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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ole Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Es ist schon interessant, zu hören, dass die Grü-
    nen plötzlich den Staat auffordern, tätig zu werden,


    (Gisela Piltz [FDP]: Das ist aber nichts Neues! So sind sie doch immer, in letzter Zeit! – Gegenruf des Abg. Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt haben Sie ihn wieder lieb? – Gegenruf der Abg. Parl. Staatssekretär Dr. Ole Schröder Gisela Piltz [FDP]: Ich habe jeden von Ihnen mal lieb! Ich bin da wählerisch!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    dass sie die Autorität des Staates einfordern, wenn es da-
    rum geht, Sicherheit für die Bürger zu erlangen. Da
    kommen wir uns sehr nahe. Wir sind auch der Auffas-
    sung, dass wir klare Regeln brauchen, gerade im Inter-
    net, die dann auch durchgesetzt werden müssen. Von da-
    her begrüße ich das, was Sie, Herr von Notz, hier gerade
    an Grundsätzlichem ausgeführt haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir reden heute über das EU-Datenschutzrecht. Wir
    haben jetzt einen Verordnungsvorschlag der Kommis-
    sion vorliegen, der fast alles regelt. Eine Verordnung fin-
    det unmittelbare Anwendung. Ausgenommen sind nur
    die Bereiche Justiz und Polizei.

    Wo stehen wir heute? Wir haben auf europäischer
    Ebene zu wenig Vereinheitlichung im Bereich der Wirt-
    schaft, im Bereich des Verbraucherschutzes. National
    sehr unterschiedliche Standards prägen das Bild. Das
    Schutzniveau ist sehr unterschiedlich. Der Vollzug ist
    überhaupt nicht einheitlich geregelt, und es fehlt an
    Transparenz, Verständlichkeit und Anwenderfreundlich-
    keit. Das führt natürlich zu Wettbewerbsverzerrungen in-
    nerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Debatte
    über Facebook hat das gezeigt. Facebook hat wohl nicht
    ohne Grund Irland als Standort in Europa gewählt. Mein
    Vorredner hat das als Forum Shopping bezeichnet.

    Das Datenschutzrecht auf europäischer Ebene ist in
    die Jahre gekommen. Als es entwickelt wurde, haben die
    sozialen Netzwerke und die Datenverarbeitungsmöglich-
    keiten von Privaten noch keine so große Rolle gespielt.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Auf Fragen der modernen Informationsgesellschaft fin-
    den wir hier nur unzureichende Antworten. Cloud Com-
    puting ist genannt worden. Ich erinnere an die Diskus-
    sion über den „Like it“-Button von Facebook oder die
    Behandlung von Twitter.

    Wir haben einen EU-Wirtschaftsraum mit 500 Millio-
    nen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Das ist ein gro-
    ßer Markt, und das ist zunächst einmal eine unglaubliche
    Chance für die IT-Branche und für jeden einzelnen Ver-
    braucher. Daher ist ein einheitliches Datenschutzniveau
    von großer Bedeutung. Wir müssen erreichen, dass Hür-
    den abgebaut werden, um wirtschaftlich in ganz Europa
    tätig werden zu können. Wir wollen erreichen, dass un-
    ser hohes Datenschutzniveau auf europäischer Ebene
    durchgesetzt wird.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da könnten Sie so richtig aktiv werden!)


    Natürlich bietet das auch die Chance, dass wir gegen-
    über den Großen wie Facebook und Google unsere Stan-
    dards durchsetzen können. Deshalb ist der Übergang
    vom sogenannten Niederlassungsprinzip zum Marktort-
    prinzip richtig. Das heißt, dass das Datenschutzrecht des

    Landes gilt, in dem die Dienstleistungen angeboten wer-
    den. Diesen Übergang schaffen wir nur, wenn wir diesen
    großen Wirtschaftsraum mit einer halben Milliarde Ver-
    braucherinnen und Verbrauchern in die Waagschale wer-
    fen. Wir begrüßen die Maßgabe, vom Marktortprinzip
    auszugehen.

