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    Plenarprotokoll 17/156 Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18715 A 18731 B Inhaltsverzeichnis Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Helmut Heiderich, Sibylle Pfeiffer, Dr. Christian Ruck und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Christiane Ratjen-Damerau, Harald Leibrecht, Helga Daub, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ländliche Entwick- 18715 B 18715 D 18717 B 18717 D 18718 D 18719 C 18720 B 18732 C 18733 D Deutscher B Stenografisch 156. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 23: Unterrichtung durch die Bundesregierung: For- schungsagenda der Bundesregierung für den demografischen Wandel – Das Alter hat Zukunft (Drucksache 17/8103) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . N (D M M D J H D G P 18707 A 18707 B 18709 A 18710 D 18711 D 18713 B 18713 D Jan Korte, Ulla Jelpke, Wolfgang Nešković, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alle BND-Akten zum Thema undestag er Bericht ung 7. Januar 2012 t : S-Vergangenheit offenlegen rucksachen 17/1556, 17/4468) . . . . . . . . . . anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . atrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ 18721 C 18721 D 18723 A 18724 C 18725 C 18726 D 18728 B 18729 A 18730 A 18730 D lung und Ernährungssicherheit welt- weit verbessern (Drucksachen 17/7185, 17/8430) . . . . . . . 18734 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Tack, Dr. Wilhelm Priesmeier, Lothar Binding (Heidelberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Spekulation mit agrarischen Rohstoffen verhindern – zu dem Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Sahra Wagenknecht, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Lisa Paus, Dr. Thomas 18745 C 18746 C 18748 A 18749 A 18750 B und der Fraktion DIE LINKE: Hunger bekämpfen – Spekulation mit Nah- rungsmitteln beenden – zu dem Antrag der Abgeordneten Thilo Hoppe, Dr. Gerhard Schick, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Essen spielt man nicht – Spekulation mit Agrarroh- stoffen eindämmen (Drucksachen 17/3413, 17/4533, 17/5934, 17/7414) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen), Doris Barnett, Sören Bartol, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kul- tur für alle – Für einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation (Drucksache 17/8485) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . G o G B (D L O D O N D N A L A Z A st g D A A 18734 D 18735 B 18736 A 18737 C 18739 C 18740 C 18741 C 18742 D 18743 A 18744 B ambke, Britta Haßelmann, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Dienstwagenprivileg abbauen und esteuerung CO2-effizient ausrichten rucksache 17/8462) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . r. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . icolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Dienstwagenprivileg abbauen und Be- euerung CO2-effizient ausrichten (Zusatzta- esordnungspunkt 3) r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18751 A 18751 B 18752 B 18754 A 18754 C 18754 D 18755 D 18756 D 18757 A 18758 B 18759 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18707 (A) ) )(B) 156. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 10.3
  • folderAnlagen
    Anlage 2 ) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18757 (A) ) )(B) Anlagen Kossendey, Thomas CDU/CSU 27.01.2012 Steinbach, Erika CDU/CSU 27.01.2012 DIE GRÜNEN Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 27.01.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 27.01.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 27.01.2012 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 27.01.2012 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.01.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 27.01.2012 Buchholz, Christine DIE LINKE 27.01.2012 Crone, Petra SPD 27.01.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.01.2012 Dreibus, Werner DIE LINKE 27.01.2012 Ehrmann, Siegmund SPD 27.01.2012 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 27.01.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 27.01.2012 Freitag, Dagmar SPD 27.01.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 27.01.2012 Gerdes, Michael SPD 27.01.2012 Glos, Michael CDU/CSU 27.01.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 27.01.2012 Hänsel, Heike DIE LINKE 27.01.2012 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 27.01.