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ID1717301400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Andreae


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    gen! Bevor ich zum eigentlichen Thema der Debatte
    komme, möchte ich eines zu der Diskussion sagen, die
    wir gerade geführt haben. Ich meine die Schlecker-Insol-
    venz und das, was gestern passiert ist. Wissen Sie, Herr
    Rösler, Ihnen wird fehlende Empathie vorgeworfen.
    Wenn Sie auf der anderen Seite das Attribut „mitfühlen-
    der Liberalismus“ vor sich hertragen, dann können Sie
    doch nicht einfach sagen, dass diese Frauen schon alle
    eine „Anschlussverwendung“ finden werden. Es zeugt
    wirklich von fehlender Empathie, einfach darüber hin-
    wegzugehen, wie es diesen Frauen gerade geht. So kön-
    nen Sie sich doch nicht äußern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um die Anschlussverwendung von Herrn Rösler!)


    Es ist gut, dass wir in der Kernzeit über digitale Wirt-
    schaft reden. Die Themen der Kernzeit finden immer hö-
    here Aufmerksamkeit. Es ist gut und sinnvoll, dass wir
    hier dieses Thema diskutieren. Wir haben uns gefreut,
    dass dieser Antrag gekommen ist, und haben ihn mit In-
    teresse gelesen. Aber dieser Antrag gibt nichts her. Darin
    steht nichts Innovatives und nichts Neues. Darin steht
    nicht, was Sie machen wollen und was Sie einmal anpa-
    cken wollen, sondern er besteht aus reinen Absichtser-
    klärungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dass die Internetwirtschaft eine der innovativsten
    Branchen ist, dass darin Schwung ist, dass sich hier et-
    was bewegt, dass sie zur Gesamtwirtschaftsleistung bei-
    trägt und immer mehr beitragen wird, das wissen wir
    doch alles. Sie aber beschränken sich auf Absichtserklä-
    rungen und wolkige Reden. Sie schreiben, dass wir Rah-
    menbedingungen brauchen, dass wir etwas fördern und
    dass wir dieses und jenes überprüfen wollen.

    Aber das tun wir doch schon seit Jahren. Wir wissen
    schon seit Jahren, dass wir neue Fördermaßnahmen
    brauchen. Wir wissen seit Jahren, wo es hakt. Das heißt,
    Sie hätten deutlich vorangehen können, Sie hätten kon-
    krete Vorschläge machen können, wie wir eine flächen-
    deckende Versorgung im Bereich Breitband tatsächlich
    hinbekommen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie hätten klären können: Wo liegt das Problem? Wie lö-
    sen wir das Problem?





    Kerstin Andreae


    (A) (C)



    (D)(B)


    Beispiel TKG-Novelle. Sie sind von der EU-Kom-
    mission gedrängt worden und haben monatelang gezö-
    gert. Jetzt haben wir ein schwaches Ergebnis: keinerlei
    klares Bekenntnis zur Netzneutralität, keine klare An-
    sage zum Ausbau Glasfasernetz und auch keine klare
    Ansage zu ausreichendem Datenschutz. Das ist reines
    Gerede, reine Prosa ohne klare Ansage.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Beispiel Breitbandausbau. Es ist schon gesagt wor-
    den: Das erste Ziel, bis 2010 eine flächendeckende Ver-
    sorgung zu gewährleisten, haben Sie nicht erreicht. Nun
    setzen Sie sich ein neues Ziel. Bis 2014 sollen 75 Pro-
    zent der Haushalte mit 50 MBit/s versorgt werden. Sie
    müssen doch irgendwann anerkennen, dass Sie ohne die
    Universaldienstleistungsverordnung nicht weiterkom-
    men. Diese Verordnung heißt nichts anderes, als dass je-
    der einen Anspruch auf einen Internetanschluss hat. Sie
    müssen sich klar dazu bekennen: Ja, jeder soll einen An-
    schluss an das Internet haben, das machen wir mit der
    Universaldienstleistungsverordnung, wir setzen uns mit
    der Wirtschaft zusammen.

