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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/128 Verbesserung der Versorgungsstruktu- ren in der gesetzlichen Krankenversi- cherung (GKV-Versorgungsstrukturge- setz GKV-VStG) (Drucksache 17/6906) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Agnes Alpers, Karin Binder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksamere Bedarfsplanung zur Sicherung einer wohnortnahen und bedarfsgerechten gesundheitlichen Ver- sorgung (Drucksache 17/3215) . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Dr. Petra Sitte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: 40-jähriges BAföG-Jubiläum für soziale Weiterentwicklung nutzen (Drucksache 17/6372) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Studienfinanzierung stärken – Das BAföG zum Zwei-Säulen- Modell ausbauen (Drucksache 17/7026) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung 15059 C 15059 D 15060 A 15062 A 15080 B 15080 C Deutscher B Stenografisch 128. Sitz Berlin, Freitag, den 23 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Ulrich Petzold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlussempfehlung des Aus- schusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschusses) zu dem Steuerver- einfachungsgesetz 2011 (Drucksachen 17/5125, 17/5196, 17/6105, 17/6121, 17/6146, 17/6583, 17/6875, 17/7025) Tagesordnungspunkt 28: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur D B C D J D L D D 15059 A 15059 B 15059 B Christine Aschenberg-Dugnus (FDP) . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . 15062 C 15064 A undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Aschenberg-Dugnus (FDP) . . . . . . r. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . othar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15066 A 15068 B 15069 B 15070 D 15072 A 15074 B 15075 B 15076 C 15077 D 15079 A – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Burchardt, Swen Schulz (Spandau), II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 Dr. Ernst Dieter Rossmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Notfallplan für die Hochschul- zulassung zum Wintersemester 2011/12 jetzt starten – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Dr. Petra Sitte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Hochschulzu- lassung bundesgesetzlich regeln – Sozialen Zugang und Durchlässig- keit in Masterstudiengängen sichern (Drucksachen 17/5899, 17/5475, 17/7051) Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Monika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Axel Knoerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt (Drucksachen 17/6277, 17/6853, 17/7065) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/7068) . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Mast, Gabriele Lösekrug-Möller, Anette Kramme, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der SPD: Arbeits- marktpolitik an den Herausfor- derungen der Zeit orientieren – Weichen für gute Arbeit, Vollbe- schäftigung und Fachkräftesiche- rung stellen D H J S B K G P M A D T A (T w S s (D M D D M K N C 15080 C 15080 D 15082 D 15085 A 15086 D 15087 B 15088 D 15091 B 15092 A 15094 B 15095 D 15097 C 15098 D 15099 D 15101 B 15101 B – zu dem Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Agnes Alpers, Jutta Krellmann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Arbeitsmarktpolitik neu ausrichten und nachhaltig finanzieren – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Markus Kurth, Katrin Göring-Eckardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Arbeitsmarktpolitik – In Beschäftigung und Perspektiven in- vestieren statt Chancen kürzen (Drucksachen 17/6454, 17/5526, 17/6319, 17/7065) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . ohannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ngelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . r. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 31: ntrag der Abgeordneten Marlene Rupprecht uchenbach), Petra Crone, Petra Ernstberger, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der PD: Kinderrechte in Deutschland umfas- end stärken rucksache 17/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . r. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15101 D 15101 D 15103 A 15104 D 15106 C 15108 A 15109 B 15109 D 15111 B 15112 A 15113 A 15113 C 15114 C 15115 C 15117 A 15117 B 15118 A 15120 B 15121 B 15122 A 15123 B 15125 A 15125 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 III Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Neuordnung des Geräte- und Produktsicherheitsrechts (Drucksachen 17/6276, 176852, 17/7063) . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Neuord- nung des Geräte- und Produktsicherheits- rechts (Tagesordnungspunkt 32) Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15125 D 15126 C 15127 C 15127 D 15129 A 15130 B 15131 B 15132 B 15133 A 15134 A 15134 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 15059 (A) ) )(B) 128. Sitz Berlin, Freitag, den 23 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Anlage 2 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 15129 (A) ) )(B) Krestel, Holger FDP 23.09.2011 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.09.2011 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 23.09.2011 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.09.2011 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 23.09.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 23.09.2011 Beckmeyer, Uwe SPD 23.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 23.09.2011 Bracht-Bendt, Nicole FDP 23.09.2011 Breil, Klaus FDP 23.09.2011 Burkert, Martin SPD 23.09.2011 Deutschmann, Reiner FDP 23.09.2011 Ernst, Klaus DIE LINKE 23.09.2011 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.09.2011 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 23.09.2011 Dr. Friedrich, Hans-Peter CDU/CSU 23.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 23.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 23.09.2011 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.09.2011 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.09.2011 Grund, Manfred CDU/CSU 23.09.2011 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 23.09.2011 Dr. Hendricks, Barbara SPD 23.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 23.09.2011 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 23.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 23.09.2011 Körper, Fritz Rudolf SPD 23.09.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 23.09.2011 L D L L L D D N N N Ö P P R S D S S S S S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten aurischk, Sibylle FDP 23.09.2011 r. Lehmer, Max CDU/CSU 23.09.2011 eidig, Sabine DIE LINKE 23.09.2011 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.09.2011 iebing, Ingbert CDU/CSU 23.09.2011 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 23.09.2011 r. Meister, Michael CDU/CSU 23.09.2011 ahles, Andrea SPD 23.09.2011 iebel, Dirk FDP 23.09.2011 ietan, Dietmar SPD 23.09.2011 zoğuz, Aydan SPD 23.09.2011 ieper, Cornelia FDP 23.09.2011 itterle, Richard DIE LINKE 23.09.2011 oth (Heringen), Michael SPD 23.09.2011 chaaf, Anton SPD 23.09.2011 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 23.09.2011 chirmbeck, Georg CDU/CSU 23.09.2011 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23.09.2011 chneider (Erfurt), Carsten SPD 23.09.2011 chreiner, Ottmar SPD 23.09.2011 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 23.09.