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ID1716601600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Schon

    in der ersten Runde dieser Debatte erkennt man ganz
    deutlich, was man der breiten Öffentlichkeit suggerieren
    möchte: Hier sind die Protagonisten der Energiewende
    und dort die Gegner,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    hier die Befürworter der erneuerbaren Energien und dort
    die Gegner.

    Die Welt ist aber nicht mehr ganz so einfach, wie Sie
    sie gern hätten, meine Damen und Herren.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Leider ist es so!)


    Sie machen es sich als Opposition zu einfach. Gregor
    Gysi hat vorhin davon gesprochen, die Energiewende
    voranzuträumen. Das war ein entlarvender Versprecher,
    Herr Gysi. Voranträumen kann man in der Opposition.
    Als Regierung muss man jedoch etwas umsetzen. Das
    machen wir derzeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Warum regieren Sie eigentlich weiter, wenn Sie es nicht können?)


    Ich hätte mir gewünscht, dass Sie bei dem, was wir
    hier vorhaben, an unserer Seite stehen und sagen: Ja-
    wohl, es entwickelt sich etwas positiv im Bereich der
    Solarenergie. – Herr Fell, die Absenkungspotenziale, die
    unbestreitbar gegeben sind, sind doch ein Beleg dafür,
    dass wir in absehbarer Zeit nicht nur in der Lage sind,
    genug Strom zu produzieren, sondern vor allem auch
    Strom zu vernünftigen Kosten zu produzieren. Darum
    muss es doch gehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ Dr. Georg Nüßlein NEN]: Wir tragen doch eine vernünftige Senkung mit! Aber nicht diese starke Senkung, die Sie vorhaben!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Ich weise darauf hin, dass Sie dafür verantwortlich
    sind, dass man zu früh und zu teuer mit der Solarenergie
    an den Markt gegangen ist.


    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    NIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Unsinn!)

    Deshalb schleppen wir jetzt einen Kostenberg hinter uns
    her, der riskant ist mit Blick auf die Akzeptanz der er-
    neuerbaren Energien in der Öffentlichkeit. Das muss
    man doch einmal sagen. Deshalb widmen wir uns die-
    sem Thema.

    Im Erneuerbare-Energien-Gesetz spielt die Solarener-
    gie eine Sonderrolle. Lassen Sie mich noch etwas zum
    EEG ausführen. Sie können doch nicht einfach sagen:
    Da sitzen die Gegner des EEG. – Das ist falsch. Letzt-
    endlich steht doch eines klipp und klar fest: Das von Ih-
    nen so viel gerühmte EEG fußt auf dem Stromeinspeise-
    gesetz der Regierung Helmut Kohl. Das ist der Ursprung
    des Mechanismus dieses Gesetzes.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Deshalb ist es 2000 und 2004 von Ihnen abgelehnt worden! Was ist das für eine Logik!)


    Es muss uns gelingen, das, was Sie im EEG im Be-
    reich der Innovation zu Recht angestoßen haben,


    (Ulrich Kelber [SPD]: Aber Ihre Partei hat es doch abgelehnt!)


    wieder auf ein Maß zurückzuentwickeln, sodass wir
    letztendlich über das Stromeinspeisegesetz Folgendes si-
    cherstellen können: Der Mittelständler und die Stadt-
    werke, die Strom produzieren, haben Zugang zu den
    Netzen, können ihren Strom einspeisen und bekommen
    dafür eine ordentliche Vergütung. Das muss aus unserer
    Sicht das Anliegen sein.

    Ich habe bereits erwähnt, dass die Solarenergie eine
    Sonderrolle spielt. Sie spielt deshalb eine Sonderrolle,
    weil bei ihr das Innovationspotenzial am größten ist und
    die Erfahrungskurve am steilsten verläuft. Genau des-
    halb sind wir gezwungen, laufend nachzusteuern und
    einzugreifen. Genau deshalb werden wir das in diesem
    Zusammenhang wieder tun.

