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ID1714200000

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    Plenarprotokoll 17/142 Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16952 C Inhaltsverzeichnis Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ 16907 C 16913 C 16920 D 16924 D 16928 D 16932 B 16934 D 16936 B 16938 A 16940 B 16941 B 16953 C 16955 B 16956 C 16957 B 16958 D 16960 A 16961 B 16962 C 16963 D Deutscher B Stenografisch 142. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksachen 17/6600, 17/6602) . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksachen 17/6601, 17/6602, 17/7126) II.10. Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanz- leramt (Drucksachen 17/7123, 17/7124) . . . . D R T N E II K D 16907 A 16907 A 16907 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16943 A undestag er Bericht ung 3. November 2011 t : r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . einer Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 17/7105, 17/7123) . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 16944 A 16944 D 16945 D 16946 D 16948 D 16947 A 16947 A 16951 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16964 A 16964 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . II.12. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidi- gung (Drucksachen 17/7113, 17/7123) . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt X: a) Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Umbenennung von Bun- deswehrkasernen und Straßennamen auf den Bundeswehrliegenschaften (Drucksache 17/7485) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Einvernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zum Beitrittsantrag der Republik Montene- gro zur Europäischen Union und zur Empfehlung der EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen – Stellung- nahme des Deutschen Bundestages ge- mäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundge- setzes i. V. m. § 10 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angele- genheiten der Europäischen Union (Drucksache 17/7768) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion der SPD: Einverneh- mensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zur Empfehlung der d e g h T a 16966 B 16967 C 16968 D 16969 A 16970 B 16972 A 16973 A 16974 C 16975 C 16977 B 16979 A 16980 A 16981 A 16982 B 16984 A 16985 A 16986 A 16986 B EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlun- gen mit Montenegro – Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 10 des Gesetzes über die Zu- sammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angele- genheiten der Europäischen Union (Drucksache 17/7809) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Manuel Sarrazin, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einvernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zur Empfehlung der EU-Kommission vom 12. Oktober 2011 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Monte- negro – Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 10 des Ge- setzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (Drucksache 17/7769) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktion der SPD: Bei der Vergabe von Exportkreditgarantien auch menschenrechtliche Aspekte prü- fen (Drucksache 17/7810) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Krista Sager, Kai Gehring, Sylvia Kotting-Uhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wissenschafts- zeitvertragsgesetz wissenschaftsad- äquat verändern (Drucksache 17/7773) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Manuel Sarrazin, Dr. Frithjof Schmidt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Strategie zur europäischen In- tegration der Länder des westlichen Balkans (Drucksache 17/7774) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt XI: ) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ab- kommen vom 17. Juni 2010 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und dem Ministerrat der Republik Albanien über die Seeschiff- fahrt (Drucksachen 17/7237, 17/7683) . . . . . . . 16986 C 16986 C 16986 D 16986 D 16987 A 16987 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 III b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik der Überschuldung privater Personen (Überschuldungsstatistikgesetz – ÜSchuldStatG) (Drucksachen 17/7418, 17/7698) . . . . . . . c)–k) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 337, 338, 339, 340, 341, 342, 343, 344 und 345 zu Petitionen (Drucksachen 17/7656, 17/7657, 17/7658, 17/7659, 17/7660, 17/7661, 17/7662, 17/7663, 17/7664) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II.13. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung (Drucksachen 17/7119, 17/7123) . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion Atalanta zur Bekämpfung der Pirate- rie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Verein- ten Nationen von 1982 und der Resolutio- n (2 7 z b 2 S V 2 s B E 2 R 2 d 7 (D D D T C O P T A d k m g k u tr u V (D D U T P K P N A L 16987 C 16988 A 16988 D 16989 A 16990 C 16992 A 16993 B 16995 B 16996 B 16997 D 16999 A 17001 A 17002 B 17003 B 17005 A 17005 B 17006 C 17007 D 17008 B en 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom . Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. De- ember 2008, 1897 (2009) vom 30. Novem- er 2009, 1950 (2010) vom 23. November 010 und nachfolgender Resolutionen des icherheitsrates der Vereinten Nationen in erbindung mit der Gemeinsamen Aktion 008/851/GASP des Rates der Europäi- chen Union vom 10. November 2008, dem eschluss 2009/907/GASP des Rates der uropäischen Union vom 8. Dezember 009, dem Beschluss 2010/437/GASP des ates der Europäischen Union vom 30. Juli 010 und dem Beschluss 2010/766/GASP es Rates der Europäischen Union vom . Dezember 2010 rucksache 17/7742) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . homas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . hristine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt IV: ntrag der Bundesregierung: Fortsetzung es Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- räfte bei der Unterstützung der gemeinsa- en Reaktion auf terroristische Angriffe egen die USA auf Grundlage des Arti- els 51 der Satzung der Vereinten Nationen nd des Artikels 5 des Nordatlantikver- ags sowie der Resolutionen 1368 (2001) nd 1373 (2001) des Sicherheitsrates der ereinten Nationen rucksache 17/7743) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . llrich Meßmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . atja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 17010 A 17010 B 17011 D 17013 A 17014 B 17015 B 17016 A 17017 B 17017 C 17018 D 17019 D 17020 D 17021 D 17022 D 17023 C 17024 C 17025 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 16907 (A) ) )(B) 142. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. November 2011 17025 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Burkert, Martin SPD 23.11.2011 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 23.11.2011 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2011 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2011 Groth, Annette DIE LINKE 23.11.2011* Hoff, Elke FDP 23.11.2011 Höger, Inge DIE LINKE 23.11.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 23.11.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Schlecht, Michael DIE LINKE 23.11.2011 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23.11.2011 Schnurr, Christoph FDP 23.11.2011 Schreiner, Ottmar SPD 23.11.2011 Seiler, Till BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Ulrich, Alexander DIE LINKE 23.11.2011 Vaatz, Arnold CDU/CSU 23.11.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen * Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2011 Liebich, Stefan DIE LINKE 23.11.2011 Nahles, Andrea SPD 23.11.2011 Roth (Heringen), Michael SPD 23.11.2011 W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates erner, Katrin DIE LINKE 23.11.2011* olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 23.11.2011 142. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP II Haushaltsgesetz 2012Finanzplan 2011 - 2015 Epl 04 Bundeskanzleramt Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 14 Verteidigung TOP X Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP XI Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung TOP III EU-Operation Atalanta TOP IV NATO-Operation Active Endeavour Anlagen
Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Sitzung ist eröffnet. Nehmen Sie bitte Platz.

Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir
setzen unsere Haushaltsberatungen – Tagesordnungs-
punkt II – fort:

a) Zweite Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012)


– Drucksachen 17/6600, 17/6602 –

b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haus-
haltsausschusses (8. Ausschuss) zu der Unterrich-
tung durch die Bundesregierung

Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015

– Drucksachen 17/6601, 17/6602, 17/7126 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Norbert Barthle
Carsten Schneider (Erfurt)

Otto Fricke
Dr. Gesine Lötzsch
Priska Hinz (Herborn)


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Dazu rufe ich ohne weitere Vorankündigungen den

Tagesordnungspunkt II.10 auf:

Einzelplan 04
Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt

– Drucksachen 17/7123, 17/7124 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Norbert Barthle
Rüdiger Kruse
Petra Merkel (Berlin)

Dr. h. c. Jürgen Koppelin
Dr. Gesine Lötzsch
Dr. Tobias Lindner
Priska Hinz (Herborn)


Über den Einzelplan 04 werden wir später namentlich
abstimmen.

(C (D ung 3. November 2011 1 Uhr Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für ie Aussprache dreieinhalb Stunden vorgesehen. Sind ie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann ist das o beschlossen. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort erhält zunächst er Kollege Sigmar Gabriel für die SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es genü en drei Zahlen, um den von der Bundeskanzlerin vorgegten Haushalt zu bewerten: Die erste Zahl ist die Summe neuer Schulden, die DU/CSU und FDP im laufenden Jahr, 2011, aufgenomen haben. Sie beträgt nach Auskunft der Bundesregieng 22 Milliarden Euro. Die zweite Zahl ist die Summe der Steuermehreinnahen laut Steuerschätzung vom Herbst 2011 und die umme der Zinsersparnisse im kommenden Jahr. Die eiden Summen ergeben im Saldo eine Entlastung im ahr 2012 in Höhe von mindestens 4,3 Milliarden Euro. Die dritte Zahl ist die Summe neuer Schulden, die ie, Frau Bundeskanzlerin, im kommenden Jahr, 2012, otz dieser Entlastung um 4,3 Milliarden Euro aufnehmen wollen. Die Zahl liegt nicht etwa um 4,3 Milliarden Euro niedriger als im Jahr 2011, sondern, im Gegenteil: Angela Merkel und ihr Finanzminister wollen im kommenden Jahr trotz steigender Steuereinnahmen, trotz geringerer Zinsbelastungen, trotz sinkender Arbeitslosigkeit, trotz sinkender Sozialabgaben nicht etwa weniger Schulden aufnehmen, sondern die Neuverschuldung um sage und schreibe 4 Milliarden Euro auf 26 Milliarden Euro erhöhen. Es geht nicht um den Vergleich von Äpfeln und Birnen, wie sich angesichts dieser drei Zahlen der Herr Bundesfinanzminister gestern herauszureden versucht hat. Es Sigmar Gabriel )


(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sigmar Gabriel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Pfui!)


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sehr wohl!)





    (A) )

    geht vielmehr, meine Damen und Herren, um die Um-
    stände, unter denen die Schulden erhöht werden sollen.
    In einer Zeit sehr guten Wirtschaftswachstums, in einer
    Zeit stetig steigender Staatseinnahmen vergrößern Sie,
    vergrößert diese Koalition den Schuldenberg Deutsch-
    lands.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist doch nicht wahr!)


    Die Schuldenbremse in unserer Verfassung will übrigens
    das genaue Gegenteil: in guten Zeiten sparen und in
    schlechten Zeiten investieren. Sie stellen diese Schul-
    denbremse in unserer Verfassung auf den Kopf, Frau
    Bundeskanzlerin. Das ist verheerend, und deshalb wer-
    fen Ihnen das auch alle vor.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Unfug!)


    Ihr Finanzminister hat gestern so gereizt reagiert, weil er
    sich dabei ertappt gefühlt hat. Denn Bundesrechnungs-
    hof, Bundesbank, Wirtschaftsweisen – alle kritisieren
    das. Wie sagte die Frau Bundeskanzlerin, wie sagten Sie,
    Frau Merkel, noch hier im Bundestag: Wir sparen, aller-
    dings intelligent. – Das nennt man dann wohl Intelli-
    genzbestie.


