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ID1717901600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/179 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 179. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 6: Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundesminister des Auswärtigen: Europas Weg aus der Krise: Wachstum durch Wett- bewerbsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Fraktion der SPD: Soziales Mietrecht erhalten und klimagerecht verbessern (Drucksache 17/9559) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Michael Groß, Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Soziale Wohnraumförderung durch Bund und Länder bis 2019 fortführen (Drucksache 17/9425) . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – zu dem Antrag der Abgeordneten Dorothee Bär, Markus Grübel, Erwin Rüddel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Miriam Gruß, Nicole Bracht- 21327 A 21327 B 21331 B 21333 C 21335 B 21336 D 21337 D 21339 A 21341 A 21342 C 21344 A 21344 D 21345 A 21346 B 21347 C 21349 B 21350 C 21351 D 21351 D 21352 A 21353 D 21356 B 21358 B 21359 D 21361 C 21363 C 21365 C 21365 D 21367 B 21367 C 21368 A 21368 C 21369 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 Bendt, Florian Bernschneider, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Altersbilder positiv fortentwickeln – Potenziale des Alters nutzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Petra Crone, Angelika Graf (Rosenheim), Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Potenziale des Alters und des Alterns stärken – Die Teilhabe der älteren Generation durch bürgerschaftliches Engagement und Bildung fördern – zu der Unterrichtung durch die Bundes- regierung: Sechster Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepu- blik Deutschland – Altersbilder in der Gesellschaft und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksachen 17/8345, 17/2145, 17/3815, 17/9504) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für eine moderne und zukunftsweisende Familienpolitik (Drucksachen 17/6915, 17/9551) . . . . . . . . . . Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Hans-Josef Fell, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der bergrechtlichen Förderabgabe (Drucksache 17/9390) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Doris Barnett, Klaus Barthel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Anpassung des deut- schen Bergrechts (Drucksache 17/9560) . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Todtenhausen (FDP) . . . . . . . . . . . . Sabine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21370 D 21371 A 21373 B 21374 B 21375 B 21376 D 21378 A 21379 C 21380 D 21381 C 21382 C 21383 C 21385 A 21385 B 21387 B 21389 A 21389 C 21390 C 21391 D 21391 D 21392 A 21393 A 21394 D 21395 D 21397 B 21398 C 21399 A 21400 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 21327 (A) (C) (D)(B) 179. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 21399 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.05.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 11.05.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE. 11.05.2012 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 11.05.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 11.05.2012 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 11.05.2012 Burchardt, Ulla SPD 11.05.2012 Buschmann, Marco FDP 11.05.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 11.05.2012 Dyckmans, Mechthild FDP 11.05.2012 Ehrmann, Siegmund SPD 11.05.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 11.05.2012 Freitag, Dagmar SPD 11.05.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 11.05.2012 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.05.2012 Grütters, Monika CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 11.05.2012 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 11.05.2012 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Höger, Inge DIE LINKE 11.05.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 11.05.2012 Kamp, Heiner FDP 11.05.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Dr. h.c. Koppelin, Jürgen FDP 11.05.2012 Kramme, Anette SPD 11.05.2012 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.05.2012 Kressl, Nicolette SPD 11.05.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Lay, Caren DIE LINKE 11.05.2012 Leutert, Michael DIE LINKE 11.05.2012 Lindemann, Lars FDP 11.05.2012 Lindner, Christian FDP 11.05.2012 Lötzer, Ulla DIE LINKE 11.05.2012 Lutze, Thomas DIE LINKE 11.05.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 11.05.2012 Nink, Manfred SPD 11.05.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 11.05.2012 Rix, Sönke SPD 11.05.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Ruppert, Stefan FDP 11.05.2012 Schäfer (Köln), Paul DIE LINKE 11.05.2012 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 11.05.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 21400 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2011/12 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – Drucksache 17/7710 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationales Reformprogramm 2012 – Drucksachen 17/9127, 17/9226 Nr. 1.4 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bericht nach § 99 der Bundeshaushaltsordnung über die Auswirkungen der Vergabeerleichterungen des Konjunkturpakets II auf die Beschaffung von Bauleis- tungen und freiberuflichen Leistungen bei den Bauvor- haben des Bundes – Drucksachen 17/8671, 17/9226 Nr. 1 – Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparates im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2010 – Drucksachen 17/5987, 17/6392 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarates im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2010 – Drucksachen 17/ 5987, 17/6392 Nr. 1.3 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 – Drucksachen 17/3787, 17/4292 