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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/159 (Drucksachen 17/1599, 17/4487) . . . . . . . Inhaltsverzeichnis Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Ab- geordneten Sigmar Gabriel, Ute Vogt, Heinz-Joachim Barchmann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Rückholung der Atommüllfässer aus der Asse II beschleunigen (Drucksachen 17/8351, 17/8588) . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Birkner, Minister 19028 C 19029 D 19030 D 19032 B 19033 C 19035 A 19036 B 19037 A 19037 D 19041 D 19042 A 19042 B 19043 C 19045 A Deutscher B Stenografisch 159. Sitz Berlin, Freitag, den 1 I n h a l Absetzung des Tagesordnungspunktes 22 . . . Tagesordnungspunkt 20: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Globalisierung gestalten – Partnerschaften ausbauen – Verantwortung teilen (Drucksache 17/8600) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . T a b 19021 A 19021 A 19021 B 19023 A 19024 B 19025 D 19026 B Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 19039 B 19040 C undestag er Bericht ung 0. Februar 2012 t : agesordnungspunkt 21: ) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Dorothea Steiner, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rückho- lung des Atommülls aus der Asse be- schleunigen (Drucksache 17/8497) . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Ab- geordneten Sylvia Kotting-Uhl, Hans- Josef Fell, Bärbel Höhn, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beteiligung der Energie- konzerne an den Kosten für das Atom- mülllager Asse 19041 D (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 19046 A 19047 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Abzug deutscher Poli- zisten aus Afghanistan (Drucksachen 17/4879, 17/8443) . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) 19048 D 19050 A 19052 A 19053 A 19065 B 19065 B 19066 B Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Günter Gloser, Dietmar Nietan, Klaus Brandner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD: Für einen Neubeginn der deutschen und europäischen Mittelmeerpolitik (Drucksachen 17/5487, 17/6421) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Heike Hänsel, Annette Groth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstständige Entwick- lung fördern – Faire Handelsbeziehun- gen zu Ägypten, Jordanien, Marokko und Tunesien aufbauen (Drucksache 17/8582) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Große Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan (Drucksachen 17/1069, 17/2878) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- J W G N A L A Z – – (T D A Z – – (T W A A 19054 A 19054 D 19056 C 19057 C 19058 D 19058 D 19059 A 19060 B 19061 D 19063 A 19064 A 19065 A immy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ünter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung: Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Für einen Neubeginn der deut- schen und europäischen Mittelmeerpolitik Antrag: Selbstständige Entwicklung för- dern – Faire Handelsbeziehungen zu Ägypten, Jordanien, Marokko und Tune- sien aufbauen agesordnungspunkt 23 a und b) r. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung: Große Anfrage: Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Abzug deutscher Polizisten aus Afghanistan agesordnungspunkt 24 a und b) olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19068 A 19069 C 19071 B 19071 D 19073 A 19073 D 19075 A 19075 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 19021 (A) ) )(B) 159. Sitz Berlin, Freitag, den 1 Beginn: 10.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 19073 (A) ) )(B) DIE GRÜNEN Anlagen weise noch weit von einem friedlichen Ausgang Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU): Die Transforma- tionsprozesse in Nordafrika sind, wie die jüngsten Aus- schreitungen in Ägypten mit über 70 Toten zeigen, teil- Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ 10.02.2012 Anlage 1 Liste der entschuldigte A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.02.2012 Becker, Dirk SPD 10.02.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 Breil, Klaus FDP 10.02.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 10.02.2012 Burchardt, Ulla SPD 10.02.2012 Burkert, Martin SPD 10.02.2012 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 10.02.2012 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 10.02.2012 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 10.02.2012 Glos, Michael CDU/CSU 10.02.2012 Günther (Plauen), Joachim FDP 10.02.2012 Gutting, Olav CDU/CSU 10.02.2012 Hempelmann, Rolf SPD 10.02.2012 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2012 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 10.02.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 10.02.2012 Körper, Fritz Rudolf SPD 10.02.2012 Kramme, Anette SPD 10.02.2012 Krellmann, Jutta DIE LINKE 10.02.2012 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.02.2012 K L D L M M D P P P R S S T Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Für einen Neubeginn der deutschen und europäischen Mittelmeerpolitik – Antrag: Selbständige Entwicklung fördern – Faire Handelsbeziehungen zu Ägypten, Jor- danien, Marokko und Tunesien aufbauen (Tagesordnungspunkt 23 a und b) uhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 ange, Ulrich CDU/CSU 10.02.2012 r. Lehmer, Max CDU/CSU 10.02.2012 uksic, Oliver FDP 10.02.2012 enzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2012 ücke, Jan FDP 10.02.2012 r. Neumann (Lausitz), Martin FDP 10.02.2012 aula, Heinz SPD 10.02.2012 loetz, Yvonne DIE LINKE 10.02.2012 oß, Joachim SPD 10.02.2012 emmers, Ingrid DIE LINKE 10.02.2012 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 10.02.2012 teinbach, Erika CDU/CSU 10.02.2012 ressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 apf, Uta SPD 10.02.2012 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19074 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 (A) ) )(B) entfernt. Noch sind keine neuen Strategien für den Mit- telmeerraum gefragt, sondern konkrete Ad-hoc-Maßnah- men, die die Transformationsprozesse begleiten und in demokratische, rechtsstaatliche Bahnen lenken helfen. Deshalb hat die Bundesregierung die Transformations- partnerschaften mit Tunesien und Ägypten ins Leben gerufen. Deshalb hat auch die EU ihre Nachbarschafts- politik überarbeitet und an die Erfordernisse der Trans- formationsländer