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 27.01.2012 Hübinger, Anette CDU/CSU 27.01.2012* Kipping, Katja DIE LINKE 27.01.2012 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ 27.01.2012 K L L L L L M M M M N N N Ö P P P R R S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten rumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 ämmel, Andreas G. CDU/CSU 27.01.2012 anfermann, Heinz FDP 27.01.2012 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 27.01.2012 ühmann, Kirsten SPD 27.01.2012 uksic, Oliver FDP 27.01.2012 aisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 aurer, Ulrich DIE LINKE 27.01.2012 ißfelder, Philipp CDU/CSU 27.01.2012 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 ešković, Wolfgang DIE LINKE 27.01.2012 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 27.01.2012 ink, Manfred SPD 27.01.2012 zoğuz, Aydan SPD 27.01.2012 iltz, Gisela FDP 27.01.2012 oland, Christoph CDU/CSU 27.01.2012 oß, Joachim SPD 27.01.2012 oth (Esslingen), Karin SPD 27.01.2012* upprecht (Tuchen- bach), Marlene SPD 27.01.2012* chäfer (Köln), Paul DIE LINKE 27.01.2012 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 18758 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 (A) ) )(B) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Dienstwagenprivileg abbauen und Besteuerung CO2-effizient aus- richten (Zusatztagesordnungspunkt 3) Dr. Barbara Höll (DIE LINKE): Das Thema Dienst- wagenbesteuerung gehört angepackt, sofort, aus ökolo- gischen sowie steuerlichen Gründen. Daher begrüßen wir den Antrag der Grünen ausdrücklich; ein Antrag von uns folgt demnächst. Bereits im Mai 2011 bestätigte ein Gutachten des BMU die Umweltschädlichkeit des Dienstwagenprivilegs. Es wird also Zeit, dass Sie aktiv werden. Im Koalitionsvertrag steht es ja. Wie sieht denn Ihr Zeitplan aus, so denn Sie einen haben? Apropo, Zeit- plan: Diesen hätten wir auch gern zum Thema Schweizer Steuerabkommen sowie zur Mehrwertsteuerreform. Denn Sie wissen ja: Es sind nur noch 18 Monate bis zur Bundestagswahl. Was ist das Dienstwagenprivileg, und wie wirkt es? Es ist eine einfache Regelung im Steuerrecht, die aber massive ökologische wie fiskalische Auswirkungen hat. Stellt ein Unternehmen einem seiner Beschäftigten einen Dienstwagen zur Verfügung, den er dann meist auch pri- vat nutzen kann, dann muss er diesen geldwerten Vorteil nur zu 1 Prozent des Bruttolistenpreises pro Monat ver- steuern. Damit sind sämtliche Kosten wie Wartung, Pflege, Versicherung, oft sogar Sprit abgedeckt. Somit können Arbeitnehmer oft Wagen der gehobenen Mittel- sowie Oberklasse nutzen, die sie sich sonst nicht an- schaffen würden. Unternehmen profitierten sogar mehrfach von dieser steuerlichen Regelung: Erstens wird die Bereitstellung des Wagens durch das Unternehmen oft als Lohnbe- standteil gesehen. Zweitens spart das Unternehmen mit dieser Praxis im Vergleich zu Lohnerhöhungen zum Bei- s fü p k 6 fu d h lo z b s u d d 7 s je te Z 1 P la S u F A A d k D M S re la F s A te d m S g fe S b 8 n e n Storjohann, Gero CDU/CSU 27.01.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 27.01.2012 Veit, Rüdiger SPD 27.01.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.01.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 27.01.2012* Dr. Westerwelle, Guido FDP 27.01.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D piel Sozialbeiträge. Und drittens zahlt das Unternehmen r die Aufwendungen für das Fahrzeug nur die Netto- reise, also ohne Mehrwertsteuer. Am meisten jedoch profitieren Selbstständige. Sie önnen mit der geltenden steuerlichen Regelung bis zu 0 Prozent der Kosten im Vergleich zur Privatanschaf- ng und -nutzung sparen. Im Klartext heißt das: Wür- en Arbeitnehmer sich ihren Dienstwagen privat kaufen, ätten sie bis zu 60 Prozent höhere Kosten. Durch die Progression im Einkommensteuerrecht hnt es sich für Selbstständige, eher hochpreisige Fahr- euge zu nutzen, das heißt diese steuerliche Regelung efördert letztendlich den weiterhin ungebremsten Ab- atz hochpreisiger Fahrzeuge mit hohem Spritverbrauch nd CO2-Ausstoß. Und dann ist es ja auch kein Zufall, ass der Durchschnittsverbrauch sowie der CO2-Ausstoß er Mietwagenflotte sehr hoch sind. Im Jahr 2008 hatten 7 Prozent der zugelassenen Dienstwagen einen durch- chnittlichen Emissionswert von über 200 Gramm CO2 Kilometer. Dabei gibt es genügend auch gut ausgestat- te Autos mit CO2-Werten, die deutlich darunter liegen. um Beispiel Audi A3 1,6 TDI mit einem CO2-Wert von 14 Gramm je Kilometer. Hier verschenken Sie derzeit nicht nur ein riesiges otenzial an CO2- und Kraftstoffeinsparung, nein, Sie ssen diese Umweltverschmutzung auch noch durch die teuerzahlerinnen und Steuerzahler finanzieren. Das ist mweltpolitisch unverantwortlich und ein fiskalisches iasko und letztendlich hauptsächlich im Interesse der utomobilindustrie, welche weiter große, spritfressende utos absetzen will, statt ihre ganze Innovationskraft auf en Bereich spritsparende und CO2-arme Fahrzeuge zu onzentrieren. Oder halten Sie es für vernünftig, dass ienstlimousinen der Luxusklasse wie Maybach oder ercedes S-65 AMG L oder