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ID1717009800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/170 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 170. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wer Schulden bremsen will, muss Millio- näre besteuern (Drucksache 17/8792) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Agrarpolitischer Bericht 2011 der Bun- desregierung (Drucksache 17/5810) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Behm, Ulrike Höfken, Friedrich Ostendorff, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klima- bilanz im Ackerbau verbessern (Drucksachen 17/2487, 17/4888 Buch- stabe b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Heinz Paula, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kleingruppenhaltung für Legehennen end- gültig beenden (Drucksache 17/9028) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), Nicole Maisch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verordnung zur Kleingruppenhaltung unverzüglich in Kraft setzen (Drucksache 17/9035) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . Alexander Süßmair (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20087 A 20087 B 20089 A 20091 A 20091 B 20094 B 20095 D 20096 D 20098 C 20100 A 20100 C 20102 B 20103 B 20105 A 20105 A 20105 B 20105 B 20105 C 20107 C 20109 B 20110 B 20111 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . Alexander Süßmair (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Paula (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn, Sven-Christian Kindler, Dr. Anton Hofreiter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlässliche Finanzierung des öffentlichen Personen- nahverkehrs – Fortführung der Kompen- sationsmittel nach dem Entflechtungsge- setz (Drucksache 17/8918) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – zu dem Antrag der Abgeordneten Christel Humme, Caren Marks, Petra Crone, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entgeltgleichheit zwischen Män- nern und Frauen gesetzlich durchsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Kerstin Andreae, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Frauen verdienen mehr – Gleichstellung ist Innovationspolitik (Drucksachen 17/5038, 17/4852, 17/5821) . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20112 D 20113 C 20114 D 20116 B 20117 D 20118 D 20119 D 20121 C 20121 D 20122 D 20124 C 20126 A 20127 D 20129 A 20129 B 20131 B 20133 A 20134 A 20134 B 20134 C 20135 D 20136 D 20138 B 20140 A 20141 C 20143 A 20144 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 20087 (A) (C) (D)(B) 170. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. März 2012 Beginn: 10.30 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 20143 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 23.03.2012 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 23.03.2012** Barnett, Doris SPD 23.03.2012* Blumenthal, Sebastian FDP 23.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 23.03.2012 Bülow, Marco SPD 23.03.2012 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 23.03.2012 Ehrmann, Siegmund SPD 23.03.2012 Ferner, Elke SPD 23.03.2012 Fritz, Erich G. CDU/CSU 23.03.2012* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.03.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 23.03.2012 Goldmann, Hans- Michael FDP 23.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.03.2012 Groschek, Michael SPD 23.03.2012 Groß, Michael SPD 23.03.2012 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Hendricks, Barbara SPD 23.03.2012 Hunko, Andrej DIE LINKE 23.03.2012* Dr. h.c. Koppelin, Jürgen FDP 23.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 23.03.2012 Kramme, Anette SPD 23.03.2012 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Lanfermann, Heinz FDP 23.03.2012 Lay, Caren Nicole DIE LINKE 23.03.2012 Lindner, Christian FDP 23.03.2012 Luksic, Oliver FDP 23.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 23.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 23.03.2012 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Müller (Aachen), Petra FDP 23.03.2012 Nahles, Andrea SPD 23.03.2012 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Ott, Hermann E. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 23.03.2012 Poland, Christoph CDU/CSU 23.03.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.03.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Schaaf, Anton SPD 23.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 23.03.2012 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 23.