angepasst. Mit diesen Maßnahmen und Programmen haben wir einen Neubeginn der deutschen und europäischen Mit- telmeerpolitik in Gang gesetzt. Dabei haben die Bundes- regierung und die EU strategische Weitsicht bewiesen. Denn wenn es uns gelingt, Einfluss auf den Verlauf der Transformationsprozesse auszuüben und den Aufbau de- mokratischer Staaten in Nordafrika zu unterstützen, ist das die beste Basis für eine EU-weite langfristig erfolg- reiche Mittelmeerpolitik. Hierzu sind wir mit der gegenwärtigen deutschen Mittelmeerpolitik auf dem besten Weg. Im Rahmen von Transformationspartnerschaften mit Tunesien und Ägyp- ten fördern wir effizient den demokratischen und rechts- staatlichen Wandel in der Region. Was unsere Kooperation mit Tunesien, dem Land, von dem die Umwälzungen in der arabischen Welt aus- gingen, angeht, so hat Deutschland bereits Anfang 2011 Unterstützung angeboten. Darauf aufbauend vereinbar- ten beide Seiten dann, diese Zusammenarbeit in einem „Transformationsdialog“ zu verstetigen. Darüber hinaus beinhaltet eine gemeinsame Absichtserklärung über die Transformationszusammenarbeit vom September letz- ten Jahres umfassende Kooperationsansätze für die kom- menden zwei Jahre. Auch die Unterstützung für Ägypten ist im Rahmen der Kooperationspartnerschaft erfolgreich angelaufen. Die Bedeutung der Transformationspartnerschaft für den weiteren Ausbau der deutsch-ägyptischen Beziehungen betonten der deutsche und der ägyptische Außenminister in der Berliner Erklärung vom August 2011. Bleibt zu hoffen, dass die mehr als unerfreulichen Ereignisse im Zusammenhang mit den deutschen politischen Stiftun- gen in Ägypten diesen Prozess nicht nachhaltig beschä- digen. Die Schwerpunkte beider Transformationspartner- schaften für 2012 und 2013 sind: die Stabilisierung des Demokratisierungsprozesses, die Stärkung der Zivilge- sellschaft, die Förderung von Menschenrechten und Rechtstaatlichkeit, die Unterstützung guter Regierungs- führung, wirtschaftliche und soziale Stabilisierung und Kooperation im Bildungs- und Wissenschaftsbereich. Insgesamt wird die Bundesregierung 2012 und 2013 zusätzliche Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. 60 Prozent der Mittel sollen den poli- tischen und wirtschaftlichen Wandel unterstützen, 40 Prozent den Bildungs- und Wissenschaftsbereich. Auch die gegenwärtige europäische Mittelmeerpolitik ist so angelegt, dass sie den Anforderungen der Transfor- mationsländer gerecht wird. s ro d L n d z e ru c 3 m d M c re b s s m b im u M s g E s e w s C m d z ih te u lä h s fi 2 h fr g s s g U s s e W (C (D So hat die europäische Kommission bereits sehr chnell nach Beginn der arabischen Revolution ihre Eu- päische Nachbarschaftspolitik neu auf die Bedürfnisse er Transformationsländer ausgerichtet und diese im ichte der fortschreitenden Umwälzungsprozesse konti- uierlich weiterentwickelt. Erst letzten September hat ie EU erneut vier weitere Programme zur Unterstüt- ung der Transformationsländer beschlossen, nämlich: in Unterstützungsprogramm zur nachhaltigen Förde- ng demokratischer Transformation und wirtschaftli- her Entwicklung mit einem Gesamtumfang von 50 Millionen Euro, Maßnahmen zur Förderung der är- eren Gebiete Tunesiens, Maßnahmen zur Förderung er Zivilgesellschaft sowie ein erweitertes „Erasmus undus Programm“ zur Förderung des wissenschaftli- hen Austausches. Damit will die EU stärker Demokratie, Menschen- chte und Rechtstaatlichkeit fördern, die Zusammenar- eit mit der Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt rücken, owie Hilfsgelder aufstocken und deren Vergabe ver- tärkt an die Einhaltung demokratischer Werte und Nor- en binden. Ferner wird sich die EU auch für die sensi- len Themen wie Mobilität und Handelserleichterungen Interesse der Transformationsländer öffnen. Hierzu wird die EU Verhandlungen über vertiefte und mfassende Freihandelszonen mit Ägypten, Tunesien, arokko und Jordanien führen. Diese Freihandelszonen ind für uns von zentraler Bedeutung, wenn es darum eht, die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche ntwicklung der Region zu schaffen. Als Fernziel sollen ie die Errichtung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums rmöglichen, der Nordafrika eng mit der EU verbinden ird. Genau in dieser engeren wirtschaftlichen Verbindung ehen wir im Gegensatz zur Fraktion Die Linke eine hance, die Zukunft diesseits und jenseits des Mittel- eers gemeinsam zu gestalten. Es geht der EU entgegen er Meinung der Linken nicht darum, die Reformpro- esse in Ägypten, Tunesien, Marokko und Jordanien für re wirtschaftlichen Interessen auszunutzen. Im Gegen- il! Die Bereitschaft der EU zur Vertiefung der Handels- nd Investitionsbeziehungen mit den Transformations- ndern zeugt von dem Bestreben, die Wirtschaftsbezie- ungen zum beiderseitigen Nutzen und auf partner- chaftlicher Ebene zu vertiefen. Diese richtungweisenden europäischen Initiativen, xiert in den Ratsschlussfolgerungen vom Dezember 011, zeugen von der Bereitschaft, über konkrete Ad- oc-Maßnahmen hinaus den Grundstein für eine lang- istige, nachhaltige EU-Mittelmeerpartnerschaft zu le- en. Diese erfolgreiche Bilanz der deutschen und europäi- chen Mittelmeerpolitik der letzten Monate zeigt: Wir ind auf dem richtigen Weg. Uns allen kann nur daran elegen sein, den arabischen Ländern, die sich jetzt im mbruch befinden, vernünftige und nachhaltige Unter- tützungsmaßnahmen anzubieten, die ihren Bedürfnis- en gerecht werden. Nur so schaffen wir die Basis für ine zukünftige Mittelmeerpolitik, die auf gemeinsamen erten und Idealen fußt. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 19075 (A) ) )(B) Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Große Anfrage: Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan – Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Abzug deutscher Polizisten aus Afghanistan (Tagesordnungspunkt 24 a und b) Wolfgang Gunkel (SPD): Der Polizeiaufbau in Afghanistan ist nicht zum ersten Mal Thema im Deut- schen Bundestag, und auch durch mehrere Reisen in die Region konnte ich mir bereits ein Bild von der Entwick- lung und Lage vor Ort machen. Dass der Aufbau der Si- cherheitskräfte als Schlüssel für eine dauerhafte Stabili- sierung des Landes angesehen wird, ist richtig. Solche Sicherheitskräfte müssen loyal zu einer afghanischen Zentralregierung stehen und in der Lage sein, das Ge- waltmonopol des afghanischen Staatswesens zu garan- tieren. Doch genau da liegt das Problem. Und der Antrag der Fraktion Die Linke, den wir hier debattieren, enthält in seiner Bestandsaufnahme und Analyse einige richtige Punkte. So stimmt es, dass die afghanische Polizei zum größten Teil eine Bürgerkriegstruppe im Kampf gegen die Aufständischen ist. Richtig ist auch, dass Korruption und militärische Ansätze in der Polizeiausbildung das Bild der bisherigen Aufbauarbeit prägen. Auch dass Polizisten vielerorts mehr oder weniger als „Kanonen- futter“ im Bürgerkrieg eingesetzt werden, ist zutreffend. Dies zeigt sich auch darin, dass bislang in Afghanistan doppelt so viele Polizeikräfte getötet wurden wie afgha- nische und ISAF-Soldaten zusammen. Auch stimmt es, dass die Polizei in der afghanischen Bevölkerung einen extrem schlechten Ruf genießt und mehr als Teil des Si- cherheitsproblems denn als dessen Lösung wahrgenom- men wird. Doch wie soll es auch anders kommen, wenn soge- nannte Polizisten in gerade einmal sechs Wochen ein- satzbereit gemacht werden oder US-Streitkräfte afghani- sche „Polizisten“ sogar innerhalb einer Woche durch private Sicherheitsfirmen ausbilden lassen? Wie soll es anders kommen, wenn 70 bis 85 Prozent der rekrutierten Männer Analphabeten sind (siehe Antwort zu Frage 83, Bundestagsdrucksache 17/2878)? Wie soll es anders kommen, wenn es aufgrund der fehlenden Zusammenar- beit von Polizei, Verwaltung und Justiz fraglich ist, wem die „Polizisten“ ihre Loyalität schulden, ob den westli- chen Streitkräften, lokalen Stammesfürsten, der Zentral- regierung in Kabul oder erst einmal nur ihren ureigenen persönlichen Interessen? Es konnte und kann auch nicht anders kommen, wenn es beim Aufbau eines zivilen Polizeiapparates in erster Linie darum geht, diejenigen Männer, die bereit sind, mit den Streitkräften gegen die Taliban zu kämpfen, unter Waffen zu stellen und unter dem Gesamtbegriff „Polizei“ zusammenzufassen. Hier- bei handelt es sich nicht um „Polizeiausbildung“, son- d te d g A s P R ta K g d e s 7 d g A p d n w a D d s w s k z d A a u z Z e A g b D h c m S z (C (D ern um eine Schnellschulung paramilitärischer Einhei- n. Ein solcher „Polizeiaufbau“ macht keinen Sinn, und afür sollten und dürfen keine deutschen Polizisten ein- esetzt werden. Ungeachtet dessen muss die Polizeiausbildung in fghanistan differenzierter betrachtet werden. Denn es ind auch einige richtige Ansätze für den Aufbau einer olizei in Afghanistan zu finden. So beispielsweise im ahmen der Europäischen Polizeimission in Afghanis- n (EUPOL AFG) – etwa an der Polizeiakademie in abul – durch die der afghanischen Regierung gut aus- ebildete Polizeioffiziere bereitgestellt werden. Aller- ings ist EUPOL hoffnungslos unterfinanziert, weshalb s noch Jahre für einen Polizeiaufbau bräuchte, der die- en Namen auch verdient. Denn während 2010 etwa 00 Millionen Euro allein in den Militäreinsatz der Bun- eswehr geflossen sind, liegt das EUPOL-Budget für anz Afghanistan weit unter dieser Summe. Wenn wir parallel zur Forderung, die Bundeswehr aus fghanistan abzuziehen, die Bedeutung ziviler Aufbau- rojekte hervorheben und hier größere Anstrengungen er westlichen Welt verlangen, so gehört zum Aufbau ei- er Zivilgesellschaft neben einer funktionierenden Ver- altung und einem Justizwesen, frei von Korruption, uch eine gut ausgebildete und funktionierende Polizei. ass Afghanistan hier noch ganz am Anfang steht und ie Erfolgsaussichten, so wie sich die Lage jetzt dar- tellt, sehr gering sind, habe ich betont. Nur wäre es sehr ohl ein Fehler, die kleinen Ansätze, wie sie zum Bei- piel in EUPOL zu finden sind, auch noch durch den ompletten Abzug aller Polizeiexperten und Ausbilder u zerstören. EUPOL birgt durchaus Chancen und ver- ient größere Unterstützung. Deshalb können wir einen ntrag nicht unterstützen, der die Bundesregierung unter nderem auffordert, „EUPOL Afghanistan einzustellen“ nd alle Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten unver- üglich abzuziehen. Denn eine zukünftige afghanische ivilgesellschaft, so ihr Aufbau denn gelingt, braucht ine Polizei, die den Namen „Polizei“ auch verdient. nlage 4 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- eteilt, dass sie die Anträge Dienstwagenprivileg ab- auen und Besteuerung CO2-effizient ausrichten auf rucksache 17/2140 sowie ELENA – Meldepflicht auf- eben und Daten der Beschäftigten löschen auf Drucksa- he 17/5527 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Bericht gem. § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Innovationsreport 19076 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 (A) (C) )(B) Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft im Hinblick auf die EU-Beihilfepolitik – am Beispiel der Nanoelektronik – Drucksache 17/4982 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2012 der Bundesregierung – Drucksachen 17/8359 – Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Situation der Versorgung der Bevölkerung mit Gewebe und Gewebe- zubereitungen – Drucksache 17/2751, 17/2971 Nr. 1.17 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bewertungsausschusses über die Entwick- lung der Vergütungs- und Leistungsstruktur in der ver- tragsärztlichen Versorgung für das 1. bis 4. Quartal 2009 und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/4000, 17/4499 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- Haushaltsausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.25 Ratsdokument 17231/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.17 Ratsdokument SN4747/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.18 Ratsdokument 17230/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8515 Nr. A.36 Ratsdokument 18960/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.36 Ratsdokument 18310/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.36 Ratsdokument 16702/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/8227 Nr. A.39 Ratsdokument 16582/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.42 Ratsdokument 17844/11 ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 17/7423 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2011)0382 (D Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/8227 Nr. A.47 Ratsdokument 16945/11 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 20 Gestaltung der Globalisierung TOP 21 Rückholung der Atommüllfässer aus dem Lager Asse TOP 23 Deutsche und europäische Mittelmeerpolitik TOP 24 Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Heinen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