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenprogramm der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit (2012 bis 2017)“ – Drucksache 17/8500 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.20 Ratsdokument 18516/11 Drucksache 17/8967 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2012)0019 Drucksache 17/8967 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2012)0021 Finanzausschuss Drucksache 17/9130 Nr. A.4 Ratsdokument 6784/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8426 Nr. A.28 Ratsdokument 17754/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.29 Ratsdokument 17818/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.31 Ratsdokument 18554/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.33 Ratsdokument 18619/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.34 Ratsdokument 18853/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.10 Ratsdokument 6104/12 Drucksache 17/8856 Nr. A.11 Ratsdokument 6360/12 Drucksache 17/8967 Nr. A.7 Ratsdokument 6425/12 Drucksache 17/9130 Nr. A.5 Ratsdokument 5494/12 Drucksache 17/9130 Nr. A.6 Ratsdokument 6802/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.5 Ratsdokument 6305/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.6 Ratsdokument 7247/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/9252 Nr. A.7 Ratsdokument 7278/12 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.05.2012 Schneider, Ulrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 11.05.2012 Stauche, Carola CDU/CSU 11.05.2012 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.05.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.05.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 11.05.2012 Wichtel, Peter CDU/CSU 11.05.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 21401 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/7918 Nr. A.17 Ratsdokument 15983/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/8426 Nr. A.49 Ratsdokument 17932/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.50 Ratsdokument 17933/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.51 Ratsdokument 17934/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.52 Ratsdokument 17935/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.53 Ratsdokument 17936/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.54 Ratsdokument 18090/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.55 Ratsdokument 18091/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.56 Ratsdokument 18245/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/7713 Nr. A.23 Ratsdokument 15560/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.24 Ratsdokument 15561/11 179. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 6 Regierungserklärung zu Europas Weg aus der Krise TOP 32Soziales Mietrecht und Wohnraumförderung TOP 31Potenziale der älteren Generation TOP 34Familienpolitik TOP 35Bergrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Welches Bild haben viele, leider zu viele Bürgerinnen
    und Bürger derzeit von Europa? Dieses Bild ist ziemlich
    jämmerlich. Dieses Bild ist ziemlich deprimierend. Zu
    sehen sind demonstrierende Jugendliche auf den Plätzen
    der europäischen Hauptstädte, brennende Europaflag-
    gen, Nazisymbole, feilschende Staats- und Regierungs-
    chefs, die in Nachtsitzungen zusammenkommen und
    dann ihre mühselig erzielten Kompromisse schlecht-
    gelaunt und übernächtigt den Medienvertretern zu ver-
    kaufen versuchen. Ich frage Sie, Herr Außenminister,
    und ich frage die Bundesregierung: Was tun Sie konkret,
    um den Bürgerinnen und Bürgern ein anderes, ein hoff-
    nungsvolleres Bild von Europa entgegenzuhalten? Spä-
    testens nach dieser Rede von Ihnen, Herr Außenminister,
    ist deutlich geworden: Sie tun nichts. Sie tun rein gar
    nichts.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie haben zwar vor wenigen Wochen eine Kommuni-
    kationsstrategie angekündigt, aber die ist nicht die Tinte
    wert, mit der sie geschrieben wurde. Das alles ist eine
    Ansammlung von Allgemeinplätzen und trifft auch nicht
    das Problem in seinem Kern, nämlich: Wie können wir
    die Bürgerinnen und Bürger wieder davon überzeugen,
    dass Europa eben nicht Teil des Problems, sondern Teil
    der Lösung ist? Dazu habe ich außer dem allgemeinen
    plattitüdenhaften Vortragen von Dingen, die wir schon
    längst irgendwo gelesen und gehört haben, nichts Neues
    vermerken können. Da kann man nur sagen: Gut, dass
    Sie nicht mehr Europaminister der Bundesrepublik
    Deutschland sind!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das Auswärtige Amt hat als Europaministerium aus-
    gedient. Wir erleben einen dramatischen Niedergang des
    Auswärtigen Amts als zentrales Steuerungsministerium,
    wenn es um Europaangelegenheiten geht. Dafür trägt
    nicht allein der Lissabon-Vertrag Verantwortung – die
    Position des Regierungschefs, der Kanzlerin, die Posi-
    tion des Kanzleramts wurde gestärkt; Frau Merkel ist
    seitens der Bundesregierung weitgehend die alleinige
    Gipfelstürmerin –, sondern das liegt auch an Ihnen per-
    sönlich. Sie haben viel zu lange geschwiegen, Sie waren
    viel zu lange der Herr Westerwelle und nicht der Bun-
    desaußenminister. Sie laden jetzt einmal ein paar Außen-
    minister ein – aber auch nur einige –, reflektieren, trin-
    ken zusammen eine Tasse Kaffee und meinen, damit
    würden wir Europa voranbringen. Das alles ist nur Sym-
    bolpolitik, viel heiße Luft, wenig Substanz. Das ist auch
    heute in Ihrer Rede zum Ausdruck gekommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch da, wo das Auswärtige Amt noch über europa-
    politische Kompetenzen verfügt, nämlich wenn es da-
    rum geht, konkret dazu beizutragen, dass Europa mit ei-
    ner Stimme spricht, haben Sie versagt. Ich erinnere nur
    an das Libyen-Desaster, wo Sie sich mit Ihrer Enthaltung
    dagegen gesperrt haben, dass die Europäische Union in

