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    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Silberhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Ich komme gleich zu den Grünen. – Ich erinnere mich

    noch sehr gut an die Worte von Bundeskanzler Gerhard
    Schröder über Frauen. Er sprach von „Gedöns“. Ich sage
    Ihnen sehr deutlich: Sie haben noch nicht viel dazuge-
    lernt. Sie als Frauen in der SPD müssen Ihre Männer bei
    dieser Diskussion in Mitverantwortung nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Thomas Oppermann [SPD]: Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden!)


    Wie kann es sein, dass in der Tante SPD immer nur On-
    kels das Sagen haben? Denn dort, wo es um Spitzen-
    funktionen geht – Fraktionsvorsitzende und Parteivorsit-
    zende –, finden Frauen in der SPD nicht statt.


    (Caren Marks [SPD]: Sagt ein Klugscheißer!)


    Frauen an der Spitze sind in der SPD Fehlanzeige.


    (Elke Ferner [SPD]: Wie hoch ist denn der Frauenanteil in Ihrer Bundestagsfraktion aus Bayern? Wie viele Frauen haben Sie aus der CSU?)


    Bei den Grünen schaut es nicht allzu viel besser aus,
    wenn ich in die Zeitungen der letzten Tage schaue. Die
    Financial Times Deutschland titelte am 7. März: „Be-
    drohte Art: Die grüne Spitzenfrau“. Es ist die Rede da-
    von, dass die Doppelspitze für 2013 infrage gestellt wird
    und dass in den Ländern die Doppelspitze vielfach nicht
    mehr vorhanden ist. Die ehemalige Kollegin Antje
    Hermenau wird mit dem Satz zitiert:

    Die Quote ist unverzichtbar für die Erstchance, da-
    mit Frauen zeigen können, was sie drauf haben.

    Aber weiter heißt es dann:

    Für die ganz hohen Weihen ist sie nicht unbedingt
    das beste Auswahlkriterium.



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Silberhorn, jetzt hat sich Herr Beck noch einmal

gemeldet.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Silberhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Ich würde gerne fortfahren.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vertragen Sie keine männliche Antwort auf Ihre Rede? Feigling!)


    Wir haben in der CDU und in der CSU – von Angela
    Merkel bis Gerda Hasselfeldt – kein Problem mit Frauen
    an der Spitze.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD]: Aber Gerda Hasselfeldt hat ein Problem mit Ihnen, junger Mann!)


    Deswegen sage ich Ihnen sehr deutlich: Die Politik muss
    in dieser Debatte schon ihre Vorbildfunktion wahrneh-
    men. Sie alle sollten sich an die eigene Nase fassen und
    nicht mit dem Finger auf andere zeigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte deutlich machen – da können Sie mir si-
    cherlich wieder zustimmen –, dass wir einen ganzheitli-
    chen Ansatz verfolgen müssen. Gleichstellungspolitik
    – das ist ein Ergebnis des Ersten Gleichstellungsberichts
    der Bundesregierung, über den wir gestern im Plenum
    diskutiert haben – soll sich an den grundgegebenen na-
    türlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern
    orientieren. Es kann nicht darum gehen, unterschiedliche
    Verhaltensweisen und unterschiedliche Lebensverläufe
    von Männern und Frauen zu negieren.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was soll das denn?)


    Im Gegenteil, Gleichstellungspolitik muss diese unter-
    schiedlichen Lebensverläufe ermöglichen. Deshalb
    brauchen wir flexible und differenzierte Konzepte für
    verschiedene Lebensphasen.

    Eine gleichberechtigte Teilhabe von Männern und
    Frauen muss in allen Etappen des Lebensverlaufs ge-
    währleistet sein.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist wirklich eine Zumutung hier!)


    Dies liegt nicht nur im Interesse der Frauen. Auch Män-
    ner stoßen oft auf Widerstand


    (Lachen bei der SPD)


    – Sie sollten das nicht lächerlich machen; das ist ein
    Faktum –,


    (Caren Marks [SPD]: Ihre Rede ist lächerlich!)


    wenn sie selber Verantwortung für ihre Familie, für ihre
    Kinder übernehmen wollen und Elterngeld beantragen
    oder zugunsten der Familie Teilzeit arbeiten möchten.
    Deswegen liegt es auch im Interesse der Frauen, dass
    Männer zunehmend ihren Teil der Verantwortung für die
    Familie wahrnehmen.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Das liegt auch im Interesse der Männer!)






