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ID1715903700

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/159 (Drucksachen 17/1599, 17/4487) . . . . . . . Inhaltsverzeichnis Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Ab- geordneten Sigmar Gabriel, Ute Vogt, Heinz-Joachim Barchmann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Rückholung der Atommüllfässer aus der Asse II beschleunigen (Drucksachen 17/8351, 17/8588) . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Birkner, Minister 19028 C 19029 D 19030 D 19032 B 19033 C 19035 A 19036 B 19037 A 19037 D 19041 D 19042 A 19042 B 19043 C 19045 A Deutscher B Stenografisch 159. Sitz Berlin, Freitag, den 1 I n h a l Absetzung des Tagesordnungspunktes 22 . . . Tagesordnungspunkt 20: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Globalisierung gestalten – Partnerschaften ausbauen – Verantwortung teilen (Drucksache 17/8600) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . T a b 19021 A 19021 A 19021 B 19023 A 19024 B 19025 D 19026 B Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 19039 B 19040 C undestag er Bericht ung 0. Februar 2012 t : agesordnungspunkt 21: ) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Dorothea Steiner, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rückho- lung des Atommülls aus der Asse be- schleunigen (Drucksache 17/8497) . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Ab- geordneten Sylvia Kotting-Uhl, Hans- Josef Fell, Bärbel Höhn, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beteiligung der Energie- konzerne an den Kosten für das Atom- mülllager Asse 19041 D (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 19046 A 19047 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Abzug deutscher Poli- zisten aus Afghanistan (Drucksachen 17/4879, 17/8443) . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) 19048 D 19050 A 19052 A 19053 A 19065 B 19065 B 19066 B Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Günter Gloser, Dietmar Nietan, Klaus Brandner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD: Für einen Neubeginn der deutschen und europäischen Mittelmeerpolitik (Drucksachen 17/5487, 17/6421) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Heike Hänsel, Annette Groth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstständige Entwick- lung fördern – Faire Handelsbeziehun- gen zu Ägypten, Jordanien, Marokko und Tunesien aufbauen (Drucksache 17/8582) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Große Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan (Drucksachen 17/1069, 17/2878) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- J W G N A L A Z – – (T D A Z – – (T W A A 19054 A 19054 D 19056 C 19057 C 19058 D 19058 D 19059 A 19060 B 19061 D 19063 A 19064 A 19065 A immy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ünter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung: Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Für einen Neubeginn der deut- schen und europäischen Mittelmeerpolitik Antrag: Selbstständige Entwicklung för- dern – Faire Handelsbeziehungen zu Ägypten, Jordanien, Marokko und Tune- sien aufbauen agesordnungspunkt 23 a und b) r. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung: Große Anfrage: Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Abzug deutscher Polizisten aus Afghanistan agesordnungspunkt 24 a und b) olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19068 A 19069 C 19071 B 19071 D 19073 A 19073 D 19075 A 19075 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 19021 (A) ) )(B) 159. Sitz Berlin, Freitag, den 1 Beginn: 10.4
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 19073 (A) ) )(B) DIE GRÜNEN Anlagen weise noch weit von einem friedlichen Ausgang Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU): Die Transforma- tionsprozesse in Nordafrika sind, wie die jüngsten Aus- schreitungen in Ägypten mit über 70 Toten zeigen, teil- Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ 10.02.2012 Anlage 1 Liste der entschuldigte A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.02.2012 Becker, Dirk SPD 10.02.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 Breil, Klaus FDP 10.02.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 10.02.2012 Burchardt, Ulla SPD 10.02.2012 Burkert, Martin SPD 10.02.2012 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 10.02.2012 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 10.02.2012 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 10.02.2012 Glos, Michael CDU/CSU 10.02.2012 Günther (Plauen), Joachim FDP 10.02.2012 Gutting, Olav CDU/CSU 10.02.2012 Hempelmann, Rolf SPD 10.02.2012 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2012 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 10.02.