VW Phaeton V8 von den teuerzahlerinnen und Steuerzahlern finanziert werden? Die Mietwagen gehen übrigens nach oft wenigen Jah- n auf den Gebrauchtwagenmarkt und verhindern somit ngfristig eine flächendeckende Umstellung auf eine ahrzeugflotte mit geringem CO2-Ausstoß sowie Kraft- toffverbrauch – na dann, herzlichen Glückwunsch, tmosphäre. Hier ist also dringend Änderungsbedarf: Deshalb un- rstützen wir die Intention des grünen Antrages aus- rücklich. Die jetzige steuerliche Anreizstruktur im Steuerrecht uss derart geändert werden, dass Unternehmen wie elbstständige animiert werden, Fahrzeuge mit gerin- em CO2-Ausstoß sowie wenig Spritverbauch zu kau- n. Das wäre im Interesse der Umwelt und auch der teuerzahlerinnen und Steuerzahler. Der Antrag der Grünen geht ja sehr weit; dennoch leiben einige Fragen offen: Ist ein Zielwert von 0 Gramm je Kilometer bis 2016 realistisch? Was ist mit nicht gewinnorientierten Firmenwagen- utzern, zum Beispiel im Pflegebereich, die sich eine ntsprechende Modernisierung ihrer Fahrzeugflotte icht leisten können? Hier halten wir eine soziale Puffe- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18759 (A) (C) )(B) rungskomponente für notwendig, zum Beispiel eine Dif- ferenzierung des monatlich zu versteuernden Satzes. Je schneller die Autoindustrie gesetzlich gezwungen wird, auf verbrauchsarme Pkw umzustellen, desto größer wird auch ihr zukünftiger Marktanteil sein; denn das Öl, damit der Sprit, wird teurer werden; das ist die zwingend logische Konsequenz der Endlichkeit. Das wäre dann nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die deut- sche Wirtschaft. Drucksache 17/7091 Nr. A.6 Ratsdokument 13635/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2011)0376 Drucksache 17/7423 Nr. A.26 Ratsdokument 14676/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.9 Ratsdokument 15587/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.12 Ratsdokument 15577/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.13 Ratsdokument 15813/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.14 Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Ge- schäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nach- stehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Wahlkreiskommission für die 17. Wahl- periode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 des Bun- deswahlgesetzes – Drucksachen 17/4642, 17/4917 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.2 EuB-BReg 193/2011 Finanzausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.19 Ratsdokument 17044/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/7549 Nr. A.3 Ratsdokument 14879/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.8 Ratsdokument 15930/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.9 Ratsdokument 16066/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.10 Ratsdokument 16081/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/6407 Nr. A.15 Ratsdokument 10052/11 (D Ratsdokument 16006/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.15 Ratsdokument 16316/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.16 Ratsdokument 16627/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.5 Ratsdokument 16318/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.6 Ratsdokument 16499/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.7 Ratsdokument 16606/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.8 Ratsdokument 16726/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.9 Ratsdokument 16764/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.26 Ratsdokument 16175/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.27 Ratsdokument 16800/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.28 Ratsdokument 16803/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.29 Ratsdokument 17466/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.26 Ratsdokument 17489/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.33 Ratsdokument 18555/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8082 Nr. A.11 Ratsdokument 16628/11 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/3608 Nr. A.32 Ratsdokument 13726/10 Drucksache 17/5123 Nr. A.17 Ratsdokument 6264/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.15 Ratsdokument 9365/11 Drucksache 17/6176 Nr. A.17 EP P7_TA-PROV(2011)0231 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.19 Ratsdokument 16210/11 156. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23Forschungsagenda für den demografischen Wandel TOP 24BND-Akten zur NS-Vergangenheit TOP 25Weltweite Ernährungssicherheit TOP 26Barrierefreier Zugang zu Kultur ZP 3Steuerliche Behandlung von Dienstwagen Anlagen
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    Rede von Dr. Sascha Raabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen!