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20144 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der Union für den Mittelmeerraum Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Naturlandschaft Senne schützen – Militärische Nutzung des Truppen- übungsplatzes nach Abzug der Briten beenden auf Drucksache 17/4555 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Ab- wicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte 2011 – Drucksachen 17/6993, 17/7417 Nr. 1.5 – Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen der Kreditwirtschaft zur Umstellung bestehender Einzugs- ermächtigungen auf das SEPA-Lastschriftmandat – Drucksache 17/8072 – – Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bericht nach § 99 der Bundeshaushaltsordnung zur Ge- winnermittlung nach Durchschnittssätzen bei land- und forstwirtschaftlichen Einkünften gemäß § 13a des Ein- kommensteuergesetzes – Drucksachen 17/8428, 17/8641 Nr. 8 – Verteidigungsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Dritter Erfahrungsbericht der Bundesregierung zum Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz Berichtszeitraum 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2010 – Drucksachen 17/8073, 17/8406 Nr. 1.3 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2010 – Drucksachen 17/8331, 17/8641 Nr. 6 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch den Deutschen Ethikrat Stellungnahme des Deutschen Ethikrates – Humanbio- banken für die Forschung – Drucksachen 17/2620, 17/3737 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/7423 Nr. A.2 EuB-BReg 180/2011 Drucksache 17/7423 Nr. A.3 EuB-BReg 183/2011 Drucksache 17/8515 Nr. A.2 EuB-BReg 195/2011 Drucksache 17/8515 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2011)0576 Drucksache 17/8515 Nr. A.8 Ratsdokument 18437/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.13 Ratsdokument 18726/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.1 Ratsdokument 5141/12 Innenausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2011)0459 Drucksache 17/8227 Nr. A.14 Ratsdokument 17620/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.15 Ratsdokument 17625/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.3 Ratsdokument 17285/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.4 Ratsdokument 17287/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.5 Ratsdokument 17289/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.6 Schwanitz, Rolf SPD 23.03.2012 Seif, Detlef CDU/CSU 23.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.03.2012 Steinbach, Erika CDU/CSU 23.03.2012 Stracke, Stephan CDU/CSU 23.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 23.03.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 23.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 23.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Westerwelle, Guido FDP 23.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 20145 (A) (C) (D)(B) Ratsdokument 17290/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.7 Ratsdokument 17790/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2011)0577 Drucksache 17/8515 Nr. A.16 Ratsdokument 17627/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.18 Ratsdokument 18638/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.6 Ratsdokument 6258/12 Sportausschuss Drucksache 17/4927 Nr. A.11 Ratsdokument 5597/11 Finanzausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.14 Ratsdokument 18095/10 Haushaltsausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.24 Ratsdokument 17229/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2011)0542 Drucksache 17/8426 Nr. A.19 Ratsdokument 17232/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8426 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2011)0492 Drucksache 17/8426 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2011)0511 Drucksache 17/8426 Nr. A.22 Ratsdokument 16809/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.23 Ratsdokument 16812/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.24 Ratsdokument 16821/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.25 Ratsdokument 16824/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.27 Ratsdokument 17752/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.30 Ratsdokument 17881/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.32 Ratsdokument 18445/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.4 EuB-BReg 10/2012 Drucksache 17/8673 Nr. A.5 Ratsdokument 5225/12 Drucksache 17/8673 Nr. A.6 Ratsdokument 5228/12 Drucksache 17/8673 Nr. A.7 Ratsdokument 5279/12 Drucksache 17/8673 Nr. A.8 Ratsdokument 5491/12 Drucksache 17/8856 Nr. A.9 Ratsdokument 5227/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8856 Nr. A.12 Ratsdokument 5036/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/8673 Nr. A.13 Ratsdokument 18509/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/8426 Nr. A.47 Ratsdokument 18633/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.14 Ratsdokument 5111/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/7423 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2011)0427 Drucksache 17/8227 Nr. A.43 EP P7_TA-PROV(2011)0471 Drucksache 17/8227 Nr. A.44 EP P7_TA-PROV(2011)0474 Drucksache 17/8426 Nr. A.48 EP P7_TA-PROV(2011)0518 Drucksache 17/8515 Nr. A.47 Ratsdokument 18635/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/7713 Nr. A.35 Ratsdokument 15451/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.37 Ratsdokument 15624/11 170. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Besteuerung von Millionären TOP 27, ZP 9, 10 Agrarpolitik TOP 28 Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs TOP 29 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ich schließe die Aussprache.

    Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf
    Drucksache 17/8918 an die in der Tagesordnung aufge-
    führten Ausschüsse vorgeschlagen. Die Federführung ist
    jedoch strittig. Die Fraktionen der CDU/CSU und der
    FDP wünschen Federführung beim Finanzausschuss, die
    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wünscht Federführung
    beim Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

    Ich lasse zuerst über den Überweisungsvorschlag der
    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abstimmen. Wer stimmt
    für diesen Überweisungsvorschlag? – Wer stimmt dage-
    gen? – Enthaltungen? – Der Überweisungsvorschlag ist
    mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die
    Stimmen der Oppositionsfraktionen abgelehnt.

    Ich lasse nun über den Überweisungsvorschlag der
    Fraktionen der CDU/CSU und der FDP abstimmen. Wer
    stimmt für diesen Überweisungsvorschlag? – Gegenstim-
    men? – Enthaltungen? – Der Überweisungsvorschlag ist
    mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die
    Stimmen der Oppositionsfraktionen angenommen.





    Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 29 auf:

    Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Familie, Senioren,
    Frauen und Jugend (13. Ausschuss)


    – zu dem Antrag der Abgeordneten Christel
    Humme, Caren Marks, Petra Crone, weiterer
    Abgeordneter und der Fraktion der SPD

    Entgeltgleichheit zwischen Männern und
    Frauen gesetzlich durchsetzen

    – zu dem Antrag der Abgeordneten Monika
    Lazar, Kerstin Andreae, Ekin Deligöz, weiterer
    Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
    DIE GRÜNEN

    Frauen verdienen mehr – Gleichstellung ist
    Innovationspolitik

    – Drucksachen 17/5038, 17/4852, 17/5821 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Nadine Schön (St. Wendel)

    Christel Humme
    Nicole Bracht-Bendt
    Yvonne Ploetz
    Monika Lazar

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    Aussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. Gibt es
    Widerspruch dagegen? – Das ist nicht der Fall.

    Dann eröffne ich die Aussprache und erteile als erster
    Rednerin der Kollegin Nadine Schön von der CDU/
    CSU-Fraktion das Wort.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU):
    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! „Wieso nimmt die ihr rotes Handtäschchen
    mit ans Rednerpult?“, werden sich viele fragen. Diese
    rote Handtasche ist ein Symbol. Sie ist das allgemeine
    Symbol des Equal Pay Day. Sie ist das Symbol des heu-
    tigen Tages.

    Was soll uns diese Tasche sagen? Sie soll uns erstens
    sagen: Auch heute, 2012, gibt es einen Entgeltunter-
    schied zwischen Frauen und Männern von 23 Prozent;
    im ländlichen Raum, aus dem ich selbst komme, ist die
    Lohnlücke noch 10 Prozent größer. Sie soll uns zum
    Zweiten sagen: Dieser Entgeltunterschied, der Gender
    Pay Gap, entwickelt sich später, im Alter, zu einem Gen-
    der Pension Gap, zu einem Unterschied in der Rente von
    sage und schreibe 59 Prozent.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Tut mal was dagegen!)


    Sie soll uns drittens sagen: Europaweit ist Deutschland
    mit dieser Lohnlücke führend, und zwar führend im ne-
    gativen Sinn. Nur in Österreich und Tschechien gibt es
    eine noch größere Entgeltungleichheit als bei uns.
    Schließlich soll sie uns sagen: Tut etwas dagegen!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, über 770 Gruppen in
    ganz Deutschland führen heute, am Equal Pay Day, unter

    Federführung von „Business and Professional Women –
    Germany“ und mit finanzieller Förderung des Bundes-
    gleichstellungsministeriums Aktionen zum Thema Ent-
    geltgleichheit durch. Das ist eine großartige Leistung.


    (Caren Marks [SPD]: Ist das zu beklagen?)