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 15130 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Neuordnung des Geräte- und Produkt- sicherheitsrechts (Tagesordnungspunkt 32) Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU): Dass die Frage nach der Sicherheit von technischen Geräten in einem europäischen Kontext beantwortet wird, war in den letz- ten Dekaden mitnichten eine tradierte Selbstverständ- lichkeit. Sie stellte sich erst mit dem freien Warenver- kehr in der Europäischen Gemeinschaft. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde sie – wenn überhaupt – nationalstaat- lich beantwortet. Dies führte in der Tendenz eher dazu, dass aufgrund unterschiedlicher technischer Anforderun- gen an die Produktsicherheit Handelshemmnisse aufge- baut wurden, anstatt sie abzubauen. Gerätesicherheit wird mittlerweile nicht mehr isoliert nationalstaatlich definiert, sondern innerhalb der Euro- päischen Union miteinander abgestimmt. Mit dem Ge- räte- und Produktsicherheitsgesetz wurde ab 1. Mai 2004 die europäische Richtlinie über die allgemeine Produkt- sicherheit in Deutschland in nationales Recht umgesetzt. Es regelt unter anderem das Inverkehrbringen von tech- nischen Arbeitsmitteln, aber auch von komplexen Anla- gen und stellt somit auch eine Grundlage für einen funk- tionierenden Arbeitsschutz dar. Kurzum bietet es eine Rechtsgrundlage, um unsichere Produkte vom Waren- verkehr auszuschließen. Es trägt damit zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen bei, weshalb ihm eine u p o u re d a E re Z d k re w d te In h m d D b a D m ti P m p p z s a R c s n S d Z v la M m fo d D w le s H s g d d rü Steinbach, Erika CDU/CSU 23.09.2011 Dr. Stinner, Rainer FDP 23.09.2011 Thönnes, Franz SPD 23.09.2011 Tillmann, Antje CDU/CSU 23.09.2011 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.09.2011 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 23.09.2011 Weinberg, Harald DIE LINKE 23.09.2011 Werner, Katrin DIE LINKE 23.09.2011 Dr. Westerwelle, Guido FDP 23.09.2011 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 23.09.2011 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 23.09.2011 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 23.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D mfassende wirtschafts- und damit auch arbeitsmarkt- olitische Bedeutung zukommt. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf über die Neu- rdnung des Geräte- und Produktsicherheitsrechts wird nter anderem die Geräte- und Produktsicherheit europa- chtlich harmonisiert. Diese Harmonisierung erleichtert en Warenaustausch auf dem europäischen Markt, soll ber in erster Linie den Verbraucher- und Arbeitsschutz U-weit auf hohem Niveau sichern. Mit dem Produktsicherheitsgesetz wird unter ande- m die Zusammenarbeit von Marktüberwachung und oll gestärkt werden, um den Import unsicherer Pro- ukte möglichst frühzeitig erkennen und verhindern zu önnen. Mit dem Gesetzentwurf soll eine gut funktionie- nde Zusammenarbeit zwischen Zoll- und Marktüber- achungsbehörden sichergestellt werden. Dabei sollen ie Zollbehörden insbesondere berechtigt und verpflich- t werden, alle für weitere Maßnahmen erforderlichen formationen an die zuständige Marktüberwachungsbe- örde weiterzugeben. Hierzu zählen zum Beispiel Infor- ationen wie Name und Anschrift des Empfängers und es Absenders, Versendungsland, Ursprungsland etc. ies ermöglicht ein Eingreifen der Marktüberwachungs- ehörden zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, aber uch die Informationsgewinnung über Produkte aus rittländern, die sich bereits auf dem Gemeinschafts- arkt befinden. Dadurch wird eine Erhöhung der Effek- vität der Marktüberwachungsbehörden erreicht. Darüber hinaus werden Hersteller bei Einführung von rodukten einer Dokumentationspflicht unterliegen. Es uss für die zuständige Marktüberwachungsbehörde über- rüfbar sein, dass der Einführer seiner Dokumentations- flicht nachgekommen ist. Die Nichterfüllung bildet ugleich den Anknüpfungspunkt für einen Bußgeldtatbe- tand. Ebenso werden die Marktüberwachungsbehörden nhand angemessener Stichproben die Einhaltung der echtsvorschriften kontrollieren müssen. Ebenso wollen wir das GS-Zeichen für „geprüfte Si- herheit“ nachhaltig stärken, um Missbrauch zu er- chweren, denn mit einem gefälschten GS-Zeichen wird icht nur der betroffenen GS-Stelle ein wirtschaftlicher chaden zugefügt, sondern die Zuverlässigkeit der mit em GS-Zeichen verbundenen Aussage insgesamt in weifel gezogen. Daher werden die GS-Stellen künftig erpflichtet, gegen Hersteller, die ihr GS-Zeichen uner- ubterweise verwenden, vorzugehen. Sie wird geeignete aßnahmen zu treffen haben, wie zum Beispiel die Ab- ahnung eines widerrechtlichen Verwenders, die Auf- rderung zur Abgabe von Unterlassungserklärungen, as Einschalten der Wettbewerbszentrale oder die urchsetzung von Unterlassungsansprüchen im Klage- ege vor den örtlichen Gerichten. Die anderen GS-Stel- n sind in diesen Fällen zu unterrichten, da nicht auszu- chließen ist, dass auch andere GS-Zeichen von diesem ersteller unerlaubterweise verwendet werden. Die Her- teller werden verpflichtet, Informationen zu Fälschun- en ihres GS-Zeichens zu veröffentlichen. Damit wird ie Grundlage für eine „Liste schwarzer Schafe“ gelegt, ie letztlich potenzielle Fälscher abschrecken soll. Da- ber hinaus streben wir mit unserem Gesetzentwurf Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 15131 (A) ) )(B) eine Erhöhung des Bußgeldrahmens auf 100 000 Euro an. Bußgelder sollen bei schwerwiegenden Verstößen abschreckend sein und auch etwaige Gewinnmargen, die durch einen Verstoß erzielt werden, berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund erscheint uns eine weitere Erhöhung des Bußgeldrahmens für geboten. Ich möchte an dieser Stelle auch noch kurz auf darauf eingehen, warum wir auf eine explizite Ausnahme von Arzneimitteln im Produktsicherheitsgesetz nicht ver- zichten können. Mir ist dies deshalb wichtig, weil im Laufe des Verfahrens mehrfach eine solche Änderung angeregt wurde. Grundsätzlich stellt die Regelung in § 1 Abs. 4 des Produktsicherheitsgesetzentwurfs klar, dass die Vorschriften des Produktsicherheitsgesetzes nicht zur Anwendung kommen, wenn in anderen Rechtsvorschrif- ten entsprechende oder weitergehende Vorschriften ent- halten sind. Demnach haben andere Rechtsvorschriften, die umfassend die Bereitstellung spezieller Produkte auf dem Markt regeln, Vorrang, und das Produktsicherheits- gesetz ist nicht anzuwenden. Für den Fall, dass diese an- deren Rechtsvorschriften Regelungen für spezielle Pro- dukte im Hinblick auf bestimmte Teilaspekte für das Bereitstellen auf dem Markt treffen, können im Spezial- recht Regelungslücken bestehen und dann kommt das Produktsicherheitsgesetz insoweit ergänzend zur An- wendung. Arzneimittelrechtliche Vorgaben können unter Um- ständen eben nicht ausreichen, wie dies beispielsweise bei Arzneimitteln in Druckgasbehältnissen der Fall ist. So regelt der Anhang 6 des EG-Good-Manufacturing- Practice-Leitfadens – kurz: EG-GMP-Leitfaden – die Herstellung medizinischer Gase. Mit diesen Regelungen werden die grundsätzlichen Anforderungen an die Arz- neimittelherstellung entsprechend der guten Herstellungs- praxis festgelegt. Dabei geht es insbesondere um die Anforderungen an Räume, Personal und die ordnungs- gemäße Abfüllung der medizinischen Gase, die Vermei- dung