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ID1713110600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/131 Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordne- ten Katrin Göring-Eckardt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Fritz Kuhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Altersarmut in Deutsch- land (Drucksachen 17/3139, 17/6317) . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Ände- rung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (Drucksachen 17/5894, 17/7170) . . . . . . . . . . Beatrix Philipp (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15508 C 15509 D 15510 C 15511 B 15512 D 15514 A 15530 C 15531 D 15533 A 15534 C 15535 C 15537 B 15537 C Deutscher B Stenografisch 131. Sitz Berlin, Freitag, den 30 I n h a l Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: 50 Jahre deutsche Ent- wicklungszusammenarbeit – 50 Jahre ver- lässliche Entwicklungspartnerschaften . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . P A D M D A P D 15495 A 15495 B 15496 C 15499 C 15501 B 15502 D 15504 A 15505 B 15507 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15514 B undestag er Bericht ung . September 2011 t : eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ngelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . 15515 B 15515 D 15517 C 15519 A 15520 B 15521 D 15522 A 15523 C 15526 A 15527 D 15529 A Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 15539 D 15542 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. September 2011 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Andrej Hunko, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Bedeutung von Whistleblowing für die Gesellschaft anerkennen – Hinweisgeberin- nen und Hinweisgeber schützen (Drucksache 17/6492) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: Erste Beratung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung der Versorgung bei besonderen Auslandsverwendungen (Einsatzversorgungs- Verbesserungsgesetz – EinsatzVVerbG) (Drucksache 17/7143) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15543 A 15543 D 15545 B 15547 A 15548 B 15549 C 15550 C 15551 D 15552 A 15553 A 15553 C 15559 D 15560 A 15561 A 15562 A 15563 A 15563 C 15564 A 15565 A 15566 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A L A A 15554 C 15556 B 15557 C 15558 D nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15567 A 15567 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. September 2011 15495 (A) ) )(B) 131. Sitz Berlin, Freitag, den 30 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. September 2011 15567 (A) ) )(B) Nord, Thomas DIE LINKE 30.09.2011 EU-Visakodex tik (Präimplantationsdiagnostikgesetz – PräimG) – Gesetz zur Umsetzung aufenthaltsrechtlicher Richtlinien der Europäischen Union und zur An- passung nationaler Rechtsvorschriften an den Menzner, Dorothee DIE LINKE 30.09.2011 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 30.09.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte A te z s – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 30.09.2011 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 30.09.2011 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 30.09.2011 Burchardt, Ulla SPD 30.09.2011 Buschmann, Marco FDP 30.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 30.09.2011 Gottschalck, Ulrike SPD 30.09.2011 Hempelmann, Rolf SPD 30.09.2011 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.09.2011 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 30.09.2011 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.09.2011 Kelber, Ulrich SPD 30.09.2011 Kolbe, Manfred CDU/CSU 30.09.2011 Korte, Jan DIE LINKE 30.09.2011 Krellmann, Jutta DIE LINKE 30.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 30.09.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 30.09.2011 Lühmann, Kirsten SPD 30.09.2011 Meierhofer, Horst FDP 30.09.2011 O D P D D S S D S D S W W W W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 886. Sitzung am 23. Sep- mber 2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- atz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Gesetz zur Regelung der Präimplantationsdiagnos- rtel, Holger SPD 30.09.2011 r. Ott, Hermann E. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.09.2011 loetz, Yvonne DIE LINKE 30.09.2011 r. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.09.2011 r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 30.09.2011 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.09.2011 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.09.2011 r. Schwanholz, Martin SPD 30.09.2011 enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.09.2011 r. Stinner, Rainer FDP 30.09.2011 üßmair, Alexander DIE LINKE 30.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 30.09.2011 icklein, Andrea SPD 30.09.2011 öhrl, Dagmar G. CDU/CSU 30.09.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 30.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 30.09.2011 immermann, Sabine DIE LINKE 30.09.