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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/190 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 190. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2012 I n h a l t : Nachruf auf den Abgeordneten Jürgen Herrmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf die Vizepräsidentin a. D. Liselotte Funcke und den Vizepräsidenten a. D. Georg Leber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbe- gleitgesetzes 2013 (HBeglG 2013) (Drucksache 17/10588) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Peter Altmaier, Bundesminister  BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22861 B 22861 D 22862 C 22862 C 22862 C 22862 D 22872 C 22874 B 22876 C 22879 B 22881 B 22883 B 22886 B 22887 D 22889 B 22890 A 22891 C 22893 B 22895 B 22897 B 22898 C 22899 D 22900 D 22902 B 22904 B 22906 A 22907 A 22908 C 22909 C 22910 A 22910 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 190. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2012 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Daniel Bahr, Bundesminister  BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr, Bundesminister BMG . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erwin Lotter (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christine Buchholz und Nicole Gohlke (beide DIE LINKE) zur Abstimmung über den An- trag: Rechtliche Regelung der Beschneidun- gen von Jungen (189. Sitzung, Zusatztages- ordnungspunkt 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über den Antrag: Rechtliche Regelung der Beschneidungen von Jungen (189. Sitzung, Zusatztagesordnungs- punkt 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Antrag: Rechtliche Regelung der Beschnei- dungen von Jungen (189. Sitzung, Zusatzta- gesordnungspunkt 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Antrag: Rechtliche Regelung der Beschneidungen von Jungen (189. Sitzung, Zusatztagesordnungs- punkt 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22912 B 22914 B 22916 B 22917 A 22918 B 22920 D 22921 B 22922 B 22923 C 22924 D 22926 D 22927 B 22927 D 22928 C 22930 A 22931 C 22932 C 22933 B 22935 D 22937 B 22937 D 22938 D 22939 A 22940 C 22941 D 22943 A 22944 A 22945 B 22946 A 22948 A 22949 B 22950 A 22951 B 22952 B 22953 A 22954 D 22955 A 22955 C 22956 A 22956 B 22956 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 190. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2012 22861 (A) (C) (D)(B) 190. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2012 Beginn: 10.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 190. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2012 22955 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christine Buchholz und Nicole Gohlke (beide die Linke) zur Abstim- mung über den Antrag: Rechtliche Regelung der Beschneidungen von Jungen (189. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 1) Während sich die Mehrheit der Fraktion Die Linke im Bundestag bei dem Antrag „Rechtliche Regelung der Beschneidung minderjähriger Jungen“ von CDU/CSU, FDP und SPD enthält, habe ich diesem zugestimmt. Der Antrag fordert die Bundesregierung auf, „im Herbst 2012 unter Berücksichtigung der grundgesetzlich geschützten Rechtsgüter des Kindeswohls, der körperli- chen Unversehrtheit, der Religionsfreiheit und des Rechts der Eltern auf Erziehung einen Gesetzentwurf vorzule- gen, der sicherstellt, dass eine medizinisch fachgerechte Beschneidung von Jungen ohne unnötige Schmerzen grundsätzlich zulässig ist.“ Der Antrag ist notwendig ge- worden, nachdem das Kölner Landgericht ein Urteil ge- troffen hat, dass von den jüdischen und muslimischen Ge- meinschaften zurecht als Angriff auf die Ausübung ihrer Religionsfreiheit gesehen wird. Vielmehr hat das Urteil eine – in Teilen rassistisch ge- führte – Debatte ausgelöst, in der scheinbar liberale Mei- nungsmacher die angeblich herzlosen muslimischen und jüdischen Eltern an den Pranger stellen. Eine medizinisch sachgerecht durchgeführte Be- schneidung bei Jungen gleichzusetzen mit weiblicher Genitalverstümmelung, Klitorisentfernung, – die selbst- verständlich vehement abzulehnen ist – ist in keiner Weise gerechtfertigt. Gleichzeitig so zu tun, als würde nur die Beschneidung einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit darstel- len und nicht auch beispielsweise kosmetische Operatio- nen bei Minderjährigen, vorsorgliche Blinddarm- oder Mandelentfernungen oder beispielsweise Ohrlochste- chen, ist bigott. Die Beschneidung ist in beiden Religio-  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 11.09.2012 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 11.09.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 11.09.2012 Daub, Helga FDP 11.09.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 11.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 11.09.2012 Hörster, Joachim CDU/CSU 11.09.2012* Hunko, Andrej DIE LINKE 11.09.2012* Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 11.09.2012 Kolbe (Leipzig),  Daniela SPD 11.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2012 Lach, Günter CDU/CSU 11.09.2012 Mast, Katja SPD 11.09.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 11.09.2012 Mücke, Jan FDP 11.09.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 11.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 11.09.2012 Simmling, Werner FDP 11.09.2012 Spatz, Joachim FDP 11.09.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.09.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 11.09.2012* Werner, Katrin DIE LINKE 11.09.2012 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 11.09.2012 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 11.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 22956 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 190. