Rede:
ID1714003000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Nächster: 1
    2. Redner: 1
    3. ist: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Björn: 1
    7. Sänger: 1
    8. für: 1
    9. dieFDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/140Inhaltsverzeichnis Antrag der Abgeordneten Klaus-Peter Flosbach, Dr. Michael Meister, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Volker Wissing, Dr. Hermann Otto Solms, Björn Sänger, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ratingagenturen besser regulieren (Drucksache 17/7638) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Fraktion der SPD: Neuer Anlauf zur Finanzmarktregulierung erforderlich (Drucksache 17/7641) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara 16681 B 16681 C 16689 D 16691 B 16691 D 16692 B 16693 C 16695 B 16696 B 16697 C Deutscher B Stenografisch 140. Sitz Berlin, Freitag, den 11 I n h a l Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Beschlussempfehlung und Bericht des Finanz- ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Effektive Regulierung der Finanzmärkte nach der Finanzkrise (Drucksachen 17/6313, 17/7250) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Z B a D G ti z d (D K P D R 16681 A 16681 B in Verbindung mit undestag er Bericht ung . November 2011 t : usatztagesordnungspunkt 10: eschlussempfehlung und Bericht des Finanz- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten r. Gerhard Schick, Fritz Kuhn, Dr. Thomas ambke, weiterer Abgeordneter und der Frak- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset- ung einer Kommission des Deutschen Bun- estages zur Regulierung der Großbanken rucksachen 17/7359, 17/7665) . . . . . . . . . . laus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . eer Steinbrück (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ichard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16681 C 16681 D 16683 D 16684 D 16687 A 16689 B Höll, Richard Pitterle, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Verlustverrechnung ein- II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 schränken – Steuereinnahmen sicher- stellen (Drucksache 17/5525) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auswege aus der Krise: Steuerpolitische Gerechtigkeit und Handlungsfähigkeit des Staates wie- derherstellen (Drucksachen 17/2944, 17/7555) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldstrategie 2020 Nachhaltige Waldbe- wirtschaftung – eine gesellschaftliche Chance und Herausforderung (Drucksache 17/7292) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Ulrich Kelber, Dirk Becker, Gerd Bollmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimadiplomatie der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 17/4705, 17/6861) . . . . . . . . b in Z A V w N P (D F A E M D K D J Z E C e S (D A M D F Z A H o G a p (D S 16700 B 16700 B 16700 C 16702 C 16703 C 16705 B 16707 D 16709 D 16711 C 16713 B 16714 D 16715 C 16716 B 16717 B 16718 D 16719 A 16720 A 16721 B 16723 A 16724 B 16725 B 16725 D 16726 D 16728 B ) Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann E. Ott, Kerstin Müller (Köln), Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Initiative für transatlantische Koopera- tion in der Klima- und Energiepolitik (Drucksache 17/7356) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Dr. Hermann E. Ott, iola von Cramon-Taubadel, Hans-Josef Fell, eiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: China als wichtiger artner im Klimaschutz rucksache 17/7481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 12: rste Beratung des von den Fraktionen der DU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs ines Gesetzes zur Wiedergewährung der onderzahlung rucksache 17/7631) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . rank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 13: ntrag der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl, ans-Josef Fell, Ekin Deligöz, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Euratom-Vertrag ändern – Atom- usstieg europaweit voranbringen – Atom- rivileg beenden rucksache 17/7670) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16728 B 16728 B 16728 C 16729 D 16731 A 16732 A 16733 B 16734 A 16735 A 16736 A 16736 D 16737 A 16738 D 16740 B 16741 C 16742 C 16742 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 III Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedergewäh- rung der Sonderzahlung (Zusatztagesordnungs- punkt 12) Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16744 A 16745 A 16745 C 16746 A 16747 C 16749 A 16750 A 16751 B 16752 D 16753 A 16753 D 16755 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16681 (A) ) )(B) 140. Sitz Berlin, Freitag, den 11 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16753 (A) ) )(B) Pieper, Cornelia FDP 11.11.2011 Anlagen „man kann es ja mal versuchen“, gepaart mit einer auf- chen worden war? Die Antwort, so befürchte ich es, liegt bei dieser Bundesregierung, so wie in vielen anderen Be- reichen auch, in einer durchaus unheiligen Mischung aus einer Art hemdsärmeligem Populismus von der Sorte des Pflug, Johannes SPD 11.11.2011 Philipp, Beatrix CDU/CSU 11.11.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte A N d d d B le s c 4 s e Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Becker, Dirk SPD 11.11.2011 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.11.2011 Bülow, Marco SPD 11.11.2011 Burkert, Martin SPD 11.11.2011 Daub, Helga FDP 11.11.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.11.2011 Goldmann, Hans- Michael FDP 11.11.2011 Haustein, Heinz-Peter FDP 11.11.2011 Hintze, Peter CDU/CSU 11.11.2011 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Juratovic, Josip SPD 11.11.2011 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 11.11.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 11.11.2011 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.11.2011 Leidig, Sabine DIE LINKE 11.11.2011 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 11.11.2011 Nietan, Dietmar SPD 11.11.2011 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Petermann, Jens DIE LINKE 11.11.2011 P S S S D T D W W W W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedergewährung der Sonderzahlung (Zusatz- tagesordnungspunkt 12) Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Warum nicht gleich so? Diese Frage muss man er Regierungskoalition am heutigen Tage angesichts es vorliegenden Gesetzentwurfs zur Wiedergewährung er vollständigen gesetzlichen Sonderzahlung für die eamtinnen und Beamten des Bundes unweigerlich stel- n. Warum hat sich die Bundesregierung vor einem Jahr o dermaßen verrannt mit der Aufhebung der verspro- henen Anhebung des Weihnachtsgeldes für über 00 000 Beamtinnen und Beamte, dass sie heute gewis- ermaßen klein beigeben muss und sich nun doch an das rinnert, was der Beamtenschaft ohnehin fest verspro- loetz, Yvonne DIE LINKE 11.11.2011 chaaf, Anton SPD 11.11.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 11.11.2011 eiler, Till BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 r. Stinner, Rainer FDP 11.11.2011 ack, Kerstin SPD 11.11.2011 r. Wadephul, Johann CDU/CSU 11.11.2011 agenknecht, Sahra DIE LINKE 11.11.2011 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 11.11.2011 erner, Katrin DIE LINKE 11.11.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 11.11.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 11.11.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 16754 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 (A) ) )(B) fälligen Konzeptlosigkeit im Hinblick auf die differen- zierten Anforderungen des einzelnen Politikfeldes. Das Ergebnis dieser Politik verunsichert die davon unmittel- bar Betroffenen, verstärkt die schon sprichwörtliche Wut auf „die Politik“ und lässt am Ende das vermissen, was in der Sache erforderlich ist: die Gestaltung der Zukunft des öffentlichen Dienstes als einer tragenden Säule staat- licher Aufgabenerfüllung. Ich möchte gleich zu Anfang klarstellen, dass die grüne Fraktion die Wiederaufnahme der Sonderzahlung im Ergebnis grundsätzlich begrüßt. Die wichtige Arbeit der Bundesbeamtinnen und -beamten steht zentral für die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens. Die durch die Beamtenschaft ausgeübten staatlichen Aufga- ben realisieren gemeinwohlbezogene Ziele, die auch und gerade in einer nur schwer zu bändigenden Marktwirt- schaft – das zeigt uns gerade das Ausmaß der gegenwär- tigen Finanzkrise – von besonders hoher Bedeutung sind. Grund zu lautem Beifall bietet die isolierte Weih- nachtsgeldmaßnahme der Koalition jedoch mitnichten. Denn bei dem Gegenstand der heutigen Debatte handelt es sich weder um ein