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ID1712710000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/127 Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Ministerin (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15003 C 15004 C 15006 B 15007 B 15009 A 15010 C 15012 A 15013 D 15014 D 15016 A 15020 C 15022 A 15023 D 15025 B 15027 A 15027 D 15028 D 15030 B 15031 A Deutscher B Stenografisch 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Dieter Wiefelspütz und Cornelia Behm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungsschutzge- setzes (Drucksache 17/6925) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b S 15001 B 15001 B 15001 D 15002 A 15002 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15016 D 15018 A undestag er Bericht ung 22. September 2011 t : agesordnungspunkt 26: ) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Personal- offensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten (Drucksache 17/6336) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft eindämmen – Gute Arbeit in Hochschulen und Instituten fördern (Drucksache 17/6488) . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 15019 A 15019 B 15019 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15033 C 15035 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Gräber- gesetzes (Drucksache 17/6207) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 6. April 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Alba- nien zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen (Drucksache 17/6613) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 29. Dezember 2010 zur Änderung des Abkommens vom 24. August 2000 zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und der Repu- blik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen (Drucksache 17/6614) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes (Drucksache 17/6642) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Namen von Bundeswehrka- sernen überprüfen (Drucksache 17/6495) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimagerechte Stadtpolitik – Potentiale nutzen, soziale Gerechtigkeit garantie- ren, wirtschaftliche Entwicklung unter- stützen (Drucksache 17/7023) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Ralph Lenkert, Sabine Stüber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: zu dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ord- nungsrahmens für den Bodenschutz und zur Änderung der Richtlinie 2004/ 35/EG (KOM (2006) 232 endg.; Rats- dok 1388/06) T a b c d Z B s to re v g (Z (D 1 15036 B 15036 B 15036 C 15036 C 15036 D 15036 D hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundes- regierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäischen Union Bodenschutz europaweit stärken (Drucksache 17/7024) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 35: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ener- giebetriebene-Produkte-Gesetzes (Drucksachen 17/6278, 17/6893, 17/7061) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güter- kraftverkehrsgesetzes und des Perso- nenbeförderungsgesetzes (Drucksachen 17/6262, 17/7058) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/6169, 17/6392 Nr. 2, 17/6871, 17/6961 Nr. 2.3, 17/7062) . . . . ) – g) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 305, 306, 307 und 308 zu Petitionen (Drucksachen 17/6938, 17/6939, 17/6940, 17/6941) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 4: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- rsicherheit zu der Verordnung der Bundes- gierung: Verordnung über die Zuteilung on Treibhausgas-Emissionsberechtigun- en in der Handelsperiode 2013 bis 2020 uteilungsverordnung 2020 – ZuV 2020) rucksachen 17/6850, 17/6961 Nr. 2.2, 7/7064) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15037 A 15037 A 15037 C 15037 D 15038 A 15038 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 III Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Daniela Wagner, Bärbel Höhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Anrufung des Vermitt- lungsausschusses durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 17/6946) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Für die konsequente Begleitung der Energiewende durch steuerliche Maßnah- men zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebereich (Drucksache 17/7022) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2010 (52. Bericht) (Drucksachen 17/4400, 17/6170) . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Schnurr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15038 D 15038 D 15039 A 15039 C 15040 B 15041 B 15043 A 15044 A 15045 B 15046 B 15048 A 15048 B 15049 D 15050 D 15051 D 15053 A 15054 A 15054 D 15056 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . L15044 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 15057 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15001 (A) ) )(B) 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15057 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 22.09.2011 Beckmeyer, Uwe SPD 22.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 22.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 22.09.2011 Körper, Fritz Rudolf SPD 22.09.2011 Pieper, Cornelia FDP 22.09.2011 Pitterle, Richard DIE LINKE 22.09.2011 Schaaf, Anton SPD 22.09.2011 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.09.2011 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 22.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 22.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.09.2011 Krestel, Holger FDP 22.09.2011 Kurth, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 22.09.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.09.2011 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 22.09.2011 Dr. Miersch, Matthias SPD 22.09.2011 D T D W W D W W (D r. Seifert, Ilja DIE LINKE 22.09.2011 hönnes, Franz SPD 22.09.2011 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.09.2011 einberg, Harald DIE LINKE 22.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 22.09.2011 r. Westerwelle, Guido FDP 22.09.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 22.09.2011 127. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karin Evers-Meyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Gerade das Jahr 2010 war für die Bundeswehr ein tur-
    ulentes Jahr: heftige Gefechte in Afghanistan mit toten
    nd verwundeten Soldaten, die Ankündigung einer tief-
    reifenden Bundeswehrreform mit großen Einsparun-
    en, die Aussetzung der Wehrpflicht mit all ihren Folgen
    nd nicht zuletzt der Fall „Gorch Fock“, der den Tod ei-
    er jungen Kadettin gefordert und die Bundeswehr und
    or allem die Marine Vertrauen gekostet hat, das müh-
    am zurückgewonnen werden muss. Das alles fällt in
    en Berichtszeitraum.