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 15568 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. September 2011 (A) ) )(B) – Gesetz zur Übertragung ehebezogener Regelun- gen im öffentlichen Dienstrecht auf Lebenspart- nerschaften – Neunundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes – Einführung eines Ord- nungsgeldes – Gesetz zur Umsetzung der Europäischen Dienst- leistungsrichtlinie im Gesetz zum Schutz der Teil- nehmer am Fernunterricht (Fernunterrichts- schutzgesetz) – Gesetz zur Änderung des § 522 der Zivilprozess- ordnung – … Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuchs – Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte – Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 und zur Anpassung der Chemikali- engesetzes und andere Gesetze im Hinblick auf den Vertrag von Lissabon Der Bundesrat hat ferner beschlossen, die folgende Entschließung zu fassen: Zu Artikel 1 Nummer 49 Buchstabe c (§ 28 Absatz 12 ChemG) Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass die Bundes- regierung entgegen dem Bundesratsvotum (Ziff. 2 der BR-Drucksache 215/11 – Beschluss –) bei einigen der neu unter die Meldepflicht fallenden Gemische statt ei- ner Mitteilung nach §16e ChemG an das Bundesinstitut für Risikobewertung an der übergangsweisen Übermitt- lung von Sicherheitsdatenblättern an eine externe Daten- bank festhält. Der Informationsgehalt in den Sicherheits- datenblättern ist jedoch vielfach nicht ausreichend, um eine adäquate Beratung in Vergiftungsfällen zu ermögli- chen. Der Standard eines Sicherheitsdatenblattes darf da- her nicht als ausreichend bei der noch zu erfolgenden Festlegung eines einheitlichen Formats nach Artikel 45 Absatz 4 der CLP-Verordnung (EG) 1272/2008 angese- hen werden. Die Bundesregierung wird somit insbesondere gebe- ten, sich bei den Verhandlungen zur vorgesehenen EU- Harmonisierung der Mitteilungspflichten dafür einzuset- zen, dass der Umfang dieser Mitteilungen bei allen Pro- dukten die vollständige Zusammensetzung (Rezeptur) unter Angabe der konkreten Konzentrationen der In- haltsstoffe umfasst, damit im Vergiftungsfall geeignete Informationen schnell zur Verfügung stehen. – Gesetz zur Umsetzung der Meeresstrategie-Rah- menrichtlinie sowie zur Änderung des Bundes- wasserstraßengesetzes und des Kreislaufwirt- schafts- und Abfallgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 9. März 2010 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Östlich des Uruguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkür- zung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkom- men und vom Vermögen – – – – – – – – – – te G n (C (D Gesetz zu dem Abkommen vom 4. Juni 2010 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Turks- und Caicosinseln über den steuerlichen Informations- austausch Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Juni 2010 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik San Marino über die Unterstützung in Steuer- und Steuerstrafsachen durch Informa- tionsaustausch Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Oktober 2010 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Britischen Jungferninseln über die Unterstützung in Steuer- und Steuerstrafsachen durch Informationsaus- tausch Gesetz zu dem Abkommen vom 28. Februar 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ungarn zur Vermeidung der Dop- pelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zu dem Abkommen vom 5. April 2011 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien über den Sitz des IRENA-Innovations- und Technologiezentrums Gesetz zur Vierten, Fünften und Sechsten Ände- rung des Europäischen Übereinkommens vom 1. Juli 1970 über die Arbeit des im internationa- len Straßenverkehr beschäftigten Fahrpersonal (AETR) Gesetz zur Änderung des Übereinkommens vom 11. Oktober 1985 zur Errichtung der Multilatera- len Investitions-Garantie-Agentur Zweites Gesetz zur Änderung des Übereinkom- mens vom 4. August 1963 zur Errichtung der Afrikanischen Entwicklungsbank Gesetz zur Änderung des Übereinkommens vom 29. November 1972 über die Errichtung des Afri- kanischen Entwicklungsfonds Steuervereinfachungsgesetz 2011 Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- ilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine außerplan- mäßige Ausgabe im Einzelplan 05 Kapitel 05 02 Titel 866 01 – Darlehen an den Nationalen Übergangsrat zur Sicherung der demokratischen Entwicklung in Libyen in Höhe von 100 Mio. Euro – Drucksachen 17/6739, 17/6961 Nr. 1.6 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. September 2011 15569 (A) (C) (D)(B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 03 Titel 687 70 – Leistungen für die Europäischen Forschungseinrichtungen CERN, ESO, ESRF und ILL – bis zur Höhe von 10 Mio. Euro – Drucksachen 17/6740, 17/6961 Nr. 1.7 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2011 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Titel 671 02 – Außergerichtli- cher Vergleich mit der Luftverkehrsindustrie zu streiti- gen Luftsicherheitsgebühren seit der Gebührenperiode 2000/2001 – bis zur Höhe von 77 Mio. Euro – Drucksachen 17/6786, 17/6961 Nr. 1.11 – Der Bundesrat hat in seiner 887. Sitzung am 30. Sep- tember 2011 beschlossen, zu dem nachstehenden Gesetz einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundge- setzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Über- nahme von Gewährleistungen im Rahmen eines europäischen Stabilisierungsmechanismus (Stabi- lisierungmechanismusgesetz – StabMechG) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.10 Ratsdokument 13130/09 Drucksache 17/6176 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2009)0097 Drucksache 17/6176 Nr. A.3 EP P7_TA-PROV(2011)0227 Drucksache 17/6176 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2011)0228 Drucksache 17/6407 Nr. A.2 Ratsdokument 10794/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.4 EuB-BReg 174/2011 Finanzausschuss Drucksache 17/6985 Nr. A.16 Ratsdokument 11813/11 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/6985 Nr. A.53 Ratsdokument 13074/11 131. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. September 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Wieland