    Dennoch gibt es grundsätzlichen Erörterungsbedarf.
    Dabei geht es zum Beispiel um die Frage nach den Gren-
    zen und der Reichweite des Datenschutzrechts. Daten-
    schutz ist ein wichtiges Grundrecht.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Aber wir dürfen den Datenschutz nicht über alle anderen
    wichtigen Grundrechte stellen. Vielmehr müssen wir im-
    mer abwägen. Ich denke zum Beispiel an die Meinungs-
    freiheit. Es darf nicht sein – dies wird in diesem Rechts-
    akt eben nicht ausgeräumt –, dass eine Privatperson, die
    beispielsweise etwas in einem Blog postet oder in sozia-
    len Netzwerken aktiv ist, unter das Datenschutzrecht
    fällt und betroffene Dritte umfassend informieren oder
    ein Datenschutzkonzept erarbeiten müsste. Das kann
    nicht der richtige Weg sein. Wir können nicht alles mit
    dem Datenschutzrecht regeln. Es gibt auch andere Rege-
    lungsinstrumente, beispielsweise das Urheberrecht und,
    wenn es zum Beispiel um Beleidigungen geht, das Straf-
    recht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir müssen bei allen Ambitionen, die wir bezüglich
    des Datenschutzes haben, darauf achten, dass wir die
    Bürokratie in Grenzen halten. Wir dürfen die Chancen,
    die sich durch diesen einheitlichen Wirtschaftsmarkt bie-
    ten, nicht dadurch verspielen, dass wir den kleinen und
    mittelständischen Betrieben bürokratische Hemmnisse
    auferlegen, die sie nicht erfüllen können. Dann würden
    wir genau das Gegenteil von dem erreichen, was wir
    wollen.

    Wir müssen die Innovationsfähigkeit erhalten. Wir
    dürfen mit dem Datenschutzrecht, so wichtig es auch ist,
    nicht jede Innovation im Internet von vornherein abwür-
    gen. Wenn ein junges Unternehmen beispielsweise die
    Idee hat, auf Basis öffentlicher Geodaten eine App zu
    entwickeln, dann muss transparent sein, welche daten-
    schutzrechtlichen Voraussetzungen gelten. Ansonsten
    wird dieses innovative Produkt nicht in Deutschland,
    nicht in Europa entwickelt, sondern in Amerika und an
    anderen Standorten.

    Wir müssen uns auch sehr genau über die Rolle der
    Kommission, insbesondere gegenüber den Datenschutz-
    beauftragten, unterhalten. Ist es richtig, dass die Kom-
    mission in dem Kohärenzverfahren gegenüber den Da-
    tenschutzbeauftragten faktisch weisungsberechtigt wird?
    Wenn ja, dann erreichen wir genau das Gegenteil von
    dem, was hier gefordert wurde. Die Kommission ist
    nicht die Superaufsichtsbehörde unserer Datenschutzbe-
    auftragten.

    Wir müssen uns auch darüber unterhalten, ob es rich-
    tig ist, dass die Kommission mit Ermächtigungen zum





    Parl. Staatssekretär Dr. Ole Schröder


    (A) (C)



    (D)(B)


    Erlass von delegierten Rechtsakten – es sind insgesamt
    26 – mehr oder weniger an den Mitgliedstaaten vorbei
    Recht setzen kann. Wir haben bisher überhaupt keine
    Möglichkeit, die Auswirkungen abzusehen. Das halte
    ich nicht für den richtigen Weg.

    Wir müssen uns insbesondere auch die Auswirkungen
    auf unseren bereichsspezifischen Datenschutz an-
    schauen. Unsere modernen Gesetze – ich denke bei-
    spielsweise an die Gesetze in den Bereichen Soziales
    und Gesundheit – beinhalten zum größten Teil Daten-
    schutzregeln, die sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte
    entwickelt haben. Es gibt dort ein sehr austariertes Sys-
    tem. Wenn jetzt alles mit der Verordnung geregelt wird,
    dann verdrängt das natürlich die bereichsspezifischen
    Datenschutzregelungen, die wir uns erarbeitet haben.
    Wollen wir das wirklich? Ich bin der Auffassung, dass
    wir diesen Rückschritt nicht machen sollten. Dies würde
    letztendlich ein Weniger an Datenschutz, eine Absen-
    kung des Datenschutzniveaus bedeuten. Das wollen wir
    nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nichts verstanden!)