großzügiges Geschenk noch um die konsequente Umsetzung einer durchdachten Strategie, sondern bestenfalls – das ist zumindest zu hoffen – um einen Akt der späten Einsicht und um den reuigen Ver- such einer Wiedergutmachung. Dass Sie, liebe Kollegin- nen und Kollegen der Koalition, dabei den Populismus nicht lassen können, das bevorstehende Weihnachtsfest lässt grüßen, bestätigt allerdings, dass jegliche Milde Ih- nen gegenüber unangebracht erscheint. Und ob Sie da- mit, liebe Kolleginnen und Kollegen der Koalition, den vor über einem Jahr in diesem Hohen Hause begangenen Vertrauensbruch gegenüber den Beamtinnen und Beam- ten des Bundes und den damit verbundenen Vertrauens- verlust tatsächlich rückgängig machen können, wage ich zu bezweifeln. Ein Selbstläufer nach dem Motto „nun ist doch alles wieder gut“ ist das hier sicherlich nicht. Dazu ist Ihre Politik auch im Bereich des öffentlichen Dienstes viel zu unberechenbar und unkoordiniert. Man darf ge- spannt sein, mit welchen Überraschungen Sie im kom- menden Jahr aufwarten. Lassen Sie uns also kurz rekapitulieren, wie sich die Geschichte der sogenannten Besoldungsanpassung tat- sächlich zugetragen hat. Anfang Juni vergangenen Jah- res präsentierte die Bundesregierung ihre Version einer Haushaltskonsolidierung in Gestalt eines vorgeblichen 80-Milliarden-Euro-Sparpaketes. Der öffentliche Dienst war mit über 2 Milliarden Euro mitbetroffen. Die mit dem Sparpaket beabsichtigte Verringerung der Neuver- schuldung wurde nahezu unisono in ihrer sozialen Unausgewogenheit kritisiert. Sie trug und trägt die Handschrift einer Koalition, die Sozialhilfen und Fami- lienförderung streicht und eine Beteiligung der Besser- verdienenden ablehnt. Von Mövenpick mal ganz zu schweigen … Zu den berechtigten Kritikpunkten zählte auch die Streichung der versprochenen schrittweisen Wiederan- hebung der Weihnachtsgeldbezüge des öffentlichen Dienstes, ein eklatanter Wortbruch gegenüber den Ge- werkschaften, denen man im Rahmen der Großen Koali- ti z s a a s e d s m d S ru a g v „ z z te p s g d k im ö g m re m z e d g a g H F w tu g k g s c w g v R R n k L fe te In B le (C (D on 2005 eben diese Anpassung versprochen hatte, und war nicht von ungefähr. Denn diese hätten damals an- onsten einer Anhebung der Arbeitszeit um eine Stunde uf 41 Stunden ohne Ausgleich zustimmen müssen. Um lso dem geballten und berechtigten Zorn der Gewerk- chaften zu entgehen, versuchte die Bundesregierung in iner Nacht-und-Nebel-Aktion bereits zehn Tage nach er Verkündung des Sparpaketes, die entsprechende ge- etzliche Regelung per Protokollrede durch das Parla- ent zu bugsieren. Weil diese Trickserei misslang, kam er Innenausschuss in der im September 2010 erfolgten achverständigenanhörung in den Genuss einer Anhö- ng, bei der keiner der anwesenden Sachverständigen uch nur ein gutes Haar an der geplanten Weihnachts- eldkürzung ließ. Völlig zu Recht musste die Bundesregierung sich dort orhalten lassen, bei ihrem populistischen Angriff auf die Beamten“ einmal mehr übersehen zu haben, dass wei Drittel dieser Form der Einsparung bei der Sonder- ahlung die Beamten des einfachen und mittleren Diens- s treffen, und damit Gehaltsstufen, bei denen die ge- lanten Kürzungen schnell existenzielle Folgen nach ich ziehen. Damit zeigte sich die soziale Schieflage des roßen Sparpakets deutlich auch im Detail der Besol- ungsanpassung. Mit mangelnder Verlässlichkeit, Konzeptlosigkeit und leinmütiger Werkelei – so nannten wir Grüne es schon vergangenen Jahr – wird es nicht gelingen, den ffentlichen Dienst in diesem Lande zukunftsfähig zu estalten. Es sollte uns allen auch klar sein, dass Spar- aßnahmen, insbesondere bloßes Sparen um des Spa- ns willen und ohne das erforderliche soziale Augen- aß, nicht das Allheilmittel für einen modernen, ukunftsfähigen öffentlichen Dienst sind. Wie schon vor inem Jahr so möchte ich auch heute betonen, dass sich ie grüne Bundestagsfraktion in der Sache nicht starr da- egen verwahrt, dass man über Modifizierungen oder uch Kürzungen bei der Beamtenbesoldung und -versor- ung nachdenkt. Niemand kann insbesondere vor dem intergrund der äußerst unsicheren Haushalts- und inanzlage derartige Maßnahmen ausschließen, und es äre unaufrichtig, dies in pauschalisierender Weise zu n. Allerdings könnte dies immer nur vor dem Hinter- rund eines tragfähigen Konzepts erfolgen, das die