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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/140Inhaltsverzeichnis Antrag der Abgeordneten Klaus-Peter Flosbach, Dr. Michael Meister, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Volker Wissing, Dr. Hermann Otto Solms, Björn Sänger, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ratingagenturen besser regulieren (Drucksache 17/7638) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Fraktion der SPD: Neuer Anlauf zur Finanzmarktregulierung erforderlich (Drucksache 17/7641) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara 16681 B 16681 C 16689 D 16691 B 16691 D 16692 B 16693 C 16695 B 16696 B 16697 C Deutscher B Stenografisch 140. Sitz Berlin, Freitag, den 11 I n h a l Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Beschlussempfehlung und Bericht des Finanz- ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Effektive Regulierung der Finanzmärkte nach der Finanzkrise (Drucksachen 17/6313, 17/7250) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Z B a D G ti z d (D K P D R 16681 A 16681 B in Verbindung mit undestag er Bericht ung . November 2011 t : usatztagesordnungspunkt 10: eschlussempfehlung und Bericht des Finanz- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten r. Gerhard Schick, Fritz Kuhn, Dr. Thomas ambke, weiterer Abgeordneter und der Frak- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset- ung einer Kommission des Deutschen Bun- estages zur Regulierung der Großbanken rucksachen 17/7359, 17/7665) . . . . . . . . . . laus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . eer Steinbrück (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ichard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16681 C 16681 D 16683 D 16684 D 16687 A 16689 B Höll, Richard Pitterle, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Verlustverrechnung ein- II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 schränken – Steuereinnahmen sicher- stellen (Drucksache 17/5525) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auswege aus der Krise: Steuerpolitische Gerechtigkeit und Handlungsfähigkeit des Staates wie- derherstellen (Drucksachen 17/2944, 17/7555) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldstrategie 2020 Nachhaltige Waldbe- wirtschaftung – eine gesellschaftliche Chance und Herausforderung (Drucksache 17/7292) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Ulrich Kelber, Dirk Becker, Gerd Bollmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimadiplomatie der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 17/4705, 17/6861) . . . . . . . . b in Z A V w N P (D F A E M D K D J Z E C e S (D A M D F Z A H o G a p (D S 16700 B 16700 B 16700 C 16702 C 16703 C 16705 B 16707 D 16709 D 16711 C 16713 B 16714 D 16715 C 16716 B 16717 B 16718 D 16719 A 16720 A 16721 B 16723 A 16724 B 16725 B 16725 D 16726 D 16728 B ) Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann E. Ott, Kerstin Müller (Köln), Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Initiative für transatlantische Koopera- tion in der Klima- und Energiepolitik (Drucksache 17/7356) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Dr. Hermann E. Ott, iola von Cramon-Taubadel, Hans-Josef Fell, eiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: China als wichtiger artner im Klimaschutz rucksache 17/7481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 12: rste Beratung des von den Fraktionen der DU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs ines Gesetzes zur Wiedergewährung der onderzahlung rucksache 17/7631) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . rank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 13: ntrag der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl, ans-Josef Fell, Ekin Deligöz, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Euratom-Vertrag ändern – Atom- usstieg europaweit voranbringen – Atom- rivileg beenden rucksache 17/7670) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16728 B 16728 B 16728 C 16729 D 16731 A 16732 A 16733 B 16734 A 16735 A 16736 A 16736 D 16737 A 16738 D 16740 B 16741 C 16742 C 16742 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 III Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedergewäh- rung der Sonderzahlung (Zusatztagesordnungs- punkt 12) Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16744 A 16745 A 16745 C 16746 A 16747 C 16749 A 16750 A 16751 B 16752 D 16753 A 16753 D 16755 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16681 (A) ) )(B) 140. Sitz Berlin, Freitag, den 11 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16753 (A) ) )(B) Pieper, Cornelia FDP 11.11.2011 Anlagen „man kann es ja mal versuchen“, gepaart mit einer auf- chen worden war? Die Antwort, so befürchte ich es, liegt bei dieser Bundesregierung, so wie in vielen anderen Be- reichen auch, in einer durchaus unheiligen Mischung aus einer Art hemdsärmeligem Populismus von der Sorte des Pflug, Johannes SPD 11.11.2011 Philipp, Beatrix CDU/CSU 11.11.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte A N d d d B le s c 4 s e Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Becker, Dirk SPD 11.11.2011 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.11.2011 Bülow, Marco SPD 11.11.2011 Burkert, Martin SPD 11.11.2011 Daub, Helga FDP 11.11.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.11.2011 Goldmann, Hans- Michael FDP 11.11.2011 Haustein, Heinz-Peter FDP 11.11.2011 Hintze, Peter CDU/CSU 11.11.2011 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Juratovic, Josip SPD 11.11.2011 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 11.11.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 11.11.2011 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.11.2011 Leidig, Sabine DIE LINKE 11.11.2011 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 11.11.2011 Nietan, Dietmar SPD 11.11.2011 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 Petermann, Jens DIE LINKE 11.11.2011 P S S S D T D W W W W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedergewährung der Sonderzahlung (Zusatz- tagesordnungspunkt 12) Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Warum nicht gleich so? Diese Frage muss man er Regierungskoalition am heutigen Tage angesichts es vorliegenden Gesetzentwurfs zur Wiedergewährung er vollständigen gesetzlichen Sonderzahlung für die eamtinnen und Beamten des Bundes unweigerlich stel- n. Warum hat sich die Bundesregierung vor einem Jahr o dermaßen verrannt mit der Aufhebung der verspro- henen Anhebung des Weihnachtsgeldes für über 00 000 Beamtinnen und Beamte, dass sie heute gewis- ermaßen klein beigeben muss und sich nun doch an das rinnert, was der Beamtenschaft ohnehin fest verspro- loetz, Yvonne DIE LINKE 11.11.2011 chaaf, Anton SPD 11.11.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 11.11.2011 eiler, Till BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.11.2011 r. Stinner, Rainer FDP 11.11.2011 ack, Kerstin SPD 11.11.2011 r. Wadephul, Johann CDU/CSU 11.11.2011 agenknecht, Sahra DIE LINKE 11.11.2011 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 11.11.2011 erner, Katrin DIE LINKE 11.11.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 11.11.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 11.11.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 16754 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 (A) ) )(B) fälligen Konzeptlosigkeit im Hinblick auf die differen- zierten Anforderungen des einzelnen Politikfeldes. Das Ergebnis dieser Politik verunsichert die davon unmittel- bar Betroffenen, verstärkt die schon sprichwörtliche Wut auf „die Politik“ und lässt am Ende das vermissen, was in der Sache erforderlich ist: die Gestaltung der Zukunft des öffentlichen Dienstes als einer tragenden Säule staat- licher Aufgabenerfüllung. Ich möchte gleich zu Anfang klarstellen, dass die grüne Fraktion die Wiederaufnahme der Sonderzahlung im Ergebnis grundsätzlich begrüßt. Die wichtige Arbeit der Bundesbeamtinnen und -beamten steht zentral für die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens. Die durch die Beamtenschaft ausgeübten staatlichen Aufga- ben realisieren gemeinwohlbezogene Ziele, die auch und gerade in einer nur schwer zu bändigenden Marktwirt- schaft – das zeigt uns gerade das Ausmaß der gegenwär- tigen Finanzkrise – von besonders hoher Bedeutung sind. Grund zu lautem Beifall bietet die isolierte Weih- nachtsgeldmaßnahme der Koalition jedoch mitnichten. Denn bei dem Gegenstand der heutigen Debatte handelt es sich weder um ein großzügiges Geschenk noch um die konsequente