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2012 (A) (C) (D)(B) nen ein wesentlicher Initiationsritus für die Zugehörigkeit zum Kollektiv der Gläubigen. Ein Verbot der Beschnei- dung liefe auf ein Religionsverbot für Muslime und Juden in Deutschland hinaus. Wer glaubt, Fragen der religiösen oder kulturellen Identität über das Strafrecht zu regeln, befördert die Kri- minalisierung jüdischer und muslimischer Riten. Praktisch bedeutet das für die betroffenen Jungen nicht weniger, sondern mehr Probleme: Operationen im Ausland, Eingriffe durch Kurpfuscher und eine Stigmati- sierung, die das Zusammenleben in einer multikulturel- len Gesellschaft erschwert. Ich begrüße es, dass mit dem Antrag ein klares Signal an Juden und Muslime in Deutschland gesendet wird und klargestellt wird, dass sie und ihre Religionspraxis ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sind. Ich spreche mich für eine Regelung im Sinne des Antra- ges aus. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den An- trag: Rechtliche Regelung der Beschneidungen von Jungen (189. Sitzung, Zusatztagesord- nungspunkt 1) Ich stimme dem Antrag „Rechtliche Regelung der Beschneidungen von minderjährigen Jungen“ zu. Das Landgerichtsurteil vom 7. Mai 2012 entfaltet zwar an und für sich keine Bindungswirkung, durch da- raus resultierende Verunsicherung der jüdischen und muslimischen Bevölkerung sowie die Reaktion der Bun- desärztekammer ist ein Handeln nötig geworden. Ich möchte nicht, dass religiöses Leben in diesem Land im Untergrund stattfinden muss. Ein Komplettver- bot der Beschneidung drängt die jüdischen und muslimi- schen Gemeinschaften in den Untergrund. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Antrag: Rechtliche Regelung der Beschneidungen von Jungen (189. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 1) Der Grundrechtekatalog unseres Grundgesetzes ist ein guter roter Faden für das Zusammenleben in unserer heterogenen Gesellschaft. Dort werden die Grundfrei- heiten und Grundrechte und ihre Schranken definiert. Sowohl die Religionsfreiheit (Glaubensfreiheit, Nicht- glauben, Wechsel der Religionen), aber auch körperliche Unversehrtheit sind Grundrechtsgüter. Wenn sie mitei- nander kollidieren, sind sie abzuwägen und es muss ge- gebenenfalls ein guter Kompromiss gefunden werden. Sowohl die heiligen Schriften der Religionen, aber auch die religiösen Riten, Gebräuche und Traditionen beinhal- ten naturgemäß alte Elemente, die im Lichte der Vernunft und den neuen Einsichten der Wissenschaft neu zu verste- hen und zu interpretieren sind. Die Menschheit kann mit Glück und Stolz darauf zu- rückblicken, dass wir keine Menschenopfer mehr brin- gen, die Steinigung von Ehebrechern nicht mehr Teil un- serer Rechtsprechung ist, verwitwete Hindufrauen seit mehr als 100 Jahren nicht mehr mit ihren verstorbenen Ehemännern verbrannt werden und die Beschneidung von Mädchen weitgehend verpönt und strafbar ist. Bei der Gleichberechtigung von Mann und Frau und der Nichtdiskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften wurden einige Fortschritte erzielt, aber auch einige Rückschritte verzeichnet. Die Kinder sind kein Eigentum der Eltern, der Reli- gionsgemeinschaften oder des Staates. Sie sind Indivi- duen mit vollen Rechten. Das Kindeswohl zu gewährleis- ten obliegt den Eltern und dem Staat in den gesetzlichen Rahmen. Der säkulare Staat hat auch die Aufgabe, den Druck der Religionsgemeinschaften oder Weltanschauung auf einzelne Individuen abzuwenden oder dies zumindest abzumildern, damit sich das Individuum frei entfalten kann (Art. 2 Grundgesetz). Medizinisch notwendige Ein- griffe in die körperliche Unversehrtheit stehen hierbei außer Diskussion. Zur Disposition steht nur, inwieweit die blutigen Ri- tuale der Religionsgemeinschaften, die einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit – sogar bei Kleinkindern – darstellen, allein der Entscheidung der Religionsgemein- schaften bzw. Eltern zu überlassen ist. Bei der Beschneidung stellt sich diese Frage vorder- gründig. Es besteht sowohl wissenschaftliche wie politische Einigkeit darüber, dass die Zirkumzision einen irreversi- blen und nicht zu bagatellisierenden Eingriff in die Körper von Menschen darstellt. Es ist aber auch soziolo- gischer Fakt, dass sich viele Eltern in der Religions- oder Traditionspflicht sehen, diesen Vorgang bei ihrem Kind vornehmen zu lassen. Um eine selbstbestimmte Erwachsenenentscheidung – im Idealfall zu einem unblutigen Religionsbekennt- nis – zu ermöglichen, kann der Gesetzgeber einen Über- gangskompromiss vorlegen. Solch eine gesetzliche Regelung mit einer großen ge- sellschaftlichen und grundrechtlichen Reichweite darf nicht in einem Schnellverfahren erfolgen. Dafür müssen gründliche Anhörungsverfahren durchgeführt werden. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Josef Philip Winkler (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 190. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2012 22957 (A) (C) (D)(B) den Antrag: Rechtliche Regelung der Beschnei- dungen von Jungen (189. Sitzung, Zusatztages- ordnungspunkt 1) Ich stimme dem Antrag „Rechtliche Regelung der Beschneidungen von minderjährigen Jungen“ zu. Das Landgerichtsurteil vom 7. Mai 2012 entfaltet zwar an und für sich keine Bindungswirkung, durch die daraus resultierende Verunsicherung der jüdischen und muslimischen Bevölkerung sowie die Reaktion der Bun- desärztekammer ist ein Handeln aber nötig geworden. Ich möchte nicht, dass religiöses Leben in diesem Land im Untergrund stattfinden muss. Ein Komplettver- bot der Beschneidung drängt die jüdischen und muslimi- schen Gemeinschaften in den Untergrund. Das lehne ich ab und stimme deshalb dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP und SPD zu. 190. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2013Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 16 Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Epl 30 Bildung und Forschung Epl 15 Gesundheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Barthle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr verehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Lieber Herr Kollege Poß, ich will
    nicht lange auf Ihre Rede eingehen. Lassen Sie mich aber
    feststellen: Eine Opposition, die hier mit so viel Schaum
    vor dem Mund auftritt und versucht, die gute Entwick-
    lung mit derart unsachlichen Vorwürfen schlechtzureden,
    diskreditiert sich selbst.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Lassen Sie mich ein Beispiel nennen. Sie sagen, es sei
    keinerlei Vorsorge für die Entwicklung der kommenden
    Jahre getroffen worden. Schauen Sie sich doch einmal
    die Finanzplanung bis 2016 an. Sie werden feststellen,

