Rede:
ID1716606400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Caren: 1
    2. Marks: 1
    3. hat: 1
    4. jetzt: 1
    5. das: 1
    6. Wort: 1
    7. für: 1
    8. die: 1
    9. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Stephan Harbarth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Meine Damen und Herren! Ich glaube, bei allen
    Unterschieden, die heute zutage getreten sind, sollten
    wir uns zunächst einmal vor Augen führen, wo wir ei-
    gentlich beieinander sind. Ich glaube, wir sind in der Be-
    wertung der Ausgangslage relativ eng beieinander. Wir
    sind relativ eng beieinander in der Feststellung, dass der
    Frauenanteil gerade in den großen Unternehmen in
    Deutschland viel zu niedrig ist. Das zeigt etwa ein Blick
    auf die Vorstände der DAX-Unternehmen mit einem
    Frauenanteil von weniger als 5 Prozent. Das ist inakzep-
    tabel. Darin teile ich uneingeschränkt Ihre Auffassung,
    Frau Kollegin Högl.

    Unterschiedlicher Auffassung sind wir in der Frage,
    welche Konsequenzen wir ziehen müssen, um das Ziel
    der Erhöhung des Frauenanteils besser zu erreichen. Da-
    bei haben wir die grundsätzliche Frage zu beantworten,
    ob wir auf starre Vorgaben und starre Lösungen oder auf
    flexible Modelle und passgenaue Lösungen setzen.

    Aus unserer Überzeugung ist Letzteres der bessere
    Weg. Warum? Ein Blick auf unsere Wirtschaft zeigt: Wir
    haben sehr unterschiedliche Branchen mit völlig unter-
    schiedlichen Frauenanteilen. In der Branche der Energie-
    wirtschaft und Wasserversorgung liegt der Frauenanteil
    bei 14 Prozent. In der Baubranche beträgt der Frauenan-
    teil 17 Prozent. Im Maschinenbau sieht es wenig besser
    aus. Wenn wir in den Dienstleistungsbereich schauen,
    stellen wir fest: Es gibt Branchen, in denen der Frauen-
    anteil über 50 Prozent – mitunter weit über 50 Prozent –
    liegt.

    So klar es ist, dass es ungerecht ist, wenn Frauen und
    Männer in der Arbeitswelt unterschiedlich behandelt
    werden, so klar ist nach meiner Überzeugung auch: Es
    ist ungerecht, eine Quote von 40 Prozent über alle Unter-
    nehmen zu legen –


    (Elke Ferner [SPD]: Das ist doch Unsinn!)


    völlig unabhängig davon, ob das eine Branche mit einem
    Frauenanteil von 17 Prozent ist oder eine Branche mit
    einem Frauenanteil von 60 oder 70 Prozent. Das passt
    nicht. Deshalb ziehen wir passgenaue und maßgeschnei-
    derte Lösungen vor.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: Das heißt also: Raus mit Männern aus Frauenberufen!)


    Wenn Sie erklären, wie eben wieder geschehen, das
    sei alles auch im wohlverstandenen Interesse der Unter-
    nehmen – es gebe ja Studien, die belegten, dass Unter-
    nehmen dann besser geführt würden –, müssen Sie sich
    schon fragen lassen, warum Sie Ihren Gesetzentwurf ei-
    gentlich so eng angelegt haben.

    Diese Studien führen nämlich nicht nur zu dem Er-
    gebnis, dass Vorstände, Aufsichtsräte und sonstige Gre-
    mien besser arbeiten, wenn in ihnen beide Geschlechter
    angemessen berücksichtigt sind. Vielmehr sprechen
    diese Studien für mehr Diversität in einem viel breiteren
    Sinne.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Dr. Stephan Harbarth


    (A) (C)



    (D)(B)


    Sie plädieren dafür, etwa die unterschiedlichen berufli-
    chen Hintergründe, die Menschen haben, stärker zu be-
    rücksichtigen und darauf zu achten, dass nicht nur Tech-
    niker, Kaufleute oder Juristen in den Gremien sitzen,
    sondern dass es eine gesunde Mischung gibt. Diese Stu-
    dien besagen: Es kommt auch auf die regionale Herkunft
    an; Aufsichtsgremien, denen Europäer und vielleicht
    Amerikaner oder Asiaten angehören,


    (Elke Ferner [SPD]: Immer nur Männer! Was ist denn mit Europäerinnen, Amerikanerinnen oder Asiatinnen?)


    sind aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit Gremien, die zu
    einseitig besetzt sind, vorzuziehen.

