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    Plenarprotokoll 17/156 Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18715 A 18731 B Inhaltsverzeichnis Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Helmut Heiderich, Sibylle Pfeiffer, Dr. Christian Ruck und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Christiane Ratjen-Damerau, Harald Leibrecht, Helga Daub, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ländliche Entwick- 18715 B 18715 D 18717 B 18717 D 18718 D 18719 C 18720 B 18732 C 18733 D Deutscher B Stenografisch 156. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 23: Unterrichtung durch die Bundesregierung: For- schungsagenda der Bundesregierung für den demografischen Wandel – Das Alter hat Zukunft (Drucksache 17/8103) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . N (D M M D J H D G P 18707 A 18707 B 18709 A 18710 D 18711 D 18713 B 18713 D Jan Korte, Ulla Jelpke, Wolfgang Nešković, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alle BND-Akten zum Thema undestag er Bericht ung 7. Januar 2012 t : S-Vergangenheit offenlegen rucksachen 17/1556, 17/4468) . . . . . . . . . . anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . atrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ 18721 C 18721 D 18723 A 18724 C 18725 C 18726 D 18728 B 18729 A 18730 A 18730 D lung und Ernährungssicherheit welt- weit verbessern (Drucksachen 17/7185, 17/8430) . . . . . . . 18734 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Tack, Dr. Wilhelm Priesmeier, Lothar Binding (Heidelberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Spekulation mit agrarischen Rohstoffen verhindern – zu dem Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Sahra Wagenknecht, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Lisa Paus, Dr. Thomas 18745 C 18746 C 18748 A 18749 A 18750 B und der Fraktion DIE LINKE: Hunger bekämpfen – Spekulation mit Nah- rungsmitteln beenden – zu dem Antrag der Abgeordneten Thilo Hoppe, Dr. Gerhard Schick, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Essen spielt man nicht – Spekulation mit Agrarroh- stoffen eindämmen (Drucksachen 17/3413, 17/4533, 17/5934, 17/7414) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen), Doris Barnett, Sören Bartol, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kul- tur für alle – Für einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation (Drucksache 17/8485) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . G o G B (D L O D O N D N A L A Z A st g D A A 18734 D 18735 B 18736 A 18737 C 18739 C 18740 C 18741 C 18742 D 18743 A 18744 B ambke, Britta Haßelmann, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Dienstwagenprivileg abbauen und esteuerung CO2-effizient ausrichten rucksache 17/8462) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . r. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . icolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Dienstwagenprivileg abbauen und Be- euerung CO2-effizient ausrichten (Zusatzta- esordnungspunkt 3) r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18751 A 18751 B 18752 B 18754 A 18754 C 18754 D 18755 D 18756 D 18757 A 18758 B 18759 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18707 (A) ) )(B) 156. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 10.3
  • folderAnlagen
    Anlage 2 ) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18757 (A) ) )(B) Anlagen Kossendey, Thomas CDU/CSU 27.01.2012 Steinbach, Erika CDU/CSU 27.01.2012 DIE GRÜNEN Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 27.01.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 27.01.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 27.01.2012 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 27.01.2012 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.01.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 27.01.2012 Buchholz, Christine DIE LINKE 27.01.2012 Crone, Petra SPD 27.01.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.01.2012 Dreibus, Werner DIE LINKE 27.01.2012 Ehrmann, Siegmund SPD 27.01.2012 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 27.01.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 27.01.2012 Freitag, Dagmar SPD 27.01.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 27.01.2012 Gerdes, Michael SPD 27.01.2012 Glos, Michael CDU/CSU 27.01.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 27.01.2012 Hänsel, Heike DIE LINKE 27.01.2012 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 27.01.