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ID1714200200

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    Vokabeln: 9
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/142 Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16952 C Inhaltsverzeichnis Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ 16907 C 16913 C 16920 D 16924 D 16928 D 16932 B 16934 D 16936 B 16938 A 16940 B 16941 B 16953 C 16955 B 16956 C 16957 B 16958 D 16960 A 16961 B 16962 C 16963 D Deutscher B Stenografisch 142. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksachen 17/6600, 17/6602) . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksachen 17/6601, 17/6602, 17/7126) II.10. Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanz- leramt (Drucksachen 17/7123, 17/7124) . . . . D R T N E II K D 16907 A 16907 A 16907 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16943 A undestag er Bericht ung 3. November 2011 t : r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . einer Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 17/7105, 17/7123) . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 16944 A 16944 D 16945 D 16946 D 16948 D 16947 A 16947 A 16951 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16964 A 16964 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . II.12. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidi- gung (Drucksachen 17/7113, 17/7123) . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt X: a) Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Umbenennung von Bun- deswehrkasernen und Straßennamen auf den Bundeswehrliegenschaften (Drucksache 17/7485) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Einvernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zum Beitrittsantrag der Republik Montene- gro zur Europäischen Union und zur Empfehlung der EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen – Stellung- nahme des Deutschen Bundestages ge- mäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundge- setzes i. V. m. § 10 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angele- genheiten der Europäischen Union (Drucksache 17/7768) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion der SPD: Einverneh- mensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zur Empfehlung der d e g h T a 16966 B 16967 C 16968 D 16969 A 16970 B 16972 A 16973 A 16974 C 16975 C 16977 B 16979 A 16980 A 16981 A 16982 B 16984 A 16985 A 16986 A 16986 B EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlun- gen mit Montenegro – Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 10 des Gesetzes über die Zu- sammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angele- genheiten der Europäischen Union (Drucksache 17/7809) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Manuel Sarrazin, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einvernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zur Empfehlung der EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Monte- negro – Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 10 des Ge- setzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (Drucksache 17/7769) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktion der SPD: Bei der Vergabe von Exportkreditgarantien auch menschenrechtliche Aspekte prü- fen (Drucksache 17/7810) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Krista Sager, Kai Gehring, Sylvia Kotting-Uhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wissenschafts- zeitvertragsgesetz wissenschaftsad- äquat verändern (Drucksache 17/7773) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Manuel Sarrazin, Dr. Frithjof Schmidt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Strategie zur europäischen In- tegration der Länder des westlichen Balkans (Drucksache 17/7774) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt XI: ) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ab- kommen vom 17. Juni 2010 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und dem Ministerrat der Republik Albanien über die Seeschiff- fahrt (Drucksachen 17/7237, 17/7683) . . . . . . . 16986 C 16986 C 16986 D 16986 D 16987 A 16987 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 III b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik der Überschuldung privater Personen (Überschuldungsstatistikgesetz – ÜSchuldStatG) (Drucksachen 17/7418, 17/7698) . . . . . . . c)–k) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 337, 338, 339, 340, 341, 342, 343, 344 und 345 zu Petitionen (Drucksachen 17/7656, 17/7657, 17/7658, 17/7659, 17/7660, 17/7661, 17/7662, 17/7663, 17/7664) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II.13. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung (Drucksachen 17/7119, 17/7123) . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion Atalanta zur Bekämpfung der Pirate- rie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Verein- ten Nationen von 1982 und der Resolutio- n (2 7 z b 2 S V 2 s B E 2 R 2 d 7 (D D D T C O P T A d k m g k u tr u V (D D U T P K P N A L 16987 C 16988 A 16988 D 16989 A 16990 C 16992 A 16993 B 16995 B 16996 B 16997 D 16999 A 17001 A 17002 B 17003 B 17005 A 17005 B 17006 C 17007 D 17008 B en 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom . Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. De- ember 2008, 1897 (2009) vom 30. Novem- er 2009, 1950 (2010) vom 23. November 010 und nachfolgender Resolutionen des icherheitsrates der Vereinten Nationen in erbindung mit der Gemeinsamen Aktion 008/851/GASP des Rates der Europäi- chen Union vom 10. November 2008, dem eschluss 2009/907/GASP des Rates der uropäischen Union vom 8. Dezember 009, dem Beschluss 2010/437/GASP des ates der Europäischen Union vom 30. Juli 010 und dem Beschluss 2010/766/GASP es Rates der Europäischen Union vom . Dezember 2010 rucksache 17/7742) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . homas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . hristine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt IV: ntrag der Bundesregierung: Fortsetzung es Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- räfte bei der Unterstützung der gemeinsa- en Reaktion auf terroristische Angriffe egen die USA auf Grundlage des Arti- els 51 der Satzung der Vereinten Nationen nd des Artikels 5 des Nordatlantikver- ags sowie der Resolutionen 1368 (2001) nd 1373 (2001) des Sicherheitsrates der ereinten Nationen rucksache 17/7743) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . llrich Meßmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . atja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 17010 A 17010 B 17011 D 17013 A 17014 B 17015 B 17016 A 17017 B 17017 C 17018 D 17019 D 17020 D 17021 D 17022 D 17023 C 17024 C 17025 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 16907 (A) ) )(B) 142. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 17025 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Burkert, Martin SPD 23.11.2011 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 23.11.2011 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2011 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2011 Groth, Annette DIE LINKE 23.11.2011* Hoff, Elke FDP 23.11.2011 Höger, Inge DIE LINKE 23.11.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 23.11.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Schlecht, Michael DIE LINKE 23.11.2011 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23.11.2011 Schnurr, Christoph FDP 23.11.2011 Schreiner, Ottmar SPD 23.11.2011 Seiler, Till BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Ulrich, Alexander DIE LINKE 23.11.2011 Vaatz, Arnold CDU/CSU 23.11.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen * Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Liebich, Stefan DIE LINKE 23.11.2011 Nahles, Andrea SPD 23.11.2011 Roth (Heringen), Michael SPD 23.11.2011 W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates erner, Katrin DIE LINKE 23.11.2011* olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 23.11.2011 142. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP II Haushaltsgesetz 2012Finanzplan 2011 - 2015 Epl 04 Bundeskanzleramt Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 14 Verteidigung TOP X Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP XI Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung TOP III EU-Operation Atalanta TOP IV NATO-Operation Active Endeavour Anlagen
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    Rede von Sigmar Gabriel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Pfui!)


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sehr wohl!)





    (A) )

    geht vielmehr, meine Damen und Herren, um die Um-
    stände, unter denen die Schulden erhöht werden sollen.
    In einer Zeit sehr guten Wirtschaftswachstums, in einer
    Zeit stetig steigender Staatseinnahmen vergrößern Sie,
    vergrößert diese Koalition den Schuldenberg Deutsch-
    lands.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist doch nicht wahr!)


    Die Schuldenbremse in unserer Verfassung will übrigens
    das genaue Gegenteil: in guten Zeiten sparen und in
    schlechten Zeiten investieren. Sie stellen diese Schul-
    denbremse in unserer Verfassung auf den Kopf, Frau
    Bundeskanzlerin. Das ist verheerend, und deshalb wer-
    fen Ihnen das auch alle vor.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Unfug!)


    Ihr Finanzminister hat gestern so gereizt reagiert, weil er
    sich dabei ertappt gefühlt hat. Denn Bundesrechnungs-
    hof, Bundesbank, Wirtschaftsweisen – alle kritisieren
    das. Wie sagte die Frau Bundeskanzlerin, wie sagten Sie,
    Frau Merkel, noch hier im Bundestag: Wir sparen, aller-
    dings intelligent. – Das nennt man dann wohl Intelli-
    genzbestie.


    (Heiterkeit bei der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Ich zitiere sie nur. – Wenn Sie der Öffentlichkeit sagen:
    „Wir sparen, aber intelligent“, und die Schulden erhö-
    hen, dann wollen Sie doch die Öffentlichkeit für dumm
    verkaufen und zum Narren halten. Das haben Sie doch
    vor.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie verkaufen die Öffentlichkeit für dumm! Wir wollen wissen, wo wir nächstes Jahr landen bei den Schulden! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Jeder Marktschreier ist besser als Sie!)


    Sie erklären landauf, landab, dass die Zeiten steigen-
    der Staatsverschuldung endlich zu Ende sein müssten.
    Sie verordnen Europa einen ganz harten Sparkurs. Was
    denken Sie eigentlich, wie glaubwürdig diese Politik in
    Europa ist, wenn Sie hier in Deutschland, unter weit bes-
    seren Bedingungen als in allen anderen Staaten Europas,
    die Schulden erhöhen? „Deutschland geht es so gut wie
    lange nicht.“


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Man kann Sie ausrechnen; Sie sind wirklich ganz put-
    zig. Wir haben darüber gewettet, ob Sie an der Stelle klat-
    schen. Aber Sie haben den letzten Satz noch nicht gehört;
    es handelt sich um ein Zitat von Ihrer Kanzlerin. – Der
    letzte Satz lautet: Deshalb ist das zentrale Thema der
    Abbau von Schulden und die Haushaltskonsolidierung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordne D d k u ta b s le K e D K s d ta d c S le D g – n le u d m a K te d s d p s d W v b (C (D ten der FDP – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Genau das machen wir!)


    as ist das, was Sie gesagt haben; aber jetzt machen Sie
    as genaue Gegenteil.

    Ich habe ja Humor. Aber dass Sie selbst öffentlich er-
    lären: „Wir wollen weniger Schulden machen“,


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    nd damit durch die Lande ziehen und dann im Bundes-
    g für nächstes Jahr 4 Milliarden Euro mehr Schulden
    eschließen als für dieses Jahr, obwohl es Deutschland
    o gut geht, und gleichzeitig anderen Ländern empfeh-
    n, sie sollen ihre Schulden senken, obwohl sie in der
    rise stecken, das ist wirklich nicht zum Lachen. Das ist

    ine ziemlich finstere Angelegenheit, was Sie hier in
    eutschland veranstalten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich verstehe Sie: Sie haben sich an das Handeln der
    anzlerin nach dem Motto „Was stört mich mein Ge-

    chwätz von gestern?“ längst gewöhnt, wir noch nicht;
    as ist der einzige Unterschied in der heutigen Debatte.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, die öffentlichen Kommen-
    re zu Ihrer Finanzpolitik sind entsprechend. Das Han-
    elsblatt spricht von „deutscher Heuchelei“. Die Finan-
    ial Times Deutschland titelt: „Bundesbank rechnet mit
    chäuble ab“ und zitiert dann die Bundesbank – viel-
    icht klatschen Sie jetzt wieder –:

    „Mit dem Bundeshaushalt 2012 ist eine merkliche
    Abkehr von den Konsolidierungsbeschlüssen vom
    Juni 2010 verbunden“ …

    as kann man wohl sagen. Warum klatschen Sie jetzt ei-
    entlich nicht? Das ist eine Beurteilung der Bundesbank.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    Bisschen nervös, oder? Es wird ja so unruhig bei Ih-
    en. Fühlen Sie sich ertappt, oder was ist der Grund?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Was hatten Sie der deutschen Öffentlichkeit nicht al-
    s versprochen: 80 Milliarden Euro wollten CDU/CSU
    nd FDP zwischen 2011 und 2014 einsparen. Wir – an-
    ers als Sie – erinnern uns noch ganz gut an die voll-
    undigen Versprechungen vor einem Jahr. Was sollte da

    lles passieren! Ein Jahrhundertpaket sollte es werden.
    leiner geht es bei Ihren Selbstinszenierungen ja meis-
    ns nicht.