    dass wir entgegen Ihrer Aussage bis dorthin 10 Milliar-
    den Euro mehr Zinsausgaben vorgesehen haben.

    Dass Sie sich selbst diskreditieren, trifft eigentlich auf
    all das zu, was Sie vorgetragen haben. Im Übrigen weise
    ich die persönlichen Beleidigungen, die Sie hier gegen-
    über dem Finanzminister und der Bundeskanzlerin aus-
    gesprochen haben, mit Abscheu und Empörung zurück.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Lassen Sie mich, bevor ich auf den Haushaltsentwurf
    eingehe, in zwei, drei Sätzen aus parlamentarischer Sicht
    auf das aktuelle Thema EZB-Anleiheaufkäufe eingehen.
    Wir tun gut daran, festzuhalten, dass die Geldpolitik
    nicht die Versäumnisse der Finanz- und Wirtschaftspoli-
    tik ersetzen kann und darf. Denn erst die notwendigen
    strukturellen Reformen schaffen die Basis für ein dauer-
    haft niedriges Zinsniveau; daran besteht kein Zweifel.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Als kurzfristiges Krisenreaktionsinstrument können
    Anleihekäufe in Ausnahmesituationen durchaus sinnvoll
    sein, wenn die Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte ge-
    fährdet ist. Insofern sehe ich die EZB-Entscheidung als
    durchaus hilfreich zur Bekämpfung der Krise an, vor al-
    lem vor dem Hintergrund, dass durch die Verknüpfung
    mit einem vollen bzw. einem vorsorglichen EFSF- oder
    ESM-Programm die volle Konditionalität gewährleistet
    ist. Das unterscheidet dieses Programm von dem ersten
    Programm, das stattgefunden hat, fundamental. Ich be-
    tone: Wir vertrauen darauf, dass die EZB strikt im Rah-
    men ihres Mandats handelt und dass sich jedes Direkto-
    riumsmitglied der EZB dieser Verantwortung bewusst
    ist.


    (Beifall der Abg. Stefanie Vogelsang [CDU/ CSU])


    Ansonsten will ich zu dem Thema Euro-Stabilisie-
    rung nichts hinzufügen. Dazu hat Bundesfinanzminister
    Dr. Wolfgang Schäuble nicht nur das Notwendige, son-
    dern vor allem auch das Richtige gesagt. Dem schließe
    ich mich voll an.

    Ich will mich für den Haushaltsentwurf 2013 der Re-
    gierung, den der Finanzminister eben eingebracht hat, be-
    danken. Er zeigt, dass sich das Top-down-Verfahren, das
    wir anwenden, bewährt. Dieser Regierungsentwurf ist ein
    guter Erfolg, ein Ausweis unserer erfolgreichen Politik
    und eine gute Grundlage für die anstehenden Beratungen.
    Denn er zeigt: Wir halten konsequent an der vereinbarten
    Linie der wachstumsorientierten Konsolidierung fest.
    Das ist und bleibt Generalaussage bei allen Haushaltsbe-
    ratungen. Das zeigt sich auch in der mittelfristigen Fi-
    nanzplanung, in der vorgesehen ist, dass sich die Neuver-
    schuldung in den kommenden Jahren stetig verringert: In
    diesem Jahr liegt sie bei 32 Milliarden Euro, im nächsten
    Jahr bei 18 Milliarden, dann bei 13 Milliarden, dann bei
    4 Milliarden und im Jahre 2016 bei 0 Milliarden. Für das
    Jahr 2016 ist sogar der Beginn der Schuldentilgung mit
    Zuführung von 1 Milliarde Euro aus dem Bundeshaus-
    halt an den Schuldentilgungsfonds vorgesehen.