    (Heiterkeit bei der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Ich zitiere sie nur. – Wenn Sie der Öffentlichkeit sagen:
    „Wir sparen, aber intelligent“, und die Schulden erhö-
    hen, dann wollen Sie doch die Öffentlichkeit für dumm
    verkaufen und zum Narren halten. Das haben Sie doch
    vor.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie verkaufen die Öffentlichkeit für dumm! Wir wollen wissen, wo wir nächstes Jahr landen bei den Schulden! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Jeder Marktschreier ist besser als Sie!)


    Sie erklären landauf, landab, dass die Zeiten steigen-
    der Staatsverschuldung endlich zu Ende sein müssten.
    Sie verordnen Europa einen ganz harten Sparkurs. Was
    denken Sie eigentlich, wie glaubwürdig diese Politik in
    Europa ist, wenn Sie hier in Deutschland, unter weit bes-
    seren Bedingungen als in allen anderen Staaten Europas,
    die Schulden erhöhen? „Deutschland geht es so gut wie
    lange nicht.“


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Man kann Sie ausrechnen; Sie sind wirklich ganz put-
    zig. Wir haben darüber gewettet, ob Sie an der Stelle klat-
    schen. Aber Sie haben den letzten Satz noch nicht gehört;
    es handelt sich um ein Zitat von Ihrer Kanzlerin. – Der
    letzte Satz lautet: Deshalb ist das zentrale Thema der
    Abbau von Schulden und die Haushaltskonsolidierung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordne D d k u ta b s le K e D K s d ta d c S le D g – n le u d m a K te d s d p s d W v b (C (D ten der FDP – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Genau das machen wir!)


    as ist das, was Sie gesagt haben; aber jetzt machen Sie
    as genaue Gegenteil.

    Ich habe ja Humor. Aber dass Sie selbst öffentlich er-
    lären: „Wir wollen weniger Schulden machen“,


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    nd damit durch die Lande ziehen und dann im Bundes-
    g für nächstes Jahr 4 Milliarden Euro mehr Schulden
    eschließen als für dieses Jahr, obwohl es Deutschland
    o gut geht, und gleichzeitig anderen Ländern empfeh-
    n, sie sollen ihre Schulden senken, obwohl sie in der
    rise stecken, das ist wirklich nicht zum Lachen. Das ist

    ine ziemlich finstere Angelegenheit, was Sie hier in
    eutschland veranstalten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich verstehe Sie: Sie haben sich an das Handeln der
    anzlerin nach dem Motto „Was stört mich mein Ge-

    chwätz von gestern?“ längst gewöhnt, wir noch nicht;
    as ist der einzige Unterschied in der heutigen Debatte.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, die öffentlichen Kommen-
    re zu Ihrer Finanzpolitik sind entsprechend. Das Han-
    elsblatt spricht von „deutscher Heuchelei“. Die Finan-
    ial Times Deutschland titelt: „Bundesbank rechnet mit
    chäuble ab“ und zitiert dann die Bundesbank – viel-
    icht klatschen Sie jetzt wieder –:

    „Mit dem Bundeshaushalt 2012 ist eine merkliche
    Abkehr von den Konsolidierungsbeschlüssen vom
    Juni 2010 verbunden“ …

    as kann man wohl sagen. Warum klatschen Sie jetzt ei-
    entlich nicht? Das ist eine Beurteilung der Bundesbank.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    Bisschen nervös, oder? Es wird ja so unruhig bei Ih-
    en. Fühlen Sie sich ertappt, oder was ist der Grund?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Was hatten Sie der deutschen Öffentlichkeit nicht al-
    s versprochen: 80 Milliarden Euro wollten CDU/CSU
    nd FDP zwischen 2011 und 2014 einsparen. Wir – an-
    ers als Sie – erinnern uns noch ganz gut an die voll-
    undigen Versprechungen vor einem Jahr. Was sollte da

    lles passieren! Ein Jahrhundertpaket sollte es werden.
    leiner geht es bei Ihren Selbstinszenierungen ja meis-
    ns nicht.

    Schauen wir uns einmal an, was aus Ihrem Jahrhun-
    ertpaket geworden ist: 4 Milliarden Euro sollte die Ab-
    chaffung der Wehrpflicht einsparen. Aufgrund der
    esaströsen Fehlleistung Ihres einstigen bayerischen Su-
    erstars fallen jetzt Mehrkosten an. 6 Milliarden Euro
    ollte die Beteiligung des Finanzsektors an den Kosten
    er Finanzkrise bringen. Ergebnis: ersatzlos gestrichen.
    eit mehr als 10 Milliarden Euro sollte die Streichung

    on Steuersubventionen und Steuervergünstigungen er-
    ringen. Ergebnis: wieder Fehlanzeige.





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    Und was ist eigentlich aus der von Ihnen so lautstark
    angekündigten Mehrwertsteuerreform geworden? Nur
    weil es die Phrasendrescherei Ihrer Koalition so schön il-
    lustriert: Was ist mit den Milliardenbeträgen, die durch
    Bürokratie- und Personalabbau eingespart werden soll-
    ten? Das Gegenteil ist passiert.

    Besonders auffällig sind die Versorgungsfälle in den
    FDP-Ministerien.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie reden vom Sparen, schaffen aber 480 neue Stellen al-
    leine in den Bundesministerien. Beeindruckend – das
    muss ich zugeben – sind die 166 neuen Stellen, die al-
    leine im Entwicklungsministerium von Herrn Niebel ge-
    schaffen wurden – ein Ministerium, das er eigentlich
    einmal ganz abschaffen wollte. Ausgerechnet eine Par-
    tei, die so gerne über den schlanken Staat und Entbüro-
    kratisierung schwadroniert, bringt noch schnell die letz-
    ten Mitarbeiter aus der FDP-Parteizentrale in einem
    sicheren Job bei der Bundesregierung unter.