    Das hat offenkundig aber nichts mit der Frage zu tun,
    wie sich die Solarmodulproduzenten in Ostdeutschland
    entwickeln. Es wurde vorhin zu Recht darauf hingewie-
    sen, dass es in diesem Bereich ohnehin schon Schwierig-
    keiten gibt. Zu Recht kann man feststellen, dass bei-
    spielsweise die Halbleiterproduktion in Deutschland
    schrittweise in Richtung Asien verlagert wurde. Man
    kann darüber nachdenken, woran das liegt. Das mag na-
    türlich auch damit zu tun haben, dass in Asien entspre-
    chend subventioniert wird, was bei uns letztendlich nicht
    möglich ist.

    Dann muss man doch über andere Konzepte nachden-
    ken, aber nicht über die Frage, wie man den Verbraucher
    noch mehr belasten kann, nur weil man größere Spiel-

    räume für Investoren schaffen will. Aber das wird nicht
    funktionieren, weil die Investoren immer ihren Gewinn-
    anteil natürlich maximieren wollen und am Schluss da-
    für sorgen werden, dass die Rendite bei ihnen bleibt.
    Wenn man bei einer hohen Einspeisevergütung noch
    mehr Gewinn mit billigen Modulen machen kann, dann
    werden die billigen Module gekauft.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie reden wie ein Oppositionspolitiker: Man muss nachdenken!)


    Deshalb muss man einmal darüber diskutieren, ob
    man mit der KfW nicht darüber reden sollte, dass das,
    was sie beispielsweise im Ausland finanziert, auch be-
    stimmte Qualitätsanforderungen erfüllen muss. Diese
    Qualitätsanforderungen muss der deutsche Produzent
    natürlich ohnehin erfüllen. Das heißt, ihm bringt die För-
    derung nur etwas, wenn er qualitativ besser ist als die an-
    deren. Alle, die in diesem Bereich schon lange tätig sind,
    müssen sich an die eigene Brust fassen und fragen, wa-
    rum sich im Bereich der Forschung und Entwicklung
    nicht das getan hat, was wir uns alle vorgestellt haben.
    Kollege Fell, vielleicht lag das auch am EEG und an der
    Anfangskonstruktion, wodurch es denen anfangs zu gut
    ging.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Es gibt Dumping in Deutschland, aber die Regierung tut nichts! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie doch einmal, was Sie tun wollen, wenn Sie das Problem mit China haben! Was wollen Sie denn konkret tun?)


    – Entschuldigung, wir machen in Bezug auf das EEG
    jetzt erst einmal das, was notwendig ist: Wir führen Ab-
    schläge ein; denn die Anlagen müssen sich auch ohne
    hohe Förderung rentieren. Danach reden wir mit der
    KfW über die Frage, was die Finanzierungsbedingungen
    sind. Das ist doch eine ganz logische Geschichte.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Und dann denken Sie einmal nach!)


    Dabei muss man die WTO und die Tatsache im Blick ha-
    ben, dass es hier Schranken gibt und dass man in einem
    Exportland wie Deutschland nicht einfach auf Local
    Content setzen kann. In Bezug auf die Finanzierung
    kann man aber vielleicht bestimmte Forderungen stellen.

    Es muss dann auch um die Frage gehen, was wir mit
    diesem Gesetzentwurf letztendlich verbessern. Ich bin
    fest davon überzeugt: Nicht nur die Situation des Ver-
    brauchers, sondern auch die Situation derjenigen, die die
    Anlagen installieren, wird besser. Über eine permanente,
    langsame Reduzierung der Vergütungssätze schaffen wir
    es, den Schlussverkaufseffekt zu beseitigen, der ständig
    zu Fehlentscheidungen führt. Denn manche achten gar
    nicht mehr auf die Rendite, sondern investieren, weil sie
    meinen, dass es noch Geld für sie gibt, wenn sie die An-
    lage beispielsweise bis zum 31. Dezember auf dem Dach
    haben. Bei Schnee und Eis hetzen sie dann wie bei uns in
    Bayern die Handwerker aufs Dach, damit noch schnell
    eine Anlage installiert wird. Wir werden die Vergütung
    entsprechend abschwächen und dafür sorgen, dass sich
    Kontinuität entwickelt.





    Dr. Georg Nüßlein


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir doch schon letztes Mal vorgeschlagen!)


