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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/142 Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16952 C Inhaltsverzeichnis Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ 16907 C 16913 C 16920 D 16924 D 16928 D 16932 B 16934 D 16936 B 16938 A 16940 B 16941 B 16953 C 16955 B 16956 C 16957 B 16958 D 16960 A 16961 B 16962 C 16963 D Deutscher B Stenografisch 142. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksachen 17/6600, 17/6602) . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksachen 17/6601, 17/6602, 17/7126) II.10. Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanz- leramt (Drucksachen 17/7123, 17/7124) . . . . D R T N E II K D 16907 A 16907 A 16907 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16943 A undestag er Bericht ung 3. November 2011 t : r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . einer Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 17/7105, 17/7123) . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 16944 A 16944 D 16945 D 16946 D 16948 D 16947 A 16947 A 16951 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16964 A 16964 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . II.12. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidi- gung (Drucksachen 17/7113, 17/7123) . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt X: a) Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Umbenennung von Bun- deswehrkasernen und Straßennamen auf den Bundeswehrliegenschaften (Drucksache 17/7485) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Einvernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zum Beitrittsantrag der Republik Montene- gro zur Europäischen Union und zur Empfehlung der EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen – Stellung- nahme des Deutschen Bundestages ge- mäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundge- setzes i. V. m. § 10 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angele- genheiten der Europäischen Union (Drucksache 17/7768) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion der SPD: Einverneh- mensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zur Empfehlung der d e g h T a 16966 B 16967 C 16968 D 16969 A 16970 B 16972 A 16973 A 16974 C 16975 C 16977 B 16979 A 16980 A 16981 A 16982 B 16984 A 16985 A 16986 A 16986 B EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlun- gen mit Montenegro – Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 10 des Gesetzes über die Zu- sammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angele- genheiten der Europäischen Union (Drucksache 17/7809) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Manuel Sarrazin, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einvernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zur Empfehlung der EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Monte- negro – Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 10 des Ge- setzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (Drucksache 17/7769) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktion der SPD: Bei der Vergabe von Exportkreditgarantien auch menschenrechtliche Aspekte prü- fen (Drucksache 17/7810) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Krista Sager, Kai Gehring, Sylvia Kotting-Uhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wissenschafts- zeitvertragsgesetz wissenschaftsad- äquat verändern (Drucksache 17/7773) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Manuel Sarrazin, Dr. Frithjof Schmidt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Strategie zur europäischen In- tegration der Länder des westlichen Balkans (Drucksache 17/7774) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt XI: ) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ab- kommen vom 17. Juni 2010 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und dem Ministerrat der Republik Albanien über die Seeschiff- fahrt (Drucksachen 17/7237, 17/7683) . . . . . . . 16986 C 16986 C 16986 D 16986 D 16987 A 16987 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 III b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik der Überschuldung privater Personen (Überschuldungsstatistikgesetz – ÜSchuldStatG) (Drucksachen 17/7418, 17/7698) . . . . . . . c)–k) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 337, 338, 339, 340, 341, 342, 343, 344 und 345 zu Petitionen (Drucksachen 17/7656, 17/7657, 17/7658, 17/7659, 17/7660, 17/7661, 17/7662, 17/7663, 17/7664) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II.13. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung (Drucksachen 17/7119, 17/7123) . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion Atalanta zur Bekämpfung der Pirate- rie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Verein- ten Nationen von 1982 und der Resolutio- n (2 7 z b 2 S V 2 s B E 2 R 2 d 7 (D D D T C O P T A d k m g k u tr u V (D D U T P K P N A L 16987 C 16988 A 16988 D 16989 A 16990 C 16992 A 16993 B 16995 B 16996 B 16997 D 16999 A 17001 A 17002 B 17003 B 17005 A 17005 B 17006 C 17007 D 17008 B en 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom . Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. De- ember 2008, 1897 (2009) vom 30. Novem- er 2009, 1950 (2010) vom 23. November 010 und nachfolgender Resolutionen des icherheitsrates der Vereinten Nationen in erbindung mit der Gemeinsamen Aktion 008/851/GASP des Rates der Europäi- chen Union vom 10. November 2008, dem eschluss 2009/907/GASP des Rates der uropäischen Union vom 8. Dezember 009, dem Beschluss 2010/437/GASP des ates der Europäischen Union vom 30. Juli 010 und dem Beschluss 2010/766/GASP es Rates der Europäischen Union vom . Dezember 2010 rucksache 17/7742) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . homas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . hristine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt IV: ntrag der Bundesregierung: Fortsetzung es Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- räfte bei der Unterstützung der gemeinsa- en Reaktion auf terroristische Angriffe egen die USA auf Grundlage des Arti- els 51 der Satzung der Vereinten Nationen nd des Artikels 5 des Nordatlantikver- ags sowie der Resolutionen 1368 (2001) nd 1373 (2001) des Sicherheitsrates der ereinten Nationen rucksache 17/7743) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . llrich Meßmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . atja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 17010 A 17010 B 17011 D 17013 A 17014 B 17015 B 17016 A 17017 B 17017 C 17018 D 17019 D 17020 D 17021 D 17022 D 17023 C 17024 C 17025 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 16907 (A) ) )(B) 142. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 17025 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Burkert, Martin SPD 23.11.2011 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 23.11.2011 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2011 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2011 Groth, Annette DIE LINKE 23.11.2011* Hoff, Elke FDP 23.11.2011 Höger, Inge DIE LINKE 23.11.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 23.11.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Schlecht, Michael DIE LINKE 23.11.2011 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23.11.2011 Schnurr, Christoph FDP 23.11.2011 Schreiner, Ottmar SPD 23.11.2011 Seiler, Till BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Ulrich, Alexander DIE LINKE 23.11.2011 Vaatz, Arnold CDU/CSU 23.11.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen * Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Liebich, Stefan DIE LINKE 23.11.2011 Nahles, Andrea SPD 23.11.2011 Roth (Heringen), Michael SPD 23.11.2011 W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates erner, Katrin DIE LINKE 23.11.2011* olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 23.11.2011 142. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP II Haushaltsgesetz 2012Finanzplan 2011 - 2015 Epl 04 Bundeskanzleramt Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 14 Verteidigung TOP X Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP XI Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung TOP III EU-Operation Atalanta TOP IV NATO-Operation Active Endeavour Anlagen
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    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Red-

    erkarussell bei der SPD ist schon putzig. Die Kollegen
    teinmeier, Gabriel und Steinbrück wechseln sich bei
    en Kerndebatten ab und halten hier ihre Bewerbungsre-
    en.