    Deshalb will ich mich ganz am Anfang bei allen herzlich
    bedanken, die heute diese Aktionen durchführen und für
    dieses wichtige Thema werben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Aktionen informieren heute über die Gründe und
    Ursachen der Lohnlücke. Auch für uns zur Erinnerung:
    Der größte Teil der Lohnlücke von 23 Prozent hat objek-
    tive Gründe. Frauen fehlen in bestimmten Berufen, in
    bestimmten Branchen und auf den höheren Stufen der
    Karriereleiter, Frauen sind im Schnitt schlechter qualifi-
    ziert als Männer – noch! –, und Frauen haben außerdem
    mehr und längere Erwerbsunterbrechungen.

    Rechnet man diese objektiven Gründen aus den
    23 Prozent heraus, dann müssen wir immer noch die so-
    genannte bereinigte Entgeltlücke von 8 Prozent feststel-
    len. Diese ist mit objektiven Gründen eben nicht zu
    rechtfertigen. Hier müssen wir subjektive Gründe anneh-
    men und auch davon ausgehen, dass es sich um Diskri-
    minierung handelt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Caren Marks [SPD]: Das ist so! – Christel Humme [SPD]: Das andere ist auch Diskriminierung!)


    Problematisch sind aber eben nicht nur diese 8 Pro-
    zent, sondern auch die 23 Prozent, und zwar nicht zuletzt
    deshalb – ich habe es erwähnt –, weil sich das im Alter
    zu einer Rentenlücke von mehr als 54 Prozent aus-
    wächst. Dann fehlt das Geld wirklich. Deshalb begnügen
    sich die Aktivistinnen und Aktivisten heute eben nicht
    damit, zu erklären und zu informieren, sondern sie sagen
    auch: Tut etwas dagegen! – Tun wir also etwas dagegen.


    (Beifall der Abg. Katharina Landgraf [CDU/ CSU] – Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, tut etwas dagegen!)


    Dieser Appell der Aktionen – Tut etwas dagegen! –
    hat viele Adressaten. In diesem Jahr geht er vor allem an
    die Tarifparteien und an diejenigen, die in die Lohnfin-
    dung involviert sind. Es geht hier um die Frage: Wie
    können Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der indivi-
    duellen Lohnfindung und Gewerkschaften und Unter-
    nehmen, wenn sie Tarifverträge verhandeln,


    (Caren Marks [SPD]: Und Politik?)


    darauf achten, dass hier keine geschlechtsspezifischen
    Unterschiede gemacht werden? Hier muss man sich als
    Tarifpartei ganz bewusst die Fragen stellen: Was ist ei-
    gentlich eine angemessene Bezahlung? Wie werden wir
    eigentlich frauenspezifischen Tätigkeiten gerecht? Le-
    gen wir faire und vergleichbare Kriterien an? Die Tarif-
    parteien haben hier eine ganz besondere Verantwortung.





    Nadine Schön (St. Wendel)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Liebe Frau Kollegin, Sie haben gerade „Politik“ da-
    zwischengerufen. Dazu komme ich ganz sicher noch.
    Mich hat es aber schon gewundert, dass Sie die Tarifpar-
    teien in Ihrem Antrag so kleinreden. Ich bin der Mei-
    nung, wir können den Tarifparteien schon zutrauen, dass
    sie hier ganz aktiv etwas zur Beseitigung der Entgeltun-
    gleichheit beitragen. Dass Sie den Glauben schon aufge-
    geben haben, finde ich wirklich schade.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der zweite Adressat des Appells ist die Gesellschaft;
    das sind wir alle. Wenn es nämlich so ist, dass der größte
    Teil der Lohnlücke – man spricht von etwa 18 Prozent –
    deshalb entsteht, weil Frauen häufiger und auch länger
    ihre Arbeitszeit unterbrechen,


    (Christel Humme [SPD]: Auch das ist Diskriminierung!)


    dann sind wir alle gefragt. Obwohl die Unterbrechung an
    sich ja nicht negativ ist und obwohl die Entscheidungen
    sehr oft einvernehmlich zwischen den beiden Partnern
    gefällt werden, bringen sie meist negative Konsequen-
    zen mit sich, nämlich einen schlechteren Lohn beim
    Wiedereinstieg. Diese negativen Konsequenzen trägt al-
    lein die Frau.