    Wenn Sie aus diesen Studien nur ein Segment heraus-
    greifen, das Ihnen gerade opportun erscheint,


    (Zuruf von der SPD: Sie blenden das ja aus!)


    setzen Sie sich schon dem Vorwurf aus, dass Ihr Gesetz-
    entwurf zu eng angelegt ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, Sorgen bereitet mir bei Ih-
    rem Entwurf, dass er in seinem Anwendungsbereich
    weit über die DAX-30-Unternehmen hinausgeht, an die
    wir in der Diskussion häufig denken.


    (Elke Ferner [SPD]: Was jetzt? Zu eng oder zu weit? Was wollen Sie denn jetzt?)


    Sie wollen nämlich den Anwendungsbereich auf mitbe-
    stimmte Unternehmen ausdehnen.

    Wir haben in Deutschland 700 paritätisch mitbe-
    stimmte Unternehmen. Wir haben 1 500 drittelparitä-
    tisch besetzte Unternehmen.


    (Elke Ferner [SPD]: Aha! Das ist Ihnen zu viel, oder was?)


    – Ich weiß, dass Sie schon immer gewisse Probleme mit
    dem Mittelstand hatten. Der passt nicht so sehr in Ihr
    Weltbild wie Großkonzerne.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD – Caren Marks [SPD]: Sie haben Probleme mit den Frauen!)


    Wir sind der festen Überzeugung, dass gerade die
    mittelständischen Betriebe das Herz unserer Wirtschaft
    sind. Darunter sind viele Betriebe, die nicht von morgens
    bis abends von der Sorge geplagt sind, wie sie möglichst
    viel Frauenfeindlichkeit und Frauenbenachteiligung um-
    setzen könnten. Vielmehr gehen diese Betriebe sehr
    pragmatisch vor. Das sind häufig Familienunternehmen,
    in denen die Frage, wie ein Geschäftsführungsorgan
    oder ein Beiratsorgan in der nächsten Generation besetzt
    wird, schlicht und ergreifend davon abhängt, ob die Un-
    ternehmerfamilie in der nächsten Generation vielleicht
    zwei Töchter oder ob sie zwei Söhne hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Warum Sie in Ihrem Regelungsansatz weit über die
    börsennotierten Großunternehmen hinausgehen und sa-
    gen: „Wir wollen in all diese Unternehmen hineinregie-

