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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/140Inhaltsverzeichnis Antrag der Abgeordneten Klaus-Peter Flosbach, Dr. Michael Meister, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Volker Wissing, Dr. Hermann Otto Solms, Björn Sänger, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ratingagenturen besser regulieren (Drucksache 17/7638) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Fraktion der SPD: Neuer Anlauf zur Finanzmarktregulierung erforderlich (Drucksache 17/7641) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara 16681 B 16681 C 16689 D 16691 B 16691 D 16692 B 16693 C 16695 B 16696 B 16697 C Deutscher B Stenografisch 140. Sitz Berlin, Freitag, den 11 I n h a l Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Beschlussempfehlung und Bericht des Finanz- ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Effektive Regulierung der Finanzmärkte nach der Finanzkrise (Drucksachen 17/6313, 17/7250) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Z B a D G ti z d (D K P D R 16681 A 16681 B in Verbindung mit undestag er Bericht ung . November 2011 t : usatztagesordnungspunkt 10: eschlussempfehlung und Bericht des Finanz- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten r. Gerhard Schick, Fritz Kuhn, Dr. Thomas ambke, weiterer Abgeordneter und der Frak- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset- ung einer Kommission des Deutschen Bun- estages zur Regulierung der Großbanken rucksachen 17/7359, 17/7665) . . . . . . . . . . laus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . eer Steinbrück (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ichard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16681 C 16681 D 16683 D 16684 D 16687 A 16689 B Höll, Richard Pitterle, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Verlustverrechnung ein- II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 schränken – Steuereinnahmen sicher- stellen (Drucksache 17/5525) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auswege aus der Krise: Steuerpolitische Gerechtigkeit und Handlungsfähigkeit des Staates wie- derherstellen (Drucksachen 17/2944, 17/7555) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldstrategie 2020 Nachhaltige Waldbe- wirtschaftung – eine gesellschaftliche Chance und Herausforderung (Drucksache 17/7292) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Ulrich Kelber, Dirk Becker, Gerd Bollmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimadiplomatie der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 17/4705, 17/6861) . . . . . . . . b in Z A V w N P (D F A E M D K D J Z E C e S (D A M D F Z A H o G a p (D S 16700 B 16700 B 16700 C 16702 C 16703 C 16705 B 16707 D 16709 D 16711 C 16713 B 16714 D 16715 C 16716 B 16717 B 16718 D 16719 A 16720 A 16721 B 16723 A 16724 B 16725 B 16725 D 16726 D 16728 B ) Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann E. Ott, Kerstin Müller (Köln), Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Initiative für transatlantische Koopera- tion in der Klima- und Energiepolitik (Drucksache 17/7356) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Dr. Hermann E. Ott, iola von Cramon-Taubadel, Hans-Josef Fell, eiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: China als wichtiger artner im Klimaschutz rucksache 17/7481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 12: rste Beratung des von den Fraktionen der DU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs ines Gesetzes zur Wiedergewährung der onderzahlung rucksache 17/7631) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . rank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 13: ntrag der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl, ans-Josef Fell, Ekin Deligöz, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Euratom-Vertrag ändern – Atom- usstieg europaweit voranbringen – Atom- rivileg beenden rucksache 17/7670) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16728 B 16728 B 16728 C 16729 D 16731 A 16732 A 16733 B 16734 A 16735 A 16736 A 16736 D 16737 A 16738 D 16740 B 16741 C 16742 C 16742 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 III Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedergewäh- rung der Sonderzahlung (Zusatztagesordnungs- punkt 12) Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16744 A 16745 A 16745 C 16746 A 16747 C 16749 A 16750 A 16751 B 16752 D 16753 A 16753 D 16755 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16681 (A) ) )(B) 140. Sitz Berlin, Freitag, den 11 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16753 (A) ) )(B) Pieper, Cornelia FDP 11.11.2011 Anlagen „man kann es ja mal versuchen“, gepaart mit einer auf- chen worden war? Die Antwort, so befürchte ich es, liegt bei dieser Bundesregierung, so wie in vielen anderen Be- reichen auch, in einer durchaus unheiligen Mischung aus einer Art hemdsärmeligem Populismus von der Sorte des Pflug, Johannes SPD 11.11.2011 Philipp, Beatrix CDU/CSU 11.11.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte A N d d d B le s c 4 s e Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Becker, Dirk SPD 11.11.2011 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.11.2011 Bülow, Marco SPD 11.11.2011 Burkert, Martin SPD 11.11.2011 Daub, Helga FDP 11.11.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.11.2011 Goldmann, Hans- Michael FDP 11.11.2011 Haustein, Heinz-Peter FDP 11.11.2011 Hintze, Peter CDU/CSU 11.11.2011 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Juratovic, Josip SPD 11.11.2011 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 11.11.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 11.11.2011 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.11.2011 Leidig, Sabine DIE LINKE 11.11.2011 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 11.11.2011 Nietan, Dietmar SPD 11.11.2011 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Petermann, Jens DIE LINKE 11.11.2011 P S S S D T D W W W W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedergewährung der Sonderzahlung (Zusatz- tagesordnungspunkt 12) Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Warum nicht gleich so? Diese Frage muss man er Regierungskoalition am heutigen Tage angesichts es vorliegenden Gesetzentwurfs zur Wiedergewährung er vollständigen gesetzlichen Sonderzahlung für die eamtinnen und Beamten des Bundes unweigerlich stel- n. Warum hat sich die Bundesregierung vor einem Jahr o dermaßen verrannt mit der Aufhebung der verspro- henen Anhebung des Weihnachtsgeldes für über 00 000 Beamtinnen und Beamte, dass sie heute gewis- ermaßen klein beigeben muss und sich nun doch an das rinnert, was der Beamtenschaft ohnehin fest verspro- loetz, Yvonne DIE LINKE 11.11.2011 chaaf, Anton SPD 11.11.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 11.11.2011 eiler, Till BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 r. Stinner, Rainer FDP 11.11.2011 ack, Kerstin SPD 11.11.2011 r. Wadephul, Johann CDU/CSU 11.11.2011 agenknecht, Sahra DIE LINKE 11.11.2011 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 11.11.2011 erner, Katrin DIE LINKE 11.11.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 11.11.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 11.11.