Umsetzung einer durchdachten Strategie, sondern bestenfalls – das ist zumindest zu hoffen – um einen Akt der späten Einsicht und um den reuigen Ver- such einer Wiedergutmachung. Dass Sie, liebe Kollegin- nen und Kollegen der Koalition, dabei den Populismus nicht lassen können, das bevorstehende Weihnachtsfest lässt grüßen, bestätigt allerdings, dass jegliche Milde Ih- nen gegenüber unangebracht erscheint. Und ob Sie da- mit, liebe Kolleginnen und Kollegen der Koalition, den vor über einem Jahr in diesem Hohen Hause begangenen Vertrauensbruch gegenüber den Beamtinnen und Beam- ten des Bundes und den damit verbundenen Vertrauens- verlust tatsächlich rückgängig machen können, wage ich zu bezweifeln. Ein Selbstläufer nach dem Motto „nun ist doch alles wieder gut“ ist das hier sicherlich nicht. Dazu ist Ihre Politik auch im Bereich des öffentlichen Dienstes viel zu unberechenbar und unkoordiniert. Man darf ge- spannt sein, mit welchen Überraschungen Sie im kom- menden Jahr aufwarten. Lassen Sie uns also kurz rekapitulieren, wie sich die Geschichte der sogenannten Besoldungsanpassung tat- sächlich zugetragen hat. Anfang Juni vergangenen Jah- res präsentierte die Bundesregierung ihre Version einer Haushaltskonsolidierung in Gestalt eines vorgeblichen 80-Milliarden-Euro-Sparpaketes. Der öffentliche Dienst war mit über 2 Milliarden Euro mitbetroffen. Die mit dem Sparpaket beabsichtigte Verringerung der Neuver- schuldung wurde nahezu unisono in ihrer sozialen Unausgewogenheit kritisiert. Sie trug und trägt die Handschrift einer Koalition, die Sozialhilfen und Fami- lienförderung streicht und eine Beteiligung der Besser- verdienenden ablehnt. Von Mövenpick mal ganz zu schweigen … Zu den berechtigten Kritikpunkten zählte auch die Streichung der versprochenen schrittweisen Wiederan- hebung der Weihnachtsgeldbezüge des öffentlichen Dienstes, ein eklatanter Wortbruch gegenüber den Ge- werkschaften, denen man im Rahmen der Großen Koali- ti z s a a s e d s m d S ru a g v „ z z te p s g d k im ö g m re m z e d g a g H F w tu g k g s c w g v R R n k L fe te In B le (C (D on 2005 eben diese Anpassung versprochen hatte, und war nicht von ungefähr. Denn diese hätten damals an- onsten einer Anhebung der Arbeitszeit um eine Stunde uf 41 Stunden ohne Ausgleich zustimmen müssen. Um lso dem geballten und berechtigten Zorn der Gewerk- chaften zu entgehen, versuchte die Bundesregierung in iner Nacht-und-Nebel-Aktion bereits zehn Tage nach er Verkündung des Sparpaketes, die entsprechende ge- etzliche Regelung per Protokollrede durch das Parla- ent zu bugsieren. Weil diese Trickserei misslang, kam er Innenausschuss in der im September 2010 erfolgten achverständigenanhörung in den Genuss einer Anhö- ng, bei der keiner der anwesenden Sachverständigen uch nur ein gutes Haar an der geplanten Weihnachts- eldkürzung ließ. Völlig zu Recht musste die Bundesregierung sich dort orhalten lassen, bei ihrem populistischen Angriff auf die Beamten“ einmal mehr übersehen zu haben, dass wei Drittel dieser Form der Einsparung bei der Sonder- ahlung die Beamten des einfachen und mittleren Diens- s treffen, und damit Gehaltsstufen, bei denen die ge- lanten Kürzungen schnell existenzielle Folgen nach ich ziehen. Damit zeigte sich die soziale Schieflage des roßen Sparpakets deutlich auch im Detail der Besol- ungsanpassung. Mit mangelnder Verlässlichkeit, Konzeptlosigkeit und leinmütiger Werkelei – so nannten wir Grüne es schon vergangenen Jahr – wird es nicht gelingen, den ffentlichen Dienst in diesem Lande zukunftsfähig zu estalten. Es sollte uns allen auch klar sein, dass Spar- aßnahmen, insbesondere bloßes Sparen um des Spa- ns willen und ohne das erforderliche soziale Augen- aß, nicht das Allheilmittel für einen modernen, ukunftsfähigen öffentlichen Dienst sind. Wie schon vor inem Jahr so möchte ich auch heute betonen, dass sich ie grüne Bundestagsfraktion in der Sache nicht starr da- egen verwahrt, dass man über Modifizierungen oder uch Kürzungen bei der Beamtenbesoldung und -versor- ung nachdenkt. Niemand kann insbesondere vor dem intergrund der äußerst unsicheren Haushalts- und inanzlage derartige Maßnahmen ausschließen, und es äre unaufrichtig, dies in pauschalisierender Weise zu n. Allerdings könnte dies immer nur vor dem Hinter- rund eines tragfähigen Konzepts