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ID1716603600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Eva Högl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zu Beginn un-
    serer Debatte heute Morgen zunächst ein Blick auf die
    Fakten: Ein Drittel der 160 Unternehmen in den DAX-
    Indizes der Deutschen Börse hat keine einzige Frau in
    seinen Führungsgremien, weder im Vorstand noch im
    Aufsichtsrat. Aktuell haben wir 3,4 Prozent Frauen in
    den Vorständen und 12,7 Prozent Frauen in den Auf-
    sichtsräten. Da sage ich: Immerhin! In den Aufsichtsrä-
    ten ist es so verteilt: auf der Anteilseignerseite 7,8 Pro-
    zent, auf der Arbeitnehmerbank – da können wir ganz
    froh sein – immerhin 20,6 Prozent Frauen. Angesichts
    dieser Situation ist Deutschland Schlusslicht im Ver-
    gleich der westlichen Industrienationen und in Europa.

    Ich darf hier heute Morgen sagen: Das ist eine inak-
    zeptable Situation. Elf Jahre nach der Selbstverpflich-
    tung der deutschen Wirtschaft und der Vereinbarung mit
    der Bundesregierung und auch drei Jahre nach Auf-
    nahme des Themas Gleichberechtigung in den Corporate
    Governance Kodex haben wir es hier mit einer entsetzli-
    chen Situation zu tun, die mehr als peinlich ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, diese Zahlen zeigen mehr als deutlich – das
    wissen wir alle –: Appelle und Selbstverpflichtungen
    führen zu rein gar nichts. Die Zeit ist mehr als reif für
    eine gesetzliche Regelung.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte hier heute Morgen auch sagen, dass wir
    alle miteinander – ich hoffe, dass ich da für alle spreche –
    mehr als froh wären, wenn wir auf Quoten verzichten
    könnten, wenn wir sagen könnten: „Wir haben genügend
    Frauen in den Vorstandsgremien, in den Aufsichtsräten“,

    wenn wir sagen könnten: „Unsere Politik ist erfolgreich,
    und die Unternehmen wissen selbst, was sie tun müs-
    sen.“ Aber wenn wir feststellen, dass die Situation so ist,
    wie sie ist, dann sind wir hier als Gesetzgeber, als Deut-
    scher Bundestag, gefragt, diese Situation zu beenden und
    tätig zu werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Diese Verpflichtung resultiert nicht zuletzt aus Art. 3
    Abs. 2 GG.

    Die SPD hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, den wir
    heute Morgen beraten, und ist damit die erste Fraktion,
    die die politische Forderung nach mehr Frauen in den
    Führungsgremien der deutschen Wirtschaft ausformu-
    liert und einen konkreten Vorschlag vorgelegt hat. Wir
    wollen 40 Prozent Frauen in Vorständen und Aufsichts-
    räten. Wir wollen das stufenweise einführen; wir wollen
    niemanden überfordern. Wir fangen mit einer Quote von
    20 Prozent Frauen in den Vorständen und 30 Prozent in
    den Aufsichtsräten an. Aber wir sagen auch ganz deut-
    lich: Wir müssen jetzt beginnen; wir dürfen das nicht auf
    die lange Bank schieben. Wir haben jetzt den Hand-
    lungsbedarf.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und der Abg. Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Denn wir müssen im Hinblick auf die nächsten Auf-
    sichtsratswahlen tätig werden. Das Gesetz, das wir hier
    umsetzen wollen, muss schon für die nächste Wahlpe-
    riode der Aufsichtsräte gelten.

    Ich betone noch einmal: Wir schmeißen niemanden
    aus den Führungsgremien der deutschen Wirtschaft he-
    raus, weder aus dem Vorstand noch aus dem Aufsichts-
    rat. Aber wir wollen die frei werdenden Plätze endlich
    konsequent mit Frauen besetzen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir wissen auch, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    dass ein Gesetz, das nur ein Ziel formuliert, überhaupt
    nichts bringt. Wir kennen das vom Bundesgleichstel-
    lungsgesetz. Wir kennen das auch vom Bundesgremien-
    gesetz. Wir kennen die Berichte. Wir wissen, dass wirk-
    same Sanktionen notwendig sind. Nur dann ist ein
    Gesetz erfolgreich. Nur dann führt es dazu, dass Frauen
    auch tatsächlich auf die Plätze kommen.