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 10.02.2012 Körper, Fritz Rudolf SPD 10.02.2012 Kramme, Anette SPD 10.02.2012 Krellmann, Jutta DIE LINKE 10.02.2012 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.02.2012 K L D L M M D P P P R S S T Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Für einen Neubeginn der deutschen und europäischen Mittelmeerpolitik – Antrag: Selbständige Entwicklung fördern – Faire Handelsbeziehungen zu Ägypten, Jor- danien, Marokko und Tunesien aufbauen (Tagesordnungspunkt 23 a und b) uhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 ange, Ulrich CDU/CSU 10.02.2012 r. Lehmer, Max CDU/CSU 10.02.2012 uksic, Oliver FDP 10.02.2012 enzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2012 ücke, Jan FDP 10.02.2012 r. Neumann (Lausitz), Martin FDP 10.02.2012 aula, Heinz SPD 10.02.2012 loetz, Yvonne DIE LINKE 10.02.2012 oß, Joachim SPD 10.02.2012 emmers, Ingrid DIE LINKE 10.02.2012 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 10.02.2012 teinbach, Erika CDU/CSU 10.02.2012 ressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2012 apf, Uta SPD 10.02.2012 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19074 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 (A) ) )(B) entfernt. Noch sind keine neuen Strategien für den Mit- telmeerraum gefragt, sondern konkrete Ad-hoc-Maßnah- men, die die Transformationsprozesse begleiten und in demokratische, rechtsstaatliche Bahnen lenken helfen. Deshalb hat die Bundesregierung die Transformations- partnerschaften mit Tunesien und Ägypten ins Leben gerufen. Deshalb hat auch die EU ihre Nachbarschafts- politik überarbeitet und an die Erfordernisse der Trans- formationsländer angepasst. Mit diesen Maßnahmen und Programmen haben wir einen Neubeginn der deutschen und europäischen Mit- telmeerpolitik in Gang gesetzt. Dabei haben die Bundes- regierung und die EU strategische Weitsicht bewiesen. Denn wenn es uns gelingt, Einfluss auf den Verlauf der Transformationsprozesse auszuüben und den Aufbau de- mokratischer Staaten in Nordafrika zu unterstützen, ist das die beste Basis für eine EU-weite langfristig erfolg- reiche Mittelmeerpolitik. Hierzu sind wir mit der gegenwärtigen deutschen Mittelmeerpolitik auf dem besten Weg. Im Rahmen von Transformationspartnerschaften mit Tunesien und Ägyp- ten fördern wir effizient den demokratischen und rechts- staatlichen Wandel in der Region. Was unsere Kooperation mit Tunesien, dem Land, von dem die Umwälzungen in der arabischen Welt aus- gingen, angeht, so hat Deutschland bereits Anfang 2011 Unterstützung angeboten. Darauf aufbauend vereinbar- ten beide Seiten dann, diese Zusammenarbeit in einem „Transformationsdialog“ zu verstetigen. Darüber hinaus beinhaltet eine gemeinsame Absichtserklärung über die Transformationszusammenarbeit vom September letz- ten Jahres umfassende Kooperationsansätze für die kom- menden zwei Jahre. Auch die Unterstützung für Ägypten ist im Rahmen der Kooperationspartnerschaft erfolgreich angelaufen. Die Bedeutung der Transformationspartnerschaft für den weiteren Ausbau der deutsch-ägyptischen Beziehungen betonten der deutsche und der ägyptische Außenminister in der Berliner Erklärung vom August 2011. Bleibt zu hoffen, dass die mehr als unerfreulichen Ereignisse im Zusammenhang mit den deutschen politischen Stiftun- gen in Ägypten diesen Prozess nicht nachhaltig beschä- digen. Die Schwerpunkte beider Transformationspartner- schaften für 2012 und 2013 sind: die Stabilisierung des Demokratisierungsprozesses, die Stärkung der Zivilge- sellschaft, die Förderung von Menschenrechten und Rechtstaatlichkeit, die Unterstützung guter Regierungs- führung, wirtschaftliche und soziale Stabilisierung und Kooperation im Bildungs- und Wissenschaftsbereich. Insgesamt wird die Bundesregierung 2012 und 2013 zusätzliche Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. 60 Prozent der Mittel sollen den poli- tischen und wirtschaftlichen Wandel unterstützen, 40 Prozent den Bildungs- und Wissenschaftsbereich. Auch die gegenwärtige europäische Mittelmeerpolitik ist so angelegt, dass sie den Anforderungen der Transfor- mationsländer gerecht wird. s ro d L n d z e ru c 3 m d M c re b s s m b im u M s g E s e w s C m d z ih te u lä h s fi 2 h fr g s s g U s s e W (C (D So hat die europäische Kommission bereits sehr chnell nach Beginn der arabischen Revolution ihre Eu- päische Nachbarschaftspolitik neu auf die Bedürfnisse er Transformationsländer ausgerichtet und diese im ichte der fortschreitenden Umwälzungsprozesse konti- uierlich weiterentwickelt. Erst letzten September hat ie EU erneut vier weitere Programme zur Unterstüt- ung der Transformationsländer beschlossen, nämlich: in Unterstützungsprogramm zur nachhaltigen Förde- ng demokratischer Transformation und wirtschaftli- her Entwicklung mit einem Gesamtumfang von 50 Millionen Euro, Maßnahmen zur Förderung der är- eren Gebiete Tunesiens, Maßnahmen zur Förderung er Zivilgesellschaft