    Schauen wir uns einmal an, was aus Ihrem Jahrhun-
    ertpaket geworden ist: 4 Milliarden Euro sollte die Ab-
    chaffung der Wehrpflicht einsparen. Aufgrund der
    esaströsen Fehlleistung Ihres einstigen bayerischen Su-
    erstars fallen jetzt Mehrkosten an. 6 Milliarden Euro
    ollte die Beteiligung des Finanzsektors an den Kosten
    er Finanzkrise bringen. Ergebnis: ersatzlos gestrichen.
    eit mehr als 10 Milliarden Euro sollte die Streichung

    on Steuersubventionen und Steuervergünstigungen er-
    ringen. Ergebnis: wieder Fehlanzeige.





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    Und was ist eigentlich aus der von Ihnen so lautstark
    angekündigten Mehrwertsteuerreform geworden? Nur
    weil es die Phrasendrescherei Ihrer Koalition so schön il-
    lustriert: Was ist mit den Milliardenbeträgen, die durch
    Bürokratie- und Personalabbau eingespart werden soll-
    ten? Das Gegenteil ist passiert.

    Besonders auffällig sind die Versorgungsfälle in den
    FDP-Ministerien.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie reden vom Sparen, schaffen aber 480 neue Stellen al-
    leine in den Bundesministerien. Beeindruckend – das
    muss ich zugeben – sind die 166 neuen Stellen, die al-
    leine im Entwicklungsministerium von Herrn Niebel ge-
    schaffen wurden – ein Ministerium, das er eigentlich
    einmal ganz abschaffen wollte. Ausgerechnet eine Par-
    tei, die so gerne über den schlanken Staat und Entbüro-
    kratisierung schwadroniert, bringt noch schnell die letz-
    ten Mitarbeiter aus der FDP-Parteizentrale in einem
    sicheren Job bei der Bundesregierung unter.


    (Christian Lindner [FDP]: Quatsch!)


    Das ist aus Ihren Versprechungen zum Personalabbau
    geworden, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So kann man die Liste weiter fortsetzen. Aus Ihrem
    Jahrhundertwerk, Frau Merkel, ist wohl eher eine Tages-
    baustelle geworden. Wo Sie von anderen Staaten mas-
    sive Einschnitte zum Abbau der Verschuldung fordern,
    muten Sie sich selbst gar nichts zu – im Gegenteil: Statt
    zu sparen, ziehen Sie auch noch die Spendierhosen an.

    6 Milliarden Euro soll die Steuersenkung kosten, die
    den Geringverdienern in Deutschland gar nichts bringt.


    (Otto Fricke [FDP]: Das ist doch gar nicht der Haushalt jetzt, das ist 2013!)


    – Der Zwischenruf von Herrn Fricke ist wirklich klasse.
    Ich kann Ihnen den nicht vorenthalten. Er sagt: Das ist
    doch erst später, das ist doch nicht gleich in einem Jahr. –
    Verstehen Sie eigentlich gar nicht, Herr Fricke, dass wir
    uns mit wirtschaftlichen und konjunkturellen Risiken
    auseinandersetzen müssen? Deshalb müssen wir jetzt
    sparen, und zwar jeden Cent, damit wir morgen wieder
    Arbeitsplätze in diesem Land sichern können. Das haben
    Sie überhaupt nicht begriffen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde es auch interessant, sich mit dem Inhalt die-
    ser Steuersenkung auseinanderzusetzen. Der Geringver-
    diener – für den soll sie ja vorgenommen werden – be-
    kommt freundlicherweise 0 Cent; der zahlt nämlich
    keine Steuern. 40 Prozent der deutschen Haushalte ha-
    ben nichts von dem, was Sie da planen. Der Durch-
    schnittsverdiener mit einem Einkommen von 2 250 Euro
    hat eine monatliche Steuerersparnis von 4 Euro.


    (Otto Fricke [FDP]: Ist das nichts?)


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    (C (D lauben Sie eigentlich selbst an Ihre Sprüche, dass das en Massenkonsum und die Binnenkonjunktur in eutschland fördern soll? Herr Kollege Fricke, Sie fragen: Ist das nichts? Ich ill Ihnen einmal sagen, was die Folge ist. Die Folge ist icht, dass der Durchschnittsverdiener 4 Euro mehr hat. ie Folge ist, dass Sie in diesem Zusammenhang 2 Milarden Euro von den Städten und Gemeinden bezahlen ssen. In der Folge wird der, der von Ihnen 4 Euro im onat geschenkt bekommt, mit höheren Kindergarten ebühren und anderen städtischen Abgaben belastet weren. Das ist das Ergebnis, das dabei herauskommen ird. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ie Gemeinden kostet das Ganze 2 Milliarden Euro, und
    eswegen müssen wir darüber reden. Denn die Kommu-
    en sind immer diejenigen, die bei Ihrer Steuerpolitik
    m Ende daran glauben müssen. Das war schon beim
    oteliergesetz so.

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf unsere ges-
    ige Debatte zum Kampf gegen Rechtsextremismus in
    eutschland zurückkommen.


    (Zurufe von der FDP)


    Hören Sie einmal zu. – Denn zwischen dem Ausbluten
    er Städte und Gemeinden in Deutschland und dem Er-
    tarken des Rechtsextremismus gibt es für mich einen
    anz eindeutigen Zusammenhang: Dort, wo sich Ge-
    einden und Städte aufgrund ihrer Finanznot zurückzie-

    en, dringen Neonazis ein. Wo Jugendeinrichtungen ge-
    chlossen werden, Vereine, Ehrenamt und Sport nicht
    ehr ausreichend gefördert werden und Freizeit- und
    ulturangebote verschwinden, dort entstehen sozial ent-
    erte Räume. In diese sozial entleerten Räume dringen
    echtsradikale ein.


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    Da Sie hier unruhig werden: Sie sind doch genau wie
    ir der Überzeugung, dass es uns nachdenklich machen
    uss und zum Handeln auffordert, wenn die NPD den
    ommunen anbietet, den Betrieb von Jugendzentren und
    indergärten fortzuführen, wenn sie wegen der kommu-
    alen Finanznot geschlossen werden sollen. Das sind
    och praktische Beispiele, die wir in Deutschland prä-
    entiert bekommen. Ich sage Ihnen: Mindestens so wich-
    g wie ein Verbot der NPD, mindestens so wichtig wie
    ie sichtbare Präsenz der Polizei in den Stadtvierteln und
    emeinden, in denen die Rechtsradikalen die Herrschaft
    bernehmen wollen, ist es, die soziale und kulturelle
    erwahrlosung in unseren Städten und Gemeinden zu
    ekämpfen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So wichtig die Debatten im Bundestag auch sind: Der
    ampf um Demokratie und gegen den Rechtsextremis-
    us wird nicht hier im Parlament entschieden, sondern

    or Ort. Die soziale und demokratische Gesellschaft be-





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    ginnt in der sozialen und demokratischen Stadt und Ge-
    meinde. Es ist deshalb ein Fehler, den Kommunen noch-
    mals Geld zu entziehen, ob durch Steuersenkungen oder
    durch Kürzungen der Programme für die soziale Stadt-
    entwicklung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die 6 Milliarden Euro für die Steuersenkung als Kauf-
    preis für das Stillhalten der FDP bei der Euro-Achterbahn
    waren noch nicht genug. Frau Bundeskanzlerin, Sie muss-
    ten auch noch die CSU bedienen. Da haben Sie dann zu-
    lasten der Verschuldung unseres Landes eine wahrlich
    abenteuerliche Verabredung getroffen: 150 Euro im Mo-
    nat – Milliardenbeträge – sollen Eltern jetzt bekommen,
    wenn sie ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken.
    Ich muss wirklich fragen: Wie verrückt oder – besser –
    wie verantwortungslos muss man eigentlich sein, um auf
    diese Idee zu kommen?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Selbst die Bild-Zeitung ist fassungslos, Frau Bundes-
    kanzlerin. Dort steht:

    Statt Milliarden für ein unsinniges Betreuungsgeld
    zu verpulvern, sollte die Regierung jeden Cent in
    die Kinderbetreuung investieren!

    Wo die Bild-Zeitung recht hat, hat sie recht: Das wäre
    ein angemessener Umgang mit dem Thema gewesen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist übrigens – ich sage das an die CSU gerichtet –
    keineswegs so, dass Eltern, die ihre Kinder in die Kin-
    dertagesstätte bringen, Rabeneltern sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Viele von denen müssen das übrigens, weil ihre Löhne
    so niedrig sind, dass beide arbeiten gehen müssen. Da
    wäre ein echter Mindestlohn eine richtige Hilfe für die
    Eltern von Kindern; auch da wäre der Mindestlohn rich-
    tig,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    aber nicht so ein Papiertiger, wie Sie ihn auf Ihrem Par-
    teitag beschlossen haben. Fast 1,5 Millionen Menschen
    in Deutschland stocken ihren Lohn mit Arbeitslosen-
    geld II auf; 320 000 von ihnen sind sogar sozialversiche-
    rungspflichtig in Vollzeit beschäftigt. Stundenlöhne von
    3,18 Euro, 5,33 Euro und 6,19 Euro sind eine Schande
    für unser Land.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Michael Fuchs [CDU/ CSU]: Von Gewerkschaften tarifiert!)


    Die FDP, die hier jahrelang eine Politik zur Bekämpfung
    der Tariffähigkeit der deutschen Gewerkschaften ge-
    macht hat, wirft jetzt den Gewerkschaften vor, dass sie
    das nicht durch Tariflöhne verhindern können.

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    (C (D (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    as halte ich für eine Unverschämtheit den Gewerk-
    chaften gegenüber, wie ich sie selten gehört habe.

    Das alles kostet den Staat viel Geld: Mindestens
    Milliarden Euro geben wir für Lohnzuschüsse aus. Üb-
    gens: Wenn sich die Sozialministerin jetzt Sorgen um
    ie Altersarmut macht, ist das berechtigt. Aber irgend-
    er muss ihr einmal erklären, dass es Altersarmut nicht
    hne Erwerbsarmut gibt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    h finde, das muss doch irgendwann einmal bei Ihnen
    nkommen.

