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    Plenarprotokoll 17/156 Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18715 A 18731 B Inhaltsverzeichnis Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Helmut Heiderich, Sibylle Pfeiffer, Dr. Christian Ruck und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Christiane Ratjen-Damerau, Harald Leibrecht, Helga Daub, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ländliche Entwick- 18715 B 18715 D 18717 B 18717 D 18718 D 18719 C 18720 B 18732 C 18733 D Deutscher B Stenografisch 156. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 23: Unterrichtung durch die Bundesregierung: For- schungsagenda der Bundesregierung für den demografischen Wandel – Das Alter hat Zukunft (Drucksache 17/8103) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . N (D M M D J H D G P 18707 A 18707 B 18709 A 18710 D 18711 D 18713 B 18713 D Jan Korte, Ulla Jelpke, Wolfgang Nešković, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alle BND-Akten zum Thema undestag er Bericht ung 7. Januar 2012 t : S-Vergangenheit offenlegen rucksachen 17/1556, 17/4468) . . . . . . . . . . anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . atrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ 18721 C 18721 D 18723 A 18724 C 18725 C 18726 D 18728 B 18729 A 18730 A 18730 D lung und Ernährungssicherheit welt- weit verbessern (Drucksachen 17/7185, 17/8430) . . . . . . . 18734 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Tack, Dr. Wilhelm Priesmeier, Lothar Binding (Heidelberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Spekulation mit agrarischen Rohstoffen verhindern – zu dem Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Sahra Wagenknecht, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Lisa Paus, Dr. Thomas 18745 C 18746 C 18748 A 18749 A 18750 B und der Fraktion DIE LINKE: Hunger bekämpfen – Spekulation mit Nah- rungsmitteln beenden – zu dem Antrag der Abgeordneten Thilo Hoppe, Dr. Gerhard Schick, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Essen spielt man nicht – Spekulation mit Agrarroh- stoffen eindämmen (Drucksachen 17/3413, 17/4533, 17/5934, 17/7414) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen), Doris Barnett, Sören Bartol, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kul- tur für alle – Für einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation (Drucksache 17/8485) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . G o G B (D L O D O N D N A L A Z A st g D A A 18734 D 18735 B 18736 A 18737 C 18739 C 18740 C 18741 C 18742 D 18743 A 18744 B ambke, Britta Haßelmann, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Dienstwagenprivileg abbauen und esteuerung CO2-effizient ausrichten rucksache 17/8462) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . r. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . icolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Dienstwagenprivileg abbauen und Be- euerung CO2-effizient ausrichten (Zusatzta- esordnungspunkt 3) r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18751 A 18751 B 18752 B 18754 A 18754 C 18754 D 18755 D 18756 D 18757 A 18758 B 18759 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18707 (A) ) )(B) 156. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 10.3
  • folderAnlagen
    Anlage 2 ) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18757 (A) ) )(B) Anlagen Kossendey, Thomas CDU/CSU 27.01.2012 Steinbach, Erika CDU/CSU 27.01.2012 DIE GRÜNEN Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 27.01.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 27.01.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 27.01.2012 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 27.01.2012 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.01.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 27.01.2012 Buchholz, Christine DIE LINKE 27.01.2012 Crone, Petra SPD 27.01.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.01.2012 Dreibus, Werner DIE LINKE 27.01.2012 Ehrmann, Siegmund SPD 27.01.2012 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 27.01.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 27.01.2012 Freitag, Dagmar SPD 27.01.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 27.01.2012 Gerdes, Michael SPD 27.01.2012 Glos, Michael CDU/CSU 27.01.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 27.01.2012 Hänsel, Heike DIE LINKE 27.01.2012 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 27.01.