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank. – Herr Präsident! Meine Damen und

    Herren! Frau Kollegin Hein, der Beitrag, den Sie hier ge-
    leistet haben, war ein relativ maßvoller. Im Ausschuss
    für Kultur und Medien haben Sie noch von Vergeltung
    gesprochen. Hier haben Sie die Forderung „Man muss
    doch endlich einmal alles aufarbeiten“ formuliert. Wenn
    Sie dieser Meinung sind, dann sollte Ihre Partei einmal

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    (C (D amit anfangen, und zwar bei den ganz grundsätzlichen ragen, wie es zum Beispiel mit dem Mauerbau war, (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das tun wir auch!)


    nd dann sollte Ihre Partei, die die Stasi als Schild und
    chwert eingerichtet hat, sich einmal fragen, welchen
    eitrag sie leistet,


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Das wissen Sie doch viel besser!)


    nd zwar täglich, zur Rehabilitierung der Spitzel und zu
    eren gesellschaftlicher Aufwertung, indem sie sie in al-
    n Etagen der Parlamente unterbringt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wir können uns gern darüber unterhalten, was wir tun!)


    Frau Enkelmann, es sind immer die Getroffenen, die so
    chreien und so emotional sind. – Was Ihre jetzige Vor-
    itzende, Frau Lötzsch, sagt, wenn sie zu den Alt-Tsche-
    isten geht und über Rentenunrecht jammert, und was
    re designierte Vorsitzende, Frau Wagenknecht, zur
    DR zu sagen hat – der humanste Staat, den es in
    eutschland je gab –, zu Walter Ulbricht und zu Erich
    onecker, das sollten Sie einmal aufarbeiten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Dr. Rosemarie Hein [DIE LINKE]: So funktioniert es nicht, Herr Wieland!)


    Das Problem ist tatsächlich, dass es nach der friedli-
    hen Revolution in der DDR – das ist wohl die einzige
    evolution, von der man das sagen muss – ganz vielen
    er Täter materiell besser geht als ganz vielen der Opfer.
    as ist bitter; das weiß ich.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der FDP)


    as ist aber auch deswegen so, weil der Rechtsstaat Ra-
    he und Vergeltung – darüber haben Sie noch in den
    usschüssen geredet – nicht kennt. Er nimmt keine Ra-

    he, er zahlt sogar Rente an die früheren Stasispitzel. Ja,
    h weiß, dass das für viele Opfer sehr bitter ist. Ich sage
    as ganz bewusst und erinnere an den folgenden Satz
    on Bärbel Bohley: Wir haben Gerechtigkeit gewollt
    nd den Rechtsstaat bekommen. – Dieser Satz ist von ei-
    er sehr klugen und sehr mutigen Frau. Er hat mir aber
    irklich noch nie gefallen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    enn wo soll sich Gerechtigkeit materialisieren, wenn
    icht im Rechtsstaat? Nur dort geht es.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)






    Wolfgang Wieland


    (A) )


    )(B)

    Nur dort haben wir die prozessualen und prozeduralen
    Mittel.

    Der Rechtsstaat sagt zum Beispiel auch, dass ein ver-
    urteilter Mörder – Lebach-Urteil des Bundesverfas-
    sungsgerichtes – ein Recht darauf hat, dass die Zeitun-
    gen ihn nicht mehr Mörder nennen. Der Rechtsstaat sagt
    auch – das haben uns die großen alten Männer des Da-
    tenschutzes Bull und Garstka in der Anhörung erklärt –,
    dass er das Vergessen kennt und es beim Datenschutz
    und an anderen Stellen sogar organisiert.

