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ID1716611400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jutta Krellmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Seit nahezu
    zehn Jahren entwickelt sich die Leiharbeit in Deutsch-
    land negativ. Dank der Aufweichung von Rot-Grün
    wurde das Prinzip „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“
    gesetzlich unterlaufen. Leiharbeit wurde zu einem Mas-
    senphänomen.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Das erlaubt die EU-Zeitarbeitsrichtlinie!)


    Seitdem versuchen wir, die Leiharbeit wieder in den
    Griff zu bekommen.

    Wenn ich mir anschaue, welche Konsequenzen Leih-
    arbeit für die Menschen hat, werde ich regelrecht wü-
    tend.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Jutta Krellmann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Mittlerweile kratzt die Zahl der Leiharbeitnehmerinnen
    und Leiharbeitnehmer an der Millionenmarke. 120 000
    von ihnen müssen ihr Gehalt mit staatlicher Unterstüt-
    zung aufstocken. Kaum Geld zum Leben und die Angst,
    wieder keinen dauerhaften Job zu finden – das ist Alltag
    für diese Menschen.

    Die Zahlen sind deutlich: Der angebliche wirtschaftli-
    che Aufschwung Deutschlands – in einer Zeit, in der eu-
    ropaweit die Arbeitslosenzahlen steigen – ist vor allem
    ein Aufschwung in der Leiharbeit. Noch im letzten Mo-
    nat verzeichnete die BA die meisten offenen Stellen im
    Bereich der Leiharbeit – mehr als im Handel, im Ge-
    sundheits- und Sozialwesen und im verarbeitenden Ge-
    werbe zusammen.

    Ich weiß nicht, wie Sie darüber denken; ich jedenfalls
    möchte nicht an der Ausbeutung meiner Mitmenschen
    beteiligt sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir müssen das alte Gerede von einem Job um jeden
    Preis endlich durch eine strukturelle Diskussion über
    gute Arbeit ersetzen. Die Linke will sich mit der Leihar-
    beit nicht abfinden und fordert deshalb ein Ende dieser
    menschenverachtenden Form der Erwerbsarbeit.


    (Beifall bei der LINKEN – Gitta Connemann [CDU/CSU]: Mein Gott!)


    Mit dieser Forderung stellen wir uns an die Seite von
    über 90 Prozent der Bevölkerung, die die unterschiedli-
    che Bezahlung von Beschäftigten mit gleicher Tätigkeit
    innerhalb eines Betriebes für falsch halten.

    Wir müssen aufhören, uns von den Wirtschaftsver-
    bänden vor den Karren spannen zu lassen; denn diese
    haben Leiharbeit als strategisches Instrument zum
    Lohndumping und zur Spaltung von Belegschaften ge-
    nutzt. Nach den völlig unzureichenden gesetzlichen Än-
    derungen im vergangenen Jahr entdeckt die Wirtschaft
    jetzt Werkverträge als einen neuen Weg zum Billiglohn.
    Das ist eine richtige Sauerei!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Leiharbeit, Werkverträge und Befristungen haben
    eine doppelte Disziplinierungsfunktion gegenüber Be-
    schäftigten, Gewerkschaften und Erwerbslosen. Selbst
    wenn wir Equal Pay zurückerobert hätten: Leiharbeit-
    nehmer hätten immer noch einen anderen Status als Fest-
    angestellte und müssten wie befristet Beschäftigte Sorge
    haben, dass sie nicht weiterbeschäftigt oder übernom-
    men werden, insbesondere dann, wenn sie den Mund
    aufmachen und sich für ihre Rechte einsetzen.

    Leiharbeit besser zu regeln und Equal Pay einzufüh-
    ren, wäre ein wichtiger erster Schritt. Wenn man aber zu
    einer guten, angstfreien Arbeit kommen will, dann muss
    man Leiharbeit abschaffen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Denn nur auf diesem Wege untersagt man es den Arbeit-
    gebern, Leiharbeit als Instrument zur Disziplinierung

    von Beschäftigten und zur Spaltung von Belegschaften
    zu nutzen.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Haben Sie schon mal was von sozialer Absicherung in diesem Land gehört?)


    Wer einen Leiharbeitsjob nicht annehmen will, dem
    droht Hartz IV als weiteres Disziplinierungsinstrument.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Mein Gott!)


    Daher werden wir auch in Zukunft alles daransetzen,
    dass Leiharbeit bald nur noch an einem Ort zu finden ist –
    in den Geschichtsbüchern. Ich sage Ihnen: Sie werden
    uns unsere Hoffnung, dass sich hier etwas ändert, nicht
    nehmen.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Max Straubinger für die

Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Max Straubinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Kollegin Krellmann hat wieder versucht, in der Öf-
    fentlichkeit ein Zerrbild der Arbeitswelt entstehen zu
    lassen. Die Fraktion der Linken glaubt, dass Leiharbeit
    der Ursprung allen Übels in der Arbeitswelt sei. Verehrte
    Kolleginnen und Kollegen, das ist beileibe nicht so.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Na ja!)


    Gerade einmal 3 Prozent der sozialversicherungs-
    pflichtig Beschäftigten in Deutschland sind in Zeitar-
    beitsfirmen beschäftigt.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Das ist der Punkt! 3 Prozent!)