    Doch was machen Sie jetzt? Sie setzen ein neues wol-
    kiges Ziel. Sie sagen überhaupt nicht, wie Sie die
    75 Prozent erreichen wollen und was mit den restlichen
    25 Prozent ist. Man sieht, es ist nur Prosa – reine Ankün-
    digungen und keine klaren Regeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Beispiel Fachkräftesicherung. Sie haben sich gestern
    dafür gelobt, dass Sie einen neuen Gesetzentwurf für die
    erleichterte Zuwanderung von ausländischen Fachkräf-
    ten eingebracht haben. Das hätten Sie schon früher ha-
    ben können. Wir haben Ihnen schon 2010 den Vorschlag
    gemacht, wenigstens die Einkommensgrenze für auslän-
    dische Fachkräfte zu senken. Das haben Sie damals ab-
    gelehnt.

    Was machen Sie jetzt? Eine umfassende Niederlas-
    sungserlaubnis war angekündigt, aber jetzt bekommen
    Hochqualifizierte nur ein befristetes Bleiberecht für drei
    Jahre. Die langfristige Anerkennung von Fachkräften
    knüpfen Sie an deren Deutschkenntnisse. Das ist doch
    keine Willkommenskultur. Glauben Sie denn, dass uns
    die indischen Programmierer die Bude einrennen? Nein!
    Wir befinden uns im Wettbewerb um die kreativsten
    Köpfe, und die überlegen sich genau, ob sie zu uns oder
    woanders hingehen. Wenn Sie Deutschkenntnisse zur
    Voraussetzung machen, dann werden die hochqualifi-
    zierten Programmierer, die Fachkräfte, die die Branche
    braucht, nicht zu uns kommen, sondern sie werden wo-
    anders hingehen. Das ist keine Willkommenskultur. Sie
    haben im Wettbewerb um die kreativsten Köpfe einen
    kapitalen Fehler bei der Gewinnung von Fachkräften ge-
    macht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Raju Sharma [DIE LINKE])


    In Ihrem Antrag findet sich nichts über Anreize und
    Rahmenbedingungen. Wo bleibt denn die steuerliche

    Forschungsförderung? Frau Schön, ich weiß, dass Sie
    immer wieder sagen: Ja, wir wollen das. Auch in jedem
    Antrag, in dem es um Innovationen geht, steht: Ja, wir
    wollen es. Aber wenn Sie es wollen, dann müssen Sie es
    auch machen. Geben Sie das Geld nicht für unsinnige
    andere Projekte aus, sondern entscheiden Sie sich klar
    für die steuerliche Forschungsförderung. Das wäre sinn-
    voll für Innovationsanreize. Das ist das, was die Branche
    von Ihnen fordert.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Fazit: völlig belangloser Antrag, nichts Neues, nichts
    Innovatives, nichts zur Umsetzung, wie Sie den Mittel-
    stand unterstützen wollen, kein Wort dazu, wie Sie Inno-
    vation und Bildung verbinden wollen, kein Angebot an
    ausländische Fachkräfte. Es ist eine einzige Prosa. Wir
    hätten wirklich mehr erwartet. Die Debatte hätte, ehrlich
    gesagt, mehr verdient: mehr Vorschläge von Ihnen, über
    die wir hier in der Kernzeit hätten diskutieren können,
    und nicht eine reine Absichtserklärung.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Für die CDU/CSU hat jetzt das Wort der Kollege

Andreas Lämmel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andreas G. Lämmel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Es soll der amerikanische Soziologie Bell gewesen
    sein, der 1973 eine Theorie einer nachindustriellen Ge-
    sellschaft entwickelt hat, in der der Begriff Informa-
    tionsgesellschaft erstmals auftauchte. Als diese Theorie
    damals aufkam, waren Sie noch lange nicht auf dem
    Trip, Herr Duin.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Da war ich ein Jahr alt!)