    Ähnliches gilt für den Bereich der Polizei und Justiz.
    Moderne Polizeigesetze und eine moderne Strafprozess-
    ordnung bestehen zu einem großen Teil aus Daten-
    schutzregelungen, die austariert und in den jeweiligen
    Bereichen sehr spezifisch sind.

    Die EU hat deshalb zu Recht in diesem Bereich eine
    Richtlinie und keine Verordnung gewählt. Dennoch
    muss ich sagen: Der EU fehlt die Kompetenz, den Da-
    tenaustausch innerhalb eines Landes zu regeln. Gerade
    Deutschland ist, weil unser Land einen föderalen Aufbau
    mit den Bundesländern, mit den unterschiedlichen Si-
    cherheitsbehörden hat, darauf angewiesen, dass die Si-
    cherheitsbehörden die Daten untereinander austauschen
    können. In unserem Datenschutzrecht gibt es dafür ent-
    sprechende Regelungen. Deshalb sagen wir ganz klar:
    Die EU hat hierfür keine Kompetenz, und es ist auch
    nicht sinnvoll, dass die EU den Datenschutz im Bereich
    von Polizei und Justiz regelt. Das ist völlig in Ordnung,
    wenn es um den Datenaustausch zwischen den Mitglied-
    staaten geht. Aber es gibt keine Notwendigkeit dafür,
    wenn es um den Datenaustausch innerhalb der Mitglied-
    staaten geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Verhandlungen sind auf einem guten Weg. Wir
    sollten die Chancen nutzen, die sich für die Verbraucher
    und für die Wirtschaft ergeben. Das Datenschutzrecht,
    wie wir es uns jetzt geben, wird unser Zusammenleben
    in den nächsten 10, 20 Jahren prägen. Deshalb ist hier
    große Sorgfalt angebracht. Wenn wir es richtig machen,
    dann kann das ein großer Standortvorteil für Europa
    werden. Wenn wir es falsch machen,


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Was machen Sie denn? Sie machen ja gar nichts! Das ist das Problem!)


    könnten wir allerdings enormen Schaden anrichten, den
    wir lange Zeit nicht wiedergutmachen könnten. Deshalb
    ist es notwendig, dass alle mitarbeiten, auch die nationa-
    len Parlamente. Die Union tut das. Das zeigt sich schon
    allein daran, dass ein Berichterstatter, Michael Frieser,
    heute spricht, obwohl er Geburtstag hat. Herzlichen
    Glückwunsch, lieber Michael!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Jetzt müssen wir nur klären: Galt der Applaus dem

Parlamentarischen Staatssekretär oder dem Geburtstags-
kind?


(Heiterkeit – Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


– Herr Staatssekretär, jetzt haben auch Sie noch Applaus
erhalten.

Als nächsten Redner rufe ich auf für die Fraktion der
Sozialdemokraten unseren Kollegen Gerold Reichenbach.
Bitte schön, Kollege Reichenbach.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerold Reichenbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zu-
    nächst einmal: Lassen Sie auch mich von hier aus gratu-
    lieren, Kollege Frieser. Herzlichen Glückwunsch!

    Wir reden heute über Datenschutz, über den Schutz
    von Daten in sozialen Netzwerken, über Verbraucher-
    und Persönlichkeitsschutz.


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Bis jetzt alles richtig!)


    Wir reden auch darüber, wie dies in einem internationa-
    len Netz bei Diensten – sie sind alle schon genannt wor-
    den: Facebook, Twitter, und wie sie alle heißen – und bei
    international agierenden Bestellshops durchsetzbar ist.

    Aber wir haben auch über die Untätigkeit der Bundes-
    regierung zu reden.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Sie, Herr Parlamentarischer Staatssekretär, haben dafür
    ein Beispiel gegeben.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mehrere!)


    Sie haben am Anfang gesagt: „Das ist ganz wichtig; da
    müssen wir etwas machen“ und anschließend erklärt,
    was alles gar nicht geht.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Bedenken!)