    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)


    Das ist der Beweis für unsere kontinuierliche und er-
    folgreiche Politik. Wenn Sie es nicht sagen, dann sage
    ich es: Wir sind richtig gut!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Lachen des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Wenn Sie genau hinschauen, dann werden Sie fest-
    stellen, dass wir die Neuverschuldung gegenüber dem
    bisherigen Finanzplan für die Jahre 2013 bis 2015 um
    über 20 Milliarden Euro verringern. Was sagt die Oppo-
    sition dazu? Wir hören immer wieder, es müsse noch
    schneller und noch mehr gemacht werden. Liebe Kolle-
    gen von der Opposition, ich kann nur an Sie appellieren:
    Sorgen Sie dafür, dass Ihre Ministerpräsidenten das
    Steuerabkommen mit der Schweiz nicht weiterhin blo-
    ckieren, sondern dass es endlich zustande kommt; denn
    dann haben wir Steuermehreinnahmen. Die Experten
    sprechen von rund 10 Milliarden Euro, die wir sofort
    einnehmen könnten. Diese würden wir sofort zur Absen-
    kung der Nettokreditaufnahme nutzen. Also, handeln Sie
    dort, wo Sie können, anstatt Luftblasen zu verbreiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ein weiterer Punkt, an dem sich unser Erfolg ablesen
    lässt, ist die Tatsache, dass wir die Schuldenbremse kon-
    sequent einhalten und sogar vorzeitig erfüllen werden,
    und zwar nicht, wie vorgeschrieben, erst 2016, sondern
    aller Voraussicht nach bereits im kommenden Jahr. Dies
    hängt natürlich von der konjunkturellen Entwicklung ab,
    die ja die Konjunkturkomponente ausmacht. Aber wir
    liegen bei der maximal möglichen Nettokreditaufnahme
    wesentlich unter dem, was uns die Schuldenbremse vor-
    schreibt. Wir werden bereits im kommenden Haushalt
    einen Puffer in Höhe von 24 Milliarden Euro einhalten.
    In den Folgejahren werden es 20 Milliarden, 15 Milliar-
    den und 11 Milliarden sein. Nach dem Jahr 2016 brau-
    chen wir keinen Puffer mehr; denn dann sind wir bei
    null.

    Ein ganz wichtiger Grund für diese erfolgreiche Ent-
    wicklung ist, dass wir Disziplin wahren, und zwar bei
    den Ausgaben. Ich will nochmals darauf hinweisen: Wir
    hatten im Ist des Haushaltes 2010 Ausgaben von knapp
    304 Milliarden Euro. Wir werden im kommenden Jahr
    Ausgaben von 302 Milliarden Euro haben und im Jahr
    2014 Ausgaben von 303 Milliarden Euro.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Weil ihr in die Sozialkassen greift!)


    Bei kontinuierlich steigenden Preisen und bei konti-
    nuierlich steigenden Einnahmen das Ausgabenniveau zu
    senken, das ist etwas, das bisher noch keine Vorgänger-
    regierung geschafft hat. Das schaffen wir. Die Koalition
    aus CDU/CSU und FDP schafft es, bei steigenden Ein-
    nahmen weniger auszugeben. Das nennt man bei mir zu
    Hause im Schwabenland „sparen“. Ich weiß nicht, wie
    Sie „sparen“ definieren. Wer bei mehr Einnahmen weni-
    ger ausgibt, der spart. Wir können sparen, und wir tun es.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Genau mit dieser Strategie wird sich die Schere weiter
    schließen, hin zu einem ausgeglichenen Haushalt. Dass
    dies nicht ganz einfach ist, das wissen wir. Gerade in gu-
    ten Zeiten ist Konsolidierung besonders schwer. Erin-
    nern wir uns an die Anfangsjahre der rot-grünen Regie-
    rung. Damals wurde uns vor Augen geführt, wie schwer
    es ist; denn es fand das Gegenteil statt.

    Eine weitere Anmerkung: Mit diesem Haushalt und
    der Strategie der wachstumsfreundlichen Konsolidie-
    rung halten wir auch internationale Verpflichtungen ein.
    Beim G-20-Treffen in Toronto – 2010 war das – haben
    sich die Industrieländer dazu verpflichtet, die Staatsdefi-
    zite bis 2013 zu halbieren und die Staatsverschuldung in
    Relation zum BIP bis 2016 zu senken. Diese Zusage er-
    füllt Deutschland. Auch das ist im internationalen Kon-
    text wichtig. Denn gerade vor dem Hintergrund der sich
    weltweit auswirkenden Staatsschuldenkrise in Europa ist
    es entscheidend, dass wir in diesem Punkt unsere Linie
    halten und mit gutem Beispiel vorangehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will dies nochmals mit Zahlen unterfüttern: Im
    Jahre 2010 betrug das Staatsdefizit 3,3 Prozent gegen-
    über dem BIP. Im nächsten Jahr, also im Jahre 2013, wer-
    den wir bei 0,5 Prozent, bei einem halben Prozent, sein.
    Das ist eine hervorragende Entwicklung. Nur zur Erinne-
    rung: Unter Rot-Grün wurde in den Jahren 2002 bis 2004,
    drei Jahre hintereinander, dieses 3-Prozent-Ziel nicht ein-
    gehalten, sondern jedes Mal überschritten. Sprich: Wir
    halten nicht nur die internationalen Verpflichtungen ein,
    sondern wir halten auch den europäischen Stabilitäts- und
    Wachstumspakt und die Vorgaben des Fiskalpaktes ein.
    Bereits im vergangenen Jahr waren wir unterhalb des
    3-Prozent-Ziels. Deshalb wurde Deutschland in diesem
    Jahr aus dem sogenannten Defizitverfahren entlassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir setzen damit unsere seriöse Haushaltspolitik fort.

    Lassen Sie mich nochmals zurückblicken auf das Jahr
    2010. Damals sagte mein Kollege, der haushaltspoliti-
    sche Sprecher der SPD, Carsten Schneider, bei den Bera-
    tungen:

    Wenn man sich den Haushalt 2011 ansieht, dann
    kann man zu einem ganz klaren Urteil kommen:
    Dieser Haushalt wird der Scheidepunkt sein, was
    die wirtschaftliche Entwicklung … in den nächsten
    Jahren angeht.