    Das eigentliche Problem ist aber, dass Sie nicht ver-
    tanden haben, was die CDU-Arbeitnehmer wirklich
    ollten. Sie wussten, dass zwei Dinge wichtig sind:

    Erstens. Mindestlohn bedeutet: Einer, der Vollzeit ar-
    eiten geht, muss hinterher nicht zum Sozialamt, um
    ich den Rest zu holen, damit er die Miete bezahlen
    ann; denn das ist unwürdig. Ein Mindestlohn ist nur
    ann ein guter Mindestlohn, wenn er von Hartz IV und
    ozialhilfe unabhängig macht.

    Zweitens. Ihre CDU-Arbeitnehmer wussten, dass es
    m die Würde der Arbeit geht und es demütigend ist,
    enschen, die Vollzeit arbeiten, hinterher zum Sozial-

    mt zu schicken. Deshalb wollten die CDU-Arbeitneh-
    er einen gesetzlichen Mindestlohn für alle, der von So-

    ialhilfe unabhängig macht. Daher ist es eine Schande,
    rau Bundeskanzlerin, dass Sie Ihren Arbeitnehmern in
    en Rücken gefallen sind; denn das ist gerade nicht das
    rgebnis der Mindestlohndebatte auf Ihrem Parteitag.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, das kostet uns 7 Milliar-
    en Euro, die bei der Senkung der Verschuldung oder bei
    nseren Schulen besser aufgehoben wären. Wir müssen
    echt und Ordnung auf dem Arbeitsmarkt wiederher-

    tellen. Frau Bundeskanzlerin, gut 10 Milliarden Euro
    aben Sie insgesamt nächtens in Ihrer Koalitionsrunde
    erteilt, um das Stillhalten Ihrer Koalitionspartner zu er-
    aufen. Die 10 Milliarden Euro zulasten der Verschul-
    ung sind so etwas wie eine Stillhalteprämie in Ihrer Ko-
    lition gewesen. Wo sind allerdings, Frau Kanzlerin, die
    parvorschläge für diese 10 Milliarden Euro? Nichts zu
    ehen! Stattdessen machen Sie Politik auf Pump. Das ist
    enau die alte Politik, die wir nicht mehr gebrauchen
    önnen – weder in Griechenland noch in Italien noch in
    eutschland, Frau Dr. Merkel, weder dort noch hier.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    enn wann, wenn nicht jetzt, wo die Steuerquellen spru-
    eln, wollen wir eigentlich Schulden abbauen? Wann,
    enn nicht im wirtschaftlichen Aufschwung, wollen wir





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    Vorsorge treffen für die mit Sicherheit wieder kommen-
    den wirtschaftlichen Schwierigkeiten?

    Frau Bundeskanzlerin, irritiert Sie eigentlich gar
    nicht, dass Sie inzwischen einhellig Ihr eigener Sachver-
    ständigenrat der Wirtschaftsweisen, der Bundesrech-
    nungshof und sogar Ihr ehemaliger Kanzleramtsberater
    kritisieren? Ich weiß nicht, Frau Kanzlerin, was Sie unter
    einer Schuldenbremse verstehen. Wir verstehen darun-
    ter, dass man weniger neue Schulden macht – und nicht
    mehr.


    (Zuruf des Abg. Dr. Michael Fuchs [CDU/ CSU])


    – Sie scheinen das eher mit dem Gaspedal zu verwech-
    seln. Sie haben offenbar bei der Verfassungsänderung
    nicht ganz aufgepasst.


    (Zuruf des Abg. Dr. Michael Fuchs [CDU/ CSU])


    – Ich kann verstehen, dass Sie das von mir nicht hören
    wollen. Aber unangenehmer wird es – warten Sie ab –,
    wenn Sie hören, wer noch alles Ihnen das sagt.

    Dass Ihr Finanzminister den Ausgangswert der Ver-
    schuldung bewusst manipuliert und zu hoch angesetzt
    hat, um Ihre viel zu geringe Absenkung der Verschul-
    dung optisch zu verkleistern, schreibt Ihnen die Bundes-
    bank ins Stammbuch. Dort heißt es – ich zitiere –:

    Nach Artikel 143 d GG wäre eine entsprechende
    Absenkung des Ausgangswertes und damit auch
    des Anpassungspfades allerdings letztlich geboten.

    Damit keine Missverständnisse aufkommen, was die
    Bundesbank damit meint, erklärt der Bundesbankpräsi-
    dent – ich zitiere –: Deutschland darf keine Zeit verlie-
    ren, seinen Haushalt auszugleichen. – Aber Sie erhöhen
    die Schulden. Das kritisiert Herr Weidmann in seinem
    Bericht der Bundesbank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Manchmal, Frau Dr. Merkel, habe ich den Eindruck,
    Sie halten das alles für Ratschläge an die Adresse Grie-
    chenlands, Italiens oder Portugals. Aber, ehrlich gesagt,
    Herr Weidmann meint Sie ganz persönlich. Er ermahnt
    Sie in diesem Bericht, keinen Verfassungsbruch zu bege-
    hen. Sie sind aber drauf und dran, genau das zu tun, nur
    weil Sie Ruhe in der Koalition haben wollen und sich
    eine Kriegskasse für den Wahlkampf anlegen wollen.
    Denn um nichts anderes geht es hier.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Ganz schäbig!)


    Das eigentlich Besorgniserregende an dieser Kritik der
    Bundesbank ist allerdings nicht einmal die kurzfristige
    Wirkung Ihrer Schuldenpolitik, sondern die Bundesbank
    sorgt sich um das Vertrauen der internationalen
    Finanzmärkte auch in die Schuldentragfähigkeit Deutsch-
    lands. Ich zitiere noch einmal die Bundesbank:

    Bei weiteren Belastungen geht das Vertrauen in die
    Tragfähigkeit auch der deutschen Staatsfinanzen
    verloren.

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    (C (D Die Bundesbank befürchtet also auf gut Deutsch: Ein u geringer Schuldenabbaupfad jetzt kann dazu führen, ass bei einem wirtschaftlich schlechteren Klima die eutschen Staatsschulden so stark steigen, dass auch uner Land in die Schwierigkeiten gerät, in die inzwischen rankreich gekommen ist. Sie befürchtet also, dass die insen für deutsche Staatsanleihen steigen und wir in eien ähnlichen Teufelskreis geraten könnten wie unsere uropäischen Nachbarn. Der Spiegel bezieht sich in einem Artikel auf diesen ericht der Bundesbank und nennt Sie deshalb zu Recht inen „Scheinriesen“, Frau Bundeskanzlerin. Fest steht: er Bundesfinanzminister kann beim Schuldendienst norm sparen, weil immer mehr Anleger die deutschen taatsanleihen suchen und das Zinsniveau deshalb sinkt. anz nebenbei kassiert er auch noch Zinsen für die Kreite an Griechenland. Wenn wir diese Krisengewinne stillschweigend kasieren, selbst keine Schulden abbauen, gleichzeitig aber ndere Länder lautstark für ihr Schuldengebaren kritisien, obwohl deren Lage weitaus schlechter ist, gibt es iele in Europa, die wegen dieser arroganten Haltung Ihr Regierung, Frau Merkel, meine Damen und Herren, u Recht die Faust in der Tasche ballen. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben in den letzten 24 Monaten Ihre Position zur
    uro-Krise ständig gewechselt. Sehr lange wollten Sie
    ie Krise im europäischen Währungsraum den betroffe-
    en Nachbarn selbst überlassen. Ich halte es für den
    rößten Fehler Ihrer Amtszeit, dass Sie der europäischen
    erausforderung sehr lange nur mit nationalen Antwor-
    n und nur mit dem Eigeninteresse Ihrer Regierung be-
    egnet sind. Erst als nacheinander ein Land nach dem
    nderen zum Spielball der Finanzmärkte wurde, haben
    ie gemerkt, dass Ihre nationalen Antworten nicht rei-
    hen. Nun ist die Verunsicherung so groß, dass selbst der
    igantische Rettungsschirm mit 1 Billion Euro nicht
    ehr ausreicht. Im Gegenteil: Die Finanzmärkte miss-
    auen uns nicht nur, sie wetten sogar auf das Auseinan-
    erbrechen der Euro-Zone.

    Nichts von dem, was Sie jeweils in Ihren Regierungs-
    rklärungen zum Euro im Bundestag erklärt haben, hat
    irkung gezeigt. Das meiste ist hinterher sowieso wie-

    er verändert worden. Die Zinsen für die Krisenstaaten
    teigen. Stattdessen erhalten die Staaten der Euro-Zone
    uf den internationalen Kapitalmärkten selbst dann kein
    eld zu erträglichen Zinsen, wenn sie massive Sparpro-
    ramme auflegen. Im Kern geht es jetzt darum, dass wir
    ndlich die entscheidende Frage beantworten: Stehen
    ir in Europa füreinander ein, und kann ein Investor in
    er Euro-Zone sicher sein, dass er sein geliehenes Geld
    urückerhält, ja oder nein? Diese Frage werden wir, so
    nangenehm das ist, endlich beantworten müssen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Natürlich gehört dazu Klarheit über den Abbaupfad
    insichtlich der Schulden in Europa, aber auch in
    eutschland, und eine gemeinsame Finanz-, Wirt-





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    schafts- und Steuerpolitik. Statt dies klar zu beantwor-
    ten, zwingen Sie, Frau Bundeskanzlerin, die Europäi-
    sche Zentralbank immer weiter dazu, Staatsanleihen
    aufzukaufen. 200 Milliarden Euro beträgt inzwischen
    das Risiko der Europäischen Zentralbank, für das wir ge-
    meinschaftlich haften.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Ja! – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das wollen sie nicht hören!)


    Wollten Sie, Frau Merkel, nicht genau das verhin-
    dern? Wollten Sie nicht ebenso, Frau Bundeskanzlerin,
    verhindern, dass die Europäische Zentralbank zur No-
    tenbank wird, die Staaten durch das Anwerfen der No-
    tenpresse bedient? Wir wollten doch keine Schulden-
    und Transferunion in Europa zulassen. Aber genau das
    passiert gerade durch die Hintertür der Europäischen
    Zentralbank.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie wollen doch Euro-Bonds!)


    Das sind Euro-Bonds durch die Hintertür, aber ohne je-
    den Einfluss darauf, wie sich die Staaten hinterher be-
    nehmen. Das ist das, was Sie derzeit zu verantworten ha-
    ben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wie steht denn die SPD zu den Euro-Bonds? Gibt es dazu eine Aussage?)