    Es ist ein großer Erfolg, dass wir dafür gesorgt haben,
    dass derjenige, der Solarstrom produziert, ihn auch sel-
    ber nutzt. Wir sind also nicht mehr in der perversen Si-
    tuation, dass jemand Solarstrom produziert, ihn teuer
    einspeist und den billigen Strom vom Versorger kauft.
    Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir alle sagen
    können: Das ist gut. Das ist ein Etappenziel, aber natür-
    lich noch nicht das Ende.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb werden wir weiterhin kontinuierlich absenken.

    Das Problem der Übergangsfristen werden wir bald
    geklärt haben. Ich bitte um ein wenig Verständnis dafür,
    dass sich die Regierung hier das sehr ehrgeizige Ziel ge-
    setzt hat, einen solchen Schlussverkauf, bei dem der eine
    oder andere probiert, vor Ende des Jahres schnell noch
    irgendetwas anzustoßen, zu vermeiden. Wir haben im
    parlamentarischen Verfahren dafür gesorgt, dass das
    schon jetzt ordentlich läuft und dass jeder, der Vorinves-
    titionen getätigt hat, diese auch umsetzen kann.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ab 1. April! Das ist doch eine Lachnummer!)


    Das ist ein Gebot der Fairness, des Anstandes und der
    Planbarkeit. Auch an dieser Stelle sieht man ganz deut-
    lich, dass wir hier absolut verlässlich sind.


    (Lachen des Abg. Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Über die Themen „Atmender Deckel“ und „Ermächti-
    gung der Regierung“ werden wir noch einmal offen dis-
    kutieren, auch unter dem Gesichtspunkt der Planbarkeit.
    Wir werden auch noch einmal darüber diskutieren, wie
    man, nachdem der Eigenverbrauchsbonus letztendlich
    nicht mehr trägt, mit einem Speicheranreiz dafür sorgen
    kann, dass sich die Technologie und die Netzintegration
    weiterentwickeln.

    Machen Sie sich also keine Sorgen. Wir haben fest im
    Blick, dass wir eine Energiewende voranbringen und
    eben nicht nur einseitig eine Branche subventionieren
    wollen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie reden darüber, was Sie tun wollen, aber Sie tun es doch nicht! Sie regieren! Das ist doch peinlich!)


    Durch den Aufbau von Kapazitäten wollen wir die Ver-
    sorgung verbessern, Herr Kelber. Das ist unser Anliegen,
    und das ist unsere Aufgabe als Regierung.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Da ist ja die Opposition konkreter!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat Dirk Becker für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dirk Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Bevor ich mit der eigentlichen Rede beginne, möchte ich
    ein paar Punkte klarstellen, Frau Reiche. Ich finde es
    zwar schön, dass Sie sich mit dem Bauch meines Partei-
    vorsitzenden auseinandersetzen, zumindest wenn es um
    den Ausbau der PV geht. Aber genau an dieser Stelle hat
    er keinen Bauch; Sie können ihm den Ausbau nicht in
    die Schuhe schieben. Denn ich erinnere an die Verhand-
    lungen über die Zubauziele beim Thema PV in der Gro-
    ßen Koalition: Die Vergütungssätze sind wie bei allen
    anderen erneuerbaren Energien in einer Koalitionsrunde
    besprochen, verhandelt und beschlossen worden.


    (Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und da war die Union der Bremser!)


    – Moment. – Wir haben stundenlang zusammengesessen
    und zum Thema PV Beschlüsse gefasst. Dann kam Herr
    Pfeiffer zu der Sitzung. Er konnte leider erst später kom-
    men, weil er einen Interviewtermin bei Phoenix hatte. Er
    kam in den Saal und sagte: Ich bin mit der Einigung
    nicht einverstanden und möchte, dass nachverhandelt
    wird. – Dazu hat sich die CDU/CSU zu Wort gemeldet
    und gesagt, das sei in der Fraktion nicht abgestimmt; die
    CSU sei gegen eine Nachverhandlung. Dann hat die da-
    malige Verhandlungsführerin der Union so abgeschlos-
    sen, und das war Katherina Reiche. Machen Sie sich hier
    also keinen schlanken Fuß!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Es ist schon wichtig, sich mal zu erinnern, Frau Reiche!)