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 27.01.2012 Hübinger, Anette CDU/CSU 27.01.2012* Kipping, Katja DIE LINKE 27.01.2012 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ 27.01.2012 K L L L L L M M M M N N N Ö P P P R R S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten rumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 ämmel, Andreas G. CDU/CSU 27.01.2012 anfermann, Heinz FDP 27.01.2012 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 27.01.2012 ühmann, Kirsten SPD 27.01.2012 uksic, Oliver FDP 27.01.2012 aisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 aurer, Ulrich DIE LINKE 27.01.2012 ißfelder, Philipp CDU/CSU 27.01.2012 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 ešković, Wolfgang DIE LINKE 27.01.2012 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 27.01.2012 ink, Manfred SPD 27.01.2012 zoğuz, Aydan SPD 27.01.2012 iltz, Gisela FDP 27.01.2012 oland, Christoph CDU/CSU 27.01.2012 oß, Joachim SPD 27.01.2012 oth (Esslingen), Karin SPD 27.01.2012* upprecht (Tuchen- bach), Marlene SPD 27.01.2012* chäfer (Köln), Paul DIE LINKE 27.01.2012 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 18758 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 (A) ) )(B) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Dienstwagenprivileg abbauen und Besteuerung CO2-effizient aus- richten (Zusatztagesordnungspunkt 3) Dr. Barbara Höll (DIE LINKE): Das Thema Dienst- wagenbesteuerung gehört angepackt, sofort, aus ökolo- gischen sowie steuerlichen Gründen. Daher begrüßen wir den Antrag der Grünen ausdrücklich; ein Antrag von uns folgt demnächst. Bereits im Mai 2011 bestätigte ein Gutachten des BMU die Umweltschädlichkeit des Dienstwagenprivilegs. Es wird also Zeit, dass Sie aktiv werden. Im Koalitionsvertrag steht es ja. Wie sieht denn Ihr Zeitplan aus, so denn Sie einen haben? Apropo, Zeit- plan: Diesen hätten wir auch gern zum Thema Schweizer Steuerabkommen sowie zur Mehrwertsteuerreform. Denn Sie wissen ja: Es sind nur noch 18 Monate bis zur Bundestagswahl. Was ist das Dienstwagenprivileg, und wie wirkt es? Es ist eine einfache Regelung im Steuerrecht, die aber massive ökologische wie fiskalische Auswirkungen hat. Stellt ein Unternehmen einem seiner Beschäftigten einen Dienstwagen zur Verfügung, den er dann meist auch pri- vat nutzen kann, dann muss er diesen geldwerten Vorteil nur zu 1 Prozent des Bruttolistenpreises pro Monat ver- steuern. Damit sind sämtliche Kosten wie Wartung, Pflege, Versicherung, oft sogar Sprit abgedeckt. Somit können Arbeitnehmer oft Wagen der gehobenen Mittel- sowie Oberklasse nutzen, die sie sich sonst nicht an- schaffen würden. Unternehmen profitierten sogar mehrfach von dieser steuerlichen Regelung: Erstens wird die Bereitstellung des Wagens durch das Unternehmen oft als Lohnbe- standteil gesehen. Zweitens spart das Unternehmen mit dieser Praxis im Vergleich zu Lohnerhöhungen zum Bei- s fü p k 6 fu d h lo z b s u d d 7 s je te Z 1 P la S u F A A d k D M S re la F s A te d m S g fe S b 8 n e n Storjohann, Gero CDU/CSU 27.01.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 27.01.2012 Veit, Rüdiger SPD 27.01.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.01.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 27.01.2012* Dr. Westerwelle, Guido FDP 27.01.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D piel Sozialbeiträge. Und drittens zahlt das Unternehmen r die Aufwendungen für das Fahrzeug nur die Netto- reise, also ohne Mehrwertsteuer. Am meisten jedoch profitieren Selbstständige. Sie önnen mit der geltenden steuerlichen Regelung bis zu 0 Prozent der Kosten im Vergleich zur Privatanschaf- ng und -nutzung sparen. Im Klartext heißt das: Wür- en Arbeitnehmer sich ihren Dienstwagen privat kaufen, ätten sie bis zu 60 Prozent höhere Kosten. Durch die Progression im Einkommensteuerrecht hnt es sich für Selbstständige, eher hochpreisige Fahr- euge zu nutzen, das heißt diese steuerliche Regelung efördert letztendlich den weiterhin ungebremsten Ab- atz hochpreisiger Fahrzeuge mit hohem Spritverbrauch nd CO2-Ausstoß. Und dann ist es ja auch kein Zufall, ass der Durchschnittsverbrauch sowie der CO2-Ausstoß er Mietwagenflotte sehr hoch sind. Im Jahr 2008 hatten 7 Prozent der zugelassenen Dienstwagen einen durch- chnittlichen Emissionswert von über 200 Gramm CO2 Kilometer. Dabei gibt es genügend auch gut ausgestat- te Autos mit CO2-Werten, die deutlich darunter liegen. um Beispiel Audi A3 1,6 TDI mit einem CO2-Wert von 14 Gramm je Kilometer. Hier verschenken Sie derzeit nicht nur ein riesiges otenzial an CO2- und Kraftstoffeinsparung, nein, Sie ssen diese Umweltverschmutzung auch noch durch die teuerzahlerinnen und Steuerzahler finanzieren. Das ist mweltpolitisch unverantwortlich und ein fiskalisches iasko und letztendlich hauptsächlich im Interesse der utomobilindustrie, welche weiter große, spritfressende utos absetzen will, statt ihre ganze Innovationskraft auf en Bereich spritsparende und CO2-arme Fahrzeuge zu onzentrieren. Oder halten Sie es für vernünftig, dass ienstlimousinen der Luxusklasse wie Maybach oder ercedes S-65 AMG L oder VW Phaeton V8 von den teuerzahlerinnen und Steuerzahlern finanziert werden? Die Mietwagen gehen übrigens nach oft wenigen Jah- n