    – Sehen Sie, da konnten Sie noch nicht dabei gewesen
    sein. – Dass er damals ein völlig neues Szenario entwi-
    ckelt hat und dass er damit am Puls der Zeit war, hätte er
    selbst wohl nicht geahnt.

    Ich möchte Ihnen Folgendes sagen: Die digitale Wirt-
    schaft wird hier auf das Internet verengt. Sie ist aber ein
    großer Sektor und umfasst nicht nur Internetfirmen und
    Themen wie Netzneutralität, die Sie zum größten Teil
    angesprochen haben. Die digitale Wirtschaft umfasst die
    gesamten Informations- und Kommunikationstechnolo-
    gien, und das ist weit mehr, als Sie hier dargestellt ha-
    ben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Branchenverbände erwarten von der digitalen
    Wirtschaft in Deutschland für das Jahr 2012 einen Um-
    satz von 150 Milliarden Euro. Das ist erst einmal eine
    Menge Holz. Dies zeigt aber noch lange nicht die Be-





    Andreas G. Lämmel


    (A) (C)



    (D)(B)


    deutung, die diese Querschnittsbranche für die Entwick-
    lung der gesamten deutschen Wirtschaft und für die Ent-
    wicklung unserer Gesellschaft hat; denn kein Projekt der
    Zukunft, das wir hier im Deutschen Bundestag diskutie-
    ren oder das wir auch politisch wollen, ist ohne Informa-
    tions- und Kommunikationstechnologien möglich.

    In den nächsten Jahren würde kein Elektroauto auf
    der Straße fahren, wenn es keine Leistungselektronik
    gäbe. Die Energiewende wäre ohne intelligente Netze,
    die mit Leistungselektronik funktionieren und nur mit
    internetbasierten Softwarelösungen existieren können,
    völlig undenkbar. Keine Windmühle würde sich drehen,
    wenn oben in dem Rotorhäuschen keine Leistungselek-
    tronik installiert wäre. Auch Fragen hinsichtlich der al-
    ternden Gesellschaft und des lebenslangen Lernens sind
    mit diesen Technologien verknüpft.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Frau Andreae, das, was Sie hier dargestellt haben, ist
    schon interessant gewesen. Sie sagten, es sei zwar gut,
    dass wir den Antrag eingebracht haben, aber er sei noch
    nicht ausführlich genug. Es wäre interessant gewesen,
    hätten Sie selbst einen Antrag auf den Weg gebracht und
    zumindest eine einzige Idee hier vorgetragen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da hatten wir schon ganz viele, Herr Lämmel!)


    Sie haben sich über all das mokiert, was Ihnen an unse-
    rem Antrag nicht passt. Aber ich habe kein einziges
    Wort gehört, was Sie machen würden.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da hätten Sie besser zuhören sollen!)


    Damit komme ich zum Thema Infrastruktur, Herr
    Duin. Ich kann mich noch daran erinnern, dass die Breit-
    bandstrategie in der Großen Koalition beschlossen wor-
    den ist. Damals waren Sie doch dabei. Von daher können
    Sie doch jetzt nicht sagen: Das alles ist viel zu wenig,
    das alles ist viel zu schlecht, das ist nicht zu schaffen.

    Die flächendeckende Versorgung mit Internetan-
    schlüssen mit Datenübertragungsraten von 1 MBit/s ha-
    ben wir fast geschafft.


    (Garrelt Duin [SPD]: Was? Knapp vorbei ist auch daneben!)


    Sie können doch nicht leugnen, dass es im letzten Jahr
    bei der Breitbandversorgung in Deutschland große Fort-
    schritte gegeben hat. Auch international wird anerkannt,
    dass Deutschland bei der mobilen Internettechnologie
    weltweit führend ist. In keinem anderen Land der Welt
    konnte das mobile Internet flächendeckend so stark aus-
    gebaut werden wie in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Innerhalb eines Jahres sind fast 7 500 mobile Internetsta-
    tionen auf der Basis von LTE in Betrieb genommen wor-
    den. Zeigen Sie mir ein Land auf dieser Welt, wo dieses
    ähnlich funktioniert!