    einem der zentralen Felder der Außen- und Sicherheits-
    politik mit einer Stimme zu sprechen vermag.


    (Joachim Spatz [FDP]: Da waren doch auch andere dagegen!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, welches Bild ver-
    mitteln wir als Europäer im Ausland? Da müssen wir
    einmal Amerikaner fragen. Da müssen wir einmal an-
    dere fragen. Wir bekommen überall dieselbe Antwort:
    Ihr Europäer bekommt die Probleme nicht in den Griff.
    Frau Merkel klopft bei Madame Lagarde an. Sie bittet
    darum, dass der Internationale Währungsfonds die Mit-
    tel aufstockt. Was ist eigentlich aus dem Vorschlag der
    Sozialdemokratie geworden, den Bundesfinanzminister
    Schäuble dankenswerterweise aufgegriffen hat, einen ei-
    genen europäischen Währungsfonds zu schaffen? So
    könnten wir selber einen Beitrag dazu leisten, aus der
    Krise zu kommen. So bräuchten wir nicht ständig immer
    nur die internationale Solidarität einzufordern, sondern
    könnten sagen: Wir haben ein europäisches Problem,
    und dieses europäische Problem wollen wir auch ge-
    meinsam lösen. – Da kommt von Ihnen gar nichts.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Genauso desaströs sieht das Bild bei der Krisenbe-
    schreibung aus. Wir haben viel zu lange den Eindruck
    erweckt, wir hätten es in erster Linie mit einer Staats-
    schuldenkrise zu tun. Das hat mich jetzt etwas optimis-
    tisch gestimmt, weil ich den Eindruck hatte, Sie hätten
    verstanden, dass es nicht allein darum geht. Wir haben
    doch eine politische Krise. Wir haben eine institutionelle
    Krise. Alle wissen doch: Der Geburtsfehler von Maas-
    tricht wird durch all das, was Sie jetzt auf den Weg zu
    bringen versuchen, nicht geheilt. Eine gemeinsame
    Währung funktioniert eben nicht ohne koordinierte Wirt-
    schaftspolitik, ohne abgestimmte Sozial-, Steuer- und
    Beschäftigungspolitik.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Frithjof Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie aber reden ständig nur von Haushaltskonsolidierung
    und Schuldenabbau. Diesen Weg sind wir bereit mitzu-
    gehen, aber nur, wenn Sie Ihren wohlfeilen Worten zu
    mehr Wachstum und Beschäftigung dann auch Taten fol-
    gen lassen. Wir sind ja dankbar, dass Sie langsam auf die
    Linie der SPD einzuschwenken versuchen,


    (Lachen des Abg. Joachim Spatz [FDP])


    indem Sie sagen: Wir brauchen auch Wachstum und Be-
    schäftigung. – Das ist schon einmal anerkennenswert.
    Wir sind jetzt gespannt, was Sie gemeinsam mit François
    Hollande und den anderen Staats- und Regierungschefs
    hinbekommen.

