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ID1716609400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Axel Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich nehme das auf, was der Kollege Staatsminister ge-
    sagt hat zum Thema „Mehr Gemeinschaft in Europa“.
    Die Bundesregierung kann das direkt beweisen, indem
    sie bei der Beratung des ESM sagt: Jawohl, das ist eine
    europäische Gemeinschaftsaufgabe. Das ist eine euro-
    päische Angelegenheit nach Art. 23 Grundgesetz und
    nicht nach Art. 59 Grundgesetz.

    Deshalb korrigieren Sie Ihre Position, lieber Kollege
    Link. Sie haben mit der Übernahme Ihrer neuen Auf-
    gabe, zu der ich Ihnen alles Gute wünsche, direkt den
    Auftrag, der wahrscheinlich von der großen Mehrheit im
    Parlament mitgetragen wird, dieses durchzusetzen.
    Glück auf dafür! Sie haben uns an Ihrer Seite.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bei den Vorschlägen der Kommission in ihrem Ar-
    beitsprogramm ist eines, glaube ich, ganz wichtig: Die
    Kommission, die um ihre Rolle als zentraler Akteur in-
    nerhalb der Europäischen Union kämpfen muss, lässt
    sich nicht zu einem Sekretariat des Rates herabstufen,
    sozusagen downgraden.

    Die Kommission hat sehr viele Vorschläge zu Finanz-
    marktregelungen, zur Finanzmarkttransaktionsteuer und
    zur Bankenaufsicht gemacht. Das ist eine sehr lange
    Liste. Allen gemein ist – es geht nicht um Details, über
    die wir sicherlich streiten können –, dass es sich hierbei
    um europäische Regeln handelt, die per Gesetz verab-
    schiedet werden müssen. Das heißt, dies muss auf glei-
    cher Augenhöhe zwischen dem Europäischen Rat und
    dem Europäischen Parlament geschehen. Für diese Ver-
    abschiedung ist eine intensive, frühe Beteiligung der na-
    tionalen Parlamente notwendig, also gerade das, was wir
    im Deutschen Bundestag gemeinsam tun wollen.

    Bei jedem Arbeitsprogramm der Kommission haben
    wir in Europa diesen Kampf auszufechten: Wird sich auf
    Dauer die sogenannte Unionsmethode von Frau Merkel
    durchsetzen, die, neben den schönen Worten von Ge-
    meinschaft, in der Praxis immer mehr intergouverne-
    mental sein wird, oder werden wir dieses gemeinsame
    Europa tatsächlich auch parlamentarisch, das heißt rich-

    tig demokratisch, stärken oder nicht? Das wird die ent-
    scheidende Frage sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb war es ganz wichtig, dass das Europäische
    Parlament bei der kritischen Bewertung des Fiskalpaktes
    das geschafft hat, was wir im Bundestag bisher nur er-
    reicht haben, als es um die Beteiligungsrechte ging. Es
    hat nämlich einen europäischen Konsens erreicht. Ich
    habe die Bitte und die Erwartung an die Regierungsko-
    alition, dass sie bei allen anstehenden Gesetzen auf einen
    Konsens in Bezug auf die Beteiligungsrechte des Deut-
    schen Bundestages im ganzen Hause setzt, wie wir das,
    Michael Stübgen, mit allen fünf Fraktionen in der letzten
    Legislaturperiode geschafft haben. Das ist Ihre Bring-
    schuld. Wir warten darauf.

    Ich glaube, wir alle sind hier offen. Die Grünen sehen
    das ebenfalls so, und ich glaube, das gilt auch für die
    Kolleginnen und Kollegen der Linksfraktion. An diese
    Bringschuld werden wir Sie in den nächsten Tagen und
    Wochen erinnern; denn es kommt hier wirklich darauf
    an, ob der Bundestag gemeinschaftlich in der Lage ist,
    seine Rechte durchzusetzen, oder ob Parteitaktik und an-
    deres die entscheidende Rolle spielen.

    In Bezug auf die Arbeit der Kommission kann ich als
    Sozialdemokrat feststellen: Vieles von dem, was jetzt
    vorgeschlagen wird, teilen wir ausdrücklich. Das ist des-
    halb überraschend, weil die meisten Kommissarinnen
    und Kommissare in Europa eher der Parteifamilie der
    Christdemokraten oder der Liberalen angehören. Wir als
    Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten – auch die
    Grünen – sind hier leider noch in der Minderheitenposi-
    tion.