    Das war Bedenkenträgerei. Wenn wir uns die Debatten
    der letzten Jahre anschauen, können wir feststellen: Das





    Gerold Reichenbach


    (A) (C)



    (D)(B)


    geht immer nach dem Motto: Eigentlich müssen wir den
    Datenschutz vorantreiben. – Dann pfeift die Wirtschaft
    Sie zurück, und es passiert nichts, frei nach dem schönen
    hessischen Sprichwort: Bevor ich nix mach’, mach’ ich
    lieber gar nix.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    So lautet das Motto dieser Koalition im Bereich des Da-
    tenschutzes.

    Das gilt sogar im Hinblick auf die eigenen Reihen. Es
    freut mich, dass mein ehemaliger hessischer Landtags-
    kollege, der jetzige hessische Justizminister, nach mir
    sprechen wird; vielleicht kann er Ihnen ja ein bisschen
    Dampf machen. Denn noch nicht einmal da, wo FDP
    und CDU in den Ländern eine Initiative gestartet haben,
    um die Daten und die Bürger im Netz besser zu schützen
    – eine Initiative zur Umsetzung eines europäischen
    Rechts, das bereits existiert und das Sie den Menschen in
    diesem Lande seit über einem Jahr vorenthalten –, waren
    Sie in der Lage, Ihren Kollegen in den Landtagen zu fol-
    gen. Sie haben keine Ausrede mehr dafür.

    Wir Sozialdemokraten haben Ihnen hier einen Geset-
    zesvorschlag vorgelegt. Es geht darum, wie die Bürger
    vor Cookies geschützt werden. Das sind kleine Dateien,
    die aufzeichnen, wie Sie sich beim Surfen verhalten, was
    Sie im Netz tun und lassen, welche Seiten Sie sich an-
    schauen und wie oft Sie im Netz sind. Es geht darum,
    dass diese kleinen Cookies ohne das bewusste, aus-
    drückliche Ja am Anfang nicht gesetzt werden dürfen.
    Sie sagen: Dann muss man seinen Browser umprogram-
    mieren; dann kann man das ja auch hinbekommen.

    Worum es hier geht, macht ein Beispiel deutlich, das
    in dieser Woche im Spiegel geschildert wird. Der Vater
    eines 14-jährigen amerikanischen Mädchens, das regel-
    mäßig Targeting Shops besucht und in Netzwerken un-
    terwegs ist, hat sich bei der Geschäftsführung eines sol-
    chen Shops darüber beschwert, dass es seiner Tochter
    beim Surfen im Internet, aber auch per Post, Werbung
    für Babykleidung, Babyspielzeug und Kinderbetten ein-
    blendet bzw. zuschickt.


    (Gisela Piltz [FDP]: Interessant! Ich erinnere mich an die Debatte über Opt-in und Opt-out und wie Sie da argumentiert haben!)


    Er hat gesagt: Es kann doch nicht sein, dass Sie mit Ba-
    bywerbung versuchen, einem 14-jährigen Mädchen un-
    terzujubeln, dass es schön ist, ein Baby zu bekommen. –
    Es stellte sich heraus, dass das Mädchen tatsächlich
    schwanger war. Das heißt, der Targeting Shop und die
    Netzwerke haben durch Verknüpfungen von Daten,
    durch das Aufzeichnen des Surfverhaltens des Mäd-
    chens, durch das Aufzeichnen ihres Bestellverhaltens
    und durch das Aufzeichnen dessen, was sie sich im Netz
    angeguckt hat, herausbekommen, was selbst die nächs-
    ten Verwandten nicht wussten.

    Wir reden heute doch über diese Situation, dass viele
    soziale Netzwerke und viele dieser Shops mehr wissen
    als der eine oder andere nächste Partner oder Verwandte.
    Ich sage: Das kann ja okay sein, wenn ich denen das be-

    wusst mitgeteilt habe. Aber es ist nicht okay, wenn dies
    von den jeweiligen Diensten unter Umgehung der
    Selbstschutzmöglichkeit des Verbrauchers ausspioniert
    wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gab ja auch in Deutschland einige Fälle. Das Land-
    gericht Berlin hat ein Urteil gegen Facebook gefällt. Es
    ging dabei um die Umstellung seiner Datenschutzrichtli-
    nie und die Voreinstellung, dass automatisch, wenn Sie
    eine Facebook-App installieren, diese anfängt, Ihre Da-
    ten, Ihre Adressdaten – und zwar nicht nur Ihre, sondern
    auch die von Dritten, die vielleicht gar nicht bei Face-
    book sind – zu synchronisieren und herunterzuladen.
    Nur derjenige, der sich wirklich auskennt und schnell
    genug reagiert, kann diesen Prozess stoppen.


