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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/153 die Einführung eines Mindestlohns Inhaltsverzeichnis Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aydan Özoğuz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jimmy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . schaffen (Drucksachen 17/7483, 17/8385) . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mehrheitswillen respektieren – Gesetzlicher Mindest- lohn jetzt (Drucksache 17/8026) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . 18322 B 18323 C 18324 D 18326 A 18327 B 18328 B 18329 B 18331 A 18332 B 18333 B 18336 D 18336 D 18337 A 18338 D 18339 B Deutscher B Stenografisch 153. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 22: a) Bericht der Enquete-Kommission „Inter- net und digitale Gesellschaft“: Zweiter Zwischenbericht der Enquete-Kommis- sion „Internet und digitale Gesell- schaft“ – Medienkompetenz (Drucksache 17/7286) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Bericht der Enquete-Kommission „Inter- net und digitale Gesellschaft“: Zwischen- bericht der Enquete-Kommission „In- ternet und digitale Gesellschaft“ (Drucksache 17/5625) . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . T a b 18317 A 18317 B 18317 B 18318 D 18320 B 18321 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18334 A 18335 B undestag er Bericht ung 0. Januar 2012 t : agesordnungspunkt 23: ) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Anette Kramme, Gabriele Lösekrug-Möller, Bernhard Brinkmann (Hildesheim), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Festset- zung des Mindestlohnes (Mindestlohn- gesetz – MLG) (Drucksache 17/4665 (neu), 17/8385) . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Fritz Kuhn, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Jetzt Voraussetzungen für 18336 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . 18340 A 18340 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Beendigungsgesetz zum Berlin/ 18342 B 18344 A 18345 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutsch- lands 2011 und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/8226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . B (D R J J F W V T A (K T F R (D K D D D W N A L A Z A z O A A 18346 A 18347 B 18347 D 18349 C 18350 D 18351 D 18352 B 18353 C 18354 B 18355 C 18356 C 18358 C 18359 D 18362 B 18362 C 18364 A 18365 C 18366 C 18368 A 18369 C 18371 B 18372 D 18374 A 18375 A 18376 A onn-Gesetz rucksache 17/2419) . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: ntrag der Abgeordneten Kerstin Müller öln), Tom Koenigs, Viola von Cramon- aubadel, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das egime in Syrien international isolieren rucksache 17/8132) . . . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Tarifsystem stabilisieren (152. Sit- ung, Tagesordnungspunkt 19) ttmar Schreiner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 18377 B 18377 B 18378 B 18379 C 18381 B 18382 D 18384 A 18384 D 18385 A 18386 A 18387 A 18387 C 18389 A 18390 B 18391 D 18393 A 18394 A 18394 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 18317 (A) ) )(B) 153. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 18393 (A) ) )(B) Anlagen Meierhofer, Horst FDP 20.01.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 20.01.2012 Waltraud Zapf, Uta SPD 20.01.2012 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 20.01.2012 Altmaier, Peter CDU/CSU 20.01.2012 Behm, Cornelia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 20.01.2012 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.01.2012 Brand, Michael CDU/CSU 20.01.2012 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 20.01.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 20.01.2012 Dreibus, Werner DIE LINKE 20.01.2012 Ferner, Elke SPD 20.01.2012 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 20.01.2012 Freitag, Dagmar SPD 20.01.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 20.01.2012 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 20.01.2012 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 20.01.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 20.01.2012 Kumpf, Ute SPD 20.01.2012 Laurischk, Sibylle FDP 20.01.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 20.01.2012 Luksic, Oliver FDP 20.01.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2012 M N D P R R D S S S D S S T T T W W W W D W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten öhring, Cornelia DIE LINKE 20.01.2012 ahles, Andrea SPD 20.01.2012 r. Nüßlein, Georg CDU/CSU 20.01.2012 oß, Joachim SPD 20.01.2012 oth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2012 oth (Esslingen), Karin SPD 20.01.2012 r. Schavan, Annette CDU/CSU 20.01.2012 chlecht, Michael DIE LINKE 20.01.2012 chneider (Erfurt), Carsten SPD 20.01.2012 chwabe, Frank SPD 20.01.2012 r. Solms, Hermann Otto FDP 20.01.2012 teinbrück, Peer SPD 20.01.2012 üßmair, Alexander DIE LINKE 20.01.2012 hönnes, Franz SPD 20.01.2012 ressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2012 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2012 agenknecht, Sahra DIE LINKE 20.01.2012 agner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2012 einberg, Harald DIE LINKE 20.01.2012 erner, Katrin DIE LINKE 20.01.2012 r. Westerwelle, Guido FDP 20.01.2012 olff (Wolmirstedt), SPD 20.01.2012 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 18394 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Tarifsystem stabili- sieren (152. Sitzung, Tagesordnungspunkt 19) Ottmar Schreiner (SPD): Eine Debatte zu diesem auch für meine Fraktion sehr wichtigen Themenkomplex haben wir im letzten Jahr zum Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen – 17/4437 – geführt. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren sich die Oppositionsfraktionen darüber einig, hierzu eine Anhörung von Sachverständi- gen durchzuführen. In der Ausschussberatung des Aus- schusses Arbeit und Soziales am 26. Oktober 2011 konn- ten wir daher die Durchführung einer öffentlichen Anhörung erreichen. Sie wird am 6. Februar 2012 sein. Heute debattieren wir über den Antrag der Linksfrak- tion. Berechtigtes Ziel beider Anträge ist es, das Tarifsys- tem in Deutschland zu stabilisieren. Unser Tarifsystem, das über viele Jahre und Jahrzehnte gute Dienste geleistet hatte, wird immer notleidender. Ein fairer Interessenaus- gleich zwischen den Interessen der Arbeitnehmerschaft und den Interessen der Arbeitgeberschaft ist vielfach nicht mehr möglich. Seit Mitte der 90er-Jahre befindet sich das deutsche Tarifvertragssystem in einem Erosionsprozess. Das Pro- blem der sogenannten „weißen Flecken“ in der Tarif- landschaft wird immer größer. Tarifvertragsschwache und tariffreie Zonen nehmen überhand. Ursächlich hier- für ist zum einen der sinkende gewerkschaftliche Orga- nisationsgrad. Viel wichtiger ist jedoch die abnehmende Tarifbindung durch Tarifflucht der Unternehmen. Durch die Möglichkeit eines sogenannten „Blitzwechsels“ in eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung können sich Un- ternehmen zum Beispiel bei einer drohenden Tariflohn- erhöhung kurzfristig aus dem Arbeitgeberverband verab- schieden. Es herrscht gegenüber den Gewerkschaften praktisch ein massives Drohpotenzial seitens der Arbeit- geber. Um das Ausmaß dieses Erosionsprozesses in der Tarif- landschaft zu beleuchten, möchte ich nur einige Zahlen nennen: Während in den 80er-Jahren circa 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland von einem Tarifvertrag er- fasst wurden, sind es mittlerweile nur noch etwa 60 Pro- zent. Die Tarifbindung ist also um ein Viertel zurückge- gangen. Innerhalb der europäischen Kernländer ist Deutschland bei der Tarifbindung der Beschäftigten Schlusslicht. Österreich, Belgien und Frankreich liegen zum Beispiel bei fast 100 Prozent. Bei der Tarifbindung der Betriebe ist die Lage noch dramatischer: In West- deutschland sind sage und schreibe 34 Prozent der Be- triebe tarifgebunden, im Osten sind es lediglich 17 Pro- zent. Das Nichtvorhandensein einer gesetzlichen Lohnun- tergrenze in Verbindung mit diesem Erosionsprozess in der Tariflandschaft führt dazu, dass die Löhne immer mehr ausfransen. Hierzu muss man sich nur die Zahlen zur Entwicklung der Niedriglohnbeschäftigung anschauen. D M h s s k u w g E E fr fl is n d d b U d g d u s ta d k A z z s – – – – – – – (C (D ieser Sektor umfasst mittlerweile über 7 Millionen enschen in Deutschland. Die Arbeitnehmereinkommen aben im letzten Jahrzehnt europaweit einen beispiello- en realen Rückgang erlitten. Der Zuwachs des gesell- chaftlichen Wohlstands kommt fast nur noch den Ein- ommen aus Gewinn und Vermögen zugute. Das kann nd will meine Fraktion so nicht akzeptieren. Deshalb werden auch wir in der nächsten Sitzungs- oche einen Antrag einbringen, der eine Änderung der esetzlichen Rahmenbedingungen fordert, um diesen rosionsprozess des Tarifvertragssystems zu stoppen. inig sind wir uns mit den anderen beiden Oppositions- aktionen, dass als unterste Haltelinie ein gesetzlicher ächendeckender Mindestlohn zwingend erforderlich t. Dreh- und Angelpunkt ist darüber hinaus das Arbeit- ehmer-Entsendegesetz. Es bedarf einer Ausdehnung es Arbeitnehmer-Entsendegesetzes auf alle Branchen, amit zum einen für alle Branchen die Allgemeinver- indlicherklärung geöffnet wird, aber auch ausländische nternehmen bei der Einhaltung von Arbeitsstandards in ie Pflicht genommen werden können. Wenn Löhne all- emeinverbindlich erklärt werden, sollten dies möglichst ie kompletten Lohntabellen sein, damit der Sog nach nten durchbrochen wird. Wir wollen die Stärkung der Tarifautonomie, eine tärkere Tarifbindung und eine Ausweitung der Flächen- rife. Wir wollen die existierenden hohen Hürden für ie Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen absen- en. Hierzu werden wir Vorschläge machen. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 891. Sitzung am 16. De- ember 2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- atz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Gesetz über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haus- haltsgesetz 2012) Viertes Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze Gesetz zur Neuordnung des Pflanzenschutzrech- tes Gesetz zur Änderung des EG-Verbraucherschutz- durchsetzungsgesetzes und zur Änderung des Un- terlassungsklagengesetzes Gesetz zur Änderung des Seefischereigesetzes und des Seeaufgabengesetzes Gesetz über die Statistik der Überschuldung pri- vater Personen (Überschuldungsstatistikgesetz – ÜSchuldStatG) Gesetz zur Optimierung der Geldwäschepräven- tion Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 18395 (A) ) )(B) – Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsstruktu- ren in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versorgungsstrukturgesetz – GKV-VStG) Der Bundesrat hat ferner die folgende Entschließung gefasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, – den Sparbeitrag der Krankenhäuser im Jahr 2012 vor dem Hintergrund der Tarifsteigerungen und der Qualitätssicherung in den Krankenhäusern zurück- zunehmen und den neuen Orientierungswert frist- gerecht einzuführen, – den Ländern die Möglichkeit zu geben, in Abhän- gigkeit von der konkreten Versorgungssituation ausnahmsweise Anforderungen an die Leitung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) anzu- passen, um die Förderung von MVZ zur Versor- gung im ländlichen Raum nicht zu verhindern. Die Struktur von MVZ muss dann so angelegt werden, dass Anreize für Ärztinnen und Ärzte hinsichtlich der Arbeitsbedingungen geschaffen sowie flexible und mobile Versorgungsformen unter diesem Dach leichter verwirklicht werden können. – Gesetz zur Errichtung einer Visa-Warndatei und zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes – Gesetz zur Wiedergewährung der Sonderzahlung – Gesetz zur Änderung von Vorschriften über Ver- kündung und Bekanntmachung sowie der Zivil- prozessordnung, des Gesetzes betreffend die Einführung der Zivilprozessordnung und der Ab- gabenordnung – Gesetz zur Aufhebung von Sperrregelungen bei der Bekämpfung von Kinderpornographie in Kommunikationsnetzen – Zweites Gesetz zur Neuregelung energiewirt- schaftsrechtlicher Vorschriften – Gesetz zu dem Abkommen vom 3. Februar 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Spanien zur Vermeidung der Dop- pelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuer- verkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen – Gesetz zu dem Abkommen vom 17. Juni 2010 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und dem Ministerrat der Republik Albanien über die Seeschifffahrt – Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutz- gesetz – BKiSchG) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Datenschutz und Verbrau- cherschutz in sozialen Netzwerken stärken, Grund- rechte schützen auf Drucksache 17/1589 zurückzieht. m S z m U n (C (D Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 55. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 13. bis 17. November 2009 in Edin- burgh, Vereinigtes Königreich – Drucksachen 17/7232, 17/7907 Nr. 1 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherr- schaft – bis zur Höhe von 5 960 642 Euro – Drucksachen 17/ 8077, 17/8207 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 632 50 – BAföG Schüle- rinnen und Schüler – bis zur Höhe von 26 Mio. Euro – Drucksachen 17/8078, 17/8207 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 661 50 – BAföG Zinszu- schüsse und Erstattung von Darlehensausfällen an die Kreditanstalt für Wiederaufbau – bis zur Höhe von 41,1 Mio. Euro – Drucksachen 17/8079, 17/8207 Nr. 3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/7713 Nr. A.1 Ratsdokument 15566/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.3 Ratsdokument 15620/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.1 Ratsdokument 16394/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.3 EuB-BReg 194/2011 Drucksache 17/8227 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2011)0472 Drucksache 17/8227 Nr. A.6 Ratsdokument 16532/11 Innenausschuss Drucksache 17/6985 Nr. A.10 Ratsdokument 12957/11 18396 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 (A) (C) (D)(B) Drucksache 17/7423 Nr. A.13 Ratsdokument 14367/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.14 Ratsdokument 14369/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.15 Ratsdokument 14378/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.16 Ratsdokument 14381/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/7713 Nr. A.10 Ratsdokument 15396/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.11 Ratsdokument 15397/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.12 Ratsdokument 15398/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.13 Ratsdokument 15399/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.15 Ratsdokument 15425/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.16 Ratsdokument 15426/11 Drucksache 17/8082 Nr. A.10 Ratsdokument 16798/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.30 Ratsdokument 16650/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.31 Ratsdokument 16795/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.32 Ratsdokument 17245/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.33 Ratsdokument 17486/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/8082 Nr. A.12 Ratsdokument 16842/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/7549 Nr. A.11 Ratsdokument 15025/11 153. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Zwischenberichte der „Internet“-Enquete-Kommission TOP 23 Gesetzlicher Mindestlohn TOP 24 Technologische Leistungsfähigkeit 2011 TOP 25 Berlin/Bonn-Gesetz TOP 26 Politik gegenüber Syrien Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich L. Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Heil, mit solchen „Versprechungen“, was
    man nach der Wahl machen werde, soll man vorsichtig
    sein.