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 16754 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 (A) ) )(B) fälligen Konzeptlosigkeit im Hinblick auf die differen- zierten Anforderungen des einzelnen Politikfeldes. Das Ergebnis dieser Politik verunsichert die davon unmittel- bar Betroffenen, verstärkt die schon sprichwörtliche Wut auf „die Politik“ und lässt am Ende das vermissen, was in der Sache erforderlich ist: die Gestaltung der Zukunft des öffentlichen Dienstes als einer tragenden Säule staat- licher Aufgabenerfüllung. Ich möchte gleich zu Anfang klarstellen, dass die grüne Fraktion die Wiederaufnahme der Sonderzahlung im Ergebnis grundsätzlich begrüßt. Die wichtige Arbeit der Bundesbeamtinnen und -beamten steht zentral für die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens. Die durch die Beamtenschaft ausgeübten staatlichen Aufga- ben realisieren gemeinwohlbezogene Ziele, die auch und gerade in einer nur schwer zu bändigenden Marktwirt- schaft – das zeigt uns gerade das Ausmaß der gegenwär- tigen Finanzkrise – von besonders hoher Bedeutung sind. Grund zu lautem Beifall bietet die isolierte Weih- nachtsgeldmaßnahme der Koalition jedoch mitnichten. Denn bei dem Gegenstand der heutigen Debatte handelt es sich weder um ein großzügiges Geschenk noch um die konsequente Umsetzung einer durchdachten Strategie, sondern bestenfalls – das ist zumindest zu hoffen – um einen Akt der späten Einsicht und um den reuigen Ver- such einer Wiedergutmachung. Dass Sie, liebe Kollegin- nen und Kollegen der Koalition, dabei den Populismus nicht lassen können, das bevorstehende Weihnachtsfest lässt grüßen, bestätigt allerdings, dass jegliche Milde Ih- nen gegenüber unangebracht erscheint. Und ob Sie da- mit, liebe Kolleginnen und Kollegen der Koalition, den vor über einem Jahr in diesem Hohen Hause begangenen Vertrauensbruch gegenüber den Beamtinnen und Beam- ten des Bundes und den damit verbundenen Vertrauens- verlust tatsächlich rückgängig machen können, wage ich zu bezweifeln. Ein Selbstläufer nach dem Motto „nun ist doch alles wieder gut“ ist das hier sicherlich nicht. Dazu ist Ihre Politik auch im Bereich des öffentlichen Dienstes viel zu unberechenbar und unkoordiniert. Man darf ge- spannt sein, mit welchen Überraschungen Sie im kom- menden Jahr aufwarten. Lassen Sie uns also kurz rekapitulieren, wie sich die Geschichte der sogenannten Besoldungsanpassung tat- sächlich zugetragen hat. Anfang Juni vergangenen Jah- res präsentierte die Bundesregierung ihre Version einer Haushaltskonsolidierung in Gestalt eines vorgeblichen 80-Milliarden-Euro-Sparpaketes. Der öffentliche Dienst war mit über 2 Milliarden Euro mitbetroffen. Die mit dem Sparpaket beabsichtigte Verringerung der Neuver- schuldung wurde nahezu unisono in ihrer sozialen Unausgewogenheit kritisiert. Sie trug und trägt die Handschrift einer Koalition, die Sozialhilfen und Fami- lienförderung streicht und eine Beteiligung der Besser- verdienenden ablehnt. Von Mövenpick mal ganz zu schweigen … Zu den berechtigten Kritikpunkten zählte auch die Streichung der versprochenen schrittweisen Wiederan- hebung der Weihnachtsgeldbezüge des öffentlichen Dienstes, ein eklatanter Wortbruch gegenüber den Ge- werkschaften, denen man im Rahmen der Großen Koali- ti z s a a s e d s m d S ru a g v „ z z te p s g d k im ö g m re m z e d g a g H F w tu g k g s c w g v R R n k L fe te In B le (C (D on 2005 eben diese Anpassung versprochen hatte, und war nicht von ungefähr. Denn diese hätten damals an- onsten einer Anhebung der Arbeitszeit um eine Stunde uf 41 Stunden ohne Ausgleich zustimmen müssen. Um lso dem geballten und berechtigten Zorn der Gewerk- chaften zu entgehen, versuchte die Bundesregierung in iner Nacht-und-Nebel-Aktion bereits zehn Tage nach er Verkündung des Sparpaketes, die entsprechende ge- etzliche Regelung per Protokollrede durch das Parla- ent zu bugsieren. Weil diese Trickserei misslang, kam er Innenausschuss in der im September 2010 erfolgten achverständigenanhörung in den Genuss einer Anhö- ng, bei der keiner der anwesenden Sachverständigen uch nur ein gutes Haar an der geplanten Weihnachts- eldkürzung ließ. Völlig zu Recht musste die Bundesregierung sich dort orhalten lassen, bei ihrem populistischen Angriff auf die Beamten“ einmal mehr übersehen zu haben, dass wei Drittel dieser Form der Einsparung bei der Sonder- ahlung die Beamten des einfachen und mittleren Diens- s treffen, und damit Gehaltsstufen, bei denen die ge- lanten Kürzungen schnell existenzielle Folgen nach ich ziehen. Damit zeigte sich die soziale Schieflage des roßen Sparpakets deutlich auch im Detail der Besol- ungsanpassung. Mit mangelnder Verlässlichkeit, Konzeptlosigkeit und leinmütiger Werkelei – so nannten wir Grüne es schon vergangenen Jahr – wird es nicht gelingen, den ffentlichen Dienst in diesem Lande zukunftsfähig zu estalten. Es sollte uns allen auch klar sein, dass Spar- aßnahmen, insbesondere bloßes Sparen um des Spa- ns willen und ohne das erforderliche soziale Augen- aß, nicht das Allheilmittel für einen modernen, ukunftsfähigen öffentlichen Dienst sind. Wie schon vor inem Jahr so möchte ich auch heute betonen, dass sich ie grüne Bundestagsfraktion in der Sache nicht starr da- egen verwahrt, dass man über Modifizierungen oder uch Kürzungen bei der Beamtenbesoldung und -versor- ung nachdenkt. Niemand kann insbesondere vor dem intergrund der äußerst unsicheren Haushalts- und inanzlage derartige Maßnahmen ausschließen, und es äre unaufrichtig, dies in pauschalisierender Weise zu n. Allerdings könnte dies immer nur vor dem Hinter- rund eines tragfähigen Konzepts erfolgen, das die Zu- unftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes insgesamt auf- reift. Dabei müsste zum Beispiel die zunehmend chwerer begründbare Ungleichbehandlung der öffentli- hen Angestellten gegenüber den Beamten aufgegriffen erden, aber auch die dramatische Lage bei den Versor- ungsbezügen, die sich freilich auf Bundesebene noch ergleichsweise stabiler darstellt als auf Länderebene. ichtig ist zwar auch, dass der Besoldung eine wichtige olle als Motivator zukommt, auf die ohne Not eben icht zugegriffen werden sollte. Sie ist allerdings auch einesfalls der einzige Faktor, um sowohl eine hohe eistungsbereitschaft als auch die Attraktivität des öf- ntlichen Dienstes sicherzustellen. Denn zahlreiche Un- rsuchungen wie übrigens auch die unlängst bei uns im nenausschuss vorgestellte Studie zur Zufriedenheit der eamten der Bundespolizei – Strohmeier-Studie – zäh- n gleich eine ganze Reihe von Faktoren auf, denen aus Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16755 (A) ) )(B) Sicht der betroffenen Beamtinnen und Beamten sogar eine größere Bedeutung für die berufliche Zufriedenheit zukommt als bloß der Entlohnung, darunter berufliche Rahmenbedingungen wie die Versetzungspolitik, der Schichtdienst, Beurteilungssysteme und die dienstliche Belastung insgesamt. Auch angesichts der globalen Konkurrenz um Fach- kräfte, der ständig wachsenden Bedeutung moderner In- formations- und Kommunikationstechnologie und des demografischen Wandels hierzulande werden wir auf Landes- wie auf Bundesebene nicht daran vorbeikom- men, ernsthaft und systematisch über eine Anpassung oder sogar grundlegende