von Kreuzkontaminationen und die Dokumenta- tion des Herstellungsvorgangs. Anforderungen an die Behältnisse selbst werden nicht näher spezifiziert. Inso- fern können Arzneimittel nicht aus dem Produktsicher- heitsgesetz ausgeklammert werden. All das klingt sehr technisch. In der Quintessenz aber geht es darum, den Konsumenten- und Arbeitsschutz über die Geräte- und Produktsicherheit auf einem hohen Niveau EU-weit sicherzustellen und einen fairen Wett- bewerb um qualitativ hochwertige Produkte zu wahren. Josip Juratovic (SPD): Das Geräte- und Produkt- sicherheitsrecht klingt zuallererst nach einem sehr tech- nischen Thema. Man denkt an technische Überprüfun- gen beispielsweise von Steckdosen, wie sie in der vergangenen Woche in unseren Büros in Berlin stattfan- den, oder daran, wie große Maschinen in der Produktion überwacht und gewartet werden. Aber wir dürfen dieses Gesetz nicht nur technisch be- urteilen, sondern müssen schauen, was die Auswirkun- gen auf die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind. Denn für uns muss klar sein: Wir müssen die Arbeitswelt, die Arbeitsmaschinen, die P s d V p z h d w v h m Z n M H n s h u w m fe u E re A u d P n re b P a d g w a U m ti a ru M tu G P Z N H e d re D (C (D rodukte, die in der Produktion verwendet und herge- tellt werden, so sicher wie möglich machen, sodass we- er die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch die erbraucher Schaden nehmen. Hier beginnt die sehr raktische Anwendung des Gesetzes. Ich bin froh, dass wir in Deutschland ein so differen- iertes Gesetz über die Geräte- und Produktsicherheit aben, und zunächst möchte ich der Regierung danken, ass dieses Gesetz nun rechtssystematisch angepasst ird. Wir können viele unserer Gesetze in dieser Form ereinfachen und damit für den täglichen Gebrauch andhabbarer machen. Diese Überarbeitung geht einher it der Anpassung des Rechts an eine EU-Verordnung. udem werden mit der Neufassung zwei Richtlinien, ämlich die Spielzeugrichtlinie und die Richtlinie über aschinen zur Ausbringung von Pestiziden, umgesetzt. ier ist jedoch mein erster Kritikpunkt: Diese Richtli- ien hätten bis zum 20. Januar bzw. bis zum 15. Juni die- es Jahres bereits umgesetzt werden müssen. Deswegen at die Bundesregierung es auch so eilig mit der zweiten nd dritten Lesung im Parlament; denn diese Fristen urden schlichtweg verschlafen. Jedoch habe ich aus Sicht der Arbeitnehmer, die un- ittelbar von der Geräte- und Produktsicherheit betrof- n sind, weitere Anmerkungen, die leider nicht in den ns heute zur Abstimmung vorliegenden Gesetzentwurf inzug gehalten haben. Wir hatten diese Änderungen be- its in einem Änderungsantrag zu diesem Entwurf im usschuss vorgelegt. Erstens bin ich der Meinung, dass auch im Geräte- nd Produktsicherheitsrecht klargestellt werden muss, ass der Arbeitgeber verpflichtet ist, Maschinen in der roduktion bereitzustellen, die auf dem Stand der Tech- ik sind. Diese Verpflichtung existiert im Arbeitsschutz- cht. Daher müssen wir hier Missverständnissen vor- eugen und diese Verpflichtung auch ins Geräte- und roduktsicherheitsgesetz aufnehmen. Zweitens muss klargestellt werden, dass ein Produkt m Markt nicht bereitgestellt werden darf, wenn Anfor- erungen, die die Ministerien durch Rechtsverordnun- en an Produkte stellen können, nicht berücksichtigt erden. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, ber Rechtssicherheit ist immer der bessere Weg, als hier nklarheiten zu hinterlassen. Drittens fordere ich, dass ein Produzent einer Doku- entationspflicht unterliegen muss. Er muss dokumen- eren, dass er das Produkt, das er auf den Markt bringt, usreichend und mit Erfolg geprüft hat. Hier geht es da- m, inwiefern auch gebrauchte Produkte noch auf dem arkt gehandelt werden dürfen, wenn sie nicht dem ak- ellen Stand der Technik und dem aktuellen Stand der esetzgebung entsprechen. Bisher war geregelt, dass rodukte dem Rechtsstand entsprechen müssen, der zum eitpunkt des Inverkehrbringens galt. Das ließ sich im achhinein oft schwer nachvollziehen. Daher muss dem ändler eine Nachweispflicht für die Ungefährlichkeit ines solches Produkts auferlegt werden. Hier muss er ie Abweichung zur aktuellen Rechtslage dokumentie- n und die sich daraus ergebenden Risiken darstellen. amit können die Beschäftigten mit den Risiken vertraut 15132 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 (A) ) )(B) gemacht werden, und die Risiken können bei der Erstel- lung einer Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt wer- den. Im Übrigen wäre dies auch ein Schritt gegen Pro- duktpiraterie. Wenn nämlich gefälschte Produkte auf unseren Markt kommen, die große Gefahren bergen, da sie nicht geprüft werden, kann das so nachvollzogen werden. Viertens müssen wir den Informationsanspruch der Öffentlichkeit regeln. Ich bin der Überzeugung, dass die Öffentlichkeit grundsätzlich informiert werden muss, wenn ein Produkt oder ein Gerät eine Gefahr birgt. Dies darf nur eingeschränkt werden, wenn eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht, wenn die Daten derzeit vor Gericht verwendet werden oder wenn Urheberrechte betroffen sind. Damit wollen wir verhindern, dass mehr Informationen als nötig geheim gehalten werden. Fünftens – und dies habe ich bereits in meiner letzten Rede im Juni zum Geräte- und Produktsicherheitsrecht gesagt – müssen die Sanktionen für Verstöße angehoben werden. Art. 41 der Verordnung (EG) 765/2008 fordert Sanktionen, die „spürbar, verhältnismäßig und abschre- ckend“ sind. Die Regierung hatte ursprünglich 50 000 Euro dafür vorgeschlagen. Das zahlen viele Un- ternehmen doch aus der Portokasse! Wenn Unternehmen also ein Interesse daran haben, eine alte Maschine, die Risiken für die Arbeitnehmer birgt, weiter zu nutzen, werden sie eher diese Sanktion zahlen, als dass sie eine neue, sichere Maschine anschaffen. Deswegen müssen die Sanktionen dringend erhöht werden, und zwar emp- findlich. In Übereinstimmung mit den Bundesratsemp- fehlungen schlagen wir 300 000 Euro vor. Das wäre ein gutes Zeichen für den Arbeitsschutz. Meine Damen und Herren von der Bundesregierung, in Ihrem Änderungs- antrag, mit dem Sie ja nebenbei viele redaktionelle Än- derungen an Ihrem eigentlichen Entwurf vornehmen, er- höhen Sie die Sanktionen auf 100 000 Euro. Das ist ein erster Schritt, reicht aber für einen wirksamen Arbeits- schutz nicht aus. Eine weitere Sache, die wir nicht vergessen dürfen, ist, dass all die Regelungen, die wir hier treffen, auch ausreichend kontrolliert werden müssen. Hier appelliere ich an die Länder, dass die Überwachungsbehörden, die in den letzten Jahren einen empfindlichen Personalabbau erleiden mussten, endlich wieder personell aufgestockt werden. Denn was nützt uns ein gutes Arbeitsschutz- recht, wenn es letztlich an der Umsetzung hapert? Mit diesen Änderungen, die Sie in unserem Ände- rungsantrag schriftlich und juristisch genau nachlesen können, könnten wir die Neuregelung des Geräte- und Produktsicherheitsrechts dafür nutzen, dass der Arbeits- schutz großgeschrieben wird. Ansonsten bleiben wir lei- der dabei, dass das Gesetz zwar technisch erneuert wird, aber keine großen politischen Fortschritte zu verzeich- nen sind. Dr. Heinrich L. Kolb (FDP): Mit diesem Gesetz werden elf europäische Produktrichtlinien in deutsches Recht umgesetzt. Kernelement des Entwurfs ist die Anpas- sung des Geräte- und Produktsicherheitsrechts an die seit 1. Januar 2010 geltende Verordnung (EG) Nr. 765/2008 z m w li