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ID1716606600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Caren Marks


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrte Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Zeit der
    Lippenbekenntnisse muss endgültig vorbei sein. Sie,
    meine Kolleginnen und Kollegen von Union und FDP,
    erhalten von uns, der SPD-Bundestagsfraktion, die Gele-
    genheit, sich nicht nur mit Worten, sondern auch mit Ta-
    ten zu beteiligen.


    (Beifall bei der SPD)


    Allen, die es mit der Forderung nach mehr Frauen in
    Führungsfunktionen – mindestens 40 Prozent Frauen in
    Aufsichtsräten und Vorständen – wirklich ernst meinen,
    können am Ende des parlamentarischen Verfahrens un-
    serem Gesetzentwurf zustimmen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir freuen uns über alle, die diese parlamentarische Ini-
    tiative konstruktiv begleiten und unterstützen. Nachdem
    bei der schwarz-gelben Regierungskoalition Fraktions-
    disziplin ja keine so große Rolle mehr spielt, hoffe ich
    natürlich auf Unterstützung auch aus Ihren Reihen.


    (Beifall bei der SPD)


    Denn damit erhielten auch all die gesellschaftlichen
    Kräfte, die sich für eine Quotenregelung engagieren, ein
    klares, ein notwendiges Signal aus der Politik.

    Ich denke dabei zum Beispiel an den Deutschen Juris-
    tinnenbund und seine engagierte Aktion „Aktionärinnen
    fordern Gleichberechtigung“. Erst letzte Woche haben
    führende Journalistinnen einen Aufruf gestartet, um eine
    30-Prozent-Quote in den Chefetagen der Redaktionen
    einzufordern. Heute, ganz aktuell, ist nachzulesen, dass
    selbst Olaf Henkel eine gesetzliche Quote in Aufsichts-
    räten fordert.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Beispiele machen deutlich: Große Teile unserer
    Gesellschaft fordern unüberhörbar die angemessene Be-
    teiligung von Frauen ein. Und ich sage: Recht haben sie!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Dennoch ist diese Bundesregierung handlungsunwil-
    lig, wenn es um Frauen- und Gleichstellungspolitik geht.
    Das beste Beispiel dafür ist uns zu Beginn dieser Woche
    geboten worden: Da verbittet sich Ministerin Schröder,
    die es heute noch nicht einmal nötig hat, anwesend zu
    sein,


    (Burkhard Lischka [SPD]: Pfui!)


    und die eigentlich auch Frauenministerin sein sollte,
    weitere Einmischungen. Deutschland brauche keine bü-
    rokratischen Vorschriften und Belehrungen aus Brüssel.


    (Marco Buschmann [FDP]: Genau so ist es! Sehr gut!)


    Wir hingegen, die SPD-Bundestagsfraktion, begrüßen
    ausdrücklich das Engagement der EU-Kommissarin
    Viviane Reding für gesetzliche Regelungen.


    (Beifall bei der SPD)


    Frau Reding hat uns sehr deutlich vor Augen geführt,
    wie schlecht es bei uns in Deutschland um den Anteil
    von Frauen in Führungspositionen im europäischen Ver-
    gleich aussieht.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei der Besetzung
    von Vorstandsposten finden wir Frauen uns in Deutsch-
    land am Schluss wieder. Bei den Aufsichtsratsmandaten
    rangiert Deutschland im unteren Drittel. Selbst diese
    Position ist nur der Tatsache geschuldet, dass die Rate
    der entsandten Frauen auf der Arbeitnehmerseite höher
    ist. Das ist beschämend. Frauen sind bei den Schlüssel-
    positionen der deutschen Wirtschaft weiterhin außen vor.
    Überwiegend prägen reine Männerrunden die Unterneh-
    menskultur und damit die Arbeitswelt in unserem Land.

    Trotz dieser Tatsachen handelt die Bundesregierung
    nicht. Frau Schröder setzt weiter unbeirrt auf die Frei-
    willigkeit der Wirtschaft, und diese Woche konnten wir
    den Medien entnehmen, dass sie vor der FDP einge-
    knickt sei und selbst ihre wachsweiche Flexiquote zu
    den Akten gelegt habe. Diese Regierung kommt frauen-
    politisch einfach nicht voran. Sie ist zerstritten, und sie
    ist somit handlungsunfähig. Wir haben eine Bundes-
    frauenministerin, die durch ihre „Nichthaltung“ und ih-
    ren Beitrag in der gestrigen Debatte zum Internationalen
    Frauentag signalisiert, dass ihr dieses Thema eigentlich
    egal ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Außerdem haben wir eine Bundesarbeitsministerin,
    die jetzt, dank einer gereiften Erkenntnis, eine gesetzli-
    che Quote von 30 Prozent fordert. Als sie noch Frauen-
    ministerin war, habe ich ein entsprechendes Engagement
    vermisst. Aber ich sage ganz ehrlich: Ich freue mich
    über Ihre Unterstützung. Ich finde es auch gut, dass Sie





    Caren Marks


    (A) (C)



    (D)(B)


    heute hier sind und damit ein Zeichen setzen, Frau von
    der Leyen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Besser spät als gar nicht!)