Reform des öffentlichen Diens- tes nachzudenken. Entscheidend wird dabei sein, dass man das Ziel nicht aus den Augen verliert, die Attrakti- vität des öffentlichen Dienstes für die Menschen – sei es als Dienstleister oder als Arbeitgeber – zu erhalten bzw. zu fördern. Der Chor der Sachverständigen bei der Anhörung im September des letzten Jahres, verehrte Kolleginnen und Kollegen der Koalition, ist bei meiner Fraktion jeden- falls nicht verhallt. Einhellig wurde damals von einem Wort-, einem Vertrauensbruch im Hinblick auf das Vor- haben, die hälftige Suspendierung der Sonderzahlung zu verlängern, gesprochen. Wenn Sie schon damals nicht auf unsere Kritik bei der Einbringung des Gesetzent- wurfs über die Anpassung der Besoldungs- und Versor- gungsbezüge gehört hatten, so hätten Sie doch spätestens nach der damaligen Anhörung von Ihrem Vorhaben Ab- stand nehmen müssen. So hätten wir uns die heutige konkrete Debatte zwar sparen können. Die strukturellen Probleme bleiben uns jedoch erhalten, samt einer Regie- rung, die weder fähig noch willens ist, diese anzugehen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 889. Sitzung am 4. No- vember 2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Zweites Gesetz zur Änderung des Agrarstatistik- gesetzes – Neuntes Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie- bengesetzes – Achtes Gesetz zur Änderung des Stasi-Unterla- gen-Gesetzes – Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und An- erkennung im Ausland erworbener Berufsqualifi- kationen Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, bereits vor den im Gesetz geregelten Evaluationsfristen den Vollzug in geeigneter Weise kontinuierlich zu beobachten und b g w v v L e e c s a d d li – – ß u te ti E n fe le E g u fa w s v b s tu w d D tu je re R V v (C (D ei offensichtlichem Anpassungsbedarf unverzüglich esetzgeberisch tätig zu werden. Begründung: Die Verbesserung der Anerkennung von im Ausland er- orbenen Berufsqualifikationen ist ein gemeinsames Ziel on Bund und Ländern aus dem Dresdner Bildungsgipfel on 2008. Darüber hinaus haben die Regierungschefs der änder Ende 2010 für die beschleunigte Schaffung von inheitlichen und unbürokratischen Regelungen der An- rkennungsverfahren von Bund und Ländern ausgespro- hen. Das Gesetz enthält eine Reihe von Regelungen, die ich in der Praxis bewähren müssen. Einem möglichen us der Umsetzungspraxis erkennbaren Anpassungsbe- arf (z. B. im Bereich der Nachqualifizierung und bei er Frage eines Beratungsnetzwerkes) sollte daher mög- chst rasch abgeholfen werden. Gesetz zur Änderung des Seesicherheits-Untersu- chungs-Gesetzes und zur Änderung sonstiger schifffahrtsrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Änderung des Beherbergungsstatistik- gesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur Aufhebung von Vorschriften zum Verfahren des elektronischen Entgeltnachweises Ferner hat der Bundesrat die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung dazu auf, mgehend zu prüfen, welche Daten auch nach Inkrafttre- n des Gesetzes zur Änderung des Beherbergungsstatis- kgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur inführung von Vorschriften zum Verfahren des elektro- ischen Entgeltnachweises noch einer Löschung bedür- n, und hierzu die erforderlichen Gesetzentwürfe vorzu- gen. Im Rahmen der Bundestagsberatungen wurde der ntwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beherber- ungsstatistikgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes m weitere Artikel ergänzt, mit denen das ELENA-Ver- hren eingestellt und die Rechtslage wiederhergestellt ird, die vor der Einführung des ELENA-Verfahrens be- tanden hat. Artikel 4 Nummer 12 des Gesetzes sieht or, dass alle Daten, die nach den §§ 96, 97 sowie 99 is 102 SGB IV in der Zeit bis zum Inkrafttreten des Ge- etzes an die Zentrale Speicherstelle und an die Registra- r Fachverfahren übermittelt wurden und gespeichert erden, sowie alle sonstigen im Zusammenhang mit em ELENA-Verfahren entstandenen und gespeicherten aten von der Zentralen Speicherstelle und der Registra- r Fachverfahren unverzüglich zu löschen sind. Im Rahmen des ELENA-Verfahrens wurden von den weils zuständigen Rentenversicherungsträgern be- its Versicherungskonten für Beamte, Soldaten und ichter angelegt, die nach Beendigung des ELENA- erfahrens nicht mehr benötigt werden. Laut ersten orläufigen Schätzungen der Deutschen Rentenversi- 16756 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 (A) (C) )(B) V cherung Bund handelt es sich um rund 120 000 Versi- cherungskonten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch bei anderen Behörden Daten im Rahmen des ELENA-Ver- fahrens gespeichert worden sind, die nicht mehr benötigt werden. – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Oktober 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über die Er- neuerung und die Erhaltung der Grenzbrücke über die Mosel zwischen Wellen und Grevenmacher Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie die Anträge Kirgisistan unterstützen – Den Frieden sichern auf Drucksache 17/3202 sowie Investitionen in Antipersonenminen und Streumuni- tion gesetzlich verbieten und die steuerliche Förde- rung beenden auf Drucksache 17/4697 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausgabe bei Kapitel 08 13 Titel 699 31 – Abschließende Leistung zur Abgeltung von Härten in Einzelfällen bis zu einer Höhe von 44,5 Mio. Euro – Drucksachen 17/7251, 17/7417 Nr. 8 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Rechtsausschuss Drucksache 17/6010 Nr. A.3 Ratsdokument 9324/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.6 Ratsdokument 9361/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/6985 Nr. A.54 Ratsdokument 11356/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.55 Ratsdokument 11946/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.56 Ratsdokument 12635/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.57 Ratsdokument 13189/11 Finanzausschuss – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2010 – Drucksachen 17/6928, 17/7085 Nr. 2 – Haushaltsausschuss – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Offsetdrucker ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln (D Drucksache 17/6985 Nr. A.58 Ratsdokument 13195/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.59 Ratsdokument 13336/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.4 Ratsdokument 13887/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/6407 Nr. A.27 EP P7_TA-PROV(2011)0261 Drucksache 17/6985 Nr. A.71 Ratsdokument 12600/11 ei, Bessemerstraße 83–91, 1 , Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28, ZP 8–10 Regulierung der Finanzmärkte TOP 29Steuerpolitik TOP 30Waldstrategie 2020 TOP 31, ZP 11 Internationale Klimapolitik und Klimadiplomatie ZP 12 Wiedergewährung der Sonderzahlung ZP 13Europaweiter Atomausstieg Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr verehrte Damen und Herren! Manchmal erschreckt
    das einfache Weltbild, das aus einem Antrag spricht.
    Barbara Höll hat eben gesagt: Viele Leute zahlen keine
    Steuern, und darin liegt das Problem. – Darin liegt sicher
    auch ein Problem. Nur: Es zahlen viele Reiche keine
    Steuern, weil sie ihr Einkommen „weggestalten“,