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 27.01.2012 Hübinger, Anette CDU/CSU 27.01.2012* Kipping, Katja DIE LINKE 27.01.2012 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ 27.01.2012 K L L L L L M M M M N N N Ö P P P R R S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten rumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 ämmel, Andreas G. CDU/CSU 27.01.2012 anfermann, Heinz FDP 27.01.2012 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 27.01.2012 ühmann, Kirsten SPD 27.01.2012 uksic, Oliver FDP 27.01.2012 aisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 aurer, Ulrich DIE LINKE 27.01.2012 ißfelder, Philipp CDU/CSU 27.01.2012 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 ešković, Wolfgang DIE LINKE 27.01.2012 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 27.01.2012 ink, Manfred SPD 27.01.2012 zoğuz, Aydan SPD 27.01.2012 iltz, Gisela FDP 27.01.2012 oland, Christoph CDU/CSU 27.01.2012 oß, Joachim SPD 27.01.2012 oth (Esslingen), Karin SPD 27.01.2012* upprecht (Tuchen- bach), Marlene SPD 27.01.2012* chäfer (Köln), Paul DIE LINKE 27.01.2012 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 18758 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 (A) ) )(B) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Dienstwagenprivileg abbauen und Besteuerung CO2-effizient aus- richten (Zusatztagesordnungspunkt 3) Dr. Barbara Höll (DIE LINKE): Das Thema Dienst- wagenbesteuerung gehört angepackt, sofort, aus ökolo- gischen sowie steuerlichen Gründen. Daher begrüßen wir den Antrag der Grünen ausdrücklich; ein Antrag von uns folgt demnächst. Bereits im Mai 2011 bestätigte ein Gutachten des BMU die Umweltschädlichkeit des Dienstwagenprivilegs. Es wird also Zeit, dass Sie aktiv werden. Im Koalitionsvertrag steht es ja. Wie sieht denn Ihr Zeitplan aus, so denn Sie einen haben? Apropo, Zeit- plan: Diesen hätten wir auch gern zum Thema Schweizer Steuerabkommen sowie zur Mehrwertsteuerreform. Denn Sie wissen ja: Es sind nur noch 18 Monate bis zur Bundestagswahl. Was ist das Dienstwagenprivileg, und wie wirkt es? Es ist eine einfache Regelung im Steuerrecht, die aber massive ökologische wie fiskalische Auswirkungen hat. Stellt ein Unternehmen einem seiner Beschäftigten einen Dienstwagen zur Verfügung, den er dann meist auch pri- vat nutzen kann, dann muss er diesen geldwerten Vorteil nur zu 1 Prozent des Bruttolistenpreises pro Monat ver- steuern. Damit sind sämtliche Kosten wie Wartung, Pflege, Versicherung, oft sogar Sprit abgedeckt. Somit können Arbeitnehmer oft Wagen der gehobenen Mittel- sowie Oberklasse nutzen, die sie sich sonst nicht an- schaffen würden. Unternehmen profitierten sogar mehrfach von dieser steuerlichen Regelung: Erstens wird die Bereitstellung des Wagens durch das Unternehmen oft als Lohnbe- standteil gesehen. Zweitens spart das Unternehmen mit dieser Praxis im Vergleich zu Lohnerhöhungen zum Bei- s fü p k 6 fu d h lo z b s u d d 7 s je te Z 1 P la S u F A A d k D M S re la F s A te d m S g fe S b 8 n e n Storjohann, Gero CDU/CSU 27.01.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 27.01.2012 Veit, Rüdiger SPD 27.01.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.01.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 27.01.2012* Dr. Westerwelle, Guido FDP 27.01.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D piel Sozialbeiträge. Und drittens zahlt das Unternehmen r die Aufwendungen für das Fahrzeug nur die Netto- reise, also ohne Mehrwertsteuer. Am meisten jedoch profitieren Selbstständige. Sie önnen mit der geltenden steuerlichen Regelung bis zu 0 Prozent der Kosten im Vergleich zur Privatanschaf- ng und -nutzung sparen. Im Klartext heißt das: Wür- en Arbeitnehmer sich ihren Dienstwagen privat kaufen, ätten sie bis zu 60 Prozent höhere Kosten. Durch die Progression im Einkommensteuerrecht hnt es sich für Selbstständige, eher hochpreisige Fahr- euge zu nutzen, das heißt diese steuerliche Regelung efördert letztendlich den weiterhin ungebremsten Ab- atz hochpreisiger Fahrzeuge mit hohem Spritverbrauch nd CO2-Ausstoß. Und dann ist es ja auch kein Zufall, ass der Durchschnittsverbrauch sowie der CO2-Ausstoß er Mietwagenflotte sehr hoch sind. Im Jahr 2008 hatten 7 Prozent der zugelassenen Dienstwagen einen durch- chnittlichen Emissionswert von über 200 Gramm CO2 Kilometer. Dabei gibt es genügend auch gut ausgestat- te Autos mit CO2-Werten, die deutlich darunter liegen. um Beispiel Audi A3 1,6 TDI mit einem CO2-Wert von 14 Gramm je Kilometer. Hier verschenken Sie derzeit nicht nur ein riesiges otenzial an CO2- und Kraftstoffeinsparung, nein, Sie ssen diese Umweltverschmutzung auch noch durch die teuerzahlerinnen und Steuerzahler finanzieren. Das ist mweltpolitisch unverantwortlich und ein fiskalisches iasko und letztendlich hauptsächlich im Interesse der utomobilindustrie, welche weiter große, spritfressende utos absetzen will, statt ihre ganze Innovationskraft auf en Bereich spritsparende und CO2-arme Fahrzeuge zu onzentrieren. Oder halten Sie es für vernünftig, dass ienstlimousinen der Luxusklasse wie Maybach oder ercedes S-65 AMG L oder VW Phaeton