    Kollege Poß – heute mit Kassandrarufen – hat damals
    gemeint, diese Regierung sei für die wirtschaftliche Ent-
    wicklung unseres Landes eher eine Bedrohung als ein
    Pluspunkt.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Das stimmt ja auch! Da hat er recht!)


    Wahr ist genau das Gegenteil.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Schauen Sie sich die Zahlen der Jahre 2011 und 2012
    an: Wir hatten ein Wirtschaftswachstum von 3 Prozent,
    die Erwerbslosenquote ging deutlich auf 7,1 Prozent zu-





    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)


    rück. Mit über 41 Millionen Beschäftigten verzeichnen
    wir Rekordbeschäftigung. Diese Entwicklung setzt sich
    weiter fort. Deshalb sind die Kritikpunkte, die Sie hier
    vorgetragen haben, mühsam an den Haaren herbeigezo-
    gen, aber wenig ernst zu nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Im Haushaltsbegleitgesetz für das Jahr 2013 haben
    wir diese positive Entwicklung entsprechend abgebildet.
    Aufgrund dieser Entwicklung ist es uns möglich, den
    Haushalt um rund 5 Milliarden Euro zu entlasten. In den
    Konsolidierungsmaßnahmen enthalten sind die gerin-
    gere Beteiligung des Bundes an den Kosten der Arbeits-
    förderung, ebenso die einmalige Verminderung des Bun-
    deszuschusses an den Gesundheitsfonds im Jahr 2013
    um 2 Milliarden Euro – das sind die 2 Milliarden Euro,
    die wir wieder zurückholen – sowie die Kürzungen des
    Bundes in der Rentenversicherung um rund 1 Milliarde
    Euro.

    Das ist alles andere als ein sozialer Kahlschlag, so wie
    es die Opposition, vor allem die Linke, immer wieder
    darzustellen versucht. Die soziale Sicherung ist nach wie
    vor ein Schwerpunkt in diesem Haushalt. Rund 145 Mil-
    liarden Euro geben wir für die soziale Sicherung aus; mit
    rund 48 Prozent der Gesamtausgaben ist dieser Bereich
    der größte Ausgabenblock im Bundeshaushalt. Das ist
    ein Beweis dafür, dass wir soziale Verantwortung wirk-
    lich ernst nehmen.

    Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt für 2013
    setzt die richtigen Schwerpunkte. Der Bundesfinanz-
    minister hat bereits darauf hingewiesen: Die Ausgaben
    für Bildung und Forschung steigen im kommenden Jahr
    um weitere 800 Millionen Euro auf 13,7 Milliarden Euro
    an. Das bedeutet ein Plus von gut 6 Prozent gegenüber
    dem Vorjahr. Auch das hat bisher noch keine Vorgänger-
    regierung geschafft; das ist einmalig in der Geschichte
    der Bundesrepublik Deutschland. Auch darauf sind wir
    stolz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Haushalt des BMI wird ebenfalls um knapp
    330 Millionen Euro ansteigen; das ist ein Plus von 6 Pro-
    zent. Hier bildet sich unser Bestreben ab, mehr für die
    innere Sicherheit zu tun. Das ist ein wichtiges Anliegen
    der Bevölkerung. Hierzu gehört zum Beispiel auch der
    Kampf gegen Rechtsextremismus.

    Die Verkehrsinvestitionen verstetigen wir auf rund
    10 Milliarden Euro. Wir halten das Niveau, auch wenn
    vielleicht noch einzelne Umschichtungen vorgenommen
    werden müssen.

    Die Ausgaben des Bundesministeriums für wirt-
    schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung werden
    ebenfalls erneut erhöht, und zwar auf 6,42 Milliarden
    Euro. Gegenüber dem alten Finanzplan werden damit
    zusätzliche Mittel von rund 670 Millionen Euro bereit-
    gestellt. Damit werden wir internationalen Verpflichtun-
    gen gerecht.

    Das sind die richtigen Schwerpunkte im Haushalts-
    entwurf. Sie bilden eine sehr gute Basis für die anstehen-

    den Haushaltsberatungen, die noch bis zum November
    andauern werden. Im Laufe der Haushaltsberatungen
    werden wir sicherlich noch die eine oder andere Schwer-
    punktsetzung korrigieren oder Veränderungen vorneh-
    men.

    Dabei hoffe ich auf konstruktive Vorschläge seitens
    der Opposition, die wir gerne aufnehmen können, wenn
    sie denn sinnvoll sind.


    (Zuruf von der SPD: Natürlich sind sie das!)