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist doch eine Unterstellung!)


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    (C (D nd es zahlen viele Arme keine Steuern, weil die Löhne u gering sind. Das stimmt. Die Antwort, die Sie darauf eben, lautet: Steuern anheben. Eine so einfache Antort gibt es in diesem komplexen Zusammenhang nicht. (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das hat sie vorgerechnet!)


    ber leider kommt es in dieser Debatte ganz häufig zu
    iesem Reflex.

    Heute Morgen hat Peer Steinbrück vom Trennbanken-
    ystem gesprochen. Da gab es große Unruhe bei FDP
    nd CDU/CSU, als ob dieser Vorschlag die Lösung aller
    robleme dieser Welt gewesen sein sollte. Nein!


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Das hat Gabriel aber so vorgetragen! – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Lesen Sie mal nach, was Gabriel gesagt hat!)


    ls er dann das Wort „Baustein“ benutzt hat, wurde das
    twas deutlicher.

    Wir müssen uns, glaube ich, damit vertraut machen,
    ass es eine Lösung für alle Probleme dieser Welt nicht
    ibt. Wir müssen ein bisschen differenzierter vorgehen
    nd genauer hinhören. Ihr Antrag hat schließlich eine
    ächtige Überschrift, in der von „Krise“ die Rede ist.
    ber: Wir haben – mindestens – eine Insolvenzkrise in
    en USA, mit großen Folgen für Europa. Wir haben eine
    iquiditätskrise der Banken in Europa. Wir haben ein
    arktversagen auf der ganzen Welt; denn der Markt ist

    oller toxischer Produkte. Wir haben eine Staatsver-
    chuldungskrise. Und welchen Vorschlag macht die
    inke? Ihr Vorschlag – „ Auswege aus der Krise“! – lau-
    t: Steueranhebung. Als ob die Welt so einfach wäre!


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das wollen Sie von der SPD doch auch!)


    Ich glaube, man sollte einmal deutlich machen, was in
    em Antrag – jeder kann ihn lesen – fehlt. Weil am Ende
    iner Rede meistens die Zeit dafür fehlt, will ich damit
    eginnen. In Ihrem Antrag findet man überhaupt keine
    onstruktiven Vorschläge, wie steuernd eingegriffen
    erden kann. Gute Instrumente, die schon funktioniert
    aben – als Erinnerung seien nur die Konjunkturpakete
    nd das Kurzarbeitergeld genannt –, werden gar nicht er-
    ähnt.