    (Lachen und Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Nein, warten Sie es erst einmal ab. Der Schuss geht für
    Sie nach hinten los, Herr Kollege Heil. Sie haben vor der
    Bundestagswahl 1998 schriftlich versprochen: Als Ers-
    tes werden wir nach einer gewonnenen Bundestagswahl
    den demografischen Faktor, den Schwarz-Gelb einge-
    führt hat, abschaffen. – Das haben Sie auch getan, aber
    nur ganz kurz. Denn wenig später haben Sie festgestellt,
    das passt gar nicht zusammen, und Sie haben den demo-
    grafischen Faktor als Nachhaltigkeitsfaktor wieder ein-
    geführt.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Was hat das mit dem Mindestlohn zu tun?)


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    (C (D eien Sie also vorsichtig mit solchen Aussagen, die die ukunft betreffen. (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Müder Applaus!)


    Das Zweite, was ich sagen will – damit ich es nicht
    ergesse, sage ich es vorab –: Ein einheitlicher gesetzli-
    her Mindestlohn ist kein Projekt dieser schwarz-gelben
    undesregierung.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Hört! Hört!)


    as steht klar und unmissverständlich im Koalitionsver-
    ag. Und um es noch klarer zu sagen: Sie können dabei
    as Wort „einheitlich“ auch durch die Worte „flächende-
    kend“ oder „für alle Branchen geltend“ ersetzen. Das
    ndert an der Bewertung durch unsere Fraktion nichts.
    ir stehen zum Koalitionsvertrag, und ich habe keinen

    weifel, anzunehmen, dass das bei unserem Koalitions-
    artner anders gesehen wird.


    (Anette Kramme [SPD]: Je lauter der Hund bellt, desto größer sind seine Sorgen!)


    Herr Kollege Heil, zu Ihrem Gesetzentwurf. Sie ha-
    en die Glaubwürdigkeit an den Anfang Ihrer Rede ge-
    tellt. Glaubwürdigkeit beinhaltet für mich, dass das,
    as man sagt, stimmen sollte,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ich glaube Ihnen, dass Sie es nicht wollen!)


    nd man sollte keine falschen Eindrücke erwecken. Da
    telle ich gewisse Anforderungen an Sie persönlich
    denn ich schätze Sie sehr –, aber auch an Ihre Fraktion.
    h finde, eine Partei, die von 1998 bis 2009 den Bun-

    esarbeitsminister gestellt hat, kann nicht einfach so ei-
    en Antrag hinschmieren, wie Sie es mit dem vorliegen-
    en Antrag offensichtlich getan haben. Ich will Ihnen
    as an sieben Punkten untermauern.