    Wir fordern eine Wirtschaftskoordination, die demo-
    kratischen und sozialen Ansprüchen gerecht wird. Sie
    haben ein Europa der Hinterzimmer und der Regierun-
    gen geschaffen. Wir wollen ein Europa der Parlamente,
    ein Europa der demokratischen Strukturen und ein
    Europa der Solidarität. An diesem Europa haben Sie sich





    Michael Roth (Heringen)



    (A) (C)



    (D)(B)


    versündigt, meine sehr verehrten Damen und Herren der
    Bundesregierung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist eben auch beim Kollegen Silberhorn deutlich
    geworden, dass bei vielen die Alarmglocken schrillen,
    wenn es um die vermeintliche Abgabe nationaler Souve-
    ränität geht. Ich lade uns alle dazu ein, etwas weniger
    ideologisch an diese Frage heranzugehen. Wir mögen
    zwar rechtlich Kompetenzen abgeben; aber politisch ge-
    winnen wir doch Handlungsspielräume zurück, die wir
    als Nationalstaaten in einer globalisierten Welt schon
    lange nicht mehr haben. Wir können den Bürgerinnen
    und Bürgern doch nicht vorgaukeln, dass es allein natio-
    nalstaatlich geht. Es geht nur gemeinsam in Europa.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir sagen: Es geht nur gemeinsam, solidarisch und de-
    mokratisch in Europa. Hier benötigen Sie noch Nach-
    hilfe, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Fraktio-
    nen der Koalition.


    (Zuruf von der FDP: Aber nicht von Ihnen!)


    Wir müssen endlich die Wettbewerbslogik in Europa
    überwinden. Ihr neoliberaler Dreisatz, Herr Bundes-
    außenminister, Steuersenkungen, Deregulierung, Sozial-
    abbau würden automatisch zur Lösung führen, ist ein Irr-
    weg. Ich dachte eigentlich, dass wir da gemeinsam
    weitergekommen sind. Wir müssen den Bürgerinnen und
    Bürgern wieder Sicherheit vermitteln. Wir müssen deut-
    lich machen: Lohndumping muss verhindert werden.
    Wir brauchen auch in Deutschland nicht nur höhere
    Löhne, worum die Gewerkschaften erfolgreich kämpfen,
    sondern auch Mindestlöhne.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Sabine Zimmermann [DIE LINKE])


    Wir müssen das Steuerdumping verhindern. Wir müssen
    Sozialdumping verhindern. Wie können wir Europa in
    der Mitte der Gesellschaft verankern, wenn Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer Angst und Sorgen haben?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Insofern: Europa muss mit dem Herzen gestaltet werden.

    Es stimmt mich schon sehr nachdenklich, wenn dies
    ausschließlich verdienstvolle alte Männer in diesen Ta-
    gen in Kommentaren eindrucksvoll zum Ausdruck brin-
    gen. Es werden eben Herr Genscher, Herr von
    Weizsäcker, Helmut Schmidt oder Jürgen Habermas ge-
    fragt.


    (Rainer Brüderle [FDP]: Was haben Sie gegen Helmut Schmidt?)


    – Zum Glück werden Sie nicht gefragt, Herr Genscher
    – Entschuldigung! – Herr Westerwelle.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister: Herr Kollege, das ist zu viel der Ehre!)


    – Da haben Sie völlig recht.


    (Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister: Bleiben Sie bescheiden, Herr Kollege!)


    Ich würde mich darüber freuen, wenn irgendwann
    einmal ein Bundesaußenminister wieder in diesen Rei-
    gen eintreten und positiv, hoffnungsvoll, konstruktiv, mit
    Verve und Empathie über Europa sprechen würde. Sie
    gehören bislang dezidiert nicht dazu.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister: Sprach Willy Brandt!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun der Kollege Oliver Luksic für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Oliver Luksic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Lieber Kollege Roth, in Ihrer Rede haben wir außer alten
    Rezepten, die mit neuen Schulden finanziert werden,
    wenig gehört. Sie kritisieren immer, dass das Thema
    Europa auf unserer Seite einen so geringen Stellenwert
    habe. Von Ihren drei Kanzlerkandidaten ist bei dieser
    Debatte niemand anwesend. Ich wäre insofern also et-
    was zurückhaltend.