    (Harald Leibrecht [FDP]: Genossen?)


    Ich freue mich, dass wir heute noch einmal über das
    wichtige Thema ländliche Entwicklung im Plenum de-
    battieren können, weil die weltweite Bekämpfung von
    Hunger und Armut ohne einen großen Fortschritt im
    ländlichen Raum nicht möglich ist. Wir wissen: Drei
    Viertel der ärmsten Menschen leben im ländlichen
    Raum. Wenn wir das Millenniumsziel, bis 2015 die Zahl
    der Hungernden zu halbieren, erreichen wollen – damit
    sieht es leider nicht sehr gut aus –, dann müssen wir vor
    allem für die Menschen im ländlichen Raum etwas tun.
    Deswegen ist es gut, dass wir uns darüber gemeinsam
    Gedanken machen.

    Aber wir haben in der letzten Legislatur in der Gro-
    ßen Koalition bereits einen Antrag vorgelegt, der sehr
    viel umfassender war als das, was Sie heute präsentieren.
    Deswegen werden wir Ihren Antrag ablehnen – nicht,
    weil wir der Auffassung wären, dass das Thema nicht
    wichtig ist.

    Sie schreiben zu Recht in Ihrem Antrag – lieber Kol-
    lege Christian Ruck, du wirst dich erinnern, das hatten
    wir auch in unserem umfassenden gemeinsamen Antrag
    schon kritisch festgestellt –, dass in den letzten Jahren
    vonseiten der Geber, aber auch von den Entwicklungs-
    ländern selbst die Investitionen in die Landwirtschaft
    sehr stark zurückgefahren worden sind. Allerdings muss
    man ehrlicherweise dazusagen, warum das passiert ist.
    Das hat sehr viel damit zu tun, dass über Jahre durch
    Überschüsse im landwirtschaftlichen Bereich ein soge-
    nanntes Exportdumping stattgefunden hat. Man hat näm-
    lich die Überschüsse aus den USA, aus Deutschland und
    aus anderen Ländern in Europa in die Länder Afrikas ex-
    portiert und damit die lokalen Märkte zerstört. Ein
    Bauer, der Milchviehwirtschaft betrieben hat, konnte
    also seine Milch, die er vielleicht mit zwei oder drei Kü-
    hen lokal produziert hat, auf dem Markt nicht verkaufen,
    weil dort Milchpulver aus Europa, das mit Wasser ver-
    mischt wurde, billiger angeboten wurde. Das ist ein ganz
    irrsinniges System: Auf der einen Seite machen wir Ent-
    wicklungszusammenarbeit. Auf der anderen Seite geben
    wir Steuergelder für Subventionen in der Landwirtschaft
    aus und reißen mit diesem Agrardumping das ein, was
    wir mit der Entwicklungszusammenarbeit aufbauen.


    (Beifall bei der SPD)


    Deswegen hätte es keinen Sinn gemacht, wenn die
    vorherige Bundesregierung weiter jahrelang Milchvieh-
    wirtschaft unterstützt und andere Investitionen in die

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    (C (D andwirtschaft der Entwicklungsländer großflächig getigt hätte; denn wir haben erleben müssen, wie viele leinbauern und Farmen dort kaputtgegangen sind. Die eber hätten insgesamt etwas früher umschwenken könen; das ist unbestritten. Aber jetzt besteht wieder eine chte Chance, dort zu investieren, weil die Preise für grarprodukte in den Entwicklungsländern und weltweit estiegen sind. Das ist auf der einen Seite ein Problem, erade für die städtische Bevölkerung in den Entwickngsländern; auch das darf man nicht unter den Teppich ehren. Aber es ist natürlich eine Chance für all die leinbauern und Bauern, die in den Entwicklungslänern produzieren. Jetzt haben sie wieder eine reelle öglichkeit, ihre Produkte zu guten Preisen zu verkaun. Deswegen ist es sinnvoll, jetzt mehr Geld zu inveseren. Aber wir müssen auch über die Kohärenz reden. In er Vergangenheit hat die Kohärenz, also Stimmigkeit tatt eines Widerspruchs zwischen den verschiedenen olitikbereichen, zwischen dem Landwirtschaftsund andelsbereich und der Entwicklungszusammenarbeit icht gestimmt. Ich möchte hier kritisch anmerken: uch jetzt stimmt sie noch nicht. Die Europäische Union ird gemäß ihren Vorstellungen für die Jahre 2014 bis 020 435 Milliarden Euro in den Agrarsektor pumpen. avon entfallen nur 150 Millionen Euro auf Agrar xportsubventionen. Wenn Sie sich in Ihrem Antrag vor llem auf die Agrarexportsubventionen konzentrieren das macht auch die Landwirtschaftsministerin –, dann t das zu kurz gesprungen. Das sind nur 0,03 Prozent er gesamten Gelder. Natürlich verzerren auch die internen Stützungen die edingungen. Deswegen reden Sie einmal mit Ihrer andwirtschaftsministerin; denn sie versucht gerade, die ültigkeit der Zuckermarktordnung zu verlängern, die 015 auslaufen soll. Sie reißt mit ihrem Lobbyismus für re Klientel von der CSU in Bayern vieles von dem ein, as wir aufbauen. Natürlich braucht man für diese Maßnahmen Geld. ir brauchen Geld, um Beratungen für Landreformen urchzuführen. Wir müssen des Problems des Land rabbings Herr werden – auch dieses Thema kommt bei nen zu kurz –: Investoren kaufen riesige Ländereien uf, lassen aber die Erträge nicht der lokalen Bevölkeng zugutekommen, sondern exportieren sie. Notwen ig sind Maßnahmen gegen Nahrungsmittelspekulatioen. Wer mit dem Hunger in der Welt spekuliert, stellt ich abseits der Menschlichkeit. Dem sollten wir alle geeinsam die Rote Karte zeigen, meine sehr verehrten amen und Herren. Ländliche Entwicklung ist aber ein Thema, das sehr iele Aspekte umfasst. Dazu gehört auch die Bevölkengsentwicklung. Ich war vor wenigen Wochen in Äthio ien und habe dort sehen müssen, dass selbst in den grüen und fruchtbarsten Landesteilen Äthiopiens, in denen eine Dürre herrscht, durch eine immer größer werdende evölkerungszahl die Flächen, die pro Familie bewirt Dr. Sascha Raabe )


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)





    (A) )

    schaftet werden können, immer kleiner werden. Es gibt
    den sogenannten grünen Hunger: Alles sieht grün aus,
    aber die nächste Ernte folgt erst in einigen Monaten, und
    die Menschen leiden Hunger. Auch darauf brauchen wir
    Antworten.