    Zwei Punkte zu Herrn Kauch. Man kann wie Sie bei
    der Vergütung im Rahmen des Ausbaus der erneuerbaren
    Energien eine große Rede über soziale Gerechtigkeit
    halten. Sozial gerecht ist, wenn die Menschen endlich
    die Alternative haben, zwischen vielen Energieanbietern
    auszuwählen,


    (Michael Kauch [FDP]: Die haben sie! Man kann heute wechseln! Das haben wir durchgesetzt!)


    und wenn wir eine dezentrale Energiestruktur bekom-
    men und auf Windenergie und PV setzen, statt zu versu-
    chen, diesen Weg zu bremsen, wie Sie das wollen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der zweite Punkt ist: Wenn jetzt der Netzbetreiber
    TenneT über die Lande zieht und sagt, er könne die An-
    bindung der Offshorewindenergie nur dann hinbekom-
    men, wenn ihm gestattet werde, eine zweistellige Ren-
    dite einzupreisen, die mindestens 10 Prozent betragen
    müsse, sonst mache er das nicht, dann erwarte ich von
    Ihnen, dass Sie genauso standhaft sind und sagen: 7 Pro-
    zent müssen reichen.





    Dirk Becker


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Da macht Herr Rösler doch das Gegenteil!)


    Interessant ist, dass wir das Thema, den Ausbau der
    PV zu bremsen, hier immer wieder leidenschaftlich de-
    battieren, dass dies aber in der Öffentlichkeit nicht der
    Fall ist. Mit derselben Leidenschaft, mit der die Men-
    schen den Ausstieg aus der Kernenergie wollten, wollen
    sie jetzt in die PV. Nach einer aktuellen Umfrage von
    Emnid halten 91 Prozent der Befragten Solarstrom für
    wichtig und richtig.


    (Horst Meierhofer [FDP]: Wir auch!)


    69 Prozent finden nicht, dass PV zu schnell ausgebaut
    wird. 60 Prozent sagen sogar, die Politik müsse mehr für
    die Photovoltaik tun.

    Darüber kann man sprechen. Sie werden sicherlich
    sagen: Die Menschen haben gar nicht verstanden, was
    das für sie bedeutet. – Nein, die Mehrheit ist sogar be-
    reit, mehr für den Umstieg, für die Energiewende zu be-
    zahlen. Das ist Ihr Problem. Darum versuchen Sie immer
    wieder, durch neue Diskussionen und einen Zickzack-
    kurs in der Förderpolitik Verunsicherung zu schüren.
    Diese Verunsicherung ist bei den Menschen nicht vor-
    handen. Die Angst vor dem Umstieg gibt es nicht. Sie
    versuchen aber immer wieder, auf dieses Pferd zu set-
    zen, weil Ihnen die Energiewende zu schnell geht. Das
    ist der Punkt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb verstehen die Menschen in Ostdeutschland
    auch nicht, dass Sie die industriellen Strukturen, die wir
    mühevoll über zehn Jahre hinweg aufgebaut haben, jetzt
    durch diese ruckartige Politik gefährden. An diesem
    Punkt sagen die Menschen: Wir haben Angst vor einer
    zweiten Deindustrialisierung. – Sie tragen die Verant-
    wortung dafür.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie bringen nicht nur in Vieraugengesprächen, wie es
    der Kollege Kelber sagte, sondern auch in Ausschusssit-
    zungen durchaus mit Zwischenrufen zum Ausdruck,
    dass Sie längst gesagt haben: Wir werden dem Wettbe-
    werb mit den chinesischen Anbietern nicht standhalten
    können. – Wenn wir das nicht können, dann deshalb,
    weil Ihre Politik den Unternehmen in Deutschland die
    Zukunft raubt.


    (Beifall bei der SPD – Horst Meierhofer [FDP]: Käse!)