    gen! Lassen Sie mich eines vorausschicken, weil es ein
    tück weit Irritationen und Diskussionen gegeben hat,
    uch nach dem Vermerk des Bundesamts für Strahlen-
    chutz: Für uns – das ist die Haltung des Bundesumwelt-
    inisters – hat die Rückholung der radioaktiven Abfälle

    us der Asse oberste Priorität. Wir haben uns dazu mehr-
    ch positioniert. Ich sage das hier noch einmal klipp

    nd klar im Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ber so einfach, wie sich das anhört, ist die Sache eben
    icht. Die Wege, wie wir das bewerkstelligen können,
    üssen sehr sorgfältig ausgelotet werden. Ich glaube,

    ber eines sind wir uns hier auch einig, nämlich dass es
    )





    Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser


    (A) )


    )(B)

    keinerlei Abstriche an den materiellen Anforderungen
    des Strahlenschutzes und der Arbeitssicherheit geben
    darf. Das haben alle Rednerinnen und Redner vor mir
    deutlich gesagt.

    Vorrangig geht es jetzt um drei Dinge. Es geht zum
    Ersten darum, die Grube selbst zu sichern, damit wir
    zum Zweiten die Faktenerhebung weiter durchführen
    und sehen können, was sich tatsächlich hinter den Kam-
    mern – wir haben zwei Kammern ausgewählt – verbirgt,
    und es geht zum Dritten darum, die Rückholung vor-
    zubereiten. Dazu gehört – ich komme gleich darauf zu
    sprechen –, beispielsweise den Schacht 5 zu bauen oder
    ein Zwischenlager zu planen, was heute Nachmittag in
    der Asse-Begleitgruppe besprochen wird. Erst dann kann
    endgültig gesagt werden, wie wir das alles managen wer-
    den.