    (Christian Lindner [FDP]: Quatsch!)


    Das ist aus Ihren Versprechungen zum Personalabbau
    geworden, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So kann man die Liste weiter fortsetzen. Aus Ihrem
    Jahrhundertwerk, Frau Merkel, ist wohl eher eine Tages-
    baustelle geworden. Wo Sie von anderen Staaten mas-
    sive Einschnitte zum Abbau der Verschuldung fordern,
    muten Sie sich selbst gar nichts zu – im Gegenteil: Statt
    zu sparen, ziehen Sie auch noch die Spendierhosen an.

    6 Milliarden Euro soll die Steuersenkung kosten, die
    den Geringverdienern in Deutschland gar nichts bringt.


    (Otto Fricke [FDP]: Das ist doch gar nicht der Haushalt jetzt, das ist 2013!)


    – Der Zwischenruf von Herrn Fricke ist wirklich klasse.
    Ich kann Ihnen den nicht vorenthalten. Er sagt: Das ist
    doch erst später, das ist doch nicht gleich in einem Jahr. –
    Verstehen Sie eigentlich gar nicht, Herr Fricke, dass wir
    uns mit wirtschaftlichen und konjunkturellen Risiken
    auseinandersetzen müssen? Deshalb müssen wir jetzt
    sparen, und zwar jeden Cent, damit wir morgen wieder
    Arbeitsplätze in diesem Land sichern können. Das haben
    Sie überhaupt nicht begriffen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde es auch interessant, sich mit dem Inhalt die-
    ser Steuersenkung auseinanderzusetzen. Der Geringver-
    diener – für den soll sie ja vorgenommen werden – be-
    kommt freundlicherweise 0 Cent; der zahlt nämlich
    keine Steuern. 40 Prozent der deutschen Haushalte ha-
    ben nichts von dem, was Sie da planen. Der Durch-
    schnittsverdiener mit einem Einkommen von 2 250 Euro
    hat eine monatliche Steuerersparnis von 4 Euro.


    (Otto Fricke [FDP]: Ist das nichts?)


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    (C (D lauben Sie eigentlich selbst an Ihre Sprüche, dass das en Massenkonsum und die Binnenkonjunktur in eutschland fördern soll? Herr Kollege Fricke, Sie fragen: Ist das nichts? Ich ill Ihnen einmal sagen, was die Folge ist. Die Folge ist icht, dass der Durchschnittsverdiener 4 Euro mehr hat. ie Folge ist, dass Sie in diesem Zusammenhang 2 Milarden Euro von den Städten und Gemeinden bezahlen ssen. In der Folge wird der, der von Ihnen 4 Euro im onat geschenkt bekommt, mit höheren Kindergarten ebühren und anderen städtischen Abgaben belastet weren. Das ist das Ergebnis, das dabei herauskommen ird. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ie Gemeinden kostet das Ganze 2 Milliarden Euro, und
    eswegen müssen wir darüber reden. Denn die Kommu-
    en sind immer diejenigen, die bei Ihrer Steuerpolitik
    m Ende daran glauben müssen. Das war schon beim
    oteliergesetz so.

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf unsere ges-
    ige Debatte zum Kampf gegen Rechtsextremismus in
    eutschland zurückkommen.


    (Zurufe von der FDP)


    Hören Sie einmal zu. – Denn zwischen dem Ausbluten
    er Städte und Gemeinden in Deutschland und dem Er-
    tarken des Rechtsextremismus gibt es für mich einen
    anz eindeutigen Zusammenhang: Dort, wo sich Ge-
    einden und Städte aufgrund ihrer Finanznot zurückzie-

    en, dringen Neonazis ein. Wo Jugendeinrichtungen ge-
    chlossen werden, Vereine, Ehrenamt und Sport nicht
    ehr ausreichend gefördert werden und Freizeit- und
    ulturangebote verschwinden, dort entstehen sozial ent-
    erte Räume. In diese sozial entleerten Räume dringen
    echtsradikale ein.


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    Da Sie hier unruhig werden: Sie sind doch genau wie
    ir der Überzeugung, dass es uns nachdenklich machen
    uss und zum Handeln auffordert, wenn die NPD den
    ommunen anbietet, den Betrieb von Jugendzentren und
    indergärten fortzuführen, wenn sie wegen der kommu-
    alen Finanznot geschlossen werden sollen. Das sind
    och praktische Beispiele, die wir in Deutschland prä-
    entiert bekommen. Ich sage Ihnen: Mindestens so wich-
    g wie ein Verbot der NPD, mindestens so wichtig wie
    ie sichtbare Präsenz der Polizei in den Stadtvierteln und
    emeinden, in denen die Rechtsradikalen die Herrschaft
    bernehmen wollen, ist es, die soziale und kulturelle
    erwahrlosung in unseren Städten und Gemeinden zu
    ekämpfen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So wichtig die Debatten im Bundestag auch sind: Der
    ampf um Demokratie und gegen den Rechtsextremis-
    us wird nicht hier im Parlament entschieden, sondern

    or Ort. Die soziale und demokratische Gesellschaft be-





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    ginnt in der sozialen und demokratischen Stadt und Ge-
    meinde. Es ist deshalb ein Fehler, den Kommunen noch-
    mals Geld zu entziehen, ob durch Steuersenkungen oder
    durch Kürzungen der Programme für die soziale Stadt-
    entwicklung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die 6 Milliarden Euro für die Steuersenkung als Kauf-
    preis für das Stillhalten der FDP bei der Euro-Achterbahn
    waren noch nicht genug. Frau Bundeskanzlerin, Sie muss-
    ten auch noch die CSU bedienen. Da haben Sie dann zu-
    lasten der Verschuldung unseres Landes eine wahrlich
    abenteuerliche Verabredung getroffen: 150 Euro im Mo-
    nat – Milliardenbeträge – sollen Eltern jetzt bekommen,
    wenn sie ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken.
    Ich muss wirklich fragen: Wie verrückt oder – besser –
    wie verantwortungslos muss man eigentlich sein, um auf
    diese Idee zu kommen?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Selbst die Bild-Zeitung ist fassungslos, Frau Bundes-
    kanzlerin. Dort steht:

    Statt Milliarden für ein unsinniges Betreuungsgeld
    zu verpulvern, sollte die Regierung jeden Cent in
    die Kinderbetreuung investieren!

    Wo die Bild-Zeitung recht hat, hat sie recht: Das wäre
    ein angemessener Umgang mit dem Thema gewesen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist übrigens – ich sage das an die CSU gerichtet –
    keineswegs so, dass Eltern, die ihre Kinder in die Kin-
    dertagesstätte bringen, Rabeneltern sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Viele von denen müssen das übrigens, weil ihre Löhne
    so niedrig sind, dass beide arbeiten gehen müssen. Da
    wäre ein echter Mindestlohn eine richtige Hilfe für die
    Eltern von Kindern; auch da wäre der Mindestlohn rich-
    tig,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    aber nicht so ein Papiertiger, wie Sie ihn auf Ihrem Par-
    teitag beschlossen haben. Fast 1,5 Millionen Menschen
    in Deutschland stocken ihren Lohn mit Arbeitslosen-
    geld II auf; 320 000 von ihnen sind sogar sozialversiche-
    rungspflichtig in Vollzeit beschäftigt. Stundenlöhne von
    3,18 Euro, 5,33 Euro und 6,19 Euro sind eine Schande
    für unser Land.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Michael Fuchs [CDU/ CSU]: Von Gewerkschaften tarifiert!)


    Die FDP, die hier jahrelang eine Politik zur Bekämpfung
    der Tariffähigkeit der deutschen Gewerkschaften ge-
    macht hat, wirft jetzt den Gewerkschaften vor, dass sie
    das nicht durch Tariflöhne verhindern können.

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    (C (D (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    as halte ich für eine Unverschämtheit den Gewerk-
    chaften gegenüber, wie ich sie selten gehört habe.

    Das alles kostet den Staat viel Geld: Mindestens
    Milliarden Euro geben wir für Lohnzuschüsse aus. Üb-
    gens: Wenn sich die Sozialministerin jetzt Sorgen um
    ie Altersarmut macht, ist das berechtigt. Aber irgend-
    er muss ihr einmal erklären, dass es Altersarmut nicht
    hne Erwerbsarmut gibt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    h finde, das muss doch irgendwann einmal bei Ihnen
    nkommen.

    Das eigentliche Problem ist aber, dass Sie nicht ver-
    tanden haben, was die CDU-Arbeitnehmer wirklich
    ollten. Sie wussten, dass zwei Dinge wichtig sind:

    Erstens. Mindestlohn bedeutet: Einer, der Vollzeit ar-
    eiten geht, muss hinterher nicht zum Sozialamt, um
    ich den Rest zu holen, damit er die Miete bezahlen
    ann; denn das ist unwürdig. Ein Mindestlohn ist nur
    ann ein guter Mindestlohn, wenn er von Hartz IV und
    ozialhilfe unabhängig macht.

    Zweitens. Ihre CDU-Arbeitnehmer wussten, dass es
    m die Würde der Arbeit geht und es demütigend ist,
    enschen, die Vollzeit arbeiten, hinterher zum Sozial-

    mt zu schicken. Deshalb wollten die CDU-Arbeitneh-
    er einen gesetzlichen Mindestlohn für alle, der von So-

    ialhilfe unabhängig macht. Daher ist es eine Schande,
    rau Bundeskanzlerin, dass Sie Ihren Arbeitnehmern in
    en Rücken gefallen sind; denn das ist gerade nicht das
    rgebnis der Mindestlohndebatte auf Ihrem Parteitag.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, das kostet uns 7 Milliar-
    en Euro, die bei der Senkung der Verschuldung oder bei
    nseren Schulen besser aufgehoben wären. Wir müssen
    echt und Ordnung auf dem Arbeitsmarkt wiederher-

    tellen. Frau Bundeskanzlerin, gut 10 Milliarden Euro
    aben Sie insgesamt nächtens in Ihrer Koalitionsrunde
    erteilt, um das Stillhalten Ihrer Koalitionspartner zu er-
    aufen. Die 10 Milliarden Euro zulasten der Verschul-
    ung sind so etwas wie eine Stillhalteprämie in Ihrer Ko-
    lition gewesen. Wo sind allerdings, Frau Kanzlerin, die
    parvorschläge für diese 10 Milliarden Euro? Nichts zu
    ehen! Stattdessen machen Sie Politik auf Pump. Das ist
    enau die alte Politik, die wir nicht mehr gebrauchen
    önnen – weder in Griechenland noch in Italien noch in
    eutschland, Frau Dr. Merkel, weder dort noch hier.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    enn wann, wenn nicht jetzt, wo die Steuerquellen spru-
    eln, wollen wir eigentlich Schulden abbauen? Wann,
    enn nicht im wirtschaftlichen Aufschwung, wollen wir





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    Vorsorge treffen für die mit Sicherheit wieder kommen-
    den wirtschaftlichen Schwierigkeiten?