V8 von den teuerzahlerinnen und Steuerzahlern finanziert werden? Die Mietwagen gehen übrigens nach oft wenigen Jah- n auf den Gebrauchtwagenmarkt und verhindern somit ngfristig eine flächendeckende Umstellung auf eine ahrzeugflotte mit geringem CO2-Ausstoß sowie Kraft- toffverbrauch – na dann, herzlichen Glückwunsch, tmosphäre. Hier ist also dringend Änderungsbedarf: Deshalb un- rstützen wir die Intention des grünen Antrages aus- rücklich. Die jetzige steuerliche Anreizstruktur im Steuerrecht uss derart geändert werden, dass Unternehmen wie elbstständige animiert werden, Fahrzeuge mit gerin- em CO2-Ausstoß sowie wenig Spritverbauch zu kau- n. Das wäre im Interesse der Umwelt und auch der teuerzahlerinnen und Steuerzahler. Der Antrag der Grünen geht ja sehr weit; dennoch leiben einige Fragen offen: Ist ein Zielwert von 0 Gramm je Kilometer bis 2016 realistisch? Was ist mit nicht gewinnorientierten Firmenwagen- utzern, zum Beispiel im Pflegebereich, die sich eine ntsprechende Modernisierung ihrer Fahrzeugflotte icht leisten können? Hier halten wir eine soziale Puffe- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18759 (A) (C) )(B) rungskomponente für notwendig, zum Beispiel eine Dif- ferenzierung des monatlich zu versteuernden Satzes. Je schneller die Autoindustrie gesetzlich gezwungen wird, auf verbrauchsarme Pkw umzustellen, desto größer wird auch ihr zukünftiger Marktanteil sein; denn das Öl, damit der Sprit, wird teurer werden; das ist die zwingend logische Konsequenz der Endlichkeit. Das wäre dann nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die deut- sche Wirtschaft. Drucksache 17/7091 Nr. A.6 Ratsdokument 13635/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2011)0376 Drucksache 17/7423 Nr. A.26 Ratsdokument 14676/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.9 Ratsdokument 15587/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.12 Ratsdokument 15577/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.13 Ratsdokument 15813/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.14 Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Ge- schäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nach- stehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Wahlkreiskommission für die 17. Wahl- periode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 des Bun- deswahlgesetzes – Drucksachen 17/4642, 17/4917 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.2 EuB-BReg 193/2011 Finanzausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.19 Ratsdokument 17044/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/7549 Nr. A.3 Ratsdokument 14879/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.8 Ratsdokument 15930/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.9 Ratsdokument 16066/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.10 Ratsdokument 16081/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/6407 Nr. A.15 Ratsdokument 10052/11 (D Ratsdokument 16006/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.15 Ratsdokument 16316/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.16 Ratsdokument 16627/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.5 Ratsdokument 16318/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.6 Ratsdokument 16499/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.7 Ratsdokument 16606/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.8 Ratsdokument 16726/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.9 Ratsdokument 16764/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.26 Ratsdokument 16175/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.27 Ratsdokument 16800/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.28 Ratsdokument 16803/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.29 Ratsdokument 17466/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.26 Ratsdokument 17489/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.33 Ratsdokument 18555/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8082 Nr. A.11 Ratsdokument 16628/11 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/3608 Nr. A.32 Ratsdokument 13726/10 Drucksache 17/5123 Nr. A.17 Ratsdokument 6264/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.15 Ratsdokument 9365/11 Drucksache 17/6176 Nr. A.17 EP P7_TA-PROV(2011)0231 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.19 Ratsdokument 16210/11 156. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23Forschungsagenda für den demografischen Wandel TOP 24BND-Akten zur NS-Vergangenheit TOP 25Weltweite Ernährungssicherheit TOP 26Barrierefreier Zugang zu Kultur ZP 3Steuerliche Behandlung von Dienstwagen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christiane Ratjen-Damerau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Bundestagsvizepräsident! Meine

    sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Partei! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen!


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Liebe Partei“?)


    – Ich sammle mich.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Von wo kommen Sie? – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja bei Ihrem Minister auch so!)


    Also: Liebe Kolleginnen und Kollegen! Iss deinen
    Teller leer und denk an die hungernden Kinder in Afrika:
    Ich denke, viele von uns werden sich an diese Worte ih-
    rer Eltern aus der Kindheit erinnern. Doch wie die hun-
    gernden Kinder auf dem afrikanischen Kontinent und die
    nicht leer essen wollenden Kinder in unserer Welt zu-
    sammenhängen, haben uns unsere Eltern nicht erklärt.
    Meist gab es auf Nachfrage eine Begründung, die eher
    emotional als sachlich war. Und doch gibt es einen Zu-
    sammenhang; denn laut Statistik ist noch genug Nahrung
    für alle da.

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    (C (D Warum hungern dann aber 925 Millionen Menschen uf dieser Welt? Eine der Erklärungen ist, dass zu viele ahrungsmittel verschwendet werden. In der westlichen elt werden tonnenweise Lebensmittel weggeworfen. ie Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen, ie FAO, hat errechnet, dass nur 60 Prozent der erzeugn Nahrungsmittel tatsächlich von der Weltbevölkerung egessen werden. Bei einigen Produkten ist die Berechung der FAO besonders erschreckend. So werden nur 2 Prozent der erzeugten Kartoffeln tatsächlich verpeist. Über zwei Drittel der Ernte geht verloren. In den Entwicklungsländern verdirbt die Ernte oftals, bevor sie geerntet oder verkauft werden kann. ichtig sind daher der Aufbau und die Erweiterung der frastruktur und der genossenschaftlichen Strukturen in iesen Ländern. Gleichzeitig müssen die Ausund Weirbildung lokaler Kleinbauern sowie die praxisbezoene und speziell auf Entwicklungsländer zugeschnitne Agrarforschung intensiviert werden. Wir müssen afür Sorge tragen, dass Nahrungsmittel in der westlihen Welt durch Zuschüsse nicht so billig werden, dass ie leichtfertig verschwendet werden. Alle handelsvererrenden Subventionen in der westlichen Welt müssen aher abgebaut werden. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Schlüssel zur Entwicklung in jedem Land ist die
    ute Regierungsführung. Die Entwicklungsländer müs-
    en die Verantwortung für die Entwicklung ihrer Länder
    elbst in die Hand nehmen. Sie müssen ihre staatlichen
    trukturen reformieren, sodass Wachstum, Gerechtig-
    eit, gerade auch der Zugang zu Land und Wasser und
    er nachhaltige Umgang mit Ressourcen gesichert wer-
    en. Wir werden sie dabei unterstützen.