    Ich erwarte von der SPD, dass sie im Gesetz selbst
    nd nicht nur in der Begründung – Sie sagten nämlich,
    er hart arbeite, müsse davon auch leben können – klar

    agt, dass ihr Mindestlohn existenzsichernd nur für al-
    instehende Vollzeitbeschäftigte sein soll


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Absolut richtig!)


    nd dass ihr Mindestlohn nichts daran ändern würde,
    ass auch in Zukunft in mehreren Hunderttausend Fäl-
    n, in der überwiegenden Mehrheit der Fälle Menschen
    ufstockerleistungen in Anspruch nehmen müssten, um
    r eigenes Einkommen dem tatsächlichen Bedarf anzu-

    assen, nämlich Verheiratete und Familien mit Kindern.
    as ist übrigens keine Schande – das will ich hier einmal

    ehr deutlich sagen –, sondern es ist eine Errungenschaft
    nseres Sozialstaates, dass genau diese Aufstockung des
    inkommens bis zum Bedarf stattfindet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich erwarte von der SPD, Herr Kollege Heil, dass sie
    re Begründung eines Mindestlohns laufend überprüft.
    ie haben in Ihrem Antrag vom Februar 2011 noch da-
    or gewarnt, dass eine Invasion von Arbeitnehmerinnen
    nd Arbeitnehmern aus Osteuropa nach Deutschland un-





    Dr. Heinrich L. Kolb


    (A) )


    )(B)

    mittelbar bevorstünde. Die Entwicklung des letzten Jah-
    res hat gezeigt, dass genau das nicht eingetreten ist. Des-
    halb hätte ich von Ihnen erwartet, dass Sie sagen, dass
    jedenfalls dieses Argument zur Begründung eines Min-
    destlohnes in Deutschland nicht mehr taugt.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Ich erwarte von der SPD, Herr Kollege Heil, dass,
    wenn sie auf Seite 5 ihres Gesetzentwurfs schreibt, der
    Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Ar-
    mutslöhnen sei zwischen 1998 und 2008 von 8,3 auf
    12,7 Prozent gestiegen, sie dann auch dazuschreibt: Das
    ist genau der Zeitraum, in dem die SPD den Arbeitsmi-
    nister in diesem Land gestellt hat.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Geht es Ihnen um die Menschen oder um Polemik? 95 steht da! Sie haben die Zahlen vertauscht!)


    – Nein, 98. Ich habe mir das selbst herausgeschrieben;


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ja, das ist aber mit Fehlern beladen!)


    ich schreibe meine Reden durchaus noch selbst. – Dass
    wir diesen Niedriglohnsektor haben, ist übrigens kein
    Zufall und auch nicht versehentlich passiert. Vielmehr
    war es ein bewusstes Ergebnis Ihrer Politik. Sie wollten
    einen Niedriglohnsektor; Sie haben ihn ganz aktiv ange-
    strebt.

    Ich erwarte von der SPD, Herr Kollege Heil, wenn sie
    behauptet, der wachsende Niedriglohnsektor führe zu ei-
    ner Erosion der Einnahmebasis der Sozialversicherun-
    gen und des Staates, wie es auf Seite 1 ihres Antrages
    steht, dass sie das wenigstens überschlägig mit der Rea-
    lität vergleicht. Schon ein kurzer Blick in die Beitrags-
    und Steuerkassen hätte Ihnen gezeigt: Die Sozialver-
    sicherungsbeiträge und Steuern sprudeln auf Rekord-
    niveau in diesem Lande. Das zeigt, dass Ihre Prämisse an
    dieser Stelle falsch ist.

    Ich hätte von der SPD, Herr Kollege Heil, auch er-
    wartet, dass sie nicht vordergründig behauptet, sie wolle
    selbstverständlich einen unpolitischen Mindestlohn,
    dann aber ein System vorschlägt, das politischer nicht
    sein könnte. Was passiert denn, Herr Heil, wenn die
    Kommission der Meinung ist, dass 8,50 Euro zu hoch
    sind, wenn sie der Meinung ist, dass es in Deutschland
    überhaupt keinen Mindestlohn geben sollte, oder sich
    auf keinen Mindestlohn einigen kann, was jedenfalls
    nicht ganz ausgeschlossen werden kann, oder wenn das
    BMAS an dem vorgeschlagenen Mindestlohn keinen
    Gefallen findet? In all diesen vier Fällen ist die Konse-
    quenz Ihres Gesetzentwurfes – schütteln Sie nicht den
    Kopf; lesen Sie es in Ihrem Gesetzentwurf nach, denn
    dort steht es –, dass das Bundesministerium für Arbeit
    und Soziales, also die Politik, einen Mindestlohn in
    Deutschland festsetzt. Das ist für uns nicht akzeptabel.

