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ID1716613300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind jetzt nicht

    im Dialog, sondern es heißt in unserer Geschäftsord-
    nung: Fragen und Bemerkungen.


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Entschuldigung, Frau Präsidentin! – Zuruf von der FDP: Aber ich fand die wichtig!)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist mir nicht bekannt, dass die im Bereich Metall
    gefundene Regelung auf alle Branchen übertragen wer-
    den kann; das kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich
    weiß nicht, wie das gehen soll.


    (Klaus Barthel [SPD]: Da sind wir gespannt, Herr Weiß!)


    Was wird mit den Branchen sein, in denen es keine Tarif-
    verträge gibt? Was ist zum Beispiel mit den Kirchen?
    Auch dort gibt es Leiharbeit und, und, und. Von daher:
    Ich bin natürlich der Meinung, dass wir eine einheitliche
    Regelung brauchen. Wir brauchen aber keine IG-Metall-
    Regelung.


    (Klaus Barthel [SPD], an die CDU/CSU gewandt: Warum haben Sie denn dann nicht schon die IG-BCE-Regelung übernommen?)


    – Es ist ja schön, dass Sie miteinander diskutieren; aber
    ich glaube, jetzt bin ich an der Reihe.


    (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte nicht, dass das von meiner Zeit abgeht.

    Aus meiner Sicht ist eine tarifliche Equal-Pay-Rege-
    lung ohnehin der falsche Weg. Die Gewerkschaften müs-
    sen mittlerweile über sehr viele unterschiedliche The-
    men verhandeln:


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Trauen Sie denen das nicht zu? – Gitta Connemann [CDU/ CSU]: Das können die! Glauben Sie mir das!)


    über die Übernahme von Azubis, Regelungen für Ältere,
    die Übernahme von Leiharbeitskräften, die Arbeitsplatz-
    sicherung und vieles andere mehr.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Jetzt muss sogar die FDP die Gewerkschaften gegen die Grünen verteidigen! So weit ist es schon gekommen! – Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP)


    Je mehr Themen dazukommen – Herr Kolb stellen Sie
    doch eine Frage –, umso weniger können die Gewerk-
    schaften faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen
    durchsetzen. Meiner Meinung nach schwächt das die
    Gewerkschaften. Eine gesetzliche Equal-Pay-Regelung
    hingegen würde die Gewerkschaften stärken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Zudem war Ihre Reform der Leiharbeit letztes Jahr
    für die Beschäftigten nahezu bedeutungslos. Die Interes-
    sen der Leiharbeitsbranche und der Wirtschaft aber sind
    bedient worden. In der Folge ist der Trend zu immer
    mehr Leiharbeit ungebrochen. Die Unternehmen profi-
    tieren weiterhin doppelt: Sie erhalten Flexibilität und bil-
    lige Arbeitskräfte. Die Leiharbeitskräfte hingegen leiden
    unter einer doppelten Belastung: Sie verdienen weniger
    und haben keinen sicheren Job. Ich bleibe dabei: Das ist
    ungerecht und auch nicht fair. Leiharbeitskräfte haben
    einen berechtigten Anspruch auf die gleichen Arbeitneh-
    merrechte, auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen
    wie alle anderen Beschäftigten auch.

    Ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht lockerlas-
    sen. Wir werden Sie immer wieder an Ihr Versprechen
    erinnern und konkretes Handeln einfordern. Sie sind
    jetzt am Zug. Machen Sie Ernst mit Equal Pay, und zwar
    mit einer gesetzlichen Regelung! Liefern Sie das, was
    Sie versprochen haben!

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Gitta Connemann für die

Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gitta Connemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Jetzt ist

    die Katze endlich aus dem Sack. In den letzten Jahren
    haben Sie, meine Damen und Herren von den Linken,
    uns fast monatlich mit Anträgen zur Zeitarbeit überzo-
    gen.


    (Johannes Vogel [Lüdenscheid] [FDP]: Genau! Und jetzt soll sie weg!)


    Jetzt sagen Sie endlich, was Sie wirklich wollen,


    (Johannes Vogel [Lüdenscheid] [FDP]: Weg damit!)


    nämlich die Abschaffung der Zeitarbeit.





    Gitta Connemann


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja, genau!)


    Ich sage: Das ist ein starkes Stück.

    Das gilt übrigens auch für das, was uns die Redner der
    Oppositionsfraktionen hier bieten. Ich hatte bei dem ei-
    nen oder anderen Hinweis, lieber Herr Barthel und liebe
    Frau Müller-Gemmeke, schon den Eindruck, Sie seien
    vom Virus der Vergesslichkeit befallen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Kollektive Demenz! Kollektive Amnesie!)