sowie ein erweitertes „Erasmus undus Programm“ zur Förderung des wissenschaftli- hen Austausches. Damit will die EU stärker Demokratie, Menschen- chte und Rechtstaatlichkeit fördern, die Zusammenar- eit mit der Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt rücken, owie Hilfsgelder aufstocken und deren Vergabe ver- tärkt an die Einhaltung demokratischer Werte und Nor- en binden. Ferner wird sich die EU auch für die sensi- len Themen wie Mobilität und Handelserleichterungen Interesse der Transformationsländer öffnen. Hierzu wird die EU Verhandlungen über vertiefte und mfassende Freihandelszonen mit Ägypten, Tunesien, arokko und Jordanien führen. Diese Freihandelszonen ind für uns von zentraler Bedeutung, wenn es darum eht, die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche ntwicklung der Region zu schaffen. Als Fernziel sollen ie die Errichtung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums rmöglichen, der Nordafrika eng mit der EU verbinden ird. Genau in dieser engeren wirtschaftlichen Verbindung ehen wir im Gegensatz zur Fraktion Die Linke eine hance, die Zukunft diesseits und jenseits des Mittel- eers gemeinsam zu gestalten. Es geht der EU entgegen er Meinung der Linken nicht darum, die Reformpro- esse in Ägypten, Tunesien, Marokko und Jordanien für re wirtschaftlichen Interessen auszunutzen. Im Gegen- il! Die Bereitschaft der EU zur Vertiefung der Handels- nd Investitionsbeziehungen mit den Transformations- ndern zeugt von dem Bestreben, die Wirtschaftsbezie- ungen zum beiderseitigen Nutzen und auf partner- chaftlicher Ebene zu vertiefen. Diese richtungweisenden europäischen Initiativen, xiert in den Ratsschlussfolgerungen vom Dezember 011, zeugen von der Bereitschaft, über konkrete Ad- oc-Maßnahmen hinaus den Grundstein für eine lang- istige, nachhaltige EU-Mittelmeerpartnerschaft zu le- en. Diese erfolgreiche Bilanz der deutschen und europäi- chen Mittelmeerpolitik der letzten Monate zeigt: Wir ind auf dem richtigen Weg. Uns allen kann nur daran elegen sein, den arabischen Ländern, die sich jetzt im mbruch befinden, vernünftige und nachhaltige Unter- tützungsmaßnahmen anzubieten, die ihren Bedürfnis- en gerecht werden. Nur so schaffen wir die Basis für ine zukünftige Mittelmeerpolitik, die auf gemeinsamen erten und Idealen fußt. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 19075 (A) ) )(B) Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Große Anfrage: Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan – Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Abzug deutscher Polizisten aus Afghanistan (Tagesordnungspunkt 24 a und b) Wolfgang Gunkel (SPD): Der Polizeiaufbau in Afghanistan ist nicht zum ersten Mal Thema im Deut- schen Bundestag, und auch durch mehrere Reisen in die Region konnte ich mir bereits ein Bild von der Entwick- lung und Lage vor Ort machen. Dass der Aufbau der Si- cherheitskräfte als Schlüssel für eine dauerhafte Stabili- sierung des Landes angesehen wird, ist richtig. Solche Sicherheitskräfte müssen loyal zu einer afghanischen Zentralregierung stehen und in der Lage sein, das Ge- waltmonopol des afghanischen Staatswesens zu garan- tieren. Doch genau da liegt das Problem. Und der Antrag der Fraktion Die Linke, den wir hier debattieren, enthält in seiner Bestandsaufnahme und Analyse einige richtige Punkte. So stimmt es, dass die afghanische Polizei zum größten Teil eine Bürgerkriegstruppe im Kampf gegen die Aufständischen ist. Richtig ist auch, dass Korruption und militärische Ansätze in der Polizeiausbildung das Bild der bisherigen Aufbauarbeit prägen. Auch dass Polizisten vielerorts mehr oder weniger als „Kanonen- futter“ im Bürgerkrieg eingesetzt werden, ist zutreffend. Dies zeigt sich auch darin, dass bislang in Afghanistan doppelt so viele Polizeikräfte getötet wurden wie afgha- nische und ISAF-Soldaten zusammen. Auch stimmt es, dass die Polizei in der afghanischen Bevölkerung einen extrem schlechten Ruf genießt und mehr als Teil des Si- cherheitsproblems denn als dessen Lösung wahrgenom- men wird. Doch wie soll es auch anders kommen, wenn soge- nannte Polizisten in gerade einmal sechs Wochen ein- satzbereit gemacht werden oder US-Streitkräfte afghani- sche „Polizisten“ sogar innerhalb einer Woche durch private Sicherheitsfirmen ausbilden lassen? Wie soll es anders kommen, wenn 70 bis 85 Prozent der rekrutierten Männer Analphabeten sind (siehe Antwort zu Frage 83, Bundestagsdrucksache 17/2878)? Wie soll es anders kommen, wenn es aufgrund der fehlenden Zusammenar- beit von Polizei, Verwaltung und Justiz fraglich ist, wem die „Polizisten“ ihre Loyalität schulden, ob den westli- chen Streitkräften, lokalen Stammesfürsten, der Zentral- regierung in Kabul oder erst einmal nur ihren ureigenen persönlichen Interessen? Es konnte und kann auch nicht anders kommen, wenn es beim Aufbau eines zivilen Polizeiapparates in