    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Herr Brüderle, so viel Zeit haben Sie auch nicht!)


    orpreschen tut keiner. Wenn Schröder, Scharping und
    afontaine früher das Trio Infernale waren, dann sind
    eute Steinmeier, Gabriel und Steinbrück das Trio Im-
    obile. Sie machen so etwas wie ein Kanzlerkandida-
    nmikado.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)






    Rainer Brüderle


    (A) )


    )(B)

    Wer sich von ihnen als Erster bewegt, der hat verloren.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Mensch, du warst auch schon mal besser!)


    Herr Gabriel, zwischen Soll und Ist und Soll und Ha-
    ben besteht ein Unterschied.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ist schon wieder Karneval?)


    Im Haushalt 2011 betrug die Ermächtigung zur Kredit-
    aufnahme 48,4 Milliarden Euro. Das sind 22 Milliarden
    Euro mehr; denn für 2012 sind rund 26 Milliarden Euro
    neue Schulden vorgesehen. Das Ist wird niedriger sein.
    Sie haben in Ihren Reihen immer ein Problem: zwischen
    Soll und Haben,


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    zwischen Soll und Ist und zwischen Mein und Dein. Das
    ist Ihr historisches Problem.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Herr Gabriel, Sie sagen, die Regierung muss sparen,
    und verweisen auf Griechenland. Das ist Ihr Job, dafür
    gibt es auch die Elefantenrunde, aber glaubwürdig ist es
    nicht. Die SPD-Fraktion hat in diesem Haushalt zusätzli-
    che Ausgaben in Höhe von 5 Milliarden Euro vorge-
    schlagen. Das ist Ihre Realität. Einsparvorschläge? Fehl-
    anzeige! Sie machen nichts!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Es gibt Steuererhöhungsvorschläge im halben Dut-
    zend und mehr. Von Entschuldung sprechen, aber eigent-
    lich die Schleusen öffnen wollen – so geht das nicht. Wir
    sind hier nicht bei „Wünsch Dir was“, hier ist „So isses“!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD]: Schlecht ist es!)


    Statt der Regierung eine Nase zu drehen, sollten Sie
    sich lieber an die eigene Nase fassen. Als Finanzminister
    wollte Herr Steinbrück für das Jahr 2012 fast 60 Milliar-
    den Euro Schulden machen. Wir kommen mit weniger
    als der Hälfte aus.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Wegen des Konjunkturprogramms, gegen das ihr gestimmt habt!)


    Zur Einhaltung der Schuldenbremse liegen wir rund
    15 Milliarden unter der maximalen Nettokreditauf-
    nahme. Die christlich-liberale Koalition hält Deutsch-
    land auf einem Wachstumspfad, und die Konsolidierung
    wird durchgeführt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD]: Ihr habt am wenigsten damit zu tun!)


    Bei der Wirtschaftsentwicklung verbreitet die Oppo-
    sition graue Novemberstimmung, aber Sie überzeichnen,
    Sie malen schwarz.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Draußen herrscht Nebel! Das können Sie nicht bestreiten! Gehen Sie einmal raus!)


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    (C (D it der Realität in Deutschland hat das wenig zu tun. esamteuropa mag am Rande einer Rezession stehen, eutschland nicht. Die deutsche Wirtschaftskraft stabili iert Europa. Wir wachsen in diesem Jahr noch einmal das ist außergewöhnlich – um 3 Prozent. Das ist eine emerkenswerte Größe. Nächstes Jahr kommt es eher zu iner Normalisierung und zu einer Abschwächung, dann aben wir nur noch 1 Prozent Wachstum. Der Arbeitsarkt ist mehr als robust. Wir bekommen seit Monaten ahlen, die Lichtjahre von den Ergebnissen von Grünot entfernt sind. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Der Arbeitsmarkt ist robust. Es gab noch nie 41 Milli-
    nen Beschäftigte in Deutschland. Das hat diese Regie-
    ng erreicht. Deutschland ist die Bezugsgröße, der si-

    here Hafen für die europäische Entwicklung.

    Unsere stabilitätspolitischen Vorstellungen sind rich-
    g. Das belegt die Entwicklung in Deutschland. Das ist
    in Kraftakt. An dieser Stelle danke ich ausdrücklich der
    egierung Merkel/Rösler dafür, dass wir unsere Partner
    insichtlich dieser Entwicklung bei der Stange halten.

    Andere in Europa wollen die Schuldenkrise mit der
    otenpresse lösen. Sie besitzen neuerdings Kreativität:
    uerst wollten sie eine Banklizenz für die EFSF. Das hat
    eutschland zu Recht verhindert. Dann ging es um den
    riff nach dem Gold der Deutschen Bundesbank. Das
    aben wir auch zu Recht verhindert. Andere wollen die
    ZB nach dem Vorbild der Fed umgestalten. Auch das
    erden wir verhindern. Stabilitätsorientierte Politik für
    eutschland sollte nationaler Konsens sein; das sollte

    uch auf Ihrer Agenda stehen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Herr Steinmeier hat diese Linie im Plenum vertreten.
    r hat uns sogar kritisiert. Er hat gesagt, mit der EFSF
    ürde es zu langsam gehen. Das würde die Notenbank
    nter Druck bringen. Jetzt kommt Steinmeiers früherer
    hef, Herr Schröder, aus seiner Ecke hervor und fordert,
    ie Notenpresse anzuwerfen, Geld zu drucken. Das ist

    merhin konsequent. Schröder hat den Stabilitätspakt
    iniert und die Griechen in die Euro-Zone gelassen.

    etzt den Euro komplett fertigzumachen, zeugt von einer
    ewissen Logik, von einer gewissen Konsequenz; es ist
    ber falsch.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Was Steinmeier sagt, juckt Steinbrück nicht. Ich zi-
    ere Steinbrück:

    Allerdings zeigen die Fed der USA und die Bank of
    England, dass in Krisenzeiten genau dies

    gemeint ist die Staatsfinanzierung mit der Notenpresse –

    die Rolle von Notenbanken ist.

    itat Ende. Das erklärt Herr Steinbrück wörtlich in sei-
    en Anmerkungen zur Verschuldungs- und Bankenkrise.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Ja und?)






    Rainer Brüderle


    (A) )


    )(B)

    In deutsche Sprache übersetzt heißt das: Steinbrück will
    wie Frankreich und andere die große Geldkanone anset-
    zen, das Geld drucken und nicht die Statik in Europa in
    Ordnung bringen. Das ist der falsche Weg.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Das machen Sie doch selbst!)