auf den Gebrauchtwagenmarkt und verhindern somit ngfristig eine flächendeckende Umstellung auf eine ahrzeugflotte mit geringem CO2-Ausstoß sowie Kraft- toffverbrauch – na dann, herzlichen Glückwunsch, tmosphäre. Hier ist also dringend Änderungsbedarf: Deshalb un- rstützen wir die Intention des grünen Antrages aus- rücklich. Die jetzige steuerliche Anreizstruktur im Steuerrecht uss derart geändert werden, dass Unternehmen wie elbstständige animiert werden, Fahrzeuge mit gerin- em CO2-Ausstoß sowie wenig Spritverbauch zu kau- n. Das wäre im Interesse der Umwelt und auch der teuerzahlerinnen und Steuerzahler. Der Antrag der Grünen geht ja sehr weit; dennoch leiben einige Fragen offen: Ist ein Zielwert von 0 Gramm je Kilometer bis 2016 realistisch? Was ist mit nicht gewinnorientierten Firmenwagen- utzern, zum Beispiel im Pflegebereich, die sich eine ntsprechende Modernisierung ihrer Fahrzeugflotte icht leisten können? Hier halten wir eine soziale Puffe- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 156. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Januar 2012 18759 (A) (C) )(B) rungskomponente für notwendig, zum Beispiel eine Dif- ferenzierung des monatlich zu versteuernden Satzes. Je schneller die Autoindustrie gesetzlich gezwungen wird, auf verbrauchsarme Pkw umzustellen, desto größer wird auch ihr zukünftiger Marktanteil sein; denn das Öl, damit der Sprit, wird teurer werden; das ist die zwingend logische Konsequenz der Endlichkeit. Das wäre dann nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die deut- sche Wirtschaft. Drucksache 17/7091 Nr. A.6 Ratsdokument 13635/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2011)0376 Drucksache 17/7423 Nr. A.26 Ratsdokument 14676/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.9 Ratsdokument 15587/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.12 Ratsdokument 15577/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.13 Ratsdokument 15813/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.14 Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Ge- schäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nach- stehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Wahlkreiskommission für die 17. Wahl- periode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 des Bun- deswahlgesetzes – Drucksachen 17/4642, 17/4917 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.2 EuB-BReg 193/2011 Finanzausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.19 Ratsdokument 17044/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/7549 Nr. A.3 Ratsdokument 14879/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.8 Ratsdokument 15930/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.9 Ratsdokument 16066/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.10 Ratsdokument 16081/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/6407 Nr. A.15 Ratsdokument 10052/11 (D Ratsdokument 16006/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.15 Ratsdokument 16316/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.16 Ratsdokument 16627/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.5 Ratsdokument 16318/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.6 Ratsdokument 16499/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.7 Ratsdokument 16606/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.8 Ratsdokument 16726/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.9 Ratsdokument 16764/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.26 Ratsdokument 16175/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.27 Ratsdokument 16800/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.28 Ratsdokument 16803/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.29 Ratsdokument 17466/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.26 Ratsdokument 17489/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.33 Ratsdokument 18555/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8082 Nr. A.11 Ratsdokument 16628/11 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/3608 Nr. A.32 Ratsdokument 13726/10 Drucksache 17/5123 Nr. A.17 Ratsdokument 6264/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.15 Ratsdokument 9365/11 Drucksache 17/6176 Nr. A.17 EP P7_TA-PROV(2011)0231 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.19 Ratsdokument 16210/11 156. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23Forschungsagenda für den demografischen Wandel TOP 24BND-Akten zur NS-Vergangenheit TOP 25Weltweite Ernährungssicherheit TOP 26Barrierefreier Zugang zu Kultur ZP 3Steuerliche Behandlung von Dienstwagen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Die Sitzung ist eröffnet. Nehmen Sie bitte Platz.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es fällt Ihnen si-
    cherlich genau wie mir schwer, nach dieser bewegenden
    Stunde zur Tagesordnung überzugehen.