    Von der SPD, Herr Kollege Heil, erwarte ich nicht
    nur, sondern verlange es auch, dass sie verantwortungs-
    voll mit der Tarifautonomie umgeht. Was ist, wenn die
    Tarifpartner zu dem Ergebnis kommen, dass sie von dem
    Mindestlohn nach unten abweichen wollen? Das wollen

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    (C (D ie nicht zulassen. In der Begründung zu § 8 Ihres Anags heißt es nur lapidar, man wolle den Tarifpartnern in Jahr Zeit zur Anpassung lassen. Da kann ich nur saen: Respekt vor der Tarifautonomie sieht nach unserer uffassung anders aus, Herr Kollege Heil. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Ja, Niedriglöhne! Dann sind Sie auch dafür, wenn es 3 Euro sind!)


    Von der SPD erwarte ich auch, Herr Kollege Heil,
    ass sie weiß – und Sie wissen das auch –, dass man mit
    inem Mindestlohn von 8,50 Euro nicht, auch nach
    5 Arbeitsjahren nicht, erreichen kann, dass vollzeitbe-
    chäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine
    lterssicherung haben, die oberhalb der bedürftigkeits-
    rientierten Leistung der Grundsicherung im Alter liegt.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist kein Argument dagegen!)


    5 Jahre Beschäftigung mit 8,50 Euro – natürlich in
    eitwerten; das wird ja fortgeschrieben – führen aktuell
    u einer Rente von 571 Euro, mithin 100 Euro unter dem
    rundsicherungsniveau im Alter.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wenn man sein ganzes Erwerbsleben auf dem Niveau bleibt!)


    o kann man Menschen für dumm verkaufen, Herr Kol-
    ge Heil. Das lassen wir Ihnen als ehemaliger Regie-
    ngspartei einfach nicht durchgehen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Man könnte zu Ihrem Antrag noch viel sagen. Zu dem
    ntrag der Grünen etwas zu sagen, lohnt sich nicht; er
    t viel zu dünn, Frau Kollegin Pothmer.


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben schon einen Gesetzentwurf vorgelegt!)


    ber eine grobe Skizze unverbindlichster Art geht er
    icht hinaus; deshalb ist er nicht der Rede wert.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was sagt die FDP eigentlich? Was wollen Sie?)


    Zu den Kollegen der Linken muss man sagen, dass sie
    ir zu abgedreht sind. Über deren Antrag kann man

    uch nicht ernsthaft diskutieren.

    Am Ende muss ich leider sagen: Die SPD hat bei die-
    er Aufgabe schändlich versagt. Das hätte ich von einer
    hemaligen Regierungspartei nicht erwartet.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Schönen Gruß an die 2-Prozent-Partei!)


    ir werden Ihren Gesetzentwurf ablehnen, ebenso wie
    ie Anträge der weiteren Oppositionsparteien.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das war die 2-Prozent-Partei!)







    (A) )


    )(B)



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Klaus Ernst für die Fraktion

Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Ernst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Kolb, es kann sein, dass wir aus Ihrer Sicht
    abgedreht sind, aber Ihre Position zum Mindestlohn, ein-
    schließlich die der gesamten Koalition, ist für jeden Ar-
    beitnehmer, der wenig Geld verdient, eine Bedrohung
    der Existenz. Das ist viel schlimmer, Herr Kolb. Das will
    ich Ihnen in aller Deutlichkeit sagen.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir haben ja gesagt: Aufstocken ist keine Schande! – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Wir sind noch nicht im Sozialismus!)


    Wir stimmen über einen Gesetzentwurf der SPD zum
    Mindestlohn ab. Seit sechs Jahren diskutieren wir über
    diese Frage. Sie blockieren alles. Sie sind damit für die
    Armut durch Arbeit in diesem Land verantwortlich, und
    zwar alle miteinander, so wie Sie hier sitzen. Das will
    ich Ihnen sagen.


    (Beifall bei der LINKEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihnen hat es ins Hirn hineingeregnet!)


