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ID1717306200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan Korte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Lieber Kollege, ich habe Ihnen doch eben zugestan-

    den – ich versuche, hier auf Sachpolitik einzugehen –,
    dass in diesem einen Fall – als Linker fällt es mir durch-
    aus schwer, das auch auszusprechen – die FDP in der Tat
    richtig liegt.

    Das Problem ist aber, dass der Zustand Ihrer Partei
    uns nicht große Hoffnung macht, dass Sie sich in der
    Frage der Vorratsdatenspeicherung gegen die CDU/CSU
    durchsetzen werden. Deswegen habe ich gesagt: In die-
    sem Punkt haben Sie unsere Unterstützung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn wir über Europa und Datenschutz reden, dann
    muss es doch wohl erlaubt sein, auf die Frage der Vor-
    ratsdatenspeicherung einzugehen, die viele Menschen
    bewegt. Es ist komisch, dass darauf noch nicht eingegan-
    gen wurde. So sieht es aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Um zum Thema zurückzukommen: Wir reden davon
    – das ist die Position der Linken, und ich finde, das wird
    im Antrag der Grünen auch sehr gut dargestellt –, dass
    wir eine Umkehr in der europäischen Innenpolitik brau-
    chen. Auch die Linke ist in der Tat dafür, dass die Daten-
    schutzstandards in der Europäischen Union harmonisiert
    werden. Ich glaube, darin sind wir uns alle einig.

    Die Frage ist aber: Auf welchem Niveau werden sie
    harmonisiert? Das ist doch die Frage in der Auseinander-
    setzung, die wir haben. Die Linke tritt dafür ein, die Har-
    monisierung auf dem höchstmöglichen Niveau durchzu-
    setzen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie wollen das niedrigstmögliche Niveau. Das ist der
    Unterschied, um den es hier heute geht.

    Deswegen ist der Antrag der Grünen richtig. Wie es
    in diesem Antrag richtig formuliert worden ist, darf es zu
    keinerlei Absenkungen des Datenschutzniveaus kom-
    men. Dabei ist noch einmal anzumerken – das darf man
    nicht vergessen –, dass das Datenschutzniveau, das wir
    haben, nicht vom Himmel gefallen ist, sondern relativ
    heftig erkämpft und erstritten worden ist von Bürger-
    rechtlern, von Bürgerrechtsorganisationen und vielen an-
    deren. Allein deswegen gilt es schon, dieses hohe Ni-
    veau anzuheben und auf diesem Niveau eine europäische
    Harmonisierung hinzubekommen.

    Zweiter Punkt zu dem Antrag. Ich glaube, wenn wir
    über Europa und Datenschutz sprechen, dürfen wir eines
    nicht vergessen: Es geht natürlich nicht, dass – ich
    nehme einmal das Beispiel biometrischer Merkmale in
    Pässen – die Bundesregierung über Europa Gesetze ein-
    bringt und dann sagt: Das kommt von Europa, es gibt

    keine Alternative dazu. – Das muss dringend geändert
    werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es wäre schön, wenn diese Bundesregierung nicht als
    Anwalt immer neuer Überwachungsmöglichkeiten über
    den Umweg Europa auffallen würde, sondern wenn sie
    als Anwalt und Garant eines hohen Datenschutzstan-
    dards in Europa agieren würde. Das wäre mal was
    Neues.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Jetzt möchte ich zu dem anderen Antrag kommen,
    den wir heute beraten und der sich mit der Unabhängig-
    keit des Bundesdatenschutzbeauftragten befasst. Auch
    das hat in der Tat mit Europa zu tun. Das zeigt die ganze
    Zweischneidigkeit und Differenziertheit der europäi-
    schen Innenpolitik, in der nicht alles schlecht, aber eben
    auch nicht alles gut ist.