    Eine Reihe von Dingen, die von der Europäischen
    Kommission vorgeschlagen werden, werden im Deut-
    schen Bundestag und auch von der Regierungskoalition
    aber nicht so gesehen. Kollege Link, in den Bereichen,
    in denen es die Möglichkeit gibt, etwas europäisch zu re-
    geln – das gilt gerade für den Bereich der Steuern, zum
    Beispiel bei der Mehrwertsteuer –, würde ich mir im Ge-
    gensatz zu Ihnen mehr Mut von der Kommission wün-
    schen. Wenn wir die Chance haben, das, was bereits
    heute in den Verträgen steht, in Europa gemeinschaftlich
    zu regeln, dann müssen wir das auch anpacken. Das ist
    der entscheidende Punkt. Dafür braucht man als Kom-
    mission Mut,


    (Beifall bei der SPD)


    und man muss schauen, wie die Mehrheitsverhältnisse
    sind, aber der erste Schritt ist der wichtigste. Man muss
    damit anfangen.

    Daneben wird von uns sicherlich zu Recht kritisch ge-
    sehen: Es gibt kein Stabilitätseuropa in finanzieller Hin-
    sicht auf der einen Seite, wenn es auf der anderen Seite
    kein Stabilitätseuropa in sozialer Hinsicht gibt. Es gibt
    keine erfolgreiche einseitige Fixierung auf die Schulden-
    reduzierung, wenn es auf der anderen Seite nicht eine
    genauso starke Verpflichtung in Richtung Impulse für
    Wachstum, Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und so-





    Axel Schäfer (Bochum)



    (A) (C)



    (D)(B)


    ziale Nachhaltigkeit gibt. Beides gehört zusammen. Nur
    auf diesem Wege werden wir gemeinsam erfolgreich
    sein.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb werden wir sehr genau darauf achten – Sie
    haben ja auch von der Bekämpfung der Jugendarbeitslo-
    sigkeit gesprochen –, wie das entsprechende Programm
    aussieht und was das in der Praxis bedeutet. Sie wissen:
    Das ist vor allen Dingen für Länder in Süd- und Südost-
    europa entscheidend, deren Situation aufgrund einer Ju-
    gendarbeitslosigkeit von 30 bis 50 Prozent dramatisch
    ist. Es wird darauf ankommen, dass die Bundesregierung
    nicht nur am Sonntag erklärt, dass sie die Jugendarbeits-
    losigkeit bekämpft, sondern dass sie auch von Montag
    bis Freitag in den konkreten Beratungen sagt: Jawohl,
    wir werden auch in Europa den notwendigen Weg gehen
    und Mittel dafür einsetzen, damit schnell etwas passiert.
    Wir dürfen, wollen und können uns in Europa keine ver-
    lorene Generation von Jugendlichen leisten.


    (Beifall bei der SPD)


    Es geht auch ein bisschen um die Selbstverpflichtung
    in diesem Hause. Ich glaube, es ist wichtig, dass es bei
    allen Delegationsreisen nach Brüssel und unseren Ge-
    sprächen dort immer eine Selbstverpflichtung sein muss,
    dass wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen im
    Europäischen Parlament gut und eng zusammenarbeiten.
    Ich glaube, das hat sich in den letzten Jahren in allen
    Fraktionen verbessert.

    Es wird aber auch darauf ankommen, dass wir auch
    als Parlamentarier hier sagen: Für die Handlungsfähig-
    keit in Europa brauchen wir eine handlungsfähige Kom-
    mission. Das hat simple und praktische Konsequenzen.
    Ich finde, wir sollten im Zusammenhang mit dem nächs-
    ten Arbeitsprogramm der Kommission auch darüber
    diskutieren, wie wir die Kommissare im Deutschen Bun-
    destag etwas besser einbeziehen, etwa durch eine Einla-
    dung zum Meinungsaustausch und all das, was dazuge-
    hört.