    Die „Merkel-Bonds“, die die EZB ausgibt, sind su-
    perbequem für die Regierungschefin in Deutschland. Sie
    kann sich nämlich öffentlich hinstellen und sagen: Ich
    will das alles nicht, aber leider sind die unabhängig, des-
    wegen dürfen die das weiterhin machen. – Vor allen Din-
    gen hat das den Vorteil: Wenn die EZB diese Arbeit
    macht, braucht sie Ihre seltsame Koalition nicht zu fra-
    gen, weil sie natürlich nicht weiß, welches Chaos entste-
    hen würde, wenn Sie sich mit den Realitäten der Europä-
    ischen Zentralbank auseinandersetzen müssten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Bundeskanzlerin, Sie spielen mit dem Feuer. Sie
    zwingen Europa in einen Zweifrontenkrieg. Sie zwingen
    die Staaten, die schon in der Rezession sind, zu immer
    weiteren Sparmaßnahmen, sodass sie nicht weniger, son-
    dern höhere Schulden produzieren. Sie verhindern, dass
    sie sich zu einigermaßen fairen Zinsen auf dem Kapital-
    markt refinanzieren können. Beides zusammen führt zu
    einer von Ihrer Politik zu verantwortenden und organi-
    sierten Rezessionsgefahr. Sie können den Staaten und
    Europa nicht beide Hände fesseln: die Zinsschraube auf
    der einen Seite und die Schuldenschraube auf der ande-
    ren. Wenn beide Hände gefesselt sind, dann werden die
    Leute in Europa und am Ende auch in Deutschland ar-
    beitslos! Das ist das, was Sie gerade vorbereiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Sie müssen Ihre Politik ändern. Sie wollen keine uro-Bonds, wie sie die Wirtschaftsweisen vorschlagen. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Was will die SPD eigentlich?)


    Passen Sie auf: Es ist doch gar nicht so schlimm, wenn
    ie gegen uns sind. Seien Sie aber wenigstens für das,
    as Ihre eigenen Sachverständigen sagen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Was wollen Sie denn?)


    re Sachverständigen schlagen einen Schuldentilgungs-
    nds für Europa vor, und Ihre Kanzlerin ist nicht einmal

    ereit, darüber öffentlich zu beraten. So gehen Sie mit
    enen um, die Sie auf dem Weg zu einer besseren Politik
    eraten sollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen deutlich mehr als diese beiden Mühl-
    teine der europäischen Politik. Europa braucht mehr als
    in reines Sparprogramm. Wir brauchen auch gezielte
    achstumsprogramme in den Ländern, damit es wieder

    ntwicklungsperspektiven gibt.


    (Zuruf von der FDP: Jetzt will er wieder Geld ausgeben!)


    Ja, genau. Und wissen Sie, wo ich es herhaben will?
    on denen, die Sie ständig schonen, genau Sie!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    h will, dass die Finanzmärkte endlich einen Teil des
    eldes zurückgeben, das wir wegen ihnen haben versen-
    en müssen. Und Sie – Sie schützen die Finanzmärkte
    or dieser Steuer.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, wir wollen Geld ausgeben für Wachstum, wir wol-
    n die Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpfen.
    enn 48 Prozent der jungen Menschen in Griechenland,

    0 Prozent in Spanien und fast 30 Prozent in Frankreich
    rbeitslos sind, wer soll denn dann die Zukunft Europas
    ufbauen? Die Leute dürfen nicht in ihrer Existenz ge-
    hrdet werden. Wir können das nicht sich selbst über-
    ssen. Sie überlassen die Finanzmärkte lieber sich

    elbst.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was wollen Sie tun?)


    a, wir wollen sie besteuern, auch in der Euro-Zone, und
    ir wollen das Geld in den Kampf gegen die Arbeits-
    sigkeit in Europa investieren. Das ist der Unterschied

    wischen uns beiden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf)


    Ich habe leider nicht mit, womit ich gut auf Leute wie
    ie, die mich „Westentaschenkommunist“ nennen, rea-





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    gieren könnte. Es ist zwar schon viel behauptet worden,
    aber dass einer behauptet, ich würde in eine Westen-
    tasche passen, ist noch nicht passiert.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wissen Sie, wenn ich das schon höre: Das nächste Mal le-
    sen wir Ihnen einmal – wir suchen eine nette Rede heraus,
    mit der das geht – Karl-Hermann Flach vor. Das war mal
    Ihr Generalsekretär. Wissen Sie, was der sagt? Wir müs-
    sen endlich die Vermögenden und die Erbschaften stärker
    besteuern, damit der Staat Einfluss hat und Wachstum
    kreieren kann. Er, der bei Ihnen früher Generalsekretär
    war, würde heute wahrscheinlich wegen Linksabwei-
    chung aus der FDP ausgeschlossen; das nehme ich stark
    an.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn Sie wissen wollen, warum Sie da stehen, wo Sie
    heute stehen: weil solche Leute bei Ihnen heute keine
    Chance mehr hätten. Das ist der Grund, warum Sie bei
    2 Prozent gelandet sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Bundeskanzlerin, natürlich müssen wir an die
    Veränderung der europäischen Verträge herangehen. Das
    gilt aber nicht nur für die Stabilitätskriterien, sondern
    auch für eine gemeinsame Finanz- und Steuerpolitik in
    der Euro-Zone; denn sonst bleibt die Währungsunion ein
    Torso. Wenn Sie auf diesem Weg auch das Thema einer
    Fiskalunion mit angehen wollen, haben Sie uns an Ihrer
    Seite. Wenn Sie allerdings nichts von dem tun, dann zah-
    len in absehbarer Zeit auch die Deutschen die Zeche für
    Ihren verfehlten Kurs.

    In Deutschland zeichnet sich gerade ab, dass die
    Exportindustrie bereits den Preis für Ihre doppelte Re-
    zessionsstrategie in Europa zu zahlen hat. Statt nun be-
    herzt zu sparen und damit Risikovorsorge für eine
    schwierige Wirtschaftslage zu treffen, geben Sie das
    Geld aus. Wir sagen Ihnen: Lassen Sie die nutzlosen
    Ausgaben! Gewerkschaften und Arbeitgeber fordern
    schon jetzt, die Kurzarbeiterregelung zu verlängern. Die
    ahnen doch, dass es da losgeht. Das hat ein sozialdemo-
    kratischer Arbeitsminister durchgesetzt, und Sie wollen
    das jetzt auslaufen lassen. Wir werden die Kurzarbeiter-
    regelung wieder brauchen, um Jobs in Deutschland zu
    sichern. Wissen Sie, wie viel diese Regelung kostet? In
    der Krise hat sie 6 Milliarden Euro gekostet. Das sind
    die 6 Milliarden Euro, die Sie gerade für Ministeuersen-
    kungen verplempern. Für die Leute wird es wichtiger
    sein, ihren Job und damit ihren Lohn zu behalten, als
    4 Euro Steuersenkung durch den Unfug zu bekommen,
    den Sie hier verbreiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf)


    – Nein, ich wehre mich nicht dagegen, dass die Leute
    4 Euro bekommen. Ich glaube nur, dass sie dieses Geld
    gar nicht bekommen werden, weil die Gebühren bei den
    Kommunen steigen. Außerdem brauchen wir das Geld,
    um die Jobs zu erhalten. Die Leute sind doch nicht

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    (C (D umm! Die wissen doch, dass die Wirtschaftskrise naht, nd sie wollen, dass der Staat handlungsfähig ist und otfalls wieder eine Kurzarbeiterregelung bezahlen ann. Das sind die Forderungen von Gewerkschaften nd Arbeitgebern – und nicht der Blödsinn, den Sie da it den Steuersenkungen verbreiten. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dieser Haushalt entlarvt alle Sprechblasen, auch die
    er Kanzlerin, aus den letzten zwei Jahren. Wie hieß es
    och am 31. Januar dieses Jahres, Frau Merkel, aus Ih-
    m Munde?

    Die Regierung hat einen klaren Kompass für den
    Abbau der Schulden.

    iesen Kompass sollten Sie zur Reparatur bringen. In
    ee stechen würde ich damit jedenfalls nicht, meine Da-
    en und Herren.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD – Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun die Bundeskanzlerin, Frau

r. Angela Merkel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    eine Damen und Herren! Meine Rede in der heutigen
    eneraldebatte will ich nicht beginnen, ohne zunächst

    uf die Ereignisse einzugehen, die seit dem 4. Novem-
    er, seit einem scheinbar routinemäßigen Polizeieinsatz
    ach einem Banküberfall in Eisenach, Schritt für Schritt
    ns Licht kommen.

    Die Nachrichten über das eigentliche Ausmaß der
    erbrechen sind schockierend. Wir wissen heute, dass
    ir es mit einer rechtsextremistischen Gruppe aus
    wickau zu tun haben, der eine grausame Mordserie und
    chreckliche Gewaltakte zur Last gelegt werden. Wir
    ind entsetzt über das Maß an Hass und Fremdenfeind-
    chkeit, das hier zum Ausdruck kommt. Ich denke heute
    uallererst an die Opfer: Enver Şimşek, Abdurrahim
    züdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kiliç, Yunus
    urgut, Ismail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet
    ubaşik, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. Unsere
    edanken sind bei ihnen und bei allen weiteren Men-

    chen, die den grausamen Gewalttaten dieser Gruppe
    um Opfer gefallen sind.

    Ich sage es noch einmal für die ganze Bundesregie-
    ng: Unsere Pflicht gegenüber den Angehörigen der
    pfer ist es, alles zur Aufklärung dieser furchtbaren Ta-
    n und ihrer Hintergründe zu unternehmen. Das erlit-
    ne Leid lässt sich nicht wiedergutmachen. Aber wir

    ind es den Angehörigen schuldig, sie zu unterstützen.
    h begrüße daher ausdrücklich den Vorschlag von Bun-

    esjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, die
    pfer und ihre Familien aus dem Fonds für Opfer extre-
    istischer Übergriffe zu entschädigen. Ich danke auch
    undespräsident Wulff, dass er sich heute mit Angehöri-





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    gen trifft und damit ein Zeichen der Zuwendung und der
    Verbundenheit des ganzen deutschen Volkes setzt.

    Die Tatsache, dass solch eine rechtsextremistische
    Zelle existiert, schweigend solche Gräueltaten begeht
    und über ein Jahrzehnt unentdeckt im Untergrund agiert,
    ist ohne Beispiel. Was die Ermittler, die mit ihrer Arbeit
    erst am Anfang sind, an Perversion im Denken und Han-
    deln, an Menschenfeindlichkeit und -verachtung aus ei-
    nem verfestigten rechtsextremen Milieu ans Tageslicht
    bringen, beunruhigt nicht nur mich zutiefst. Es scho-
    ckiert unser Land und seine Bürger, und es ist eine Ge-
    fahr für uns auch mit Blick auf andere in der Welt.

    Justiz- und Sicherheitsbehörden stehen angesichts ei-
    ner Vielzahl von Pannen und Versagen vor sehr grundle-
    genden Fragen. In der letzten Woche hat sich das Kabi-
    nett mit diesen Verbrechen befasst. Die Innen- und
    Justizminister von Bund und Ländern haben mit einer
    kurzfristig anberaumten Konferenz reagiert und erste
    Entscheidungen getroffen. Wir prüfen alle rechtsstaat-
    lichen Mittel, auch die schwierige Frage von Parteiver-
    boten. In der Vergangenheit wurde bereits eine Fülle von
    Vereinigungen verboten. Bei Razzien wurden immer
    wieder verhetzendes, menschenfeindliches Propaganda-
    material und Schusswaffen sichergestellt. Wir nehmen
    die Gefahren des Rechtsextremismus sehr ernst. Aber
    wir sollten uns alle den Vorwurf, auf irgendeinem Auge
    blind zu sein, ersparen. Das treibt nur einen Keil in die
    Gemeinsamkeit der Demokraten.