    ren“, ist für uns nicht nachvollziehbar. Es gibt Familien-
    unternehmen, in denen es seit jeher Tradition war, dass
    das Unternehmen von Mitgliedern der Familie geführt
    wird. Wenn das Unternehmen in einer Generation eben
    zwei weibliche Familienmitglieder hat, die das Unter-
    nehmen führen möchten: Warum nicht? Warum muss
    dann unbedingt ein männlicher Fremdgeschäftsführer
    eingestellt werden?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ein weiterer Punkt kommt hinzu: die kurzen Über-
    gangsfristen. Frau Kollegin Högl, Sie haben gesagt, dass
    Sie niemanden rauswerfen möchten. Was die Aufsichts-
    ratswahlen betrifft, mögen Sie mit Ihrem Regelungsan-
    satz recht haben. Im Hinblick auf die Vorstände und die
    Geschäftsführer haben Sie nicht recht. In aller Regel
    werden Geschäftsführerverträge eben nicht für ein paar
    Monate abgeschlossen, sondern für drei, vier oder fünf
    Jahre. Wenn Sie jetzt sagen: „Wir wollen ab 2013 Neure-
    gelungen haben“, führt das für viele Unternehmen dazu,
    dass sie das Problem auf der Geschäftsführungsebene
    nicht einfach bei der nächsten routinemäßigen Beset-
    zung lösen können. Für diese Unternehmen führt es
    schlicht und ergreifend dazu, dass sie neben den Ge-
    schäftsführern, die sie im Augenblick haben, weitere
    Geschäftsführer einstellen müssen und sich damit die
    Kosten für das Unternehmen erhöhen. Das mag bei
    Großunternehmen eine vernachlässigbare Größe sein.
    Für einen mittelständischen Unternehmer macht es aber
    einen Unterschied, ob er zwei, drei oder vier Geschäfts-
    führer bezahlen muss.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nach meiner Meinung stellen Sie in Ihrem Gesetzent-
    wurf diese Thematik in keinen ausreichend breiten Zu-
    sammenhang. Es geht auch um Fragen der Frauenförde-
    rung weit unterhalb der Vorstandsebene. Wir müssen
    sicherstellen, dass der Anteil weiblicher Führungskräfte
    zunimmt, damit im Sinne einer nachhaltigen Entwick-
    lung Frauen in Vorstände und Aufsichtsräte quasi hinein-
    wachsen können. Wir sind in der Union der Auffassung,
    dass der richtige Weg nicht eine starre Quote, sondern
    ein Konzept ist, das sich an einen Stufenplan anlehnt. In
    der Tat kann es kein Weiter-so wie in den letzten Jahren
    geben. Aber wir brauchen keine einheitliche, pauschalie-
    rende Quote für alle Unternehmen, sondern eine maßge-
    schneiderte Lösung, die branchenspezifischen Besonder-
    heiten und der jeweiligen Situation der Unternehmen
    Rechnung trägt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dass ein solcher Gesetzentwurf vorgelegt wird und
    dass einzelne Reden mit Heftigkeit, Vehemenz und mit-
    unter sogar mit Schärfe vorgetragen werden, hat mögli-
    cherweise etwas damit zu tun, dass von der Frauenpoli-
    tik der rot-grünen Bundesregierung eigentlich nicht
    mehr in Erinnerung geblieben ist als die dümmliche Be-
    merkung des damaligen Kanzlers, Frauenpolitik sei Ge-
    döns. Herr Kollege Oppermann, falls Sie sich nicht mehr
    richtig erinnern können: Es ist Gerhard Schröder, von
    dem das stammt.





    Dr. Stephan Harbarth


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Thomas Oppermann [SPD]: Das haben Sie falsch verstanden!)


    Aber dass dümmliche Äußerungen von Gerhard Schröder
    keine Seltenheit sind, haben wir auch in dieser Woche
    zur Genüge erleben dürfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir werden mit der Umsetzung unseres Konzepts,
    das vorsieht, den Frauenanteil mit maßgeschneiderten
    Lösungen zu erhöhen, fortfahren.


    (Elke Ferner [SPD]: Welches Konzept denn?)


    Wir werden aber jede Vorlage, die auf Quotierung, Re-
    gulierung und staatlichen Dirigismus setzt, ablehnen.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Caren Marks hat jetzt das Wort für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Marks


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrte Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Zeit der
    Lippenbekenntnisse muss endgültig vorbei sein. Sie,
    meine Kolleginnen und Kollegen von Union und FDP,
    erhalten von uns, der SPD-Bundestagsfraktion, die Gele-
    genheit, sich nicht nur mit Worten, sondern auch mit Ta-
    ten zu beteiligen.


    (Beifall bei der SPD)


    Allen, die es mit der Forderung nach mehr Frauen in
    Führungsfunktionen – mindestens 40 Prozent Frauen in
    Aufsichtsräten und Vorständen – wirklich ernst meinen,
    können am Ende des parlamentarischen Verfahrens un-
    serem Gesetzentwurf zustimmen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir freuen uns über alle, die diese parlamentarische Ini-
    tiative konstruktiv begleiten und unterstützen. Nachdem
    bei der schwarz-gelben Regierungskoalition Fraktions-
    disziplin ja keine so große Rolle mehr spielt, hoffe ich
    natürlich auf Unterstützung auch aus Ihren Reihen.


