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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Tack


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herzlichen Dank, Herr Kollege. Ich glaube, an dieser

    Stelle merken wir, wie hoch die Anforderungen sein
    müssen, die wir an den Datenschutz stellen. Das gilt vor
    allem im Hinblick darauf, wie schnell sich die Daten-
    schutzbestimmungen und die Einstellungen in den sozia-
    len Netzwerken verändern. Man hat es nämlich zum Ziel
    des wirtschaftlichen Interesses gemacht, zu sagen: Die
    Einstellungen für einen gesicherten Datenschutz im Netz
    werden ständig geändert. Es gehört zum Geschäftsmo-
    dell, bei den Schutzbestimmungen immer wieder Verän-
    derungen herbeizuführen. Man will die Schnelllebigkeit
    im Netz nutzen, sodass die jungen Leute und alle ande-
    ren dies nicht mitbekommen. Das ist doch reines Ge-
    schäftsinteresse. Hier gilt es eine Schutzfunktion einzu-
    bauen. Darum wollen wir im Datenschutz Regelungen
    einführen, die über die Haltung „Wenn ihr euch selber
    nicht genügend informiert, dann seid ihr eben schutzlos“
    hinausgehen.

    Lassen Sie mich fortfahren.


    (Manuel Höferlin [FDP]: Sie haben meine Frage nicht beantwortet!)


    Auch und insbesondere für die ältere Generation sind
    folgende Fragen wichtig: Wie schützen wir im Netz?
    Wie kann man erreichen, dass jeder ein eigenes Interesse
    an seinen Zugängen entwickelt? Wie schaffen wir es, die
    Verbraucherinnen und Verbraucher im Hinblick auf die
    Einwilligungsvorbehalte über nötige und einzuhaltende
    Schutzfunktionen zu informieren, bevor mit ihren Daten
    gearbeitet wird? – Die Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher müssen wissen, welche Daten von ihnen erhoben
    werden und was mit ihren Daten geschieht. Darüber
    müssen sie von vornherein eine klare Vorstellung haben,
    und dem müssen sie auch zugestimmt haben. Sie dürfen
    sich nicht darauf verlassen, dass die Schutzbestimmun-
    gen schon ausreichen und die Daten nicht missbräuch-
    lich verwendet werden.

    Insbesondere wenn es um das Ausspionieren des
    Surfverhaltens von Verbraucherinnen und Verbrauchern
    geht, ist es wichtig, dass die Bundesregierung die
    EU-Cookie-Richtlinie in nationales Recht umsetzt; das
    wurde bereits mehrfach angesprochen. Wir wollen die-
    sen Schutz; er muss klar und deutlich umgesetzt werden.

    Ich komme zum Schluss. Wenn es um die Daten im
    Internet geht, die als Wirtschaftsgut gelten, ist ein Ver-
    braucherschutz mit entsprechenden Informationen, mit
    Transparenz und mit einer Kontrolle sämtlicher Vor-
    gänge im Internet unabdingbar. Diesen Schutzgedanken
    müssen wir auf europäischer Ebene regeln; das ist ganz
    klar. Aber auch auf nationaler Ebene müssen wir unsere
    Regelungskompetenzen ernst nehmen und, soweit erfor-
    derlich, die notwendigen gesetzlichen Maßnahmen er-
    greifen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Kollegin Kerstin Tack. – Nächste

Rednerin für die Fraktion der FDP ist unsere Kollegin
Gisela Piltz. Bitte schön, Frau Kollegin Gisela Piltz.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gisela Piltz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Verehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kol-

    legen! Ich denke, es ist klar, was jetzt kommt, nach den
    Reden von Herrn von Notz und von Herrn Reichenbach.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dass bei Rot-Grün alles viel schlimmer war! – Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    – Danke. Warum sagt ihr es denn nicht selber? – Ich
    habe einmal den Koalitionsvertrag von 1998 mitge-
    bracht. Darin findet sich kein einziges Wort zum Daten-
    schutz. Dort steht aber:

    Wir setzen uns in der EU zur Stärkung der Inneren
    Sicherheit und zur Gewährleistung der Bürger-
    rechte folgende Ziele:

    Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusam-
    menarbeit bei der Verbrechensbekämpfung sowie
    Ausbau von Europol unter Gewährleistung der ge-
    richtlichen Kontrolle und der Befassungsrechte des
    Europäischen Parlaments.