Zu- unftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes insgesamt auf- reift. Dabei müsste zum Beispiel die zunehmend chwerer begründbare Ungleichbehandlung der öffentli- hen Angestellten gegenüber den Beamten aufgegriffen erden, aber auch die dramatische Lage bei den Versor- ungsbezügen, die sich freilich auf Bundesebene noch ergleichsweise stabiler darstellt als auf Länderebene. ichtig ist zwar auch, dass der Besoldung eine wichtige olle als Motivator zukommt, auf die ohne Not eben icht zugegriffen werden sollte. Sie ist allerdings auch einesfalls der einzige Faktor, um sowohl eine hohe eistungsbereitschaft als auch die Attraktivität des öf- ntlichen Dienstes sicherzustellen. Denn zahlreiche Un- rsuchungen wie übrigens auch die unlängst bei uns im nenausschuss vorgestellte Studie zur Zufriedenheit der eamten der Bundespolizei – Strohmeier-Studie – zäh- n gleich eine ganze Reihe von Faktoren auf, denen aus Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16755 (A) ) )(B) Sicht der betroffenen Beamtinnen und Beamten sogar eine größere Bedeutung für die berufliche Zufriedenheit zukommt als bloß der Entlohnung, darunter berufliche Rahmenbedingungen wie die Versetzungspolitik, der Schichtdienst, Beurteilungssysteme und die dienstliche Belastung insgesamt. Auch angesichts der globalen Konkurrenz um Fach- kräfte, der ständig wachsenden Bedeutung moderner In- formations- und Kommunikationstechnologie und des demografischen Wandels hierzulande werden wir auf Landes- wie auf Bundesebene nicht daran vorbeikom- men, ernsthaft und systematisch über eine Anpassung oder sogar grundlegende Reform des öffentlichen Diens- tes nachzudenken. Entscheidend wird dabei sein, dass man das Ziel nicht aus den Augen verliert, die Attrakti- vität des öffentlichen Dienstes für die Menschen – sei es als Dienstleister oder als Arbeitgeber – zu erhalten bzw. zu fördern. Der Chor der Sachverständigen bei der Anhörung im September des letzten Jahres, verehrte Kolleginnen und Kollegen der Koalition, ist bei meiner Fraktion jeden- falls nicht verhallt. Einhellig wurde damals von einem Wort-, einem Vertrauensbruch im Hinblick auf das Vor- haben, die hälftige Suspendierung der Sonderzahlung zu verlängern, gesprochen. Wenn Sie schon damals nicht auf unsere Kritik bei der Einbringung des Gesetzent- wurfs über die Anpassung der Besoldungs- und Versor- gungsbezüge gehört hatten, so hätten Sie doch spätestens nach der damaligen Anhörung von Ihrem Vorhaben Ab- stand nehmen müssen. So hätten wir uns die heutige konkrete Debatte zwar sparen können. Die strukturellen Probleme bleiben uns jedoch erhalten, samt einer Regie- rung, die weder fähig noch willens ist, diese anzugehen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 889. Sitzung am 4. No- vember 2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Zweites Gesetz zur Änderung des Agrarstatistik- gesetzes – Neuntes Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie- bengesetzes – Achtes Gesetz zur Änderung des Stasi-Unterla- gen-Gesetzes – Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und An- erkennung im Ausland erworbener Berufsqualifi- kationen Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, bereits vor den im Gesetz geregelten Evaluationsfristen den Vollzug in geeigneter Weise kontinuierlich zu beobachten und b g w v v L e e c s a d d li – – ß u te ti E n fe le E g u fa w s v b s tu w d D tu je re R V v (C (D ei offensichtlichem Anpassungsbedarf unverzüglich esetzgeberisch tätig zu werden. Begründung: Die Verbesserung der Anerkennung von im Ausland er- orbenen Berufsqualifikationen ist ein gemeinsames Ziel on Bund und Ländern aus dem Dresdner Bildungsgipfel on 2008. Darüber hinaus haben die Regierungschefs der änder Ende 2010 für die beschleunigte Schaffung von inheitlichen und unbürokratischen Regelungen der An- rkennungsverfahren von Bund und Ländern ausgespro- hen. Das Gesetz enthält eine Reihe von Regelungen, die ich in der Praxis bewähren müssen. Einem möglichen us der Umsetzungspraxis erkennbaren Anpassungsbe- arf (z. B. im Bereich der Nachqualifizierung und bei er Frage eines Beratungsnetzwerkes) sollte daher mög- chst rasch abgeholfen werden. Gesetz zur Änderung des Seesicherheits-Untersu- chungs-Gesetzes und zur Änderung sonstiger schifffahrtsrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Änderung des