    In diesem Falle gibt es ein wirklich gutes Urteil des
    EuGH, in dem es heißt: Die Datenschützer müssen – ich
    zitiere – „vor jeglicher Einflussnahme von außen ein-
    schließlich der unmittelbaren oder mittelbaren Einfluss-
    nahme des Bundes oder der Länder sicher sein …“. Das
    ist ein wegweisendes Urteil. Wenn Sie wegen Vertrags-
    verletzungsverfahren in große Panik verfallen, verstehe
    ich nicht, warum Sie dieses Urteil des EuGH nicht zum
    Anlass nehmen, um an der Situation etwas zu ändern. Es
    ist doch höchste Eisenbahn, das zu tun. Wir würden Sie
    in diesem Falle dabei unterstützen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn wir über die Unabhängigkeit des Bundesdaten-
    schutzbeauftragten sprechen, dürfen wir nicht nur über
    die institutionelle Unabhängigkeit reden – das ist zu
    Recht hier schon angesprochen worden –, sondern – und
    das ist natürlich ganz entscheidend in der Politik – wir
    müssen auch über die finanzielle Unabhängigkeit, die
    haushalterische Unabhängigkeit des Bundesbeauftragten
    für den Datenschutz sprechen. Denn – auch das ist in
    dem Antrag richtig angedeutet – es gibt immer mehr Da-
    teien; die Speicherung nimmt zu. Es gibt übrigens er-
    freulicherweise auch ein immer größeres Bewusstsein
    für Fragen des Datenschutzes. Allerdings sind die Mittel
    des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die In-
    formationsfreiheit nicht kongruent mit den neuen He-
    rausforderungen gestiegen. Will man eine richtige Unab-
    hängigkeit, ist mehr Personal notwendig, damit der
    Bundesbeauftragte endlich mit der zunehmenden Spei-
    cherung Schritt halten und analog dazu seinen Prüfauf-
    gaben nachkommen kann. Dafür ist seine finanzielle Un-
    abhängigkeit notwendig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zu überlegen ist auch, ob wir nicht bei Gesetzen, die
    für den Bundesbeauftragten für den Datenschutz einen
    erhöhten Personalaufwand mit sich bringen – ein aktuel-
    les Beispiel sind die Dateien zum Thema Rechts-
    extremismus –, die dafür notwendigen Kosten im Ge-
    setzgebungsverfahren berücksichtigen sollten. Das ist





    Jan Korte


    (A) (C)



    (D)(B)


    vielleicht eine konkrete Idee, über die wir uns interfrak-
    tionell verständigen können.

    Zu dem letzten Antrag, der heute beraten wird, ist
    schon viel gesagt worden. Rund 48 Prozent der bundes-
    deutschen Bevölkerung kommunizieren in sozialen
    Netzwerken. Erfreulich ist, dass es aufgrund vieler De-
    batten und politischer Entwicklungen bei den dort Akti-
    ven zunehmend ein Bewusstsein für Fragen des persönli-
    chen Datenschutzes und die persönliche Integrität gibt.
    Das ist, glaube ich, eine sehr gute Entwicklung. Es ist
    völlig logisch, dass beispielsweise Facebook oder
    Google völlig andere Interessen haben. Im Kapitalismus
    ist das so; das ist zunächst so festzuhalten. Deswegen ist
    an dieser Stelle der Staat gefragt. Alle Selbstverpflich-
    tungserklärungen, auf die die FDP, die CDU und die
    CSU setzen, haben sich in allen Politikbereichen – seien
    es die Umweltfragen in den 80er-Jahren oder heute das
    Thema soziale Netzwerke und Fragen des Datenschutzes –
    als völlige Lach- und Luftnummern entpuppt. Das
    müsste einem klar sein, wenn man die Fakten zur Kennt-
    nis nimmt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Daher bringen Selbstverpflichtungen überhaupt nichts.
    Sinnvoll ist vielmehr, dass jeder, der sich in den sozialen
    Netzwerken bewegt, selber aufpasst und versucht, so
    weit wie möglich zu steuern, was er dort tut und was er
    dort einstellt. Entscheidend ist aber, dass wir mit Selbst-
    verpflichtungen der großen Konzerne nicht weiterkom-
    men. Hier muss vor Ort und in Europa staatlicherseits
    eingegriffen werden. Deswegen unterstützen wir den
    vorliegenden Antrag zu diesem Thema.

    Ich komme zum Schluss. Ich glaube, dass der Daten-
    schutz ein zentrales Anliegen von uns allen sein sollte.
    Zumindest für den Großteil der Opposition kann ich fest-
    stellen, dass das der Fall ist. Bei der FDP ist davon leider
    nicht viel übrig geblieben. Das wäre vielleicht eine Mög-
    lichkeit, sich in dieser Frage zu profilieren.


    (Gisela Piltz [FDP]: Ehrlich gesagt, Herr Korte, kann ich auf Ihre Ratschläge wirklich verzichten!)