    Frau Bundeskanzlerin, irritiert Sie eigentlich gar
    nicht, dass Sie inzwischen einhellig Ihr eigener Sachver-
    ständigenrat der Wirtschaftsweisen, der Bundesrech-
    nungshof und sogar Ihr ehemaliger Kanzleramtsberater
    kritisieren? Ich weiß nicht, Frau Kanzlerin, was Sie unter
    einer Schuldenbremse verstehen. Wir verstehen darun-
    ter, dass man weniger neue Schulden macht – und nicht
    mehr.


    (Zuruf des Abg. Dr. Michael Fuchs [CDU/ CSU])


    – Sie scheinen das eher mit dem Gaspedal zu verwech-
    seln. Sie haben offenbar bei der Verfassungsänderung
    nicht ganz aufgepasst.


    (Zuruf des Abg. Dr. Michael Fuchs [CDU/ CSU])


    – Ich kann verstehen, dass Sie das von mir nicht hören
    wollen. Aber unangenehmer wird es – warten Sie ab –,
    wenn Sie hören, wer noch alles Ihnen das sagt.

    Dass Ihr Finanzminister den Ausgangswert der Ver-
    schuldung bewusst manipuliert und zu hoch angesetzt
    hat, um Ihre viel zu geringe Absenkung der Verschul-
    dung optisch zu verkleistern, schreibt Ihnen die Bundes-
    bank ins Stammbuch. Dort heißt es – ich zitiere –:

    Nach Artikel 143 d GG wäre eine entsprechende
    Absenkung des Ausgangswertes und damit auch
    des Anpassungspfades allerdings letztlich geboten.

    Damit keine Missverständnisse aufkommen, was die
    Bundesbank damit meint, erklärt der Bundesbankpräsi-
    dent – ich zitiere –: Deutschland darf keine Zeit verlie-
    ren, seinen Haushalt auszugleichen. – Aber Sie erhöhen
    die Schulden. Das kritisiert Herr Weidmann in seinem
    Bericht der Bundesbank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Manchmal, Frau Dr. Merkel, habe ich den Eindruck,
    Sie halten das alles für Ratschläge an die Adresse Grie-
    chenlands, Italiens oder Portugals. Aber, ehrlich gesagt,
    Herr Weidmann meint Sie ganz persönlich. Er ermahnt
    Sie in diesem Bericht, keinen Verfassungsbruch zu bege-
    hen. Sie sind aber drauf und dran, genau das zu tun, nur
    weil Sie Ruhe in der Koalition haben wollen und sich
    eine Kriegskasse für den Wahlkampf anlegen wollen.
    Denn um nichts anderes geht es hier.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Ganz schäbig!)


    Das eigentlich Besorgniserregende an dieser Kritik der
    Bundesbank ist allerdings nicht einmal die kurzfristige
    Wirkung Ihrer Schuldenpolitik, sondern die Bundesbank
    sorgt sich um das Vertrauen der internationalen
    Finanzmärkte auch in die Schuldentragfähigkeit Deutsch-
    lands. Ich zitiere noch einmal die Bundesbank:

    Bei weiteren Belastungen geht das Vertrauen in die
    Tragfähigkeit auch der deutschen Staatsfinanzen
    verloren.

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    (C (D Die Bundesbank befürchtet also auf gut Deutsch: Ein u geringer Schuldenabbaupfad jetzt kann dazu führen, ass bei einem wirtschaftlich schlechteren Klima die eutschen Staatsschulden so stark steigen, dass auch uner Land in die Schwierigkeiten gerät, in die inzwischen rankreich gekommen ist. Sie befürchtet also, dass die insen für deutsche Staatsanleihen steigen und wir in eien ähnlichen Teufelskreis geraten könnten wie unsere uropäischen Nachbarn. Der Spiegel bezieht sich in einem Artikel auf diesen ericht der Bundesbank und nennt Sie deshalb zu Recht inen „Scheinriesen“, Frau Bundeskanzlerin. Fest steht: er Bundesfinanzminister kann beim Schuldendienst norm sparen, weil immer mehr Anleger die deutschen taatsanleihen suchen und das Zinsniveau deshalb sinkt. anz nebenbei kassiert er auch noch Zinsen für die Kreite an Griechenland. Wenn wir diese Krisengewinne stillschweigend kasieren, selbst keine Schulden abbauen, gleichzeitig aber ndere Länder lautstark für ihr Schuldengebaren kritisien, obwohl deren Lage weitaus schlechter ist, gibt es iele in Europa, die wegen dieser arroganten Haltung Ihr Regierung, Frau Merkel, meine Damen und Herren, u Recht die Faust in der Tasche ballen. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben in den letzten 24 Monaten Ihre Position zur
    uro-Krise ständig gewechselt. Sehr lange wollten Sie
    ie Krise im europäischen Währungsraum den betroffe-
    en Nachbarn selbst überlassen. Ich halte es für den
    rößten Fehler Ihrer Amtszeit, dass Sie der europäischen
    erausforderung sehr lange nur mit nationalen Antwor-
    n und nur mit dem Eigeninteresse Ihrer Regierung be-
    egnet sind. Erst als nacheinander ein Land nach dem
    nderen zum Spielball der Finanzmärkte wurde, haben
    ie gemerkt, dass Ihre nationalen Antworten nicht rei-
    hen. Nun ist die Verunsicherung so groß, dass selbst der
    igantische Rettungsschirm mit 1 Billion Euro nicht
    ehr ausreicht. Im Gegenteil: Die Finanzmärkte miss-
    auen uns nicht nur, sie wetten sogar auf das Auseinan-
    erbrechen der Euro-Zone.