erfolgen, das die Zu- unftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes insgesamt auf- reift. Dabei müsste zum Beispiel die zunehmend chwerer begründbare Ungleichbehandlung der öffentli- hen Angestellten gegenüber den Beamten aufgegriffen erden, aber auch die dramatische Lage bei den Versor- ungsbezügen, die sich freilich auf Bundesebene noch ergleichsweise stabiler darstellt als auf Länderebene. ichtig ist zwar auch, dass der Besoldung eine wichtige olle als Motivator zukommt, auf die ohne Not eben icht zugegriffen werden sollte. Sie ist allerdings auch einesfalls der einzige Faktor, um sowohl eine hohe eistungsbereitschaft als auch die Attraktivität des öf- ntlichen Dienstes sicherzustellen. Denn zahlreiche Un- rsuchungen wie übrigens auch die unlängst bei uns im nenausschuss vorgestellte Studie zur Zufriedenheit der eamten der Bundespolizei – Strohmeier-Studie – zäh- n gleich eine ganze Reihe von Faktoren auf, denen aus Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16755 (A) ) )(B) Sicht der betroffenen Beamtinnen und Beamten sogar eine größere Bedeutung für die berufliche Zufriedenheit zukommt als bloß der Entlohnung, darunter berufliche Rahmenbedingungen wie die Versetzungspolitik, der Schichtdienst, Beurteilungssysteme und die dienstliche Belastung insgesamt. Auch angesichts der globalen Konkurrenz um Fach- kräfte, der ständig wachsenden Bedeutung moderner In- formations- und Kommunikationstechnologie und des demografischen Wandels hierzulande werden wir auf Landes- wie auf Bundesebene nicht daran vorbeikom- men, ernsthaft und systematisch über eine Anpassung oder sogar grundlegende Reform des öffentlichen Diens- tes nachzudenken. Entscheidend wird dabei sein, dass man das Ziel nicht aus den Augen verliert, die Attrakti- vität des öffentlichen Dienstes für die Menschen – sei es als Dienstleister oder als Arbeitgeber – zu erhalten bzw. zu fördern. Der Chor der Sachverständigen bei der Anhörung im September des letzten Jahres, verehrte Kolleginnen und Kollegen der Koalition, ist bei meiner Fraktion jeden- falls nicht verhallt. Einhellig wurde damals von einem Wort-, einem Vertrauensbruch im Hinblick auf das Vor- haben, die hälftige Suspendierung der Sonderzahlung zu verlängern, gesprochen. Wenn Sie schon damals nicht auf unsere Kritik bei der Einbringung des Gesetzent- wurfs über die Anpassung der Besoldungs- und Versor- gungsbezüge gehört hatten, so hätten Sie doch spätestens nach der damaligen Anhörung von Ihrem Vorhaben Ab- stand nehmen müssen. So hätten wir uns die heutige konkrete Debatte zwar sparen können. Die strukturellen Probleme bleiben uns jedoch erhalten, samt einer Regie- rung, die weder fähig noch willens ist, diese anzugehen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 889. Sitzung am 4. No- vember 2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Zweites Gesetz zur Änderung des Agrarstatistik- gesetzes – Neuntes Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie- bengesetzes – Achtes Gesetz zur Änderung des Stasi-Unterla- gen-Gesetzes – Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und An- erkennung im Ausland erworbener Berufsqualifi- kationen Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, bereits vor den im Gesetz geregelten Evaluationsfristen den Vollzug in geeigneter Weise kontinuierlich zu beobachten und b g w v v L e e c s a d d li – – ß u te ti E n fe le E g u fa w s v b s tu w d D tu je re R V v (C (D ei offensichtlichem Anpassungsbedarf unverzüglich esetzgeberisch tätig zu werden. Begründung: Die Verbesserung der Anerkennung von im Ausland er- orbenen Berufsqualifikationen ist ein gemeinsames Ziel on Bund und Ländern aus dem Dresdner Bildungsgipfel on 2008. Darüber hinaus haben die Regierungschefs der änder Ende 2010 für die beschleunigte Schaffung von inheitlichen und unbürokratischen Regelungen der An- rkennungsverfahren von Bund und Ländern ausgespro- hen. Das Gesetz enthält eine Reihe von Regelungen, die ich in der Praxis bewähren müssen. Einem möglichen us der Umsetzungspraxis erkennbaren Anpassungsbe- arf (z. B. im Bereich der Nachqualifizierung und bei er Frage eines Beratungsnetzwerkes) sollte daher mög- chst rasch abgeholfen werden. Gesetz zur Änderung des Seesicherheits-Untersu- chungs-Gesetzes und zur Änderung sonstiger schifffahrtsrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Änderung des Beherbergungsstatistik- gesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur Aufhebung von Vorschriften zum Verfahren des elektronischen Entgeltnachweises Ferner hat der Bundesrat die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung dazu auf, mgehend zu prüfen, welche Daten auch nach Inkrafttre- n des Gesetzes zur Änderung des Beherbergungsstatis- kgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur inführung von Vorschriften zum Verfahren des elektro- ischen Entgeltnachweises noch einer Löschung bedür- n, und hierzu die erforderlichen Gesetzentwürfe vorzu- gen. Im Rahmen der Bundestagsberatungen wurde der ntwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beherber- ungsstatistikgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes m weitere Artikel ergänzt, mit denen das ELENA-Ver- hren eingestellt und die Rechtslage wiederhergestellt ird, die vor der Einführung des ELENA-Verfahrens be- tanden hat. Artikel 4 Nummer 12 des Gesetzes sieht or, dass alle Daten, die nach den §§ 96, 97 sowie 99 is 102 SGB IV in der Zeit bis zum Inkrafttreten des Ge- etzes an die Zentrale Speicherstelle und an die Registra- r Fachverfahren übermittelt wurden und gespeichert erden, sowie alle sonstigen im Zusammenhang mit em ELENA-Verfahren entstandenen und gespeicherten aten von der Zentralen Speicherstelle und der Registra- r Fachverfahren unverzüglich zu löschen sind. Im Rahmen des ELENA-Verfahrens wurden von den weils zuständigen Rentenversicherungsträgern be- its Versicherungskonten für Beamte, Soldaten und ichter angelegt, die nach Beendigung des ELENA- erfahrens nicht mehr benötigt werden. Laut ersten orläufigen Schätzungen der Deutschen Rentenversi- 16756 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 (A) (C) )(B) V cherung Bund handelt es sich um rund 120 000 Versi- cherungskonten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch bei anderen Behörden Daten im Rahmen des ELENA-Ver- fahrens gespeichert worden sind, die nicht mehr benötigt werden. – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Oktober 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über die Er- neuerung und die Erhaltung der Grenzbrücke über die Mosel zwischen Wellen und Grevenmacher Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie die Anträge Kirgisistan unterstützen – Den Frieden sichern auf Drucksache 17/3202 sowie Investitionen in Antipersonenminen und Streumuni- tion gesetzlich verbieten und die steuerliche Förde- rung beenden auf Drucksache 17/4697 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausgabe bei Kapitel 08 13 Titel 699 31 – Abschließende Leistung zur Abgeltung von Härten in Einzelfällen bis zu einer Höhe von 44,5 Mio. Euro – Drucksachen 17/7251, 17/7417 Nr. 8 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Rechtsausschuss Drucksache 17/6010 Nr. A.3 Ratsdokument 9324/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.6 Ratsdokument 9361/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/6985 Nr. A.54 Ratsdokument 11356/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.55 Ratsdokument 11946/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.56 Ratsdokument 12635/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.57 Ratsdokument 13189/11 Finanzausschuss – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2010 – Drucksachen 17/6928, 17/7085 Nr. 2 – Haushaltsausschuss – Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Offsetdrucker ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln (D Drucksache 17/6985 Nr. A.58 Ratsdokument 13195/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.59 Ratsdokument 13336/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.4 Ratsdokument 13887/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/6407 Nr. A.27 EP P7_TA-PROV(2011)0261 Drucksache 17/6985 Nr. A.71 Ratsdokument 12600/11 ei, Bessemerstraße 83–91, 1 , Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28, ZP 8–10 Regulierung der Finanzmärkte TOP 29Steuerpolitik TOP 30Waldstrategie 2020 TOP 31, ZP 11 Internationale Klimapolitik und Klimadiplomatie ZP 12 Wiedergewährung der Sonderzahlung ZP 13Europaweiter Atomausstieg Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Kollege Steinbrück, lassen Sie eine Zwischen-