    Dann ist da noch eine Bundesjustizministerin, die ich
    heute genauso wie die Frauenministerin vermisse. Sie ist
    gleichstellungspolitisch uninteressiert und ignoriert die
    Meinung ihrer Länderfachkolleginnen und -kollegen.
    Diese haben nämlich auf der Justizministerkonferenz im
    Mai letzten Jahres festgehalten, dass die Einführung ei-
    ner bundesgesetzlich geregelten Geschlechterquote drin-
    gend geboten ist. Und was macht die Kanzlerin? Nichts!
    Sie ist handlungsunwillig.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, trotz anderer Ver-
    lautbarungen von Frau Schröder ist gleichstellungspoli-
    tisch in diesem Land in den letzten Monaten nichts pas-
    siert. Der von Frau Schröder bejubelte Quotengipfel im
    Oktober 2011 ist im Ergebnis mehr als peinlich. Solche
    freiwilligen Unverbindlichkeiten führen nicht zum Ziel.
    Ich kann allen nochmals empfehlen: Sehen Sie sich die
    Entwicklung in Norwegen an: Dort ist der Frauenanteil
    in den Aufsichtsräten von 7 auf 42 Prozent gestiegen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das belegt eindeutig: Wenn es einen Schlüssel zum
    Erfolg gibt, dann ist es die gesetzliche Quote. Andere
    Länder sind diesem Beispiel im Übrigen inzwischen be-
    reits gefolgt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nur in Deutschland glaubt die Bundesregierung auch
    nach über zehn Jahren freiwilliger Vereinbarung – ja,
    woran eigentlich? An ein Wunder? Die geschehen erfah-
    rungsgemäß selten, eigentlich nie.

    Wir von der SPD-Fraktion warten nicht auf Wunder,
    sondern legen heute einen Gesetzentwurf vor. Damit
    wird ein entscheidender Beitrag für eine chancenge-
    rechte Teilhabe von Frauen in den Aufsichtsräten und
    Vorständen ermöglicht, und dies nicht nur bei den bör-
    sennotierten, sondern auch bei den mitbestimmten Un-
    ternehmen. Eine gesetzliche Quote wird mehr Frauen in
    Führungspositionen bringen. Am Ende zählt das Ergeb-
    nis. Auch wird die Quote eine Signalfunktion für die Un-
    ternehmenskultur und für die Arbeitswelt in unserem
    Land haben.

    Allen Kritikerinnen, die betonen, sie wollten keine
    Quotenfrauen sein, kann ich nur sagen: Die Quote öffnet
    lediglich die Tür. Beweisen müssen sie sich ohnehin
    selbst.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Unser Gesetzentwurf bürdet den Unternehmen keine
    Last auf, im Gegenteil: Mehr Frauen in Führungsfunk-
    tionen erhöhen die Chancen auf einen wirtschaftlichen
    Erfolg. Dies belegen auch diverse Studien. Außerdem

    kommt unser Gesetzentwurf ohne finanzielle Sanktionen
    und ohne Härtefallregelungen aus. Wenn die Quote nicht
    eingehalten wird, bleibt der Stuhl leer. Ich bin mir sicher:
    Dieser wird nicht lange leer bleiben. Auf ihm wird
    schnell eine kompetente Frau Platz nehmen. Nach kurzer
    Zeit wird darüber kein Wort mehr verloren, so wie in
    Norwegen.

    Die Frauen in Deutschland fordern zu Recht Taten
    statt Worte von Regierung und Parlament. Mit Ihrer Zu-
    stimmung zu unserem Gesetzentwurf lassen wir den
    Worten Taten folgen. Tatsächliche Gleichstellung muss
    Realität auch bei uns in Deutschland werden. Ich bin mir
    sicher: Dafür lohnt es sich, zu kämpfen, auch über die
    Fraktionsgrenzen hinweg.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Unser Kollege Jörg von Polheim hat jetzt das Wort für

die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörg von Polheim


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben in
    dieser Debatte schon einiges gehört, einiges Richtige
    und viel Falsches.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Ja, von Herrn Buschmann zum Beispiel!)