    Wenn man das alles weiß, dann kann man nicht, je
    länger der Untergang der DDR her ist, mit einem zuneh-
    menden Furor – Heribert Prantl hat es so genannt – an
    diese Fragen herangehen. Wir sind nicht mehr im Jahre
    eins der deutschen Einheit, wir sind im Jahre 21 der
    deutschen Einheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Frau Kollegin Philipp, wenn Sie hier bedauern, dass
    wir aus dem gemeinsamen Boot ausgestiegen sind, dann
    muss ich Ihnen ganz deutlich sagen: Ausgestiegen sind
    Sie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Noch vor der Sommerpause haben Sie gesagt: Wir wer-
    den das doch nicht mit der „Gruppe der 47“ belasten.
    Nach der Sommerpause haben Sie es belastet. Dieses
    Sondergesetz, sorry, halte ich in dieser Form für verfas-
    sungswidrig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es ist ein Gesetz für 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
    ter. Gleichzeitig nutzt es überhaupt nichts. Es schreibt
    die geltende Rechtslage fest. Es macht die Arbeit nicht
    einfacher.


    (Zuruf von der FDP: Ist die geltende Rechtslage verfassungswidrig?)


    Deswegen hat Wolfgang Thierse völlig recht, wenn er
    sagt: Es geht nur im Einvernehmen, und es geht nur
    dann, wenn die Bundesregierung andere Verwendungs-
    möglichkeiten anbietet. Daran wird auch diese Formu-
    lierung nichts ändern. Sie ist falsch und grundsätzlich
    abzulehnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zum zweiten Streitpunkt. Wir sind Ihnen sehr weit
    entgegengekommen; das muss ich einmal deutlich sa-
    gen. Wir sind Ihnen in den vielen Verhandlungen, die
    wir geführt haben, sehr entgegengekommen und haben
    spontan den Vorschlag aufgegriffen, den Hubertus
    Knabe als Sachverständiger in der Anhörung gemacht
    hat. Dieser sieht vor, dass bei Verdacht jeder überprüft
    werden kann, sogar ein Pförtner. Dadurch würde der Per-
    sonenkreis also viel stärker ausgeweitet werden, als wir
    es ursprünglich wollten. Das haben Sie abgelehnt; auch
    das wollten Sie nicht machen.

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    (C (D Nun sage ich ganz eindeutig: Auch Sie als CDU/CSU aben bei der Verlängerung im Jahre 2006 das Untersuhungsfeld auf Behördenleiter und entsprechende Funkonen eingeengt. Wenn Sie es jetzt so ausweiten, dann üssten Sie uns eine Begründung dafür liefern, warum as jetzt notwendig ist. tattdessen kommen falsche Beispiele aus Brandenburg. ie Schutzbereichsleiter in Brandenburg wurden nach em geltenden Gesetz überprüft. Woidke musste nur chtig vortragen, dann hat er die Akten bekommen. Anonsten könnte er in die Personalakten der Brandenburer Polizisten sehen, in denen das alles steht. Das hat um Beispiel auch den CDU-Innenminister Jörg chönbohm in Brandenburg nicht gehindert, diese Polieibeamten zu befördern – das nur einmal am Rande. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Zuruf von der FDP: Brandenburg!)


    Wir haben Vertrauen in die integrative Wirkung des
    echtsstaates. Wir sagen: Man muss auch eine 20-jäh-
    ge unbeanstandete Tätigkeit, auch die von Polizeibe-
    mtinnen und -beamten in Brandenburg, würdigen. Das
    hlt mir bei Ihnen völlig. Sie beschäftigen sich nur mit
    tasiverstrickungen. Diese dürfen nicht verniedlicht
    erden. Aber es handelt sich hier um einen Abwägungs-
    rozess. Sollte man eine zweijährige Ausbildung an ei-
    er Stasihochschule, der keine berufliche Tätigkeit, son-
    ern direkt eine Tätigkeit im Rechtsstaat folgte, so
    ewerten, dass man sagt: Hier geht nichts mehr?