M d s d d d R v s w g fa a s u d h s d w e d M g u fa s d M u li M g ti te e c b e in – li C fü ü d s c n D (C (D ur Akkreditierung und Marktüberwachung im Zusam- enhang mit der Vermarktung von Produkten. Daneben erden ausgewählte Bestimmungen der Spielzeugricht- nie 2009/48/EG und die Richtlinie 2009/127/EG über aschinen zur Ausbringung von Pestiziden über die Än- erung der Maschinenverordnung – 9. GPSGV – umge- etzt. Außerdem greift der Entwurf Vorschläge des Bun- esrates zur Verbesserung der Marktüberwachung sowie er Ad-hoc-Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Stärkung er Marktüberwachung auf. Das vorliegende Gesetz wird zukünftig die zentrale echtsvorschrift für die Vermarktung und Überwachung on technischen Non-food-Produkten in Deutschland ein. Für die erfasste Produktpalette besteht ein bundes- eiter Markt, dessen Funktionsfähigkeit einheitliche Re- eln erfordert. Aufgrund des erheblichen Änderungsum- ngs wurde das Gesetz komplett neugefasst, wodurch uch an einigen Stellen überfällige Rechtsklarheit ge- chaffen wurde. Durch die Zusammenfassung sind keine mständlichen neuen Gesetzesnormen geschaffen wor- en, vielmehr wurden die bestehenden Regelungen er- eblich verschlankt. Gerade in der Marktüberwachung haben wir den zu- tändigen Behörden den Handlungsspielraum gegeben, er notwendig ist, um ein hohes Sicherheitsniveau zu ge- ährleisten und einen fairen Wettbewerb zwischen den inzelnen Unternehmen zu sichern. Dies wird unter an- erem durch die intensivierte Zusammenarbeit zwischen arktüberwachung und Zoll erreicht. Dadurch können efährliche Produkte möglichst frühzeitig aufgespürt nd aus dem Verkehr gezogen werden. Durch eine verbesserte Marktüberwachung wird der ire Wettbewerb zwischen den Unternehmen unter- tützt, gerade auch angesichts der Importe aus Drittlän- ern außerhalb der EU. Durch die Erstreckung der arktüberwachungsbestimmungen auf alle dem Gesetz nterfallenden Produkte wird die bestehende Einheit- chkeit der Marktüberwachung gewahrt. Für die Vollzugsbehörden in den Ländern wurden die öglichkeiten erweitert, die Kosten für Amtshandlun- en – Prüfungen und Besichtigungen – im Falle berech- gter Beanstandung von den betroffenen Wirtschaftsbe- iligten zu erheben. Damit wird dem Verursacherprinzip inmal mehr Rechnung getragen. Gerade für uns Liberale ist der beste Weg im Verbrau- herschutz, Transparenz zu schaffen und somit den Ver- raucher durch Informationen in seiner freien Konsum- ntscheidung zu unterstützen. Dies schafft ein Zeichen Deutschland besser als alles andere: Das GS-Zeichen geprüfte Sicherheit – steht für Sicherheit und Verläss- chkeit bei Produkten und Geräten. Es ist neben dem E-Zeichen das einzige gesetzlich geregelte Prüfzeichen r Produktsicherheit in Europa. Verbraucher erhalten ber das GS-Zeichen die Information, dass ein Produkt, as sie erworben haben, sicher ist. Und durch neue, noch trengere Regelungen wird das Vertrauen der Verbrau- her in das GS-Zeichen bestätigt und vertieft. So kann och besser als bisher Missbrauch bekämpft werden. urch die Zusammenführung der Bestimmungen zum Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 15133 (A) ) )(B) GS-Zeichen wird auch dem Verbraucher der Überblick über die entsprechenden Regelungen erleichtert. Dieser vorliegende Gesetzentwurf ist ein weiterer Schritt, um die Europäische Union sicherer und für den Verbraucher transparenter zu machen. Daher würde ich mich freuen, wenn auch in diesem Hohen Hause über die Parteigrenzen hinweg diese Regelungen Zustimmung finden würden. Karin Binder (DIE LINKE): Wir behandeln heute die Neuordnung des Geräte- und Produktsicherheitsrechts, die durch verschiedene Neuerungen auf EU-Ebene, un- ter anderem durch die sogenannte Spielzeugrichtlinie, notwendig wird. Warum ich mit diesem Gesetzentwurf nicht zufrieden bin, werde ich Ihnen jetzt erläutern. Allerdings möchte ich zumindest anmerken, dass die Regierungskoalition und auch die SPD mit ihren Änderungsanträgen einige sinnvolle Vorschläge des Bundesrates aufgegriffen ha- ben. Aber das reicht leider nicht aus. Wir haben noch immer das Problem, dass mit dem so- genannten CE-Zeichen den Verbraucherinnen und Ver- brauchern eine vermeintliche Sicherheit vorgegaukelt wird, die jedoch nicht besteht. Tausendfach kommen Produkte mit diesem CE-Zeichen und mit all ihren mög- lichen Mängeln auf einen internationalen Markt. Sie wurden nie auf ihre Sicherheit geprüft. Insbesondere Kinder werden somit vermeidbaren Gefahren ausgesetzt. Das belegt das EU-Informationssystem RAPEX, wo Spielzeuge als zweithäufigste Produktgruppe entspre- chende Warnmeldungen verursachen. Die Zahl der Mel- dungen ist nur noch im Bereich von Textilien höher. Beides sind Produkte des täglichen Bedarfs. Jeder Mensch geht damit täglich um und kommt damit in Be- rührung – zum Beispiel mit Schadstoffen, die zumindest unsere Gesundheit gefährden können. Kinder können Kleinteile verschlucken oder sich an scharfen Kanten verletzen. Jedes Auto muss zugelassen werden. Und selbstver- ständlich muss es regelmäßig vom TÜV kontrolliert werden, um seine Plakette zu bekommen. Aber Gegen- stände des täglichen Bedarfs, die wir an unsere Haut las- sen – unser wichtigstes und größtes Organ –, die wir in den Mund nehmen oder einfach täglich gebrauchen, müssen nicht einmal vor ihrer Fertigung auf ihre unbe- denkliche Tauglichkeit hin überprüft werden. Ist das lo- gisch? Sie verweisen mich jetzt auf das GS-Zeichen, das Sie- gel für geprüfte Sicherheit. Aber auch das liefert leider nicht immer die Qualität, die wir erwarten könnten. Und sein größter Nachteil – es ist eine freiwillige Prüfung. Die Hersteller müssen sich dem Prozedere einer Sicher- heitsprüfung nicht unterziehen. Solange nicht alle Hersteller solche Sicherheitsprü- fungen vornehmen lassen müssen, solange wird die Poli- tik und werden die Kontrollbehörden immer hinterher- h E s n ih g V ta S k le g s ri w ü s „ s m e V V e h h h g k g P k d s te S b d tu m v b 1 n k s d tr H V w o M (C (D echeln. Und wir werden auch immer nur die Spitze des isberges aus dem Verkehr ziehen können. Daran ändert auch die jetzt im Gesetzentwurf vorge- ehene erhöhte Kontrollfrequenz für die Bundesländer ichts. Zum einen haben heute schon einige Länder für re Behörden eine größere Zahl von Kontrollen vorge- eben, und zum anderen nützt allein die quantitative orgabe nichts, wenn nicht gleichzeitig auch eine quali- tive Vorgabe gemacht wird. Um möglichst einheitliche tandards für die Länder zu schaffen, braucht es eine lare Definition, nicht nur über die Anzahl der Kontrol- n, sondern auch über das „Wie“ der Überprüfungen. Auch die Bußgelder sind nicht zufriedenstellend gere- elt. Der Hinweis der Regierung, dass ja auch der wirt- chaftliche Vorteil, den der Täter aus der Ordnungswid- gkeit gezogen hat, nach § 17 (4) OWiG abgeschöpft erden soll und das Höchstmaß der Geldbuße hierfür berschritten werden kann, ist nicht wirklich strafver- chärfend. Wir alle wissen, wie schwierig das Thema Gewinnabschöpfung“ ist, und dass sich die Behörden ehr schwer damit tun, dem Unternehmen den unrecht- äßig erworbenen Gewinn nachzuweisen. Also ist die einzige Möglichkeit zur Abschreckung ine weit höhere Geldbuße, die selbstverständlich den erbraucherorganisationen zugutekommen muss. Nun komme ich noch auf ein weiteres Problem für die erbraucherinnen und Verbraucher zu sprechen. Es gibt ine Vielzahl von Stellen, an denen Informationen einge- en und durchaus auch veröffentlicht