    Ich bin davon überzeugt, dass wir nach dem Ende der
    Beratungen die Erkenntnis gewonnen haben werden,
    dass wir unsere Politik konsequent fortsetzen können. Es
    bleibt zu hoffen, dass die Opposition dort, wo sie Ein-
    fluss hat – nämlich beim Bundesrat –, darauf hinwirkt,
    dass sich auch der Bundesrat zu unserer Gesamtverant-
    wortung, der Konsolidierung unserer Haushalte, bekennt
    und nicht konterkariert.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Dietmar Bartsch für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietmar Bartsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Schäuble, Sie haben zu Recht von einer Vertrauenskrise
    gesprochen. Hierzu kann ich nur eines feststellen: Ihre
    Koalition und die Regierung haben zu dieser Vertrau-
    enskrise einen erheblichen Beitrag geleistet.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Erinnern Sie sich an die Äußerungen, die in diesem
    Sommer gefallen sind: Der Bundeswirtschaftsminister
    sagt, die Vorstellung vom Austritt Griechenlands aus der
    Euro-Zone habe ihren Schrecken verloren. Der bayeri-
    sche Finanzminister sagt sogar, man müsse an Griechen-
    land ein Exempel statuieren. Was sind denn das für un-
    verantwortliche Aussagen? Da kann doch kein Vertrauen
    entstehen. Sie sind wesentlich mitverantwortlich dafür,
    dass es diese Vertrauenskrise in Deutschland und in
    Europa gibt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sagen, Deutschland sei gut durch die Krise ge-
    kommen. Ja, dieser Haushaltsentwurf bringt zum Aus-
    druck, dass Sie versuchen, bis zum Wahltag im Jahr
    2013 zu kommen. Ich behaupte, dass niemand hier im
    Hause überblicken kann, ob wir nicht vielleicht ganz
    schnell in eine große Krise geraten. Doch nichts von
    dem, was notwendig wäre, ist in diesem Haushaltsent-
    wurf abgebildet. Ja, es gibt eine sehr gute Botschaft im
    Zusammenhang mit diesem Haushaltsentwurf, und das
    ist die Botschaft, dass dies der letzte Haushaltsentwurf
    dieser Regierung ist. Das ist die gute Botschaft.





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Auch das stimmt nicht! Es wird 2013 noch einen geben!)


    Das ist Anlass, um eine kritische Bilanz zu ziehen.
    Ich will aus Ihrem Koalitionsvertrag zitieren, in dem
    steht: „Mit Mut zur Zukunft – Für unser Land.“ Wenn
    man sich anschaut, was Sie gemacht haben, stellt man
    fest, dass das ganz knallharte Klientelpolitik war. Daran
    war nichts mutig, daran ist nichts mutig. Da gibt es keine
    Zukunftsorientierung. Sie rennen immer den Entwick-
    lungen in Europa hinterher. Das ist keine Politik für die
    Mehrheit der Menschen in diesem Lande, sondern das ist
    konsequente Klientelpolitik.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will zum Kern des Haushaltsentwurfs kommen.
    Sie sprechen von soliden Staatsfinanzen, und Sie gerie-
    ren sich in Europa immer als Klassenprimus, aber in
    Wahrheit wird viel Wasser gepredigt und Wein getrun-
    ken. Schauen wir uns die Zahlen an: Auch im nächsten
    Jahr wollen Sie neue Schulden machen: 18,8 Milliar-
    den Euro. Wenn man sich die vier Jahre anschaut, stellt
    man fest, dass das insgesamt 112,2 Milliarden Euro neue
    Schulden sind. Wenn man angesichts dessen von Spar-
    samkeit spricht, Herr Barthle, ist das für mich wirklich
    nicht verständlich. Was hat es mit Sparen zu tun, wenn
    man neue Schulden macht? Ich habe das Sinnbild von
    der „schwäbischen Hausfrau“ immer so verstanden, dass
    man etwas zurücklegt. Das ist hier aber nicht der Fall.
    Sie haben in dieser Legislaturperiode über 100 Milliar-
    den Euro neue Schulden gemacht.

    Um einen Vergleich zu ziehen: In meinem Bundes-
    land, in Mecklenburg-Vorpommern, beträgt der Haushalt
    des gesamten Landes für ein Jahr 7 Milliarden Euro.


    (Otto Fricke [FDP]: Und wie viel davon kommt vom Bund?)


    Das sind die Relationen. Sie haben inzwischen in der
    Bundesrepublik Deutschland auf der Bundesebene
    Schulden in Höhe von 1,2 Billionen Euro angehäuft. Um
    das einmal zu veranschaulichen: Wenn wir jeden Monat
    1 Milliarde Euro zurückzahlen würden, dann wäre diese
    Schuld in 168 Jahren noch nicht getilgt. Und dann sagen
    Sie noch, wir hätten kein Einnahmeproblem. Das ist
    doch abstrus. Wir müssen bei den Einnahmen etwas tun.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will etwas zu dem Punkt sagen, den Sie gelobt ha-
    ben, Herr Schäuble. Sie haben gesagt, dieser Haushalts-
    plan sei hinsichtlich der Investitionen vorbildlich. Ich
    kann nur feststellen: Ja, in der Krise sind Investitionen,
    die den Namen verdienen, also Zukunftsinvestitionen,
    die Arbeitsplätze bringen und vor allem die Binnennach-
    frage stärken, sehr dringend notwendig. Aber hier bleibt
    der Haushaltsentwurf hinter allen Erwartungen und allen
    Anforderungen zurück. Es gibt keine gestaltende

    Finanzpolitik. Es wäre nicht einmal mutig, sondern ein-
    fach nur normal, im Bereich Investitionen mehr zu tun.

    Ich will nur die Themen Städtebauförderung und
    energetische Gebäudesanierung aufrufen. Diesbezüglich
    bleiben Sie sogar hinter den Forderungen, die die CDU-
    Landesminister stellen, zurück.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das ist doch nicht wahr!)