    Was ist eigentlich eine „marktnahe Ermittlung der
    nternehmens- und Vermögenswerte“? Was soll eigent-
    ch passieren, wenn Unternehmen Töchter im Ausland
    aben, zum Beispiel in der EU, in Afrika oder Asien?
    ie wollen Sie bei immateriellen Wirtschaftsgütern

    iese Werte überhaupt ermitteln? Sie haben einen Antrag
    orgelegt. Die Frage ist: Wie sollen die darin enthaltenen
    orschläge auf dem internationalen Markt wirken? Das
    ssen Sie völlig offen. Das ist ein Gesetzesvorschlag
    oller offener Fragen und Lücken. Ich glaube, das ist bei
    rem Vorschlagsstrauß ganz offensichtlich.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Aber dem Vorliegenden stimmst du zu!)


    Ich sage auch noch etwas zu dem Vorliegenden.





    Lothar Binding (Heidelberg)



    (A) )


    )(B)

    Es wird nichts zur Verteilung der Steuereinnahmen
    gesagt. Auch das ist sehr wichtig. Es wird auch nichts
    zur Haushaltskonsolidierung, zur Reduzierung der Net-
    toneuverschuldung und zur Verschuldung an sich gesagt.
    Sehr wichtig ist, dass auch über die Sozialabgaben nichts
    gesagt wird. Das wäre für die Empfänger kleiner Ein-
    kommen aber viel maßgeblicher, als über Steuern nach-
    zudenken. Die Steuer wirkt natürlich progressiv. Das
    stört diejenigen, die nur wenig haben, aber natürlich nur
    relativ wenig, weil sie auch nur relativ wenig Steuern
    zahlen. Die Leute, die wenig haben, werden aber regres-
    siv von den Sozialabgaben betroffen. Dadurch werden
    die Empfänger kleiner Einkommen sehr stark belastet.
    Darüber wird aber nichts gesagt.

    Über die regulatorischen Schlussfolgerungen aus der
    Finanzkrise – bezogen auf das Eigenkapital und die Li-
    quidität, Schattenbanken, Einlagensicherung, Kreditver-
    gabe – wird ebenfalls nichts gesagt. Sie tun in Ihrem An-
    trag so, als sei die Welt damit aufzuräumen, dass man die
    Steuern ein bisschen anhebt, und schon habe man ein
    schönes System. Durch diesen Antrag wird suggeriert:
    Mehr Geld in staatliche Hand, und alle Probleme sind
    gelöst. Das ist ein bekanntes Denkmuster.

    Es gibt hier noch jemanden, der ein ähnliches Denk-
    muster an den Tag legt, nur mit einem anderen Vorzei-
    chen. Ich muss jetzt ein bisschen nach rechts gucken.


    (Dr. Volker Wissing [FDP]: Kuckuck!)


    Die FDP nähert sich den Krisenlösungsszenarien näm-
    lich von der anderen Seite, weil die FDP nicht die Idee
    hat, die Steuern anzuheben; aber vor, während und nach
    der Krise hatte sie die Idee, die Steuern zu senken. Egal,
    was ist, Hauptsache die Steuern werden gesenkt, und
    dann ist alles wieder in Ordnung, wobei die Zahlen im-
    mer ein bisschen verwirrend gewesen sind. Sie wollten
    ja einmal einen Spitzensteuersatz von 35 Prozent und
    eine Steuerentlastung der Bürger in Höhe von 35 Mil-
    liarden Euro, dann war auch einmal von 25 Milliarden
    Euro und von 15 Milliarden Euro die Rede, und jetzt
    sind Sie bei 6 Milliarden Euro.


    (Dr. Daniel Volk [FDP]: 24 Milliarden Euro zum 1. Januar 2010, Herr Kollege!)


    Man muss sich überlegen, ob das eine ehrliche
    Steuerentlastung oder nichts weiter als die übliche An-
    passung des Grundfreibetrages infolge der Ableitung aus
    dem Existenzminimum ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Man muss sagen: Das ist ein riesengroßes Blendwerk.

    Auf das, worauf die FDP sich einlässt, wurde heute
    Morgen schon hingewiesen: Die Steuersenkung, die Sie
    tatsächlich zur Unzeit vornehmen, führt immerhin zu ei-
    ner Zinsbelastung von 180 Millionen Euro pro Jahr. So-
    wohl die Steuersenkung als auch die Zinsbelastung
    finanzieren Sie über Kredite im Staatshaushalt. Das ist
    ein super Konzept zur Steuersenkung! Das ist ein Kon-
    zept zur Ruinierung unserer Staatsfinanzen, und sonst
    gar nichts.


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    (C (D (Beifall bei der SPD – Dr. Daniel Volk [FDP]: Die Staatsfinanzen werden eher von der SPD ruiniert, wenn ich einmal nach NordrheinWestfalen schaue!)


    Sie sind ein bisschen geschichtslos und müssen mit Ih-
    r Argumentation jetzt schon auf ein Bundesland aus-
    eichen, weil Ihnen bezogen auf den Bund die Argu-
    ente ausgegangen sind. Das verstehe ich sehr gut.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Daniel Volk [FDP]: Weil Sie auf Bundesebene keine Regierungsverantwortung haben!)


    Die Linke erhöht die Steuern immerhin konsequenter,
    ls die FDP die Steuern senkt. Das muss man schon ein-
    al sagen. Die Idee, aus einer Antwort alle Lösungen

    bzuleiten, ist aber bei beiden gleich. Das ist für mich
    er systematische Fehler in diesem Antrag.

    Sie wollen eine Vermögensteuer von 5 Prozent, eine
    rbschaftsteuer von bis zu 60 Prozent und die Körper-
    chaftsteuer auf 25 Prozent erhöhen.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Gewerbesteuer abschaffen!)


    ie wollen die Gewerbesteuer abschaffen und durch eine
    emeindewirtschaftsteuer ersetzen. Es gibt auch Freibe-
    äge.

