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ID1717308700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kirsten Lühmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kollegen! Liebe Kolleginnen!

    Sehr verehrte Gäste! Eine junge Frau stellt ein freizügi-
    ges Foto von sich selbst in ein soziales Netzwerk und
    findet es auf einer privaten Sexseite wieder, deren Server
    in Russland steht. Sie wird ihre Rechte genauso wenig
    geltend machen können wie das Opfer des Einbruch-
    diebstahls aus Reutlingen, das bei Facebook Hinweise
    auf den Täter vermutete. Der Server stand in den USA.
    Die Hinweise konnten nicht erlangt werden.

    Wir reden heute hier sehr viel über Deutschland und
    die EU. Die beiden Beispiele zeigen, dass eine Forde-
    rung aus dem Antrag, den wir heute debattieren, nämlich
    neben den Regelungen für Deutschland und die EU und
    auch den Schutz der Rechte von Bürgerinnen und Bür-
    gern gegenüber Drittstaaten zu sichern, von drängender
    Bedeutung ist.

    Das Internet hat erreicht, was die Politik noch nicht
    geschafft hat – daran arbeiten wir –, nämlich eine welt-
    weite Gemeinschaft, Stärkung und Fortschritt durch Dis-
    kussionen in allen Bereichen der Gesellschaft. Aber ne-
    ben den Chancen dieser Gesellschaft ohne Grenzen gibt
    es natürlich auch Möglichkeiten für unerwünschtes Ver-
    halten. Wir alle sind uns einig: Regeln sind nötig. Aber
    die Frage ist: Wer stellt diese Regeln in einem weltwei-
    ten Netz auf, und wie werden diese Regeln dann durch-
    gesetzt?

    Dieses Thema ist nicht neu. Die EU und die USA ha-
    ben bereits im Jahr 2000 das Safe-Harbor-Abkommen
    getroffen. Dabei geht es um die Speicherung von perso-
    nenbezogenen Daten. Aber auch da ist die Frage der
    Sanktionierung noch unklar. Der G-8-Gipfel hat sich im
    letzten Jahr des Themas angenommen. Präsident
    Sarkozy forderte die „Zivilisierung des Netzes“ mit ent-
    sprechenden Eingriffen. Attac merkte dazu an, der Fokus
    liege bei dieser Forderung wohl einseitig auf der Wirt-
    schaft, und von der Freiheit sei wenig die Rede. Wenn
    ich mir die Worte unseres Staatssekretärs Schröder von
    vorhin vor Augen halte, dann muss ich sagen, dass das
    zu stimmen scheint.

    Der UN-Sonderberichterstatter hat im Juni 2011 zu
    der Frage der Informations- und Meinungsfreiheit fest-
    gestellt: Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den
    konventionellen Medien und dem Netz. Wir müssen auf-
    passen, dass wir die Freiheitsrechte sicherstellen. – Da
    stellt sich mir jetzt die Frage: Wo bleibt eigentlich die
    Bundesregierung in dieser Debatte?


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Das ist eine gute Frage!)


    – Genau, das ist eine gute Frage. – Bei der Antwort habe
    ich etwas gefunden. Die Kanzlerin nimmt Stellung.
    Beim G-8-Gipfel hat sie Stellung genommen, aber weni-
    ger zu den Einschränkungsplänen des französischen Prä-
    sidenten, sondern ihr wichtiges Thema bei den interna-
    tionalen Verhandlungen war: schnelles Internet. Bei der
    UNO hat Deutschland den Bericht noch nicht einmal un-
    terzeichnet.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Hört! Hört!)


    Das heißt, bei einer elementaren Zukunftsfrage, nämlich:
    „Wie wollen wir unsere Gesellschaft organisieren?“, ist
    diese Bundesregierung abgetaucht. Das finde ich un-
    glaublich.


    (Beifall bei der SPD – Gerold Reichenbach [SPD]: Bevor wir nichts machen, machen wir lieber gar nichts!)


    Dabei gibt es doch Beispiele: Im internationalen
    Flugverkehr haben wir die ICAO, im internationalen
    Schiffsverkehr haben wir die IMO. Das heißt, gemein-
    sam mit allen wurden Regeln festgelegt, die für alle ver-
    bindlich sind. Nun weiß auch ich, dass man diese beiden
    Organisationen nicht eins zu eins auf das Netz übertra-
    gen kann. Aber wir haben doch eine Richtung, wohin es
    gehen kann. Die Richtung heißt nicht binationale Ver-
    träge. Die Richtung heißt auch nicht G 8. Die Richtung
    heißt weltweite Standards. Gerade für Deutschland als
    Hochtechnologieland sind Freiheit und Sicherheit im
    Netz sowohl für die Wirtschaft als auch für die Zivilge-
    sellschaft elementar wichtig. Und was hören wir dazu
    von der Bundesregierung? Dröhnendes Schweigen,
    meine Herren und Damen. Reden Sie endlich, Frau
    Merkel!