    Deswegen ist die Lage bei Ihnen völlig konfus.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das widerspricht der deutschen Stabilitätstradition.
    Wir alle haben den Menschen in Deutschland verspro-
    chen, der Euro werde genauso stabil sein, wie die
    D-Mark es war. Deshalb müssen wir für diese Stabili-
    tätskultur kämpfen und die Ängste der Menschen in
    Deutschland ernst nehmen. Im Gencode der Deutschen
    ist die Angst vor der Hyperinflation eingeprägt, während
    die Amerikaner Angst vor der Deflation haben. Das er-
    klärt die unterschiedlichen Verhaltensweisen diesseits
    und jenseits des Atlantiks. Ich glaube, Steinbrück sollte
    lieber weiter Schach spielen, aber dieses Mal die Figuren
    richtig aufstellen. Das würde ihn vielleicht weiterbrin-
    gen.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tätä! Tätä! Tätä!)


    Herr Gabriel fordert jetzt wieder Euro-Bonds. Das ist
    Politik nach Schlagzeile. Ihr haushaltspolitischer Spre-
    cher, Carsten Schneider, hat heute Morgen im Morgen-
    magazin genau das als nicht machbar und falsch erkannt.
    Vielleicht hören Sie das einmal nach. Er gilt als Fach-
    mann. Vielleicht hilft Ihnen das weiter. Als Ihre Basis
    damals rebellierte, haben Sie die Pläne für die Euro-
    Bonds wieder in die Schublade gelegt. Als das Verfas-
    sungsgericht klare Grenzen gezogen hat, waren Sie sehr
    leise. Die SPD-Fraktion hat in ihrem Entschließungsan-
    trag einen großen Bogen um Euro-Bonds gemacht.
    Euro-Bonds sind der falsche Weg. Sie setzen den Zins-
    mechanismus außer Kraft. Das ist Einheitszins! Das ist
    Zinssozialismus! Sozialismus ist immer falsch, auch bei
    den Zinsen!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Herr Steinbrück hat bislang einen Schuldenschnitt für
    Griechenland gefordert. Jetzt sagt er, man hätte für die
    Anleihen Griechenlands von Anfang an Garantien aus-
    sprechen sollen. Ständig neue Äußerungen.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Quatsch!)


    – Ich kann das alles belegen. – Hätte, könnte, sollte – die
    SPD im Konjunktiv; mit klarer Politik hat das nichts zu
    tun.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Bilden Sie sich doch einmal eine Meinung. Sagen Sie
    sie, auch wenn sie falsch ist; aber haben Sie wenigstens
    eine Meinung!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sigmar Gabriel [SPD]: Trinken Sie einmal einen Schluck! Das beruhigt!)


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    (C (D Als es bezüglich Griechenland hier zum Schwur kam, err Gabriel, haben Sie die Biege gemacht. Ich habe re Rede von Mai 2010 dabei: nirgends klare Positio en. Eine Enthaltung zu organisieren, ist kein Konzept, as ist ein politisches Armutszeugnis. Auch das hat mit raftvoller Politik nichts zu tun. Ich empfehle ein bisshen Zurückhaltung. Beim Euro-Thema haben Sie wirkch keine klare Linie. Das Zeitalter der Staatsverschuldung führt zu Pumpapitalismus an den Finanzmärkten. Wir haben dort chneeballeffekte. Das müssen wir verändern, korrigien; denn das hat mit sozialer Marktwirtschaft nichts zu n. Das steht auf der Agenda einer bürgerlichen Regieng: wieder zu Maß und Mitte zurückkehren, die Rela on zwischen Risiko und Haftung wiederherstellen und ieder nach Adam Riese rechnen. Das ist unsere Politik, ie ist nachhaltig. Wir flüchten nicht in Schulden. Das ist ürgerliche Gemeinschaftsleistung. Deshalb werden wir iesen erfolgreichen Kurs kraftvoll gemeinsam fortseten. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei der SPD)


    Wir brauchen eine Risikobremse am Kapitalmarkt, an-
    ere Eigenkapitalunterlegungen, Transparenz bei Schat-
    nbanken. Hier ist vieles aus dem Ruder gelaufen. Herr
    abriel, Rot-Grün hat mit Hegdefondsderivaten den Dra-

    hen der Finanzmärkte gemästet.

    (Thomas Oppermann [SPD]: Zwei Hedge fonds!)

    enn nun Sigmar als Siegfried auftreten will, dann ist

    as eine Komikrolle. Erst den Drachen zu züchten und
    ich dann als Gegner aufspielen zu wollen – das ist un-
    dlich, unglaubwürdig. Das sind Theaternummern, aber

    as ist keine reale Politik.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Sigmar Gabriel [SPD]: Mit Theater kennen Sie sich aus!)


    Mich hat dieser Tage anderes unruhig gemacht: Der
    ssische Präsident will eine eurasische Union. Der ame-
    kanische Präsident wendet sich verstärkt dem Pazifik
    u.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Die wenden sich alle von Ihnen ab! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was schließen Sie daraus?)


    as sollte uns aufhorchen lassen. Aus der Hinwendung
    u Asien darf keine Abwendung von Europa werden.
    uropa muss sich neu aufstellen. Wir müssen Strukturen
    nd Handlungsfähigkeit schaffen. Das gilt übrigens
    icht nur für den Euro. Es führt uns vor Augen: Europa
    at vieles anzupacken. Wir brauchen auch eine stärkere
    tegration der Außen- und Sicherheitspolitik und eine

    emeinsame Sicherheitsarchitektur, wenn Europa in der
    elt noch eine Rolle spielen will. Die Koalition hat zwei
    ichtige strategische Entscheidungen getroffen: Wir eb-
    en den Weg zu einer Freiwilligenarmee und beginnen
    it dem Abzug unserer Truppen aus Afghanistan.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)






    Rainer Brüderle


    (A) )


    )(B)

    Der internationale Einsatz erfordert ein Maß an Flexibi-
    lität und Professionalität, das man nur mit einer Freiwil-
    ligenarmee leisten kann. Deshalb war der Schritt konse-
    quent. Dank an den Verteidigungsminister de Maizière,
    der ein vernünftiges Konzept, das auch umsetzbar ist,
    auf den Weg gebracht hat.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Anders als sein Vorgänger!)


    Wir werden ihn dabei unterstützen.