erster Linie darum geht, diejenigen Männer, die bereit sind, mit den Streitkräften gegen die Taliban zu kämpfen, unter Waffen zu stellen und unter dem Gesamtbegriff „Polizei“ zusammenzufassen. Hier- bei handelt es sich nicht um „Polizeiausbildung“, son- d te d g A s P R ta K g d e s 7 d g A p d n w a D d s w s k z d A a u z Z e A g b D h c m S z (C (D ern um eine Schnellschulung paramilitärischer Einhei- n. Ein solcher „Polizeiaufbau“ macht keinen Sinn, und afür sollten und dürfen keine deutschen Polizisten ein- esetzt werden. Ungeachtet dessen muss die Polizeiausbildung in fghanistan differenzierter betrachtet werden. Denn es ind auch einige richtige Ansätze für den Aufbau einer olizei in Afghanistan zu finden. So beispielsweise im ahmen der Europäischen Polizeimission in Afghanis- n (EUPOL AFG) – etwa an der Polizeiakademie in abul – durch die der afghanischen Regierung gut aus- ebildete Polizeioffiziere bereitgestellt werden. Aller- ings ist EUPOL hoffnungslos unterfinanziert, weshalb s noch Jahre für einen Polizeiaufbau bräuchte, der die- en Namen auch verdient. Denn während 2010 etwa 00 Millionen Euro allein in den Militäreinsatz der Bun- eswehr geflossen sind, liegt das EUPOL-Budget für anz Afghanistan weit unter dieser Summe. Wenn wir parallel zur Forderung, die Bundeswehr aus fghanistan abzuziehen, die Bedeutung ziviler Aufbau- rojekte hervorheben und hier größere Anstrengungen er westlichen Welt verlangen, so gehört zum Aufbau ei- er Zivilgesellschaft neben einer funktionierenden Ver- altung und einem Justizwesen, frei von Korruption, uch eine gut ausgebildete und funktionierende Polizei. ass Afghanistan hier noch ganz am Anfang steht und ie Erfolgsaussichten, so wie sich die Lage jetzt dar- tellt, sehr gering sind, habe ich betont. Nur wäre es sehr ohl ein Fehler, die kleinen Ansätze, wie sie zum Bei- piel in EUPOL zu finden sind, auch noch durch den ompletten Abzug aller Polizeiexperten und Ausbilder u zerstören. EUPOL birgt durchaus Chancen und ver- ient größere Unterstützung. Deshalb können wir einen ntrag nicht unterstützen, der die Bundesregierung unter nderem auffordert, „EUPOL Afghanistan einzustellen“ nd alle Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten unver- üglich abzuziehen. Denn eine zukünftige afghanische ivilgesellschaft, so ihr Aufbau denn gelingt, braucht ine Polizei, die den Namen „Polizei“ auch verdient. nlage 4 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- eteilt, dass sie die Anträge Dienstwagenprivileg ab- auen und Besteuerung CO2-effizient ausrichten auf rucksache 17/2140 sowie ELENA – Meldepflicht auf- eben und Daten der Beschäftigten löschen auf Drucksa- he 17/5527 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Bericht gem. § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Innovationsreport 19076 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Februar 2012 (A) (C) )(B) Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft im Hinblick auf die EU-Beihilfepolitik – am Beispiel der Nanoelektronik – Drucksache 17/4982 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2012 der Bundesregierung – Drucksachen 17/8359 – Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Situation der Versorgung der Bevölkerung mit Gewebe und Gewebe- zubereitungen – Drucksache 17/2751, 17/2971 Nr. 1.17 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bewertungsausschusses über die Entwick- lung der Vergütungs- und Leistungsstruktur in der ver- tragsärztlichen Versorgung für das 1. bis 4. Quartal 2009 und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/4000, 17/4499 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- Haushaltsausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.25 Ratsdokument 17231/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.17 Ratsdokument SN4747/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.18 Ratsdokument 17230/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8515 Nr. A.36 Ratsdokument 18960/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.36 Ratsdokument 18310/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.36 Ratsdokument 16702/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/8227 Nr. A.39 Ratsdokument 16582/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.42 Ratsdokument 17844/11 ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 17/7423 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2011)0382 (D Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/8227 Nr. A.47 Ratsdokument 16945/11 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 20 Gestaltung der Globalisierung TOP 21 Rückholung der Atommüllfässer aus dem Lager Asse TOP 23 Deutsche und europäische Mittelmeerpolitik TOP 24 Deutsche Polizeiarbeit in Afghanistan Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sylvia Kotting-Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Wir reden