Beherbergungsstatistik- gesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur Aufhebung von Vorschriften zum Verfahren des elektronischen Entgeltnachweises Ferner hat der Bundesrat die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung dazu auf, mgehend zu prüfen, welche Daten auch nach Inkrafttre- n des Gesetzes zur Änderung des Beherbergungsstatis- kgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur inführung von Vorschriften zum Verfahren des elektro- ischen Entgeltnachweises noch einer Löschung bedür- n, und hierzu die erforderlichen Gesetzentwürfe vorzu- gen. Im Rahmen der Bundestagsberatungen wurde der ntwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beherber- ungsstatistikgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes m weitere Artikel ergänzt, mit denen das ELENA-Ver- hren eingestellt und die Rechtslage wiederhergestellt ird, die vor der Einführung des ELENA-Verfahrens be- tanden hat. Artikel 4 Nummer 12 des Gesetzes sieht or, dass alle Daten, die nach den §§ 96, 97 sowie 99 is 102 SGB IV in der Zeit bis zum Inkrafttreten des Ge- etzes an die Zentrale Speicherstelle und an die Registra- r Fachverfahren übermittelt wurden und gespeichert erden, sowie alle sonstigen im Zusammenhang mit em ELENA-Verfahren entstandenen und gespeicherten aten von der Zentralen Speicherstelle und der Registra- r Fachverfahren unverzüglich zu löschen sind. Im Rahmen des ELENA-Verfahrens wurden von den weils zuständigen Rentenversicherungsträgern be- its Versicherungskonten für Beamte, Soldaten und ichter angelegt, die nach Beendigung des ELENA- erfahrens nicht mehr benötigt werden. Laut ersten orläufigen Schätzungen der Deutschen Rentenversi- 16756 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 (A) (C) )(B) V cherung Bund handelt es sich um rund 120 000 Versi- cherungskonten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch bei anderen Behörden Daten im Rahmen des ELENA-Ver- fahrens gespeichert worden sind, die nicht mehr benötigt werden. – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Oktober 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über die Er- neuerung und die Erhaltung der Grenzbrücke über die Mosel zwischen Wellen und Grevenmacher Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie die Anträge Kirgisistan unterstützen – Den Frieden sichern auf Drucksache 17/3202 sowie Investitionen in Antipersonenminen und Streumuni- tion gesetzlich verbieten und die steuerliche Förde- rung beenden auf Drucksache 17/4697 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausgabe bei Kapitel 08 13 Titel 699 31 – Abschließende Leistung zur Abgeltung von Härten in Einzelfällen bis zu einer Höhe von 44,5 Mio. Euro – Drucksachen 17/7251, 17/7417 Nr. 8 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Rechtsausschuss Drucksache 17/6010 Nr. A.3 Ratsdokument 9324/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.6 Ratsdokument 9361/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/6985 Nr. A.54 Ratsdokument 11356/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.55 Ratsdokument 11946/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.56 Ratsdokument 12635/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.57 Ratsdokument 13189/11 Finanzausschuss – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2010 – Drucksachen 17/6928, 17/7085 Nr. 2 – Haushaltsausschuss – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Offsetdrucker ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln (D Drucksache 17/6985 Nr. A.58 Ratsdokument 13195/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.59 Ratsdokument 13336/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.4 Ratsdokument 13887/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/6407 Nr. A.27 EP P7_TA-PROV(2011)0261 Drucksache 17/6985 Nr. A.71 Ratsdokument 12600/11 ei, Bessemerstraße 83–91, 1 , Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28, ZP 8–10 Regulierung der Finanzmärkte TOP 29Steuerpolitik TOP 30Waldstrategie 2020 TOP 31, ZP 11 Internationale Klimapolitik und Klimadiplomatie ZP 12 Wiedergewährung der Sonderzahlung ZP 13Europaweiter Atomausstieg Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carsten Sieling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Jetzt behaupten Sie in der Debatte, Sie hätten mehr er-
    icht als in elf Jahren SPD-Regierungsbeteiligung und