    In Afghanistan ist der Scheitelpunkt des deutschen mi-
    litärischen Engagements überschritten. Das neue ISAF-
    Mandat wird eine Reduktion des Truppeneinsatzes vor-
    nehmen. Die Bonner Afghanistan-Konferenz im Dezem-
    ber wird eine langfristige politische und wirtschaftliche
    Partnerschaft der Staatengemeinschaft mit Afghanistan
    auf den Weg bringen. Außenminister Guido Westerwelle
    hat dabei unsere volle Unterstützung.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD]: Gut, dass Sie den auch mal erwähnen!)


    Wenn wir die erreichten Fortschritte dauerhaft sichern,
    können wir bis 2014 die Sicherheitsverantwortung wei-
    testgehend oder vollständig in afghanische Hände legen.

    Meine Damen und Herren, Deutschland ist ein ver-
    lässlicher Partner. Deutschland hat Exporterfolge, wird
    von der Welt bewundert, manchmal aber auch kritisiert.

    Die Opposition fordert immer, wir müssen von unse-
    ren hohen Exportüberschüssen herunterkommen. Ich
    gehe davon aus, Sie wollen Deutschland nicht schlechter
    machen, obwohl ich manchmal daran Zweifel habe. Im
    Kern geht es, wenn Deutschland besser werden soll, um
    eine höhere Binnennachfrage. Schauen wir doch einmal,
    was die Opposition für eine höhere Binnennachfrage im
    Angebot hat. Sie wollen die Steuern erhöhen. Das erhöht
    keine Binnennachfrage. Die Linkspartei macht gerade
    ein Familienunternehmen Oskar/Sahra & Co. GmbH,
    neues menschliches Antlitz des Sozialismus.


    (Zurufe von der LINKEN)


    – Sie sollten bei dem Thema ruhig sein. Dazu haben Sie
    wirklich nichts beizutragen.

    Bei der SPD sind es 32 Milliarden Euro mehr Steuern,
    bei den Grünen ebenfalls. Sie unterscheiden sich in ihren
    Steuervorstellungen nur hinter dem Komma, obwohl
    man bei der Reaktion auf die Reden eine gewisse Eiszeit
    feststellt. Es gab bei der Rede von Gabriel nur wenig,
    fast keinen Beifall von den Grünen.

    Darüber hinaus wollen Sie Euro-Bonds mit höheren
    Zinsen für Deutschland. Das schwächt die Binnennach-
    frage. Auch das ist kein Beitrag hierfür.

    Sie wollen höhere Einnahmen im Bereich der Sozial-
    versicherung. Auch das schwächt die Binnennachfrage.

    Wir machen es anders: Wir entlasten die Menschen.
    In der vergangenen Woche haben wir einen ersten
    Schritt im Bereich der Rentenbeiträge gemacht. Arbeit-
    nehmer und Arbeitgeber werden um 2,5 Milliarden Euro
    entlastet. Gleichzeitig steigen die Renten. Das ist gut für

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    (C (D ie Binnennachfrage. Im Gegensatz zu Zeiten der Vorängerregierung steigen bei uns die Nettolöhne. Im ahre 2013 werden weitere Schritte zur Entlastung, beipielsweise bei den Rentenbeiträgen, folgen. Nun geht es darum, etwas für die kleinen und mittlen Einkommen zu tun. Ich nenne die Stichwörter „Exisnzminimum“ und „kalte Progression“. Die kalte Proression ist eine verdeckte Steuererhöhung. Weil die ominalwerte steigen, kassiert der Staat mehr ab. Das ist ine Steuererhöhung. Das kann doch nicht im Interesse erade der Vertreter der Bezieher kleiner Einkommen ei uns im Lande sein. Der Staat darf sich doch nicht ber die Inflation bereichern. Ich möchte Herrn Steinmeier ganz persönlich ansprehen. Herr Steinmeier – Sie sind anwesend, nur weiter inten im Saal –, vor zehn Jahren haben wir gemeinsam ine Steuerreform auf den Weg gebracht. Ich habe das amals über Rheinland-Pfalz mit möglich gemacht. Das nden nicht alle in der FDP schön, aber ich habe es geacht, weil ich überzeugt war, dass es richtig für unser and war. Ich erwarte von der SPD und von Ihnen ganz ersönlich: Verhindern Sie bei der Entlastung, Abmildeng der kalten Progression und dem Existenzminimum, ine Blockade Ihres Parteivorsitzenden. Das würde Ihre ernwählerschaft elementar treffen. Sie müssen hier die teressen der Menschen über parteitaktische Spielchen tellen, so wie ich es gemacht habe. Ich spreche Sie perönlich an. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Binnennachfrage wird durch die Tarifpolitik ge-
    tärkt. Ich habe als Wirtschaftsminister gesagt, dass ich
    r faire Lohnerhöhungen bin. Ich wiederhole dies. Die
    rbeitnehmer haben sich ihren Anteil am Aufschwung
    art erarbeitet und werden diesen auch bekommen. Die
    arifrunden werden widerspiegeln, dass wir die Binnen-
    achfrage stärken. Der Staat investiert auch noch zusätz-
    ch. Wir haben eine Mobilitätsmilliarde in diesem Haus-
    alt auf den Weg gebracht, weil es richtig ist, Straßen,
    rücken und weitere Infrastruktur auszubauen. Wir tun
    as ganz offensiv. Mit den Grünen gelingt es ja nicht
    inmal, 3,5 Kilometer Flüsterbeton in Berlin auf den
    eg zu bringen.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


    eilen der SPD ist das peinlich. Sie merken, die Grünen
    einen es ernst mit der Deindustrialisierung. Alles, was
    rach macht, riecht und dampft, wollen die Grünen
    lattmachen, es sei denn, es ist eine Biogasanlage; diese
    leibt natürlich bestehen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Trittin will Finanzminister werden. Er hat sich
    eäußert, die Staatsquote sei eine bloße Recheneinheit.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)






    Rainer Brüderle


    (A) )


    )(B)