    Ein weiteres wichtiges Thema sind die Spekulationen
    it Agrarrohstoffen an Warenterminbörsen. Spekulatio-

    en sind für eine vernünftige Preisbildung wichtig. Da-
    er müssen wir die Anträge der Opposition ablehnen.
    llerdings darf der Hunger in der Welt nicht durch Spe-
    ulationen verschärft werden. Wir benötigen hier mehr
    ransparenz, beispielsweise durch eine Verbesserung
    nd Offenlegung der Datenlage auf den Märkten für
    grarderivate.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Die Bundesregierung hat mit ihrer Politik in den ver-
    angenen zwei Jahren dafür gesorgt, dass der ländliche
    aum und seine Entwicklung in den Mittelpunkt der Ar-
    uts- und Hungerbekämpfung gerückt sind. Damit ist

    in Anfang gemacht. Die in meiner Rede genannten
    unkte aus unserem Antrag sind weitere Schritte zur Be-
    ämpfung des Hungers weltweit.

    Auch wenn wir alle heute Abend unseren Teller leer
    ssen, werden gegenwärtig Kinder in Somalia nicht ge-
    ug zu essen haben. Aber das Verhalten jedes Einzelnen
    at durchaus Auswirkungen, und langfristig werden wir
    ie Weltbevölkerung nur ernähren können, wenn erstens
    lle Regierungen ihre Verantwortung übernehmen, zwei-
    ns die Agrarproduktion gesteigert wird und drittens
    essourcen geschont werden.

    Herzlichen Dank.





    Dr. Christiane Ratjen-Damerau


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Kollegin. – Nächster Redner ist

unser Kollege Dr. Sascha Raabe für die Fraktion der So-
zialdemokraten. Bitte schön, Herr Kollege.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sascha Raabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen!


    (Harald Leibrecht [FDP]: Genossen?)


    Ich freue mich, dass wir heute noch einmal über das
    wichtige Thema ländliche Entwicklung im Plenum de-
    battieren können, weil die weltweite Bekämpfung von
    Hunger und Armut ohne einen großen Fortschritt im
    ländlichen Raum nicht möglich ist. Wir wissen: Drei
    Viertel der ärmsten Menschen leben im ländlichen
    Raum. Wenn wir das Millenniumsziel, bis 2015 die Zahl
    der Hungernden zu halbieren, erreichen wollen – damit
    sieht es leider nicht sehr gut aus –, dann müssen wir vor
    allem für die Menschen im ländlichen Raum etwas tun.
    Deswegen ist es gut, dass wir uns darüber gemeinsam
    Gedanken machen.

    Aber wir haben in der letzten Legislatur in der Gro-
    ßen Koalition bereits einen Antrag vorgelegt, der sehr
    viel umfassender war als das, was Sie heute präsentieren.
    Deswegen werden wir Ihren Antrag ablehnen – nicht,
    weil wir der Auffassung wären, dass das Thema nicht
    wichtig ist.

    Sie schreiben zu Recht in Ihrem Antrag – lieber Kol-
    lege Christian Ruck, du wirst dich erinnern, das hatten
    wir auch in unserem umfassenden gemeinsamen Antrag
    schon kritisch festgestellt –, dass in den letzten Jahren
    vonseiten der Geber, aber auch von den Entwicklungs-
    ländern selbst die Investitionen in die Landwirtschaft
    sehr stark zurückgefahren worden sind. Allerdings muss
    man ehrlicherweise dazusagen, warum das passiert ist.
    Das hat sehr viel damit zu tun, dass über Jahre durch
    Überschüsse im landwirtschaftlichen Bereich ein soge-
    nanntes Exportdumping stattgefunden hat. Man hat näm-
    lich die Überschüsse aus den USA, aus Deutschland und
    aus anderen Ländern in Europa in die Länder Afrikas ex-
    portiert und damit die lokalen Märkte zerstört. Ein
    Bauer, der Milchviehwirtschaft betrieben hat, konnte
    also seine Milch, die er vielleicht mit zwei oder drei Kü-
    hen lokal produziert hat, auf dem Markt nicht verkaufen,
    weil dort Milchpulver aus Europa, das mit Wasser ver-
    mischt wurde, billiger angeboten wurde. Das ist ein ganz
    irrsinniges System: Auf der einen Seite machen wir Ent-
    wicklungszusammenarbeit. Auf der anderen Seite geben
    wir Steuergelder für Subventionen in der Landwirtschaft
    aus und reißen mit diesem Agrardumping das ein, was
    wir mit der Entwicklungszusammenarbeit aufbauen.