    ie SPD-Finanzminister.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: So ist das! – Joachim Poß [SPD] an die CDU ge Dr. Carsten Sieling )





    (A) )

    wandt: Ihr habt in der Großen Koalition doch
    gebremst!)

    Man muss sich fragen, woher das kommt, was Sie da auf-
    listen. Ich sage Ihnen, was das Einzige ist, was Sie treibt:
    Entweder greifen Sie auf die Maßnahmen zurück, die in
    der Großen Koalition vorbereitet worden sind – Peer
    Steinbrück hat hier schon auf das Restrukturierungsge-
    setz verwiesen –, oder Sie machen nichts anderes, als Ver-
    ordnungen und Richtlinien der EU umzusetzen. Eigene
    Impulse, die Kraft der viertgrößten Wirtschaftsmacht der
    Welt für Regulierungsmaßnahmen zu nutzen, kommen
    von Ihnen nicht. Eigene Initiativen und Vorschläge fehlen
    bei Ihnen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will das gerne anhand der hier angesprochenen
    Punkte aufzeigen. Die Wahrheitsverzerrung heute Mor-
    gen ist unglaublich.


    (Peer Steinbrück [SPD]: Wohl wahr!)


    Ich greife das Thema Hedgefonds auf. Kollege Pronold
    hat darauf hingewiesen, dass die Oberderegulierer von
    damals jetzt nach mehr Regulierung schreien. Die Wirk-
    lichkeit ist: Wir alle wissen, dass es in Deutschland um
    die zehn Hedgefonds gibt. Warum gibt es so wenige?
    Weil wir die strengste Regulierung haben und die
    Hedgefonds alle nach Großbritannien verschwunden
    sind.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist der Erfolg der Politik, die Sie damals beklagt ha-
    ben. Heute stellen Sie sich hierhin und behaupten, Sie
    hätten keine nationalen Sonderwege gewollt. Ich bin
    froh, dass der nationale Sonderweg gewählt worden ist;
    denn er hat Schaden vom deutschen Finanzmarkt abge-
    wendet.


    (Beifall bei der SPD)


    Dann wurde hier – das ist das Allergrößte – das
    Thema Leerverkäufe angesprochen. Sie tun so, als hätten
    Sie heldenhaft im Juni 2010 hier ein Gesetz verabschie-
    det. Ich möchte erst einmal darauf hinweisen, dass im
    September 2008 Leerverkäufe per Anweisung des dama-
    ligen Bundesfinanzministers verboten worden sind.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Elf Finanzinstitute!)


    – Ja, aber das Verbot ist verlängert worden. Das Verbot
    war wirksam bis zum 31. Januar 2010, als Sie schon im
    Amt waren.

    Wir haben Sie immer aufgefordert, dieses Verbot zu
    verlängern. Das haben Sie nicht gemacht.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Wir haben das auf eine gesetzliche Basis gestellt!)


    Sie haben es am 18. Mai 2010 wieder aufgegriffen, um
    dann im Juni das Gesetz zu verabschieden. Es gab eine
    Zeit, in der Sie fahrlässigerweise Leerverkäufe zugelas-
    sen haben, die vorher von uns verboten worden waren.
    Das war genau die Zeit, in der die Griechenland-Krise

    a
    v

    M
    b
    w

    S
    k
    b
    g
    la
    u
    u

    D
    w
    n
    n

    G
    w
    V
    d
    m
    k
    is
    h
    A

    m
    v
    m
    E
    a
    m
    F

    d
    E

    v
    b
    e
    z

    h
    h

    (C (D usgebrochen ist. Darauf will ich an dieser Stelle einmal erweisen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    it Ihrem Gesetz haben Sie weniger im Bereich der Ver-
    ote von Leerverkäufen reguliert, als es vorher der Fall
    ar.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das glauben Sie selber nicht, was Sie da sagen!)


    ie haben damals das Verbot auf ungedeckte Leerver-
    äufe begrenzt. Sie haben Ausnahmen geschaffen und
    estimmte Geschäfte weiterhin ermöglicht. Ihr Gesetz
    eht nicht so weit wie das, welches das Europäische Par-
    ment in wenigen Tagen hoffentlich verabschieden wird
    nd auch die ungedeckten Kreditausfallversicherungen
    mfasst.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Wir haben die doch drin!)


    as ist notwendig. Hier hätten Sie vorangehen und et-
    as leisten können. Aber das passt ins Bild: Sie tun
    ichts. Sie bringen nichts in Gang. Sie vollziehen nur
    ach, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist eigentlich eine unendliche und unglaubliche
    eschichte. Vorhin sind die Vergütungen angesprochen
    orden. Gesetzliche Maßnahmen zur Regulierung der
    ergütungen sind bereits durch die Großen Koalition auf
    en Weg gebracht worden. In Ihrer Zeit ist es allerdings
    öglich gewesen, gegen diese gesetzlichen Einschrän-

    ungen zu verstoßen. Ich verweise nur auf die HRE. Sie
    t ein weiteres Beispiel dafür, was Sie alles zugelassen
    aben, wie wenig Sie hier gemacht haben und wie Sie in
    ttentismus und Blockadehaltung verharren.

    Nun haben Sie die Erkenntnis gewonnen, die Ratings
    üssten verboten werden. Herr Sanio fordert dies seit

    ielen Monaten und hat Sie auch unterrichtet. Nun kom-
    en Sie stolz ins Parlament und verkünden, dass es eine
    inschränkung geben müsse. Meine Güte! Da kann ich
    n diesem Freitag nur sagen: Guten Morgen, meine Da-
    en und Herren! Es ist gut, dass Sie auch bei dieser
    rage endlich aufwachen.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Wie billig!)