    Da kann man nur sagen, dass da zwei Welten aufeinan-
    dertreffen: Trittin und die Volkswirtschaft. Die passen
    überhaupt nicht zusammen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Trittin, Wirtschaft ist immer rechnen. Aber hier
    geht es um etwas anderes. Sie wollen eine höhere Staats-
    quote. Es ist ein Unterschied, ob wir eine Staatsquote
    von 60, 50, 40 oder 35 Prozent haben. Das kann man
    dort, wo Sie regieren, sehen. In Stuttgart gibt es ein wei-
    teres Ministerium mit 180 neuen Stellen, in Mainz zwei
    weitere Ministerien. Der grüne Ministerpräsident
    Kretschmann fliegt als einziger mit dem Hubschrauber
    zur Ministerpräsidentenkonferenz nach Lübeck, die
    Dienstkarosse fährt 800 Kilometer hinterher. So sieht es
    konkret aus. Sie haben als Opposition die Froschperspek-
    tive und als Regierung die Vogelperspektive. Vogel und
    Frosch, das passt aber nicht zusammen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Sie nennen Bill Clinton als Vorbild für die Haushalts-
    sanierung. Das ist sehr interessant; denn Clinton hat den
    Haushalt mit Wachstum saniert. Sie aber sind gegen
    Wachstum. Ich kann mich erinnern, als die Grünen in die
    Parlamente einzogen, hatten manche die Aufkleber
    „computerfreie Zone“. Ich sage Ihnen: Wer Fortschritts-
    feindlichkeit sät, wird Piraten ernten. Das trifft Sie voll
    ins Mark. Fortschrittsfeindlichkeit führt nicht zu weite-
    ren Wachstumschancen, aber diese brauchen wir, um in
    Deutschland voranzukommen. Wir sind stolz auf unsere
    erfolgreiche Wirtschaft, auf den Mittelstand und die In-
    dustrie, im Maschinenbau und in der chemischen Indus-
    trie, im Fahrzeugbau und in anderen Bereichen.

    Wir mobilisieren die Potenziale im Land mit Investiti-
    onen in Bildung und Forschung. Hier werden die Ausga-
    ben auf fast 13 Milliarden Euro angehoben. Wir ermögli-
    chen Fachkräftezuzug, indem die Schwellen abgesenkt
    werden – dies war nicht so einfach, aber wir haben es ge-
    meinsam endlich geschafft –, damit wir zukünftige Ta-
    lente gewinnen können.

    Wir packen die Pflegereform an. Wir helfen Pflegebe-
    dürftigen und vor allen Dingen den Angehörigen. Dieje-
    nigen, die betreuen und pflegen – ich kenne im privaten
    Bereich solche Fälle –, sind für mich wahre Heldinnen
    und Helden des Alltags.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ihnen zu helfen, ist notwendig und richtig. Eine Größen-
    ordnung von 1 Milliarde Euro ist wahrlich keine Lappa-
    lie. Unser Generalsekretär Christian Lindner hat ange-
    sprochen, dass dem Renten-Riester, weil wir die
    ergänzende Kapitaldeckung einführen, ein Bruder hinzu-
    gefügt wird, nämlich der Pflege-Bahr. Das ist der rich-
    tige Einstieg; denn wir wollen Generationengerechtig-
    keit betreiben.

    Deutschland ist unverändert die Lokomotive der eu-
    ropäischen Entwicklung. Die anderen orientieren sich an

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    (C (D ns und schauen, wie wir es machen, damit sie erfolgreiher werden. Das muss so bleiben. Dieser Haushalt ist ein Dreiklang aus Investieren, Stailisieren und Entlasten, unter Beachtung der Schuldenremse. Wir verstetigen das Wachstum. Deshalb ist es uch richtig, jetzt nicht zu stark auf die Bremse zu treten, ondern die Fahrt zu halten. Das ist eine intelligente, achstumsfreundliche Konsolidierungspolitik. Das, was ie Regierung hier macht, ist maßgeschneidert und geau richtig. Die Rot-Grünen mäkeln und nörgeln; das ist kein Beiag. Wir arbeiten. Dabei bleibt es. Das ist der Unterchied. Wir sind erfolgreich. (Sigmar Gabriel [SPD]: Oh ja! Sie vor allem! 2 Prozent!)


    ie werden weiter meckern. Nur, das hilft uns nicht wei-
    r.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin in unserer Debatte ist für die Frak-

on Bündnis 90/Die Grünen unsere Kollegin Renate
ünast. Bitte schön, Kollegin Renate Künast.


(Christian Lindner [FDP]: Jetzt kommt der Blick aus der Froschperspektive!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nach die-

    er Rede könnte man fragen: Was denn nun, Frau Mer-
    el?


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Ach Gott!)


    ie haben alles so schön beschrieben, alles so schön er-
    lärt.


    (Otto Fricke [FDP]: Oh! Sie haben es wohl zum ersten Mal verstanden!)


    Ja. Ich habe gesehen, dass Sie fröhlich applaudiert ha-
    en; es war wahrscheinlich große Erleichterung da. –
    rau Merkel hat wieder einmal schön erklärt, wie die
    etails sind. Aber was ich nicht gehört habe, ist die Ant-
    ort auf die Frage, wo die Reise mit Deutschland hinge-
    en soll, wo die Reise in der Europäischen Union hinge-
    en soll. Von welcher Zukunft sind Sie eigentlich
    ezogen, Frau Merkel? An dieser Stelle war Ihre Rede
    ine echte Fehlanzeige.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben jetzt zwei Jahre lang gewartet, dass diese
    oalition endlich beginnt, vernünftige Politik zu ma-

    hen. Aber ich denke, das kommt nicht mehr. Was jetzt
    ur noch geschieht, ist das Auslaufen der Regierungs-
    eit. Wir brauchen aber eine Politik, die sich wirklich
    en zentralen Fragen der Gesellschaft und der heutigen
    eit widmet, die auf den demografischen Wandel ein-





    Renate Künast


    (A) )