    Gleichwohl rufe ich den Tagesordnungspunkt 23 auf:

    Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
    gierung

    Forschungsagenda der Bundesregierung für
    den demografischen Wandel – Das Alter hat
    Zukunft

    – Drucksache 17/8103 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Gesundheit
    Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
    Ausschuss für Tourismus

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen
    Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Bundes-

    D
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    ministerin Professor Dr. Schavan.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bil-
    dung und Forschung:

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Die Frage, wie das Miteinander der Generatio-
    nen gestaltet und organisiert wird, gehört zu den großen
    Gestaltungsaufgaben einer Gesellschaft, der in ihr wir-
    kenden politischen Kräfte, aber auch vieler zivilgesell-
    schaftlicher Gruppen. Zu allen Prognosen gehört die
    Feststellung, dass wir in eine Phase des demografischen
    Wandels, der Bevölkerungsentwicklung kommen, die
    mit tiefgreifenden Veränderungen verbunden sein wird,
    für die Städte ebenso wie für den ländlichen Raum, für
    die einen wie für die anderen auf unterschiedliche Weise.

    (C (D ung 7. Januar 2012 0 Uhr ieser demografische Wandel wird geprägt sein von drei eränderungen: Wir werden weniger, wir werden älter, ir werden bunter, kulturell vielfältiger. Frau Sitte meint, auch noch klüger und schöner. – Die ahlen will ich nicht alle wiederholen. Sie kennen sie. ie Bevölkerung wird schrumpfen, älter werden und ulturell vielfältiger sein. Mit diesen drei kurzen Festtellungen lässt sich der demografische Wandel bechreiben. Die Lebenserwartung der Menschen ist erfreulichereise gestiegen. Verbunden mit einer anhaltend niedrien Geburtenrate hat das zur Folge, dass das Durchchnittsalter höher sein wird. Das heißt: Das alte Bild, as sich uns allen eingeprägt hat, die Alterspyramide als ymbol für den Altersaufbau einer Gesellschaft, ist assé. Der Altersaufbau verändert sich. Bis 2030 wächst er Anteil der über 65-Jährigen auf etwa 29 Prozent, bis 060 auf etwa ein Drittel. In diesem Zeitraum wird die evölkerung in Deutschland von heute etwa 80 Millioen auf 65 Millionen zurückgehen. Die Forschungsagenda, die wir vorlegen, ist ein klasisches Beispiel für Begleitprozesse, die die neue Gestaltungsaufgabe prägen sollen, und das in vielfältiger Hinsicht. Neu ist nicht, dass sich die Gesellschaft wandelt. Neu ist auch nicht, dass sich der Bevölkerungsaufbau wandelt. Neu ist, zumindest in dieser Zuspitzung – und deshalb ist das für uns eine besondere Gestaltungsaufgabe –, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Faktoren. Sie, die Sie sich damit beschäftigen, kennen unsere Fachgruppen, unsere Forschergruppen und unsere Institute, das Max-Planck-Institut in Rostock und andere, die uns in den vergangenen Jahren wichtige Grundlageninformationen geliefert haben. Nun wird es darum gehen, auf der Grundlage dieser auch von der Forschung erarbeiteten zentralen Fragen und Aufgaben die Forschung zu verstärken und eine Entwicklung zu ermöglichen – und dies gilt sowohl für technologische Entwicklungen als auch für die Gesundheitsforschung und die Forschung für neue Arbeitswelten. Bundesministerin Dr. Annette Schavan )


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Klüger!)





    (A) )

    Deutlich wichtiger ist uns geworden, dass die ver-
    schiedenen Disziplinen im Rahmen der vielen For-
    schungsprogramme untereinander sprechen. Die Inge-
    nieure und Mediziner brauchen für die interdisziplinäre
    Forschung das Gespräch mit den Geistes-, den Kultur-
    und den Sozialwissenschaftlern.

    Die Antwort auf die Frage, wie wir diese Gesellschaft
    bezeichnen, verändert sich. Wir reden sehr viel weniger
    von der alternden Gesellschaft und sehr viel mehr – auch
    unsere Fachleute – von der Gesellschaft des längeren Le-
    bens. Wir wissen, dass es in dieser Gesellschaft des län-
    geren Lebens eine Menge mentaler Veränderungen ge-
    ben wird.

