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ID1716602400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Horst Meierhofer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ich wünsche der Photovoltaik Renditen von 20, 30,

    40 Prozent, aber bitte schön nicht dadurch, dass sie zu-
    lasten der Stromkunden erwirtschaftet werden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das ist der entscheidende Unterschied,


    (Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Renditen von RWE und Eon gehen nicht zulasten der Stromkunden? – Weitere Zurufe von der SPD)


    Ich stelle infrage, dass jemand, der Subventionen be-
    kommt, eine Rendite von bis zu 16 Prozent erzielen
    muss. Zum Beispiel die Stiftung Warentest sagt, dass
    auch nach der Absenkung der Vergütung für einen
    Kleinunternehmer, der keine großen Anlagen hat und
    keine Sonderkonditionen erhält, noch eine Rendite von
    3,4 Prozent – bisher waren es bis zu 6,7 Prozent – mög-
    lich ist, und zwar dann, wenn es auf dem Markt zu kei-
    nerlei Anpassungen kommen wird.

    Zu solchen Anpassungen wird es aber kommen. Na-
    türlich wird es in der nächsten Zeit so sein, dass man
    günstigere Module erwerben kann; denn der Preis der
    Module bestimmt sich nicht nach den Herstellungs-
    kosten, sondern leider allein danach, wie hoch die EEG-
    Vergütung ist.


    (Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Die Frage ist nicht beantwortet!)


    Herr Kelber, es ist nun einmal so, dass zwar 70 Länder
    dem EEG entsprechende gesetzliche Regelungen über-
    nommen haben, aber nicht die hohen Fördersätze, die bei
    uns gelten. Da dort also nicht so hohe Vergütungen wie
    bei uns gezahlt werden, kommt die Mehrzahl der Solar-
    module zu uns, und ihr Preis wird immer niedriger. Na-
    türlich wird mehr zugebaut. Sie haben selbst gesagt:
    Wenn mehr als 3,5 Gigawatt zugebaut werden sollten,
    dann müssten wir für eine deutlichere Degression sor-
    gen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Plus Antidumpingstrategie!)


    Der Kollege Fell hat gesagt: Wenn mehr als 5 Gigawatt
    zugebaut werden, dann müsste man über eine Änderung
    der Degression nachdenken.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie machen Ihre Hausaufgaben nicht!)


    Übrigens sagt selbst der Branchenverband BSW, dass
    ein Zubau von 5 Gigawatt möglich ist.

    Ich gehe mit Ihnen jede Wette ein, Herr Fell, Herr
    Kelber, dass wir im Jahr 2012 einen Zubau von deutlich
    mehr als 3,5, ja sogar mehr als 5 Gigawatt haben wer-
    den. Dann werden wir einmal schauen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Und woher kommen die Module dann?)


    – Die Module kommen von dem, der dem Kunden das
    beste Angebot macht.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Akzeptieren Sie Dumping?)


    Wenn Sie an Ihr Unternehmen vor Ort denken, lieber
    Herr Kelber, dann werden Sie dafür sorgen,


    (Ulrich Kelber [SPD]: Akzeptieren Sie Preisdumping, oder nicht?)


    dass mehr in Forschung, in Entwicklung und in Techno-
    logie investiert wird, damit die deutschen Unternehmen
    in dem Maße besser werden als die Chinesen, die billiger
    sind. Wenn Sie das nicht tun, dann wird es diese Unter-
    nehmen irgendwann nicht mehr geben.





    Horst Meierhofer


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie reden am Thema vorbei!)


