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ID1717301200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Halina Wawzyniak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Das Internet ist
    nicht nur Motor für Wachstum und Beschäftigung; das
    Internet ist vor allem ein Kulturraum, ein Kulturraum für
    die Freiheit von Wissen und Information, ein Kultur-
    raum für freie Kommunikation. Das Internet sollte daher
    aus unserer Sicht in erster Linie ein Kulturraum der
    Menschen sein und kein Spielplatz für große Unterneh-
    men und Konzerne.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese Erkenntnis ist nicht neu; sie ist nur leider noch
    nicht bei allen angekommen. Wir betrachten das Internet
    nicht einseitig als Wirtschaftsraum. Die gesellschaftliche
    und politische Bedeutung des Internets steht für uns im
    Vordergrund. Die gesellschaftlichen Innovationspoten-
    ziale sind also entscheidend.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir streiten für einen Zugang zum Netz für alle Men-
    schen, unabhängig von Alter, Einkommen oder Bil-
    dungsgrad. Doch dazu enthält Ihr Antrag nicht ein einzi-
    ges Wort, und das ist beschämend.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dabei sind Zugang für alle und Förderung digitaler Inno-
    vationen kein Gegensatz; sie ergänzen sich. Eine Voraus-
    setzung wäre ein wirklicher Ausbau von schnellen Inter-
    netzugängen im ganzen Land. Noch heute ist es in
    unzähligen ländlichen Gemeinden nahezu unmöglich,
    einen Internetanschluss mit mehr als 2 MBit/s zu be-
    kommen. Der Breitbandatlas der Bundesregierung zeigt
    das Dilemma ganz deutlich. Doch die Bundesregierung
    schaut tatenlos zu, und die Breitbrandstrategien be-
    schränken sich darauf, die Ausbauziele immer weiter in
    die Zukunft zu verschieben.

    Doch jetzt kommt die Koalition. Sie fordert von der
    Bundesregierung – ich zitiere –, „die … noch bestehende
    Unterversorgung von Gebieten im ländlichen Raum im
    Auge“ zu behalten.


    (Lachen der Abg. Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Da sage ich nur: Vielen Dank! Das hilft den Menschen
    im ländlichen Raum kein Stück weiter. Sie werden in
    den nächsten Jahren wohl immer noch auf einen schnel-
    len Internetzugang warten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Aber dankenswerterweise stellen Sie die Ideologie in
    Ihrem Antrag wieder einmal sehr deutlich heraus. Ich zi-
    tiere wieder:

    Wo kurz- bis mittelfristig keine Aktivitäten des
    Marktes zu erwarten sind, gilt es … die Rahmenbe-
    dingungen für kommunale Breitbandprojekte zu
    überprüfen …





    Halina Wawzyniak


    (A) (C)



    (D)(B)


    Toll! Überprüfen! Sinnvoll wäre es, den Kommunen
    Geld in die Hand zu geben, damit sie ihre eigenen Netze
    erstellen können.


    (Gisela Piltz [FDP]: Das dürfen wir doch gar nicht! Haben Sie schon einmal ins Grundgesetz geguckt? Dann wüssten Sie, dass das gar nicht geht!)


    Sie wollen prüfen, wenn der Markt versagt. Die Aussage
    könnte auch heißen: Im Zweifel lassen wir euch im
    Stich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Innovation setzt im Übrigen auch Netzneutralität
    voraus. Wir haben darüber lange Debatten geführt. Es
    zeigt sich: An der gesetzlichen Festschreibung der Netz-
    neutralität führt kein Weg vorbei. Alle Datenpakete müs-
    sen mit gleicher Qualität im Internet fließen können,
    egal wer sie verschickt, egal ob es sich um eine E-Mail
    oder ein Video handelt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Entwicklerinnen und Entwickler der kleinen
    Start-ups sind darauf angewiesen, dass ihre Anwendun-
    gen im Internet mit der gleichen Qualität angeboten und
    genutzt werden können wie die der großen Anbieter.
    Wenn die Koalition Innovationen in der digitalen Wirt-
    schaft wirklich fördern will, dann sollte sie dafür die ge-
    setzlichen Grundlagen schaffen und die Netzneutralität
    im Gesetz festschreiben. Aber Sie können nicht einmal
    Innovationen. Innovation in der digitalen Wirtschaft
    heißt eben nicht, die Geschäftsinteressen der großen Un-
    ternehmen und Konzerne zu schützen. Aber auch das ist
    bei Ihnen noch nicht angekommen.