    (Beifall bei der SPD)


    Deswegen hätte es keinen Sinn gemacht, wenn die
    vorherige Bundesregierung weiter jahrelang Milchvieh-
    wirtschaft unterstützt und andere Investitionen in die

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    (C (D andwirtschaft der Entwicklungsländer großflächig getigt hätte; denn wir haben erleben müssen, wie viele leinbauern und Farmen dort kaputtgegangen sind. Die eber hätten insgesamt etwas früher umschwenken könen; das ist unbestritten. Aber jetzt besteht wieder eine chte Chance, dort zu investieren, weil die Preise für grarprodukte in den Entwicklungsländern und weltweit estiegen sind. Das ist auf der einen Seite ein Problem, erade für die städtische Bevölkerung in den Entwickngsländern; auch das darf man nicht unter den Teppich ehren. Aber es ist natürlich eine Chance für all die leinbauern und Bauern, die in den Entwicklungslänern produzieren. Jetzt haben sie wieder eine reelle öglichkeit, ihre Produkte zu guten Preisen zu verkaun. Deswegen ist es sinnvoll, jetzt mehr Geld zu inveseren. Aber wir müssen auch über die Kohärenz reden. In er Vergangenheit hat die Kohärenz, also Stimmigkeit tatt eines Widerspruchs zwischen den verschiedenen olitikbereichen, zwischen dem Landwirtschaftsund andelsbereich und der Entwicklungszusammenarbeit icht gestimmt. Ich möchte hier kritisch anmerken: uch jetzt stimmt sie noch nicht. Die Europäische Union ird gemäß ihren Vorstellungen für die Jahre 2014 bis 020 435 Milliarden Euro in den Agrarsektor pumpen. avon entfallen nur 150 Millionen Euro auf Agrar xportsubventionen. Wenn Sie sich in Ihrem Antrag vor llem auf die Agrarexportsubventionen konzentrieren das macht auch die Landwirtschaftsministerin –, dann t das zu kurz gesprungen. Das sind nur 0,03 Prozent er gesamten Gelder. Natürlich verzerren auch die internen Stützungen die edingungen. Deswegen reden Sie einmal mit Ihrer andwirtschaftsministerin; denn sie versucht gerade, die ültigkeit der Zuckermarktordnung zu verlängern, die 015 auslaufen soll. Sie reißt mit ihrem Lobbyismus für re Klientel von der CSU in Bayern vieles von dem ein, as wir aufbauen. Natürlich braucht man für diese Maßnahmen Geld. ir brauchen Geld, um Beratungen für Landreformen urchzuführen. Wir müssen des Problems des Land rabbings Herr werden – auch dieses Thema kommt bei nen zu kurz –: Investoren kaufen riesige Ländereien uf, lassen aber die Erträge nicht der lokalen Bevölkeng zugutekommen, sondern exportieren sie. Notwen ig sind Maßnahmen gegen Nahrungsmittelspekulatioen. Wer mit dem Hunger in der Welt spekuliert, stellt ich abseits der Menschlichkeit. Dem sollten wir alle geeinsam die Rote Karte zeigen, meine sehr verehrten amen und Herren. Ländliche Entwicklung ist aber ein Thema, das sehr iele Aspekte umfasst. Dazu gehört auch die Bevölkengsentwicklung. Ich war vor wenigen Wochen in Äthio ien und habe dort sehen müssen, dass selbst in den grüen und fruchtbarsten Landesteilen Äthiopiens, in denen eine Dürre herrscht, durch eine immer größer werdende evölkerungszahl die Flächen, die pro Familie bewirt Dr. Sascha Raabe )


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)





    (A) )

    schaftet werden können, immer kleiner werden. Es gibt
    den sogenannten grünen Hunger: Alles sieht grün aus,
    aber die nächste Ernte folgt erst in einigen Monaten, und
    die Menschen leiden Hunger. Auch darauf brauchen wir
    Antworten.