    Ich möchte aber noch einen Schritt weitergehen. Ich
    möchte anregen – der Vorsitzende des Europaausschus-
    ses, Gunther Krichbaum, ist auch anwesend –, das Expe-
    riment, das wir im Jahr 2009 auf Initiative von SPD und
    FDP gemacht haben, nämlich den designierten Kommis-
    sar in den Deutschen Bundestag einzuladen, zur Selbst-
    verpflichtung der nationalen Parlamente zu machen.
    Günther Oettinger ist Christdemokrat – man muss auch
    die Kolleginnen und Kollegen der anderen Couleur lo-
    ben können, wo dies richtig ist – und hat das damals ge-
    macht. Er war übrigens der Einzige in Europa.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – Ich bekomme einmal Beifall von der Union. Vielen
    Dank, liebe Kolleginnen und Kollegen.

    Wir müssen das in Europa auch im Rahmen unserer
    Möglichkeiten – Stichwort COSAC – mit voranbringen;
    neueuropäisch heißt das Good Practice. Wir müssen es
    schaffen, dass es selbstverständlich wird, dass die Kom-
    missarinnen und Kommissare, die demnächst wieder zur

    Wahl anstehen, sich vorher auch in den nationalen Parla-
    menten vorstellen.


    (Jürgen Hardt [CDU/CSU]: Dadurch wird es aber Best Practice!)


    Es geht nicht darum, dass wir sie auswählen, sondern um
    eine andere Form von Rückbindung.

    Wir bekommen nur dann eine starke Kommission,
    wenn sie auch stark in den Nationalstaaten verwurzelt
    ist, und zwar im politischen Sinne für die europäische
    Gemeinschaft statt als spezielle Interessenvertretung des
    Landes. Dafür ist bekanntlich die Mannschaft und Frau-
    schaft im Ministerrat zuständig.

    Wir müssen beim nächsten Mal die Selbstverpflich-
    tung schaffen, dass wir eine große Zahl von Frauen in
    die Kommission bekommen wollen. Das wird die
    schwierigste Selbstverpflichtung. Ich weiß, wie es in
    meiner eigenen Parteifamilie ist. Ich weiß aber auch, wie
    weit wir schon positiv vorangekommen sind.

    Es reicht nicht aus, dass wir 1982 unter Odile Quintin
    mit dem Gleichstellungsprogramm die Frauenbüros in
    der EU-Kommission erfunden haben, sondern wir müs-
    sen das auch für die künftigen Kommissionen auf allen
    Ebenen durchsetzen. Und wir müssen die Europäische
    Kommission tatsächlich aufgrund des Ergebnisses der
    nächsten Europawahl im EP wählen. Wir werden von
    der Kommission nicht verlangen können, dass sie parla-
    mentarisch agiert, wenn wir nicht die volle Parlamentari-
    sierung in Europa durchsetzen.

    Das heißt – das ist als Selbstverpflichtung an alle in
    diesem Hause gerichtet –, wir Sozialdemokratinnen und
    Sozialdemokraten leisten unseren Beitrag dazu, dass die
    Europawahl tatsächlich eine europäische Wahl wird. Ich
    hoffe sehr – die Grünen haben 2004 mit Daniel Cohn-
    Bendit begonnen; wir Sozialdemokratinnen und Sozial-
    demokraten werden mit einem Mann oder einer Frau fol-
    gen –,


    (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Darauf sind wir gespannt!)


    dass wir einen Spitzenmann oder eine Spitzenfrau auf-
    stellen


    (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Frau wäre gut!)


    – okay, damit bin ich einverstanden, aber bitte eine So-
    zialdemokratin –, damit wir es schaffen, dass derjenige
    oder diejenige als Spitzenkandidat hinterher im Europäi-
    schen Parlament als Kommissionspräsident oder Kom-
    missionspräsidentin zur Wahl steht.