    Eine Antwort, die wir als Sozialdemokraten geben, ist
    in Ihrem Antrag nicht enthalten: der Aufbau sozialer Si-
    cherungssysteme. Wir haben mit unserer Arbeitsgruppe
    – die Kollegin Karin Roth hatte das vorbereitet – erst vor
    kurzem einen sehr umfassenden Antrag zum Aufbau so-
    zialer Sicherungssysteme eingebracht. Es ist sehr wich-
    tig, dass wir auch Menschen in der Landwirtschaft, die
    kein Einkommen haben, beraten und auch Staaten bera-
    ten, wie sie Familien Hilfe geben können. In Brasilien
    läuft das sehr gut mit dem Null-Hunger-Programm. An-
    dere Länder machen das auch. Zum Teil ist die Hilfe an
    den Schulbesuch der Kinder gekoppelt: Einen Teil des
    Geldes gibt es nur dann, wenn die Kinder zur Schule ge-
    hen. So etwas brauchen wir.

    Wenn wir die vielfältigen Maßnahmen von der Bil-
    dung bis zur Gesundheit umsetzen wollen – dazu stehen
    auch viele richtige Punkte im Antrag –, dann brauchen
    wir Geld. Sie schreiben in Ihrem Antrag stolz, dass die
    Bundesrepublik Deutschland viel Geld für diesen Sektor
    ausgibt. Dagegen habe ich keine Einwände. Vorausset-
    zung dafür ist aber, dass die Mittel für den Gesamttopf
    erhöht werden. Wenn Sie in diesem Jahr nur mit ganz
    kümmerlichen Beträgen die Entwicklungsausgaben stei-
    gern und nur einen Bruchteil der von uns im Parlament
    gemeinsam vereinbarten 1,2 Milliarden Euro zur Verfü-
    gung stellen, dann nehmen Sie das Geld in den ebenfalls
    wichtigen Bereichen Gesundheit und Bildung weg.

    Deswegen reicht es nicht, wenn Sie mehr Geld für die
    Landwirtschaft ausgeben wollen. Wir brauchen einen
    Minister, der auch einmal leidenschaftlich für mehr Geld
    in seinem Haushalt kämpft, statt nur darum zu kämpfen,
    mehr Parteifreunde in seinem Ministerium unterzubrin-
    gen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Heinz-Peter Haustein [FDP]: So ein dummes Gewäsch! Schäm dich eins!)


    Wir haben einen Minister, der sogar die Finanztransak-
    tionsteuer, ein Instrument, das aus der Entwicklungspoli-
    tik stammt, das die Zivilgesellschaft seit Jahren gefordert
    hat und das jetzt zum Greifen nahe ist, im Kabinett ab-
    lehnt, obwohl wir dieses Geld dringend für die Armuts-
    bekämpfung brauchen. Das ist schäbig, Herr Minister
    Niebel.


    (Heinz-Peter Haustein [FDP]: Das ist einfach falsch, was du erzählst!)


    – Das ist nicht falsch. Selbst im Kabinett gibt es damit
    ein Problem. Frau Merkel kennt das Problem mit ihrem
    Minister wahrscheinlich besser als ich.

    Deswegen macht es keinen Sinn, wenn Sie einen
    schönen Antrag schreiben und hier schöne Worte finden.
    Wenn Ihnen das Thema wichtig wäre, dann wäre auch zu
    überlegen gewesen, im Ministerium dafür eine eigene

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    (C (D bteilung zu schaffen. Statt einer Abteilung für Ernähngssicherung und ländliche Entwicklung wird aber ine Abteilung für Planung und Kommunikation gechaffen. Wie gesagt, Ihr Minister ist stärker mit anderen ingen beschäftigt als mit der Landwirtschaft, nämlich it der Vetternwirtschaft. Deswegen werden wir Ihren ntrag ablehnen. Danke. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Dr. Raabe. – Nächster Redner

r die Fraktion der CDU/CSU ist unser Kollege Helmut
eiderich. Bitte schön, Kollege Heiderich.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helmut Heiderich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen!

    ehr verehrte Damen und Herren! Es gibt keine Rede
    on Herrn Dr. Raabe ohne die Aufforderung an den
    inister, sofort zurückzutreten.