    (Beifall bei der SPD)


    Denn damit erhielten auch all die gesellschaftlichen
    Kräfte, die sich für eine Quotenregelung engagieren, ein
    klares, ein notwendiges Signal aus der Politik.

    Ich denke dabei zum Beispiel an den Deutschen Juris-
    tinnenbund und seine engagierte Aktion „Aktionärinnen
    fordern Gleichberechtigung“. Erst letzte Woche haben
    führende Journalistinnen einen Aufruf gestartet, um eine
    30-Prozent-Quote in den Chefetagen der Redaktionen
    einzufordern. Heute, ganz aktuell, ist nachzulesen, dass
    selbst Olaf Henkel eine gesetzliche Quote in Aufsichts-
    räten fordert.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Beispiele machen deutlich: Große Teile unserer
    Gesellschaft fordern unüberhörbar die angemessene Be-
    teiligung von Frauen ein. Und ich sage: Recht haben sie!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Dennoch ist diese Bundesregierung handlungsunwil-
    lig, wenn es um Frauen- und Gleichstellungspolitik geht.
    Das beste Beispiel dafür ist uns zu Beginn dieser Woche
    geboten worden: Da verbittet sich Ministerin Schröder,
    die es heute noch nicht einmal nötig hat, anwesend zu
    sein,


    (Burkhard Lischka [SPD]: Pfui!)


    und die eigentlich auch Frauenministerin sein sollte,
    weitere Einmischungen. Deutschland brauche keine bü-
    rokratischen Vorschriften und Belehrungen aus Brüssel.


    (Marco Buschmann [FDP]: Genau so ist es! Sehr gut!)


    Wir hingegen, die SPD-Bundestagsfraktion, begrüßen
    ausdrücklich das Engagement der EU-Kommissarin
    Viviane Reding für gesetzliche Regelungen.


    (Beifall bei der SPD)


    Frau Reding hat uns sehr deutlich vor Augen geführt,
    wie schlecht es bei uns in Deutschland um den Anteil
    von Frauen in Führungspositionen im europäischen Ver-
    gleich aussieht.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei der Besetzung
    von Vorstandsposten finden wir Frauen uns in Deutsch-
    land am Schluss wieder. Bei den Aufsichtsratsmandaten
    rangiert Deutschland im unteren Drittel. Selbst diese
    Position ist nur der Tatsache geschuldet, dass die Rate
    der entsandten Frauen auf der Arbeitnehmerseite höher
    ist. Das ist beschämend. Frauen sind bei den Schlüssel-
    positionen der deutschen Wirtschaft weiterhin außen vor.
    Überwiegend prägen reine Männerrunden die Unterneh-
    menskultur und damit die Arbeitswelt in unserem Land.

    Trotz dieser Tatsachen handelt die Bundesregierung
    nicht. Frau Schröder setzt weiter unbeirrt auf die Frei-
    willigkeit der Wirtschaft, und diese Woche konnten wir
    den Medien entnehmen, dass sie vor der FDP einge-
    knickt sei und selbst ihre wachsweiche Flexiquote zu
    den Akten gelegt habe. Diese Regierung kommt frauen-
    politisch einfach nicht voran. Sie ist zerstritten, und sie
    ist somit handlungsunfähig. Wir haben eine Bundes-
    frauenministerin, die durch ihre „Nichthaltung“ und ih-
    ren Beitrag in der gestrigen Debatte zum Internationalen
    Frauentag signalisiert, dass ihr dieses Thema eigentlich
    egal ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Außerdem haben wir eine Bundesarbeitsministerin,
    die jetzt, dank einer gereiften Erkenntnis, eine gesetzli-
    che Quote von 30 Prozent fordert. Als sie noch Frauen-
    ministerin war, habe ich ein entsprechendes Engagement
    vermisst. Aber ich sage ganz ehrlich: Ich freue mich
    über Ihre Unterstützung. Ich finde es auch gut, dass Sie





    Caren Marks


    (A) (C)



    (D)(B)


    heute hier sind und damit ein Zeichen setzen, Frau von
    der Leyen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Besser spät als gar nicht!)