    Wir haben uns deshalb wirksame Sanktionen überlegt
    und setzen dabei nicht darauf, die sofortige Beschlussun-
    fähigkeit von Gremien herbeizuführen. Weder der Vor-
    stand noch der Aufsichtsrat sollen handlungsunfähig
    werden. Uns ist die Handlungsfähigkeit deutscher Unter-
    nehmen sehr wichtig, und deshalb setzen wir auf Selbst-
    regulierung. Wir setzen darauf, dass dann, wenn die Vor-
    gaben aus welchen Gründen auch immer nicht erfüllt
    werden können, die Plätze zunächst unbesetzt bleiben.
    Aber wir sagen auch ganz deutlich: Die Plätze sollen
    nicht lange unbesetzt bleiben. Denn wir wollen, dass
    Frauen auf den Stühlen sitzen. Wir wollen keine leeren
    Stühle.


    (Beifall bei der SPD)






    Dr. Eva Högl


    (A) (C)



    (D)(B)


    Deswegen dürfen diese Stühle maximal ein Jahr leer
    bleiben. Wir gehen allerdings davon aus, dass das gar
    nicht der Fall sein wird. Wir setzen nämlich auf die
    Selbstregulierung. Beispielsweise gilt für den Aufsichts-
    rat eines mitbestimmten Unternehmens die Quote für
    jede Bank, und wir gehen davon aus, dass jedes Unter-
    nehmen ein Interesse daran hat, die Bänke der Anteils-
    eigner und der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
    auch mit Frauen zu besetzen. Wir meinen, dass es viele
    gute Frauen in unserem Land gibt, die diese Plätze auch
    besetzen können.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte noch ein Wort zu dem Thema Vorstand sa-
    gen. Dies ist ein sensibler Punkt, was wir selbstverständ-
    lich in unserem Gesetzentwurf berücksichtigt haben. Wir
    haben es sorgfältig geprüft und die Verfassungsgemäß-
    heit ausführlich diskutiert. Wir schlagen auch für den
    Vorstand eine Regelung vor, die den Vorstand zwar nicht
    in seiner Handlungsfähigkeit beschränkt, aber eine wirk-
    same Sanktion beinhaltet. Demnach soll der Vorstand
    seine Vertretungsmacht verlieren, wenn er nicht ord-
    nungsgemäß besetzt ist. Dann muss der Aufsichtsrat für
    das Unternehmen tätig werden. Wir gehen davon aus,
    dass das dem Aufsichtsrat so lästig sein wird, dass er al-
    les dafür tun wird, dass der Vorstand ordnungsgemäß mit
    Frauen besetzt wird.


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, zum Schluss noch
    ein paar Worte zu dem, was uns entgegenschlägt, da wir
    eine Quote befürworten. Es schlägt uns entgegen: Ihr
    findet gar keine Frauen – und schon gar nicht für Vor-
    stände. Es gibt gar keine qualifizierten Frauen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Welt ist voll von
    qualifizierten Frauen.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Andrea Astrid Voßhoff [CDU/CSU] – Abgeordnete der CDU/ CSU und FDP unterhalten sich)


    – Das ist demonstratives Desinteresse. Ich nehme das
    zur Kenntnis. – Was ist das für eine Botschaft an die
    Frauen, wenn wir ihnen sagen, dass sie nicht qualifiziert
    genug sind? Wir wissen, dass 97 Prozent der Vorstände
    mit Männern besetzt sind. Will mir jemand erzählen,
    dass diese 97 Prozent ausschließlich etwas mit Qualifi-
    kation zu tun haben?