    Der Kampf gegen Extremismus jeglicher Couleur und
    die Stärkung der Demokratie sind Daueraufgaben für je-
    den von uns. Deshalb hat die Bundesregierung allein
    2011 so viele Mittel für die Extremismusprävention wie
    nie zuvor bereitgestellt, und wir werden das auch weiter
    tun.

    Diese Taten sind nicht mehr und nicht weniger als ein
    Angriff auf unser demokratisches Gemeinwesen. Die ges-
    trige Abstimmung hat eines gezeigt: dass wir entschlos-
    sen sind, unser offenes, tolerantes und menschliches
    Zusammenleben gegenüber gemeinen Verbrechern und
    menschenverachtenden Ideologien zu verteidigen. Das
    war das Signal von gestern, ein wichtiges Signal.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Diese Debatte über den Bundeshaushalt 2012 findet
    in einer Zeit statt, in der wir insgesamt vor vielen und
    schwierigen Herausforderungen stehen. Die größte Auf-
    gabe ist zweifellos die Überwindung der Krise im Euro-
    Raum. Dabei hat sich das Parlament in den vergangenen
    Monaten in mehreren Abstimmungen in großer Mehrheit
    ganz klar für die Zukunft entschieden, für eine Zukunft
    in einem gemeinsamen Europa. Zuletzt am 26. Oktober
    war parteiübergreifende Unterstützung des Deutschen
    Bundestages vorhanden, als es um die Abstimmung über
    die EFSF ging. Gerade weil viele von Ihnen diese Unter-
    stützung nicht leichten Herzens gewähren konnten, weil
    riesige Summen zur Disposition stehen, gerade wegen
    mancher Zweifel und Unsicherheiten angesichts dessen,
    was noch vor uns liegt, möchte ich noch einmal ganz
    herzlich dafür danken, dass Sie diese Rückendeckung
    durch den Deutschen Bundestag gegeben haben.

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    (C (D Sie haben damit deutlich gemacht: Deutschlands Zuunft ist untrennbar mit der Zukunft Europas verbunden. eutschlands und Europas Zukunft sind untrennbar verunden mit dem Zustand der internationalen Staatengeeinschaft und den globalen Herausforderungen, die wir ur gemeinsam bewältigen können. Gleichzeitig ist klar: edes Land muss seinen Beitrag dazu leisten. Genau das rleben wir in diesen Tagen in Europa: gemeinschaftlihes Handeln und Eigenverantwortung. Wir sind in den vielen Monaten der Beschäftigung it der Schuldenkrise im Euro-Raum Schritt für Schritt, laube ich, sehr klar zu einer Analyse dessen gekomen, was in der Vergangenheit falsch gemacht wurde: rstens eine übermäßige Staatsverschuldung, zweitens ine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in einigen der taaten – das hat damit zu tun, dass sich die globale Enticklung hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit gerade auch uf anderen Kontinenten sehr beschleunigt hat – und rittens grundlegende Mängel in der Konstruktion der irtschaftsund Währungsunion. Deshalb gehören Kri enbewältigung, also Beschäftigung mit der Vergangeneit, und Vorsorge für die Zukunft unmittelbar zusamen. Ich möchte noch einmal auf die Beschlüsse vom 6. Oktober zurückkommen. Da gab es zum einen das riechenland-Programm. Dazu muss man sagen: Hier ind wir zu einer Vereinbarung über eine freiwillige Umchuldung Griechenlands gekommen. Herr Gabriel, enn Sie heute davon sprechen, dass es eine Verunsicheng darüber gibt, ob man für europäische Staatsanlei en noch das wiederbekommt, was man einmal invesert hat, dann muss ich sagen, dass das sehr viel mit ieser freiwilligen Restrukturierung zu tun hat. Diese ist otwendig, weil der IWF, die Kommission und die Euroäische Zentralbank festgestellt haben, dass die Schulentragfähigkeit Griechenlands nicht gegeben ist. Sie haben sehr markig und oft gefordert, dass man un endlich einmal einen richtigen Schuldenschnitt mahen soll. Ich habe immer wieder gesagt: Lasst uns dieen Schritt sehr wohl vorbereiten. Ich sage: Er ist richtig, ber wir sehen auch die Nebenwirkungen dieses chnitts, ganz klar. (Sigmar Gabriel [SPD]: Erst jetzt! Warum haben Sie so lange gewartet?)


    Denn jetzt steht die Frage im Raum – sie hätte zu je-
    em Zeitpunkt im Raum gestanden –: Was passiert mit
    nderen Ländern? Deshalb ist es ganz wichtig, zu sagen
    dies haben wir beim Europäischen Rat am 21. Juli
    011 getan –: Griechenland ist ein Ausnahmefall. Hier
    t die Verschuldung sehr, sehr hoch, und deshalb muss-
    n wir zu diesem Mittel greifen.

    Wir haben dann einen weiteren Vertrauensverlust er-
    bt durch die unerwartete Ankündigung eines Referen-
    ums; verbunden gewesen damit wären im Falle eines
    eins bei einem solchen Referendum auch die Konse-
    uenzen. Das alles hat Themen auf die Tagesordnung
    ebracht, mit denen sich die internationalen Finanz-
    ärkte, die ja keine anonymen Größen sind – es sind





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    zum Teil die Anleger von Lebensversicherungen und
    viele andere –, befassen müssen.

    Der Ausgangspunkt ist, dass Griechenland die Schul-
    dentragfähigkeit nicht hat. Jetzt müssen wir schauen,
    dass wir unsere Instrumente so weit entwickeln – das
    geht leider ziemlich langsam, auch nach den Beschlüs-
    sen vom 26. Oktober –, dass wir uns dagegen wappnen
    und wehren können.

    Die griechische Frage ist jetzt noch nicht geklärt, weil
    wir noch nicht die Voraussetzungen für die Auszahlung
    der nächsten Tranche haben. Dazu ist erforderlich – ich
    muss das heute hier in diesem Parlament noch einmal sa-
    gen; wir stimmen da, glaube ich, alle überein –, dass wir
    nicht nur die Unterschrift des griechischen Premiermi-
    nisters haben, sondern auch die Unterschriften der die
    Regierung in Griechenland tragenden Parteien. Ansons-
    ten kann es keine Auszahlung der sechsten Tranche ge-
    ben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind doch Ihre Freunde, nicht unsere! – Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Das sind doch die Verantwortungslosen aus Ihrer Parteienfamilie, die da nicht unterschreiben! – Ulrich Kelber [SPD]: Mit denen sind Sie im Europaparlament in einer Fraktionsgemeinschaft! – Weiterer Zuruf von der SPD: Welche Partei weigert sich denn?)


    – Schauen Sie mal: Es ist doch wirklich der Ernsthaftig-
    keit gegenüber kleine Münze, ob das nun eine Partei ist,
    die zur Europäischen Volkspartei gehört. Umso bitterer
    ist es, dass derjenige nicht unterschreibt, für mich. Aber
    ich wünsche Ihnen nicht, dass Sie einmal in eine Lage
    kommen, wo auch von Ihnen einer etwas nicht tut, was
    erwartet wird. Also wirklich!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Wir handeln verantwortungsvoll! – Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Kleinkariert!)


    Zweitens. Immer wieder ist gesagt worden: Wir brau-
    chen eine Rekapitalisierung der europäischen Banken. –
    Dazu haben wir einen Beschluss gefasst. Ich hoffe, dass
    die europäische Bankenaufsicht am 30. November, wenn
    der nächste Ecofin-Rat tagt, auch die präzisen Zahlen
    bekannt gibt, wie die Rekapitalisierung ablaufen wird.
    Denn die Tatsache, dass wir jetzt seit Wochen darüber
    sprechen, aber noch keine komplette Klarheit da ist, trägt
    auch nicht zur größeren Sicherheit bei. Wir haben ges-
    tern am Beispiel einer deutschen Bank gesehen, welche
    Unsicherheiten dann die Banken selbst haben.

    Auch da ist es so: Die internationale Staatengemein-
    schaft hat von uns verlangt – sicherlich mit guten Grün-
    den –, auch die Risiken bei Staatsanleihen einem Stress-
    test zu unterziehen. Aber dies hat nicht nur eine positive
    Wirkung – dass wir genügend Kapital für die Banken ha-
    ben –, sondern es hat wiederum auch eine negative Wir-
    kung, weil natürlich, wenn man Stresstests auch bei
    Staatsanleihen macht, sofort die Diskussion aufkommt:

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    (C (D as kriege ich für meine Staatsanleihen wieder? Das eißt, wir sind durch die übermäßige Verschuldung in ine Situation geraten, in der es den goldenen Weg, der eine Risiken kennt, nicht mehr gibt. Deshalb müssen ir diesen richtigen Weg immer sehr sorgsam finden. Drittens. Wir haben hier miteinander beschlossen, ass wir die EFSF schaffen und gleichzeitig die Mögchkeiten einer Hebelung prüfen. Auch hier müssen am 9. oder 30. November die entsprechenden Beschlüsse ezüglich der Leitlinien endlich gefällt werden, damit ie Suche nach potenziellen Investoren dann in die richge Runde gehen kann; denn ohne Leitlinien überzeugt an Investoren nicht. Jetzt wird beklagt, dass die europäische Währungsuion eine Zentralbank hat, die – das ist richtig und untercheidet die europäische Währungsunion von der Situaon von Nationalstaaten wie Großbritannien und den ereinigten Staaten von Amerika – die einzig und allein, as war die Voraussetzung für diese Währungsunion, für ie Geldwertstabilität verantwortlich ist. Das ist ihr andat; das übt sie aus. Ich wäre sehr vorsichtig, die uropäische Zentralbank unentwegt zu kritisieren. (Bettina Hagedorn [SPD]: Kein Mensch hat das gemacht!)


    re Unabhängigkeit, die wir alle so hochhalten, besteht
    jeder Richtung, ob sie etwas tut oder ob sie etwas

    icht tut. Das ist ähnlich wie beim Bundesverfassungs-
    ericht. Es ist, glaube ich, auch ganz wichtig, dass Eur-
    pa sich auf solche unabhängigen Instanzen gründet.
    eshalb darf an dem Mandat für die Europäische Zen-
    albank nach meiner festen Überzeugung nichts, aber
    uch gar nichts geändert werden, meine Damen und Her-
    n.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das hat in dieser Schuldensituation aber nun zur
    olge, dass wir nach der Rechtsprechung des Bundes-
    erfassungsgerichts, aber auch nach unseren Beschlüs-
    en hier immer eine endliche Menge an Geld zur Verfü-
    ung haben, mit der wir Schutzwälle aufbauen können
    das liegt in der Definition der Fonds, der EFSF oder
    hnlichem –, und damit gegenüber den Märkten natür-
    ch ein Stück weit angreifbarer sind, als es Länder sind,
    ie nach ihrer Tradition eher Geld drucken können und
    denen die Zentralbanken Staatsanleihen aufkaufen

    önnen.