    (Beifall des Abg. Dr. Sascha Raabe [SPD] – Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Da hat er recht! – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine Methode, wie Sie das erledigen können!)


    h glaube, damit wiederholt er sich ein wenig. Er kann
    abei nicht ganz verbergen, dass er sich mit dem Inhalt
    er Anträge relativ wenig beschäftigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Lassen Sie mich an den Anfang meiner Ausführungen
    in paar aktuelle Meldungen stellen. China hat 2011 eine
    ndwirtschaftliche Rekordernte eingefahren. Trotzdem
    at China noch nie so viel Mais ins eigene Land impor-
    ert wie 2011. Auch bei Soja ist China inzwischen mit
    0 Prozent der weltweit größte Importeur.

    Aber auch Deutschland hat einen neuen Rekord er-
    ielt. 2011 wurde von Deutschland erstmals mehr Ge-
    eide importiert als exportiert.

    Warum erwähne ich diese Fakten am Anfang? Ich
    enke, schon diese wenigen Angaben machen deutlich,
    ass sich das globale System von Ernährung und land-
    irtschaftlicher Erzeugung in einem gewaltigen Um-
    ruch befindet. Über Jahrzehnte waren es Agrarüber-
    chüsse der Industriestaaten – Worte wie „Milchseen“
    nd „Butterberge“ sind vielen sicherlich noch in Erinne-
    ng –, welche in der Entwicklungspolitik eine große
    olle spielten. Vor allem die Verteilung wurde als Mittel
    esehen, die Unterernährung zu bekämpfen. Wie oft hat
    an den Spruch gehört: „Es wird weltweit genug produ-

    iert; das Problem ist nur die Verteilung“?

    Das Ergebnis dieser aus meiner Sicht völlig falschen
    trategie müssen wir heute konstatieren. Trotz großer
    ersprechungen zu Beginn des Millenniums und des Mil-
    nniumsziels 1 ist die Zahl der Hungernden, der Unter-





    Helmut Heiderich


    (A) )


    )(B)

    ernährten und der in Armut Lebenden nicht geringer, son-
    dern eher größer geworden. Wenn wir eine aktuelle
    Analyse der internationalen Agrarpolitik vornehmen,
    dann stellen wir fest: Es gibt nichts mehr zu verteilen. Wir
    brauchen in den Bereichen Landwirtschaft und Ernäh-
    rung eine Neuausrichtung der politischen Konzepte. Wir
    müssen erkennen, dass Hunger und Unterernährung ge-
    rade dort am größten sind, wo die meisten Kleinbauern le-
    ben, und zwar im ländlichen Raum. 70 Prozent der Hun-
    gernden sind – so hat die FAO festgestellt – Kleinbauern.
    Deshalb muss aus meiner Sicht die neue Überschrift einer
    zukunftsorientierten Ernährungspolitik weltweit lauten:
    Ernährung aus eigener Kraft ist das Ziel unserer Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die notwendige Neuausrichtung ländlicher Entwick-
    lungspolitik hat der Präsident des IFAD, Herr Nwanze,
    am besten auf den Punkt gebracht, als er uns im Aus-
    schuss besucht hat. Ich zitiere:

    Man darf Kleinbauern nicht mehr als Charity-An-
    gelegenheit betrachten, sondern als die Menschen,
    die mit Innovation, Dynamik und harter Arbeit
    Wohlstand für ihre Kommunen bringen und erheb-
    lich zu einer erhöhten Nahrungsmittelsicherheit
    beitragen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube, genauer und pointierter kann man es nicht
    formulieren.

    Bei rund 500 Millionen Kleinbauern weltweit ist das
    einerseits eine riesige Herausforderung. Andererseits ist
    es unumgänglich, dort anzusetzen, wenn wir die Ernäh-
    rung der Menschheit zukünftig sichern wollen. Zudem
    weisen alle Fachleute darauf hin, dass investiertes Geld
    nirgendwo einen so positiven Effekt auf die Minderung
    von Armut und die Verbesserung der Entwicklung hat
    wie in der Landwirtschaft. Das heißt ganz klar: Im länd-
    lichen Raum liegt der Schlüssel für den Kampf gegen
    Armut, Unterentwicklung, Hunger und Mangelernäh-
    rung. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir im vergan-
    genen Sommer unseren Antrag entwickelt, um auch
    unsere entwicklungspolitischen Konzepte daraufhin aus-
    zurichten. Es ist hilfreich, dass das Ministerium mit der
    Einrichtung einer Taskforce „Ländliche Entwicklung“
    seit Mitte Oktober letzten Jahres diesen Weg begleitet,
    Herr Dr. Raabe.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Solange es nicht wieder ein FDP-Mann sein muss!)