    (Zurufe von der SPD: Nein!)


    Das kann doch wohl nicht wahr sein.


    (Beifall bei der SPD)


    Deswegen sage ich Ihnen eines: Die Quote führt dazu,
    dass die guten Frauen, die wir haben, endlich auf die
    Plätze kommen, die ihnen zustehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das allein ist der Sinn und Zweck einer Quotierungs-
    regelung, und deswegen appelliere ich an Sie, die Koali-

    tionsfraktionen: Verschließen Sie sich doch nicht länger
    dieser Debatte. Geben Sie Ihr grundsätzliches Nein auf.
    Steigen Sie mit uns in die Sachdebatte ein. Wir haben ei-
    nen Vorschlag vorgelegt. Wir können über Details spre-
    chen. Wir haben es in Form eines Gesetzentwurfs durch-
    formuliert. Lassen Sie uns doch heute, einen Tag nach
    dem 101. Internationalen Frauentag, etwas für die vielen
    tollen Frauen in unserem Land in Sachen Gleichberech-
    tigung tun und endlich tätig werden für mehr Frauen in
    Führungspositionen in deutschen Unternehmen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Andrea Voßhoff für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andrea Astrid Voßhoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja,

    die SPD will mit ihrem Gesetzentwurf börsennotierte
    und mitbestimmte Unternehmen der Privatwirtschaft
    zwingen, mit einer gestaffelten gesetzlichen Mindest-
    quote den Anteil der Frauen in Aufsichtsräten und Vor-
    ständen und damit in Führungspositionen zu erhöhen.


    (Caren Marks [SPD]: Wir verhelfen ihnen zu ihrem Recht!)


    Ja, Frau Kollegin Högl, dem Grunde nach stimme ich
    Ihnen zu, und es ist unstreitig: Frauen sind in unterneh-
    merischen Führungspositionen im Jahr 2012 deutlich un-
    terrepräsentiert; Sie haben die Quoten genannt.

    Die Kollegin Strothmann wies mich gerade auf Fol-
    gendes hin – und ich will das auch gerne sagen –: An
    dieser Stelle wird immer wieder unter den Tisch fallen
    gelassen, dass dieses Thema in mittelständischen Betrie-
    ben längst kein Thema mehr ist. Dort sind sehr viele
    starke und qualifizierte Frauen auch in Führungspositio-
    nen. Ich finde, es gehört der Vollständigkeit halber dazu,
    das auch einmal zu erwähnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ja, in den großen Unternehmen sind es viel zu wenig.
    Ich will die Zahlen aus Zeitgründen nicht wiederholen,
    aber wir wissen, dass Frauen in den Vorstandsetagen
    deutlich unterrepräsentiert sind.

    Das darf uns als Politiker und Politikerinnen nicht in
    Ruhe lassen, wir dürfen diese Probleme auch nicht klein-
    reden. Das ist richtig, Frau Kollegin Högl.


    (Caren Marks [SPD]: Aha!)


    Aber wenn wir als Politiker merken, dass Handlungsbe-
    darf gegenüber der Wirtschaft besteht, dann sollten wir
    auch darauf achten, wie wir es in Unternehmen mit öf-
    fentlicher Beteiligung auf Bundes- und Länderebene hal-
    ten. Sie erwähnten vorhin das Bundesgremienbeset-
    zungsgesetz. Von den dort gesetzten Zielvorgaben sind
    wir auch nach 15 Jahren seit Inkrafttreten des Gesetzes





    Andrea Astrid Voßhoff


    (A) (C)



    (D)(B)


    noch weit entfernt. Einer neueren Studie zufolge sind
    Frauen in Aufsichtsräten von Bundesunternehmen mit
    einem Anteil von 18,2 Prozent und in Vorständen mit
    6,5 Prozent vertreten.