    Nichts von dem, was Sie jeweils in Ihren Regierungs-
    rklärungen zum Euro im Bundestag erklärt haben, hat
    irkung gezeigt. Das meiste ist hinterher sowieso wie-

    er verändert worden. Die Zinsen für die Krisenstaaten
    teigen. Stattdessen erhalten die Staaten der Euro-Zone
    uf den internationalen Kapitalmärkten selbst dann kein
    eld zu erträglichen Zinsen, wenn sie massive Sparpro-
    ramme auflegen. Im Kern geht es jetzt darum, dass wir
    ndlich die entscheidende Frage beantworten: Stehen
    ir in Europa füreinander ein, und kann ein Investor in
    er Euro-Zone sicher sein, dass er sein geliehenes Geld
    urückerhält, ja oder nein? Diese Frage werden wir, so
    nangenehm das ist, endlich beantworten müssen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Natürlich gehört dazu Klarheit über den Abbaupfad
    insichtlich der Schulden in Europa, aber auch in
    eutschland, und eine gemeinsame Finanz-, Wirt-





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    schafts- und Steuerpolitik. Statt dies klar zu beantwor-
    ten, zwingen Sie, Frau Bundeskanzlerin, die Europäi-
    sche Zentralbank immer weiter dazu, Staatsanleihen
    aufzukaufen. 200 Milliarden Euro beträgt inzwischen
    das Risiko der Europäischen Zentralbank, für das wir ge-
    meinschaftlich haften.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Ja! – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das wollen sie nicht hören!)


    Wollten Sie, Frau Merkel, nicht genau das verhin-
    dern? Wollten Sie nicht ebenso, Frau Bundeskanzlerin,
    verhindern, dass die Europäische Zentralbank zur No-
    tenbank wird, die Staaten durch das Anwerfen der No-
    tenpresse bedient? Wir wollten doch keine Schulden-
    und Transferunion in Europa zulassen. Aber genau das
    passiert gerade durch die Hintertür der Europäischen
    Zentralbank.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie wollen doch Euro-Bonds!)


    Das sind Euro-Bonds durch die Hintertür, aber ohne je-
    den Einfluss darauf, wie sich die Staaten hinterher be-
    nehmen. Das ist das, was Sie derzeit zu verantworten ha-
    ben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wie steht denn die SPD zu den Euro-Bonds? Gibt es dazu eine Aussage?)


    Die „Merkel-Bonds“, die die EZB ausgibt, sind su-
    perbequem für die Regierungschefin in Deutschland. Sie
    kann sich nämlich öffentlich hinstellen und sagen: Ich
    will das alles nicht, aber leider sind die unabhängig, des-
    wegen dürfen die das weiterhin machen. – Vor allen Din-
    gen hat das den Vorteil: Wenn die EZB diese Arbeit
    macht, braucht sie Ihre seltsame Koalition nicht zu fra-
    gen, weil sie natürlich nicht weiß, welches Chaos entste-
    hen würde, wenn Sie sich mit den Realitäten der Europä-
    ischen Zentralbank auseinandersetzen müssten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Bundeskanzlerin, Sie spielen mit dem Feuer. Sie
    zwingen Europa in einen Zweifrontenkrieg. Sie zwingen
    die Staaten, die schon in der Rezession sind, zu immer
    weiteren Sparmaßnahmen, sodass sie nicht weniger, son-
    dern höhere Schulden produzieren. Sie verhindern, dass
    sie sich zu einigermaßen fairen Zinsen auf dem Kapital-
    markt refinanzieren können. Beides zusammen führt zu
    einer von Ihrer Politik zu verantwortenden und organi-
    sierten Rezessionsgefahr. Sie können den Staaten und
    Europa nicht beide Hände fesseln: die Zinsschraube auf
    der einen Seite und die Schuldenschraube auf der ande-
    ren. Wenn beide Hände gefesselt sind, dann werden die
    Leute in Europa und am Ende auch in Deutschland ar-
    beitslos! Das ist das, was Sie gerade vorbereiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Sie müssen Ihre Politik ändern. Sie wollen keine uro-Bonds, wie sie die Wirtschaftsweisen vorschlagen. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Was will die SPD eigentlich?)


    Passen Sie auf: Es ist doch gar nicht so schlimm, wenn
    ie gegen uns sind. Seien Sie aber wenigstens für das,
    as Ihre eigenen Sachverständigen sagen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Was wollen Sie denn?)


    re Sachverständigen schlagen einen Schuldentilgungs-
    nds für Europa vor, und Ihre Kanzlerin ist nicht einmal

    ereit, darüber öffentlich zu beraten. So gehen Sie mit
    enen um, die Sie auf dem Weg zu einer besseren Politik
    eraten sollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen deutlich mehr als diese beiden Mühl-
    teine der europäischen Politik. Europa braucht mehr als
    in reines Sparprogramm. Wir brauchen auch gezielte
    achstumsprogramme in den Ländern, damit es wieder

    ntwicklungsperspektiven gibt.


    (Zuruf von der FDP: Jetzt will er wieder Geld ausgeben!)