    Netzneutralität ist im Übrigen nicht nur für das Inno-
    vationspotenzial entscheidend. Netzneutralität sichert
    die Meinungs- und Kommunikationsfreiheit und schützt
    vor einem Zweiklasseninternet. Der Geldbeutel eines al-
    leinerziehenden Vaters darf nicht darüber entscheiden,
    mit welcher Qualität sein Kind das Internet nutzen kann.

    Ich habe Ihren Antrag gelesen und mich dann gefragt:
    Warum stehen keine Namen von Netzpolitikern von
    CDU/CSU und FDP auf diesem Antrag? Entweder fin-
    den sie in ihren Fraktionen kein Gehört, oder sie haben
    den Antrag aus inhaltlichen Gründen nicht mittragen
    wollen. Letzteres könnte ich nachvollziehen.


    (Nadine Schön [St. Wendel] [CDU/CSU]: Quatsch!)


    Denn in dem Antrag steht nicht mehr als: Wir fordern
    nichts Konkretes. Wir finden die Arbeit der Regierung
    gut. Ansonsten schlagen wir Abwarten vor.

    Für die Linke ist klar: Wir wollen ein freies und offe-
    nes Internet als Kulturraum für alle Menschen. Wir wol-
    len einen schnellen Internetzugang für jede und jeden in
    allen Teilen der Republik. Wir wollen die gesetzliche
    Festschreibung der Netzneutralität. Das ist das Mindeste,
    um das gesellschaftliche Innovationspotenzial des Inter-
    nets nutzbar zu machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Da sich im Antrag der Koalition davon leider nichts
    findet, bleibt uns nichts anderes übrig, als diesen Antrag
    zu Recht abzulehnen.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Jetzt hat die Kollegin Kerstin Andreae für Bünd-

nis 90/Die Grünen das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Andreae


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    gen! Bevor ich zum eigentlichen Thema der Debatte
    komme, möchte ich eines zu der Diskussion sagen, die
    wir gerade geführt haben. Ich meine die Schlecker-Insol-
    venz und das, was gestern passiert ist. Wissen Sie, Herr
    Rösler, Ihnen wird fehlende Empathie vorgeworfen.
    Wenn Sie auf der anderen Seite das Attribut „mitfühlen-
    der Liberalismus“ vor sich hertragen, dann können Sie
    doch nicht einfach sagen, dass diese Frauen schon alle
    eine „Anschlussverwendung“ finden werden. Es zeugt
    wirklich von fehlender Empathie, einfach darüber hin-
    wegzugehen, wie es diesen Frauen gerade geht. So kön-
    nen Sie sich doch nicht äußern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um die Anschlussverwendung von Herrn Rösler!)


    Es ist gut, dass wir in der Kernzeit über digitale Wirt-
    schaft reden. Die Themen der Kernzeit finden immer hö-
    here Aufmerksamkeit. Es ist gut und sinnvoll, dass wir
    hier dieses Thema diskutieren. Wir haben uns gefreut,
    dass dieser Antrag gekommen ist, und haben ihn mit In-
    teresse gelesen. Aber dieser Antrag gibt nichts her. Darin
    steht nichts Innovatives und nichts Neues. Darin steht
    nicht, was Sie machen wollen und was Sie einmal anpa-
    cken wollen, sondern er besteht aus reinen Absichtser-
    klärungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dass die Internetwirtschaft eine der innovativsten
    Branchen ist, dass darin Schwung ist, dass sich hier et-
    was bewegt, dass sie zur Gesamtwirtschaftsleistung bei-
    trägt und immer mehr beitragen wird, das wissen wir
    doch alles. Sie aber beschränken sich auf Absichtserklä-
    rungen und wolkige Reden. Sie schreiben, dass wir Rah-
    menbedingungen brauchen, dass wir etwas fördern und
    dass wir dieses und jenes überprüfen wollen.

    Aber das tun wir doch schon seit Jahren. Wir wissen
    schon seit Jahren, dass wir neue Fördermaßnahmen
    brauchen. Wir wissen seit Jahren, wo es hakt. Das heißt,
    Sie hätten deutlich vorangehen können, Sie hätten kon-
    krete Vorschläge machen können, wie wir eine flächen-
    deckende Versorgung im Bereich Breitband tatsächlich
    hinbekommen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie hätten klären können: Wo liegt das Problem? Wie lö-
    sen wir das Problem?