    Dann ist da noch eine Bundesjustizministerin, die ich
    heute genauso wie die Frauenministerin vermisse. Sie ist
    gleichstellungspolitisch uninteressiert und ignoriert die
    Meinung ihrer Länderfachkolleginnen und -kollegen.
    Diese haben nämlich auf der Justizministerkonferenz im
    Mai letzten Jahres festgehalten, dass die Einführung ei-
    ner bundesgesetzlich geregelten Geschlechterquote drin-
    gend geboten ist. Und was macht die Kanzlerin? Nichts!
    Sie ist handlungsunwillig.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, trotz anderer Ver-
    lautbarungen von Frau Schröder ist gleichstellungspoli-
    tisch in diesem Land in den letzten Monaten nichts pas-
    siert. Der von Frau Schröder bejubelte Quotengipfel im
    Oktober 2011 ist im Ergebnis mehr als peinlich. Solche
    freiwilligen Unverbindlichkeiten führen nicht zum Ziel.
    Ich kann allen nochmals empfehlen: Sehen Sie sich die
    Entwicklung in Norwegen an: Dort ist der Frauenanteil
    in den Aufsichtsräten von 7 auf 42 Prozent gestiegen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das belegt eindeutig: Wenn es einen Schlüssel zum
    Erfolg gibt, dann ist es die gesetzliche Quote. Andere
    Länder sind diesem Beispiel im Übrigen inzwischen be-
    reits gefolgt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nur in Deutschland glaubt die Bundesregierung auch
    nach über zehn Jahren freiwilliger Vereinbarung – ja,
    woran eigentlich? An ein Wunder? Die geschehen erfah-
    rungsgemäß selten, eigentlich nie.

    Wir von der SPD-Fraktion warten nicht auf Wunder,
    sondern legen heute einen Gesetzentwurf vor. Damit
    wird ein entscheidender Beitrag für eine chancenge-
    rechte Teilhabe von Frauen in den Aufsichtsräten und
    Vorständen ermöglicht, und dies nicht nur bei den bör-
    sennotierten, sondern auch bei den mitbestimmten Un-
    ternehmen. Eine gesetzliche Quote wird mehr Frauen in
    Führungspositionen bringen. Am Ende zählt das Ergeb-
    nis. Auch wird die Quote eine Signalfunktion für die Un-
    ternehmenskultur und für die Arbeitswelt in unserem
    Land haben.

    Allen Kritikerinnen, die betonen, sie wollten keine
    Quotenfrauen sein, kann ich nur sagen: Die Quote öffnet
    lediglich die Tür. Beweisen müssen sie sich ohnehin
    selbst.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Unser Gesetzentwurf bürdet den Unternehmen keine
    Last auf, im Gegenteil: Mehr Frauen in Führungsfunk-
    tionen erhöhen die Chancen auf einen wirtschaftlichen
    Erfolg. Dies belegen auch diverse Studien. Außerdem

    kommt unser Gesetzentwurf ohne finanzielle Sanktionen
    und ohne Härtefallregelungen aus. Wenn die Quote nicht
    eingehalten wird, bleibt der Stuhl leer. Ich bin mir sicher:
    Dieser wird nicht lange leer bleiben. Auf ihm wird
    schnell eine kompetente Frau Platz nehmen. Nach kurzer
    Zeit wird darüber kein Wort mehr verloren, so wie in
    Norwegen.

    Die Frauen in Deutschland fordern zu Recht Taten
    statt Worte von Regierung und Parlament. Mit Ihrer Zu-
    stimmung zu unserem Gesetzentwurf lassen wir den
    Worten Taten folgen. Tatsächliche Gleichstellung muss
    Realität auch bei uns in Deutschland werden. Ich bin mir
    sicher: Dafür lohnt es sich, zu kämpfen, auch über die
    Fraktionsgrenzen hinweg.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)