    (Manuel Höferlin [FDP]: Quatsch! Man wird gefragt! Blödsinn! Das gibt es doch nicht!)


    Zur Durchsetzbarkeit und Wirksamkeit dieses Urteils:
    Facebook sagt, wir sind ein international agierender
    Konzern.

    Die europäischen Datenschutzbeauftragten haben kri-
    tisiert – der französische Datenschutzbeauftragte wird
    jetzt ein Verfahren einleiten –, dass die Datenschutzbe-
    stimmungen für die Google-Dienste, denen der Nutzer
    vorher bewusst zustimmen muss, so allgemein und
    nichtssagend sind, dass sie die Voraussetzungen einer
    bewussten Zustimmung nicht erfüllen, weil darin Wörter
    wie „womöglich“, „könnte“, „vielleicht“ und, und, und
    vorkommen. Kein Mensch würde bei uns in ein Restau-
    rant oder in eine Kneipe gehen, wo auf der Speisekarte
    steht: Der Preis für Cola könnte womöglich oder viel-
    leicht 3 Euro betragen. Aber genau das ist momentan
    Usus im Netz.


    (Gisela Piltz [FDP]: Wenn man mehr als fünf Minuten Zeit hat, erzählt man viel Unsinn! – Manuel Höferlin [FDP]: Aber wahrscheinlich fragt Sie die Bedienung, ob Sie noch ein Bier haben wollen!)


    Ich finde es immer spannend, dass die ansonsten auf
    Bürgerrechte fokussierte Partei FDP genau das vertei-
    digt, weil es hier ja um Geschäftsmodelle geht.


    (Gisela Piltz [FDP]: Herr Kollege, wer hat denn Opt-in und Opt-out geregelt? Waren Sie das oder wir?)


    Ich sage Ihnen: Im Grundgesetz der Bundesrepublik
    Deutschland steht: „Die Würde des Menschen ist unan-
    tastbar.“ Daraus hat das Bundesverfassungsgericht abge-
    leitet, dass der Mensch auch über seine Daten selber be-
    stimmen kann. Was aber nicht in der Verfassung steht,
    ist: Jedes Geschäftsmodell ist unantastbar. – Auch da-
    rüber diskutieren wir hier.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen ist das, was die Grünen in ihrem Antrag
    vorgelegt haben, richtig. Das unterstützen wir inhaltlich.
    Darauf will ich nicht im Detail eingehen.





    Gerold Reichenbach


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Gisela Piltz [FDP]: Jetzt haben Sie so viel Zeit und sagen uns nichts!)


    Sie machen aber natürlich einen falschen Schritt, indem
    sie sagen: Lasst uns doch schon jetzt mit einem Gesetz-
    gebungsverfahren anfangen, wo die europäische Verord-
    nung vorliegt. – Das macht keinen Sinn. Es gibt einen
    Bereich – das habe ich bereits angesprochen –, in dem
    Sie uns unterstützen können. Das ist die sogenannte
    E-Privacy-Richtlinie. Sie ist bereits europäisches Recht.
    Aber die Bundesregierung setzt diese Richtlinie seit über
    einem Jahr nicht in deutsches Recht um. Nach dieser
    Richtlinie ist es erforderlich, dass, bevor solche Cookies,
    die den Nutzer ausspionieren können, gesetzt werden,
    der Betreffende seine Zustimmung erteilen muss. Aber
    diese Regierung setzt es nicht um. Herr Hahn, da Sie
    gleich nach mir sprechen und eine ähnliche Position im
    Bundesrat vertreten haben, können Sie vielleicht dieser
    Regierung sowie Ihren Parteikollegen und -freunden die
    Meinung geigen. Oder Sie haben das, was Sie im Bun-
    desrat vorgetragen haben, gar nicht so ernst gemeint,
    weil Sie wussten, dass die Kollegen in der Bundesregie-
    rung das sowieso ablehnen werden?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es stellt sich die Frage, wie sich das durchsetzen lässt.