    )(B)

    geht und darauf Antworten gibt. Was Sie machen, ist ein
    bisschen Pflegereform, sodass man sich aussuchen darf,
    ob man isst, gewaschen wird oder menschliche Zuwen-
    dung bekommt. Das ist doch keine Alternative. Man
    muss zum Beispiel den Mut haben, eine echte Pflege-
    reform zu machen, und das kann nur heißen, eine Bür-
    gerversicherung zu schaffen. Aber zu solchen grundsätz-
    lichen Dingen haben Sie überhaupt keinen Mut.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein anderer Punkt: die Situation der Jugendlichen.
    Meine Damen und Herren, die befinden sich immer noch
    in Warteschleifen. Die befinden sich in Kommunen, die
    ihrer Bildungsaufgabe nicht nachkommen können. Die
    befinden sich in Kommunen, in denen schon lange keine
    Jugendarbeit mehr stattfindet und deshalb Rechtsext-
    reme immer mehr Platz und Raum haben und auf die
    Schulhöfe gehen. Da reicht es aber nicht, Frau Merkel,
    hier nur noch einmal das Bekenntnis der Demokraten,
    das Bekenntnis des gestrigen Vormittags, anzusprechen.
    Ich will hier und heute hören, wie Sie die Kommunen
    mit mehr Geld ausstatten und für mehr Bildung und
    mehr Jugendarbeit quer durchs Land sorgen wollen.
    Dazu haben Sie gar nichts gesagt, kein Wort.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wie geht sozialer Zusammenhalt? Wie geht eine
    Wirtschaftspolitik angesichts des Klimawandels? Wie
    wollen Sie der Schuldenkriese beikommen und mehr
    Gerechtigkeit schaffen? Wie soll es eigentlich mit dem
    Euro weitergehen? Grundlegend ist doch eines klar: Wir
    brauchen eine andere Art des Wirtschaftens in Deutsch-
    land; sie muss sich grundlegend ändern. Wir müssen
    weg von dem Motto „Wachstum, Wachstum, Wachstum“
    und der Vorstellung, dass wir das, was herauskommt,
    nutzen können, wie es dieses Jahr der Fall ist. Selbst
    konservative Ökonomen und die Europäische Kommis-
    sion sagen: Wir müssen anders wirtschaften. Wir müssen
    uns nach Finanzkrise und gigantischen Schuldenbergen
    jetzt anstrengen, dass wir endlich zu gesellschaftlicher
    Wohlfahrt, zu mehr Gemeinwohl kommen. – Aber was
    machen Sie? Sie reden nur über Wachstum,


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist doch Unfug! Wollen Sie, dass die Wirtschaft schrumpft? Wollen Sie etwa eine Schrumpfkur?)


    haben hier und heute aber nicht einmal angesprochen,
    dass wir lernen müssen, das Wachstum vom Naturver-
    brauch, vom Rohstoffverbrauch abzukoppeln, um nur
    ein Beispiel zu nennen. Wir brauchen ein anderes
    Wachstum, aber das andere haben Sie in Ihrer Rede an
    keiner einzigen Stelle angesprochen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dieses andere Wirtschaften funktioniert übrigens nur
    europäisch, nur in diesem Zusammenhalt, nur wenn die
    Europäische Union stärker dabei wird, die Grundlagen
    zu verändern, Ressourcen zu schonen, das Klima zu

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    (C (D chützen und den ökologischen und sozialen Umbau irklich systematisch zu betreiben. Wir brauchen eine roße soziale und ökologische Transformation in eutschland und in Europa mit dem Euro, einer gemein amen Währung, als Kern. Sie, Frau Merkel, haben ja gerade heute – an anderer telle noch schärfer – gesagt: „Wenn der Euro scheitert, ann scheitert Europa“. Uns allen ist wohl klar, dass ein cheitern Europas nicht hinnehmbar ist und dass wir uns as schon gar nicht leisten können. Was bitte schön ist ann aber Ihr Kompass? Sie reden immer von einem ompass. Was sind eigentlich die Maßnahmen, die Sie rgreifen wollen? Auf dem Parteitag in Leipzig – das wurde ja schon eralbert – haben Sie in jedem dritten Satz gesagt: „ein ompass“. Bei diesem Kompass hier habe ich das Gehl, Merkel macht es wie folgt: Sie geht erst einmal hne Kompass los. Wenn sie vor einer Wand steht und ie fest im Auge hat, dann schaut sie auf den Kompass, nd dann geht es den ganzen langen Weg zurück. Dann, rau Merkel, ist aber immer schon extrem viel Zeit verren. So war Ihre Rede heute auch. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Immer viel Zeit verloren:

    Denken Sie einmal an die Finanztransaktionsteuer. Da
    aben Sie alle miteinander auf die unglückselige Frau
    omburger gewartet, die gesagt hat: So etwas gibt es gar
    icht. Sie haben sich auch an keiner Stelle scharf dafür
    ingesetzt, dass Finanztransaktionen wie jede andere
    irtschaftliche Tätigkeit eben auch besteuert werden.

    etzt soll sie doch kommen, und Sie kämpfen dafür. Ein
    atz lautete einmal: Keinen Cent für Griechenland geben
    ir. – Dann wurden es Milliarden. Ein anderer Satz war

    inmal: Ein Rettungsschirm wird nicht gebraucht. –
    ann kamen Irland und Portugal. Eine EU-Wirtschafts-
    gierung war immer böse, weil man hier nichts abgeben
    ill. Jetzt soll sie doch kommen. Heute sagen Sie fak-
    sch: Niemals Euro-Bonds! – Ich bin mir sicher, sie wer-
    en kommen – oder wir haben es wirklich versemmelt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    lle Ihre Verzögerungen, Frau Merkel, haben die Krise
    erschlimmert und uns real Geld gekostet.

    Zur Hebelung: Wir haben uns in einer der letzten Ple-
    arsitzungen ja intensivst mit dem Thema „Hebelung
    es EFSF“ auseinandergesetzt. Viele von uns erinnern
    ich noch daran, wie man versuchte, zu verstehen oder
    nderen draußen zu erklären, was das eigentlich ist. Jetzt
    tellen wir was fest? Die Hebelung funktioniert nicht.
    ie ist bei Chinesen, Russen und anderen eiskalt abge-
    litzt, weil ihnen die niedrigen Absicherungen gar nicht
    ichen und weil sie nicht wissen, ob sie der Handlungs-
    higkeit der Europäischen Union und der Euro-Zone

    berhaupt vertrauen können.

    Frau Merkel, es kann doch nicht sein, dass Sie sich
    eute hier hinstellen und zu dem Vorschlag der Europäi-
    chen Kommission zu verschiedenen Varianten der
    uro-Bonds, der heute kommt, nur sagen, dass sie fürch-





    Renate Künast


    (A) )


    )(B)

    ten, dass es irgendwie kommunikativ eine Fehlentwick-
    lung gibt. So geht es nicht, Frau Merkel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD])


    Wir müssen an dieser Stelle doch eines sagen: Die Vor-
    schläge der Europäischen Kommission sind rational zu
    analysieren. Einer dieser drei Vorschläge wurde sogar
    vom Sachverständigenrat der Bundesregierung faktisch
    mitentwickelt. Wir müssen an dieser Stelle doch analy-
    sieren, was das Beste für uns wäre.