werden. Allerdings aben wir damit die typische Informationsflut, die ver- indert, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich die ewünschten Informationen ohne Probleme einholen önnen. Zur vielbeschworenen Klarheit und Wahrheit ehört, dass diese Informationen gebündelt auf einer lattform zur Verfügung gestellt werden. Die Zuständig- eit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsme- izin (BAuA) halte ich jedoch nicht für zielführend, dort ucht niemand nach Verbraucherinformationen. Am bes- n sollten diese Informationen gesammelt auf einer eite des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Le- ensmittelsicherheit (BVL) zur Verfügung gestellt wer- en. Zuletzt möchte ich noch einmal auf die Verantwor- ng der Bundesregierung und der Bundesbehörden auf- erksam machen. In der Rangliste der Herkunftsländer on beanstandeten Produkten sind nach China die „un- ekannten“ Herkunftsländer besonders auffällig. Rund 0 Prozent der bei RAPEX gemeldeten Produkte können icht rückverfolgt werden, da sie nicht einmal eine Her- unftskennzeichnung haben, geschweige denn die Be- chaffenheit der Produkte klar ist. Hier ist der Zoll gefor- ert – und die Politik. Die einführenden Unternehmen agen hierfür die Verantwortung und müssen auch in die aftung genommen werden können. Die Sicherheitsinteressen der Verbraucherinnen und erbraucher, vor allem der Kleinsten, müssen gewahrt erden. Die Linke fordert deshalb, dass kein Produkt hne entsprechende Prüfung und ohne Zertifikat auf den arkt gebracht werden darf. 15134 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 (A) ) )(B) Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Heute wird der Deutsche Bundestag ein neues Produktsicherheitsgesetz beschließen und das Geräte- und Produktsicherheitsrecht neu ordnen. Das begrüßen wir. Der Gesetzentwurf hat allerdings nach wie vor Män- gel. Viele dieser Mängel habe ich bereits in der ersten Lesung benannt, und nur wenige davon, oft nur die re- daktionellen Schnitzer, wurden im Beratungsverlauf durch einen Änderungsantrag behoben. Es ist längst überfällig, dass die europäischen Rechtsvorgaben umge- setzt werden, und wir erkennen an, dass das Produkt- sicherheitsrecht nun insgesamt klarer strukturiert und weitgehend verständlicher gefasst wurde. Das ist ein Schritt nach vorne. Deswegen werden wir Grüne dem Gesetz zustimmen – auch wenn wir meines Erachtens nach von einer klaren und einfachen Rechtsmaterie noch immer weit entfernt sind. Das Produktsicherheitsrecht ist ein Kernelement des Verbraucherschutzes. Es regelt, welche Produkte auf den Markt gelangen und stärkt das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit. Die Marktüberwachungsbehörden müssen im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher konse- quent dafür Sorge tragen, dass bei allen Produkten, ins- besondere bei Kinderspielzeug, gewisse Grenzwerte für beispielsweise Weichmacher und Schwermetalle nicht überschritten werden. Damit allein ist es jedoch noch nicht getan. Wir sind überzeugt, dass die Grenzwerte selbst nicht niedrig genug sind und die Liste der gefährli- chen Stoffe nicht vollständig ist. Dieses Problem wird durch den vorliegenden Gesetzentwurf nicht gelöst. Produktsicherheit betrifft auch den Arbeitsschutz. Ne- ben Verbraucherprodukten wird nämlich auch die Si- cherheit technischer Arbeitsmittel geregelt. Insbeson- dere in der industriellen Fertigung, aber auch im Handwerk und dem Baugewerbe, also immer, wenn mit Geräten gearbeitet wird, ist Sicherheit für diejenigen, die sie bedienen, unabdingbar. Beschäftigte, die unter Zeit- und Leistungsdruck an komplexen Maschinen arbeiten, müssen sich darauf verlassen können, dass festgelegte Sicherheitsstandards eingehalten werden. Arbeitgeber und Betriebe sind für die Sicherheit ihrer Beschäftigten und damit auch für die Sicherheit der Arbeitsmittel ver- antwortlich. Sie müssen Garantien haben, dass Geräte, die in Deutschland auf dem Markt sind, bestimmte Vor- gaben erfüllen. Und nicht zuletzt die Hersteller von Ge- räten müssen vor unfairen Wettbewerbsbedingungen ge- schützt werden, die zulasten der Qualität gehen. Das preiswertere Produkt darf nicht auf dem Markt angebo- ten werden, wenn es die Sicherheit und Unversehrtheit von Beschäftigten sowie Verbraucherinnen und Verbrau- chern gefährdet. Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, muss das Produktsicherheitsrecht jedoch von allen beteiligten Akteuren umgesetzt werden. Bei der Umsetzung werden sich die Mängel des Gesetzentwurfs leider auswirken. So ist zwar die Intensivierung der Zusammenarbeit zwi- schen Marktüberwachung und Zoll ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist jedoch fraglich, ob genügend Personal für diese Aufgaben zur Verfügung steht. Die Länder sind zuständig für die Marktaufsichtsbehörden und müssten sich dabei stärker einbringen – hierauf hat d d b d rü A w m s u g h V B m ti G v g A d s e m U n (C (D er Bund genauso wenig direkten Einfluss wie auf eine ringend notwendige Stärkung des TÜV und der Ver- raucherzentralen. Die fehlende Zuständigkeit darf für ie Bundesregierung jedoch kein Anlass sein, sich zu- ckzulehnen. Wer den Ländern neue und umfassendere ufgaben zuweist, muss auch sicherstellen, dass sie ahrgenommen werden. Neben effektiven Kontrollen bedarf es auch wirksa- er, spürbarer und abschreckender Sanktionen bei Ver- tößen, was auch für andere Bereiche des Arbeitsrechts nd des Arbeitsschutzes gilt. 50 000 Euro als Ober- renze des Bußgeldrahmens, wie ursprünglich vorgese- en, sind zu wenig – und für große Konzerne Peanuts. or diesem Hintergrund begrüße ich die Anhebung des ußgeldrahmens auf 100 000 Euro. Sie hätten aber ruhig utiger sein können und – wie von Teilen der Opposi- on gefordert – eine Obergrenze von 300 000 Euro im esetz verankern können. Das ist eine Summe, die selbst on größeren Unternehmen nicht einfach aus dem Hut ezaubert werden kann. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Me- ien hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Ab- atz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Bericht- rstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesbeauftragte für die Unterla- gen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deut- schen Demokratischen Republik Zehnter Tätigkeitsbericht der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehema- ligen Deutschen Demokratischen Republik – 2011 – Drucksachen 17/4700, 17/5122 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.5 Ratsdokument 14142/10 Drucksache 17/6010 Nr. A.1 Ratsdokument 9731/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.3 Ratsdokument 10772/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.4 Ratsdokument 10784/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.5 Ratsdokument 10834/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/5822 Nr. A.17 Ratsdokument 8609/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.2 Ratsdokument 8453/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.10 Ratsdokument 11055/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.11 Ratsdokument 11212/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. September 2011 15135 (A) (C) (D)(B) Drucksache 17/6407 Nr. A.12 Ratsdokument 11664/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.2 Ratsdokument 11658/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/1100 Nr. A.12 EuB-EP 2005 128. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Patrick Meinhardt