    Das heißt für uns und unsere Gesellschaft, dass wir
    diese Erwerbsunterbrechungen möglichst auf beide Part-
    ner aufteilen müssen, damit beide die Konsequenzen tra-
    gen. Mit dem Ausbau der Kitabetreuung, mit den Part-
    nermonaten und mit dem Elterngeld unterstützen wir
    von politischer Seite die Familien, die genau das wollen.
    Ich kenne das aus meinem Freundeskreis und aus meiner
    Umgebung: Gerade für junge Paare ist es heute selbst-
    verständlich, dass man die sehr wichtige, aber eben un-
    bezahlte Familienarbeit und die bezahlte Erwerbsarbeit
    untereinander aufteilt. Das ist eine Form der Partner-
    schaft, die in Zukunft dazu beitragen wird, dass es weni-
    ger Erwerbsunterbrechungen geben wird. Das bringt
    auch etwas für die Schließung der Lohnlücke.

    Gefragt sind auch die Unternehmen. Der Appell an
    die Unternehmen lautet: Seid sensibel für Entgeltun-
    gleichheit in eurem Betrieb. Das Bundesfamilienminis-
    terium bietet ja das Logib-D-Verfahren an. Das ist ein
    wirklich gutes Tool, mit dem man herausfinden kann, ob
    Entgeltunterschiede im Betrieb bestehen und wo die Ur-
    sachen liegen. Das kann ich wirklich nur jedem Unter-
    nehmen empfehlen.

    Sie von der Opposition wollen hier ja ein gutes Stück
    weiter gehen und diese Überprüfung zur Pflicht machen.
    Anschließend sollen die Daten – anonymisiert –, einer
    staatlichen Stelle vorgelegt und von NGOs und Interes-
    sengruppen geprüft werden. Dann soll bei jedem einzel-
    nen Unternehmen geprüft werden, ob es irgendwo in
    seiner Mitarbeiterschaft eine ungerechtfertigte Entgel-
    tungleichheit gibt.


    (Christel Humme [SPD]: Das wäre doch endlich ein Fortschritt!)


    – Ganz ehrlich, liebe Frau Humme: Ich weiß, Sie haben
    ein gutes Ziel vor Augen, das ich auch unterstütze. Aber

    das, was Sie vorschlagen, ist wirklich ein Bürokratie-
    monster.


    (Christel Humme [SPD]: So ein Quatsch! Denken Sie an das Bildungsund Teilhabepaket! Das ist viel bürokratischer!)


    Sie glauben doch wirklich nicht, dass die Sensibilität
    für dieses Thema in den Unternehmen wächst, wenn der
    staatliche „Big Brother“ in einem riesenbürokratischen
    Verfahren kommt und alle Lohnabschlüsse überprüft.
    Das muss man sich einmal genau anschauen.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind die Vorschläge der Koalition?)


    Ich bin der Meinung, damit kommen Sie keinen
    Schritt weiter. Sie schaffen Bürokratie. Sie schaffen auch
    Abwehrhaltungen in den Unternehmen, und das ist ge-
    nau das, was wir nicht brauchen. Vielmehr brauchen wir
    auch in den Unternehmen Sensibilität für dieses kom-
    plexe Thema, und deshalb müssen wir diesen Vorschlag
    leider ablehnen.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Macht doch bessere Vorschläge! Wo sind denn Ihre Vorschläge?)


    Der Staat und die Politik können aber einiges machen.
    Sie können Rahmenbedingungen ändern


    (Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Genau das machen wir jetzt!)


    und viele Dinge anstoßen, die dazu beitragen, dass die
    Entgeltlücke geschlossen wird. Ich habe das Stichwort
    Erwerbsunterbrechungen erwähnt. Hierzu gibt es gute
    Programme des Ministeriums, etwa „Perspektive Wie-
    dereinstieg“, „Familienbewusste Arbeitszeiten“ oder ge-
    nerell das Elterngeld, und auch bei den steuerlichen Rah-
    menbedingungen kann man etwas tun.