    Frau Merkel, ich rate Ihnen: Entwickeln Sie doch
    dort, wo Sie Sorgen haben, Zwischenschritte. Wenn es
    noch etwas dauern wird, bis die Euro-Bonds kommen,
    dann ist es Ihre Aufgabe, sich hier hinzustellen und zu
    sagen: Mittelfristig kommen sie, aber wir fordern hier
    Regeln für die Wirtschaftsregierung und Sanktionsme-
    chanismen. Sie müssen dann auch sagen, was Sie aktuell
    tun wollen, um sich mit der Bankenlizenz für die EFSF
    auseinanderzusetzen.

    An dieser Stelle haben Sie aber nur bedenkenschwer
    agiert. Schon wieder haben wir die Sorge, dass mit Ihrer
    Verhaltensweise Zeit verplempert und es teurer wird für
    Deutschland.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zur EZB: Hier belaufen sich die Lasten, die wir durch
    die Ankäufe von Staatsanleihen eventuell zu tragen ha-
    ben werden, mittlerweile auf 54 Milliarden Euro. Inso-
    fern kann und darf man nicht einfach nur hinsehen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 27 Prozent von 200 Milliarden Euro!)


    Was mich eigentlich mindestens genauso geärgert hat,
    ist diese Mischung, dass Sie am Vormittag beim Euro-
    Krisengipfel eine Variante verkünden – wir haben sie un-
    terstützt –, die mit vielen Risiken für den Bundeshaus-
    halt verbunden ist, aber andererseits die Menschen, die
    sich um die Bildung ihrer Kinder sorgen, quer durchs
    Land, vornean in den Kommunen, mit der Frage zurück-
    lassen: Wo soll das alles enden? Ihre Antwort, Frau Mer-
    kel, die Antwort von Schwarz-Gelb auf die Frage, wo
    das enden soll und ob dieser Weg halbwegs sicher ist, ist
    die Ankündigung einer Steuersenkung. Absurder geht es
    nicht, Frau Merkel, und inakzeptabler geht es auch nicht!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich denke, Sie merken doch gar nicht, was die Men-
    schen in Deutschland empfinden. Sie haben Angst um
    die Stabilität ihrer Währung. Sie haben Angst, dass es
    bald kein funktionierendes Gemeinwesen in Deutsch-
    land mehr gibt. Gemeinwesen fängt in den Kommunen
    an: bei der Kinderbetreuung, den Kindergärten, den
    Schulen, der ganztägigen Betreuung, wo Kinder auch
    der bildungsfernen Schichten oder Kinder von Migran-
    ten Chancengerechtigkeit erleben, die Möglichkeit
    haben, sich in diesem Land zu entwickeln. Sie aber ver-

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    (C (D ünden an dem Tag der größtmöglichen potenziellen erschuldung eine Steuersenkung. Die Wirtschaft in Deutschland wartet auf die Basisfrastruktur. Herr Brüderle glaubt immer noch, wenn an nur neue Maßstäbe in der Asphaltierung Deutschnds setzen würde, sei die nötige Infrastruktur für Deutschnd geschaffen. Das ist natürlich albern, Herr Brüderle. as wissen Sie selbst. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    ein, es geht um etwas ganz anderes. Zur Verbesserung
    er Infrastruktur in diesem Land wäre eine grundsätzli-
    he und flächendeckende Breitbandversorgung nötig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Infrastruktur in unserem Land wäre angesichts
    er großen Containertransporte einmal unter dem Aspekt
    u sehen: Wie finanzieren wir den Bau der Schiene, um
    üter ökologisch zu transportieren? Auch die Wirtschaft

    rklärt – aber vielleicht haben Sie diesen Kontakt vor
    uter Sorgen um Ihre 2 Prozent auch schon aufgegeben,
    err Brüderle –: Zur Basisinfrastruktur gehören der Er-
    alt und die Sanierung vorhandener Straßen und Brü-
    ken, anstatt neu zu asphaltieren. Darin müssen wir Geld
    vestieren, nicht in richtungslose Steuersenkungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Was gehört noch zu einem funktionierenden Gemein-
    esen? Dazu gehört auch ein ordentlicher Lohn; das ist
    ier schon angesprochen worden. Zur Grundvorausset-
    ung in unserem Land gehört – das könnte Ihnen ein
    ompass zeigen, aber Sie machen eine Politik ohne
    ompass –, dass Leute, die den ganzen Tag über arbei-
    n, von ihrer Hände Lohn leben können, ohne aufs Amt
    ehen zu müssen. Aber Sie handeln nach dem Motto:
    un wir etwas für unser soziales Image. Dann gibt viel-
    icht auch endlich der Arbeitnehmerflügel Ruhe. Und
    ir haben ein Wahlkampfthema weniger. – In Wahrheit
    eht es Ihnen doch gar nicht um den Mindestlohn. Das,
    as Sie abgeliefert haben, ist kein Mindestlohn und ist
    icht einmal eine verlässliche Lohnuntergrenze. Von die-
    em Lohn kann kein Mensch leben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Schauen wir uns das einmal genau an. Sie vereinbaren
    ine Lohnuntergrenze und lassen immer noch zu, dass
    nterschreitende Tarife gezahlt werden. Wie soll man
    enn von 4 oder 5 Euro leben? Sie haben eine Zeit lang
    o getan, als würde sich der Mindestlohn an dem Lohn
    r Zeitarbeit orientieren, aber nicht einmal das. Sie sind,

    ornean Frau von der Leyen, als Tigerin gestartet und als
    ettvorlegerin gelandet – mehr nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sagen, Sie wollten etwas für Facharbeiter tun.
    ber überlegen Sie einmal – Sie haben das Thema Mi-





    Renate Künast


    (A) )


    )(B)

    grantinnen und Migranten kurz angetippt –: Wie wollen
    Sie eigentlich mit solchen Löhne Migrantinnen und Mig-
    ranten mit guten Bildungsabschlüssen hier halten? Diese
    sind doch die Ersten, die gehen. Sie öffnen die Gesell-
    schaft nicht für sie, damit sie sich hier weiterentwickeln
    können, und Sie sorgen auch nicht für eine entspre-
    chende Lohnentwicklung.