    Frau Andreae, dass Sie jetzt die Schlachten bezüglich
    des Universaldienstes wieder aufnehmen wollen, ver-
    wundert mich. Da ist sogar der Bundesrat schlauer ge-
    wesen.


    (Raju Sharma [DIE LINKE]: Was heißt hier „sogar“?)


    Die Länder haben nämlich darauf verzichtet, dieses
    stumpfe Beil hervorzuholen. Diesen Punkt haben Sie
    jetzt wieder in die Diskussion gebracht. Sie meinen, wir
    müssten über den Universaldienst im Zusammenhang
    mit dem TKG reden. Einen entsprechenden Vorschlag
    hätten Sie vor zwei Jahren einbringen können. Daran
    kann man sehen, dass Sie nur zurückblicken und über-
    haupt nicht nach vorne schauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Jetzt komme ich zu den Rahmenbedingungen für
    Innovationen, die hier schon vielfach angesprochen wor-
    den sind. Es ist wohl unbestritten, dass in Deutschland
    sehr viel Geld für Forschung, Entwicklung und Techno-
    logie ausgegeben wird, und zwar sehr viel staatliches
    Geld, aber auch sehr viel privates Geld. Trotzdem muss
    man sich fragen, warum Deutschland zum Beispiel in
    der Informations- und Kommunikationstechnologie
    keine großen Firmen mehr hat und warum aus den vielen
    Neugründungen keine großen Firmen gewachsen sind.

    In diesem Zusammenhang muss man sich einmal die
    gesamte Kette von Innovationen anschauen. Dann stellt
    man nämlich fest, dass es ohne Zweifel erst einmal eine
    Menge gute Ideen gibt, aber dass dann viele Ideen offen-
    sichtlich irgendwo absterben. Schauen wir uns einmal
    die verschiedenen Phasen einer Unternehmensgründung
    an. Aus meiner Sicht kristallisieren sich zwei Felder he-
    raus, auf denen dringender Handlungsbedarf besteht
    – wir werden in die entsprechende Richtung weitermar-
    schieren –:

    Zum einen geht es – dieses Thema hat meine Kollegin
    Schön schon dargestellt – um die Frage des Wagniskapi-
    tals, des Risikokapitals. Wenn es uns nicht gelingt, aus-
    reichend privates Kapital zu mobilisieren, dann wird es
    uns auch nicht gelingen, kleinen Firmen den Weg zu eb-
    nen, damit sie einmal große Firmen werden können.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wollen doch gar nicht alle große Firmen werden!)


    Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Wir haben das
    erkannt und werden demnächst vor allem im Bereich der
    Business Angels aktiv werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum anderen geht es – das ist das zweite Feld – um
    die Forschungsprämie. Die steuerliche FuE-Förderung
    steht bei uns ganz oben auf der Agenda.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagt ihr in jeder Rede!)


    Das ist überhaupt gar keine Frage.

    Bevor vor allen Dingen in der SPD die Backen wieder
    aufgeblasen werden, wollen wir uns einmal anschauen,





    Andreas G. Lämmel


    (A) (C)



    (D)(B)


    was die SPD machen wird: Wenn es einen Gesetzent-
    wurf zur steuerlichen Forschungsförderung gibt, dann
    geht er in den Bundesrat.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deswegen macht ihr sie jetzt nicht, oder was?)


    Dieser Gesetzentwurf zur steuerlichen Forschungsförde-
    rung liegt dann im Vermittlungsausschuss direkt neben
    dem Gesetzentwurf zur CO2-Gebäudesanierung. Dort
    liegen vielleicht noch zwei oder drei andere Projekte.
    Herr Duin, dann kommt der Tag, an dem Sie beweisen
    können, dass Sie bei einem solchen Projekt mitmachen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Garrelt Duin [SPD]: Der Tag kommt früher, als Sie denken!)