    Die genannten Zahlen zeigen, dass es in Bezug auf
    das Thema Frauen in Führungspositionen noch viel zu
    tun gibt – da bin ich ganz selbstkritisch –; denn in der
    Politik sollten wir eigentlich mit gutem Beispiel voran-
    gehen. Liebe Kollegin Högl, meine Damen und Herren
    von der SPD, ich frage Sie: Wie hoch ist eigentlich die
    Quote in Einrichtungen in den Bundesländern, in denen
    Sie mitregieren?

    Nehmen wir als Beispiel das Land Brandenburg, in
    dem ich leben darf. Dort regiert die SPD seit der Wieder-
    vereinigung, also seit mehr als 20 Jahren. Ich darf auf
    eine aktuelle Anfrage der CDU-Landtagsfraktion vom
    Januar dieses Jahres verweisen. Die Antwort der Lan-
    desregierung auf die Frage, wie hoch der Anteil von
    Frauen in der Geschäftsführung der Unternehmen mit
    Landesbeteiligung sei, lautete: Die Landesregierung
    konzentriert sich nur auf die Unternehmen, bei denen
    das Land Brandenburg zu nahezu 100 Prozent Anteils-
    eigner ist und auf die sie Einfluss ausüben kann – das
    setzt sie vorweg –, um dann im gleichen Atemzug zu sa-
    gen: Der Anteil von Frauen in den Geschäftsführungs-
    organen der sieben landeseigenen Unternehmen liegt
    lediglich – meine Damen und Herren, hören Sie es sich
    an – bei 15,38 Prozent.


    (Elke Ferner [SPD]: Das ist in den CDU-geführten Ländern auch nicht besser!)


    Meine Damen und Herren Sozialdemokraten, noch
    viel interessanter war die Antwort der Brandenburgi-
    schen Landesregierung auf die zweite Frage, ob die rot-
    rote Landesregierung eine Zielgröße festgesetzt hat, auf
    die der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Un-
    ternehmen mit Landesbeteiligung erhöht werden soll.
    Nun hören Sie gut zu. Die Landesregierung antwortete:

    Das Ziel einer Erhöhung des Anteils von Frauen in
    Führungspositionen bei Unternehmen mit Landes-
    beteiligung findet seinen Ausdruck in einer Reihe
    von Handlungsempfehlungen

    – sehr erstaunlich –

    in den Regeln für die Unternehmen im Ab-
    schnitt VI. des Corporate Governance Kodex für
    die Beteiligungen des Landes Brandenburg an pri-
    vatrechtlichen Unternehmen …. Dort ist vorgese-
    hen, dass der Aufsichtsrat bei der Zusammenset-
    zung der Geschäftsführung auch auf Vielfalt …
    achten und dabei insbesondere eine angemessene
    Beteiligung von Frauen anstreben soll …


    (Dr. Stephan Harbarth [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Meine Damen und Herren Sozialdemokraten,


    (Caren Marks [SPD]: Und Sozialdemokratinnen, bitte!)


    es ist schon wohlfeil: Hier und heute wollen Sie die Pri-
    vatwirtschaft per Gesetz zu einer festgelegten gesetzli-

    chen Mindestquote von 40 Prozent zwingen. Sie wollen
    massiv in deren Eigentumsrechte eingreifen.


    (Caren Marks [SPD]: Art. 3 Grundgesetz!)


    Aber dort, wo Sie konkret Einfluss nehmen könnten, er-
    reichen Sie nicht einmal selbst die Quote, die Sie der Pri-
    vatwirtschaft auferlegen wollen.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Sie hatten noch nie eine Kanzlerkandidatin! – Elke Ferner [SPD]: Wie sieht es denn in den CDUregierten Bundesländern aus?)


    Sie legen sie nicht einmal fest. Statt sich zu einer Quote
    zu bekennen, verweisen Sie lediglich auf den Corporate
    Governance Kodex, den Sie an anderer Stelle kritisieren.