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen

      und Kollegen!


      (René Röspel [SPD]: Jetzt kommt der Höhepunkt!)


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      (C (D iebe Frau Gohlke, Ihre Feststellung, dass das BAföG eutzutage ein Schatten seiner selbst sei, hat noch nicht inmal Ihre eigene Fraktion dazu gebracht, an der Stelle u applaudieren. (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Da gibt es auch nichts zu applaudieren!)


      h darf hier im Namen des ganzen Hauses zuerst einmal
      ststellen: 40 Jahre BAföG ist eine bildungspolitische
      rfolgsgeschichte in der Bundesrepublik Deutschland.


      (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Es war 1971 eine richtige Entscheidung, unter dem
      orzeichen des Bürgerrechts Bildung klarzumachen,
      ass die Chancenverteilung im Bildungswesen auch
      urch das Instrument BAföG in eine andere Richtung
      elenkt werden sollte. Ich glaube, das ist der richtige
      usgangspunkt, unter dem man die BAföG-Gesetzge-
      ung und die BAföG-Reformen in diesen 40 Jahren be-
      achten muss.

      Es ist auch gut, dass es unter wechselnden Regierun-
      en unterschiedliche Akzentuierungen und Fortentwick-
      ngen beim BAföG gab. Anhand der 23 Novellen, die

      s in diesen 40 Jahren gegeben hat, sieht man, dass es
      eim BAföG mit Sicherheit einen lernenden Prozess
      ibt. Ich sage auch ausdrücklich: Es war ein richtiges
      olitisches Zeichen, dass die Große Koalition im Jahre
      008 die Bedarfssätze um 10 Prozent und die Freibe-
      äge um 8 Prozent erhöht hat. Die FDP-Fraktion hat da-
      als zugestimmt, weil wir es für ein richtiges bildungs-

      olitisches Zeichen nach einer sehr langen Durststrecke
      ehalten haben, hier ordentlich etwas draufzusatteln.

      Es ist auch richtig gewesen, dass wir bei der BAföG-
      odernisierung im vergangenen Jahr noch einmal rich-

      g etwas draufgelegt haben: ungefähr 500 Millionen
      uro mehr pro Jahr bzw. 1,6 Milliarden Euro mehr in
      en kommenden drei Jahren. 43 000 Studierende mehr
      önnen wir durch diese BAföG-Modernisierung schon
      tzt fördern. Wir sind auf dem Weg zur Millionen-
      renze. Entfall der Grenze von 30 Jahren bei der Master-
      rderung, verlässliches Beibehalten der Förderungsart

      uch nach Fachrichtungswechsel, neue Berücksichti-
      ung von Kinderbetreuungszeiten, Gleichstellung der
      ingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe beim
      AföG, Nichtanrechnung des Stipendiums von 300 Euro
      uf das BAföG: All das zeigt, dass wir erkannt haben,
      ass das BAföG ein wichtiges Instrument ist. Deswegen
      ar es ein richtiges Zeichen dieser Regierungskoalition,
      ier zu modernisieren und einen großen Schritt voranzu-
      ehen.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


      In den vorliegenden Anträgen fordern Sie eine Erhö-
      ung der Fördersätze. Bei den Grünen sind es 5 Prozent
      nd bei den Linken 10 Prozent. Beide Anträge sind of-
      nsichtlich mit sehr heißer Nadel gestrickt, nach dem
      otto „Wünsch Dir was“. Sie setzen hier einfach

      gendwelche Beträge ein. Ich glaube, es ist wichtiger
      das müssen wir ehrlich sagen –, dass wir eine verlässli-





      Patrick Meinhardt


      (A) )


      )(B)

      che Finanzierung haben. Das bedeutet, dass wir vom
      Bund und von den Ländern her Verlässlichkeit sicher-
      stellen müssen.

      Erinnern wir uns alle gemeinsam bitte an die letzte
      Debatte über das BAföG im vergangenen Jahr und da-
      ran, welches Hickhack es hier aufgrund der 65/35-Finan-
      zierung mit den Ländern gab.


      (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil Sie sie mit dem Deutschlandstipendium erpresst haben!)


      Wir als Fraktion sind gerne bereit, darüber nachzuden-
      ken, wie wir erreichen können, dass es zu einer regelmä-
      ßigen Anpassung kommt. Aber eines muss dabei sicher-
      gestellt werden: Jeder muss seine Hausaufgaben
      machen, auch in den eigenen Bundesländern.


      (Beifall der Abg. Monika Grütters [CDU/ CSU])


      Ich weiß, Frau Gohlke, was passieren würde, wenn
      Sie Ihrer brandenburgischen Landesregierung eine Erhö-
      hung des BAföG um 10 Prozent vorschlagen würden.
      Die dortigen Minister würden sagen: Mit uns nicht! –
      Das gefällt mir an dieser Stelle überhaupt nicht. Wir
      müssen in diese Debatte eine ehrliche und verlässliche
      Finanzierungsstruktur als Thema hineinbringen.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulla Burchardt [SPD]: Brandenburg hat sogar das Schüler-BAföG!)


      Wir alle wissen doch – die HIS-Studie ist hier schon
      mehrfach angesprochen worden –, was eines der großen
      Probleme überhaupt ist: Im Zusammenhang mit dem
      BAföG fühlen sich 33 Prozent – so das Ergebnis der
      HIS-Studie – schlecht beraten; bei denjenigen mit einer
      niedrigen sozialen Herkunft waren es sogar 44 Prozent.
      Bei der BAföG-Beratung haben wir insgesamt einen
      enormen Nachholbedarf und müssen in allen Bundeslän-
      dern etwas voranbringen. Angesichts einer Förderquote
      von nur 25 Prozent, obwohl über 70 Prozent der Studie-
      renden einen Anspruch auf Förderung haben, muss eines
      klar sein: Wir müssen zusätzlich in ein frühzeitiges In-
      formationssystem über die Fördermöglichkeiten im Be-
      reich des BAföG investieren.

      Es geht darum, eine kluge Studienfinanzierung zu er-
      reichen. Dabei geht es einerseits um Bildungsdarlehen
      und andererseits um BAföG. Darüber hinaus geht es da-
      rum, eine moderne, intelligente, kluge, zeitgemäße und
      sozial gerechte Stipendienkultur in der Bundesrepublik
      Deutschland zu justieren. Wir brauchen eine neue Sti-
      pendienkultur, um das hier sehr deutlich zu formulieren.

      Der Grund, über die Einführung eines dezentralen
      Deutschlandstipendiums nachzudenken, ist in allererster
      Linie der, dass wir innerhalb der OECD-Staaten das
      Schlusslicht in der Stipendienförderung sind. Es ist für
      eine Wirtschafts- und Bildungsnation wie die Bundes-
      republik Deutschland fahrlässig, die Besten der Besten
      nicht zu fördern.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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      (C (D Die Besten der Besten zu fördern, heißt eben auch: Wir ollen das unabhängig vom Geldbeutel und unabhängig om sozialen Status erreichen. Wir haben im Augenblick ie Situation, dass wir über die Begabtenförderungserke, deren Mittel wir deutlich erhöhen, 1 Prozent der tudierenden in der Bundesrepublik Deutschland mit eiem Stipendium ausstatten können. Beim Deutschlandtipendium ist daher der elementare Ansatz: Wir dürfen icht länger das Schlusslicht in der Stipendienförderung ein. Wir wissen doch alle, dass im Moment Fachhochchüler in der Bundesrepublik Deutschland in der Fördeng benachteiligt werden. Nur 9 Prozent der Stipendien er Begabtenförderungswerke gehen an Fachhochschür. Gleichzeitig wissen wir, dass über 50 Prozent der ort Studierenden aus nicht akademischen Familien ommen. Deswegen ist es für mich ein Zeichen von Bilungsgerechtigkeit, an den Hochschulen eine eigene Stiendienkultur in die Wege zu leiten, um dort für mehr oziale Gerechtigkeit zu sorgen. Eine allerletzte Bemerkung. In Nordrhein-Westfalen erden auch unter der neuen rot-grünen Regierung weirhin 2 600 Studierende durch ein Stipendienprogramm efördert. (Ulla Burchardt [SPD]: Sollen wir die herausschmeißen, Herr Meinhardt?)