    Sagen Sie einmal: Was ist eigentlich eine „selbststän-
    ige nachhaltige Betätigung mit Gewinnermittlungsab-
    icht“? Das ist ein Rechtsbegriff, an dem ich mich gerne
    rientieren würde. Aber wie funktioniert das eigentlich?
    h habe eine selbstständige nachhaltige Betätigung mit
    ewinnermittlungsabsicht, und deshalb fällt eine ganz
    estimmte Steuer an. Das ist ein super Modell. Die Frage
    t nur, ob ich als Unternehmer überhaupt dazugehöre.
    s wäre interessant für das ganze Haus, wenn Sie das
    chtsförmlich korrekt in einem Gesetz formulieren wür-

    en. Ich glaube, das wird schwierig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sie wollen die DBA, die Doppelbesteuerungsabkom-
    en, mit den Ländern kündigen, die sich möglicher-
    eise nicht ganz an das OECD-Musterabkommen hal-
    n. Es war ja bisher das Bestreben aller Regierungen,
    ieses OECD-Musterabkommen und den Informations-
    ustausch mit den Ländern voranzubringen.

    Sie sagen, Sie wollen die DBA mit diesen Ländern
    ündigen und von denjenigen, die hier und dort arbeiten,
    ine Quellensteuer von 50 Prozent auf Dividenden, Zin-
    en und Lizenzabgaben erheben, die von Deutschland in
    iese Gebiete fließen. Sie haben mit diesen Ländern
    ann keinen Vertrag mehr. Dazu habe ich eine Frage:
    enn ein Unternehmen nur zum Zwecke der Steuer-

    rsparnis in einem solchen Land ein Tochterunterneh-
    en gründet: Wie wollen Sie das eigentlich erfassen?
    ie müssen sich schon auf irgendein Vertragsverhältnis
    inlassen. Die DBA sind sehr gut; denn man kann sie
    erbessern, man kann eine Bemessungsgrundlage ermit-
    ln usw. Ich glaube, hier haben Sie ein bisschen am Ziel
    orbeigeschossen.





    Lothar Binding (Heidelberg)



    (A) )


    )(B)

    Abgesehen davon haben Sie die Wirkung der meisten
    Ihrer Maßnahmen nicht betrachtet. Sie gehen von einem
    statischen Modell aus: Steuersatz mal Bemessungs-
    grundlage gleich Steuereinnahme. Die Menschen verhal-
    ten sich aber, und die Unternehmen gestalten sich und
    haben das Bestreben, ihre Steuern noch stärker als bis
    jetzt schon zu senken. Daran erkennt man: Ihr Modell ist
    ein statisches Modell. Leider bewegt sich aber die Welt.
    Es wäre wichtig, das einzubeziehen.


    (Beifall bei der SPD)


    Es gibt unter dem Gesichtspunkt der Steuervereinfa-
    chung einen interessanten Vorschlag zur Mehrwert-
    steuer. Sie wollen das Desaster mit der Hotelsteuer wie-
    der aufrollen. Das ist gut. Das unterstützen wir sofort,
    weil die Hotels von der Senkung des Mehrwertsteuersat-
    zes für Übernachtungen in Höhe von 1 Milliarde Euro zu
    Unrecht profitieren. Dieses Geld fehlt im Bundeshaus-
    halt überall.

    Sie wollen den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für
    Produkte und Dienstleistungen für Kinder, für apothe-
    kenpflichtige Arzneimittel und für „arbeitsintensive
    Handwerksdienstleistungen“ einführen. Auch da ist die
    interessante Frage: Wie definiert sich das? Was ist denn
    eine nicht arbeitsintensive Handwerksdienstleistung? Ich
    bin Handwerker. Ich würde mich unheimlich ärgern,
    wenn Sie das, was ich gemacht habe, als nicht arbeits-
    intensiv einstufen würden. Denn ich strenge mich ei-
    gentlich immer an und gestalte meine Arbeit damit
    schließlich arbeitsintensiv.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Gleiches gilt für den Schienenpersonennahverkehr. Ich
    will es einmal so sagen: Das, was Sie wollen, ist eine
    exakte Klientelpolitik für Ihre Seite, abgeschrieben von
    der anderen Seite und deren Klientelpolitik.


    (Beifall bei der SPD)


    Das sind andere Zielgruppen, aber der Grundgedanke ist
    der gleiche. Der Fehler in der Entwicklung dieser beiden
    Modelle ist systematisch und logisch gleich.

    Dass Sie Kerosin besteuern wollen, finde ich eine
    gute Sache. Sie wollen auch „Boni in der Finanzbran-
    che“ besteuern. Auch da müsste man ein bisschen ge-
    nauer nachdenken, was das bedeutet und wie sich das
    weltweit darstellt.

    Stellen Sie sich einmal vor: Sie haben eine Bank und
    in 170 Ländern Filialen. Sie sind Bankvorstand und ha-
    ben die Möglichkeit, ihr Einkommen verteilt über diese
    170 Filialen entsprechend zu gestalten. Dieses Einkom-
    men, das an bestimmten Stellen Boni heißt, soll nun be-
    lastet werden. Die Boni zu belasten, ist eine gute Idee.
    Aber so, wie Sie es aufschreiben, weiß überhaupt keiner,
    was gemeint ist. Das ist charakteristisch für diesen An-
    trag. Man sagt ganz oft: Das ist super, diese Steuer ist
    eine gute Idee. Dann schaut man nach und findet nichts
    dazu, was gemeint ist, wie man das umsetzen soll und
    welche Wirkungen das hat. Das ist keine Gesetzesgrund-
    lage. Das ist ein Fake, würden meine Kinder sagen.