    Wir sollten als Parlamentarier Interesse daran haben.
    Wir sollten, egal ob wir Regierung oder Opposition sind,
    kein Interesse daran haben, dass bei der nächsten Euro-
    pawahl die Kommission schon vorher dadurch ge-
    schwächt wird, dass Staats- und Regierungschefs im Mai
    sagen, wer Kommissionspräsident wird, egal wie die
    Europawahl ausgeht. Nein, die Europawahl muss die Vo-
    raussetzung für die Zusammensetzung der Kommission
    schaffen, zumindest was den Kommissionspräsidenten
    oder die -präsidentin anbelangt. Nur so werden wir uns





    Axel Schäfer (Bochum)



    (A) (C)



    (D)(B)


    parlamentarisch behaupten können. Nur so wird sich die
    Europäische Kommission auch gegenüber dem Rat
    durchsetzen können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dabei bitte ich ganz herzlich auch im Namen meiner
    Fraktion und, wie ich sehe, auch mit Unterstützung der
    Kolleginnen und Kollegen der Grünen um Umsetzung.
    Das wird die Aufgabe sein.

    Ein Letztes: Wir brauchen auch noch eine Selbstver-
    pflichtung. Jedes Jahr diskutieren wir das Arbeitspro-
    gramm der Kommission. Wir sollten uns gemeinsam in
    den Fraktionen bemühen, dass wir das an noch etwas
    prominenterer Stelle und dann auch mit mehr Beteili-
    gung in diesem Hause hinbekommen. Das gilt für alle.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    In diesem Sinne: Lassen Sie uns weiterhin an diesem
    gemeinsamen Europa arbeiten. Wir Sozialdemokratin-
    nen und Sozialdemokraten haben eine Reihe von guten
    Vorschlägen gemacht. Es kommt jetzt darauf an, sie um-
    zusetzen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die CDU/CSU hat jetzt der Kollege Detlef Seif

das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlef Seif


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Für uns

    ist nicht überraschend, dass das Arbeitsprogramm 2012
    der EU-Kommission dieses Jahr unter dem Vorzeichen
    der Finanzmarktkrise und der europäischen Staatsschul-
    denkrise steht. Die EU-Kommission widmet sich des-
    halb folgerichtig in ihrem ersten Teil des Programms ei-
    nem Europa der Stabilität und Verantwortung.

    Letztes Jahr wurde viel auf den Weg gebracht
    – Staatsminister Link hat das im Einzelnen ausgeführt –:
    sei es das Europäische Semester, sei es der Sixpack, sei
    es der in diesem Jahr noch zu ratifizierende Fiskalpakt,
    der insbesondere die Schuldenbremse enthält. Das wird
    eine gute Ausgangslage sein, um zukünftig die Staats-
    finanzen in Europa auf eine solide Basis zu stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich halte es auch für richtig, dass die Kommission ei-
    nen Schwerpunkt auf eine weitere Regulierung des
    Finanzmarkts legt. Persönlich sehe ich die Einführung
    einer Finanztransaktionsteuer aber eher kritisch.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ach! – Schlecht!)


    Die Finanztransaktionsteuer hätte weder die Immobi-
    lienblase in den USA noch die dadurch verursachte
    Finanzmarktkrise verhindert.


    (Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man muss schon noch mehr machen, nicht nur die Finanztransaktionsteuer! – Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist der Einstieg!)


    Sie ist sicherlich ein wichtiges Instrument zur Verhin-
    derung des Turbohandels, des Hochfrequenzhandels.
    Aber wir müssen hier mit äußerstem Fingerspitzengefühl
    vorgehen.


    (Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann gehen Sie aber endlich einmal vor, Herr Seif!)


    Die kritischsten Ausführungen, die davon ausgehen,
    dass dem Finanzplatz Europa sogar bis zu 200 Milliar-
    den Euro Wirtschaftskraft entgehen könnten, teile ich
    nicht. Dennoch kann sie zur Wettbewerbsverzerrung
    führen und auch den Finanzplatz Europa gefährden. Wir
    müssen ein besonderes Augenmerk darauf legen, dass
    gerade auch die Interessen des Finanzplatzes Deutsch-
    land gewahrt bleiben.

    Im zweiten Teil des Programms geht es folgerichtig
    um eine Union des Wachstums und der Solidarität. Die
    vernünftige Regulierung des Finanzmarkts sowie die
    Vorschriften, die die Begrenzung der Staatsverschuldung
    vorsehen, sind wichtig und unumgänglich. Damit lässt
    sich aber noch kein Wachstum generieren. Deshalb wid-
    met sich das Arbeitsprogramm der EU-Kommission fol-
    gerichtig auch vielen Einzelmaßnahmen zur Belebung
    des Binnenmarktes.