    Dennoch: Angesichts des politischen Konstrukts der
    uropäischen Union und des Euro-Raums, in dem es
    ine nationale Hoheit für die Budgets und eine gemein-
    ame Währung gibt, tritt jetzt der eigentliche Wider-
    pruch oder die eigentliche Kalamität zutage, dass näm-
    ch letztlich keine europäische Möglichkeit besteht,
    urchzugreifen und einzugreifen, wenn ein Land sich an
    ie gemeinsamen Verabredungen des Stabilitäts- und
    achstumspakts permanent nicht hält. Das eigentliche

    roblem ist, dass wir in den zehn Jahren mindestens
    0 solcher Verstöße hatten und dass in keinem der Fälle
    gendeine Wirkung entfaltet wurde, wodurch ein Land
    aran gehindert worden wäre, so weiterzumachen. Des-





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    halb ist Vertrauen verloren gegangen, Vertrauen der in-
    ternationalen Märkte in die Handlungsfähigkeit.

    Deswegen sage ich: Ich halte es für außerordentlich
    bekümmerlich – sage ich mal –, unpassend, dass die
    Kommission heute Euro-Bonds in verschiedener Aus-
    prägung vorschlägt, also so tut, als könnten wir – das
    wird die kommunikative Wirkung sein, selbst wenn das
    vielleicht nicht so gesagt wird – durch Vergemeinschaf-
    tung der Schulden aus den Mängeln der Struktur der eu-
    ropäischen Währungsunion herauskommen. Genau das
    wird nicht klappen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb darf man das Pferd nicht von hinten aufzäu-
    men, sondern man muss jetzt mit dem nächsten Schritt be-
    ginnen und sagen: Wenn wir wieder Vertrauen bekommen
    wollen, dann dürfen wir freiwilligen Beteuerungen nicht
    mehr glauben, sondern dann wird man verlangen, dass
    vertraglich, rechtlich bindend durchgesetzt wird – dazu
    brauchen wir Vertragsänderungen –, dass die Regeln des
    europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts auch ein-
    gehalten werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das ist der erste Schritt in Richtung einer Fiskalunion,
    in Richtung eines politischen Gebäudes, das natürlich
    auch Harmonisierungen in Bereichen nach sich ziehen
    wird, die in nationaler Kompetenz liegen. Das genau war
    der Grund, warum ich für einen Euro-Plus-Pakt eingetre-
    ten bin, einen Pakt, in dem wir über Arbeitsrecht, über
    Renteneintrittsalter und über Harmonisierung von Steu-
    ersystemen sprechen, und das war der Grund, warum ich
    mit dem französischen Präsidenten verabredet habe, dass
    Deutschland und Frankreich zum Jahrestag des Élysée-
    Vertrags im Jahre 2013 ein gemeinsames Unternehmen-
    steuerrecht vorlegen wollen, damit wir ein gutes Beispiel
    für mehr Gemeinsamkeit im Euro-Raum geben, weil es
    anders auf Dauer nicht funktionieren wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was passiert bis dahin?)


    Es hat keinen Sinn, dass man, wie es oft geschieht
    – mit welchen Wortschöpfungen auch immer –, ver-
    sucht, leichte Lösungen vorzugaukeln, sondern wir müs-
    sen den Vertrauensverlust Schritt für Schritt abarbeiten
    und Vertrauen wieder zurückbekommen. Das muss na-
    türlich mit einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit und
    einem Wachstumspfad kombiniert werden, den wir in
    der Europäischen Union einschlagen. Hier können wir
    vieles zur Vervollkommnung des Binnenmarktes tun;
    hier können auch wir in Deutschland noch einiges tun.
    Wir können vieles tun durch bessere Ausnutzung der
    Struktur- und Kohäsionsfonds, die von den Ländern, die
    jetzt sparen müssen, ja noch gar nicht ausgenutzt wur-
    den, und vor allen Dingen können wir vieles tun, indem
    wir für die zukünftige finanzielle Vorausschau noch ein-
    mal überlegen, ob die Struktur der Struktur- und Kohä-
    sionsfonds richtig ist oder ob wir das Wachstum damit
    gar nicht so gefördert haben, wie wir uns das eigentlich
    gewünscht haben.

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    (C (D (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    as ist es, wie wir Europa angehen müssen. Zumindest
    t das meine Überzeugung.

    Die Bundesregierung wird beim Europäischen Rat am
    . und 9. Dezember 2011 genau diese Vorschläge vor-
    ringen. Weil politisches Vertrauen verloren gegangen
    t, wird dieses Vertrauen auch nur durch politische
    aßnahmen Schritt für Schritt wiedergewonnen werden

    önnen. Das ist unsere Überzeugung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Natürlich schaut die Welt jetzt auf Europa, weil alle
    issen, dass wir in der globalen Verflechtung alle ge-
    einsam für das Wirtschaftswachstum verantwortlich

    ind. Das wurde auch durch das G-20-Treffen in Cannes
    usgedrückt. In den nächsten Jahren wird sich – ich
    laube, die Gruppe der G 20 auf der Ebene der Staats-
    nd Regierungschefs hat sich bewährt – im weltweiten
    efüge vieles verschieben. Man sieht das zum Beispiel

    chon am internationalen Währungssystem. Wir werden
    chritt für Schritt zu einem multipolaren Währungssys-
    m kommen, indem zum Beispiel auch China eine grö-
    ere Rolle in dem Maße spielt, wie China bereit ist, ei-
    en Wechselkurs zuzulassen, der den Fundamentaldaten
    er eigenen Wirtschaft entspricht. Aber diese Tendenz
    t erkennbar. Die Arbeiten am gemeinsamen Weltwäh-
    ngssystem sind unter der französischen Präsident-

    chaft deutlich vorangekommen.

    Wir brauchen vor allen Dingen weiterhin – dafür sind
    lle europäischen Teilnehmer in Cannes sehr stark einge-
    eten – eine Regulierung der Finanzmärke, die die
    inge endlich wieder geraderückt, nämlich dass die Fi-
    anzwirtschaft im Dienste der Realwirtschaft und der
    enschen zu stehen hat und nicht umgekehrt. Da sind
    ir noch nicht angelangt; das sage ich ausdrücklich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Thomas Oppermann [SPD]: Na, dann mal los! Gut, dass Sie diese Erkenntnis inzwischen auch haben!)


    Das wird auch nicht von alleine passieren, sondern
    azu muss der gemeinsame Wille der Regierungen da
    ein. Deshalb ist es nicht erfreulich, dass wir auch in die-
    em Jahr kein globales Einvernehmen darüber erreicht
    aben, dass eine Finanztransaktionsteuer die richtige
    ntwort und, wenn man es global machte, die beste Ant-
    ort wäre. Deshalb werden wir jetzt ganz intensiv den
    orschlag der Kommission für die Erhebung einer Fi-
    anztransaktionsteuer im europäischen Raum weiter dis-
    utieren. Da sich in Europa schon vieles geändert hat,
    erde ich die Hoffnung nicht aufgeben. Wir sind alle ei-
    er Meinung, dass eine Finanztransaktionsteuer ein rich-
    ges Zeichen wäre, um zu zeigen: Wir haben verstan-
    en, dass die Finanzmärkte ihren Teil zur Gesundung der
    olkswirtschaften beitragen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben in Cannes einen wichtigen Erfolg errungen
    wir haben bei der Finanzmarktregulierung schon eini-





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    ges geschafft –, nämlich dass jetzt klar ist, dass die
    29 systemischen, weltweit agierenden Bankinstitute, die
    bisher als „too big to fail“ galten, also zu groß, um plei-
    tezugehen, in Zukunft Auflagen bekommen, damit das
    nicht mehr durch die Gemeinschaft, durch die Bürgerin-
    nen und Bürger gezahlt werden muss. Das ist ein wichti-
    ger Schritt. Aber mindestens so wichtig wie dieser
    Schritt ist, dass wir ähnliche Regulierungen auch für die
    Schattenbanken bekommen. Deshalb war es gut, dass
    das Financial Stability Board den Auftrag bekommen
    hat, uns bis zum nächsten G-20-Treffen hierfür Vor-
    schläge zu machen.

    Angesichts der Finanzkrisen ist ein Thema leider et-
    was in den Hintergrund geraten, das ich hier aber auch er-
    wähnen möchte, weil die CO2-Emissionen in diesem Jahr
    weltweit so hoch waren wie nie zuvor. Demnächst wird
    die Konferenz zum Klimaschutz in Durban stattfinden.
    Wir befinden uns in einer ausgesprochen schwierigen und
    unerfreulichen Situation; ich will das klar beim Namen
    nennen. Das Kioto-Protokoll läuft aus. Wir sind nicht so
    weit – das wird in Durban leider nicht passieren –, dass
    eine Anschlussregelung für das Kioto-Protokoll gefun-
    den wird.

    Das heißt nichts anderes – das bringt für Europa na-
    türlich schwierige Situationen mit sich –, als dass gerade
    die großen Emittenten der Zukunft, teilweise auch schon
    der Gegenwart, wie China, Indien, Brasilien usw., im
    Augenblick noch nicht bereit sind, bindende internatio-
    nale Abkommen zur Reduktion oder aber zur Begleitung
    ihrer CO2-Emissionen einzugehen. Das bedeutet, dass
    wir leider eine Welt bekommen werden, in der zwar die
    Bedeutung der neuen Wirtschaftskräfte, der aufstreben-
    den Ökonomien wirtschaftlich größer wird, aber dies
    nicht mit einer entsprechenden Beteiligung auch an den
    Fragen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes ein-
    hergeht.

    Europa wird hier einen sehr klaren Kurs fahren. Un-
    sere Reduktionsziele stehen fest. Diese werden wir nicht
    ändern. Wir werden sie auch weiterhin international bin-
    dend halten. Aber wenn wir uns anschauen, dass der
    europäische Anteil an der Weltproduktion tendenziell
    abnehmen wird, dann ist schon heute sicher: Das
    2-Grad-Ziel im Klimaschutz kann man nicht erreichen,
    wenn nicht die aufstrebenden Ökonomien bereit sind,
    bindende Verpflichtungen einzugehen.

    Deshalb geht es jetzt in Durban vor allen Dingen da-
    rum, den ärmsten und gefährdetsten Ländern weiterzu-
    helfen. Wir müssen auf dem Weg, den wir in Kopenha-
    gen gefunden haben, dem sogenannten Copenhagen
    Accord, mit freiwilligen Verpflichtungen weitergehen.
    Aus diesen Verpflichtungen wird aber klar, dass dann,
    wenn ihnen nichts hinzugefügt wird, das 2-Grad-Ziel bis
    zum Jahre 2050 nicht erreicht werden kann.