    – Sie sagen, Sie können auf die Ratschläge verzichten.
    Das glaube ich angesichts Ihrer Wahlergebnisse nicht.
    Sie sollten ein paar Ratschläge annehmen. Dann wären
    Sie vielleicht erfolgreicher.

    Aber davon abgesehen glaube ich, dass Datenschutz
    nicht nur ein Thema für Fachpolitiker, sondern auch ein
    großes Thema für die Öffentlichkeit ist.


    (Gisela Piltz [FDP]: Zu dem Thema kann ich mir von der Linken sowieso nichts sagen lassen!)


    Ich glaube darüber hinaus, dass Datenschutz ein elemen-
    tares Abwehrrecht gegenüber dem Staat und einer un-
    kontrollierbaren Wirtschaftsmacht in Deutschland und
    Europa ist. Das ist eine ganz entscheidende Feststellung.


    (Gisela Piltz [FDP]: Dann haben Sie aber die Grundrechte nicht ganz verstanden!)


    Ich gehe abschließend noch ein Stück weiter: Ich glaube,
    der Datenschutz ist ein offensives Bürgerrecht, und er
    muss, gerade wenn wir über Europa reden, als Mittel des
    Protests und der Unangepasstheit dienen, um endlich ein
    solidarisches und soziales Europa zu schaffen. Das funk-
    tioniert mit Ihrer Trümmertruppe leider nicht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Jan Korte. – Nächster Redner

für die Fraktion der CDU/CSU ist unser Kollege
Michael Grosse-Brömer. Bitte schön, Herr Kollege.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Grosse-Brömer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich bin doch einigermaßen zufrieden, dass
    Sie, Herr Korte, zum Schluss doch noch die Kurve zur
    Sozialpolitik gekriegt haben; mir hätte das sonst gefehlt.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Ja, das ist zwanghaft bei mir!)


    – Deswegen sind Sie auch in Ihrer Fraktion und nicht in
    unserer.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Das stimmt! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Er ist ein guter Mann!)


    Datenschutz war natürlich auch schon zu früheren
    Zeiten eine Aufgabe, nur einfacher zu handeln. Es gibt
    noch ein paar Kolleginnen und Kollegen in meinem Al-
    ter. Wir wissen noch, dass man Briefe auch handschrift-
    lich verfassen und dann verschicken kann. Wer wollte,
    dass der Inhalt nicht bekannt wird, packte diesen Brief
    einfach nur in einen Umschlag. Wer vielleicht sogar be-
    wusst wollte, dass der Inhalt bekannt wird, schrieb eine
    Postkarte oder eine Ansichtskarte.


    (Gisela Piltz [FDP]: Offener Brief! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das konnte er sogar anonym machen!)


    Jedenfalls entschied der Absender immer selbst, in wel-
    chem Maß Datenschutz für ihn wichtig oder gegebenen-
    falls völlig unwichtig war. Der Staat hat dann etwas ganz
    Sinnvolles gemacht. Er hat für die Fälle, in denen der
    Bürger entschieden hat, dieser Brief wird in einem ge-
    schlossenen Kuvert verschickt, den Inhalt durch das
    Postgeheimnis geschützt. Ich glaube, der Staat hat jetzt
    die Aufgabe, Wege zu finden, wie man den Datenschutz
    auf der Grundlage der Wünsche der Menschen sichert.


    (Kerstin Tack [SPD]: Richtig! – Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Vorratsdatenspeicherung!)


    – Dazu komme ich gleich noch.


    (Zuruf der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])






    Michael Grosse-Brömer


    (A) (C)



    (D)(B)


    – Aber Sie sind doch im Ausschuss nicht so unruhig und
    schon gar nicht so ungeduldig, Frau Kollegin.

    Ich gehe mit meiner Fraktion jedenfalls vom mündi-
    gen Bürger aus,


    (Beifall des Abg. Dr. Peter Röhlinger [FDP])


    der erst einmal selbst entscheidet, ob er Datenschutz will
    oder nicht. Ich glaube, das ist die richtige Grundlage, im
    Übrigen auch beim Verbraucherschutz. Wir als Union
    und vielleicht auch als Koalition unterscheiden uns da
    von Ihnen. Sie trauen den Menschen nicht zu, für sich
    selbst verantwortlich sein zu können. Ich möchte nicht,
    dass der Staat mir mein Leben grundsätzlich erklärt und
    alles vorschreibt. Ich möchte erst einmal selbst entschei-
    den, was ich will und was ich nicht will, auch im Hin-
    blick auf den Datenschutz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)