    Ich habe in dieser Woche das Rahmenprogramm
    „Forschung für die zivile Sicherheit“ für die nächsten
    Jahre vorgestellt. Das ist ein Beispiel dafür, wo wir in
    den nächsten Jahren sehr viele Veränderungen erleben
    werden. Wie empfinden die Menschen Sicherheit? Wel-
    che Erwartungen haben sie? Welche Ängste werden sich
    verstärken? Was sind die Möglichkeiten der vielen ge-
    sellschaftlichen Gruppen speziell auf der kommunalen
    Ebene, letztlich aber auf allen politischen Ebenen, damit
    nicht nur umzugehen, sondern auch Veränderungen hin
    zu einer konstruktiven und positiven mentalen Verfas-
    sung zu erwirken und die Vorstellung zu entwickeln,
    dass nicht nur in einer bestimmten Lebensphase – im
    Schnitt sind es immer die Jüngeren –, sondern in allen
    Altersphasen ungenutztes wertvolles Potenzial gehoben
    werden kann? Mit unserer Agenda wollen wir die Mög-
    lichkeit eröffnen, Antworten auf diese Fragen zu finden.

    Mir ist sehr wichtig, dass wir nicht vor allem techno-
    logische Entwicklungen fördern. Ein gutes Beispiel ist
    das Thema Pflege. Im Rahmen der Pflegeforschung wird
    die Technik nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dane-
    ben müssen und werden Inhalte und Konzepte eine ganz
    wichtige Rolle spielen. Dafür gibt es zum Beispiel auch
    in Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen ein an-
    wendungsorientiertes Forschungsprogramm zur Lebens-
    qualität im Alter.

    Die Programme werden von unterschiedlichen Res-
    sorts verantwortet. Sie sind in einem stimmigen Konzept
    gebündelt. Damit wird eine deutliche Erhöhung der For-
    schungsmittel verbunden sein. Es ist ein Schwerpunkt in
    den nächsten Jahren, verborgene Schätze unserer Gesell-
    schaft des längeren Lebens zu heben, durch Forschung
    die Entwicklung von neuen Lösungen, Produkten und
    Dienstleistungen voranzutreiben und die Lebensqualität
    sowie die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen zu
    verbessern.

    Im Rahmenprogramm „Gesundheitsforschung“ haben
    wir bereits einen Schwerpunkt auf Prävention, Diagnose
    und Therapie von Krankheiten gelegt, die im Alter be-
    sonders häufig auftreten. In diesem Zusammenhang sage
    ich auch: Die Forschungsprogramme werden das eine
    sein, aber wir werden uns auch um die Weiterentwick-
    lung und den Umbau von Institutionen – auch in der Ge-
    sundheitsversorgung – kümmern müssen. In Deutsch-
    land gibt es ganze drei Lehrstühle für Altersmedizin,
    beispielsweise das große Zentrum hier in Berlin. Nach-
    dem im Bereich der Palliativmedizin schon Veränderun-