    Aber das ist Marktwirtschaft, und das hat nichts mit dem
    zu tun, was Sie zu interessieren scheint.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Ach, Preisdumping ist Marktwirtschaft?)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Bärbel Höhn für die Fraktion Bünd-

nis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bärbel Höhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    diskutieren hier sehr hitzig und sehr leidenschaftlich.
    Das hat auch etwas damit zu tun, dass wir in dieser Dis-
    kussion über erneuerbare Energien nicht allein über
    Marktanpassungen reden – das haben wir oft genug ge-
    tan –; vielmehr geht es heute in der Tat darum: Wird die
    Energiewende umgesetzt, ja oder nein? Heute geht es
    darum: Werden die erneuerbaren Energien ausgebaut,
    oder machen Sie die Photovoltaik kaputt? Dazu sage ich
    Ihnen: Das darf nicht geschehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Sie sind aus der Atomkraft ausgestiegen, und jetzt
    müssen Sie die erneuerbaren Energien und die Energie-
    effizienz stärker ausbauen. An einem einzigen Tag haben
    zwei Minister dieses Kabinetts, nämlich der Minister
    Rösler und der Minister Röttgen, die Energiewende in
    den Senkel gestellt. Das geschah einmal dadurch, dass
    sie nach einem halben Jahr der Blockade von Maßnah-
    men zur Energieeffizienz eine Lösung vorgeschlagen ha-
    ben, die ein Witz ist. Die EU-Mitgliedstaaten mokieren
    sich über Deutschland. Gleichzeitig haben sie die radi-
    kale Absenkung der Vergütung für Strom aus Photovol-
    taikanlagen vorgeschlagen.

    Deshalb frage ich: Wo ist eigentlich Herr Rösler? Ich
    kann verstehen, dass der Minister Röttgen heute nicht da
    ist; er ist in Brüssel. Aber Herr Rösler ist auf der CeBIT.
    Gestern hat er ein Stück Torte ins Gesicht bekommen;
    ich würde es gut finden, wenn er heute hier wäre und
    seine Fehlentscheidung zu den erneuerbaren Energien
    verteidigen würde. Aber er drückt sich vor der Diskus-
    sion.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Worum geht es bei der Energiewende? Es geht darum,
    wer die Oberhand gewinnen wird: die erneuerbaren
    Energien oder die fossilen Energien. Deshalb ist es
    schon spannend, was Herr Großmann von RWE auf der
    Bilanzpressekonferenz vor einigen Tagen gesagt hat. Er
    hat nämlich den Gewinnrückgang von 20 Prozent mit
    dem Ausbau der Photovoltaik begründet. Warum? Man
    denkt, dass Strom aus Photovoltaikanlagen viel teurer
    ist. Wie kann das also sein? Strom aus Photovoltaikanla-
    gen ist nicht immer verfügbar, er ist aber dann verfügbar,

    wenn es spannend wird, nämlich mittags. Er ist dann
    verfügbar, wenn der Stromverbrauch am größten ist.
    Mittlerweile ist die Photovoltaik so weit ausgebaut, dass
    der Solarstrom zu einer Senkung der Strompreise an der
    Börse führt. Damit fehlen dem Unternehmen von Herrn
    Großmann und den großen Kohlekraftwerken die höchs-
    ten Margen um die Mittagszeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie der Abg. Eva BullingSchröter [DIE LINKE])


    Ihnen und leider auch der FDP, auch Herrn Rösler, geht
    es darum, die Solarenergie klein zu machen, damit die
    Gewinne von RWE und Co groß bleiben. Darum geht es
    in dieser Diskussion.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In der Tat haben sich die großen Energiekonzerne
    wieder neu aufgestellt. Sie sehen natürlich: Je mehr die
    Erneuerbaren ausgebaut werden, desto mehr Probleme
    bekommen sie. Und wegen der stark sinkenden Preise
    wird die Photovoltaik immer wettbewerbsfähiger.