    Meine Damen und Herren, wenn wir uns die internati-
    onale Situation ansehen, dann sind neben dem Klima-
    schutz und der Bewältigung der Finanzkrise auch im si-
    cherheitspolitischen Bereich intensive Entwicklungen zu
    beobachten. Das ist auf der einen Seite der sogenannte
    arabische Frühling mit Höhen und auch mit Enttäu-
    schungen. Ich will ausdrücklich sagen, dass die Wahl zur

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    (C (D arlamentarischen Versammlung in Tunesien ein ausgeprochen erfreuliches Ereignis war. Wir beobachten mit angen die Entwicklung in Ägypten. Wir sehen mit chrecken die Entwicklung in Syrien. Ich will ganz eineutig sagen, dass die gesamte Bundesregierung mit ller Kraft daran arbeitet, dass wir endlich eine UNicherheitsratsresolution gegen die Menschenrechtsvertzungen in Syrien bekommen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    s ist nicht mehr verständlich, dass das, was dort pas-
    iert, nicht endlich auch in Form einer UN-Sicherheits-
    tsresolution geahndet wird.

    Der Bundesaußenminister wird Gastgeber einer Kon-
    renz über die Zukunft Afghanistans sein.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das darf er noch?)


    iese Afghanistan-Konferenz in Bonn wird vor allen
    ingen den politischen Prozess hin zu einem friedlichen
    nd stabilen Afghanistan im Fokus haben. Hier sind von
    er deutschen Seite sehr große Anstrengungen erbracht
    orden. Wir werden dafür auch international sehr geach-
    t. Ich glaube, es ist wichtig, noch einmal in Erinnerung

    u rufen: Wir sind in Afghanistan wegen Afghanistan,
    ber auch wegen unserer eigenen Sicherheit. Deshalb
    leibt es in unserem Interesse, auch nach 2014 Afghani-
    tan zur Seite zu stehen, um nicht wieder einen Staat zu
    aben, der nicht stabil ist und von dem internationaler
    errorismus ausgehen kann.

    Meine Damen und Herren, wir wissen, dass unsere
    oldatinnen und Soldaten nicht nur in Afghanistan, aber
    or allem auch dort ihren Dienst tun. Deshalb möchte
    h auch in dieser Debatte noch einmal daran erinnern,
    ass wir 2011 bereits sieben Gefallene haben und seit
    eginn der Mission 52 Soldaten zu Tode gekommen

    ind, davon 34 durch Feindeinwirkung. Ich möchte die
    elegenheit nutzen, unseren Soldatinnen und Soldaten
    r ihren Dienst in unserem Interesse ein herzliches Dan-

    eschön zu sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    h bin sehr froh, dass sich heute schon abzeichnet, dass
    ir, wenn wir im Dezember und Januar die nächste Ver-
    ngerung des Afghanistan-Mandats diskutieren, die
    ahl unserer Soldaten verringern können: von heute ma-
    imal 5 350 auf 4 900 mit weiteren Reduzierungen bis
    um Ende des Mandatszeitraums. Ich bedanke mich bei
    llen, die sich mit dem Gedanken tragen, dies zu unter-
    tützen. Je breiter dieses Mandat vom Hohen Haus getra-
    en wird, desto besser ist es für die Soldatinnen und Sol-
    aten.

    Wir haben als eine der großen Reformen dieser Legis-
    turperiode die Bundeswehrreform zu nennen. Wir wis-

    en, dass wir natürlich mittelfristig Einsparungen haben.
    ber ich will ausdrücklich sagen – ich danke auch allen
    den Wahlkreisen und Ländern, die dies bei der Um-





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    strukturierung eingesehen haben –, dass es keine Um-
    strukturierung ohne Veränderung gibt. Ich will dem Bun-
    desverteidigungsminister dafür danken, dass er dies
    durch gute Vorbereitung und Einbindung so gestaltet hat,
    dass sich die Schmerzen, die damit verbunden sind, in
    Grenzen halten und die Einsicht in die Reform über-
    wiegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Natürlich müssen wir auch in Deutschland unseren
    Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unseres Kontinents
    und unseres Landes leisten. Dabei stehen zwei Fragen
    im Vordergrund. Die eine heißt: Wovon wollen wir in
    Deutschland in Zukunft leben? Wir sind ein Land, in
    dem sich die Bevölkerungszusammensetzung verändert.
    Wir werden mehr Ältere haben und weniger Jüngere.
    Wir werden eine vielfältigere Bevölkerung haben, weil
    der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund zu-
    nimmt, und wir werden weniger werden. Darauf müssen
    wir uns in allen Facetten vorbereiten.

    Wenn wir uns fragen, wovon wir leben wollen, dann
    ist sicherlich eine der großen und hier im Hause parteiü-
    bergreifend entschiedenen Veränderungen die unserer
    Energiepolitik gewesen. Wir haben verstanden, dass wir
    in den nächsten Jahren diesen Wandel hin zum Zeitalter
    der erneuerbaren Energien gestalten müssen. Das geht
    nicht mit Nein, sondern nur mit Ja. Deshalb hat die Bun-
    desregierung einen Monitoringprozess in Gang gesetzt.
    Wir werden jährlich dem Parlament berichten. Die Ar-
    beit ist noch nicht getan. Der Bundeswirtschaftsminister
    und der Bundesumweltminister werden gemeinsam die-
    sen Prozess mit aller Intensität voranbringen. Wir wer-
    den auch Konflikten nicht aus dem Wege gehen, die da-
    mit verbunden sind, dass neue Infrastruktur gebaut
    werden muss. Ohne die wird das Zeitalter der erneuerba-
    ren Energien nicht zu erreichen sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich glaube, es ist auch gut, dass wir in der Endlager-
    frage ein neues Herangehen vereinbart haben. Hier wird
    es in Gesprächen mit den Ländern bis zum Sommer kon-
    krete Ergebnisse geben. Ich sage ganz ausdrücklich: Der
    Umstieg auf die erneuerbaren Energien ist eine Genera-
    tionenaufgabe. Das wird in einer Legislaturperiode
    selbstverständlich nicht zu machen sein.

    Ein Zweites im Zusammenhang mit der Frage, wovon
    wir leben wollen: Wir müssen die Aufmerksamkeit dar-
    auf lenken, dass wir in vielen Bereichen heute von der
    Substanz leben. Deshalb ist es ein ganz wichtiger
    Schwerpunkt in diesem Haushalt, dass wir mehr in die
    Verkehrsinfrastruktur investieren. Nur so werden wir als
    ein Land im Zentrum Europas überhaupt wettbewerbsfä-
    hig sein. Das ruft bei den Grünen nur ein schmales Lä-
    cheln hervor, weil man darauf nicht so viel Wert legt,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    angefangen von den Autobahnen bis hin zu den Bahnhö-
    fen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D ber wir sind davon überzeugt, dass wir ohne moderne frastruktur kein Land mit Wohlstand sein können. Des alb ist die Verkehrsinfrastruktur ein wesentlicher Betandteil der Frage, wovon wir morgen leben wollen. (Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Moderne Infrastruktur!)


    Wir sind uns vielleicht mehr einig darüber, dass un-
    ere Zukunftschancen, auch angesichts der demografi-
    chen Veränderungen, vor allen Dingen in dem Erfolg
    ei Innovation, in der Kreativität der Menschen in unse-
    m Lande und in der produktiven Unruhe, weiter nach

    er besten Lösung zu suchen, liegen. Die Bundesregie-
    ng ist genau auf dem richtigen Pfad, wenn sie in dieser
    egislaturperiode 6 Milliarden Euro mehr für Forschung
    nd 6 Milliarden Euro mehr für Bildung ausgibt. Das
    ab es bisher in der Geschichte der Bundesrepublik noch
    ie. Die Ausgaben dafür sind höher denn je. Das sind
    ukunftsinvestitionen, die wir dringend brauchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir wissen, dass wir angesichts der demografischen
    eränderungen darauf achten müssen, dass Kinder mit
    igrationshintergrund einen guten Schulabschluss ha-

    en, die deutsche Sprache vernünftig lernen und in die
    rbeitswelt integriert werden. Wir wissen, dass wir un-
    r 3 Millionen Arbeitslose haben – eine so niedrige Zahl
    at es seit der deutschen Einheit nie gegeben –,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ass wir mit über 41 Millionen Menschen im Übrigen
    ehr Erwerbstätige haben, als wir jemals hatten, und

    ass die Zahl der versicherungspflichtigen Beschäfti-
    ungsverhältnisse deutlich zugenommen hat. Aber wir
    issen auch, dass wir noch viel zu tun haben. Die Aus-
    aben im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit sinken an
    inigen Stellen, aber durch die Erhöhung der Hartz-IV-
    ätze sinken sie in der Summe nicht so, wie wir uns das
    orstellen. Deshalb liegt der Fokus auf der Bekämpfung
    er Langzeitarbeitslosigkeit und in ganz besonderer
    eise auf der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit derer,

    ie jung sind und noch ein langes Leben vor sich haben.
    iese müssen in Arbeit gebracht werden. Dabei haben
    ir Erfolge vorzuweisen.


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich weiß gar nicht, warum Sie so schreien. Ich erinnere
    ich an die Schröder-Zeit und daran, wie Sie in Sachen
    rbeitslosigkeit dastanden. Wir haben die Zahl der ju-
    endlichen Arbeitslosen halbiert. Das hätten Sie einmal
    chaffen sollen. Das waren sieben verschwendete Jahre
    diesem Bereich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir bieten Chancen für junge Menschen. Deshalb
    erden wir da weitermachen. Gleichzeitig wissen wir,
    ass wir auch einen Fachkräftebedarf haben und um die
    esten Köpfe auch von außen werben müssen. Deshalb
    aben wir zwei Dinge gemacht: Erst einmal haben wir
    ie Berufsabschlüsse derjenigen anerkannt, die aus ei-
    em anderen Land kommen und dort ihren Berufsab-





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    schluss erworben haben. Auch dazu hätten Sie sieben
    Jahre Zeit gehabt, wenn Ihnen das so am Herzen gelegen
    hätte. Sie haben das nicht gemacht. Die Bundesbildungs-
    ministerin hat es jetzt in mühevoller Kleinarbeit ge-
    macht. Wir haben auch die Länder dafür gewonnen, dem
    zuzustimmen. Jetzt muss es nur noch umgesetzt werden.
    Das ist ein Riesenerfolg, weil Menschen in Zukunft end-
    lich wieder entsprechend ihrer Qualifikation arbeiten
    können. Das sind wir diesen Menschen schuldig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Gleichzeitig werden wir die Blue-Card-Richtlinie umset-
    zen und die Gehaltsschwelle für diejenigen, die nach
    drei Jahren durch eine Überprüfung, ob sie auch wirklich
    Arbeit haben, eine Niederlassungserlaubnis bekommen,
    von 66 000 Euro auf in Zukunft 48 000 Euro absenken.
    Auch das ist eine Reaktion auf die Erfordernisse.