    Wenn Sie es im Land Brandenburg nach 20 Jahren
    nur auf 15 Prozent geschafft haben, ist es schon eine
    Chuzpe, von der Privatwirtschaft bereits in neun Mona-
    ten eine Quote von 30 Prozent für Aufsichtsräte und
    20 Prozent für Vorstände zu verlangen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ich hege den Verdacht: Wenn wir uns die Beteiligungs-
    berichte anderer Bundesländer, in denen die SPD mitre-
    giert, anschauen würden, dann würden wir zu dem Er-
    gebnis kommen, dass die Bilanz nicht sehr viel anders
    aussieht.


    (Caren Marks [SPD]: In Berlin sieht es richtig gut aus!)


    Meine Damen und Herren Sozialdemokraten, wie hal-
    ten Sie es denn eigentlich in Ihrer Partei mit Frauen in
    Führungspositionen?


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Das ist doch nicht das Thema! – Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht das Thema heute!)


    In ihrer langen Geschichte hat es zwar viele Parteivorsit-
    zende gegeben, aber wie viele davon waren weiblich?
    Keine einzige! Wie viele Bundeskanzlerinnen hat die
    SPD gestellt? Keine einzige! Wie viele weibliche Frak-
    tionsvorsitzende hatte die SPD bisher im Bundestag?
    Keine einzige!


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie viele Frauen haben Sie eigentlich in Ihrer Fraktion?)


    Frau Kollegin Högl, Sie sagten vorhin: Die Welt ist
    voll von qualifizierten Frauen. Ich denke, das trifft auch
    auf die SPD zu.


    (Sönke Rix [SPD]: Danke!)


    Aber dass sich an Ihrer Bilanz etwas ändert, steht nicht
    zu vermuten; denn in Bezug auf die Kanzlerkandidatur
    erleben wir das Warmlaufen dreier Herren: Gabriel,
    Steinmeier und Steinbrück.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Michael Grosse-Brömer [CDU/ CSU]: Genau! – Elke Ferner [SPD]: Abwarten!)






    Andrea Astrid Voßhoff


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ich rege an, mit gutem Beispiel voranzugehen. Die
    Union hat es Ihnen vorgemacht. Machen Sie es uns nach.

    Das Problem der geringen Beteiligung von Frauen in
    Führungspositionen ist komplex; das wissen wir. Ich will
    den Handlungsbedarf auch gar nicht in Abrede stellen.
    Ich weiß ebenso wie Sie, dass in meiner Fraktion unter-
    schiedliche Positionen vertreten werden. Das heißt aber
    nicht, dass wir uns über den Handlungsbedarf nicht einig
    sind. Wir sind uns nur über die Wahl des Instrumentes
    nicht einig. Ich denke, es muss erlaubt sein, zu fragen,
    ob eine starre oder gesetzliche Mindestquote das Pro-
    blem lösen könnte oder ob das vielleicht ein nachhaltiger
    Eingriff in Eigentumsrechte ist.

    Auch ich glaube, dass die Wirtschaft mehr und nach-
    haltiger – wenn Sie so wollen: auch von der Politik – un-
    ter Druck gesetzt werden muss. Die Vereinbarung aus
    dem Jahr 2010 hat im Ergebnis mehr oder weniger nichts
    gebracht. Das ist vollkommen richtig. Für die politische
    Seite hat damals Bundeskanzler Schröder verhandelt.
    Jetzt hat die Familienministerin, Frau Schröder, zusam-
    men mit der Wirtschaft versucht, einen Stufenplan zu
    entwickeln.


    (Zurufe von der SPD)


    Ich muss Ihnen sagen: Dieser Vorschlag bietet eine
    gute Grundlage, um, ohne zu nachhaltig in Eigentums-
    rechte von Unternehmen einzugreifen, dem Handlungs-
    bedarf, den wir ja wohl alle sehen, entsprechend zielge-
    richtet zu handeln. Ich gestehe zu: Davon müssen wir
    unseren Koalitionspartner überzeugen. Wir arbeiten da-
    ran. Vielleicht gelingt es uns.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: Viel Spaß!)