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


      h zitiere eine entsprechende Meldung aus Nordrhein-
      estfalen: SPD und Grüne wollen das NRW-Stipendium

      o lange weiterführen, bis das Deutschlandstipendium in
      ntsprechendem Umfang greift. – Ich wäre froh, wenn
      ieser Pragmatismus, der hinsichtlich der Studierenden
      Nordrhein-Westfalen richtigerweise an den Tag gelegt
      ird, auch bundesweit bei Rot und Grün in der Debatte
      m Bildungsgerechtigkeit vorherrschen würde.


      (Kai Gehring Das heißt, wir müssen das Pinkwart-Programm auslaufen lassen? alentförderung ist kein Widerspruch zur Breitenfördeng. Das Gegenteil ist der Fall. Dadurch wird ausge rückt, dass Bildung ein Bürgerrecht ist. Vielen herzlichen Dank. Kai Gehring ist der nächste Redner für die Fraktion ündnis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der ugang zu unseren Hochschulen ist ein ganz zentrales erechtigkeitsthema und entscheidend für Wachstum nd Wettbewerbsfähigkeit. Daher können wir es uns chlichtweg nicht länger erlauben, dass der Weg zum ampus für viele junge Menschen blockiert bleibt. Um Zugänge zu verbreitern, muss die Regierung dreirlei tun: Sie muss anlässlich des 40. BAföG-Geburts Kai Gehring )


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Kai Gehring


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





      (A) )

      tags die staatliche Studienfinanzierung weiterentwi-
      ckeln. Sie muss den Studienplatzmangel bei Bachelor-
      und Masterstudiengängen wirksam bekämpfen. Sie muss
      bundesweit für ein funktionierendes Hochschulzulas-
      sungsverfahren sorgen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Es ist nicht hinnehmbar, dass unzureichendes BAföG,
      fehlende Studienplätze, Zulassungschaos und bundes-
      weit gestiegene lokale NCs junge Menschen vom Stu-
      dium abhalten.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Dass die OECD letzte Woche in ihrer Vergleichsstu-
      die Bildung auf einen Blick erneut festgestellt hat, dass
      hierzulande Hochqualifizierte fehlen, nehmen wir als
      Grüne sehr ernst. Die Bildungspolitiker der Koalition
      würden diese alarmierende Botschaft am liebsten vom
      Tisch wischen. Fakt ist aber: In Deutschland fehlen
      Fachkräfte und Akademiker. Das muss Warn- und Weck-
      ruf für die Bundesregierung sein.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Der von Schwarz-Gelb beklagte Fachkräftemangel ist
      im Übrigen größtenteils hausgemacht. Sie nutzen das
      Studierendenhoch nicht. Im Wintersemester fehlen min-
      destens 50 000 Studienplätze. Deshalb fordern wir einen
      Hochschulpaktnotfallplan sowie Nachverhandlungen
      zwischen Bund und Ländern. Kein Studienberechtigter
      sollte ohne Platz in einer Warteschleife landen. Alle jun-
      gen Menschen brauchen einen Zugang zur Hochschule.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Sie verwalten das anhaltende Zulassungschaos nur,
      Sie lösen es aber nicht. Es ist ein Fiasko, dass das dialog-
      orientierte Serviceverfahren nach wie vor nicht funktio-
      niert. Es ist auch ein Fiasko, dass trotz der Knappheit
      Studienplätze unbesetzt geblieben sind – fast 10 000 al-
      lein im letzten Semester –, da es nach vier Jahren Reden
      noch immer kein funktionierendes Einschreibungs- und
      Zulassungsverfahren gibt. Deshalb brauchen wir bun-
      deseinheitliche Zulassungsregeln und ein funktionieren-
      des und transparentes Vergabesystem, an dem sich mög-
      lichst alle Hochschulen beteiligen und das angemessen
      ausfinanziert ist.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Sie sorgen im Ausbildungsbereich nicht dafür, dass es
      weniger Warteschleifen, Abbrecher und Altbewerber
      gibt. Sie hoffen einfach auf eine demografische Lösung
      und lehnen sich zurück. Im Übrigen knausern Sie auch
      noch bei der Weiterbildung, statt ein umfassendes
      Erwachsenenbildungsförderungsgesetz auf den Weg zu
      bringen.

      Das alles ist mangelhaft und hilft nicht, den Fach-
      kräfte- und Akademikermangel zu bekämpfen. Bundes-
      ministerin Schavan müsste endlich die Bekämpfung des
      Fachkräftemangels zur Chefinnensache machen. Sie

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      (C (D uss endlich von der Zuschauertribüne herunterkomen, um zu gestalten und zu handeln. Sie sollte im Übri en auch an solchen Debatten wie der heutigen teilnehen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Moderne Hochschulpolitik eröffnet Chancen und er-
      öglicht Teilhabe. An den Schnittstellen und Übergän-

      en in unserem Bildungssystem zeigt sich, ob Chancen-
      leichheit besteht und Aufstieg durch Bildung gelingt.
      ergleichsstudien stellen uns immer wieder ein schlech-
      s Zeugnis aus: Ein Sechstel aller Kinder wächst in
      LG-II-Bedarfsgemeinschaften auf. Deren Chancen auf

      inen Universitätsabschluss sind leider weiterhin sehr
      ering.

      Jugendliche aus einkommensärmeren Nichtakademi-
      er-Elternhäusern werden nach wie vor völlig unzurei-
      hend gefördert und zu wenig zum Bildungsaufstieg er-
      untert. Es ist eine traurige Realität, dass Konto oder
      ass der Eltern stärker über Bildungserfolg oder Bil-
      ungsmisserfolg in unserem Land entscheiden als Talent
      nd Potenzial.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Das muss sich ändern. Bisher ist es so. Daher kann
      on Bildungsgerechtigkeit keine Rede sein. Wir müssen
      ie krassen Bildungsungerechtigkeiten weiter abbauen.
      ir brauchen breite Zugänge zum Campus, und deshalb

      eht es auch darum, die Studienfinanzierung zu verbes-
      ern.

      Vor 40 Jahren wurde das BAföG eingeführt. Es hat
      eitdem 4 Millionen Menschen ein Studium finanziert,
      ie es sich sonst nicht hätten leisten können. Wir können
      eute sagen: Herzlichen Glückwunsch zu einer der gro-
      en Erfolgsstorys des deutschen Sozialstaates! Das
      AföG hat unser Land definitiv gerechter gemacht.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      40 Jahre sind Anlass zum Feiern, aber auch zum Fort-
      ntwickeln. Alle Seiten dieses Hauses haben BAföG-Re-
      rmen auf den Weg gebracht. Seit 1998 unter der rot-

      rünen Bundesregierung ging es dabei glücklicherweise
      ur noch um Aufbau und Ausbau statt um den Abbau
      ie in den Zeiten davor.

      In dem von uns vorgelegten Antrag fordern wir kurz-
      istige Reformschritte, darunter eine Erhöhung der Be-
      arfssätze und Freibeträge um mindestens 5 Prozent, um
      en Berechtigtenkreis zu erweitern und mehr jungen
      enschen den BAföG-Bezug zu ermöglichen.

