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ID1717305500

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Metadaten
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    Vokabeln: 26
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerold Reichenbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich sage: Wir sind für unabhängige Datenschutzbe-

    auftragte, für ein breites Datenschutzrecht, auch hier in
    Deutschland. Deswegen unterstützen wir auch an dieser
    Stelle den Antrag der Grünen. Werden Sie endlich im
    Sinne des Datenschutzes tätig, und verharren Sie nicht in
    Ihrer abwartenden und industriehörigen Haltung!

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Reichenbach. – Nächster Red-

ner ist der Staatsminister der Justiz, für Integration und





Vizepräsident Eduard Oswald


(A) (C)



(D)(B)


Europa aus Hessen, Herr Kollege Jörg-Uwe Hahn. Bitte
schön, Herr Kollege Jörg-Uwe Hahn.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Florian Hahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Ich sage vielen herzlichen Dank, dass ich
    heute die Möglichkeit habe, als stellvertretender Minis-
    terpräsident des Landes Hessen, aber auch als Sprecher
    der Justizministerkonferenz zu Ihnen zu sprechen und
    Ihnen die Überlegungen, die wir in der Länderkammer
    zum Thema EU-Datenschutz-Grundverordnung und Da-
    tenschutzrichtlinie angestellt haben, vorzutragen. Zeit-
    gleich berät ja auch der Bundesrat über dieses Thema.

    Ich kann bestätigen, Kollege Reichenbach, dass wir
    Hessen eine besondere Empathie für das Thema Daten-
    schutz haben. Das erste Datenschutzgesetz überhaupt ist
    in Hessen im Jahre 1970, übrigens damals von einer so-
    zial-liberalen Regierung, Herr Kollege Reichenbach
    – lange ist es her –, verabschiedet worden.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Das waren noch Zeiten! Da hatten Sie mehr Prozente! Da waren Sie noch nicht bei 1,2 Prozent! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gute alte Zeiten! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Da war die FDP noch in der Mitte!)


    Wir haben damals aber nicht nur das Datenschutzgesetz
    verabschiedet, sondern auch einen unabhängigen Daten-
    schutzbeauftragten für die öffentliche Verwaltung in
    Hessen installiert.

    Ich möchte Ihnen, meine sehr verehrten Damen und
    Herren, sagen, dass wir uns in den letzten Wochen in den
    Ausschüssen des Bundesrats sehr ausführlich sowohl mit
    der Verordnung auf der einen Seite wie auch mit der
    Richtlinie auf der anderen Seite auseinandergesetzt ha-
    ben. Ich gehe davon aus, dass die meistens einstimmig
    gefassten Beschlüsse nachher auch vom Plenum des
    Bundesrates so bestätigt werden.

    Was ist unsere Überlegung? Wir begrüßen zum einen
    ausdrücklich, dass es eine Reform des Datenschutzrech-
    tes in Europa gibt. Die technische Entwicklung und der
    gewandelte gesellschaftliche Umgang mit personenbe-
    zogenen Daten lassen die alte Datenschutzrichtlinie aus
    dem Jahre 1995 als ungenügend erscheinen bzw. alt aus-
    sehen. In einer Zeit – einige Vorredner haben es ja schon
    angemerkt –, in der Informationen selbst zur Handels-
    ware geworden sind, in der neue Informations- und
    Kommunikationsangebote, zum Beispiel Google oder
    Facebook, eine ganz andere Art von Umgang mit perso-
    nenbezogenen Daten hervorgerufen haben, hat sie nichts
    mehr zu bieten.