    (Beifall bei der SPD)


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    (C (D Ihr Modell einer Einkommensteuer einmal nachzuchnen, wäre, offen gestanden, eine schöne Aufgabe für inen Mathematiker. Ich habe das nicht gekonnt. Es wäre ll, wenn Sie uns einmal darstellen, dass die Rechnun en, die Sie vornehmen, tatsächlich der Realität entsprehen; denn Sie kommen mit Ihrer Einkommensteuerrerm und der Senkung der Mehrwertsteuer auf ein innahmevolumen des Staates von insgesamt 173 Milarden Euro – in einem statischen Modell. Jetzt ist eine Frage: Wie wird in diesem statischen odell gerechnet? Ich kann das nicht nachvollziehen, brigens viele andere auch nicht. Ich habe ein paar Leute efragt, die so etwas beurteilen können. Die Grünen haen Ihr Modell nachgerechnet und kommen auf Einnahen in einer Größenordnung von 50 Milliarden Euro. as ist aber ein Unterschied zu 173 Milliarden Euro. Die rage, die man noch beantworten muss, ist: Was passiert folge einer solchen Reform? Wenn diese Reform mor en vom Himmel fällt: Was machen dann die Menchen? Die Antwort darauf wage ich nicht zu geben; enn das wäre ein Hinweis darauf, was man machen üsste. Insofern ist dieser gesamte Antrag nicht dazu angetan, m die Reichen zur Kasse zu bitten und die Armen zu nterstützen. Er ist nicht dazu angetan, den Staat zu stären. Er ist nicht dazu angetan, bei denen, die keine Verntwortung übernehmen, die Verantwortung einzuklaen. Angesichts all dieser Mängel ist hoffentlich eutlich geworden, warum jedenfalls wir diesem Vorchlag nicht zustimmen. Schönen Dank. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Lothar Binding, da hast du recht!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Volker Wissing

on der FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Wissing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

    iesem Hohen Haus haben wir in der Steuerpolitik sehr
    nterschiedliche Auffassungen. Diese kommen in dieser
    itiative der Linken wieder zum Ausdruck. Die Debatte
    acht deutlich: Wir haben unterschiedliche Standpunkte

    rundlegender Art.

    Die Linken – dazu gehören auch die Sozialdemokra-
    n – sind der Auffassung: Das Effizienteste, was es gibt,
    t, wenn der Staat das Geld der Bürger in die Hand
    immt und dann im Parlament entschieden wird, wie in-
    estiert wird und was mit diesem Geld geschieht. Die
    oalition ist der Auffassung, dass es besser ist, dass das
    eld privat investiert wird, weil man durch die Eigen-
    erantwortung der privaten Investoren einen Mehrwert
    r die Gesellschaft erreicht. Das ist unsere Vorstellung

    on sozialer Marktwirtschaft. Das Steuersystem muss
    en Staat ausreichend finanzieren, aber auch genügend





    Dr. Volker Wissing


    (A) )


    )(B)

    Raum für privates Engagement und für private Initiati-
    ven und Investitionen belassen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das sind die krassen Unterschiede zwischen den Lin-
    ken und den Liberalen, Herr Binding. Die Linken sagen:
    Eigentlich sollte man das mit den Privaten ganz lassen.
    Der Staat kann das am besten. Deswegen sollte er gleich
    möglichst alles bekommen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Das sind ja Ihre Vorschläge, Frau Kollegin Höll: bis zu
    60 Prozent Erbschaftsteuer und 5 Prozent Vermögen-
    steuer.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Jedes Jahr!)


    Was Sie so niedlich als 5-Cent-Besteuerung bezeichnen,
    ist nur ein Ablenken von dem eigentlichen Problem.
    5 Prozent Vermögensteuer ist keine realistische An-
    nahme. So etwas ist mit der Marktwirtschaft nicht zu
    vereinbaren. Das ist für Sie aber kein Problem, weil Sie
    sie gar nicht wollen. Sie wollen im Kern ein Steuersys-
    tem, das unser Wirtschaftssystem und unsere Wirt-
    schaftsordnung untergräbt.

    Sie, Herr Binding von der SPD, sind auch auf dem
    falschen Weg. Sie wollen, dass der Staat jetzt in der
    Krise möglichst alle Steuern anhebt, und erzählen den
    Menschen, damit könne man Haushaltskonsolidierung
    betreiben. Das ist aber falsch.

    Denn wenn Sie dem Staat den Einsparungsdruck neh-
    men, indem Sie die Steuern erhöhen, dann passiert nicht
    das, was Sie den Menschen erzählen, nämlich dass die
    Ausgaben gesenkt werden oder die Staatsverschuldung
    getilgt wird, sondern die Ausgaben steigen.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das ist bei Ihnen auch so! Sie wollen die Steuern senken! Das heißt, Sie haben weniger Geld in den Kassen! Das ist der gleiche Effekt!)


    – Jetzt hören Sie doch einmal zu! Sie hatten schon das
    Wort.

    Der Kollege Volk hat darauf verwiesen, was Sie in
    Nordrhein-Westfalen machen, um Ihnen vor Augen zu
    führen, was Sie selbst in der Realität umsetzen.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Jetzt ist es der 11. November, 11.11 Uhr!)


    Sie haben dort eben keinen Konsolidierungsbeitrag ge-
    leistet, obwohl gegenwärtig das Steueraufkommen auf-
    grund des Wirtschaftswachstums stark ansteigt. Was ha-
    ben Sie gemacht? Sie haben gesagt: Wir überlegen uns
    neue Versprechungen und schrauben die Ausgaben nach
    oben.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Genau das machen Sie!)


    Deswegen sagen wir Ihnen: Der richtige Weg ist, bei
    den Einnahmen maßvoll zu entlasten, wo dies möglich
    ist. Wo es Ungerechtigkeiten im Steuersystem gibt, müs-

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    (C (D en diese korrigiert werden. Den Konsolidierungsauftrag uss man auf der Ausgabenseite erfüllen. Das tun wir ehr erfolgreich. Wir hatten in den letzten beiden Jahren 5 Milliarden Euro weniger Ausgaben, als Sie unter Peer teinbrück geplant hatten. Deswegen gehen das Nein zu Steuererhöhungen und as Haushaltskonsolidieren sehr gut zusammen. Es ist er einzig richtige und erfolgreiche Weg. Er stärkt die oziale Marktwirtschaft. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Manfred Zöllmer [SPD]: 82 Prozent!)


    Sie haben sich nicht nur verrannt, indem Sie mit den
    rünen zusammen in Nordrhein-Westfalen einen Schul-
    enhaushalt vorgelegt und damit bewiesen haben, dass
    ohe Steuereinnahmen nicht zur Konsolidierung beitra-
    en; Sie haben sich auch an einer anderen Stelle ver-
    nnt.