    Vergangenen Sonntag wurde in zwei Ländern Euro-
    pas gewählt: in Frankreich und in Griechenland. Es
    wurde auch bei uns in einem Bundesland gewählt. Die
    Berichterstattungen und die Diskussion in unserem Land
    zeigen: In einem zusammenwachsenden Europa haben
    Wahlen in Frankreich und Griechenland vielleicht mehr
    Bedeutung für unser Land als die Wahl in einem unserer
    Bundesländer. Ich glaube, wir erleben gerade einen Para-
    digmenwechsel in Europa. Die Stabilisierung des Euro
    wird eben nicht nur im Deutschen Bundestag oder in
    Brüssel entschieden, sondern vor allem in den einzelnen
    Mitgliedstaaten; denn dort ist der Kern der Staatsschul-
    denkrise. Es ist wichtig, dass wir auch diese Wahlergeb-
    nisse diskutieren; denn es ist in hohem Maße bedenklich,
    wenn in Frankreich und Griechenland mit antieuropäi-
    schen Parolen Wahlkampf geführt wird und in beiden
    Ländern die extremen Parteien gewinnen. In Griechen-
    land ziehen sogar Faschisten ins Parlament ein. Das ist
    nicht gut für die Demokratie, und das ist nicht gut für
    Europa.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Andrej Hunko [DIE LINKE]: Hollande ist auch Extremist, oder was?)


    Im französischen Wahlkampf haben die Zentrumspar-
    tei von Bayrou und die Grünen für Europa geworben.
    Leider müssen wir feststellen, dass die Europakritiker
    von links und rechts im ersten Wahlgang mehr Stimmen
    als Hollande und Sarkozy zusammen bekommen haben,
    die übrigens beide auch nicht gerade mit proeuropäi-
    schen Ideen im Wahlkampf geworben haben. Hollande





    Oliver Luksic


    (A) (C)



    (D)(B)


    hat den Fiskalpakt infrage gestellt. Sarkozy hat viel vom
    starken Frankreich und wenig vom starken Europa ge-
    sprochen und das Schengen-Abkommen infrage gestellt,
    die Reisefreiheit.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Zusammen mit Herrn Friedrich, wenn ich das richtig weiß! Sagen Sie das mal dem Bundesinnenminister!)


    Aber klar ist: Der deutsch-französische Motor wird
    trotz einiger Misstöne im Wahlkampf weiterlaufen. Die
    Vergangenheit hat gezeigt, dass über Parteigrenzen
    hinweg gut zusammengearbeitet wird, ob es Giscard
    d’Estaing und Schmidt waren, Kohl und Mitterrand oder
    Schröder und Chirac. Das ist im Interesse beider Länder
    dringend notwendig und unabdingbar für den Erfolg Eu-
    ropas. Die deutsch-französische Freundschaft ist Staats-
    räson in Deutschland und in Frankreich, und das ist auch
    gut so.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Helmut Kohl sagte einmal: „Ich weiß nicht, was der
    französische Staatspräsident denkt, aber ich denke das-
    selbe.“ Dieser Satz ist heute vielleicht nicht mehr wahr.
    Auch das müssen wir ansprechen und diskutieren. Ge-
    rade wenn es um den Euro geht, gibt es konzeptionell
    große Unterschiede. Wir stehen vor einer großen europa-
    politischen Herausforderung.

    Wenn Herr Hollande – wie auch Herr Sarkozy –
    Wachstum auf Pump finanzieren will, eine andere EZB
    als die Koalition und eine Aufweichung der Stabilitätsre-
    geln will, muss darüber nachgedacht werden. In der grie-
    chischen Innenpolitik berufen sich die Parteien auf die
    Gedanken des neuen Präsidenten und wollen die Schul-
    denrückzahlungen kippen. Das hilft den Griechen nicht
    weiter, und es ist nicht verhandelbar. Ich hoffe, dass der
    neue französische Präsident diesen Fehler korrigiert.