    Aber die jetzt vorgeschlagenen Kürzungen gehen zu
    weit: Ich mache Ihnen das einmal anhand einer ganz nor-
    malen Dachanlage mit einer Leistung zwischen 10 und
    30 Kilowatt klar. Es gab im letzten Jahr eine Vergütung
    von 28,74 Cent für jede Kilowattstunde Solarstrom aus
    einer solchen Dachanlage. Wir alle gemeinsam haben
    gesagt, dass die Vergütung auf 24,4 Cent gesenkt werden
    kann. Sie wollen die Vergütung im April auf 16,5 Cent
    senken. Wenn man dann in Rechnung stellt, dass eine
    weitere Absenkung im Laufe des Jahres auf 15,3 Cent
    erfolgen und für 10 Prozent der erzeugten Strommenge
    überhaupt keine Vergütung mehr gezahlt werden soll,
    dann kommt man bei einer solchen Photovoltaikanlage
    auf eine effektive Vergütung von 14,37 Cent pro Kilo-
    wattstunde. Damit hat sich die Vergütung in einem Jahr
    von 28,74 Cent auf 14,37 Cent halbiert. Ich sage Ihnen:
    Eine solche Kürzung kann keine Technologie verkraften.
    Sie aber setzen diese drastische Kürzung durch.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Deshalb müssen wir uns fragen, wie wir damit umge-
    hen. Der chinesische Markt ist zu Recht angesprochen
    worden. Was passiert in China? Anders als in den ver-
    gangenen Jahren werden mittlerweile viele Photovol-
    taikanlagen in China installiert. Jetzt sind es erst
    3 000 Megawatt, aber in den nächsten Jahren wird es
    viel mehr sein, mehr als in Deutschland heute. Die ent-
    scheidende Frage ist, ob dann unsere Photovoltaikindus-
    trie noch existiert und nach China liefern kann. Dafür
    haben Sie zu sorgen. Im April gibt es einen Gipfel der
    EU mit China. Ich erwarte, dass Deutschland und die EU
    dafür sorgen, dass China seinen Markt öffnet.


    (Lachen des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    China schottet seinen Markt momentan ab und sub-
    ventioniert die eigene Photovoltaikindustrie. Und China





    Bärbel Höhn


    (A) (C)



    (D)(B)


    versucht, den Markt in Deutschland kaputtzumachen.
    Ihre Antwort darauf ist – das hat auch ein Wirtschafts-
    forscher gesagt –: Dann gibt es eben in Deutschland
    keine Solarindustrie mehr. – Das ist ein Fehler, das zer-
    stört Zehntausende von Arbeitsplätzen, und Sie tragen
    dafür die Verantwortung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie wollen den Ausbau der Photovoltaik sogar noch
    deckeln. Der Ausbau soll zurückgeführt werden, und am
    Ende sollen es am unteren Ende des Ausbaukorridors
    nur noch 900 Megawatt neu installierter Leistung pro
    Jahr sein. Das heißt, vor dem Hintergrund, dass die
    Preise gefallen sind, wollen Sie in den nächsten zehn
    Jahren weniger zubauen als in den letzten zwei Jahren.
    So etwas Verrücktes! Die Photovoltaik ist immer preis-
    werter geworden, und jetzt würgen Sie die Photovoltaik
    ab. Das ist das Gegenteil von guter Wirtschaftspolitik.
    Dass ein Wirtschaftsminister der FDP sich hier hinstellt
    und eine so erfolgreiche Industrie kaputtmacht und Ar-
    beitsplätze zerstört, ist ein Skandal. Deshalb liegen Sie
    in den Umfragen zu Recht bei 2 bis 3 Prozent. Eine sol-
    che Politik kann man nicht befürworten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich komme zum Ende. – Es geht um die Energie-
    wende. Ich habe am Anfang gedacht: Herr Rösler kann
    sie nicht. Aber jetzt weiß ich: Er will sie nicht. Diese
    Bundesregierung will die Energiewende nicht.


    (Widerspruch bei der FDP)


    Sie will den Markt für fossile Energien weiter offenhal-
    ten. Dagegen werden wir stehen, und dagegen werden
    wir kämpfen. Mit einer solchen Politik werden Sie nicht
    durchkommen, meine Damen und Herren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)