    Datenaustausch schon; aber Datenschutz hatten Sie nicht
    auf dem Schirm.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war vor 14 Jahren! Es geht ums Jetzt!)


    Im Koalitionsvertrag 2002 – das ist noch gar nicht so
    lange her –


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nur zehn Jahre!)


    stand Folgendes:

    Wir werden das Datenschutzrecht auf der Grund-
    lage der Vorarbeiten der 14. Legislatur umfassend
    reformieren.

    Darauf warten wir bei Ihnen bis heute.

    Der Schutz der Daten der Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer wird erstmals in einem eigenen Ge-
    setz verankert.

    Das hören Herr Frieser und ich besonders gerne. Herzli-
    chen Glückwunsch, Herr Kollege!


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Da haben Sie doch auch nichts hingekriegt!)


    – In der Realität haben Sie nichts gemacht; wir arbeiten
    wenigstens daran. Das unterscheidet uns.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Nur am Schutz der Arbeitgeber, nicht am Schutz der Arbeitnehmer! Das ist ein Unterschied! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Thema verfehlt, Frau Piltz!)


    Weil es so schön ist: Es gab ein Terrorismusbekämp-
    fungsgesetz, ein Finanzmarktförderungsgesetz, ein
    GKV-Modernisierungsgesetz, ein Gesetz zur Änderung





    Gisela Piltz


    (A) (C)



    (D)(B)


    des Bundesgrenzschutzgesetzes, ein Steueränderungsge-
    setz, ein Telekommunikationsgesetz, ein EU-Passagier-
    datenabkommen und ein Gesetz zur Neuregelung von
    Luftsicherheitsaufgaben. All das sind Regelungen aus
    Ihrer Zeit, bei denen Sie sich nicht um den Datenschutz
    gekümmert haben. Wir brauchen von Ihnen keine Beleh-
    rung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welches Gesetz haben Sie denn jetzt geändert mit Ihrer Mehrheit? Kein einziges wurde abgeändert!)


    Wenn wir hier und heute über einen europäischen
    Rechtsrahmen für den Datenschutz reden, geht es im Er-
    gebnis um nicht mehr und nicht weniger als die nahezu
    vollständige Ersetzung, das heißt Außerkraftsetzung, des
    nationalen Datenschutzrechtes. Entsprechend sorgfältig
    sollten wir alle uns mit den Entwürfen beschäftigen.


    (Zuruf des Abg. Gerold Reichenbach [SPD])


    – Hören Sie auf, zu blöken. – Zunächst ist es gut und
    richtig, dass die Ansätze der Kommission mehr sind als
    eine Lex Google oder eine Lex Facebook. Es geht um
    eine harmonisierte Rechtsordnung im gesamten Binnen-
    markt und damit auch außerhalb der virtuellen Welt. Das
    muss man sehen; denn wir reden hier nur über die virtu-
    elle Welt. Es geht um allgemein verbindliche Rechte für
    die Betroffenen und um einheitliche Spielregeln für
    sämtliche Branchen. Wir alle wissen: Manches, was für
    uns ein kleiner Schritt ist – ich spreche in diesem Zu-
    sammenhang zum Beispiel vom Datenschutzbeauftrag-
    ten –, ist ein großer Schritt für Europa. Das sollten wir
    nie vergessen.

    Die uns vorliegenden Anträge sind eine ordentliche
    Diskussionsgrundlage. Wir freuen uns, dass damit end-
    gültig die Modernisierung des Datenschutzrechtes ange-
    stoßen wird.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie reden von unseren Anträgen, hoffe ich!)