    Roland Jahn hat, als er bei uns und im Ausschuss war,
    eutlich gesagt, dass er zukünftig mehr die Abhängigkeit
    er Stasi und das Verhältnis zwischen SED und Stasi in
    en Vordergrund stellen möchte, um die Unwucht aus
    ieser Debatte zu bekommen. Ich erinnere an Berghofer,
    er deutlich gemacht hat, dass Modrow und Gysi seiner-
    eit sagten: Wenn wir wollen, dass die Partei fortbesteht,
    rauchen wir einen Schuldigen. Das ist die Stasi. Auf sie
    üssen wir die Volkswut lenken. – Das ist ganz sicher so

    ewesen. Aber wir alle sollten darauf achten, was der
    und und was der Schwanz ist. So schlimm das, was die
    tasi gemacht, auch war, sie hat es im Auftrag und mit
    issen und Wollen – sie wurde dazu gegründet – Ihrer

    artei getan.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Zum Schluss – ein ganz schlichter und einfacher Satz
    ommt jetzt noch; er wird Ihnen nicht gefallen, aber er
    t richtig –: Die Antwort auf die Stasi ist der Rechts-

    taat. Oder, wie es Joachim Gauck ausgedrückt hat:
    taatliche Verwaltung muss dem Recht gehorchen. We-
    er Gutdünken noch Gutmeinen dürfen das Handeln lei-
    n. – Das würde ich Roland Jahn gerne mit auf seinen
    eiteren Weg geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Das hat er gar nicht nötig!)







    (A) )


    )(B)



Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Marco Wanderwitz

von der CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marco Wanderwitz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Die jüngsten der verantwortlichen Täter der Jahre 1989
    und davor sind heute Anfang/Mitte 40. Sie stehen also
    noch richtig in Saft und Kraft. Sie werden uns im Rah-
    men ihrer Berufsausübung noch die nächsten 20,
    30 Jahre begleiten, möglicherweise in politischen Wahl-
    ämtern, möglicherweise im öffentlichen Dienst. Genau
    das ist der Grund, warum wir den Deckel nicht einfach
    zumachen dürfen, sondern uns noch eine ganze Zeit lang
    sehr genau damit befassen müssen, was damals passiert
    ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nicht wenige dieser Täter – Kollege Deutschmann
    hat es schon angesprochen – haben ganz konkret das Le-
    ben von Menschen ruiniert, die Gesundheit von Men-
    schen ruiniert, Familien kaputtgemacht und Berufschan-
    cen kaputtgemacht. Diese Erfahrungen tragen die
    Betroffenen ihr Leben lang mit sich herum. Sie haben sie
    auch in den neuen Rechtsstaat hinübergerettet. Wenn
    man beispielsweise kein Abitur machen oder nicht stu-
    dieren konnte, dann hängt einem das ein Leben lang
    nach. Der Täter von damals, der protegiert wurde und
    aufgestiegen ist, profitiert sein Leben lang von dem, was
    er damals für seine Tat bekommen hat.

    Wir sagen zur Einzelfallprüfung absolut Ja. Natürlich
    müssen wir genau hinsehen. Wir sind auch bereit, zu dif-
    ferenzieren: zwischen den großen Tätern, denen, die
    ganz vielen Menschen geschadet haben, und denen, die,
    weil sie in einer Zwangslage waren, zwar mitmachen
    mussten, aber keinem geschadet haben, die beispiels-
    weise einen bestimmten Bericht geschrieben haben.

    Aber: Trotz der Einzelfallprüfungen sind wir nicht be-
    reit, kraft Zeitablauf so etwas wie eine Pauschalabsolu-
    tion zu erteilen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. h. c. Wolfgang Thierse [SPD]: Das will doch keiner! – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Ja! Genau das ist nämlich die Absicht!)


    – Herr Kollege Thierse, ich habe nicht in Ihre Richtung
    geschaut, als ich das gesagt habe.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das will auch bei uns keiner! Das haben Sie bis heute nicht kapiert!)


    – Das Problem an Ihrer Rede, Frau Kollegin, war: Der
    erste Teil war die schöne Prosa. Aber ab der Mitte haben
    Sie leider in jedem Satz das genaue Gegenteil davon ge-
    sagt.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das ist nicht wahr! Wir haben nur eine andere Auffassung von Geschichtsaufarbeitung!)