    Beim Besuch des FAO-Generalsekretärs Graziano da
    Silva hat der Minister übrigens ein neues Zehn-Punkte-
    Programm für ländliche Entwicklung und Ernährungssi-
    cherung angekündigt; das ist uns auch heute Morgen zur
    Kenntnis gebracht worden. Es ist hilfreich, wenn wir als
    Abgeordnete des Parlaments die Dinge in derselben
    Richtung gemeinsam fortentwickeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ebenso hat Agrarministerin Ilse Aigner im Zusam-
    menhang mit der Grünen Woche diese Thematik aufge-
    griffen und intensiv vorangebracht. Unter der Überschrift


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    (C (D Neue Strategien zur globalen Ernährungssicherung“ haen rund 70 Staaten auf einer internationalen Konferenz ier in Berlin festgehalten, dass die Stärkung von Landirtschaft und ländlicher Entwicklung das zentrale lement für die Nahrungssicherung und die Armutsbeämpfung bei wachsender Weltbevölkerung ist. Die Bechlüsse der G 20 hinzugenommen, sind wir auf dem chtigen Weg. Auch der neue FAO-Generalsekretär – ich abe ihn eben zitiert – hat in seiner Antrittsrede das hema Food Security zu seiner Toppriorität gemacht. Inofern befinden wir uns mit unserem Antrag genau im chtigen Umfeld. Was allerdings noch kaum berücksichtigt ist – darauf öchte ich die Kolleginnen und Kollegen hinweisen und uch um Unterstützung bitten –, ist der Einfluss der Kliaveränderung auf diese Thematik. Weder auf der Konrenz in Durban noch im Rahmen des IPCC sind die Innsivierung einer nachhaltigen Landwirtschaft und der influss der Klimaveränderung auf die Nahrungsmittelicherheit aufgegriffen worden. Ich denke, hier haben ir auch als Parlament die wichtige Aufgabe, diesen Ge ichtspunkt aus dem Deutschen Bundestag heraus für die ukunft weiter zu verstärken. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Für die Opposition wäre es durchaus sinnvoll, diese
    itiativen mitzutragen, anstatt, wie dies mein Vorredner

    etan hat, krampfhaft im Kleingedruckten Ablehnungs-
    ründe zu suchen. Auch die Bemerkung, Herr Dr. Raabe,
    ass man im Jahr 2008 einmal einen Antrag eingebracht
    abe und dass das sozusagen ausreiche, um die Projekte
    on morgen zu begleiten, halte ich argumentativ für
    icht sonderlich überzeugend.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Die Sozialdemokreten sind vorausschauend!)


    enn Sie es genau wissen wollen: Die Konzepte von
    estern sind aus meiner Sicht nicht die richtigen, um die
    robleme von morgen zu bekämpfen. Insoweit müssten
    ie sich bewegen und auch einmal einen Antrag vorle-
    en.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Sascha Raabe [SPD]: Das machen wir auch! Aber nicht die Aktualität, sondern die Qualität ist ausschlaggebend!)


    Ich sage Ihnen auch: Die Qualität des vorliegenden
    ntrags ist mit Sicherheit so hervorragend, dass es sinn-
    oll ist, ihn zu unterstützen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Aber ich will, weil Sie das ebenfalls aufgegriffen ha-
    en, darauf hinweisen, dass wir alle auch darauf achten
    üssen, dass nicht Egoismen wie Nahrungsmittelspeku-
    tion oder Land Grabbing die lokalen Verhältnisse aus-
    utzen. Deswegen – meine verehrten Damen und Herren
    on der Opposition, ich hoffe, Sie können sich erinnern –
    aben wir bereits im April vergangenen Jahres einen An-
    ag auf den Weg gebracht, und der Deutsche Bundestag
    at diesen Antrag bereits am 20. Oktober 2011 beschlos-





    Helmut Heiderich


    (A) )


    )(B)

    sen. Justament heute Morgen – das wird Ihnen sicherlich
    auch zugegangen sein – ist uns aus dem Haus ein Papier
    zugeleitet worden, das die Investitionen in Land und das
    Phänomen des Land Grabbing aufgreift; das heißt, das
    Thema wird auch von dieser Seite mit bearbeitet.


    (Iris Gleicke [SPD]: Nicht nur mit Papieren, mit Taten müssen Sie mehr agieren!)