    Eine Antwort, die wir als Sozialdemokraten geben, ist
    in Ihrem Antrag nicht enthalten: der Aufbau sozialer Si-
    cherungssysteme. Wir haben mit unserer Arbeitsgruppe
    – die Kollegin Karin Roth hatte das vorbereitet – erst vor
    kurzem einen sehr umfassenden Antrag zum Aufbau so-
    zialer Sicherungssysteme eingebracht. Es ist sehr wich-
    tig, dass wir auch Menschen in der Landwirtschaft, die
    kein Einkommen haben, beraten und auch Staaten bera-
    ten, wie sie Familien Hilfe geben können. In Brasilien
    läuft das sehr gut mit dem Null-Hunger-Programm. An-
    dere Länder machen das auch. Zum Teil ist die Hilfe an
    den Schulbesuch der Kinder gekoppelt: Einen Teil des
    Geldes gibt es nur dann, wenn die Kinder zur Schule ge-
    hen. So etwas brauchen wir.

    Wenn wir die vielfältigen Maßnahmen von der Bil-
    dung bis zur Gesundheit umsetzen wollen – dazu stehen
    auch viele richtige Punkte im Antrag –, dann brauchen
    wir Geld. Sie schreiben in Ihrem Antrag stolz, dass die
    Bundesrepublik Deutschland viel Geld für diesen Sektor
    ausgibt. Dagegen habe ich keine Einwände. Vorausset-
    zung dafür ist aber, dass die Mittel für den Gesamttopf
    erhöht werden. Wenn Sie in diesem Jahr nur mit ganz
    kümmerlichen Beträgen die Entwicklungsausgaben stei-
    gern und nur einen Bruchteil der von uns im Parlament
    gemeinsam vereinbarten 1,2 Milliarden Euro zur Verfü-
    gung stellen, dann nehmen Sie das Geld in den ebenfalls
    wichtigen Bereichen Gesundheit und Bildung weg.

    Deswegen reicht es nicht, wenn Sie mehr Geld für die
    Landwirtschaft ausgeben wollen. Wir brauchen einen
    Minister, der auch einmal leidenschaftlich für mehr Geld
    in seinem Haushalt kämpft, statt nur darum zu kämpfen,
    mehr Parteifreunde in seinem Ministerium unterzubrin-
    gen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Heinz-Peter Haustein [FDP]: So ein dummes Gewäsch! Schäm dich eins!)


    Wir haben einen Minister, der sogar die Finanztransak-
    tionsteuer, ein Instrument, das aus der Entwicklungspoli-
    tik stammt, das die Zivilgesellschaft seit Jahren gefordert
    hat und das jetzt zum Greifen nahe ist, im Kabinett ab-
    lehnt, obwohl wir dieses Geld dringend für die Armuts-
    bekämpfung brauchen. Das ist schäbig, Herr Minister
    Niebel.


    (Heinz-Peter Haustein [FDP]: Das ist einfach falsch, was du erzählst!)


    – Das ist nicht falsch. Selbst im Kabinett gibt es damit
    ein Problem. Frau Merkel kennt das Problem mit ihrem
    Minister wahrscheinlich besser als ich.

    Deswegen macht es keinen Sinn, wenn Sie einen
    schönen Antrag schreiben und hier schöne Worte finden.
    Wenn Ihnen das Thema wichtig wäre, dann wäre auch zu
    überlegen gewesen, im Ministerium dafür eine eigene

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    (C (D bteilung zu schaffen. Statt einer Abteilung für Ernähngssicherung und ländliche Entwicklung wird aber ine Abteilung für Planung und Kommunikation gechaffen. Wie gesagt, Ihr Minister ist stärker mit anderen ingen beschäftigt als mit der Landwirtschaft, nämlich it der Vetternwirtschaft. Deswegen werden wir Ihren ntrag ablehnen. Danke. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)