    Sie haben eben gesagt, man dürfe die Politik kritisie-
    ren; das haben Sie bei Sarkozy gemacht. Der Wahlsieg
    von François Hollande basiert auf Versprechungen, die
    so nicht einzuhalten sind: Senkung der Mehrwertsteuer,
    Renteneintrittsalter mit 60, Einfrieren der Benzinpreise.
    Er lehnt die Schuldenbremse ab – ich hoffe, dass sich die
    SPD hierzu einmal positioniert – und will sie nicht in die
    nationale Verfassung übernehmen. Ich halte das für ei-
    nen Fehler.

    Ich hoffe, dass er nicht den gleichen Fehler macht wie
    François Mitterrand in den 80er-Jahren, der nach zwei
    Jahren völlig verfehlter Schuldenpolitik erst im Jahr
    1983 die Wende geschafft hat. Diese unbequeme Bot-
    schaft müssen wir mit unseren französischen Freunden
    diskutieren. Frankreich muss Partner bleiben, wenn es
    darum geht, wieder eine Stabilitätskultur in Europa zu
    etablieren. Alleine schaffen wir das nicht. Dazu brau-
    chen wir unsere französischen Freunde. Wir stehen jetzt
    vor einer zentralen europapolitischen Herausforderung.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Nicht nur die Wahlen in Frankreich zeigen deutlich,
    welchen Einfluss die Politik anderer Länder mittlerweile
    auf Europa, den Euro und damit auch auf uns hat, wenn
    mühsam ausgehandelte Verträge wieder aufgeschnürt

    werden. Auch in Griechenland wurde am Sonntag ge-
    wählt. Dort gestaltet sich die Regierungsbildung leider
    äußerst schwierig. Die einstigen Volksparteien wurden
    abgestraft; beide haben das Land an die Wand gefahren
    und damit die Krise der Währungsunion mit ausgelöst.

    In Griechenland steht für Europa viel auf dem Spiel.
    Wir müssen uns angesichts des instabilen politischen
    Systems Sorgen machen; denn dadurch wird das wacke-
    lige Wirtschaftssystem nicht gerade stabilisiert. Das ei-
    gentliche Problem besteht darin, dass viele Griechen bei
    der Stimmabgabe gedacht haben, die harten Sparaufla-
    gen könnten nachverhandelt werden. Das fordern jetzt
    auch alle Parteien. Dabei muss Griechenland in jedem
    Fall sparen, weil das strukturelle Defizit schon ohne
    Zinszahlungen riesengroß ist.

    Die Zeit drängt. Ich glaube, es ist gut und richtig, dass
    sowohl die Europäische Kommission als auch die deut-
    sche Bundesregierung klar gesagt haben, dass Verträge
    eingehalten werden müssen. Solidarität ist keine Ein-
    bahnstraße. Vertragstreue ist ein zentraler europäischer
    Wert; immerhin leben wir in Europa in einer Gemein-
    schaft des Rechts.

    Das Kernproblem liegt darin, dass 80 Prozent der
    griechischen Bevölkerung, also eine große Mehrheit,
    den Euro wollen, aber keine Parteien wählen, die diesen
    Kurs unterstützen. Wir haben großes Interesse daran,
    dass Griechenland auf europäischem Kurs bleibt. Es
    muss klarer gesagt werden, was die Konsequenzen einer
    unkontrollierten Staatspleite in Griechenland wären.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass die neue grie-
    chische Regierung sowie das griechische Volk eine
    Grundsatzentscheidung treffen müssen, denn ein Ja zum
    Euro, aber ein Nein zu den verabredeten Auflagen pas-
    sen nicht zusammen. Diese Frage muss in Griechenland
    klar beantwortet werden.

    Die Krise des Euro ist im Kern eine Staatsschulden-
    krise. Da hilft die vulgäre Kapitalismuskritik nur wenig
    weiter. Die Staaten müssen sich unabhängiger von den
    Finanzmärkten machen, indem sie weniger Schulden ha-
    ben. Neben dem Sparkurs brauchen wir eine nachhaltige
    Wachstumspolitik, das ist völlig klar. Das Ganze muss
    aber auf finanzpolitischer Solidität aufbauen, denn we-
    der der Euro noch der Markt zerstören die Fundamente
    in Europa. Vielmehr ist es das süße Gift der Schulden. Es
    muss uns gelingen, den Euro zu stabilisieren; denn sonst
    wird in allen Ländern Europas nicht nur der Euro, son-
    dern auch das europäische Projekt infrage gestellt.