    Die Einführung einer allgemeinverbindlichen Lohn-
    untergrenze ist dringend notwendig. Es stimmt, was in
    Ihrem Gesetzentwurf steht: Jeder fünfte sozialversiche-
    rungspflichtig Beschäftigte arbeitet im Niedriglohnbe-
    reich, 1,15 Millionen für weniger als 5 Euro in der
    Stunde. Herr Kolb, für dieses Geld würden Sie morgens
    nicht einmal das Augenlid heben, um das einmal deut-
    lich zu sagen.


    (Christian Lindner [FDP]: Das sagt der Richtige! – Heiterkeit bei der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich habe keinen Porsche, Herr Kollege! – Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo er recht hat, hat er recht, Herr Kolb!)


    3,4 Millionen arbeiten für weniger als 7 Euro die Stunde.

    Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2008. Inzwi-
    schen haben die Probleme in diesen beiden Lohnseg-
    menten deutlich zugenommen. Im SPD-Antrag, mit dem
    wir uns natürlich auseinandersetzen müssen, heißt es:
    Zwischen 1998 und 2008 ist der Anteil der Beschäftigten
    mit Armutslöhnen von 8,3 Prozent auf 12,7 Prozent ge-
    stiegen. – Das ist eine Steigerung um 50 Prozent. Das
    Problem hat sich seit 1998 dramatisch verstärkt.

    Liebe Genossinnen und Genossen von der sozialde-
    mokratischen Partei, an dieser Stelle hat Herr Kolb
    recht; denn Sie müssen sich schon die Frage stellen: Wer
    hat damals regiert? Was ist in Ihrer Regierungszeit pas-
    siert, dass die Armutslöhne in unserem Land plötzlich so
    zugenommen haben? Es war Ihre Regierung, die die
    Leiharbeit geradezu gefördert hat.


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    (C (D (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So weit ging es dann doch nicht!)


    Herr Kolb, Sie haben übrigens immer zugestimmt. Da
    rauchen Sie gar nicht versuchen, sich herauszureden.

    Die Schutzregelungen für Arbeitnehmer bei befriste-
    n Arbeitsverhältnissen wurden gelockert. Es war letzt-

    ndlich die Agenda 2010 – die Sie heute wieder verteidi-
    en –, die dazu geführt hat, dass Arbeitnehmerinnen und
    rbeitnehmer Arbeit aller Art anzunehmen haben, auch
    enn es nur 1 Euro dafür gibt. Deshalb haben Sie das
    roblem mit verursacht. Sie sind nicht die Lösung, Sie
    ind die Ursache des Problems, liebe Genossinnen und
    enossen, das muss ich euch leider sagen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    s ist zwar recht und schön, wenn man die Feuerwehr
    ft, wenn es nicht mehr geht, aber wenn man vorher den
    rand selber gelegt hat, dann ist das nicht glaubwürdig.

    Liebe Genossinnen und Genossen – –


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Kolleginnen und Kollegen! So viel Zeit muss sein!)


    Liebe Genossinnen und Genossen von der SPD,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie sind nicht mein Genosse! Ich habe andere hier!)


    ie CDU/CSU hat das, was ihr gemacht habt, immer sehr
    efreut, sie freut es noch heute. Ihr wart der Türöffner
    r eine Entwicklung, die die Konservativen gefreut hat.
    ies alles hat im Ergebnis dazu geführt – Sie berufen

    ich gerne auf den DGB und die Tarifautonomie –, dass
    er Vorsitzende des DGB Ihnen allen ins Stammbuch
    chreibt, dass Arbeit in unserem Land so billig geworden
    t wie Dreck. Deswegen brauchen wir einen Mindest-
    hn, was Sie verhindern. Insofern ist der Gesetzentwurf

    er Sozialdemokraten durchaus richtig, weil er in die
    chtige Richtung geht.

    Wir müssen mithelfen, ein Problem zu lösen, für das
    ie selbst maßgeblich verantwortlich sind. Aber
    ,50 Euro als Mindestlohn reichen nicht aus. Herr Kolb
    at hier im Übrigen auch recht.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Zweimal jetzt schon! Beim dritten Mal gebe ich einen aus, Herr Kollege! – Gegenruf des Abg. Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist doch schön! Eine Koalition aus FDP und Linke!)