    Wir werden auch intensiv an dem Thema Integration
    weiterarbeiten. Ende Januar wird der nächste Integra-
    tionsgipfel stattfinden. Wir werden von der Situation
    wegkommen, nur Einzelfälle zu betrachten, und künftig
    ganz klare Zielvorgaben machen, was wir bei der Inte-
    gration erreichen wollen. Auch das ist eine Weiterent-
    wicklung.

    Wir wissen: Vorbereitung auf den demografischen
    Wandel heißt, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Wir ha-
    ben bereits in der letzten Legislaturperiode mit der Rente
    mit 67 darauf reagiert. Wir tun das jetzt mit einer Erwei-
    terung der Pflegeleistungen. Zum ersten Mal werden wir
    sowohl für die Betroffenen von Demenzerkrankungen
    als auch für die pflegenden Angehörigen und die Be-
    schäftigten in den Pflegeheimen die Leistungen deutlich
    erweitern. Zwar kann man immer sagen, das sei zu we-
    nig. Aber es ist erst einmal das richtige Signal, um Men-
    schen und ihren Angehörigen zu helfen, die heute von
    der Pflegeversicherung nicht erfasst werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir werden einen Einstieg in die private Vorsorge
    vornehmen. Die Arbeiten zum neuen Pflegebegriff wer-
    den in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie arbeiten mit Hochdruck!)


    – Herr Kuhn, man kann so tun, als ob dies einfach wäre.
    Das ist es aber nicht. Ich habe mich sehr intensiv damit
    beschäftigt. Man kann nicht einfach einen neuen Pflege-
    begriff einführen, in dessen Folge es anschließend vielen
    besser geht, viele aber auch schlechter dastehen als
    heute. Das wollen wir nicht. Wir machen das gründlich,
    damit wir für die Pflegenden nicht eine einzigartige Ent-
    täuschung produzieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Mit der Familienpflegezeit haben wir ein wichtiges Sig-
    nal zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesetzt.

    Ich möchte noch ein Wort zur Wahlfreiheit und zum
    Betreuungsgeld sagen. Als wir damals das Elterngeld
    eingeführt haben, hat jeder das schwedische Vorbild in
    den höchsten Tönen gelobt und gesagt, dass man von
    den skandinavischen Ländern fürchterlich viel lernen

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    (C (D önne und dass die das prima machten. Die machen das Übrigen auch prima, was die Vereinbarkeit von Beruf nd Familie angeht. Aber schauen Sie sich bitte einmal ie Regelungen an: Dort gibt es das Elterngeld und das etreuungsgeld. Das gibt es in Schweden, in Finnland nd in Norwegen. Wollen Sie uns etwa erzählen, dass as die Länder sind, in denen man Familienpolitik so acht, wie Sie es nicht wollen? Man sorgt für die Ver inbarkeit von Beruf und Familie und für Wahlfreiheit. kzeptieren Sie das doch einmal! Machen Sie keine Ro inenpickerei – Elterngeld ja, aber ansonsten ist es das etzte, was wir machen. Das, was Sie tun, ist nicht fair. Man kann sagen – daran kommt niemand vorbei –, ass sich die Situation in Deutschland in den letzten Jahn verbessert hat, obwohl wir noch viele große Aufga en vor uns haben und obwohl wir bereits viele Schritte Richtung einer nachhaltigen Politik gegangen sind nd die Nachhaltigkeitslücken noch längst nicht an allen tellen geschlossen haben. (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Nachhaltiger Unsinn ist das! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Unsinn ist das, was Sie sagen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ach vielen Einschränkungen in der Wirtschafts- und
    inanzkrise ist es erfreulich – Sie werden nicht bestrei-
    n, dass das erfreulich ist –, dass die Realeinkommen in
    eutschland in diesem Jahr gestiegen sind und auch im
    ächsten Jahr steigen werden.

    Jetzt kommen wir zu einem ganz spannenden Punkt:


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Das wurde auch Zeit!)


    as Bundesverfassungsgericht hat uns aufgegeben, dass
    ie Regelsätze für das Arbeitslosengeld II jedes Jahr an-
    upassen sind. Das Bundesverfassungsgericht hat uns
    chon vor vielen Jahren aufgegeben, dass angesichts der
    ebenshaltungskosten nicht nur die Regelsätze für Lang-
    eitarbeitslose anzupassen sind, sondern genauso der
    rundfreibetrag im Steuersystem.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    enn Sie den Menschen in Deutschland ernsthaft sagen
    öchten: „Wir tun etwas für die, die leider keine Arbeit

    aben, aber für die, deren Verdienst im Eingangssteuer-
    ereich liegt, tun wir nichts“, dann können wir das gerne
    der Öffentlichkeit austragen. Ich sage Ihnen unter dem
    otto „Wer arbeitet, muss mehr haben als dann, wenn er

    icht arbeitet“: Wir werden dafür Mehrheiten bekom-
    en. Dass man den Grundfreibetrag angleichen muss, ist

    berhaupt keine Frage.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    enn der Hartz-IV-Satz um 10 Euro steigt und die Steu-
    rentlastung nur 4 Euro beträgt, dann werden Sie eher
    ühe haben, das zu erklären. Ich würde an Ihrer Stelle

    icht zu laut davon sprechen, sondern sagen: 4 Euro sind
    as Mindeste, was man machen muss.





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    Wenn Sie sich den Verlauf der Steuerprogression im
    Eingangssteuerbereich anschauen – den kennen Sie ge-
    nauso gut wie wir –,


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Einsparungen!)


    und den Menschen sagen wollen: „Wir heben den
    Grundfreibetrag an; das müssen wir machen, weil uns
    das Bundesverfassungsgericht das abverlangt“, Sie aber
    nicht bereit sind, Verschiebungen vorzunehmen, sodass
    die Progression nicht mehr steigt, dann diskutiere ich mit
    Ihnen darüber wieder gerne in der Öffentlichkeit.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Einsparungen!)


    Das sind die Belastungen, die auf die Kommunen und
    die Länder zukommen. Weil wir uns freuen, dass die
    Bruttolöhne im Jahr 2011 im Durchschnitt um 3,4 Pro-
    zent steigen, aber auch wissen, dass wir eine Inflations-
    rate von 2,3 Prozent haben, wollen wir in Zukunft das,
    was durch die Inflation verloren geht, durch eine weitere
    Verschiebung des Steuertarifs kompensieren. Weil wir
    wissen, dass die Kommunen und die Länder den daraus
    resultierenden Steuerausfall wahrscheinlich nicht aus-
    gleichen können, sagen wir: Der Bund übernimmt das
    ganz. – Das ist das, was wir für die Arbeitnehmerinnen
    und Arbeitnehmer in der Republik tun, die in der Krise
    viel geleistet haben. Ich finde das nicht nur vernünftig,
    sondern auch absolut gerecht. Steuergerechtigkeit, da-
    rum geht es.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, nun möchte ich auf das
    eingehen, was Sie zu den Verschuldungsraten und den
    Ausgabepositionen gesagt haben. Die Steigerung im
    Bundeshaushalt lag in der Vergangenheit bei 1 Prozent.


    (Klaus Hagemann [SPD]: Und die Schulden?)


    Das wurde zu Ihren Zeiten so gut wie nie erreicht, um es
    ganz vorsichtig zu sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn wir uns aufgrund der Tatsache, dass das Wirt-
    schaftswachstum in diesem Jahr stärker ist, als wir prog-
    nostiziert haben, dafür entscheiden, das zusätzliche Geld
    nicht in letzter Minute auszugeben, um die Verschuldung
    zu verringern, und sagen: „Wir haben eine geringere
    Verschuldung, weil wir ein höheres Wachstum haben,
    und nächstes Jahr eventuell eine höhere Neuverschul-
    dung, weil das Wachstum dann wieder geringer ist“,
    dann ist das ehrlich. Dann finde ich das richtig, und dann
    ist Ihre Argumentation wohlfeil.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn es um Europa und Deutschland geht, ist Ihre Ar-
    gumentation an Doppelzüngigkeit nicht zu überbieten.
    Wenn Sie über Griechenland, Portugal, Spanien und an-
    dere Länder sprechen, dann sagen Sie jedes Mal mit Trä-
    nen in den Augen, wie schlimm es ist, dass dort kein
    Wachstum mehr stattfinden kann, weil man dort die Ver-
    schuldung abbauen muss, und was es für eine üble Politik
    Deutschlands ist, darauf zu beharren, dass die Stabilitäts-
    kriterien wieder eingehalten werden. Wenn gleichzeitig
    wir die Stabilitätskriterien einhalten und uns ganz

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    (C (D uropa bittet – weil wir das können –, wenigstens dann inen Beitrag zum Wachstum zu leisten, dann werfen Sie ns das vor. Das passt nicht zusammen, meine Damen nd Herren. Das werden wir auch immer wieder sagen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sigmar Gabriel [SPD]: Sie machen ja nichts! Sie machen ja immer nur Schulden!)


    Jeder in Europa sagt: Ihr habt glücklicherweise noch
    achstum, könnt einen Beitrag leisten und unsere Pro-

    ukte kaufen. – Denn inzwischen ist unser Wachstum
    icht mehr exportgetrieben.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Sagen Sie das eigentlich auch der Bundesbank? Was sagt Herr Weidmann dazu?)


    Ich habe die Eigenschaft, überall gleich zu sprechen,
    b ich mit Ihnen rede, mit meinen politischen Freunden,
    it der Bundesbank oder mit meinen europäischen Kol-
    gen. Das macht mein Leben so einfach, weil ich über-

    ll gleich spreche und nicht doppelzüngig spreche. Das
    t mein Vorteil.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Unser Wachstum ist inzwischen binnenmarktgetrie-
    en; das ist gut, und das ist richtig. Wir tun im Rahmen
    essen, was wir können, das, was dazu notwendig ist.

    Wir müssen die Fragen beantworten: Wovon wollen
    ir morgen leben? Wie wollen wir morgen zusammen-
    ben? Die Bundesregierung geht da Schritt für Schritt
    oran. Liebe Kolleginnen und Kollegen, es wird weiter
    o sein, auch im nächsten Jahr, dass wir vor riesigen
    erausforderungen in einer Welt stehen, die sich massiv

    ndert. Es gibt Herausforderungen, mit denen sich noch
    ünftige Generationen beschäftigen werden. Aber wir
    önnen sagen: Unser Land hat gute Ausgangsbedingun-
    en. Die christlich-liberale Koalition stellt sich mit Ent-
    chlossenheit genau dieser Aufgabe. Ich sage Ihnen: Un-
    er Ziel ist eine menschliche Gesellschaft und eine
    rfolgreiche Gesellschaft – das ist die Botschaft an die
    enschen in unserem Land –, und dafür werden wir
    eiter arbeiten.

    Herzlichen Dank.


    (Langanhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)