    Ich erinnere daran, dass die Deregulierung der Zeit-
    arbeit, die Sie immer wieder aufs Neue beklagen, 2003
    eingeführt worden ist.


    (Klaus Barthel [SPD]: Erzählen Sie doch mal etwas Neues! – Gegenruf des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wieso? Das ist doch interessant!)


    Ich erinnere daran: Seinerzeit, 2003, hatten wir eine rot-
    grün geführte Bundesregierung. Ich empfehle jedem
    – auch den Gästen, die uns heute zuhören –: Messen Sie
    Politiker an ihren Taten!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    An Ihren Taten messe ich auch Sie, lieber Herr
    Barthel. Sie haben den Missbrauch bei der Zeitarbeit be-
    klagt. Ja, es gibt einen Missbrauch bei der Zeitarbeit
    – ich nenne das immer „Scheinzeitarbeit“ –, nämlich
    dann, wenn Tochterunternehmen gegründet werden, um
    Mitarbeiter zu niedrigeren Tariflöhnen im eigenen Un-
    ternehmen zu beschäftigen. Wissen Sie, wer so etwas
    macht? Zum Beispiel Mediengesellschaften der SPD wie
    die Madsack-Gruppe


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aha! Sehr interessant! – Gabriele Lösekrug-Möller [SPD]: Ach, das ist doch so ein Unsinn!)


    und große Unternehmen wie VW, aber auch viele an-
    dere. Ich würde mir wünschen, dass Sie sich dort empö-
    ren, wo im Hinblick auf die Scheinzeitarbeit tatsächlich
    Handlungsbedarf besteht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Aber dazu habe ich von Ihnen noch nie ein Wort gehört.


    (Klaus Barthel [SPD]: Dann können Sie doch etwas machen, wenn Sie so gescheit sind! Das ist ja so peinlich!)


    Tatsächlich verzerren Sie einmal mehr die Fakten.
    Wir haben den Tarifvertragsparteien ins Stammbuch ge-
    schrieben, dass sie eine Regelung zum Equal Pay verein-
    baren sollen. Die Tarifvertragsparteien stehen in
    Verhandlungen. Wir tun das, weil das Wort „Tarifauto-
    nomie“ für uns mehr ist als eine bestimmte Anzahl
    schwarzer Buchstaben. Vielmehr geht es dabei um ein
    Grundrecht, und dieses Recht ist im Grundgesetz veran-
    kert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die richtige Zeitarbeit hat ungeheuer viel für unseren
    Arbeitsmarkt getan. Hinter der richtigen Zeitarbeit ste-
    hen bestimmte Wahrheiten, und ich bitte Sie, diese end-
    lich zur Kenntnis zu nehmen:

    Erstens. Zeitarbeitnehmer sind vollwertige Beschäf-
    tigte mit einem ganz normalen Arbeitsvertrag – in der
    Regel unbefristet.


    (Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Aufstocker!)


    Zweitens. Es gilt das allgemeine deutsche Arbeits-
    recht. Zeitarbeitnehmer haben dieselben Schutzrechte
    wie alle anderen Beschäftigten. Sie haben übrigens kein
    spezielles Kündigungsrecht.

    Drittens. Fast 100 Prozent der Zeitarbeitnehmer wer-
    den nach Tariflöhnen bezahlt, davon übrigens drei Vier-
    tel nach DGB-Tarifverträgen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Was wissen Sie eigentlich von der Situation der Beschäftigten?)


    Viertens. Es gibt in der Zeitarbeitsbranche eine Lohn-
    untergrenze, die von der christlich-liberalen Koalition
    eingeführt wurde. Das niedrigste Einstiegsgehalt für Un-
    gelernte liegt bei 7,89 Euro pro Stunde. Begehrte Spe-
    zialisten können mehr als 80 000 Euro im Jahr verdie-
    nen. Es gibt viele Branchen, in denen das Lohnniveau
    unterhalb des Lohnniveaus der Zeitarbeitsbranche liegt.
    Ich nenne beispielhaft das Fleischerhandwerk in Nord-
    rhein-Westfalen oder den Einzelhandel in Bremen.

    Fünftens. In Deutschland gilt anders als im Rest Euro-
    pas das Arbeitgebermodell. Zeitarbeitnehmer erhalten
    ein festes Einkommen, übrigens auch in Zeiten des
    Nichteinsatzes.

    Sechstens. Die Zeitarbeit steht für die gesamte Fülle
    des Arbeitsmarktes, vom Hilfsarbeiter bis zum IT-Exper-
    ten.

    Siebtens. Die Zeitarbeit holt Menschen aus der Ar-
    beitslosigkeit. 65 Prozent der neu eingestellten Zeitar-
    beitnehmer waren vorher ohne Beschäftigung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Achtens. Fast ein Drittel der Zeitarbeitnehmer hat
    keine abgeschlossene Berufsausbildung und erhält über
    die Zeitarbeit die Möglichkeit der Qualifizierung im Job.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Mich überzeugt das, was die Kollegin da sagt!)