    Wir finden die holzschnittartigen Vorwürfe, die Sie uns
    immer machen, nicht ganz passend, weil sie nicht der
    Sache dienen.

    Wir haben natürlich auch Kritik; das ist klar. Vor al-
    lem im nicht öffentlichen Bereich sollte sich eine unmit-
    telbar wirkende Verordnung und der damit verbundene
    hohe Grad der Harmonisierung sowohl auf alle Unions-
    bürger als auch auf die datenverarbeitende Wirtschaft
    positiv auswirken, dies vor allem deshalb, weil künftig
    auch solche Unternehmen vom Rechtsregime der EU er-
    fasst werden, die ihren Sitz nicht in der EU haben; da-
    rauf ist schon hingewiesen worden. Ein hoher Harmoni-
    sierungsgrad darf auf der anderen Seite nicht dazu
    führen, dass das hohe deutsche Datenschutzniveau un-
    terschritten wird; darauf werden wir sehr sorgfältig ach-
    ten.

    Es geht hier um Grundrechtseingriffe. Da muss man
    ganz klar sagen – das war bei einigen von Ihnen nicht so
    ganz klar –: Es geht im Verhältnis zwischen den Betrof-

    fenen und den verantwortlichen nicht öffentlichen Stel-
    len vor allen Dingen um die Betätigung und Ausübung
    von Grundrechten. Nach unserer Einschätzung muss das
    noch klarer herausgearbeitet werden. Das fehlt uns in
    den Anträgen.

    Ich wende mich an die Kollegen von den Grünen. Aus
    unserer Sicht lässt sich bei Ihren Vorschlägen ein auffäl-
    liges Missverhältnis zulasten des Datenschutzes bei der
    polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit erkennen.
    Zu den Vorstellungen der Europäischen Kommission,
    wie der Schutz der Bürgerrechte gerade in diesem sen-
    siblen Bereich in Zukunft ausgestaltet sein soll, sagen
    Sie gar nichts; aber das wundert einen nicht wirklich.

    Am Ende haben auch wir noch viele Kritikpunkte. Ei-
    nige sind hier schon, verstreut über alle Reden, genannt
    worden. Auch wenn man sich mit der europäischen Sa-
    che beschäftigt, gibt es noch viele Kritikpunkte. So stellt
    sich etwa die Frage, ab welcher Größe der Unternehmen
    es Datenschutzbeauftragte geben sollte. Die Tatsache,
    dass dort 45 Rechtsetzungsakte vorgesehen sind, kann
    man als stolzer Parlamentarier nicht hinnehmen. Wir
    werden uns darum kümmern müssen, dass viele Sachen
    nicht direkt geregelt werden. Die Fragen, wie wir das
    Bußgeld, das Verbandsklagerecht und die Altersgrenze
    regeln, sind angesprochen worden.

    Frau Kollegin Tack, ich wundere mich schon, dass
    Sie für die SPD eine nicht gegenderte Rede halten und
    nur von Paul reden dürfen. Bei uns müsste man schon
    von Paul und Paula sprechen.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Paula ist doch durch die Zwischenfrage der FDP geklaut worden!)


    Wenn Sie schon das Beispiel des 13-jährigen Paul nen-
    nen, dann hätte ich mir schon – das hätte ich mir ge-
    wünscht – eine Äußerung zu der Altersgrenze auf euro-
    päischer Ebene gewünscht. Denn es ist aus unserer Sicht
    nicht hinzunehmen, dass das total undifferenziert ist.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Das hat sie doch gesagt!)


    – Ja, der erwähnte Paul war 13. Wir wissen immer noch
    nicht, ob es ihn gibt. Wir würden ihn gerne kennenler-
    nen. – Wir werden sicherlich alle gemeinsam daran ar-
    beiten, dass der Datenschutz in Europa und damit in
    Deutschland noch besser wird.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)