    Thomas Silberhorn


    (A) (C)



    (D)(B)


    Natürlich reden wir unstreitig über eine vorhandene
    Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben. Das stellt
    nicht nur eine Beeinträchtigung ihrer individuellen
    Chancengleichheit, sondern auch eine Verschwendung
    gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ressourcen dar.
    Im Hinblick auf die demografische Entwicklung und den
    wachsenden Bedarf an Fachkräften können wir uns das
    schlicht nicht länger leisten. Deswegen sage ich sehr
    deutlich: Abwarten und nichts tun ist aufgrund der fest-
    gestellten Missstände und der offenkundigen Defizite
    keine Lösung. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass eine
    freiwillige Selbstverpflichtung in der Wirtschaft bisher
    nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt hat. Ich bin
    allerdings der Auffassung, dass die gesetzgeberische
    Verantwortung zunächst darin besteht, die Wahrung glei-
    cher Teilhabe sicherzustellen, und nicht darin, die glei-
    che Teilhabe selbst zu realisieren. Der Gesetzgeber darf
    an dieser Stelle nicht über das Ziel hinausschießen, son-
    dern muss die Eigenverantwortung der Wirtschaft ein-
    fordern.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich darf feststellen, dass hier in den letzten Mona-
    ten und Jahren ein Umdenken eingesetzt hat. 24 der
    DAX-30-Unternehmen haben sich im Frühjahr 2011
    konkrete Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils in ihren
    Aufsichtsräten gesetzt.


    (Elke Ferner [SPD]: Da sind wir aber dankbar, Herr Kollege!)


    Im Herbst vergangenen Jahres haben die DAX-30-Un-
    ternehmen außerdem verbindliche Zielvorgaben vorge-
    stellt, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen
    zu erhöhen. Im Jahr 2011 sind 40 Prozent der frei gewor-
    denen Aufsichtsratssitze in den DAX-30-Unternehmen
    mit Frauen besetzt worden. In den Vorständen sind wir
    noch nicht so weit, aber auch hier ist ein positiver Trend
    zu verzeichnen.

    Ein Blick auf die Selbstverpflichtungen der Wirt-
    schaft zeigt aber auch, dass individuelle Lösungen je
    nach Größe und Branche der Unternehmen erforderlich
    sind. Es ist so, dass in vielen Branchen der Anteil von
    Frauen an der Gesamtbelegschaft schon relativ niedrig
    ist. Das schlägt natürlich auf die Führungsetagen durch.
    Führungspositionen werden oft nach einer langjährigen
    Bewährung im Unternehmen vergeben.


    (Elke Ferner [SPD]: Deswegen sind auch so viele Männer an der Spitze in den Betrieben, wo überwiegend Frauen arbeiten!)


    Der Personalpool ist begrenzt. In Personalabteilungen
    und bei Personalagenturen haben Frauen durchaus gute
    Chancen auf Führungspositionen.

    Die Forderung der Opposition nach starren Quoten
    geht aber an der Realität vorbei.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, Ihre Politik geht an der Realität vorbei! – Elke Ferner [SPD]: Ihre Rede geht gerade an der Realität vorbei, Herr Kollege!)


    Sie wird den spezifischen Gegebenheiten in vielen Un-
    ternehmen nicht gerecht. Besonders praxisfern finde ich
    die Vorstellung, bei einer mangelnden Berufung von
    Frauen Stellen vorübergehend unbesetzt zu lassen. Das
    ist ein massiver Eingriff in die Berufsfreiheit und in die
    Eigentumsfreiheit der Unternehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Eine Quotenregelung, die die Leistungsfähigkeit eines
    Unternehmens gezielt schwächt, kann niemanden über-
    zeugen.

    Ich bin durchaus der Auffassung, dass eine gesetzli-
    che Regulierung mithilfe von Quoten als Impuls dienen
    kann, die Gleichstellung von Frauen voranzutreiben. Wir
    sind uns sicherlich einig, dass eine stärkere Teilhabe von
    Frauen an der Unternehmensführung wirtschaftlich sinn-
    voll ist, dass sie positive Auswirkungen auf die Leis-
    tungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg eines Un-
    ternehmens hat. Die Bundesfamilienministerin hat ein
    Stufenmodell vorgelegt, das individuelle spezifische Lö-
    sungen ermöglicht,


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo hat sie das denn vorgelegt?)


    je nach Branche und Größe des Unternehmens. Dieses
    Modell setzt auf Transparenz und auf Wettbewerb, auch
    unter Beteiligung der Belegschaften und der Öffentlich-
    keit. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Lachen bei der SPD)


    Ich sage Ihnen aber auch: Wir müssen die Arbeitswelt
    deutlich familienfreundlicher gestalten, als das heute der
    Fall ist. Dass von Beginn an Frauen deutlich schlechter
    bezahlt werden als Männer, nämlich im Schnitt um
    22 Prozent, ist schlicht inakzeptabel.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie dagegen?)


    Im öffentlichen Dienst gibt es das seit Jahrzehnten nicht
    mehr. Es ist nicht hinnehmbar, dass die freie Wirtschaft
    nicht das zuwege bringt, was im öffentlichen Dienst seit
    Jahrzehnten der Fall ist.

    Dass Teilzeit in Führungspositionen nur selten mög-
    lich ist, ist auch ein Phänomen der Privatwirtschaft, das
    wir im öffentlichen Dienst so nicht kennen. Selbst die
    Kinderbetreuung wird im öffentlichen Dienst vielfach
    besser sichergestellt als in Unternehmen. Das ist auch
    eine unternehmerische Aufgabe, weil man nur dann im
    Beruf leistungsfähig ist, wenn man den Kopf frei hat,
    weil die Kinderbetreuung sichergestellt ist.