    Unser Antrag enthält einen Katalog der Maßnahmen,
    ie ergriffen werden müssen. Wir sagen gerade nach den
    rgebnissen des G-20-Gipfels, auf dem nicht viel mehr
    so heißt es in den Dokumenten – als die Dossierung

    on Ergebnissen, also die Erstellung von Protokollen,
    eschlossen wurde: Die notwendigen Taten müssen auf
    uropäischer Ebene erfolgen. Hier kommt es darauf an,
    u handeln.


    (Klaus-Peter Flosbach wichtig! Das Thema Finanztransaktionsteuer ist hier schon äufiger angesprochen worden. Herr Michelbach, der ier viele Reden gegen die Finanztransaktionsteuer ge Dr. Carsten Sieling )





    (A) )

    halten hat, redet jetzt ganz machtvoll und kraftvoll für
    die Einführung einer solchen Steuer.


    (Zuruf von der SPD: Der hat doch gar nicht geredet!)


    Sie haben die Chancen verpasst. Wir haben im Januar
    2010 mit den anderen Oppositionsfraktionen einen An-
    trag eingebracht. Sie als Koalition haben ihn abgelehnt.
    Wir haben in der Diskussion im Mai 2010, als es um die
    erste Griechenland-Tranche ging, gesagt, dass diese mit
    einer strikten Regulierung verbunden werden müsse,
    was auch die Einführung der Transaktionsteuer bedeute.
    Was hat die Koalition gemacht? Sie hat es abgelehnt.

    Wir haben im Juni 2011 einen Antrag eingebracht, der
    auch im französischen Parlament behandelt worden ist.
    Hier ist er abgelehnt worden. Die Konservativen im
    französischen Parlament unter Präsident Sarkozy haben
    zugestimmt. Sie haben wieder abgelehnt, meine Damen
    und Herren von der Union. Sie haben sich durchgängig
    verweigert und nicht die Kraft entwickelt, die notwendig
    gewesen wäre. Der Grund ist doch ganz klar. Der Grund
    sitzt ganz rechts außen in diesem Parlament. Die FDP
    zieht Sie am Nasenring durch die politische Arena. Erst
    vorgestern hat ein FDP-Vertreter im Wirtschaftsaus-
    schuss erklärt: Eine Finanztransaktionsteuer gibt es mit
    uns nur weltweit. – Ich möchte einmal wissen, wie lange
    Frau Merkel und Herr Schäuble sich das noch gefallen
    lassen.

    Sie müssen auch an dieser Stelle handeln. Das wäre
    wirksame Finanzmarktregulierung. Diese Regierung
    bringt wenig. Wir haben unsere Vorschläge vorgelegt
    und unterstützen auch den Antrag der Grünen, der darauf
    abzielt, ein Trennbankensystem einzuführen.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Björn Sänger für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Björn Sänger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Die christlich-liberale Regierungskoalition legt Ih-
    nen hier eine stolze Halbzeitbilanz in der Finanzmarktre-
    gulierung vor.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben Sie doch selber nicht!)


    Zahlreiche Regelungen mit europaweiten und sogar
    weltweiten Alleinstellungsmerkmalen sind enthalten. Es
    ist wichtig, dass wir über dieses Thema auch einmal in
    der Kernzeit des Deutschen Bundestages diskutieren
    können, damit sich draußen nicht der falsche Eindruck
    verfestigt,


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind denn Ihre Kollegen in der Kernzeit?)


    e
    w

    fr
    d
    w
    6
    b
    g
    b
    re
    D
    Ih
    W
    la


    h
    d
    h
    s
    im

    H
    R
    w
    z

    h
    ro
    L
    d
    L
    d
    W
    h
    s


    ru

    S

    D
    s
    h
    n
    N

    (C (D s würde in der Finanzmarktregulierung nichts getan erden. Meine sehr geehrten Damen und Herren, während der ühere Bundesfinanzminister Hans Eichel, der in Fragen er Deregulierung nicht frei von Fehleinschätzungen ar, gegen meine Geburtsstadt Kassel klagt, um weitere 000 Euro zu seinen bisher 8 000 Euro als Pension zu ekommen, hat die Regierungskoalition die Vergütungen eregelt, um unter anderem auch der Gier Einhalt zu geieten. Wir haben die Möglichkeit geschaffen, zu Uncht ausgezahlte Vergütungen bzw. Boni zurückzuholen. a haben Sie sich von der SPD im Übrigen enthalten. In rem Antrag sagen Sie jetzt, man müsse das regulieren. ährend Herr Steinbrück auf Lesereise durch Deutschnd ist oder vielleicht im Stall nach den Pferden schaut wegen der Kavallerie –, (Peer Steinbrück [SPD]: Das ist ja ungeheuer witzig! – Weiterer Zuruf von der SPD: Nicht einmal Ihre Witze sind lustig!)


    at diese Regierungskoalition Zug um Zug den Bereich
    er Verbriefungen geregelt. Auch da haben Sie sich ent-
    alten. Die Neuregelungen für Verbriefungen – es ist
    chon wichtig, einmal darauf hinzuweisen – haben wir

    nationalen Alleingang durchgesetzt.