    Die Stabilitätsprobleme des alten Grubengebäudes,
    eingeschränkte Betriebsmöglichkeiten, die Vielzahl der
    technischen Herausforderungen und die ständige Gefahr
    – Frau Kotting-Uhl und Maria Flachsbarth hatten schon
    darauf hingewiesen – eines unbeherrschbaren Laugenzu-
    tritts sind wesentliche Gründe für die aktuellen Verzöge-
    rungen, die wir zu benennen haben.

    Im Augenblick ist es nicht so, dass uns die rechtliche
    Situation behindert hätte. Wir haben in einem relativ zü-
    gigen Verfahren unter Beteiligung des Bundesamtes für
    Strahlenschutz und des Landes Niedersachsen die Ge-
    nehmigung für den ersten Schritt erreicht, die Fakten-
    erhebung. Es sind aber Auflagen erteilt worden – die
    eine oder andere ist schon aufgezählt worden –, die im
    praktischen Prozess sehr schwer zu erfüllen sind. Weil
    sie so schwer zu erfüllen sind, bedeutet das in der Tat,
    dass wir für die weiteren Schritte der Faktenerhebung,
    aber auch für die Rückholung darauf hinwirken müssen,
    dass wir noch andere Instrumente, rechtliche Instru-
    mente, an die Hand bekommen, mit denen wir diese Pro-
    bleme lösen können.

    Vielleicht ist es eine Lösung, die Rückholung nicht an
    eine Planfeststellung zu binden. Einen solchen Passus
    können wir in das Atomgesetz einfügen, um ein schnel-
    leres Verfahren zu gewährleisten. Das ist ein Vorschlag,
    den wir unterbreiten werden. Ich gebe dabei aber zwei
    Dinge zu bedenken und komme damit zu einem Vor-
    schlag, den die Grünen in ihrem Antrag formuliert ha-
    ben. Es handelt sich um die Öffentlichkeitsbeteiligung.
    Wir sind uns, glaube ich, alle darüber einig, dass wir
    exzellente Erfahrungen mit der Asse-Begleitgruppe ge-
    macht haben und dass wir die Öffentlichkeit auch weiter
    so intensiv bei allen Schritten beteiligen wollen, wie wir
    es bisher getan haben. Der zweite Punkt, der eine Rolle
    spielt, ist – das habe ich vorhin schon gesagt –, dass es
    nicht zu einer Absenkung der Standards kommen darf.
    Das klingt ein bisschen, wenn ich es salopp ausdrücken
    darf, wie die Quadratur des Kreises. Wir werden auch
    noch sehr viel Arbeit darauf verwenden müssen, dies
    rechtlich so zu fassen, dass alles abgewickelt werden
    kann.

    Wir wollen mit dem niedersächsischen Umweltminis-
    terium und mit dem Bundesamt für Strahlenschutz sowie
    – das sage ich explizit – mit allen Fraktionen bespre-

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    (C (D hen, wie wir das Problem rechtlich lösen können. Das abe ich auch im Ausschuss angekündigt. Sie haben uns Ihren Anträgen schon Hinweise gegeben. Dabei öchte ich Folgendes zu der Forderung zu bedenken ge en, die in Ihrem Antrag, Frau Kotting-Uhl, steht, nämch alle Arbeiten und Maßnahmen zur Rückholung urch Gefahrenabwehr gemäß dem Atomrecht vorzuehmen: Das kann man machen; aber wir müssen natürch sehen, dass dann ein Mitspieler außen vor wäre, ämlich das niedersächsische Umweltministerium, das ir hier gerne mit im Boot hätten, weil es als oberste ufsichtsbehörde über viel mehr praktische Expertise erfügt als wir und eher sagen kann, ob der eingeschlaene Weg richtig ist oder nicht. Ein weiterer Punkt bei er Gefahrenabwehr – das wissen wir alle; ich habe es orhin schon gesagt – ist die öffentliche Beteiligung. as alles kann man natürlich über ein Sondergesetz Asse geln, und das werden wir auch tun. Darüber hinaus müssen wir die Planungen für die ückholung schnell vorantreiben; da haben Sie recht. ir stehen kurz vor dem ersten Schritt der Faktenerhe ung, nämlich der Anbohrung der Kammern. Wir brauhen aber auch die Schritte zwei und drei. Das heißt, wir üssen die Kammern öffnen und exemplarisch Abfall erausholen, um festlegen zu können, mit welchem Verhren wir die Rückholung bewerkstelligen. Das sind im brigen Schritte, für die nach Aussage des Bundesamtes r Strahlenschutz – das kann man hier offen sagen –, as jetzige Rechtsregime nicht ausreicht. Wir brauchen r diese beiden Schritte vermutlich eine entsprechende nderung der Gesetze, die wir jetzt erarbeiten werden. So viel vielleicht noch kurz zur Technik: Die Rückolung der Abfälle unter alleiniger Nutzung der vorhanenen Bergwerksanlagen ist schlicht nicht möglich. Der chacht ist über 100 Jahre alt; wir benötigen einen neuen chacht. Diesen Schacht – das ist eine Überlegung – önnten wir nach Bergrecht bauen; wir könnten damit umindest auf der Grundlage des Bergrechts beginnen. is zur Rückholung dauert es ohnehin noch eine gewisse eit. Ich glaube, das ist ein Vorschlag, Herr Dr. Birkner, er aus Niedersachsen gekommen ist. Wenn wir uns dauf einigen können, dann glaube ich, dass wir einen roßen Schritt weiterkommen. Als zuständiger Abgeordneter weiß Herr Gabriel, ass die eigentliche Herausforderung noch vor ihm steht, ämlich der Bau eines großen Zwischenlagers in der Reion, das mehrere Fußballfelder groß sein wird. Wir rauchen dort eine große Konditionierungsanlage, weil ir unter Tage nicht in der Lage sind, den Abfall zu konitionieren; wir wissen auch nicht, in welchem Zustand r ist und ob er überhaupt noch in den Fässern ist. Wir ind zurzeit dabei, dieses Zwischenlager zu planen. enn ich richtig informiert bin, werden heute Nachmitg die ersten Vorstellungen veröffentlicht und in der sse-Begleitgruppe diskutiert. Darüber hinaus benötigen wir – auch das dürfen wir icht unterschätzen – Stabilisierungsmaßnahmen. Wir önnen keinen Mitarbeiter hinunterschicken, um Abfälle erauszuholen, ohne Stabilisierungsmaßnahmen, Vororgemaßnahmen und Notfallmaßnahmen getroffen zu Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser )





    (A) )

    haben. Ich bitte alle darum, für diese Maßnahmen zu
    werben, um eine gute und sichere Rückholung vorzube-
    reiten.

    In diesem Sinne lade ich Sie zu weiteren Diskussio-
    nen ein. In der nächsten Sitzungswoche werden wir die
    Gesetzesvorschläge mit Ihnen besprechen. Heute Nach-
    mittag werden wir in der Begleitgruppe Asse über Geset-
    zesvorschläge diskutieren. Ich hoffe, dass wir die Asse
    nicht zum Gegenstand einer parteipolitischen Auseinan-
    dersetzung machen, sondern alle gemeinsam daran ar-
    beiten, dieses Problem, das wir sonst nirgendwo in
    Deutschland haben, zu lösen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Sigmar Gabriel für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sigmar Gabriel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    Kollegin Heinen-Esser, machen Sie sich keine Sorgen,
    was meine Fähigkeiten angeht, solche Zwischenlager zu
    genehmigen. Ich habe das bislang einzige Endlager in
    Deutschland im eigenen Wahlkreis genehmigt. Eine He-
    rausforderung wird es übrigens sein, den Menschen zu
    erklären, dass nach der Zwischenlagerung die Wahr-
    scheinlichkeit relativ hoch ist, dass schwach- und mittel-
    radioaktiver Abfall in Richtung Konrad transportiert
    wird. Ich sage das seit Monaten, auch im Wahlkampf.
    Machen Sie sich also um meine Fähigkeiten keine Sor-
    gen.

    Ich habe mir bis zur heutigen Debatte zugegebener-
    maßen eher ein bisschen Sorgen darüber gemacht, ob ei-
    gentlich die notwendige politische Führung für die Be-
    wältigung des Problems vorhanden ist. Ich glaube aber,
    dass die Debatte der letzten Wochen und auch die heu-
    tige Debatte optimistisch stimmen können; denn das,
    was wir in den letzten zwei Jahren erleben mussten,
    scheint sich jetzt ein bisschen aufzulösen. Herr Birkner,
    zwei Jahre lang geschah in Niedersachsen das Gegenteil
    dessen, was Sie jetzt tun. Zwei Jahre lang hat Ihr Amts-
    vorgänger alles getan, um die Rückholung zu verhin-
    dern. Er hat auch öffentlich erklärt, dass er die Rückho-
    lung für falsch hält. So hat er sich auch verhalten.
    Entsprechend sind die Genehmigungsverfahren in Nie-
    dersachsen betrieben worden. Ich bin froh darüber, dass
    Sie direkt nach Ihrem Amtsantritt eine 180-Grad-Wende
    vollzogen haben. Das war auch dringend erforderlich.
    Aber zwei Jahre lang ist Niedersachsen der große Brem-
    ser bei der Rückholung gewesen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Mein Eindruck ist, dass der öffentliche Druck in den
    letzten Wochen dazu geführt hat, dass auch im Hause
    von Herrn Röttgen klar ist, dass nicht Herr Hennenhöfer
    die Politik bestimmt.

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    (C (D (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der darf nicht mal mehr ins Plenum!)


    ie vorletzte Umweltausschusssitzung verlief nicht ganz
    o freundlich; ich glaube, Frau Flachsbarth hat das so
    usgedrückt. Es ist natürlich auch klar, dass sich jemand,
    er in seiner ganzen beruflichen Existenz damit zu tun
    atte, das Abkippen von Atommüll in der Asse zu recht-
    rtigen, schwer damit tut, am Ende dafür zu sorgen,

    ass das Zeug wieder rausgeholt wird – obwohl das, ehr-
    ch gesagt, eine gelungene Form des Täter-Opfer-Aus-
    leichs ist.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Resozialisierung!)


    Dass Sie jetzt tun, was in der Region seit über einem
    ahr gefordert wird, begrüße ich ausdrücklich. Seit über
    inem Jahr sagen wir in der Region: Sie müssen eine
    askforce einsetzen, mindestens auf Staatssekretär-
    bene, wenn nötig auf Ministerebene. Das ist jetzt end-
    ch passiert. Sie nennen das Lenkungsgruppe; es ist
    gal, wie man das nennt.