    Eine besondere Herausforderung ist auch für die EU-
    Kommission, die da im Wesentlichen mitgewirkt hat, bei
    den Ländern, die in Schieflage geraten sind, Wachstums-
    impulse zu setzen.

    Die vielfach vertretene These „Wir brauchen einen
    Marshallplan; dann wird sich alles lösen“ kann ich aber
    nicht teilen. Die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg
    war eine völlig andere. Europa lag brach. Die Produk-
    tionsstätten waren zerstört. Vor der Haustüre gab es kei-
    nen oder kaum Wettbewerb. Der Marshallplan war ein
    Selbstläufer. Wir können mit dem Pumpen von viel Geld
    in Krisenregionen die Probleme hingegen nicht lösen.
    Gerade den südeuropäischen Ländern hat nach der Auf-
    nahme in die Euro-Zone billiges Geld in großem Maße
    zur Verfügung gestanden. Heute wissen wir: Man hat
    dieses Geld nicht für Produktion genutzt, sondern über-
    wiegend in Konsum gesteckt. Auch das war eine Mit-
    ursache für unsere Staatsschuldenkrise. Das müssen wir
    zur Kenntnis nehmen. Deshalb werden uns große Worte
    von einem Marshallplan nicht weiterhelfen.

    Die Griechen haben in den letzten Monaten viel er-
    reicht und große Opfer gebracht. Das wissen wir alle. Ich
    wünsche mir, dass es den vernünftigen Kräften in Grie-
    chenland gelingt, sich durchzusetzen, und zwar dauer-
    haft. Vor allen Dingen wünsche ich mir, dass man die
    Hilfe, die wir Europäer den Griechen anbieten, tatsäch-
    lich annimmt.

    Die Europäische Union kann Griechenland beim
    Wirtschaftsaufbau vielfach unterstützen, so zum Beispiel





    Detlef Seif


    (A) (C)



    (D)(B)


    durch die im vergangenen Jahr eingerichtete Taskforce,
    die meines Erachtens aber personell aufgestockt werden
    muss, um den zügigen Einsatz der bislang noch nicht ab-
    gerufenen Kohäsionsmittel von rund 15 Milliarden Euro
    zu ermöglichen.

    In ihrem Arbeitsprogramm betont die EU-Kommis-
    sion, dass sie die Rolle Europas auf der Weltbühne stär-
    ken will. Das ist richtig. Aber hier wird verschwiegen,
    dass das Kompetenzgerangel innerhalb der EU-Kom-
    mission und die Missachtung der Kompetenzen der Ho-
    hen Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik haus-
    gemachte Probleme sind. Hier erwarte ich eine deutliche
    Nachjustierung durch die Kommission. Auch die Kom-
    petenzen der Hohen Vertreterin müssen zur Geltung
    kommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die jüngsten Krisen haben zweifelsohne die Länder
    der Europäischen Union enger zusammengeschweißt.
    Die Europäische Union entwickelt sich zunehmend zu
    einer Schicksalsgemeinschaft. Gerade auch deshalb bin
    ich der Meinung, dass die Erweiterungspolitik der Euro-
    päischen Union zu überdenken ist. Wohin soll Europa
    steuern? Verstehen wir uns in erster Linie als eine große
    Wirtschaftsmacht oder als eine Wertegemeinschaft? Ist
    die EU auf dem richtigen Weg, wenn sie bei der Auf-
    nahme neuer Mitglieder bei einzelnen Kapiteln nicht nur
    ein Auge, sondern sogar beide Augen zudrückt?


    (Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wen meinen Sie denn konkret?)


    – Ich vermeide es bewusst, in meiner Rede konkrete
    Länder zu nennen. Sie als erfahrener Europapolitiker der
    Grünen wissen sicherlich, warum ich das an dieser Stelle
    mache.

    Meine Damen und Herren, ich erwarte hier Anregun-
    gen der Kommission. Ich sehe unser gemeinsames Pro-
    jekt Europa in Gefahr, wenn die zukünftige Erweite-
    rungspolitik nicht mit Vernunft und Augenmaß betrieben
    wird. Lassen Sie uns gemeinsam mit der Bundesregie-
    rung und der EU-Kommission daran arbeiten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)