    Fast schon vergessen ist dabei der enorme Wirbel, den
    er Fall zu Guttenberg rund um die Bundeswehr ausge-
    st hat und auf den wir alle in Anbetracht der wirklich

    rängenden Fragen hätten verzichten können.





    Karin Evers-Meyer


    (A) )


    )(B)

    Vor dem Hintergrund dieser komplexen Gemengelage
    ist es eine durchaus mutige und konsequente Entschei-
    dung des Wehrbeauftragten gewesen, sich in seinem Be-
    richt 2010 auf drei Kernpunkte zu konzentrieren. Inso-
    weit teile ich die Auffassung des Wehrbeauftragten, dass
    neben der ganzen Aufregung eines absolute Priorität ha-
    ben muss: Unsere Soldatinnen und Soldaten brauchen ei-
    nen unabhängigen Ansprechpartner, an den sie sich mit
    ihren Beschwerden und Hinweisen wenden können und
    der dann dafür sorgt, dass die Kritik in geeigneter Form
    gesammelt, ausgewertet und wirksam kommuniziert
    wird. Das ist mit dem vorliegenden Bericht im Wesentli-
    chen gelungen.

    Es gibt aber auch Kritik, und zwar auch am Wehrbe-
    auftragten selbst. Herr Königshaus, ich erinnere mich
    noch sehr gut an Ihre Vorstellung bei uns in der Arbeits-
    gruppe. Sie wollten zukünftig immer zuerst das Parla-
    ment und vor allem den Verteidigungsausschuss infor-
    mieren und erst dann die Medien. Wenn wir nun auf die
    15 Monate Ihrer Amtszeit zurückblicken, dann müssen
    wir sagen: Wir erfahren Alarmmeldungen immer häufi-
    ger aus der Presse. Das war bei der „Gorch Fock“ sowie
    bei angeblichen Ausrüstungsmängeln in Afghanistan so,
    und das betraf auch die Kritik an einzelnen Stützpunk-
    ten. Das ist nicht das, was Sie sich vorgenommen hatten,
    als Sie Ihr Amt angetreten haben.

    Im Wehrbeauftragtengesetz heißt es: Der Wehrbeauf-
    tragte informiert das Parlament. Die Regierung berichtet
    dem Ausschuss und dem Parlament, nicht zuerst dem
    Wehrbeauftragten. – Ich finde, da hat sich etwas einge-
    schlichen, wo man etwas sensibler sein muss; denn das
    ist nicht das, was die Abgeordneten von ihrem Wehrbe-
    auftragten und in der Reaktion letztlich von der Regie-
    rung erwarten.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte ansonsten gar nicht weiter auf den Bericht
    und die Stellungnahme des Ministers im Einzelnen ein-
    gehen. Das Ministerium hat sich wieder einmal bemüht,
    auf alle Kritikpunkte detailliert einzugehen. Die Antwor-
    ten überzeugen natürlich nur in Teilen; das ist bei der
    Opposition ja üblich. Gut gelungen, so finden wir, ist der
    Bericht im Bereich der Sanität.