    Ja, genau. Und wissen Sie, wo ich es herhaben will?
    on denen, die Sie ständig schonen, genau Sie!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    h will, dass die Finanzmärkte endlich einen Teil des
    eldes zurückgeben, das wir wegen ihnen haben versen-
    en müssen. Und Sie – Sie schützen die Finanzmärkte
    or dieser Steuer.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, wir wollen Geld ausgeben für Wachstum, wir wol-
    n die Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpfen.
    enn 48 Prozent der jungen Menschen in Griechenland,

    0 Prozent in Spanien und fast 30 Prozent in Frankreich
    rbeitslos sind, wer soll denn dann die Zukunft Europas
    ufbauen? Die Leute dürfen nicht in ihrer Existenz ge-
    hrdet werden. Wir können das nicht sich selbst über-
    ssen. Sie überlassen die Finanzmärkte lieber sich

    elbst.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was wollen Sie tun?)


    a, wir wollen sie besteuern, auch in der Euro-Zone, und
    ir wollen das Geld in den Kampf gegen die Arbeits-
    sigkeit in Europa investieren. Das ist der Unterschied

    wischen uns beiden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf)


    Ich habe leider nicht mit, womit ich gut auf Leute wie
    ie, die mich „Westentaschenkommunist“ nennen, rea-





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    gieren könnte. Es ist zwar schon viel behauptet worden,
    aber dass einer behauptet, ich würde in eine Westen-
    tasche passen, ist noch nicht passiert.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wissen Sie, wenn ich das schon höre: Das nächste Mal le-
    sen wir Ihnen einmal – wir suchen eine nette Rede heraus,
    mit der das geht – Karl-Hermann Flach vor. Das war mal
    Ihr Generalsekretär. Wissen Sie, was der sagt? Wir müs-
    sen endlich die Vermögenden und die Erbschaften stärker
    besteuern, damit der Staat Einfluss hat und Wachstum
    kreieren kann. Er, der bei Ihnen früher Generalsekretär
    war, würde heute wahrscheinlich wegen Linksabwei-
    chung aus der FDP ausgeschlossen; das nehme ich stark
    an.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn Sie wissen wollen, warum Sie da stehen, wo Sie
    heute stehen: weil solche Leute bei Ihnen heute keine
    Chance mehr hätten. Das ist der Grund, warum Sie bei
    2 Prozent gelandet sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Bundeskanzlerin, natürlich müssen wir an die
    Veränderung der europäischen Verträge herangehen. Das
    gilt aber nicht nur für die Stabilitätskriterien, sondern
    auch für eine gemeinsame Finanz- und Steuerpolitik in
    der Euro-Zone; denn sonst bleibt die Währungsunion ein
    Torso. Wenn Sie auf diesem Weg auch das Thema einer
    Fiskalunion mit angehen wollen, haben Sie uns an Ihrer
    Seite. Wenn Sie allerdings nichts von dem tun, dann zah-
    len in absehbarer Zeit auch die Deutschen die Zeche für
    Ihren verfehlten Kurs.

    In Deutschland zeichnet sich gerade ab, dass die
    Exportindustrie bereits den Preis für Ihre doppelte Re-
    zessionsstrategie in Europa zu zahlen hat. Statt nun be-
    herzt zu sparen und damit Risikovorsorge für eine
    schwierige Wirtschaftslage zu treffen, geben Sie das
    Geld aus. Wir sagen Ihnen: Lassen Sie die nutzlosen
    Ausgaben! Gewerkschaften und Arbeitgeber fordern
    schon jetzt, die Kurzarbeiterregelung zu verlängern. Die
    ahnen doch, dass es da losgeht. Das hat ein sozialdemo-
    kratischer Arbeitsminister durchgesetzt, und Sie wollen
    das jetzt auslaufen lassen. Wir werden die Kurzarbeiter-
    regelung wieder brauchen, um Jobs in Deutschland zu
    sichern. Wissen Sie, wie viel diese Regelung kostet? In
    der Krise hat sie 6 Milliarden Euro gekostet. Das sind
    die 6 Milliarden Euro, die Sie gerade für Ministeuersen-
    kungen verplempern. Für die Leute wird es wichtiger
    sein, ihren Job und damit ihren Lohn zu behalten, als
    4 Euro Steuersenkung durch den Unfug zu bekommen,
    den Sie hier verbreiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf)


    – Nein, ich wehre mich nicht dagegen, dass die Leute
    4 Euro bekommen. Ich glaube nur, dass sie dieses Geld
    gar nicht bekommen werden, weil die Gebühren bei den
    Kommunen steigen. Außerdem brauchen wir das Geld,
    um die Jobs zu erhalten. Die Leute sind doch nicht

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    (C (D umm! Die wissen doch, dass die Wirtschaftskrise naht, nd sie wollen, dass der Staat handlungsfähig ist und otfalls wieder eine Kurzarbeiterregelung bezahlen ann. Das sind die Forderungen von Gewerkschaften nd Arbeitgebern – und nicht der Blödsinn, den Sie da it den Steuersenkungen verbreiten. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dieser Haushalt entlarvt alle Sprechblasen, auch die
    er Kanzlerin, aus den letzten zwei Jahren. Wie hieß es
    och am 31. Januar dieses Jahres, Frau Merkel, aus Ih-
    m Munde?

    Die Regierung hat einen klaren Kompass für den
    Abbau der Schulden.

    iesen Kompass sollten Sie zur Reparatur bringen. In
    ee stechen würde ich damit jedenfalls nicht, meine Da-
    en und Herren.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD – Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)