    Deshalb möchte ich als Handwerker und kleiner mit-
    telständischer Bäckermeister in dieser Debatte auf die
    Auswirkungen Ihres Gesetzentwurfs auf den oder die
    ganz normale Berufstätige eingehen. Während wir Li-
    berale und Christdemokraten uns mit der Materie „Chan-
    cengleichheit von Männern und Frauen“ eingehend aus-
    einandersetzen und eventuell auch unpopuläre
    Meinungen vertreten, weil wir sie für richtig halten, for-
    dert die SPD einen Stufenplan für eine 40-Prozent-Min-
    destquote für börsennotierte Gesellschaften,


    (Mechthild Rawert [SPD]: Sehr gut!)


    womit man ganz herrlich Schlagzeilen produzieren
    kann, was jedoch in der Sache nur wenigen Hundert Un-
    ternehmen und Menschen hilft.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dass Ihre Initiative zum Thema Quote lediglich an
    Symptomen herumdoktert und dabei an sämtlichen All-
    tagsproblemen der Bürgerinnen und Bürger vorbeigeht,
    soll hier nicht unerwähnt bleiben.

    Was bringt Ihre Elitenquote für die Mutter von ne-
    benan, die hart arbeitet und trotzdem Probleme hat, ihren
    Lebensunterhalt zu sichern? Nichts.


    (Beifall bei der FDP)






    Jörg von Polheim


    (A) (C)



    (D)(B)


    Welche spürbaren Verbesserungen ergeben sich für
    junge Singlefrauen, die zukunftssicher ihr Leben planen
    möchten? Keine. Oder anders gesagt: Wem nützt das,
    was Sie vorschlagen? Niemandem.


    (Beifall bei der FDP)


    Anstatt mit Quotenregelungen staatlichem Zwang das
    Wort zu reden, sollte es Ihnen, wenn es Ihnen um die Sa-
    che ginge, vielmehr ein Anliegen sein, Angebote für die
    Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterbreiten.
    Damit wäre den berechtigten Anliegen der Frauen und
    übrigens auch vieler Männer weitaus mehr geholfen als
    mit einer Quote für einige wenige Führungsetagen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es geht hier um Chancengleichheit für alle Bürgerin-
    nen und Bürger. Es geht um reale Fortschritte bei der
    Koordinierung von Kind und Karriere. Es geht um Men-
    schen in unserem Land, um bessere Aufstiegschancen
    für Frauen in der Arbeitswelt, aber nicht um willkürlich
    festgesetzte Vorstandsquoten fernab der Lebenswirklich-
    keit unserer Bürgerinnen und Bürger.

    Diese Koalition hat viel für die berufliche Chancen-
    gleichheit getan, mehr als es durch jede Quote erreicht
    werden könnte.


    (Lachen der Abg. Elke Ferner [SPD])


    Wir haben trotz Haushaltskonsolidierung zusätzliche
    4 Milliarden Euro für den Rechtsanspruch auf die U-3-
    Betreuung aufgebracht. Das erhöht die Chancen jeder
    einzelnen Frau, ihre Karriere individueller zu planen, als
    es je zuvor der Fall war.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In diesem Zusammenhang sollten Sie einmal zu Ihren
    Genossen nach Nordrhein-Westfalen schauen. Dort wird
    der Ausbau der U-3-Betreuung von der SPD-geführten
    Landesregierung massiv gekürzt, und Sie reden hier von
    Chancengleichheit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD]: Das stimmt doch gar nicht!)


    – Schauen Sie einmal in den Landeshaushalt. – Diese
    Bundesregierung hat das Unternehmensprogramm „Er-
    folgsfaktor Familie“ und die Initiative „Familienbe-
    wusste Arbeitszeiten“ aufgelegt. Diese Programme sor-
    gen dafür, dass Familienleben und Arbeitswelt besser in
    Einklang gebracht werden können. In Zukunft wird
    diese Koalition die Elternzeit flexibler gestalten. Durch
    diese Flexibilisierung wird es jungen Familien ermög-
    licht, mit einem Bein im Berufsleben zu bleiben, ohne
    auf eine Auszeit zum Wohle des Kindes verzichten zu
    müssen. All diese Initiativen sind weiche Faktoren, die
    uns langsam, aber stetig dorthin bringen sollen, wo bei-
    spielsweise Schweden schon heute ist: mehr Frauen in
    Vorstandsgremien – und das ohne staatlich verordnete
    Quote. Das ist ernst gemeinte nachhaltige Politik.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jede unserer Initiativen hilft sowohl den Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmern als auch den Arbeitgebern
    weitaus mehr als die von Ihnen vorgeschlagene Frauen-
    quote für Vorstandsetagen. Die SPD möchte Frauen mit
    der Brechstange in die Vorstände bringen;


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Nein, mit der Quote!)


    wir wollen Verbesserungen in der Sache. Sie bedienen
    Klischees; wir bedienen die Realität.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei der SPD)