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    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Kauch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Kelber hat gerade wieder gezeigt, wer hier in diesem
    Haus der größte Lobbyist für eine bestimmte Branche
    ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die SPD-Fraktion kann hier aus meiner Sicht nicht guten
    Gewissens mit solchen Argumenten antreten.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mövenpick!)


    Eine Partei, die darauf ausgerichtet war, die kleinen
    Leute in diesem Land zu vertreten, ist inzwischen hier
    im Deutschen Bundestag offensichtlich die Partei, die
    auf Kosten der alleinerziehenden Kassiererin im Super-
    markt


    (Lachen bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    die Umverteilung von unten nach oben propagiert, näm-
    lich zugunsten der Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer.
    Das war der Inhalt der Rede von Herrn Kelber hier im
    Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bravo! Sie übertreffen sich selber!)


    Ich kann nur sagen: Sie sollten sich einmal Ihre ei-
    gene nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin zum
    Vorbild nehmen.


    (Dirk Becker [SPD]: Jetzt kommt das wieder!)


    Sie sagt nämlich erstens: Wir müssen unsere industriel-
    len Kerne erhalten, damit wir wettbewerbsfähig bleiben.
    Zweitens sagt sie: Bei der Photovoltaik muss man mit
    der Vergütung runter. – Das ist die Zweigesichtigkeit der
    SPD: hier im Deutschen Bundestag Solarlobby, in Nord-
    rhein-Westfalen Anwalt der kleinen Leute. Das passt
    nicht zusammen, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der SPD – Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei Ihnen passt gar nichts zusammen!)


    Im Jahr 2011 war der Anteil erneuerbarer Energien an
    der Stromproduktion so groß wie nie: Etwa 21 Prozent

    unseres Stroms stammen aus Wind, Sonne, Biomasse
    und Wasserkraft. Mit dieser schnellen Entwicklung wer-
    den wir es schaffen, unser Ziel, bis 2020 den Anteil des
    Ökostroms auf mindestens 35 Prozent zu heben, voraus-
    sichtlich weit schneller zu erreichen, als wir noch vor
    kurzem gedacht haben. Und man sieht: Es ist die Politik
    von Union und FDP, die Politik dieser Koalition, die
    wirkt. Das ist die Politik für eine schnellere Energie-
    wende, die wir nicht nur beschlossen haben, sondern die
    wir auch durchsetzen. Das beweisen die Zahlen ganz
    eindeutig, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber man muss auch ehrlich bleiben. Nur jede sechste
    Kilowattstunde Ökostrom stammt aus der Solarenergie,
    und wer wie Herr Kelber hier so tut, als würde die Frage
    der Solarvergütung darüber entscheiden, ob die erneuer-
    baren Energien in Deutschland erfolgreich sind, der ver-
    zerrt die Wirklichkeit. Wir haben es hier mit einem
    Marktsegment der erneuerbaren Energien zu tun, und
    das ist nicht einmal das größte. Es sind die Windkraft
    und Biogas, die das Rückgrat des Ökostroms in Deutsch-
    land sind.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Die behindern Sie ja auch!)


    Allerdings – das sage ich auch sehr deutlich – ist die
    Solarenergie ein Marktsegment mit weltweit großen
    Marktchancen in der Zukunft, und trotz der asiatischen
    Konkurrenz haben wir immer noch die Technologiefüh-
    rerschaft inne.

    Deshalb, meine Damen und Herren, steht die FDP zur
    Solarenergie. Wir wollen allerdings einen nachhaltigen
    Ausbau und keine Überhitzung des Marktes, wie wir es
    in der Vergangenheit erlebt haben. Das halten die Ver-
    teilnetze nicht aus, und das ist auch für die Bürgerinnen
    und Bürger in dieser Form nicht bezahlbar.


    (Beifall bei der FDP)


    Man sollte sich auch hier einmal die Ausbauzahlen
    anschauen. Im Jahr 2010 und im Jahr 2011 hat die Solar-
    industrie die gesetzlichen Ausbauziele um mehr als das
    Doppelte überschritten. Wenn man dann noch berück-
    sichtigt, dass die schwarz-gelben Ausbauziele fast dop-
    pelt so hoch sind wie die unter dem ehemaligen SPD-
    Umweltminister Sigmar Gabriel,


    (Ulrich Kelber [SPD]: Deswegen senken Sie sie jetzt, nicht wahr?)


    könnte man davon reden, dass die Ausbaurate in den
    letzten beiden Jahren viermal höher war als die Rate, die
    Sigmar Gabriel wollte. Die SPD, die uns an dieser Stelle
    vorwirft, wir würden die Solarindustrie nicht genug för-
    dern, müsste sich eigentlich selber fragen, was sie in ih-
    rer Regierungszeit getan hat. Schließlich wollte sie nur
    ein Viertel dessen, was allein im letzten Jahr erreicht
    wurde.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Es ist ein Erfolg dieser Bundesregierung, dass wir die
    Förderung seit unserem Regierungsantritt in etwa hal-





    Michael Kauch


    (A) (C)



    (D)(B)


    biert haben, ohne dass der Ausbau zusammengebrochen
    wäre. Das Gegenteil ist passiert. Bei jeder Kürzungs-
    runde standen jedoch die Demonstranten da und haben
    gesagt, die Solarindustrie bricht zusammen. Jedes Mal
    haben Sie das Lied vom Tod der Solarbranche gesungen,


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    aber jedes Mal ist das Gegenteil eingetreten, und so wird
    es auch dieses Mal sein, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Anlagenpreise sinken immer weiter, und wenn
    die Anlagenpreise immer weiter sinken – und das ist ein
    Erfolg des technischen Fortschritts –, dann müssen diese
    sinkenden Preise auch an die Verbraucherinnen und Ver-
    braucher weitergegeben werden. Denn sonst machen
    sich Investoren die Taschen voll.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    Wir wollen nicht, dass zweistellige Renditen der Eigen-
    heimbesitzer von normalen Stromkunden, von normalen
    Familien finanziert werden.