    Neuntens. Stammbelegschaften werden nicht ver-
    drängt. In Deutschland gibt es gut 29 Millionen sozialver-
    sicherungspflichtig Beschäftigte, davon 800 000 Zeit-
    arbeitnehmer. Damit ist eine Verdrängung allein schon
    rechnerisch nicht möglich.


    (Zuruf des Abg. Matthias W. Birkwald [DIE LINKE])


    – Hören Sie einfach zu, und schreien Sie nicht.





    Gitta Connemann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Zehntens. Jedes Zeitarbeitsunternehmen benötigt eine
    Erlaubnis der Bundesagentur für Arbeit. Bei Verstößen
    kann diese jederzeit entzogen werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Das sind zehn Wahrheiten über die Zeitarbeit. Alle
    Zahlen belegen das, aber das ficht Sie ja nicht an.

    Meine Damen und Herren von der Linken, liebe Frau
    Krellmann, wenn Sie Ihre juristischen Hausaufgaben ge-
    macht hätten, dann müssten Sie das Urteil des Bundes-
    verfassungsgerichts aus dem Jahre 1967 kennen.


    (Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Ich bin keine Juristin wie Sie!)


    Seinerzeit galt ein Verbot der Zeitarbeit, wie Sie es heute
    fordern. Das Bundesverfassungsgericht erklärte dieses
    Verbot für verfassungswidrig. Es sei nicht mit dem
    Grundrecht der freien Berufswahl vereinbar. Dieses Ur-
    teil wurde von Ihnen geflissentlich ignoriert. Ich habe
    gerade Ihre Zwischenbemerkung gehört, Sie seien keine
    Juristin.


    (Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Ich bin Volkswirtin und Gewerkschaftssekretärin!)


    Das ist aber eine vollständige Bankrotterklärung. Denn
    Tatsache ist, dass sich der Gesetzgeber an Recht und Ge-
    setz halten sollte, insbesondere an das Grundgesetz –
    selbst Sie, Frau Kollegin Krellmann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Auch das Europarecht spielt für Sie keine Rolle. Ein
    Verbot der Zeitarbeit auf nationaler Ebene würde auch
    gegen dieses verstoßen, nämlich gegen die EU-Leih-
    arbeitsrichtlinie. Dort heißt es übrigens in der Präambel
    – ich zitiere –:

    Die Leiharbeit entspricht nicht nur dem Flexibili-
    tätsbedarf der Unternehmen, sondern auch dem Be-
    dürfnis der Arbeitnehmer, Beruf und Privatleben zu
    vereinbaren. Sie trägt somit zur Schaffung von Ar-
    beitsplätzen und zur Teilnahme am und zur Einglie-
    derung in den Arbeitsmarkt bei.

    So die Leiharbeitsrichtlinie.

    Das interessiert Sie aber nicht. Ihnen geht es vielmehr
    um Ideologie.

    Das zeigt übrigens auch Ihre zweite Forderung. Sie
    wollen die Kundenunternehmen gesetzlich zwingen,
    Zeitarbeitnehmer zu übernehmen. Das ist selbst für Ihre
    Verhältnisse wirklich grotesk. Dabei will ich Sie gar
    nicht mit rechtlichen Hinweisen langweilen. Ich könnte
    wieder unsere Verfassung anführen: Art. 2 – die Privat-
    autonomie – und Art. 12 des Grundgesetzes usw. Mit
    dieser Forderung missachten Sie die Grundrechte ekla-
    tant; das interessiert Sie aber nicht.

    Für mich bleibt damit nur folgendes Fazit: Nach Ih-
    rem Willen, nach Ihrem Antrag, soll der Gesetzgeber zu-
    künftig bestimmen, welche Mitarbeiter ein Unternehmen
    einstellen soll. Das hat mit sozialer Marktwirtschaft

    überhaupt nichts mehr zu tun. Das wäre ein weiterer
    Schritt in Richtung sozialistische Planwirtschaft.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich frage Sie, meine Damen und Herren von der Linken:
    Wollen Sie wirklich zurück zum System der DDR? Wol-
    len Sie, dass der Ein-Parteien-Staat die Wirtschaft plant,
    übrigens mit bekanntem Ausgang und Erfolg? Das kann
    tatsächlich nicht Ihr Ernst sein.

    Das ist es auch nicht; denn Sie vertrauen darauf, dass
    wir Ihren Antrag ablehnen, und das werden wir auch tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Ich hätte auch gerne einmal so viel Redezeit wie Sie, damit ich Ihnen das erklären kann! – Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN und der SPD)