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Hören Sie zu! Sie werden etwas Neues erfahren. Sie
    erden nicht mehr darüber lachen können. Denn Ihre
    chuldenhaushalte sind wirklich schlimm für dieses
    and. Die Grünen haben nicht einmal der Schulden-
    remse zugestimmt, weil sie nämlich nicht wollten, dass
    nen die Verfassung Schranken aufzeigt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt kommen wir zu dem, was die Koalition vorhat.
    unserem Steuersystem muss man einige Punkte be-

    chten. Das ist zunächst das Existenzminimum. Man
    ann nicht die Menschen besteuern, die nicht mehr ver-
    ienen, als sie zur Sicherung ihrer eigenen Existenz
    rauchen.


    (Abg. Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    Ich werde das jetzt im Ganzen darstellen. Ich brauche
    eine Zwischenfrage.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei der Schuldenbremse war es falsch! Das war sachlich falsch! Das kann man nicht tolerieren!)


    Das hilft nichts. Sie haben nicht zugestimmt, weil Sie
    ie nicht wollten.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben das vor Ihnen in den Bundestag eingebracht! Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen!)


    Hören Sie auf mit grüner Geschichtsfälschung. Sie wa-
    n gegen die Schuldenbremse, weil Sie nicht wollten,

    ass man die Bildungsausgaben durch Einsparungen an
    nderer Stelle finanziert. Sie wollten die Schleuse der
    taatsverschuldung für sich offenhalten. So war das. Ich
    abe die Diskussion in der Föderalismuskommission
    erfolgt.





    Dr. Volker Wissing


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lisa Paus [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie lügen!)


    Da kommen Sie nicht mehr heraus: Die Grünen und die
    Schuldenbremse sind Gegner.


    (Beifall bei der FDP)


    Aber zurück zum Thema. Die Koalition sagt: Wir
    müssen das Existenzminimum steuerfrei stellen. Deswe-
    gen werden wir für 2013 und 2014 den Steuerfreibetrag
    entsprechend dem zu prognostizierenden Existenzmini-
    mum anheben.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das steht doch im Grundgesetz! Wir machen das seit 60 Jahren regelmäßig!)


    Sie kündigen erbitterten Widerstand dagegen an.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: An der Stelle doch nicht! Das machen wir doch seit 60 Jahren immer regelmäßig!)


    Da haben Sie sich verrannt. Das werden Sie zurückneh-
    men müssen, Herr Binding. Auch die Grünen werden
    ihren Widerstand aufgeben müssen, weil sie sich verfas-
    sungskonform verhalten müssen. Das heißt, das steuer-
    freie Existenzminimum muss gelten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben noch ein weiteres Problem. Wir haben die
    kalte Progression, und wir erleben derzeit 1,8 Prozent
    Lohnsteigerungen bei 2,5 Prozent Inflation. Jeder weiß:
    Wenn man 1,8 Prozent mehr verdient und gleichzeitig
    das Einkommen einen Wertverlust von 2,5 Prozent hat,
    dann hat man nichts zusätzlich. Gleichwohl steigen die
    Steuern durch den linear-progressiven Tarif, weil man in
    der Summe mehr hat und die Summe höher besteuert
    wird. Dass die Summe letztlich weniger wert ist, wird im
    Steuersystem bisher nicht berücksichtigt. Also sagen
    wir: Das ist eine Gerechtigkeitslücke, die ausgeglichen
    werden muss. Dann sagen Sie: Nein, das wollen wir
    nicht. Das sind Geschenke.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Das ist keine kalte Progression! Das ist Inflationsausgleich!)


    Da muss ich Ihnen sagen: Da haben Sie sich wieder ver-
    rannt. Es sind nämlich keine Geschenke, wenn Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer eine Lohnsteigerung be-
    kommen. Das haben sie sich vielmehr verdient. Jetzt
    muss man darüber entscheiden, ob man den Menschen
    etwas von der Lohnerhöhung belassen möchte, oder ob
    man will, dass das nur beim Staat ankommt.

    Wir haben gesagt, dass wir akzeptieren, dass sich die
    Länder an der Finanzierung dessen nicht beteiligen wol-
    len, und uns dafür ausgesprochen, dass der Bund das
    vollständig übernimmt. Dann haben Ihre Landes-
    finanzminister gesagt, es sei irre, so etwas überhaupt zu
    tun. Hier haben Sie sich verrannt. Deswegen sollten Sie
    jetzt kleinere Brötchen backen und nicht mehr so laut da-
    gegen reden.

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    (C (D (Manfred Zöllmer [SPD]: Sie lassen sich doch die Steuersenkungen von den Bürgern selbst bezahlen!)


    ie sollten überlegen, ob das nicht genau die richtige Fi-
    anzpolitik zur richtigen Zeit ist. Wir wollten in einem
    rößeren Umfang entlasten, weil wir der Meinung sind,
    ass das Verhältnis zwischen Privat und Staat in keinem
    uten Zustand ist und man daran arbeiten muss.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Aber auf Pump!)


    as geht gegenwärtig nicht. Aber die Gerechtigkeits-
    cke schließen und das Steuersystem verfassungskon-
    rm machen, kann man auch in Krisenzeiten von der

    olitik erwarten.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das ist eine kreditfinanzierte Steuersenkung!)


    enn man sagt, das sei irre und nicht zu verantworten,
    ann ist man auf dem Holzweg. Ich fordere die Sozialde-
    okraten und die Grünen auf, sich ihrer Verantwortung

    u stellen, unser Steuersystem leistungsgerechter und
    irer zu machen und auch die Verfassungskonformität

    erzustellen. Sie sind auf dem Holzweg.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Die Leute wollen den Abbau der Neuverschuldung! Das sagen sie Ihnen in allen Umfragen!)


    ehren Sie um! Wir haben die besseren Vorschläge.
    timmen Sie denen zu. Den Unsinn der Linken werden
    ir natürlich strikt ablehnen. Mehr Gerechtigkeit im
    teuersystem zu schaffen, ist etwas, was man auch in
    risenzeiten leisten kann, und das werden wir tun.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Nicolette Kressl [SPD]: Mehr Gerechtigkeit würde heißen, dass man die Hotelsteuer zurücknimmt!)