    (Lachen und Zurufe von der SPD: Oh!)


    Das ist auch eine soziale Frage, um die wir uns hier zu
    kümmern haben, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Lehnen Sie die zweistelligen Renditen bei den Netzbetreibern auch ab?)


    Wenn Sie, Herr Kelber, hier die Rechnung aufma-
    chen:


    (Ulrich Kelber [SPD]: Was ist mit den zweistelligen Renditen bei RWE?)


    „Mehr Vergütung heißt mehr deutsche Module“, dann
    zeigt das nur, dass Sie den Markt nicht verstanden ha-
    ben.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das haben Sie sich aufgeschrieben, obwohl ich das gar nicht gesagt habe! Gehen Sie mal auf meine Rede ein!)


    Auch bei der jetzigen Vergütungshöhe guckt sich der
    Hausbesitzer doch an, welches Modul gut und günstig
    ist.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Nicht ablesen!)


    Leider muss man sagen, dass die Chinesen nicht mehr
    schlechter als die Deutschen sind. Wenn sie dann auch
    noch billig werden, dann kaufen die Leute die chinesi-
    schen Module, und zwar unabhängig von der Vergü-
    tungshöhe. Deshalb müssen sich die deutschen Herstel-
    ler die Frage stellen,


    (Ulrich Kelber [SPD]: Warum die Bundeswehr nicht ihre Verluste ausgleicht!)


    warum sie in den letzten Jahren im Verhältnis zum Um-
    satz weniger für die Forschung ausgegeben haben als der
    Durchschnitt der deutschen Industrie.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie denn immer für Gentechnik statt für Solarforschung Geld ausgegeben? Das ist die Frage an Sie! Sie sind doch die Bundesregierung!)


    Wer nicht forscht, kann auch nicht besser werden, meine
    Damen und Herren!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deshalb müssen wir bei der Forschung ansetzen, wenn
    wir die deutschen Hersteller wieder für den Weltmarkt
    fitmachen wollen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Quatsch! – Ulrich Kelber [SPD]: Wie wollen Sie denn mit Forschung Dumping ausgleichen?)


    Zu dem Gerede von Herrn Kelber, man müsse jetzt
    gegen das Dumping aus China vorgehen:


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das hat Herr Röttgen gesagt! Letzte Sitzungswoche!)


    Dafür ist die Europäische Kommission zuständig, und
    die Europäische Kommission hat dazu ein Verfahren ein-
    geleitet.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Nein! Noch nicht!)


    Aber es ist der Europäischen Kommission bisher nicht
    gelungen, nachzuweisen, dass es Dumping gibt.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das mit dem Verfahren stimmt doch überhaupt nicht!)


    Wir haben einen WTO-Vertrag, und insofern muss man
    Beweise bringen und darf nicht nur Behauptungen auf-
    stellen. Sie als Opposition machen es sich hier ganz
    schön leicht, Herr Kelber.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der FDP: Wie immer! – Ulrich Kelber [SPD]: Herr Kauch, Sie haben gerade die Unwahrheit gesagt! Eine absichtliche Lüge! Es gibt kein EU-Verfahren! Deutschland müsste es beantragen!)


    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung hat
    eine Formulierungshilfe gegeben. Die Fraktionen haben
    diese Formulierungshilfe abgeändert. Wir haben den Ge-
    setzentwurf, den wir heute in den Bundestag einbringen,
    nicht eins zu eins von der Bundesregierung übernom-
    men.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Oh!)


    Den Fraktionen war es wichtig, dass in unserem Land
    Vertrauensschutz besteht. Wir sichern den Vertrauens-
    schutz für mittelständische Unternehmen. Wir sichern
    Vertrauensschutz für durchgeführte Investitionen. Des-
    halb haben wir die Übergangsfristen für Dachanlagen
    und Freiflächenanlagen verlängert. Das ist ein Erfolg für
    die Koalitionsfraktionen hier im Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der FDP)






    Michael Kauch


    (A) (C)



    (D)(B)


    Wir können das Spiel mit den Übergangsfristen aller-
    dings nicht immer weitertreiben; denn wer die Fristen
    immer weiter nach hinten schiebt, wird einen Schluss-
    verkaufseffekt auslösen. Das würde dazu führen, dass
    mehr Anlagen hoch gefördert würden als ohne die ge-
    plante Gesetzesänderung.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben damit Erfahrung, Schlussverkäufe herbeizureden!)


    Klar muss sein: Wir haben die Regelungen mit Blick auf
    den Vertrauensschutz geändert, aber wir als FDP-Frak-
    tion werden einem weiteren Hinausschieben über den
    1. April hinaus nicht zustimmen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, Sie müssen bitte zum Ende kommen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Kauch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Wir haben auch die Verordnungsermächtigungen, die

    sich die Bundesregierung zubilligen wollte, im Interesse
    der Parlamentsrechte eingeschränkt.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie geben 90 Prozent Ihrer Rechte auf statt 100 Prozent!)


    Wir als FDP wollen im weiteren Verfahren eine automa-
    tische Anpassung, den sogenannten atmenden Deckel.
    Wenn die Ausbauziele überschritten werden, soll künftig
    die Anpassung automatisch erfolgen, damit wir nicht
    ständig neue Verordnungen der Bundesregierung brau-
    chen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)