    age des Kollegen Schick zu?



Rede von Peer Steinbrück
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Sehr gerne.


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Jetzt kommt neues Lob!)


Das glaube ich nicht.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Herr Steinbrück, ich stimme Ihnen völlig zu,


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das habe ich doch gewusst!)


ass die Kritik vonseiten der CDU/CSU und der FDP
cheinheilig ist. Ich möchte Sie aber trotzdem fragen,





Dr. Gerhard Schick


(A) )


)(B)

warum Sie als Bundesfinanzminister noch im Krisenjahr
2008 mit dem Verweis auf das Vorbild London eine Aus-
weitung des deutschen Finanzsektors für richtig empfun-
den haben, warum Sie in Ihrer Amtszeit die Regulierung
von Zertifikaten zum Beispiel von Lehman Brothers, die
manchen Menschen Verluste gebracht haben, und die
Regulierung von geschlossenen Fonds und anderen Pro-
dukten des grauen Kapitalmarktes explizit abgelehnt ha-
ben, wie Sie heute zu diesen Forderungen stehen und
warum sich in Ihrer Amtszeit die West-LB massiv mit
Geld vollgepumpt hat und schwierige Investments getä-
tigt hat, die heute in einer Bad Bank abgewickelt werden
müssen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Rainer Brüderle [FDP]: Ministerpräsident war er! – Dr. Volker Wissing [FDP]: Sie waren der Ministerpräsident, Herr Steinbrück!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peer Steinbrück


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Nein, da war ich nicht Ministerpräsident. Wir wollen

    hier keine Geschichtsklitterung betreiben, nur weil das
    für Sie bequem ist.

    Was die West-LB betrifft: Die West-LB hat sich ab
    Juli 2005, nach dem Wegfall der beiden Staatsgarantien
    Anstaltslast und Gewährträgerhaftung, mit solchen Pro-
    dukten vollgepumpt. Da hieß der Ministerpräsident
    Rüttgers.


    (Beifall bei der SPD – Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Nein, nein! – Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Nein! Das ist ja falsch!)


    Bezogen auf Ihre anderen Hinweise, ist mir nicht
    ganz klar, worauf Sie konkret abheben.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist richtig – diesen Schuh ziehe ich mir gerne an –,
    dass wir uns vor dem Hintergrund des anglo-amerikani-
    schen Konkurrenzmusters der Finanzmärkte auch in
    Deutschland – selbstkritisch gesehen – zu früh und zu
    weitgehend dem Muster einer deregulierten Finanz-
    marktwelt ergeben haben. Dies ist zuzugeben. Abgese-
    hen davon hat es auch zu meiner Zeit keinen Sinn ge-
    macht, nur auf nationalstaatliche Reichweite bezogene
    Instrumente einzusetzen, weil man wusste, dass das so-
    fort zu Ausweichmanövern an anderen Finanzmarkt-
    standorten in Europa führen würde. Ich habe keine
    Mühe, zuzugeben, dass es aufgrund der Entwicklung ab
    2007 einen Lerneffekt gegeben hat. Bezogen auf die
    heutige Debatte frage ich mich allerdings: Wie weit ge-
    hen die Lerneffekte bei Ihnen, und wie weit gehen die
    Lerneffekte bei uns?


    (Beifall bei der SPD)


    Mit Blick auf die Finanzmarktregulierung ist festzu-
    stellen, dass es durchaus eine Reihe von Fortschritten
    gegeben hat – das will ich gar nicht in Abrede stellen –,
    insbesondere über die Gesetzgebung der Europäischen
    Union, übrigens maßgeblich angelegt in Zeiten der Gro-
    ßen Koalition. Aber das reicht nicht. Das wesentliche
    Prinzip, welches die Bundeskanzlerin übrigens jüngst zi-
    tiert hat, nämlich das auf den ersten beiden Finanzgip-

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    (C (D ln entwickelte Prinzip, dass jedes Finanzmarktprodukt, der Finanzmarktteilnehmer und jeder einzelne Finanzarkt einer Regulierung und Aufsicht unterworfen wer en soll, ist bisher nicht umgesetzt worden. Wir haben noch einmal selbstkritisch gesprochen – das sehr günsge Fenster zwischen dem Herbst 2008 und dem Frühhr 2009 für eine ehrgeizigere, massivere Finanzmarktgulierung nicht genutzt – weder Sie noch wir. eshalb sind weitere Schritte erforderlich. Wenn ich mir angucke, wie harmlos und zahnlos der ntrag der CDU/CSU ist, dann habe ich den Eindruck, ass im SPD-Antrag die Ziele stehen, (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Haben Sie den von der SPD gelesen?)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ie, wie ich glaube, sehr viel ehrgeiziger angestrebt wer-
    en müssen. Ich halte es für richtig, dass wir zu einer
    rennung von Geschäftsbanken, Kreditbanken und In-
    estmentbanken sowie Schattenbanken kommen. Herr
    losbach, das Argument, dass dadurch Finanzkrisen nicht
    bgewendet werden können, ist deshalb völlig abwegig,
    eil das niemand behauptet. Wir behaupten aber, dass wir

    ndlich eine Wechselwirkung zwischen Risiko und Er-
    ag, zwischen den klassischen Kreditbanken und den
    ochspekulativ tätigen Investmentbanken herstellen
    üssen. Wir müssen diesem System durch eine solche
    rennung quasi den Treibstoff für riskante und spekula-
    ve Geschäfte entziehen.