    Warum hören Sie denn nicht einmal auf die? Die CDU-
    Landesminister wollen auch mehr Investitionen, weil da-
    durch das Handwerk vor Ort und die Konjunktur geför-
    dert werden. In diesem Bereich sind Sie aber nicht nur
    zurückhaltend, sondern Sie kürzen sogar. Als weitere
    Beispiele nenne ich den Ausbau der Kitas, der dringend
    notwendig wäre, und die Gemeinschaftsaufgabe „Ver-
    besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Überall
    bleiben Sie hinter den Anforderungen zurück. Kranken-
    häuser, Schienenwege, all das sind Bereiche, in denen
    mehr getan werden müsste.

    Sie sagen, die Energiewende sei Ihr Anliegen. Abge-
    sehen von der Tatsache, dass es diesbezüglich bisher of-
    fensichtlich nur Fehlstarts gab, frage ich mich: Warum
    kürzen Sie bei der Energieeffizienzforschung? Das ist
    doch völlig irre. Warum kürzen Sie in diesem Bereich,
    obwohl das ein Zukunftsthema ist? Das ist eine völlig
    absurde Investitionspolitik. Das machen Sie falsch. Sie
    setzen weiter auf den Export. Richtig wäre es, die Bin-
    nennachfrage zu stärken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Zahlen zeigen, dass Sie bei den Investitionen kür-
    zen: 0,8 Prozent weniger. Es sind nur noch 26,1 Milliar-
    den Euro. In den Jahren 2014 bis 2016 wollen Sie noch
    weiter kürzen. Das ist keine zukunftsorientierte Politik,
    Herr Schäuble.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In Ihrem Haushaltsentwurf gibt es sehr viel Optimis-
    mus. Kollege Poß hat von Schönfärberei gesprochen. Ich
    glaube, da hat er recht. Alle Risiken wurden ausgeblen-
    det, beispielsweise die Schattenhaushalte und die Zins-
    entwicklung. Glauben Sie denn, dass das Zinsniveau für
    Deutschland so bleiben wird? Das ist doch wirklich eine
    absurde Annahme. Das kann sich ganz schnell auch für
    uns verändern.

    Ich glaube im Übrigen, dass hier endlich die Diktatur
    der Finanzmärkte gebrochen werden muss. Bei der Re-
    gulierung sind wir nicht vorangekommen. Elementare
    Dinge, über die auch Sie geredet haben, sind nicht pas-
    siert. Der Schuldenschnitt Griechenlands kostet letztlich
    den Haushalt 10 Milliarden Euro. Das ist die Realität.
    Die Haftungsgrößenordnungen, die wir haben – über
    400 Milliarden Euro –, können ganz schnell zu einem
    großen Problem für die Haushalte werden.

    Dann sind da noch die vielen Baustellen in Ihrer Ko-
    alition. Das Betreuungsgeld könnte teuer werden. Ich
    hoffe im Übrigen, Herr Schäuble, dass Sie standhaft
    sind, wenn die FDP hier wieder Steuersenkungsvor-
    schläge macht. Es wäre ja noch absurder, jetzt über





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) (C)



    (D)(B)


    Steuersenkungen nachzudenken. Viele andere Dinge
    sind risikobehaftet. Deshalb ist diese Haushaltsplanung
    unsolide.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Jetzt will ich Sie einmal zitieren, Herr Schäuble. Es
    ist zwar schon ein bisschen her, aber Sie haben einmal
    erklärt, aufgrund der Struktur des Bundeshaushaltes
    seien Einnahmeverbesserungen zur Haushaltskonsoli-
    dierung unvermeidlich. Heute haben Sie etwas ganz an-
    deres gesagt. Ich kann nur sagen: Natürlich haben wir in
    Deutschland ein Einnahmeproblem. Sie reden nur über
    die Einkommensteuer. Darauf will ich mich jetzt nicht
    einlassen. Aber wir haben doch vor allen Dingen ein
    Problem bei der Vermögensbesteuerung. Bei den vermö-
    gensbedingten Steuern ist Deutschland im Vergleich al-
    ler OECD-Staaten – bezogen auf das Bruttoinlandspro-
    dukt – im unteren Drittel. Daran muss man doch einmal
    etwas ändern.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Zahl der Vermögensmillionäre in Deutschland
    steigt jedes Jahr. Inzwischen haben wir 924 000. Warum
    ist es denn so abstrus, über eine Millionärssteuer nachzu-
    denken? Es gäbe den Freibetrag für Vermögen bis zu
    1 Million Euro, und nur das private Vermögen wäre be-
    troffen. Wir würden nicht den Mittelstand gefährden,
    aber wirklich Einnahmen gerieren.

    Im Übrigen wäre es sinnvoll, diese Steuer europaweit
    durchzusetzen, damit auch in Griechenland Millionäre
    zur Kasse gebeten werden. Das wäre der richtige Ansatz,
    um über Einnahmen nachzudenken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Selbst in den vergangenen Krisenjahren ist das private
    Geldvermögen noch einmal angestiegen. Warum denken
    wir nicht einmal über eine Veränderung bei der Erb-
    schaftsteuer nach? Bis 2020 werden 2,6 Billionen Euro
    vererbt.


    (Otto Fricke [FDP]: Wer kriegt denn die Erbschaftsteuer?)