    (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Sie sollten sich meine Rede noch einmal anhören!)


    ier haben wir europaweit die besten und wirksamsten
    egelungen für Kreditverbriefungen geschaffen, indem
    ir einen Eigenanteil in Höhe von mindestens 10 Pro-

    ent festgeschrieben haben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch mit dem Verbot von bestimmten Leerverkäufen
    aben wir etwas geschaffen, was in dieser Form in Eu-
    pa einmalig ist. Es handelt sich um eine intelligente
    ösung: Wir ermöglichen weiterhin den Intraday-Han-
    el und erhalten damit die positiven Effekte, die es bei
    eerverkäufen durchaus gibt, zum Beispiel hinsichtlich
    er Marktinformation und der liquiditätsspendenden
    irkung. Zugleich haben wir aber unterbunden, dass

    ier spekuliert werden kann; denn für spekulative Ge-
    chäfte benötigt man mehr als einen Tag.

    Darin unterscheiden wir uns von Ihnen: Wir sorgen
    r intelligente Lösungen bei der Finanzmarktregulie-
    ng,


    (Lachen des Abg. Peer Steinbrück [SPD])


    ie möchten die Stammtische bedienen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Carsten Sieling [SPD]: Könnten Sie das noch einmal wiederholen? Das glaubt sonst keiner!)


    as kann man auch beim Banken-Restrukturierungsge-
    etz sehen. Herr Steinbrück hat eben gesagt, dabei
    andle es sich im Prinzip um ein Plagiat. In Ihrem eige-
    en Antrag schreiben Sie aber, es sei zu kompliziert.
    ein, es ist genau richtig so, weil es die Prinzipien der





    Björn Sänger


    (A) )


    )(B)

    sozialen Marktwirtschaft in die Finanzindustrie und die
    Bankenwelt zurückbringt. Dem Gesetz wurde höchste
    Aufmerksamkeit zuteil, in den USA und weltweit, und
    es dient als Blaupause für die entsprechende Richtlinie
    auf EU-Ebene, die demnächst auf uns zukommt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie müssen sich jetzt entscheiden, ob es sich hierbei um
    ein Plagiat Ihrer Ideen handelt oder ob es zu kompliziert
    ist. Das wird hier nicht ganz klar.

    Wir sollten bei all dem auch nicht vergessen, dass wir
    das Finanzsystem für die Realwirtschaft brauchen. Es
    besteht da ein ganz enger Zusammenhang. Die Realwirt-
    schaft kann ohne eine funktionierende Bankenlandschaft
    nicht existieren. In diesem Zusammenhang muss man
    auch sehen, dass Banken Unternehmen sind, die Ge-
    winne erwirtschaften wollen. Mit anderen Worten: Der
    Frosch muss noch genug Wasser im Sumpf haben, um
    quaken zu können. Wenn Sie keine Frösche mehr haben,
    wird ganz schnell eine Wüste entstanden sein. Das wol-
    len wir eben nicht.


    (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Dann werden Sie ja zum Froschschützer!)


    Das bedeutet nichts anderes, als dass man bei den not-
    wendigen Eingriffen in den Finanzmarkt wie mit einem
    Skalpell wohlüberlegt operieren muss. Man hantiert ge-
    wissermaßen an der Schlagader der deutschen Wirtschaft.
    Da kann man nicht das machen, was Sie vorhaben, näm-
    lich so eine Art Luftröhrenschnitt mit der Kettensäge.
    Dann entstünde sehr schnell ein Massaker. Aber da sind
    wir glücklicherweise vor.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Dr. Carsten Sieling [SPD]: Sie haben schon alles niedergemacht!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben
    viel erreicht. Das kann man unserem heute vorgelegten
    Antrag entnehmen. Dem Antrag zu den Ratingagenturen
    kann man aber auch entnehmen, dass eben noch nicht al-
    les erreicht ist


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und manches verhindert wird!)


    und noch viel zu tun bleibt. Ich lade Sie ein, uns dabei zu
    unterstützen. Sie haben sich Dutzende Male enthalten
    bzw. dagegen gestimmt. Ich fordere Sie auf, sich an die-
    ser Stelle einmal klar zu erklären.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)