    Ihrem Gesetzentwurf weisen Sie richtigerweise darauf
    in, dass es einen Zusammenhang zwischen der Renten-
    öhe und den Löhnen gibt. Klar ist, dass zu niedrige
    öhne zu niedrigen Renten führen. Sie schreiben in Ih-
    m Gesetzentwurf – ich zitiere –:

    Mit einem ausreichenden Mindestlohn würde er-
    reicht, dass vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen
    und Arbeitnehmer eine Alterssicherung erreichen
    können, die oberhalb der bedürftigkeitsorientierten
    Leistungen der Grundsicherung im Alter liegt.





    Klaus Ernst


    (A) )


    )(B)

    Das stimmt. Leider tritt das bei einem Mindestlohn von
    8,50 Euro nicht ein.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wenn ich davon ausgehe, dass die Leute ein Leben lang nur den Mindestlohn bekommen! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Bei 10 Euro übrigens auch nicht! Rechnen Sie das einmal nach!)


    Ich habe die Bundesregierung gefragt: Wie hoch
    müsste denn ein Lohn sein, damit ein entsprechendes
    Rentenniveau erreicht wird? Ich habe eine Antwort be-
    kommen. Die würde ich Ihnen gerne vortragen. Die Ant-
    wort ist nämlich eindeutig. Am 11. Mai habe ich vom
    Bundesministerium für Arbeit mitgeteilt bekommen:

    Um eine Nettorente im Alter in Höhe von 684 Euro

    (Wert von 2009) zu erreichen, wäre rechnerisch ein

    Stundenlohn von 10 Euro erforderlich.

    Herr Heil, das ist das Problem.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ich will aber nicht, dass die Leute nur einen Mindestlohn ihr Leben lang haben! Das ist zu wenig!)


    Es tut mir leid: Mit Ihrem Antrag werden Sie Ihren eige-
    nen Anforderungen nicht gerecht. 10 Euro Mindestlohn
    sind notwendig, damit Menschen, die ihr ganzes Leben,
    also 45 Versicherungsjahre lang, vollzeitbeschäftigt wa-
    ren, später eine Rente erhalten, für die sie nicht zum Amt
    gehen müssen. Das wird mit Ihrem Antrag nicht erreicht.


    (Beifall bei der LINKEN – Anette Kramme [SPD]: Vorsicht!)


    Es ist bereits auf die Studie des Schweizer For-
    schungsunternehmens Prognos hingewiesen worden;
    Herr Heil, Sie haben das getan. Ich möchte betonen, dass
    bei einem Mindestlohn von 10 Euro der Einkommenszu-
    wachs mehr als 26 Milliarden Euro betragen würde.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Unter der Vorgabe, dass keine Beschäftigung wegfällt! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist das Hauptkampffeld für die Linke! Sonst kriegt ihr euren Laden nicht zusammengehalten! Das ist doch der Punkt!)


    So sagt es Prognos. Das ist deutlich mehr als das, was
    durch Ihren Gesetzentwurf zu erwarten wäre.

    Von uns allen hier hängt ab, ob wir letztendlich ein
    entsprechendes Gesetz beschließen werden. Wir werden
    Ihrem Antrag zustimmen, weil er in die richtige Rich-
    tung geht, auch wenn der Betrag noch nicht stimmt.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Ach! Das ist ja mal was! Das hätten wir bei der Argumentation der Rede nicht erwartet! – Anette Kramme [SPD]: Da sind wir stolz drauf! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Ich dachte, Sie würden mit Nein stimmen, bei der Rede!)


    Ich sage allen, die dagegen stimmen werden, dass Arbeit
    auch etwas mit Würde zu tun hat. Wenn Menschen voll-
    zeitbeschäftigt sind und von ihrer Arbeit nicht mehr le-
    ben können, dann nimmt man ihnen die Würde. Ich sage

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    (C (D nen, dass es dringend notwendig ist, den Menschen re Würde zurückzugeben. as erreichen wir, wenn wir einen gesetzlichen Mindesthn einführen. Ich bitte Sie: Reißen Sie sich in diesem usammenhang einmal am Riemen! Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die Kol gin Brigitte Pothmer das Wort. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Das ist llein in dieser Legislaturperiode die siebte Debatte zum hema Mindestlohn. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich befürchte, das ist nicht die letzte! – Gegenruf der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist auch richtig so! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Bestimmt nicht die letzte!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)