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    (C (D Ich glaube, der Rest des Hauses hat das so wahrgeommen. Was leitet uns? Offenbar ist es uns nicht einmal anatzweise gelungen, alle Täter zu enttarnen. Die Aufareitung in der Behörde geht weiter. Es gibt beispielseise die sogenannte Schnipselmaschine, mit der es uns elingen wird, vernichtete, zerrissene Akten zu rekontruieren. (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Auch das muss sein!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    s spricht ja eine ganze Menge dafür, dass in diesen Ta-
    en einiges vielleicht planlos, anderes aber vielleicht
    uch mit einem gewissen Plan vernichtet worden ist. Es
    pricht auch einiges dafür, dass Handakten von aktiven
    orgängen dabei waren und dass dort auch die Täter der
    tzten Jahre – eben auch die jüngeren verantwortlichen
    äter, die ich am Anfang meiner Rede beschrieben habe –
    ermerkt waren. Genau deshalb, weil es neue Erkennt-
    isse gibt, glauben wir, dass einiges dafür spricht, in ge-
    issen Momenten, die sich anbieten – das kann zum
    eispiel vor einer Beförderung auf einen noch verant-
    ortlicheren Posten sein –, noch einmal hinzuschauen,
    b da vielleicht doch mehr war.

    Es geht nicht um die Privatwirtschaft, sondern es geht
    m Klarheit bei Wahlämtern. Wenn im Angesicht einer
    olchen Tat trotz alledem die Wahl stattfindet, dann muss
    an das in der Demokratie akzeptieren. Wir wollen aber
    larheit. Hinsichtlich des öffentlichen Dienstes steht da-
    inter natürlich, wie Reiner Deutschmann schon gesagt
    at, der politische Wille: Wir wollen dort keine Täter.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nun will ich es einmal so sagen: Lieber Wolfgang
    ieland, lieber Kollege Thierse, ich will der Versu-

    hung, den Konflikt zu suchen, mit der ich vielleicht
    ierhergekommen bin, widerstehen und einfach einmal
    ersuchen, aufzuzeigen, wo die gedanklichen Unter-
    chiede zwischen uns sind, weil ich glaube, dass wir den
    uten Willen bei uns allen in diesem Hause sehen kön-
    en.

    Der erste Denkunterschied ist, dass Sie sagen, man
    üsse die letzten 20 Jahre mit anschauen. Das verstehe
    h. Wir reden aber zumindest vorrangig über Leute, die

    ich 20 Jahre lang weggeduckt haben. Wir reden jetzt
    icht über die 47, die noch immer in der Stasiunterlagen-
    ehörde arbeiten, sondern über die, die unerkannt im öf-
    ntlichen Dienst arbeiten, die bei der Einstellung gelo-

    en haben und die wir bis jetzt noch nicht gefunden
    aben.


    (Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: So ist das!)


    ie haben sich 20 Jahre lang geduckt und werden jetzt
    Vergleich zu denen, die nicht gelogen haben und da-

    it nicht übernommen oder nicht eingestellt worden
    ind, und denen, die wir gefunden haben, dafür belohnt,
    ass sie weiter gelogen und sich weggeduckt haben. Das
    ann ich nicht akzeptieren.





    Marco Wanderwitz


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Das darf nicht sein! – Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Sehr gut beschrieben!)


    Der zweite Punkt, bei dem wir offensichtlich eine an-
    dere Ansicht haben, ist der – ich nenne es einmal so –
    Kollektivverdacht. Wenn ich in meinem Wahlkreis im
    sächsischen Südwesten mit den Menschen über diese
    Thematik rede, dann sagen mir die Opfer unisono: Gut,
    dass ihr es so macht, dass ihr das noch einmal ausweitet,
    dass ihr noch einmal genauer schaut und dass ihr nicht
    aufhört. – Die, die nicht konkret betroffene Opfer, aber
    eben auch nicht Täter waren, sagen: Ich fühle mich
    durch diese Regelung in keinster Weise stigmatisiert;
    denn sie dient der Findung der Täter. Das könnt ihr gerne
    so machen.


    (Beifall des Abg. Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU])


    Es mag ja vielleicht sein, dass die Menschen bei mir
    zu Hause anders ticken – ich weiß es nicht –, aber in
    meinem Wahlkreis ist das jedenfalls die Meinung der
    Menschen, und das leitet mich.

    Widerstand in der Diktatur muss sich lohnen. Wir ha-
    ben gesagt, wie schwer es ist, zumindest ein bisschen
    von dem wiedergutzumachen. Norbert Röttgen spricht
    hier und da ganz gerne davon, dass man Politik durch die
    Brille der Kinder machen soll. Das gefällt mir grundsätz-
    lich sehr gut. In dieser Debatte hier will ich das einmal
    ein bisschen umformulieren: Wir versuchen – ich lade
    noch einmal herzlich dazu ein, den Gedankengängen, die
    ich geäußert habe, näherzutreten –, Politik durch die
    Brille der Opfer und nicht durch die Brille der Täter zu
    machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)