    Die Politik kann nachhelfen – Sie kennen meine Posi-
    tion an dieser Stelle –, dass zumindest in den Füh-
    rungsetagen deutscher börsennotierter Konzerne mehr
    Frauen vertreten sind, und ich glaube schon, dass wir
    eine gesetzliche Regelung brauchen, um mehr Frauen in
    Führungspositionen zu bringen. Ich bin der Meinung,
    dass diese Regelung bei Vorständen flexibel, aber bei
    Aufsichtsräten fest gelten sollte und dass mehr Frauen in
    Führungspositionen zu mehr Entgeltgleichheit führen
    werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Auch der Staat kann mit gutem Beispiel vorangehen.
    Er kann beispielsweise in seinen eigenen Behörden dafür
    sorgen, dass die Entgeltlücke nicht so groß ist. Darüber
    hinaus kann der Staat auf allen Ebenen mit den gesell-
    schaftlichen Gruppen dafür sorgen, dass das Thema eine
    Relevanz erhält. Bewusstseinsbildung bringt hier sehr
    viel, und deshalb begrüße ich das Projekt mit den Land-
    frauen sehr; denn es greift das wichtige Thema der Ent-
    geltungleichheit im ländlichen Raum auf. Als Vertreterin
    des ländlichen Raums weiß ich schließlich, wie wichtig
    das ist.





    Nadine Schön (St. Wendel)



    (A) (C)



    (D)(B)


    All diese Initiativen seitens Staat, Gesellschaft, Unter-
    nehmen und Tarifparteien werden gemeinsam dazu bei-
    tragen, dass der Entgeltunterschied schrumpfen wird,
    und das muss unser aller erklärtes Ziel sein. Denn, liebe
    Kolleginnen und Kollegen, Gleichstellungspolitik ist
    nichts, was wir nur für uns Frauen machen. Gleichstel-
    lungspolitik hat auch, aber nicht nur etwas mit gerechten
    Chancen zu tun. Nein, Gleichstellungspolitik hat auch
    etwas mit der Innovationsfähigkeit, mit dem Wachstum
    und mit der Lebensqualität einer Gesellschaft zu tun


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit Gerechtigkeit!)


    Deswegen, liebe Kolleginnen und Kollegen, tun wir
    nicht nur etwas für die Frauen, wenn wir uns für die Be-
    seitigung der Lohnlücke einsetzen. Wir tun etwas für
    ganz Deutschland.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber was tun Sie denn? – Beate MüllerGemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ohne die Ministerin!)


    Denken Sie heute daran, und denken Sie auch immer da-
    ran, wenn Sie eine rote Handtasche sehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Für die SPD-Fraktion hat jetzt die Kollegin Caren

Marks das Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Marks


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die meis-
    ten von uns kommen gerade von der Kundgebung am
    Brandenburger Tor. Bei gutem Wetter war sie gut be-
    sucht, und das war gut.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Obwohl der Anlass kein erfreulicher ist, ist es richtig
    und notwendig, Flagge zu zeigen. Aber ich muss ganz
    ehrlich sagen: Ich möchte da nicht noch in 20 Jahren ste-
    hen und dafür streiten, was uns zusteht.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sowohl der Deutsche Gewerkschaftsbund als auch
    der Deutsche Frauenrat hatten zu dieser Kundgebung un-
    ter dem Motto „Recht auf Mehr“ aufgerufen. Recht ha-
    ben Sie mit „Recht auf Mehr“, nämlich dem Recht auf
    gleiche Bezahlung für Frauen und Männer in unserem
    Land.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir müssen über-
    haupt nicht darüber streiten, ob eine Lohnlücke von
    21,6 oder 22 oder 23 Prozent besteht. Fest steht: In kei-

    nem anderen OECD-Land klafft diese Lücke so weit
    auseinander wie in unserem Land.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Peinlich!)