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    (C (D en und Weiterentwicklungen stattgefunden haben, weren wir uns auch darum kümmern müssen, welche euen Schwerpunkte in der Prioritätenliste der Medizierausbildung gesetzt werden, sodass es auch hier zu ntsprechenden Veränderungen kommen wird. Als einen Leuchtturm dieser Forschung nenne ich das eutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankunen, ein auch europaweit einmaliges Netzwerk, das hier ntstanden ist und auf großes internationales Interesse tößt. Die Spanne der Arbeit dort reicht von der Ursahenforschung bis zur Beantwortung der Frage, wie wir enschen mit Demenz am besten pflegen und betreuen önnen. Davon sind heute 1,1 Millionen Menschen in nserem Land betroffen. Bis 2050 werden es zwischen Millionen und 3,5 Millionen Menschen sein. Wenn man diese abstrakt wirkenden Zahlen auf die tadt, die Gemeinde, in der man lebt, herunterbricht, ann wird deutlich, dass damit schon auf der kommunan Ebene große Gestaltungsaufgaben und große Ver nderungen, zum Beispiel bei den öffentlichen Dienstistungen und bei der Neuorganisation der Gesundeitsversorgung, verbunden sein werden. Übrigens beifft die Neuorganisation der Gesundheitsversorgung in anz besonderer Weise die Fläche, den sogenannten ndlichen Raum. Die Forschung hat bereits vielversprechende Erfolge ervorgebracht, die ein selbstbestimmtes Leben im Alter esser ermöglichen. Im November wurde an der Mediziischen Hochschule in Hannover einem Patienten der rste Herzschrittmacher implantiert, der die Pumpleisng des Herzens überwacht und die Daten via Mobilnk an den behandelnden Arzt überträgt. Das ist ein eispiel für ein ganzes Bündel an Forschungsarbeiten nd Entwicklungen, die im Moment laufen. Bei dem Förderschwerpunkt „Altersgerechte Assisnzsysteme“ werden sensitive Bodenbeläge in stationän und ambulanten Pflegeeinrichtungen zur Unterstüt ung selbstständigen Lebens im Alter entwickelt und rprobt. Ein zentraler Bereich für Forschung und Enticklung wird sein: Wie kann möglichst lange selbstbe timmtes Leben und Selbstständigkeit in der eigenen Leensund Wohnumgebung erhalten werden? Der erste rototyp eines Nothaltassistenten für das Auto wurde im ergangenen Jahr in die Testphase gebracht. Die Forschungsagenda zum demografischen Wandel ient dem Wohle aller Generationen. Sie bezieht sich in ielen Fragestellungen – das sind die Schwerpunkte – atürlich auf den großen Anteil der älteren Menschen in er Bevölkerung. Aber letztlich geht es um die Organiation des Miteinanders der Generationen unter veränerten demografischen Verhältnissen. Die Forschungsgenda konzentriert sich dabei vor allen Dingen auf die weite der drei Aussagen, dass mit einer Gesellschaft es längeren Lebens, einer Gesellschaft mit deutlich ehr älteren Menschen, einer Gesellschaft, die stärker ls in der Vergangenheit lernt – und dies bringt sie auch um Ausdruck –, wichtige Erfahrungen, Potenziale und ompetenzen verbunden sind, die für diese neue Orgaisation des Miteinanders genutzt werden sollen. Bundesministerin Dr. Annette Schavan )





    (A) )

    Mobilität und Kommunikation, längere Beschäfti-
    gungsfähigkeit, Wohnen, Gesundheit, Pflege, gesell-
    schaftliches und kulturelles Engagement, all das sind die
    Fragestellungen, auf die sich die Forschungsagenda be-
    zieht. In diesen Bereichen wollen wir Innovation, und
    zwar nicht nur im technologischen Sinne, sondern auch
    mit Blick auf die soziale und kulturelle Entwicklung, vor
    allem mit Blick auf die mentale Verfassung einer künfti-
    gen Gesellschaft des längeren Lebens.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege René Röspel für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von René Röspel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Erlauben Sie mir eine Bemerkung, bevor ich mit meiner
    Rede beginne. Ich habe kein Problem, zu bekennen, dass
    ich von der Gedenkstunde und von den Worten des Zeit-
    zeugen noch sehr beeindruckt bin, die wir gerade gehört
    haben. Das geht mir jedes Mal so. Es fällt mir schon sehr
    schwer, zur Tagesordnung überzugehen.

    Ich möchte von dieser Stelle noch sagen: Alle The-
    men, die wir jetzt behandeln, sind für sich wichtig. Aber
    ich finde, sie verlieren dennoch an Bedeutung vor dem,
    was wir vor einer knappen halben Stunde hier gehört ha-
    ben. Meine Anregung an den Ältestenrat ist, zu überle-
    gen, ob es nicht vielleicht klug wäre, eine solche Ge-
    denkstunde für sich stehen zu lassen und das Plenum
    – man sieht das an der Beteiligung – nicht weiterzufüh-
    ren, sondern auszusetzen.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Gut, es ist, wie es ist. Wir sind aufgerufen, zum Ta-
    gesordnungspunkt „Forschungsagenda der Bundesregie-
    rung für den demografischen Wandel“ zu debattieren.
    Ich will vorab ganz herzlich denjenigen danken, die im
    Prinzip die Verursacher dieser Forschungsagenda sind.
    Das sind nämlich aus meiner Fraktion die Kollegin
    Sabine Bätzing-Lichtenthäler und der Kollege Franz
    Müntefering. Sie haben im Juni des letzten Jahres, also
    vor mehr als einem halben Jahr, eine Große Anfrage mit
    sehr vielen wohlüberlegten Fragen an die Bundesregie-
    rung gestellt. Nachdem es mehrere Verzögerungen gab,
    ist diese Anfrage seitens der Bundesregierung vor weni-
    gen Tagen, im Januar dieses Jahres, beantwortet worden.