    heute über die Entsorgungskatastrophe Asse. Ich will
    nicht noch einmal die Gesamtgeschichte der Asse refe-
    rieren, obwohl sie ein gutes Lehrbeispiel dafür ist, was
    man mit mangelnder Sorgfalt und Transparenz bei der
    Auswahl eines Standortes für die Endlagerung von
    Atommüll anrichten kann.

    Im Jahr 2007 habe ich hier zum ersten Mal gefordert,
    den Atommüll aus der Asse zurückzuholen. Die Zustim-
    mung im Haus war gering. Ein Jahr später wurden die
    kontaminierten Laugen bekannt. Nach dem Optionen-
    vergleich des inzwischen zuständigen Bundesamtes für
    Strahlenschutz war klar, dass um der Langzeitsicherheit
    willen der Müll aus der Asse raus muss. Wer sich mit der
    Asse beschäftigt hat und weiß, auf welch fahrlässige
    Weise welche Mengen von Atommüll dort eingelagert
    wurden, dem ist klar, dass die Rückholung nicht einfach
    wird. Dass man vor einer solchen Aufgabe auch ver-
    zagen kann, ist für mich nachvollziehbar. Ich bin den
    Verantwortlichen im Bundesamt für Strahlenschutz, im

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    (C (D iedersächsischen und im Bundesumweltministerium usdrücklich dankbar, dass sie sich nach dem Hilferuf us dem BfS und dem anschließenden Workshop der achleute noch einmal klar zur Rückholung des Atomülls bekannt haben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN sowie der Abg. Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU])


    Nichts anderes wäre den zukünftigen Generationen
    nd um die Asse zumutbar. Die Lage erfordert ein klar

    rkennbares gemeinsames Vorgehen der drei verantwort-
    chen Häuser BfS, NMU und BMU. Störfeuer im Sinn
    on besorgten Nachfragen kann hilfreich sein; Störfeuer
    it dem Ziel der Verzögerung oder Diskreditierung han-

    elnder Personen kann sich in dieser Situation niemand
    isten.