    (Beifall bei der SPD)


    Das hat schon funktioniert, jedenfalls teilweise. In
    en USA hat das bis 1998 auf der Grundlage eines Ge-
    etzes aus den alten Zeiten von Herrn Roosevelt funktio-
    iert, dem Glass-Steagall-Act von 1933, der 1998 aufge-
    st worden ist.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Das sind aber die USA und nicht Deutschland! Wir haben ein anderes System der Universalbanken!)


    enn Sie sich historisch vergegenwärtigen, wann die
    bertreibungen begonnen haben, dann kommen wir

    iemlich genau auf den Zeitpunkt Ende der 90er-Jahre,
    ls Deregulierungsarien gesungen worden sind, auch vor
    em Hintergrund, dass damals Investmentbanken mit
    en Einlagen der Kreditbanken, die ihnen zugeordnet
    aren, spekulieren konnten.


    (Dr. Daniel Volk [FDP]: Aber Lehman war ein ganz anderer Fall!)


    Lehman ist ein anderer Fall.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Daniel Volk [FDP]: Aha! – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Was haben Sie denn zu Lehman gesagt?)


    Entschuldigen Sie bitte, es gab vorher andere Fälle. Es
    ehauptet niemand, dass das Trennbankensystem die al-
    in selig machende Lösung ist.





    Peer Steinbrück


    (A) )


    )(B)


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Na also! Das wollten wir hören! – Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Was ist denn jetzt die Lösung? – Weitere Zurufe von Abgeordneten der CDU/ CSU und der FDP)


    – Was regen Sie sich denn künstlich auf! Das ist doch lä-
    cherlich. Ich sage nur: Das ist ein Baustein, den wir für
    die Regulierung brauchen.


    (Beifall bei der SPD – Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Das sehe ich auch so!)


    Ich nenne Ihnen weitere Bausteine. Ich glaube, dass
    der Handel von Derivaten und Rohstoffen nur noch über
    transparente Handelsplattformen abgewickelt werden
    sollte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ralph Brinkhaus [CDU/ CSU]: Das wird doch organisiert!)


    Ich glaube, dass die sogenannten Over-the-Counter-Ge-
    schäfte verboten werden müssen. Es kann nicht sein, dass
    wir derzeit ein globales Volumen an Derivaten in Höhe
    von 600 Billionen US-Dollar jährlich haben – Derivate
    sind Wetten auf zukünftige Preise, um das umgangs-
    sprachlich zu formulieren; Sie können auf Schweinehälf-
    ten, Nickel, Gold oder Devisen wetten –, die jährliche
    Wirtschaftsleistung der Welt, also der Wert der hergestell-
    ten Produkte und der Dienstleistungen, hat demgegen-
    über aber nur ein Volumen von 60 Billionen US-Dollar
    jährlich. Das heißt, die monetäre Welt hat sich um den
    Faktor 10 von der realen Welt getrennt. Da wollen Sie
    nicht ran.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Das ist doch überhaupt nicht wahr! Sie sind nicht drin im Thema, Herr Steinbrück! – Wolfgang Bosbach [CDU/CSU]: Das ist doch Quatsch!)


    – Von Ihnen kommt doch kein Vorschlag.

    Ich bin dafür, dass Banken nicht mit Rohstoffen han-
    deln dürfen.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Ich bin dafür, dass sie Rohstoffe nicht lagern dürfen.


    (Wolfgang Bosbach [CDU/CSU]: Sie müssen das einmal lesen!)


    – Merkwürdig, Ihre Nervosität gibt zu erkennen, dass
    Sie getroffen sind.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Daniel Volk [FDP]: Das ist Fassungslosigkeit über Ihre Ahnungslosigkeit!)


    Ihre ganze Nervosität ist der Tatsache geschuldet, dass
    Sie noch immer keine konkreten Vorstellungen haben.
    Ihr Antrag bewahrheitet das. Das merke ich, wenn ich
    ihn lese. Da steht nichts Konkretes drin.