      Über diese Reparaturen hinaus wollen wir das BAföG
      ittelfristig zu einem Zwei-Säulen-Modell ausbauen.
      err Kaufmann, ich erkläre es Ihnen und anderen gerne
      och einmal: Dieses Modell kombiniert bedarfsabhän-
      ige und bedarfsunabhängige Elemente. Die erste Säule
      t ein Zuschuss für alle Studierenden und schafft damit
      ine gewisse Basisabsicherung. Damit würden wir allen
      tudienberechtigten einen starken Anreiz bieten, ein Stu-





      Kai Gehring


      (A) )


      )(B)

      dium aufzunehmen. Die zweite Säule ist ein Bedarfszu-
      schuss, der eine starke soziale Komponente für Studie-
      rende aus einkommensarmen Elternhäusern garantiert.
      Das Ganze ist also bedarfsabhängig.

      Im Rahmen dieses Zwei-Säulen-Modells würden wir
      die familienbezogenen Leistungen, also das Kindergeld
      und Steuerfreibeträge, in einen Sockel für alle überfüh-
      ren. Dieses Geld käme dann den Studierenden direkt zu-
      gute. Das wäre ein großer Vorteil im Vergleich zum bis-
      herigen BAföG.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Sie wissen doch, dass das rechtlich problematisch ist!)


      Mit unserem Modell würden wir im Übrigen Studien-
      berechtigte aus dem bisherigen BAföG-Mittelschichts-
      loch herausholen. Das ist eine ganz wichtige Herausfor-
      derung. BAföG-Mittelschichtsloch heißt doch: Die
      Eltern verdienen knapp über der Grenze und können
      trotzdem ihren Kindern das Studium nicht finanzieren.
      Die Gruppe derjenigen, die in dieses Loch fallen, ist
      ziemlich groß, und da müssen wir Angebote machen. Es
      ist spannend, dass Linksfraktion, GEW und CHE ver-
      gleichbare Säulenmodelle vorschlagen. Vielleicht – so
      habe ich Herrn Schulz vorhin verstanden – macht sich
      die SPD ebenfalls noch auf den Weg, das mit uns ge-
      meinsam zu diskutieren oder womöglich bald einzufüh-
      ren.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Wir sind gespannt!)


      Bei Schwarz-Gelb scheint einerseits endlich die
      Phase überwunden zu sein, das BAföG schlechtzureden,
      zu attackieren und stattdessen Studienkredite für alle zu
      propagieren, wie man es gerade Ende der 1990er-Jahre
      und in den 2000er-Jahren gemacht hat. Andererseits ist
      es bedauerlich, dass sich die Bundesministerin zum
      40. BAföG-Geburtstag verweigert, ein Reformpaket zu
      schnüren. BAföG ist kein Almosen, kein Geschenk, son-
      dern Lebensunterhaltsfinanzierung vieler junger Men-
      schen in unserem Land. Sie brauchen es dringend.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Dann erkennen Sie doch an, dass wir in den letzten zwei, drei Jahren viel gemacht haben!)


      Schwarz-Gelb wandert trotz gelegentlicher Erleuch-
      tungen weiter auf Irrwegen. Im vergangenen Jahrzehnt
      haben sieben schwarz-gelb-regierte Bundesländer Stu-
      diengebühren eingeführt. Das war sozial ungerecht. Das
      ist und bleibt ungerecht. Das hat Studienberechtigte rei-
      henweise vom Studium abgeschreckt, und es hat nicht
      mehr Mittel an die Hochschulen gebracht, weil Sie
      gleichzeitig die Grundfinanzierung dieser Hochschulen
      in den Ländern abgesenkt haben.


      (Patrick Meinhardt [FDP]: Das hat deutlich mehr Mittel an die Hochschulen gebracht! Das ist eine Lüge!)


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      (C (D ngesichts dessen ist es ein historischer Erfolg, dass vor llem rot-grüne Länder die ungerechte Campusmaut abeschafft haben. Darauf sind wir gemeinsam stolz. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Patrick Meinhardt [FDP]: Und die Hochschulen im Regen stehen lassen! – Ulla Burchardt [SPD]: Das wird in Bayern fortgesetzt!)


      etzte Gebührenbastionen sind jetzt Niedersachsen und
      ayern. Das sind die letzten Mohikaner, bei denen Stu-
      iengebühren für alle anfallen. Ich sage Ihnen voraus:
      uch die werden wir knacken, und wir werden endlich

      ine studiengebührenfreie Republik schaffen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Patrick Meinhardt [FDP]: Dass Sie eine andere Republik wollen, ist klar! – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Aber nicht zum Wohle der Hochschulen!)


      Ein weiterer Irrweg bleiben Ihre Deutschlandstipen-
      ien. Die Energie und das Geld, mit dem Sie Ihren La-
      enhüter auch heute hier promoten, sollten Sie wirklich
      eber ins BAföG investieren. Das brächte auch ein di-
      kes Plus für Bildungsgerechtigkeit.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      as Deutschlandstipendium ist doch nichts anderes als
      ine Eliteförderung für bisher 0,3 Prozent aller Studie-
      nden in Deutschland.


      (Patrick Meinhardt [FDP]: Tja! Hamburger Boykott! Roter Boykott!)


      a kann man doch nicht von einer neuen Säule der Stu-
      ienfinanzierung reden. Daran kann man erkennen: Sie
      etzen ganz klar eine falsche Priorität. Wir müssen eine
      essere staatliche Studienförderung in der Breite errei-
      hen.

      Wenn 71 Prozent der Akademikerkinder ein Studium
      ufnehmen, aber nur 24 Prozent der Nichtakademiker-
      inder,


      (Patrick Meinhardt [FDP]: Dann müssen wir die Fachhochschulen mehr fördern!)


      eigt das doch, dass sich eine gerechte Studienfinanzie-
      ng auf diese potenziellen Bildungsaufsteigerinnen und
      ildungsaufsteiger konzentrieren muss. Ihre neue Sti-
      endienkultur, die Sie auch heute hier proklamiert ha-
      en, ist nichts anderes als eine Fata Morgana.


      (Patrick Meinhardt [FDP]: Sie haben die Stipendienwüste in Deutschland hinterlassen!)


      r Programm ist die falsche Reaktion auf die soziale
      chieflage beim Hochschulzugang.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Womöglich ist die Bundesregierung derzeit wieder
      abei, einen neuen Irrweg einzuschlagen, nämlich beim
      mgang mit dem Urteil des Bundesfinanzhofs zur steu-

      rlichen Absetzbarkeit von Erstausbildungskosten. Wir
      ollen keine nachlaufende Gutschrift, die vom Studien-
      ch oder der Gehaltshöhe abhängt. Wir wollen auch





      Kai Gehring


      (A) )


      )(B)

      nicht, dass Studiengebühren an privaten Hochschulen
      über die Hintertür des Steuerrechts vom Steuerzahler
      subventioniert werden, sondern wir wollen eine bessere,
      direkte Förderung während der Ausbildungs- und Stu-
      dienzeiten, die sich an der Bedürftigkeit des Einzelnen
      bemisst. Fakt ist: Die staatliche Studienfinanzierung
      muss gerechter, besser, verlässlicher und leistungsfähiger
      werden. Niemand soll aus finanziellen Gründen auf ein
      Studium verzichten müssen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Muss er heute auch nicht!)


      Ich setze dabei auch auf die Erkenntnisse in der Ko-
      alition, dass Fachkräfte- und Akademikermangel Wohl-
      stand, Wachstum und Innovation bremsen, und das umso
      mehr in Zeiten demokratischer Schrumpfung und Alte-
      rung, in denen das Arbeitskräftepotenzial dramatisch
      sinkt. Wir brauchen daher dringend mehr Bildungsauf-
      steiger. Kein Talent darf zurückgelassen werden. Das ist
      keine Floskel und keine Phrase, sondern das muss die
      absolute Priorität haben. Alles andere wäre wirtschaft-
      lich widersinnig und absolut ungerecht.

      Vielen Dank.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)