    Kerstin Andreae


    (A) (C)



    (D)(B)


    Beispiel TKG-Novelle. Sie sind von der EU-Kom-
    mission gedrängt worden und haben monatelang gezö-
    gert. Jetzt haben wir ein schwaches Ergebnis: keinerlei
    klares Bekenntnis zur Netzneutralität, keine klare An-
    sage zum Ausbau Glasfasernetz und auch keine klare
    Ansage zu ausreichendem Datenschutz. Das ist reines
    Gerede, reine Prosa ohne klare Ansage.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Beispiel Breitbandausbau. Es ist schon gesagt wor-
    den: Das erste Ziel, bis 2010 eine flächendeckende Ver-
    sorgung zu gewährleisten, haben Sie nicht erreicht. Nun
    setzen Sie sich ein neues Ziel. Bis 2014 sollen 75 Pro-
    zent der Haushalte mit 50 MBit/s versorgt werden. Sie
    müssen doch irgendwann anerkennen, dass Sie ohne die
    Universaldienstleistungsverordnung nicht weiterkom-
    men. Diese Verordnung heißt nichts anderes, als dass je-
    der einen Anspruch auf einen Internetanschluss hat. Sie
    müssen sich klar dazu bekennen: Ja, jeder soll einen An-
    schluss an das Internet haben, das machen wir mit der
    Universaldienstleistungsverordnung, wir setzen uns mit
    der Wirtschaft zusammen.

    Doch was machen Sie jetzt? Sie setzen ein neues wol-
    kiges Ziel. Sie sagen überhaupt nicht, wie Sie die
    75 Prozent erreichen wollen und was mit den restlichen
    25 Prozent ist. Man sieht, es ist nur Prosa – reine Ankün-
    digungen und keine klaren Regeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Beispiel Fachkräftesicherung. Sie haben sich gestern
    dafür gelobt, dass Sie einen neuen Gesetzentwurf für die
    erleichterte Zuwanderung von ausländischen Fachkräf-
    ten eingebracht haben. Das hätten Sie schon früher ha-
    ben können. Wir haben Ihnen schon 2010 den Vorschlag
    gemacht, wenigstens die Einkommensgrenze für auslän-
    dische Fachkräfte zu senken. Das haben Sie damals ab-
    gelehnt.

    Was machen Sie jetzt? Eine umfassende Niederlas-
    sungserlaubnis war angekündigt, aber jetzt bekommen
    Hochqualifizierte nur ein befristetes Bleiberecht für drei
    Jahre. Die langfristige Anerkennung von Fachkräften
    knüpfen Sie an deren Deutschkenntnisse. Das ist doch
    keine Willkommenskultur. Glauben Sie denn, dass uns
    die indischen Programmierer die Bude einrennen? Nein!
    Wir befinden uns im Wettbewerb um die kreativsten
    Köpfe, und die überlegen sich genau, ob sie zu uns oder
    woanders hingehen. Wenn Sie Deutschkenntnisse zur
    Voraussetzung machen, dann werden die hochqualifi-
    zierten Programmierer, die Fachkräfte, die die Branche
    braucht, nicht zu uns kommen, sondern sie werden wo-
    anders hingehen. Das ist keine Willkommenskultur. Sie
    haben im Wettbewerb um die kreativsten Köpfe einen
    kapitalen Fehler bei der Gewinnung von Fachkräften ge-
    macht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Raju Sharma [DIE LINKE])


    In Ihrem Antrag findet sich nichts über Anreize und
    Rahmenbedingungen. Wo bleibt denn die steuerliche

    Forschungsförderung? Frau Schön, ich weiß, dass Sie
    immer wieder sagen: Ja, wir wollen das. Auch in jedem
    Antrag, in dem es um Innovationen geht, steht: Ja, wir
    wollen es. Aber wenn Sie es wollen, dann müssen Sie es
    auch machen. Geben Sie das Geld nicht für unsinnige
    andere Projekte aus, sondern entscheiden Sie sich klar
    für die steuerliche Forschungsförderung. Das wäre sinn-
    voll für Innovationsanreize. Das ist das, was die Branche
    von Ihnen fordert.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Fazit: völlig belangloser Antrag, nichts Neues, nichts
    Innovatives, nichts zur Umsetzung, wie Sie den Mittel-
    stand unterstützen wollen, kein Wort dazu, wie Sie Inno-
    vation und Bildung verbinden wollen, kein Angebot an
    ausländische Fachkräfte. Es ist eine einzige Prosa. Wir
    hätten wirklich mehr erwartet. Die Debatte hätte, ehrlich
    gesagt, mehr verdient: mehr Vorschläge von Ihnen, über
    die wir hier in der Kernzeit hätten diskutieren können,
    und nicht eine reine Absichtserklärung.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)