    – Wenn Sie das als „Käse“ bezeichnen, Herr Meierhofer,
    dann erwarte ich von Ihnen, dass Sie neben den Debatten
    über Kürzungsschritte auch debattieren, wie wir den
    Standort Deutschland anders für die PV sichern können
    und wie wir über Forschung, Entwicklung und neue An-

    forderungen an die PV den Standort Deutschland erhal-
    ten,


    (Horst Meierhofer [FDP]: Genau! – Gegenruf des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben gerade Forschungsmittel gekürzt!)


    die geschaffenen Arbeitsplätze sichern und Arbeits-
    marktpolitik betreiben. Doch dazu sagen Sie kein Wort.
    Absoluter Stillstand!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sogar Kürzung der Forschungsmittel in Nordrhein-Westfalen!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, eines ist
    aber auch deutlich: Die geplante Änderung des EEG be-
    zieht sich entgegen der ursprünglichen Absicht nicht
    mehr nur auf das Thema Photovoltaik. Vielmehr ist die
    Absicht erkennbar, dass Sie das, was Sie jetzt beim
    Thema PV machen, auch auf andere Erneuerbare aus-
    dehnen wollen. Damit entfällt die Argumentation, Sie
    wollten nur vor den hohen Kosten des PV-Zubaus schüt-
    zen. Es geht um einen Generalangriff auch auf andere
    Technologien der erneuerbaren Energien.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich will nur zu einigen Punkten des Gesetzentwurfs
    Stellung nehmen.

    Herr Fell hat eben für die Grünen gesagt: Wir sind be-
    reit, ein Stück weit mitzugehen. – Für die Sozialdemo-
    kraten gilt das ebenfalls; Uli Kelber hat es deutlich ge-
    macht. Wir verschließen uns einem Kürzungsschritt
    nicht. Ich erwarte aber von der Koalition, dass die jetzt
    anstehende Sachverständigenanhörung von Ihnen ergeb-
    nisoffen und nicht vorfestgelegt durchgeführt wird und
    dass wir nach der Anhörung gucken, wie wir auch mit
    Rücksicht auf die Unternehmen in Deutschland und mit
    Rücksicht auf die Umlage die weitere Degression ausge-
    stalten können. Wenn Sie das tun, dann haben Sie unser
    Wort, mit Ihnen gemeinsam eine gute Lösung zu finden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt einen weiteren wichtigen Punkt, bei dem wir
    im Ziel beieinander sind. Ja, auch wir wollen den Eigen-
    verbrauch stärken. Wenn man den Eigenverbrauch aber
    stärken will – gerade im Hinblick auf das, was Uli
    Kelber für Mehrfamilienhäuser, für Mietshäuser ange-
    sprochen hat –, muss man auch Anreize schaffen. Dann
    darf man nicht vorhandene Anreize abschaffen und statt-
    dessen die umlagefähigen Prozentzahlen kürzen. Dies ist
    kein Anreiz, um in Speicher zu investieren. Vielmehr
    nehmen Sie damit eine weitere kalte Kürzung vor.

    Bei dem, was Sie künftig im Zusammenhang mit dem
    Zubaukorridor vorhaben, handelt es sich um einen tota-
    len Systemwechsel. Zum einen gehen Sie weg von einer
    prozentualen Kürzung hin zu einem festen Centbetrag.





    Dirk Becker


    (A) (C)



    (D)(B)


    Je niedriger der Preis wird, desto stärker kürzen Sie also
    prozentual. Insbesondere im Bereich der Freiflächen
    kürzen Sie überproportional. Damit blockieren Sie er-
    neut ausgerechnet den Ausbau der günstigsten Art der
    Photovoltaik. In dem vorliegenden Entwurf ist an meh-
    reren Stellen erkennbar, dass Sie insbesondere die Frei-
    flächen-PV in Deutschland zum Erliegen bringen wol-
    len.

    An dieser Stelle nehmen Sie einen weiteren Schritt
    vor. Dabei handelt es sich um die räumliche Begrenzung.
    Freiflächenanlagen in einem Umkreis von 4 Kilometern
    werden als eine Anlage gewertet. Was für einen Sinn soll
    das machen? Wir haben reichlich Zuschriften bekom-
    men – Sie auch –, in denen zum Ausdruck gebracht
    wird: Dies hat inhaltlich keine Substanz und ist auch
    nicht umsetzbar. – Das heißt, das Einzige, was Sie wol-
    len, ist, die kostengünstigste und leistungsstärkste Form
    der PV jetzt endgültig aus dem Markt zu kicken. Das ist
    mit uns nicht zu machen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: So ein Quatsch! – Ulrich Kelber [SPD]: Faktisches Zubauverbot!)