    Diese Antwort ist sehr lesenswert und enthält viele
    Anregungen. Ich habe aber den Eindruck, dass die Tatsa-
    che, dass es eine solche Anfrage gegeben hat, die Bun-
    desregierung ein bisschen genötigt hat, auch etwas zu
    machen und eine Forschungsagenda aufzulegen. Wir
    waren sehr gespannt, was in dieser Forschungsagenda zu
    finden ist.

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    (C (D Unter dem Punkt „Ziele der Forschungsagenda“ heißt s in einer Überschrift: „Fragen bündeln“. Das ist schon inmal gut. Dann schreiben Sie: Die Bundesregierung fasst mit der vorliegenden Agenda relevante Fragestellungen der Forschung zum demografischen Wandel zusammen und zeigt wichtige Handlungsfelder auf. as war es allerdings auch. Damit ist im Prinzip alles esagt. Wir haben nichts Neues entdeckt. Auch bei unserer rüfung – Sie werden mich gleich korrigieren können – t es uns nicht gelungen, zusätzliche Mittel im Haushalt u finden, die etwas Neues belegen würden. Sie fassen rojekte und Programme zusammen, die es schon in unrschiedlichen Ministerien gibt, und verweisen darauf. Das Rahmenprogramm „Gesundheitsforschung“ resortiert in Ihrem Ministerium, aber obwohl Sie in Ihrer orschungsagenda auf Fragen bezüglich der Auswirkunen des demografischen Wandels auf den medizinischen ereich im Gesundheitsforschungsprogramm verweisen, uss ich bei einem Blick ins Gesundheitsforschungspro ramm feststellen: Fehlanzeige. An drei Stellen taucht er Begriff demografischer Wandel auf, aber die zentran Fragen, die damit einhergehen, werden nicht berührt. s wird vielmehr zu Recht darauf hingewiesen – das acht auch Sinn –, dass die großen Volkskrankheiten in eutschland untersucht werden sollen. Das ist aber ichts Neues und hat nicht spezifisch mit dem demograschen Wandel zu tun. Gut finden wir, dass es in der Bundesregierung Erenntnisse und auch Erkenntnisfortschritte gibt. Auf eite 2 schreiben Sie ausdrücklich: Wir werden die Forschungsprogramme zum lebenslangen Lernen, zur Arbeitsplatzgestaltung, zu Produktionstechnologien und zu innovativen Dienstleistungen so weiterentwickeln, dass ältere Menschen künftig ihr Wissen … einbringen können … as ist gut und richtig. Es ist seit langem eine Forderung er sozialdemokratischen Partei. Wir haben in den Hausaltsberatungen immer wieder eingefordert, dass im Beich innovative Dienstleistungen der Arbeitsforschung icht gekürzt wird, sondern dass dieser Bereich ausgeaut wird, um die Bedingungen zu schaffen, dass Menchen die Zeit an ihrem Arbeitsplatz, die durch den demorafischen Wandel länger geworden ist, gut überstehen önnen. Wir sind froh, dass Sie endlich darauf eingehen. Aber ir sind auch gespannt, was letzten Endes aus diesen nkündigungen wird. Durch Ihre Forschungsagenda zieht sich eine Reihe on spannenden Themen, wie eben schon gesagt wurde. nter der Überschrift „Mobil in der Stadt“ schreiben ie: Wir stärken diese im Alltag so wichtige Mobilität im persönlichen Umfeld, indem wir bei der Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur ein besonde René Röspel )





    (A) )

    res Augenmerk auf die Bedürfnisse der älteren Ge-
    neration legen.

    Das ist gut, aber ein Allgemeinplatz.

    Dass Sie weiter unten „auf individuelle Bedarfe ange-
    passte Rufbus-Systeme und eine Beförderung bis an die
    Haustür“ fordern, ist ebenfalls gut, aber für eine For-
    schungsagenda zu wenig; denn die eigentlichen Pro-
    bleme in den Kommunen liegen darin, dass sie den
    ÖPNV nicht mehr finanzieren können. Dafür brauchen
    wir keine Forschungsagenda, sondern es ist schlicht eine
    andere Finanzierung notwendig, die diese Bundesregie-
    rung allerdings nicht gewährleisten wird. Dessen bin ich
    mir sicher.