    Ich denke, auch hier hinken Sie wieder ein Stück hinter
    der Entwicklung her. Sie hätten sich ruhig etwas schnel-
    ler bewegen können. Aber uns dafür zu kritisieren, ist
    ganz und gar der falsche Ansatz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Sascha Raabe [SPD]: Wir haben schon seit einem Jahr einen entsprechenden Antrag! Der wird nachher abgestimmt in der Debatte!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, bei diesem
    Thema kann man feststellen: Die Zeit drängt, die Fakten
    entwickeln sich eindeutig. Nur ein Beispiel: Als ich und
    einige andere Mitglieder dieses Hauses geboren wurden,
    hatte jeder Mensch weltweit durchschnittlich 5 000 Qua-
    dratmeter Fläche für seine Ernährung zur Verfügung.
    Heute sind davon durchschnittlich noch 2 000 Quadrat-
    meter pro Kopf geblieben. Wenn Sie überlegen, dass in
    Kürze 2 Milliarden Menschen mehr auf dieser Erde le-
    ben werden, dann können Sie sich alle ganz leicht selbst
    ausrechnen, welche Bedeutung die Ernährungssicherung
    hat. Die FAO hat kürzlich ganz nüchtern festgestellt: Die
    landwirtschaftliche Produktion muss sich weltweit um
    70 Prozent erhöhen. Ich denke, das ist ein Ziel und eine
    Aufgabe, die wir auch hier ernsthaft angehen sollten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir können nur gemeinsam mit unseren Partnerlän-
    dern Fortschritte erreichen. Wichtig sind weltweit Mo-
    dernisierung und Effizienzsteigerung in der Landwirt-
    schaft. Ich will aber auch ausdrücklich sagen: Wir
    werden diese Ziele nicht erreichen, wenn wir nicht bereit
    sind, mit der Privatwirtschaft, mit großen Stiftungen und
    mit internationalen Investoren dafür Sorge zu tragen,
    dass wir in den unterentwickelten Ländern Wertschöp-
    fungsketten aufbauen, damit wir vom Kleinbauern bis
    hin zum Supermarkt eine Finanzierungskette erhalten,
    damit die Landwirte vor Ort Einkommen erzielen und
    die Ernte nicht zu einem großen Prozentsatz verkommt.
    Das ist eine weitere Aufgabe, die wir angehen müssen.
    Insoweit unterscheiden wir uns im Moment noch sehr
    von der Opposition.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Nicht nur darin!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie
    mich noch zwei Beispiele an das Ende meiner Ausfüh-
    rung stellen, weil ich sie für sehr erfolgreich halte.

    Das eine sind die Projekte der Afrikanischen Ent-
    wicklungsbank, die inzwischen sehr konkret geworden
    sind und die auch vor Ort fokussiert sind. Ich will nur ein
    einzelnes Projekt herausnehmen: das sogenannte CAIIP-
    III-Projekt. Hierbei geht es besonders um die Verbesse-
    rung der Infrastruktur und darum, in ländlichen Gebieten
    Marktplätze aufzubauen, damit die Produkte vor Ort ver-
    kauft werden können.

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    (C (D Das zweite Beispiel ist die Initiative AGRA, unter em Vorsitz von Kofi Annan und in Zusammenarbeit mit er Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die sich mit dem eeds Program der Züchtung verbesserten Saatgutes verchrieben hat. Mit unserem Antrag wollen wir die ländliche Enticklung wieder zu einem Schwerpunkt globaler Zuunftsvorsorge machen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn ie diese Politik mit Ihrer Arbeit in diesem Hause untertützen würden. Herzlichen Dank. Vielen Dank, Kollege Helmut Heiderich. – Jetzt für ie Fraktion Die Linke unser Kollege Niema Movassat. itte schön, Kollege Movassat. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit Essen pielt man nicht – das weiß jedes Kind. Und doch hat gede die Spekulation mit Nahrungsmitteln in den letzten ahren enorme Ausmaße erreicht. 2003 betrug das Voluen von Fonds, die im Agrarbereich investierten, gerade inmal 13 Milliarden Dollar. 2008 betrug es schon 18 Milliarden Dollar, Tendenz weiter steigend. Nach em Platzen der US-Immobilienblase suchten sich edgefonds und Banken eine neue Spielwiese. Sie finen an, mit Nahrungsmitteln zu zocken. Sie treiben dait die Preise künstlich hoch. Für die Banken und edgefonds bedeutet das bis heute klingelnde Kassen, r Millionen von Menschen auf der Welt Hunger und od. Deshalb sagen wir als Linke in unserem Antrag, ass Nahrungsmittelspekulationen endlich unterbunden erden müssen. Oft wird behauptet, es gebe zu wenig Nahrungsmittel, m die 7 Milliarden Menschen auf der Welt zu ernähren. as ist schlichtweg gelogen. Die Wahrheit ist: Nahrung ird ausreichend produziert. Viele Hungernde können ich die Lebensmittel schlichtweg nicht mehr leisten; enn die Zockerei mit Nahrungsmitteln hat erheblich azu beigetragen, dass die Preise für Getreide, Mais oder eis seit 2007 zwischen 100 Prozent und 300 Prozent estiegen sind. Die Menschen in den ärmsten Ländern ie Bangladesch oder Burkina Faso geben 80 Prozent res Einkommens für Nahrungsmittel aus. Für sie be euten hohe Preise einen täglichen Kampf ums Überleen. Wenn wir also nicht weiter zulassen wollen, dass ie bisher alle sechs Sekunden ein Kind an Hunger tirbt, dann müssen wir Nahrungsspekulationen mit aller raft bekämpfen. (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Dr. Sascha Raabe [SPD] und Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)