    Bei der Asse passiert nämlich Folgendes – und das ist
    anz menschlich –: Keine der Lösungen, die wir debat-
    eren – da hat Frau Heinen-Esser völlig recht –, ist risi-
    olos. Nichts, was wir da in Gang setzen, beinhaltet kein
    isiko. Daher besteht natürlich die Gefahr, dass, wenn
    ie Öffentlichkeit einmal nicht so genau hinschaut, die
    eteiligten versuchen, die Risiken hin- und herzuschie-
    en. Genau das ist in den letzten zwei Jahren passiert.

    Die Menschen in der Region sind entsetzt und zornig,
    icht nur über das, was die Atomwirtschaft dort gemacht
    at, sondern auch über das Zuschauen des Staates; denn
    r hat 40 Jahre lang nichts gemacht. Das hat dazu ge-
    hrt, dass die Menschen dieser Region in dieser Frage

    ehr geringes Vertrauen in staatliches Handeln haben. In
    en letzten Jahren der Großen Koalition haben wir viel
    afür getan, wieder Vertrauen aufzubauen, indem wir die
    sse dem Atomrecht unterworfen haben, indem das
    chutzniveau an den Strahlenschutz im Atomrecht ange-
    asst wurde, indem Transparenz und Öffentlichkeitsbe-
    iligung hergestellt wurden. Dann ist das Engagement

    wei Jahre lang abgesackt, ausdrücklich nicht wegen
    angelnden Engagements von Ihnen, Frau Heinen-
    sser. Es ist in der Region bekannt, dass Sie sich küm-
    ern. Aber bei den zu lösenden Problemen hat immer

    iner auf den anderen gezeigt: der Bund und das BfS auf
    as Land Niedersachsen und Niedersachsen auf das BfS.
    o ging das hin und her.

    Ich muss Ihnen offen sagen: Wenn Sie Jurist sind,
    önnte es sein, dass Sie eine Begründung dafür finden,
    arum es innerhalb von zwei Jahren nicht möglich war,
    0 oder 30 Container mit kontaminierter Lauge aus der
    sse zu holen. Das kann nur ein Jurist erklären.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Solche Äußerungen sind nicht hilfreich, Herr Kollege!)






    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    Jeder mit normalem Menschenverstand sagt: Wenn Ihr
    vorhabt, 126 000 Fässer radioaktiven Müll aus dem
    Bergwerk zu holen, und noch nicht einmal in der Lage
    seid, ein paar Container kontaminiertes Laugenwasser
    herauszubringen, dann hört doch mit dieser öffentlichen
    Debatte über den radioaktiven Müll auf. Dieser Eindruck
    ist dort entstanden.

    Dieses Schwarze-Peter-Spiel kann man nur durch
    eine einzige Maßnahme beenden: indem man politische
    Verantwortung für Entscheidungen übernimmt, weil die
    Beamtinnen und Beamten das von sich heraus nur be-
    grenzt tun werden. Sie brauchen eine politische Führung.
    Deswegen ist dieser Lenkungsausschuss bzw. diese
    Taskforce genau das Richtige. Dort muss entschieden
    werden, und im Zweifel muss abgestuft entschieden
    werden. Deswegen schlage ich vor: Lassen Sie uns doch
    nicht über die Frage reden, was wir brauchen, eine Lex
    Asse oder ein Gefahrenabwehrrecht, oder darüber, dass
    alles so bleiben soll! Wir sollten uns vielmehr mit der
    Frage befassen, welches Problem mit welchem Instru-
    ment am besten behoben werden kann.


    (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Dann sind wir doch schon weiter!)


    Wenn Sie dem zustimmen, Frau Heinen-Esser, dann
    muss ich Ihnen allerdings Folgendes sagen: Das Bundes-
    amt für Strahlenschutz hat Ihnen am 4. August 2010
    empfohlen, bei der Faktenerhebung, die Herr Birkner
    eingeführt hat, nach dem Gefahrenabwehrrecht vorzuge-
    hen, damit Sie die Maßnahmen durchführen können und
    alle Auflagen erst im Anschluss erfüllen müssen. Das
    haben Sie mit Erlass des Bundesumweltministeriums
    von Anfang Oktober 2010 abgelehnt. Jetzt hat Ihr beam-
    teter Staatssekretär nachgefragt, ob das Bundesamt für
    Strahlenschutz immer noch der gleichen Meinung sei.
    Überraschenderweise ist das der Fall. Das Bundesamt
    hat Ihnen vorgeschlagen, Ihre Ablehnung der Anwen-
    dung des Gefahrenabwehrrechts aus dem Jahr 2010 im
    Bundesumweltministerium neu zu bewerten. Meine
    herzliche Bitte ist: Tun Sie das!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Hier wird der Eindruck erweckt, die Faktenerhebung
    sei in vollem Gange. Nein, meine Damen und Herren,
    die Faktenerhebung ist nicht in vollem Gange, weil die
    Kammern nicht angebohrt werden können. Selbst wenn
    wir jetzt alles hinbekommen, wird es vermutlich noch
    ein halbes Jahr dauern, bis es losgehen kann. Lassen Sie
    uns deshalb lieber nicht zu viele Versprechungen ma-
    chen.