    In Vollzeit arbeitende Frauen verdienen laut OECD-
    Studie – Herr Staatssekretär, auch Sie könnten etwas ler-
    nen –


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    bis zu 21,6 Prozent weniger als Männer. Der Durch-
    schnitt liegt in der OECD bei 16 Prozent. Dies wurde
    uns erst letzte Woche wieder bescheinigt. Auch im euro-
    päischen Vergleich liegt Deutschland am unteren Ende
    der Skala. Damit gehören wir leider zu den Spitzenrei-
    tern bei der Diskriminierung von Frauen. Dieses Ergeb-
    nis ist nicht nur bitter. Es ist schlicht beschämend!


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist vor allem nicht hinnehmbar. Wir haben es hier
    mit einem „Prinzip ohne Praxis“ zu tun. Obwohl näm-
    lich nach geltender Rechtslage die unterschiedliche Ent-
    lohnung von Arbeit aufgrund des Geschlechts sowohl
    nach nationalen als auch nach europarechtlichen Re-
    gelungen definitiv verboten ist, werden Frauen weiter
    diskriminiert. Der jährlich stattfindende Equal Pay Day
    macht dies öffentlichkeitswirksam zum Thema. Meine
    Geduld, die Geduld der Frauen in diesem Land und die
    Geduld der gesamten SPD-Bundestagsfraktion sind zu
    Recht am Ende.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unsere auch! – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Auch die der übrigen Engagierten!)


    – Und die der übrigen Engagierten natürlich auch.


    (Beifall bei der LINKEN – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Jetzt kann ich auch klatschen!)


    Es ist höchste Zeit, zu handeln. Handeln müsste drin-
    gend diese Bundesregierung. Handeln muss dieses Par-
    lament.

    Aber wie bei der Quote und wie bei vielen anderen
    Themen: Bundesministerin Schröder verschließt die Au-
    gen vor der Realität.


    (Zuruf von der SPD: Wo ist sie denn?)


    Aber die Augen zu schließen, verändert nicht die Reali-
    tät. Das ist ein Spiel, von dem kleine Kinder überzeugt
    sind, dass es funktioniert: Ich schließe die Augen, und
    keiner sieht mich. Auch die vorhandenen Probleme sieht
    man dann nicht mehr.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es soll sich alles schön von alleine regeln. Frauen brau-
    chen keine Quoten. Wer gut ist, kommt alleine in die
    Führungsetagen.





    Caren Marks


    (A) (C)



    (D)(B)


    Frau Schröder sieht die Quote gar als eine Diskrimi-
    nierung; so in der letzten Woche zu lesen. Heutige Män-
    ner – so die Ministerin – sollen nicht ausbaden müssen,
    was Generationen von Männern falsch gemacht haben. –
    Man reiche mir ein Taschentuch.


    (Christel Humme [SPD]: Ein Taschentuch reicht da nicht!)


    Sie spricht gar von einer „Kollektivhaftung“. – All dies
    ist eine mehr als absurde Argumentation von einer
    Ministerin, die bis heute nicht verstanden hat, für wen
    sie eigentlich in diesem Land Politik machen muss.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich denke, ich kann im Namen aller Frauen sagen:


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Und engagierten Männer!)


    Besten Dank, Frau Schröder! Sie können gehen!


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nach einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung for-
    dern 87 Prozent der Befragten gleichen Lohn für gleiche
    Arbeit. So sieht die Realität aus, eine Realität, die Frau
    Schröder, aber auch die gesamte Bundesregierung end-
    lich zur Kenntnis nehmen sollten.

    Fordert eine Frau heute gleiches Entgelt für gleiche
    Arbeit ein, so muss sie das alleine durchsetzen, indivi-
    duell gegenüber ihrem Arbeitgeber. Hier hat das All-
    gemeine Gleichbehandlungsgesetz keine wirkliche Ver-
    besserung gebracht. Es fehlt in unserem Land ein
    Instrument, das die Durchsetzung des Prinzips der glei-
    chen Bezahlung ermöglicht. Und deswegen arbeiten wir,
    die SPD-Bundestagsfraktion, an einem entsprechenden
    Gesetz, einem Equal-Pay-Gesetz.