    (Beifall bei der SPD)


    Auf Seite 5 schreiben Sie weiter:

    Wir entwickeln die Informations- und Kommunika-
    tionstechnologien so weiter, dass älteren Menschen
    auch auf Reisen fernab der vertrauten Pfade eine in-
    tuitive Orientierung möglich wird …

    Ich habe den Eindruck, Sie erfinden gerade das Handy
    oder das Navi neu. Aber es ist völlig abseitig von dem,
    was ich in meinem täglichen Umfeld erlebe, welche
    Schwierigkeiten die Menschen durch den demografi-
    schen Wandel im Pflegebereich erfahren. Das hat nichts
    mit der Realität zu tun. Es ist, glaube ich, nur eine Hüll-
    formel, um die Seiten Ihrer Forschungsagenda zu füllen.

    Es zieht sich durch die Forschungsagenda, dass Sie
    die wirklich interessanten Fragen, die die Menschen an-
    gehen, nicht berühren oder nur antippen. Wie muss eine
    Stadt entwickelt werden, damit sie den durch den demo-
    grafischen Wandel geänderten Anforderungen gerecht
    wird? Dabei geht es nicht nur ums Alter, sondern es be-
    deutet vielleicht auch weniger Kinder. Gleichzeitig kür-
    zen Sie aber die Mittel für das Programm „Soziale Stadt“
    um 60 Prozent. Ich weiß aus meiner Heimatstadt, dass
    die Quartiersentwicklung, bei der es auch um Anpassung
    an demografische Verhältnisse, eine veränderte Wohnstruk-
    tur und ältere Menschen geht, die anders leben als noch
    vor 10 oder 20 Jahren, nicht mehr möglich ist, weil die
    Mittel weiter gekürzt werden.

    Die Themen, die die Menschen wirklich im Bereich
    der Pflegeforschung und der Versorgungsforschung inte-
    ressieren, berühren Sie nicht. Dabei geht es zum Beispiel
    um die Frage, wie man Angehörige von Demenzkranken
    und Pflegebedürftigen entlasten und unterstützen kann.

    Wir waren schon weiter. Von 2003 bis 2009 gab es
    das bundesfinanzierte Modellprojekt HilDe zur Erfas-
    sung der Lebensqualität von Demenzkranken und von
    2002 bis 2009 das Programm LEANDER, eine Längs-
    schnittstudie, die über die Belastung von Angehörigen,
    die demenziell Erkrankte pflegen, Auskunft gibt. Ich bin
    ehrlich: Die Tatsache, dass diese Programme während
    der rot-grünen Regierungszeit aufgelegt wurden, bedeu-
    tet nicht, dass wir das damals auf den Weg gebracht ha-
    ben. Forschung entwickelt sich unabhängig von der je-
    weiligen Regierung. Aber die Schlussfolgerungen aus
    diesen Studien hätten Sie ziehen und in Ihrer For-
    schungsagenda berücksichtigen können. Wenigstens das

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    (C (D ätten wir erwartet. Die zweite Förderlinie zur Pflegerschung ist 2010 leider ohne Ersatz ausgelaufen. So ntgehen uns wichtige Erkenntnisse im Bereich der Pfleeforschung. Ich finde es spannend, dass Sie einige interessante ragen auslassen. Es wird zunehmend mehr alleinsteende Menschen geben, die pflegebedürftig sind und eine Familie haben. Was bedeutet das? Es wird zunehend mehr Migranten mit einem anderen kulturellen intergrund geben, die alleine leben und pflegebedürftig ind. Was bedeutet das? Wo in diesem Bereich muss gerscht werden? Was mich fast entsetzt, ist, dass an kei er Stelle Menschen mit Behinderung erwähnt werden. ir erleben die erste Generation von Menschen mit Be inderung, die die Werkstätten verlässt und in Rente eht. Diese Menschen haben zumeist keine Eltern mehr, ie sich um sie kümmern oder sie betreuen. Das stellt für ns eine neue Herausforderung dar. Aber mit keinem inzigen Wort wird das in der Forschungsagenda der undesregierung für den demografischen Wandel erähnt. Kollege Röspel, achten Sie bitte auf die Zeit. Danke, Frau Präsidentin. Das Fazit lautet: Diese Bundesregierung fasst – wie blich – Bestehendes zusammen, legt einen Wünsch-diras-Katalog vor und gibt keine zusätzlichen Mittel. Das t nicht das, was wir brauchen. Wir brauchen eine For chungsagenda, die zum Ziel hat, die Lebensbedingunen der Menschen zu verbessern. Dafür werden wir uns insetzen. Vielen Dank. Das Wort hat der Kollege Dr. Peter Röhlinger für die DP-Fraktion. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)