    Was ist zu tun? Wir brauchen Beschleunigung in der
    sse, Beschleunigung bei einem Verfahren, das sowohl
    em Bergrecht wie dem Atomrecht genügen muss und
    as in diesem Szenario ohne Lehrbeispiele ist – Neuland.
    s geht darum, ein sich potenzierendes Regelwerk auszu-
    ünnen, ohne die Grundschutzstandards zu gefährden –
    eder die Sicherheit der dort arbeitenden Bergleute noch
    ie Langzeitsicherheit. Braucht es beispielsweise in ei-
    em Salzbergwerk wirklich einen Hochglanzklinikbo-
    en, um jedes beim anstehenden Öffnen einer Kammer
    ventuell auslaufende Tröpfchen rückstandslos aufwi-
    chen zu können?

    Man kann Sicherheit, die in einem solchen Fall jahr-
    ehntelanger Vernachlässigung niemals zu 100 Prozent
    rreichbar ist, natürlich ohne Ende zu erhöhen versu-
    hen. Der Preis ist allerdings irgendwann die Aufgabe
    es höchsten Schutzziels: der Langzeitsicherheit. Der
    rognostizierte Zeitraum für das Erreichen dieses höchs-
    n Schutzziels, allein machbar durch die Rückholung
    er 126 000 mehr oder weniger aufgelösten Fässer, um-
    sst zwei bis fünf Jahrzehnte. Das ist lang, aber nicht

    nmöglich.

    Die Stabilität der Grube, die lange als großes Risiko
    alt, ist nach Einschätzung offenbar aller Fachleute nicht
    ehr das Problem. Ein spontanes Zusammenbrechen ist

    chon gar nicht zu befürchten. Die Stabilität des Berg-
    erks wird durch die seit Jahren durchgeführten Notfall-
    aßnahmen ständig erhöht. Das eigentliche Damokles-

    chwert, das seit Jahrzehnten über der Asse schwebt und
    uch weiterhin dort schweben wird, ist die spontane Zu-
    ahme des Wasserzutritts. Da man nicht weiß, woher die
    eit vielen Jahren gleichbleibenden täglichen 12 Kubik-
    eter Wasser kommen, kann es keine Prognose geben,

    b und wann sich das ändert – vielleicht morgen, viel-
    icht nie.

    Auch für diesen Fall werden seit der Zuständigkeit
    es BfS Notfallmaßnahmen ausgeführt, die die mit
    tommüll gefüllten Kammern so gut wie möglich si-

    hern. Diese Notfallmaßnahmen wurden von Anfang an
    ls Gefahrenabwehr betrachtet und entsprechend gesetz-
    ch behandelt. Um der Lage in der Asse gerecht zu wer-
    en, müssen jetzt auch die Vorbereitungen zur Rück-
    olung als Gefahrenabwehr betrachtet werden. Ja, auch





    Sylvia Kotting-Uhl


    (A) )


    )(B)

    die Rückholung ist Gefahrenabwehr, nicht nur Stabilisie-
    rungsmaßnahmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    In der Asse ist der Eintritt der Gefahr im Grundsatz
    längst realisiert. Die Situation dort bedeutet eine perma-
    nente Störung des Rechtszustands.