    Wir haben aber auch wesentliche Kritikpunkte. Ge-
    rade ist das Soldatenversorgungsgesetz angesprochen
    worden. Man muss sagen, dass es der Regierung nicht
    gelungen ist, auf den gemeinsamen Vorschlag der Frak-
    tionen einzugehen. Das vermissen wir. Zwar sagten Sie
    gerade, das alles sei gut geregelt. Aber ich meine, da hat
    die Regierung noch einen gewaltigen Nachholbedarf.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein anderes Thema ist die ewige Sorge um die Ver-
    einbarkeit von Familie und Dienst. Die Antworten, die
    gegeben werden, helfen niemandem weiter. Ich nenne
    einmal ein Beispiel:

    Der Wehrbeauftragte kritisiert in seinem Bericht, dass
    viele Soldatinnen und Soldaten deutlich länger als vier
    Monate im Einsatz sind – vor allen Dingen in Afghanis-
    tan. Das ist eine Klage, die nicht nur der Wehrbeauf-

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    (C (D agte regelmäßig zu hören bekommt, sondern das beommen auch alle Kolleginnen und Kollegen bei den esuchen in den Standorten regelmäßig zu hören. Was as für die Soldaten und vor allem für die Familien beeutet, haben wir in diesem Hause ja auch schon aushrlich besprochen. Das erspare ich mir hier. Mehr als ärgerlich finde ich aber die Reaktion des inisteriums. Da ist dann wieder nur von Einzelfällen nd davon die Rede, dass es sich bei manchen Gruppen, ie Spezialisten, nicht vermeiden lässt, dass der Ausndseinsatz länger dauert. Ich finde, diese Antwort ist rgerlich, weil unsere Erfahrung und die der Soldatinnen nd Soldaten und vor allen Dingen die der Angehörigen anz anders ist. Mittlerweile gehen ganze Einsatzkontinente mit der Ansage nach Afghanistan, dass sie auf jeen Fall sechs Monate lang da bleiben müssen. Von eier Ausnahme kann hier nicht die Rede sein. Vor diesem intergrund finde ich die Aussage des Ministeriums ein isschen unehrlich. Die Realität sieht anders aus; das issen wir. Das wird ja auch denjenigen berichtet, die sich für die rbeit bei der Bundeswehr interessieren. Daran sollte an auch denken, wenn man die Bundeswehr zu einem ttraktiven Arbeitgeber machen will. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich hoffe, ass die Bundesregierung die Kraft findet, die anstehenen Reformen kraftvoll und konsequent zu gestalten. Es teht ein Kraftakt bevor. Die Soldaten und Zivilbeschäfgten schauen in diesen Wochen gebannt darauf, was die undesregierung tut. Ich wünsche Ihnen Erfolg, weil es m diese Menschen und um die Zukunft der Bundesehr insgesamt geht. Vielen Dank. Der Kollege Christoph Schnurr hat das Wort für die DP-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen nd Kollegen! Herr Wehrbeauftragter, zu Beginn möchte h Ihnen noch einmal für den Bericht danken. Es ist imer gut, wenn ausführlich über den Zustand der Truppe nd auch über einzelne Mängel berichtet wird. An dieser telle danke ich insbesondere auch dem Ministerium, as, wie ich glaube, sehr detailliert auf die Fragen geantortet hat, welche Mängel noch vorhanden sind und elche Mängel schon abgestellt wurden; denn es gehört uch dazu, dass man das offen anspricht. Die Institution des Wehrbeauftragten ist wichtig; das t schon angeklungen. Sie ist im Grundgesetz verankert. as Amt ist ein Hilfsorgan des Parlamentes. Ich glaube, ass es nicht nur wichtig für uns ist, damit wir unsere ufgabe wahrnehmen können, sondern sicherlich auch r die Soldatinnen und Soldaten und für einen großen Christoph Schnurr )


    (Beifall bei der SPD)


Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christoph Schnurr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)





    (A) )

    Teil der Öffentlichkeit, die so von der Arbeit der Bun-
    deswehr und dem Zustand der Truppe erfahren kann.