    Ich bin dafür, dass der Handel mit Kreditversiche-
    rungsscheinen für diejenigen verboten wird, die sich gar
    nicht gegen einen konkreten Kreditausfall versichern.
    Das, was dort passiert, ist grotesk. Um auch das um-

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    (C (D angssprachlich zu formulieren: Das ist so, als würden ie die Ansprüche aus einer Gebäudeversicherung gegen rand – viele von denen, die uns zuhören, haben eine ebäudeversicherung gegen Brand – verkaufen. Die äufer haben ein Interesse daran, dass das Haus abrennt, weil sie dann Geld verdienen, weil sie dann das eld von der Versicherung ausgezahlt bekommen. So ist as auch bei Kreditversicherungsscheinen. Die Leute haen Kreditversicherungsscheine, wollen sich aber gar icht gegen einen konkreten Kreditausfall versichern. (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Das ist noch unter Gysi-Niveau, was Sie hier bringen!)


    Wir stehen vor einem entscheidenden Schritt. Wir
    ürfen uns nicht länger von dem Killerargument beein-
    rucken lassen, man müsse die Finanzmarktregulierung

    G-20-Kreis oder im Kreis der EU der 27 durchsetzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Wir sind nämlich weiter als alle anderen!)


    ir sind jetzt aufgefordert, mit dem Gewicht der Bun-
    esrepublik Deutschland und vor dem Hintergrund der
    onkreten Leistungen, die wir im Augenblick zur Stabi-
    sierung Europas erbringen, im Kreis der Mitgliedstaa-
    n der Europäischen Währungsunion mit Maßnahmen

    ur Finanzmarktstabilisierung zu beginnen.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Gut, dass wir eine neue Regierung haben und einen neuen Finanzminister!)


    ie Bundesregierung hat dazu bisher nichts Substanziel-
    s vorgelegt. Das mache ich ihr massiv zum Vorwurf.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich sage Ihnen voraus: Diese Krise kann sehr viel
    ehr als Geld kosten. Sie kann das Vertrauen in unsere

    emokratische und soziale Wirtschafts- und Gesell-
    chaftsordnung kosten. Es kann sein, dass Menschen
    ich abwenden, weil sie den Eindruck haben, dass die
    olitik nur noch getrieben und erpressbar ist.


    (Dr. Volker Wissing [FDP]: Was haben Sie denn dagegen getan, als Sie regiert haben?)


    ll Ihre Hinweise weisen darauf hin, dass man sich Ihrer
    einung nach erpressen lassen muss. Das Motto „Too

    ig to fail“ bedeutet doch: Du musst alle Banken stabili-
    ieren. Herr Flosbach, um auch das einmal richtigzustel-
    n: Das Restrukturierungsgesetz geht maßgeblich auf
    orarbeiten aus der Zeit der Großen Koalition zurück.


    (Dr. Volker Wissing [FDP]: Ach, das waren Sie auch?)


    as waren Frau Zypries und ich.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Politik muss die Steuerungsfähigkeit zurückge-
    innen und deshalb mit großem Ehrgeiz an die Verbes-

    erung der Regulierung und der Aufsicht von Finanz-
    ärkten herangehen. Wir dürfen uns nicht erpressen
    ssen, weder von Ratingagenturen noch von großen





    Peer Steinbrück


    (A) )


    )(B)

    Banken noch durch die Drohung mit einem Standort-
    hopping nach dem Motto: Sonst wandern wir ab.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Wir dürfen uns auch nicht von der Überlegung, dass Ka-
    pital scheu wie ein Reh ist, beeindrucken lassen; denn
    auch dadurch können wir erpresst werden, auf die Forde-
    rungen der Lobbyisten einzugehen, die an dieser Finanz-
    marktregulierung kein Interesse haben.

    Wenn eine globale Finanzmarktregulierung im Rah-
    men der G-20-Staaten blockiert wird oder wir sie gegen-
    über dem Finanzstandort London nicht durchsetzen kön-
    nen, dann müssen wir im Nahbereich der Europäischen
    Währungsunion damit anfangen.


    (Beifall bei der SPD)


    Darauf müssen wir uns konzentrieren. Hier erwarten wir
    deutlich mehr, als die Bundesregierung bisher vorgelegt
    hat.


    (Beifall bei der SPD – Ralph Brinkhaus [CDU/ CSU]: Ganz schwach!)