    Darüber hinaus braucht der Sonderfall Asse ein eige-
    nes Regelwerk. Ein solches Regelwerk darf die Grund-
    schutzstandards des Atomrechts nicht unterlaufen und
    das lange unterdrückte Recht der Öffentlichkeit auf Be-
    teiligung nicht beschneiden. Wenn aber selbst die Be-
    gleitgruppe Asse, die die betroffene Öffentlichkeit ver-
    tritt, eine Lex Asse zur Beschleunigung des Verfahrens
    fordert, dann ist genau diese Begleitgruppe der richtige
    Partner, um eine hinreichende Öffentlichkeitsbeteiligung
    in einem beschleunigten Verfahren zu entwickeln.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Antrag der
    SPD, der eine dezidierte Änderung des Atomgesetzes
    vorschlägt, wurde im Umweltausschuss von der Mehr-
    heit abgelehnt. Wir müssen vielleicht wirklich noch
    nicht beschließen, mit welchen Worten wir die Lex Asse
    im Atomgesetz verankern wollen, auch wenn der Vor-
    schlag der SPD klug war, wovon ich mich inzwischen
    überzeugen konnte.

    Heute steht der Antrag von uns Grünen zur Beratung
    an. Wir fordern, der Rückholung des Atommülls durch
    eine Änderung des Atomgesetzes eine höhere Priorität
    beizumessen und bis zur Gültigkeit dieser Änderung alle
    Maßnahmen zur Rückholung nach Gefahrenabwehr ge-
    mäß Atomrecht vorzunehmen. Wir müssen uns auch
    nicht auf den Wortlaut dieses Antrags einigen. Aber ich
    appelliere an Sie alle, dass wir uns auf dieser Grundlage
    fraktionsübergreifend verständigen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es wäre die angemessene Art, mit einem falsch ausge-
    wählten und fatal gescheiterten Endlager umzugehen.

    Sie alle wissen: Derzeit wird ein Endlagersuchgesetz
    erarbeitet. Wir wollen eine vergleichende Endlagersuche
    mit dem Ziel auf den Weg bringen, den bestgeeigneten
    Standort in Deutschland für die Endlagerung hochradio-
    aktiven Mülls für die nächste Million Jahre zu finden.
    Das ist eine Aufgabe, die, wenn sie tragfähig sein und
    Regierungswechsel überstehen soll, nur im Konsens ge-
    löst werden kann, weshalb man bei der Entwicklung des
    Gesetzes auf alle Besorgnisse achten muss.

    Lassen Sie uns mit der Erarbeitung der Lex Asse ein
    Zeichen setzen, dass wir zum Konsens in Endlagerfra-
    gen fähig sind. Es wäre ein Vertrauen schaffendes Zei-
    chen.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


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    (C (D Vielen Dank, Frau Kollegin Sylvia Kotting-Uhl. – ächste Rednerin für die Fraktion der CDU/CSU ist unere Kollegin Frau Dr. Maria Flachsbarth. Bitte schön, rau Kollegin. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die ußerordentlich problematische Lage im Endlager Asse ird heute von niemandem mehr infrage gestellt. In den 0erund 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts sind 26 000 Fässer mit schwachund mittelradioaktivem üll in das ehemalige Salzbergwerk eingelagert worden, hne dass heute sicher bekannt wäre, welche Nuklide in elchen Mengen verbracht wurden. Zum Teil geschah as mit der sogenannten Versturztechnik, die dazu gehrt hat, dass die Fässer beschädigt wurden und sich den Inhalt mit Salzgrus vermischt hat. Aus heutiger Sicht t das jenseits jeglichen angemessenen Umgangs mit tomaren Abfällen. Zur damaligen Zeit war es ein chritt in die richtige Richtung; denn damals war es der tand des Verfahrens, atomare Abfälle im Meer zu verenken. Über viele Jahre hinweg haben verschiedene Bundesnd Landesregierungen die Problematik in der Asse icht wahrhaben wollen. Das hat das Vertrauen der Menchen vor Ort in Politik und Wissenschaft in hohem aße gestört. Politische Schuldzuweisungen sind desalb nicht angebracht. Der sachliche Ton in der Sitzung es Umweltausschusses am vergangenen Mittwoch war ehr wohltuend. Ich erhoffe mir diesen Ton auch für die eutige Debatte. In der vergangenen Legislaturperiode hat der Bundesg die Verantwortung für die Asse auf das BfS bzw. dait auch auf das BMU übertragen. Eine Asse-Begleit ruppe und ein Koordinationskreis sind eingerichtet orden. Das BMU hat die Sanierung der Asse ganz oben uf die politische Agenda gesetzt. Die Staatssekretärin t regelmäßig vor Ort, um mit der betroffenen Bevölkeng einen vernünftigen Weg zu suchen. 2009 hat das BfS die Ergebnisse des sogenannten Oponenvergleichs Asse vorgelegt, der gezeigt hat, dass ie einzige Möglichkeit des Nachweises der Langzeiticherheit tatsächlich die Rückholung der Abfälle ist. in Gutachten von DMT und TÜV Nord hat damals beagt, dass die reine Rückholung acht Jahre dauern würde nd man mit dem Ganzen bis zum Jahre 2020 oder 2025 rtig sei. Dann hat ein Sachstandsbericht der zuständi en Abteilung des BfS aufgeschreckt, der angesichts der bergrechtlicher und atomrechtlicher Hinsicht probleatischen Situation Zweifel an der Realisierbarkeit der lanungen ausgedrückt hat. Deshalb gab es im Januar den Workshop, den Frau ollegin Kotting-Uhl eben schon angesprochen hat. Da aben 100 Expertinnen und Experten darüber gesprohen. Den Bericht, den das BfS dann erstellt hat, hat die ntsorgungskommission hinsichtlich der Möglichkeiten er Beschleunigung der Realisierung der Rückholung Dr. Maria Flachsbarth )


Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Flachsbarth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)





    (A) )

    ohne Abstriche bei der Sicherheit sowie der Beschleuni-
    gung der Realisierung der Planung bzw. Durchführung
    von Notfall- und Vorsorgemaßnahmen bewertet. BfS
    und BMU haben dies am vergangenen Mittwoch im Um-
    weltausschuss umfangreich vorgetragen. Diese Ergeb-
    nisse – so bin ich überzeugt – bieten nun ein realistische-
    res Bild für dieses weltweit beispiellose Vorhaben, ein
    Endlager zu räumen.

    Die gute Nachricht ist: Das Bergwerk ist nicht akut
    einsturzgefährdet. Aber es besteht jederzeit das Risiko
    eines unkontrollierten Laugeneinbruchs. Die Zeitdauer
    der Rückholung war viel zu optimistisch geschätzt: Es
    wird mehrere Jahrzehnte dauern, vermutlich 35 bis
    40 Jahre. Weil es noch so lange dauert, ist es jetzt not-
    wendig, die Notfall- und Vorsorgemaßnahmen zu forcie-
    ren. Nach Einschätzung der ESK und des BfS stehen die
    Notfallmaßnahmen erst ab 2016, die Vorsorgemaßnah-
    men erst ab 2019 vollständig zur Verfügung. Das muss
    aber jetzt forciert werden.

    Außerdem muss das Bergwerk, bei dem man eigent-
    lich vorhatte, es bis zum Jahr 2015 aufzugeben, umfang-
    reich saniert und modernisiert werden: Die Schächte
    müssen modernisiert und saniert werden. Es muss ein
    neuer Schacht gebaut werden, um die Rückholung über-
    haupt zu ermöglichen. Es muss neue Infrastrukturräume
    geben; alte müssen aufgegeben werden, weil der Berg
    dort drückt bzw. weil sie verfüllt werden müssen; denn
    die Stabilisierung des Berges steht im Vordergrund.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der technische Ab-
    lauf der Sanierung gliedert sich in drei, eigentlich in fünf
    Schritte: die Bergung der Abfälle, der Transport der Ab-
    fälle, die Pufferlagerung und Konditionierung, später die
    Zwischenlagerung, anschließend die Endlagerung. Es
    handelt sich also tatsächlich um ein riesiges Projekt; ich
    glaube, das steht außer Frage.

    Die ESK führt aus, dass es bislang für keinen dieser
    Schritte eine antragsfähige Planung gebe. Die Planung
    ist im Moment die vordringliche Aufgabe des BfS. Doch
    zunächst ist eine Faktenerhebung notwendig, das heißt
    das Anbohren von ausgewählten Einlagerungskammern
    sowie deren Öffnung und testweise Bergung, einfach um
    zu wissen, womit man eigentlich umgeht.

    Den Gesprächen, die wir als Ausschuss bei unserem
    Besuch im September in der Asse, aber auch am vergan-
    ge