    Derzeit haben wir die Situation, dass aus den Kindern
    der Einwanderer Auswandererkinder werden, weil sie in
    Brüssel oder in Istanbul willkommen sind und bessere
    Löhne bekommen. Zu diesem Thema haben Sie gar
    nichts gesagt, Frau Merkel. Sie müssten als Allererstes
    sagen – das wäre auch kostengünstig zu haben –: Wir
    schaffen die doppelte Staatsbürgerschaft und quälen die
    jungen Leute nicht mit einem Optionsmodell, bei dem
    sie sich entscheiden müssen, welche der beiden Staats-
    bürgerschaften sie wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dann würden Sie aufgrund des großen Fachkräfte-
    mangels, den wir erleben, auch nicht das machen, was
    Sie gerade so nett angekündigt haben, Frau Merkel,
    nämlich mehr Fachkräfte ins Land zu holen, indem man
    die Gehaltsschwelle von 66 000 auf 48 000 Euro redu-
    ziert. Der weltweite Run auf Fachkräfte ist so groß, dass
    Ihr Vorschlag von 48 000 Euro geradezu putzig ist. Für
    48 000 Euro kriegt man keinen Vertrag mit einem ganz
    normalen Ingenieur. Der Inder geht irgendwohin, aber
    nicht nach Deutschland.


    (Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: Bekommt er da mehr oder weniger?)


    – Weil Sie danach fragen, Frau Merkel: Die Fachkräfte
    kommen hierhin mit Jobverträgen über 40 000 oder auch
    43 000 Euro. Auf 48 000 Euro kommen sie gar nicht.
    Das schaffen sie allenfalls in anderen Ländern. Deshalb
    kommen diese Fachkräfte nicht. Das ist auch der Grund
    dafür, dass andere Migrantinnen und Migranten, Men-
    schen mit guter Ausbildung, abwandern.

    Zu alledem haben wir noch das Thema Rechtsextre-
    mismus. Menschen, die anders aussehen, müssen sich in
    dieser Gesellschaft Sorgen machen, ob sie, wenn sie zum
    Beispiel an einer Universität oder in einem Unternehmen
    tätig sind, hier sicher mit ihrer Familie leben können.
    Das ist noch ein Grund zu sagen: Wir klären die rechts-
    extremen Taten nicht nur auf, sondern wir sorgen auch
    dafür, dass die Projekte gegen Rechtsextremismus in den
    Kommunen mit ausreichenden Mitteln ausgestattet wer-
    den, damit sie tatsächlich in der Breite arbeiten können
    und Sicherheit produzieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD])


    Sie, Frau Merkel, haben gesagt, es müsse mit einem
    neuen Kompass losgehen, und Sie wollen für das neue,
    menschliche Deutschland sorgen. Sie sind mit Ihren
    Konzepten völlig aus der Zeit gefallen. Nehmen wir al-
    lein das, was Sie mit dem ewigen Hin und Her und Ih-
    rem Vorwärts und Rückwärts in der Atompolitik ge-

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    (C (D acht haben. Sie haben einmal gesagt: Wer irgendwo ussteigt, muss auch wissen, wo er einsteigt. – Sie wisen heute noch nicht, wo Sie einsteigen. Sie kommen beim Ausbau der erneuerbaren Energien icht weiter. Das ist ein Dauerzankapfel. Sie wollen alnfalls die Förderung neuer Kohlekraftwerke, dann aus eldern des Emissionshandels. Das ist der einzige unkt, in dem bei Ihnen noch traute Einigkeit herrscht. ie haben keinen Vorschlag gemacht, wie die Eneriewende strukturiert und finanziert wird. Sie haben Durban angesprochen, Frau Merkel. Ja, die limakonferenz in Durban steht unter ganz besonderer eobachtung. Ihr Chefberater, Herr Schellnhuber, hat on einem Endspiel für den Klimaschutz gesprochen. as aber bieten Sie? Sie haben sich mit ihm als Klima erater geschmückt. Aber daraus sind nicht mehr Fordengen hervorgegangen. Es ist nicht mehr dabei heraus ekommen. Sonst hätten Sie jetzt dafür Sorge getragen, ass die Europäische Union, ohne Bedingungen zu steln, in Durban zusagt, Europa wird seine CO2-Emissioen um 30 Prozent reduzieren. Aber nicht einmal mit ieser Morgengabe gehen Sie dorthin. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Minderungsziele sind nirgendwo wirklich ange-
    angen worden. Wie wäre es mit dem Abbau ökologisch
    chädlicher Subventionen? Wie wäre es mit der Redu-
    ierung und Änderung des Dienstwagenprivilegs? Statt-
    essen gibt es kostenlose CO2-Zertifikate für Energie-
    ersorger. So werden wir nicht weiterkommen, meine
    amen und Herren.

    Sie haben keine Vorschläge zu einer wirtschaftlichen
    ntwicklung Deutschlands. Ich habe es gerade ange-
    prochen. Beim Thema wirtschaftliche und ökologische
    ukunft Deutschlands weiß man gar nicht, welche Zu-
    unft Sie sehen. Es gilt immer nur: „Beton hilft viel“.
    ie machen noch die Witze aus vorigen Jahrzehnten, ma-
    hen aber keine Vorschläge.

    Mein letzter Punkt. Die Blockade in dieser Gesell-
    chaft lösen Sie nicht auf. Frau Merkel, Sie haben Ihre
    ede mit dem Satz beendet, diese Gesellschaft soll
    enschlicher werden. Aber Menschlichkeit fängt beim
    egriff „Gerechtigkeit“ an, und da haben Sie versagt. Zu
    ehr Gerechtigkeit gehört, dass unsere Haushalte nicht
    eiter verschuldet werden, wie Sie es tun. Zu mehr Ge-
    chtigkeit gehört, dass man das Geld nicht für zwei sich
    idersprechende Zwecke ausgibt. Zum einen geben Sie
    as Geld für den Bau von Kitas aus – aber nicht genug –,
    um anderen geben Sie Geld für das Betreuungsgeld aus,
    amit die Eltern ihre Kinder nicht in die Kitas schicken.
    as ist haushalterisch bekloppt, um es einmal direkt zu

    agen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    s ist nicht menschlicher und nicht gerechter, Frau Mer-
    el, wenn Sie gerade die Kinder, die es am nötigsten hät-
    n, davon fernhalten, eines Tages gute Fachkräfte zu





    Renate Künast


    (A) )


    )(B)

    werden, die Deutschland so braucht. Sie sind einfach
    doppelzüngig an der Stelle.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Na, na!)


    Sie reden vielleicht immer das Gleiche – darin liegt auch
    der Mangel, weil Sie sich nicht weiterentwickeln –, aber
    Sie reden auch immer das Falsche, bis hin zum Thema
    Frauen. Das kann ich Ihnen nicht ersparen.