    Darüber hinaus – das ist der zweite Gedanke – sind
    wir Ländervertreter im Bundesrat uns einig darüber, dass
    es eine Reihe von Gebieten gibt, in denen eine nationale
    Regulierung keinen Sinn mehr macht. Das Thema Face-
    book und das Thema Google wurden eben angespro-

    chen. Wenn Wirtschaftsunternehmen, die personenbezo-
    gene Daten verarbeiten, bei der Wahl ihres Standortes
    eine Art Cherry-Picking machen können, ihn also da-
    nach aussuchen können, wo es die aus ihrer Sicht besten
    datenschutzrechtlichen Regelungen gibt, ist klar, dass
    eine nationale Regulierung in diesem Bereich nicht aus-
    reicht.

    Ebenfalls, meine sehr verehrten Damen und Herren,
    möchte ich Ihnen auch die Kritik der Länderkammer
    vortragen, die sich insbesondere auf zwei Gebiete be-
    zieht.

    Da ist zum einen die kritische Frage: Ist denn eigent-
    lich eine entsprechende Kompetenz vorhanden, in Form
    einer EU-Verordnung alles und jedes zu regeln? Ich
    möchte darauf hinweisen: Beim Thema Schufa, also bei
    der Frage „Wie gehen entsprechende Organisationen mit
    der Verarbeitung von personenbezogenen Daten um?“,
    haben Sie, der Deutsche Bundestag, eine Änderung des
    Bundesdatenschutzgesetzes, übrigens in enger Abspra-
    che mit den Ländern, vorgenommen. Ich sage das, damit
    Sie alle darüber Bescheid wissen: So etwas wird es künf-
    tig nicht mehr geben, weil dann die entsprechende
    Rechtszuständigkeit ausschließlich auf europäischer
    Ebene liegt. Wir sind der Auffassung, dass das falsch ist.
    Wir sind der Auffassung, dass man, wenn man über den
    Standard hinausgehen will – in Deutschland liegt ja der
    Datenschutz in vielen Gebieten über dem europäischen
    Standard, auch über dem künftigen europäischen Stan-
    dard –, das auch machen können oder dürfen sollte. Aber
    das wäre dann aufgrund der Strukturen des europäischen
    Rechts nicht mehr möglich.

    Das Zweite ist – auch das ist eben schon angespro-
    chen; ich will es einmal etwas polemisch formulieren –:
    Die Unabhängigkeit der Datenschutzbeauftragten – wir
    in Hessen sind ja stolz darauf, dass wir dieses Amt als
    Erste eingeführt haben – wird abgeschafft. Dieses Amt
    gehört dann in die Struktur der europäischen Regulie-
    rung, und die Kommission entscheidet über diese Fra-
    gen. Ich halte das, liebe Kolleginnen und Kollegen, auf
    alle Fälle für bedenklich und – wenn ich ganz ehrlich bin –
    eigentlich für falsch.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin der festen Überzeugung, dass wir es anders orga-
    nisieren müssen.

    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, ich
    glaube, dass der Deutsche Bundestag die Chance nutzen
    sollte, wenn der Bundesrat heute in diesen beiden Berei-
    chen die Subsidiaritätsrüge erhebt. Ich bin eben auch als
    Europaminister angekündigt worden. Wie ich weiß,
    kann man nicht immer – ein Kollege hat es angespro-
    chen – mit dem Zeigefinger durch Brüssel gehen und sa-
    gen: Europäisches Recht muss sich an deutsches Recht
    halten. – Deshalb bin ich bei Subsidiaritätsrügen aus
    Prinzip sehr zurückhaltend. Die hier behandelte Frage ist
    so wichtig, dass wir sie weiterhin auf die Tagesordnung
    setzen müssen.

    Wir sollten in Deutschland weiterhin ein sehr moder-
    nes Datenschutzrecht haben. Im Sinne der Subsidiarität





    Staatsminister Jörg-Uwe Hahn (Hessen)



    (A) (C)



    (D)(B)


    sollten wir die entsprechenden Kompetenzen in den Län-
    dern belassen. Aber natürlich muss es im Hinblick auf
    den grenzüberschreitenden Verkehr auch ein europäi-
    sches Recht geben.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)