    (Beifall bei der SPD)


    Damit wollen wir die Unternehmen in diesem Land
    verpflichten, endlich für diskriminierungsfreie Entgelt-
    systeme zu sorgen. Dabei gilt für uns natürlich, Frau
    Schön: so wenig Staat und Bürokratie wie möglich, so
    viel wie notwendig, um diesem Gesetz zur Wirksamkeit
    zu verhelfen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Mit diesem Gesetz wollen wir notwendige Transpa-
    renz bei Entlohnungsstrukturen herstellen; denn nir-
    gendwo wird aus der Bezahlung so ein Geheimnis ge-
    macht wie in Deutschland. Mehr Transparenz – davon
    bin ich fest überzeugt – wird die versteckten Möglich-
    keiten der Diskriminierung abbauen. Das ist dringend
    notwendig.


    (Beifall bei der SPD)


    Natürlich muss das Gesetz einen Weg zur Kontrolle
    und Durchsetzbarkeit vorgeben. Aber all dies ist mach-
    bar, wenn gewollt. Wir, die SPD-Bundestagsfraktion,

    wollen dies gesetzlich ermöglichen. Im Mai wird unser
    Gesetzentwurf eingebracht. Seitens der Bundesregierung
    hingegen ist für die Frauen in unserem Land nichts ge-
    wollt. Ein deutlicheres Zeichen als die Debatte am Inter-
    nationalen Frauentag in der letzten Sitzungswoche
    konnte es kaum geben.

    Natürlich wird ein Gesetz zur Herstellung von Ent-
    geltgleichheit nicht all die Probleme lösen, die struktu-
    rell bedingt sind. Ehegattensplitting und Minijobs, all
    das muss dringend reformiert werden. Aber auch der
    Ausbau der Betreuungsangebote muss schneller voran-
    gehen.

    Ein gutes und wirksames Instrument zur Eindäm-
    mung der Entgeltunterschiede ist auch der gesetzliche
    Mindestlohn, den diese Bundesregierung, auch die Ar-
    beitsministerin Frau von der Leyen, nach wie vor nicht
    einführen will. Erst letzte Woche konnten wir in dem
    neuesten Report des Instituts Arbeit und Qualifikation
    der Uni Duisburg-Essen nachlesen, dass bei der Einfüh-
    rung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro
    jede vierte Frau Anspruch auf eine Lohnerhöhung hätte.
    Damit wäre schon ein guter Anfang gemacht, Frau
    Schröder und Frau von der Leyen. Es wäre schön, wenn
    beide heute anwesend wären, aber die Staatssekretäre
    können es ihnen ausrichten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Ergebnisse haben deutlich gemacht, dass
    Frauen sehr viel häufiger von besonders niedrigen Stun-
    denlöhnen betroffen sind. Knapp 5 Prozent der weibli-
    chen Beschäftigten arbeiteten 2010 für Stundenlöhne un-
    ter 5 Euro und 15 Prozent für unter 7 Euro. Ich frage die
    schwarz-gelbe Bundesregierung: Wie lange will ein
    wirtschaftlich gut aufgestelltes Land wie Deutschland
    dies seinen Arbeitnehmerinnen noch zumuten? Hier sind
    wir, hier ist die Bundesregierung, hier ist der Gesetzge-
    ber gefordert.

    Wenn diese Bundesregierung für Frauen nicht tätig
    werden will, dann wird es die SPD-Bundestagsfraktion,
    und ich weiß, dass die anderen Oppositionsfraktionen
    dies auch wollen. Wir werden Ihnen gesetzliche Lösun-
    gen vorlegen, eine nach der anderen. Denn ich will wie
    die anderen Frauen und viele Männer an unserer Seite
    nicht noch in 20 Jahren am Brandenburger Tor für Lohn-
    gleichheit streiten müssen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)