    Die Haltung, die Sie damals eingenommen haben,
    entspringt auch der Angst. Das verstehe ich. Ich habe
    den Akten des BMU entnehmen können, dass das eine
    gepflegte Übung des Hauses war, nach dem Motto: Lasst
    uns jetzt kein Risiko eingehen; wenn wir das Gefahren-
    abwehrrecht anwenden und dann etwas passiert, bin ich
    als Minister oder bist du als Staatssekretärin dran. – Das
    ist doch die Sorge, die dort existiert. Das Problem Asse
    wird aber ohne die Übernahme einer solchen Verantwor-

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    (C (D ng nicht zu klären sein. Wir werden nicht jedes Risiko usschalten können, bevor wir loslegen. Dann ist der erg in der Tat irgendwann instabil, und wir können die 26 Fässer nicht mehr herausholen. Darauf hat Herr ander immer gesetzt. Er hat darauf gesetzt, dass die age irgendwann so instabil ist, dass wir die Abfälle icht mehr herausholen können. Das wäre dann billiger, llerdings auch deutlich gefährlicher. Ich glaube, dass es jetzt darum gehen muss, zu klären, rstens welche Maßnahmen nach dem Gefahrenabwehrcht des Atomgesetzes möglich sind und zweitens wel he Maßnahmen mit anderen Rechtsformen vorzuschaln sind, die man in das Atomrecht überführen muss, enn es zur Rückholung kommt. Wenn der fünfte chacht abgeteuft und der Atommüll herausgeholt weren soll, dann werden Sie es überführen müssen. (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Das hat er ja gerade gesagt!)


    Drittens ist es notwendig – wir sind sofort bereit, da-
    ber zu reden; wir haben selbst einen Vorschlag einge-

    racht –, § 57 b des Atomgesetzes zu ändern, um zu ei-
    er klareren und schnelleren Vollzugsmaßnahme zu
    ommen. Wir sind sofort dafür, eine solche Lex Asse zu
    achen. Wenn Sie unseren Gesetzesvorschlag nicht aus-
    ichend finden, ist das kein Problem. Legen Sie selber

    inen vor; dann beraten wir darüber. Bei der Frage der
    ormulierung geht es nicht um Parteipolitik, sondern so-
    usagen um juristische Sicherheit. Übrigens wird die
    sse-Begleitgruppe vor Ort selbst einen Gesetzentwurf
    rmulieren. Ich glaube, dass es sinnvoll ist, sich gründ-

    ch damit zu befassen. Wenn er vor Ort klug erarbeitet
    orden ist, dann kann man ihn auch übernehmen.

    Der Kollege Röttgen ist zwar anwesend, hat aber bis-
    ng offensichtlich nicht die Absicht, zu reden. Ich halte
    as, ehrlich gesagt, für einen einmaligen Vorgang, dass
    er zuständige Minister zu dem Problem nichts sagt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    enn er hier sitzt, um etwas zu lernen, dann ist das aber
    uch okay.

    Es war schwierig für mich. Ich habe mich zwei Jahre
    ng gar nicht zu diesem Thema geäußert, weil man als

    hemaliger zuständiger Minister nach dem Komment
    es Hauses üblicherweise nicht feststellt, dass der Nach-
    lger alles schlechter macht. Ich habe zwei Jahre nichts

    azu gesagt. Aber jetzt möchte ich auf etwas hinweisen,
    as Sie nachdenklich machen sollte. Sie waren noch nie
    der Asse, haben nur ein einziges Mal die Asse-Be-

    leitgruppe für eine Stunde besucht und haben sich nie
    er Öffentlichkeit gestellt. Die Menschen wollen, dass
    an vor Ort ist und ihnen Rede und Antwort steht. Sie

    ören seit Jahren solche Sprüche wie „volle Transpa-
    nz“ und „Wir ziehen alle an einem Strang“, erleben

    ber seit zwei Jahren das Gegenteil. Deswegen kommt
    s zu Aussagen wie der des Bürgermeisters der Stadt
    olfenbüttel, Thomas Pink, dass das Ganze, was er dort

    rlebt habe, eine Riesensauerei sei. Das Verhalten des
    undesumweltministers sei – so Herr Pink – „unwürdig“





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    und dessen abwartende Haltung „völlig inakzeptabel“.
    Herr Pink gehört bekanntermaßen nicht der SPD, son-
    dern der CDU an. Herr Röttgen, ich sage Ihnen: Gar
    keine Frage, das ist ein schwieriges Thema. Das ist aber
    das größte nukleare Problem, das wir in diesem Land
    und vermutlich weit über Deutschland hinaus haben. Als
    zuständiger Minister müssen Sie Führung zeigen und
    Verantwortung übernehmen. Das kann niemand anders.
    Im Zweifel ist man Minister, um existierende Risiken
    einzugehen. Sonst geht die Glaubwürdigkeit vor Ort ver-
    loren, die wir in den letzten Jahren erarbeitet haben.

    Mein Eindruck ist, dass wir in der heutigen Debatte
    ein gutes Stück vorangekommen sind. Herr Röttgen, ich
    habe die dringende Bitte, dass Sie sich als Person dieser
    Aufgabe annehmen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)