    Das zeigt sehr deutlich, dass nur ein ganz kleiner Bruch-
    teil der Bürgerinnen und Bürger, die einer Arbeit nach-
    gehen, in Zeitarbeitsfirmen beschäftigt sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP] – Gitta Connemann [CDU/CSU]: Das ist die Wahrheit!)


    Zusätzlich, Frau Kollegin Krellmann, ist zu verzeich-
    nen, dass es sich auch bei der Zeitarbeit um reguläre, so-
    zialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse
    handelt


    (Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Zu Niedriglohnbedingungen!)


    und die Zeitarbeit dazu angetan ist, Arbeitsspitzen in den
    Betrieben abzufedern.


    (Michael Schlecht [DIE LINKE]: Dauerhafte Arbeitsplätze sind das mittlerweile!)


    In dem wirtschaftlichen Aufschwung, den wir derzeit
    dank der guten Wirtschaftspolitik dieser Bundesregie-
    rung erleben, sind natürlich mehr Arbeitsspitzen abzuar-
    beiten, als wenn wir eine Rezession zu verzeichnen hät-





    Max Straubinger


    (A) (C)



    (D)(B)


    ten. Deshalb gibt es auch bei der Zeitarbeit einen
    Aufschwung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Verehrte Kollegin Krellmann, dass dies zutreffend ist,
    zeigt sich auch darin, dass nur 50 Prozent der Zeitarbeit-
    nehmerinnen und Zeitarbeitnehmer länger als drei Mo-
    nate im selben Betrieb beschäftigt sind. Das ist ein ein-
    deutiges Indiz dafür, dass die Zeitarbeit zur Abarbeitung
    von Arbeitsspitzen eingesetzt wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein Weiteres ist, dass Zeitarbeit eine Brücke in den
    ersten Arbeitsmarkt ist, weil sie die Chance bietet, in die
    Stammbelegschaft übernommen zu werden. Gerade in
    wirtschaftlich guten Zeiten, wie wir sie derzeit hier erle-
    ben können, in denen eine große Nachfrage nach Ar-
    beitskräften besteht, zeigt sich sehr deutlich, dass sehr
    viele Zeitarbeitnehmer in die Stammbelegschaft aufge-
    nommen werden.

    Laut Zahlen des iGZ sind im vierten Quartal des
    Jahres 2011 34,7 Prozent der Zeitarbeitnehmer in die
    Stammbelegschaften der Betriebe aufgenommen wor-
    den. Das zeigt sehr deutlich, dass die Zeitarbeit Chancen
    eröffnet. Dies gilt auch für gering qualifizierte Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer bzw. Langzeitarbeits-
    lose.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Laut iGZ-Umfrage sind sogar 70 Prozent der Zeitarbeit-
    nehmer, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung
    oder eine höhere Qualifizierung verfügen, in die Stamm-
    belegschaft aufgenommen worden. Das zeigt sehr deut-
    lich, welche Chancen in der Zeitarbeit liegen. Sie wollen
    die Zeitarbeit verbieten und damit den Menschen diese
    Chancen nehmen, verehrte Damen und Herren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der LINKEN: Das ist doch Blödsinn!)


    Ich möchte aber nicht verhehlen, dass es in der Ver-
    gangenheit auch Probleme gab und dass es Situationen
    gibt, über die man diskutieren muss. Die Zeitarbeit hat
    sicherlich durch zu geringe Lohnabschlüsse, die zu ver-
    zeichnen waren, einen schlechten Ruf bekommen. Ich
    möchte aber herausstellen, dass diese Bundesregierung
    dafür gesorgt hat, dass seit 1. Januar dieses Jahres ein
    Mindestlohn in der Zeitarbeit Gültigkeit hat, also eine
    Lohnuntergrenze eingezogen worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Jutta Krellmann [DIE LINKE]: 7,89 Euro! Unterschiedlich in Ost und West!)


    Dann gibt es Klagen darüber, dass es einen sogenann-
    ten Drehtüreffekt gegeben hat, dass nämlich Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer in Unternehmen ausgestellt
    worden sind,


    (Michael Schlecht [DIE LINKE]: „Ausgestellt“? Rausgeschmissen!)


    sie aber gleichzeitig das Angebot erhalten haben, für
    eine betriebseigene Zeitarbeitsfirma wieder am selben
    Arbeitsplatz tätig zu werden. Das ist dank dieser Bun-
    desregierung seit Juli vergangenen Jahres verboten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie hat also auch hier für Ordnung im Bereich der Zeitar-
    beit gesorgt.

    Letztendlich gilt es, verehrte Kolleginnen und Kolle-
    gen, daran zu arbeiten, bessere Bedingungen im Zeitar-
    beitnehmerbereich zu schaffen. Diese Bundesregierung
    hat sich das auf die Fahnen geschrieben. Aber zuerst
    sind die Tarifparteien gefordert. Sie stehen jetzt in Ver-
    handlungen – besonders die IG Metall, aber auch die an-
    deren Gewerkschaften –, um hier gute Verträge auszu-
    handeln und unter Umständen auch noch gleichen Lohn
    für gleiche Arbeit nach drei Monaten am selben Arbeits-
    platz durchzusetzen. Wir sind sehr optimistisch, dass
    dies erreicht werden kann.

    Wir geben der Tarifautonomie den Vorrang. Sie aber
    sind nur eine Verbotspartei, die den Arbeitsmarkt letzt-
    endlich stranguliert. Diesen Weg werden wir nicht mit-
    gehen. Deshalb lehnen wir Ihren Antrag ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)