    (Beifall bei der SPD)


    Die Menschen in diesem Land haben ein Recht darauf,
    dass sich die Regierung hier für ihre Interessen einsetzt.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Wir danken Ihnen, Frau Kollegin. – Nächster Redner

in unserer Aussprache ist für die Fraktion der FDP unser
Kollege Sebastian Blumenthal. Bitte schön, Kollege
Sebastian Blumenthal.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sebastian Blumenthal


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben

    jetzt schon einige Debattenbeiträge zu den Anträgen ge-
    hört, die Sie von Bündnis 90/Die Grünen uns hier vorge-
    legt haben. Ich möchte in meinem Beitrag auf den Antrag
    von Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 17/8161 ein-
    gehen. Das ist der Antrag zu Datenschutz und Verbrau-
    cherschutz in sozialen Netzwerken.

    Lieber Herr Kollege von Notz, wir stimmen mit Si-
    cherheit in vielen Punkten überein, gerade wenn es da-
    rum geht, darauf hinzuweisen, dass die bestehenden Da-
    tenschutzgesetze von den Dienstebetreibern, namentlich
    Facebook und Google, nicht immer vorbildlich eingehal-
    ten wurden. Das eint uns. Gleichwohl sind in Ihrem An-
    trag auch einige Punkte aufgeführt, zu denen ich, wie so
    häufig, sagen muss: Die Arbeit ist im Detail nicht ganz
    gelungen.





    Sebastian Blumenthal


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist auch gut, wenn wir uns unterscheiden!)


    Darauf möchte ich im Folgenden gezielt eingehen.

    Sie fordern die Bundesregierung und die Regierungs-
    fraktionen auf, sich offensiver mit dem Thema zu be-
    schäftigen. Genau das findet statt. Herr von Notz, Sie
    waren selbst dabei. Wir haben uns im Unterausschuss
    Neue Medien mehrfach mit Google und Facebook aus-
    einandergesetzt, unter Beteiligung des Bundesinnen-
    ministeriums und des Verbraucherministeriums.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Unfruchtbar war das!)


    Die handelnden Akteure waren dort vertreten und haben
    ihre Position dargestellt.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und was ist passiert? – Gerold Reichenbach [SPD]: Und was ist herausgekommen?)


    – Gut, dass Sie danach fragen. – Wir haben dort einen
    Erfolg erzielt. Sie erinnern sich, dass der Dienst
    Google+, ein Konkurrent von Facebook im Bereich so-
    zialer Netzwerke, im letzten Jahr versucht hat, die Ver-
    wendung von Pseudonymen bei der Nutzung des Diens-
    tes nicht zuzulassen. Das war ein klarer Verstoß gegen
    das Telemediengesetz in Deutschland. Wir haben
    Google+ in der Sitzung des Unterausschusses mit die-
    sem Umstand konfrontiert. Wir haben schon vorher
    Druck ausgeübt. Es gab offene Briefe, auch von Parla-
    mentariern; Sie waren mit dabei. In der Sitzung des Un-
    terausschusses Neue Medien hat Google+ klargestellt,
    dass das offensichtlich dann doch ein Versehen war. Die
    Pseudonyme dürfen wieder verwendet werden. Die
    Rechtskonformität mit dem Telemediengesetz wurde
    hergestellt.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Das zeigt, dass sie sich an ein bestehendes Gesetz halten! Das ist ja schon ganz beachtlich! Also wirklich!)


    Hier den Eindruck zu erwecken, man schaue einfach nur
    zu und tue nichts, ist nicht zielführend. Das Gegenteil ist
    der Fall, und das können wir mit Fakten belegen.

    Ich möchte nun auf Punkt III.4 Ihres Antrags einge-
    hen. Sie möchten gesetzlich regeln, dass Maßnahmen zu
    ergreifen sind, „die grundsätzlich die Auslesbarkeit von
    Profilen und nutzergenerierten Inhalten durch Suchma-
    schinen ausschließen“. Wer die Souveränität und die
    Entscheidungsfreiheit von Nutzern ernst nimmt, kann so
    etwas auf gar keinen Fall gesetzlich regeln wollen. Ich
    erinnere daran, dass zum Beispiel das Businessnetzwerk
    Xing die Möglichkeit bietet, dass sich Nutzer zum
    Zweck der Jobsuche mit ihren eigenen Profilen darstel-
    len. Diese Menschen machen das ganz bewusst. Sie
    publizieren dort ganz bewusst ihre Skillprofile, also ihre
    Fähigkeitsprofile, um über die Suchmaschine entspre-
    chend gefunden zu werden. Deswegen geben sie Stich-
    worte ein, die auf Branchenschwerpunkte hinweisen
    oder auf besondere Fähigkeiten, zum Beispiel im Be-
    reich Softwareentwicklung und Programmierung.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU])


    Gesetzlich regeln zu wollen, dass das nicht mehr passie-
    ren darf, dass Suchmaschinen das nicht mehr auslesen
    dürfen, widerspricht komplett den Gedanken von Wahl-
    freiheit und Nutzersouveränität. Dafür stehen wir von
    der Fraktion der Freien Demokratischen Partei unbe-
    dingt.

    Es gibt trotz vieler Gemeinsamkeiten also gute
    Gründe, Ihren Antrag abzulehnen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)