    Der letzte Punkt betrifft das Thema Verordnungs-
    ermächtigung. Ich sage Ihnen: Da muss man schon ganz
    schön viele Glücksperlen gelutscht haben, um das, was
    aus Ihrer Fraktion kommt, als Stärkung des Parlaments
    zu verkaufen. Auf der einen Seite haben Sie es zwar ge-
    schafft, dass die Übertragung der Kürzungsinstrumente,
    die Sie beim Thema Photovoltaik vorsehen, auf andere
    Technologien einem Parlamentsvorbehalt unterliegt. Ich
    habe gelesen: Das Parlament darf jetzt mitbestimmen. –
    Nein, das ist das ureigene Recht des Parlaments. Das
    muss es auch bleiben.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Kauch [FDP]: Deshalb steht es da ja auch drin!)


    Auf der anderen Seite machen Sie aber beim Thema PV
    genau das Gegenteil, Herr Kauch; beim Thema Photo-
    voltaik ist es anders. Wenn vom Korridor abgewichen
    wird, treffen sich Herr Rösler und Herr Röttgen und ent-
    scheiden am Parlament vorbei, welche nächsten Kür-
    zungsschritte kommen. Dies ist eine Entmachtung des
    Parlaments.


    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Abwarten!)


    Wir werden das Thema PV nicht in die Hände dieser bei-
    den Minister legen; denn wir wissen, wie das ausgehen
    wird. Nein, auch hier muss die Entscheidung im Parla-
    ment bleiben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE])


    Meine Damen und Herren, auch wenn ich gestern
    beim Thema Kraft-Wärme-Kopplung positive Ansätze
    herausgestellt und erklärt habe, dass man damit arbeiten

    kann, sage ich Ihnen jetzt: Beim Thema PV ist mit Ihnen
    kein Staat zu machen.

    Unser Fazit dieses neuerlichen Kürzungsszenarios ist
    eindeutig: Sie versuchen alles, um beim Thema Photo-
    voltaik einen Stellvertreterkrieg auszutragen. Das ist of-
    fenkundig. Ich sage nur: Ein Schelm, wer denkt, dass
    insbesondere die Atomlobbyisten in Ihren eigenen Rei-
    hen massiv Einfluss hierauf haben. Ich empfehle Ihnen
    – es klang eben schon kurz an –, sich das Interview von
    Herrn Fuchs von heute Morgen im Deutschlandfunk ein-
    mal anzuhören.


    (Peter Hintze, Parl. Staatssekretär: Das war sehr gut!)


    – Ja, es war sehr gut. Wer hat das gesagt? Dann kann ich
    ihn gleich mit auf die Liste setzen.


    (Zurufe)


    – Herr Hintze; okay, alles klar.

    Herr Fuchs hat heute Morgen im Deutschlandfunk ge-
    sagt: Der schnelle Atomausstieg in Deutschland war ein
    großer Fehler.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hört! Hört!)


    Immerhin gibt es bei uns keine Tsunamis. – Der Mann
    hat es noch immer nicht begriffen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Der will es nicht begreifen!)


    Sie müssen jetzt die Frage beantworten: Sind es nach
    wie vor die Dinosaurier in Ihrer Fraktion, die die Ener-
    giepolitik bestimmen? Wenn ja, dann ist völlig klar: Die
    Energiewende ist nicht Sache Ihrer Fraktion. Ich habe
    den Eindruck, dass Herr Fuchs bei Ihnen das Sagen hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dass dem so ist, merkt man auch bei anderen Gele-
    genheiten. Uli Kelber hat zu Recht darauf hingewiesen:
    Es ist doch wirtschaftspolitischer und energiepolitischer
    Wahnsinn, kurz bevor die PV an der Schwelle zur Wett-
    bewerbsfähigkeit steht, nach einem Jahrzehnt der Inves-
    titionen in den Aufbau industrieller Kapazitäten sowie
    am Beginn des weltweiten Siegeszugs der Solarenergie
    diese Branche in Deutschland ans Messer zu liefern. Das
    ist mit uns nicht zu machen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abg. Eva BullingSchröter [DIE LINKE])