    – Die Länder, Herr Fricke; das ist mir bekannt. Aber es
    ist doch sehr wichtig, dass es auch dort Konsolidierung
    gibt. Wir sind es, die die Gesetze dafür verändern. Wir
    müssen das machen. Es ist notwendig, die Einnahmen
    über die jetzigen 4,2 Milliarden Euro hinaus zu erhöhen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Geldvermögen in Deutschland sind in den letzten
    Jahren weiter gestiegen. Sie haben gesagt, wie viel dafür
    bezahlt wird. Aber man muss doch auch einmal feststel-
    len, dass die privaten Geldvermögen in Deutschland im
    letzten Jahr auf 4,7 Billionen Euro gestiegen sind. Das
    ist, bezogen auf die letzten 20 Jahre, eine Verdoppelung.
    Es ist doch etwas nicht in Ordnung, wenn es auf der ei-
    nen Seite diesen obszönen Reichtum gibt und wir auf der
    anderen Seite Rentnerinnen und Rentner haben, die in
    Mülltonnen wühlen, weil sie ihre Rente aufpolieren
    müssen. Da ist doch irgendetwas nicht in Ordnung.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    In Deutschland besitzt 1 Prozent der Bevölkerung
    35,8 Prozent des Vermögens. Da ist doch etwas nicht in
    Ordnung. Warum haben Sie nicht den Mut, hier einmal
    wirklich anzugreifen, um irgendetwas bei denjenigen ab-
    zuholen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit Ihrem Haushaltsentwurf öffnet sich die Schere
    zwischen Arm und Reich immer weiter. Das ist skanda-
    lös, das ist nicht akzeptabel. Im Übrigen ist Deutschland
    auch hier im OECD-Vergleich unrühmlich an der Spitze.
    Reiche sind reicher geworden, und es gibt mehr Men-
    schen in Armut.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie müssen genau gucken, warum! Wir haben mehr Teilzeitbeschäftigte!)


    Sie haben jetzt umfassend von dem Jobwunder
    Deutschland gesprochen. Erst einmal wird es auch von
    der Opposition, von der Linken im Besonderen, begrüßt,
    wenn jemand in Arbeit kommt. Aber es muss gute Ar-
    beit sein. Das Problem in Deutschland ist doch die mas-
    senweise prekäre Beschäftigung. Ich will Ihnen nur sa-
    gen: Vergleichen Sie die Zahl der Arbeitsstunden, als es
    5 Millionen Arbeitslose waren, mit der heutigen Zahl.
    Interessanterweise ist die Zahl der Arbeitsstunden
    gleichgeblieben. Das ist doch ein Ausweis dafür, dass
    wir viel Niedriglohn, viel prekäre Beschäftigung haben.
    Das müssen wir verändern. Es muss gute Arbeit entste-
    hen, damit nicht immer mehr Menschen in Altersarmut
    fallen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dankenswerterweise hat Frau von der Leyen dieses
    Problem ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Da
    muss man wirklich danke sagen. Die Linke spricht da-
    rüber schon lange. Aber in dem Fall waren wir mit unse-
    rer Öffentlichkeitsarbeit nicht ganz so erfolgreich. Das
    wird sich sicherlich verbessern.

    Eines will ich im Zusammenhang mit dem Haushalts-
    entwurf aber sagen: Wie können Sie in einer Situation, in
    der alle zum Thema Altersarmut reden, als Kabinett auf
    die Idee kommen, die Rentenbeiträge zu senken? Warum
    senken Sie in dieser Situation die Rentenbeiträge von
    19,6 auf 19 Prozent? – Nein, wir müssen mehr tun für
    die Rentnerinnen und Rentner. Das ist doch völlig unbe-
    stritten. Es geht um immerhin 71,5 Milliarden Euro. Das
    ist fast ein Viertel des Haushalts, wie wir alle wissen.


    (Otto Fricke [FDP]: Sie wollen also mehr ausgeben?)


    Gerade deshalb müssen wir hier ein anderes Konzept
    fahren. Die Senkung ist wirklich ein absurder Vorschlag.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Übrigen will ich auf Folgendes verweisen: Alters-
    armut ist nicht nur ein Zukunftsproblem, sondern auch
    ein aktuelles Problem. Es wird immer so getan, als
    würde dies erst 2030 ein Problem werden und als ob nur
    die sogenannten gebrochenen Erwerbsbiografien davon





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) (C)



    (D)(B)


    betroffen wären. Jetzt wissen wir, dass auch Leute, die
    normal beschäftigt sind, in Altersarmut fallen können.
    Schon heute gibt es 800 000 Empfänger von Grund-
    sicherung im Alter. Diese Zahl muss uns doch alle alar-
    mieren. In diesem Bereich müssen wir wirklich mehr
    tun. Natürlich ist ein Mindestlohn wichtig, aber viel
    mehr Maßnahmen sind notwendig. Ich kann sie jetzt
    nicht alle darlegen; sicherlich werden Kollegen aus mei-
    ner Fraktion dies während der Haushaltsberatungen tun.

    Frau Bundeskanzlerin – sie ist nicht mehr da, aber
    egal –, Sie haben einmal zu Recht formuliert: „… Kranke,
    Kinder und … Ältere. Die Menschlichkeit unserer Ge-
    sellschaft entscheidet sich daran, wie wir mit ihnen um-
    gehen.“ Ja, das ist richtig. Ich kann Sie nur auffordern:
    Machen Sie das endlich, und reden Sie nicht nur darüber!
    Lassen Sie nicht zu, dass sich in Deutschland die Schere
    zwischen Arm und Reich weiter öffnet. Mit diesem Haus-
    haltsentwurf tun Sie das. In diesem Sinne ist es wirklich
    gut, dass es Ihr letzter ist.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Ist er doch gar nicht! – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Da liegen Sie falsch!)