schwer-
gewicht von Kollege gesagt. Ich finde auch: Opposition
ist Mist. Opposition kann nicht gestalten, kann keine
Ideen realisieren, kann keine Politik umsetzen, so wie sie
das gern möchte. Aber Opposition ist auch praktisch,
und das zeigt sich auch an den Reden, die wir von der
Opposition gehört haben: Man kann schimpfen. Man
kann sich beschweren. Man kann maulen.
Man kann Forderungen stellen. Man kann Versprechun-
gen machen. Nichts davon muss man umsetzen. Man
kann vor allen Dingen auch so inhaltsschwere Reden
zum Thema Entwicklungspolitik halten wie Sie eben
hier, lieber Kollege Raabe.
Ich muss schon sagen: Das, was Sie uns gerade hier an
konstruktiven Vorschlägen gemacht haben, bringt die na-
tionale und internationale Entwicklungspolitik definitiv
weiter. Bravo, kann ich nur sagen.
Man kann vor allen Dingen Geld fordern; auch das
kann man machen.
Damit macht man sich unglaublich viel Freunde.
– Stimmt, alles richtig. Das gebe ich zu. Ich stehe auch
dazu.
– Frau Kofler, was für ein Glück, dass Sie dies nicht um-
setzen müssen. Was für ein Glück, dass Sie nicht in der
Position sind, genau das umsetzen zu müssen, was Sie
glauben, jetzt hier anprangern zu müssen. Ich möchte
wissen, wie Sie es umgesetzt haben wollen. Genau das
möchte ich Sie einmal fragen: Wie wollen Sie es denn
umsetzen? Sie hätten doch gerade Vorschläge machen
können. Machen Sie sie doch einfach einmal! Sagen Sie
uns, woher Sie das Geld nehmen und wo Sie kürzen
wollen.
– Kommen Sie mir doch nicht mit diesem ganzen Um-
verteilungsquatsch. Ich sage nur Friedenspolitik, liebe
Kollegin.
Wenn wir Friedenspolitik betreiben, ist die beste Politik,
den Menschen vor Ort mittels Arbeit, Wohlstand, Ernäh-
rung, Bildung und Gesundheitssystem eine Basis für ihr
Leben dort zu schaffen, wo sie wohnen und leben. Das
ist aktive Friedenspolitik. Sie können nicht hergehen und
sagen: Wir verteilen jetzt einmal großzügig das Geld,
und dann ist das Problem gelöst. – Wie einfach ist denn
eigentlich das Leben? Wo kommen wir denn hin?