    Frau Evers-Meyer, Sie sagen, dass die Arbeit des
    Wehrbeauftragten gut und wichtig ist. Gleichzeitig ha-
    ben Sie aber das Gefühl, dass Informationen des Wehr-
    beauftragten an die Presse gelangen.


    (Karin Evers-Meyer [SPD]: Zuerst!)


    – Zuerst an die Presse, bevor sie an den Ausschuss ge-
    langen: Das ist der entscheidende Punkt. – Damit bege-
    ben Sie sich natürlich auf sehr dünnes Eis, weil Sie – das
    glaube ich zumindest – nicht wissen, wie es tatsächlich
    gewesen ist. Die Frage ist doch, von wem die Informa-
    tionen, die beispielsweise in einem Schriftwechsel zwi-
    schen der Dienststelle des Wehrbeauftragten und dem
    BMVg oder aber auch dem Ausschuss oder einzelnen
    Abgeordneten ausgetauscht werden, an die Presse gege-
    ben werden.

    Ich glaube, es ist notwendig und richtig, dass die ein-
    zelnen Organisationen, Mitarbeiter und Abgeordneten,
    die sich mit dem Themenkomplex beschäftigen, auch
    vertrauliche Informationen austauschen können. Deswe-
    gen haben wir ja auch eine Geheimschutzordnung. Wir
    wissen aus anderen Fällen, beispielsweise aus dem Un-
    tersuchungsausschuss, dass immer wieder Informationen
    durchsickern. Das ist sehr ärgerlich und macht die Sache
    nicht besser. Deswegen muss auch an dieser Stelle nach-
    gearbeitet und nachgebessert werden.

    Der Wehrbeauftragte hat ganz klar festgestellt, dass es
    unterschiedliche Missstände gegeben hat, aber dass das
    Ministerium diese abgestellt hat. Über 5 000 Eingaben
    sind in dem Berichtszeitraum beim Wehrbeauftragten
    eingegangen. Drei Schwerpunkte hat er daraus gebildet:
    die Problematik des Sanitätsdienstes, die Herausforde-
    rung der Vereinbarkeit von Familie und Dienst und na-
    türlich die Situation in den Auslandseinsätzen und die
    damit verbundene Frage nach der Ausrüstung und Aus-
    bildung.

    Bei den Gesprächen mit den Soldatinnen und Solda-
    ten, ob in Deutschland oder in den Einsätzen, ist uns,
    glaube ich, immer wieder bewusst geworden, welche
    hohe Relevanz die Betreuungskommunikation der Sol-
    daten mit ihren Familien und ihrem sozialen Umfeld in
    Deutschland hat. Die Soldaten wollen per Post, per
    E-Mail, telefonisch, per SMS oder auch per Internettele-
    fonie mit ihrem sozialen Umfeld Kontakt aufnehmen.
    Dass dieser Wunsch erfüllt wird, sind wir unseren Solda-
    tinnen und Soldaten schuldig.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt hierfür auch einen neuen Anbieter, Astrium. Eine
    erste Evaluierung dieses Angebots wird vom Ministe-
    rium bald vorgelegt werden. Dann müssen wir sehen,
    wie wir damit weiter umgehen.

    Eines steht schon fest: Die Kosten für die Soldaten
    sind gesunken. Eine bessere technische Anbindung ist
    möglich geworden, auch weil die Videotelefonie zur
    Verfügung steht. Es ist zu begrüßen, dass der Deutsche

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    (C (D undestag jedem Soldaten und jeder Soldatin 30 Freimiuten zur Verfügung gestellt hat, die er bzw. sie nutzen ann, um nach Deutschland zu telefonieren. Diese Veresserungen werden positiv aufgenommen. Der gesamte Themenkomplex der Vereinbarkeit von amilie und Dienst ist auch in puncto Attraktivität der undeswehr und Nachwuchsgewinnung wichtig. Gerade ier stehen wir natürlich vor Herausforderungen, wenn ir auch weiterhin für die Bundeswehr Nachwuchs geinnen wollen. Eines ist klar: Die Bundeswehr ist ein ataktiver Arbeitgeber. Aber wir müssen kontinuierlich aran arbeiten, sie noch attraktiver zu machen. Das Ministerium hat Anfang des Jahres einen Maßahmenkatalog vorgelegt. Weitere Maßnahmen werden lgen. Wir alle sind aufgerufen, uns damit konstruktiv ritisch auseinanderzusetzen und uns einzubringen. Eies dürfte aber klar sein: Es wird nicht möglich sein, ass jede einzelne Maßnahme von heute auf morgen umesetzt wird, sondern auch dies wird ein längerer Proess sein. Aber der Weg, der hier eingeschlagen wird, ist chtig. Der Soldatenberuf ist kein Beruf wie jeder andere. oldaten können in gefährliche, ja, wie wir alle schmerzch erleben mussten, in lebensgefährliche Einsätze behlen werden, entsendet von uns, dem Deutschen Bun estag. Die Bundeswehr ist nunmehr seit zehn Jahren in fghanistan. Wie gefährlich dieser Einsatz ist, das wis en wir alle. Ja, es gibt keinen hundertprozentigen chutz, den kann es nie geben. Aber wir müssen dafür orge tragen, dass unsere Soldatinnen und Soldaten die estmögliche Ausbildung und Ausrüstung für ihren sehr chwierigen Einsatz erhalten. Wir alle wissen, dass es auch in der Frage der Ausrüsng noch Verbesserungsbedarf gibt. Aber angesichts der ahl von momentan über 1 000 geschützten Fahrzeugen Afghanistan können wir sagen: So viele hatten wir vor rt noch nie, und das ist auch richtig so. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Redezeit geht zu Ende. Herr Minister, ich
    öchte Ihnen für eine Sache ganz ausdrücklich danken,

    ämlich dass Sie heute von diesem Pult aus das erste
    al von „Veteranen“ gesprochen haben. Es ist ein Quan-
    nsprung, dass wir ganz offen mit dem Zustand umge-
    en, dass wir nicht nur unsere Soldatinnen und Soldaten
    Auslandseinsätze entsenden, dass wir uns nicht nur

    emeinsam darum kümmern, wenn Soldaten mit post-
    aumatischen Belastungsstörungen nach ihrem Einsatz
    Ausland zurückkommen, sondern dass wir uns auch

    ffen der Herausforderung stellen, dass es Veteranen
    ibt. Das ist nicht zu tabuisieren, das haben Sie nicht ge-
    n. Ganz im Gegenteil: Sie haben das ganz offensiv auf-
    enommen. Seien Sie sich der Unterstützung der Koali-
    on in dieser Frage gewiss.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)






    Christoph Schnurr


    (A) )


    )(B)

    Die Soldaten machen einen schwierigen Job, der in
    der Öffentlichkeit leider oft nicht anerkannt wird. Das ist
    sehr bedauerlich. Deswegen darf ich von dieser Stelle all
    unseren Soldatinnen und Soldaten, den zivilen Beschäf-
    tigten und natürlich auch den Reservisten, aber auch
    ganz bewusst den Familien, die das soziale Umfeld aus-
    machen, ein herzliches Dankeschön ausrichten. Ihnen al-
    len gilt unsere Anerkennung.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)