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ID1712705900

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/127 Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Ministerin (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15003 C 15004 C 15006 B 15007 B 15009 A 15010 C 15012 A 15013 D 15014 D 15016 A 15020 C 15022 A 15023 D 15025 B 15027 A 15027 D 15028 D 15030 B 15031 A Deutscher B Stenografisch 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Dieter Wiefelspütz und Cornelia Behm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungsschutzge- setzes (Drucksache 17/6925) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b S 15001 B 15001 B 15001 D 15002 A 15002 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15016 D 15018 A undestag er Bericht ung 22. September 2011 t : agesordnungspunkt 26: ) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Personal- offensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten (Drucksache 17/6336) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft eindämmen – Gute Arbeit in Hochschulen und Instituten fördern (Drucksache 17/6488) . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 15019 A 15019 B 15019 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15033 C 15035 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Gräber- gesetzes (Drucksache 17/6207) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 6. April 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Alba- nien zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen (Drucksache 17/6613) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 29. Dezember 2010 zur Änderung des Abkommens vom 24. August 2000 zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und der Repu- blik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen (Drucksache 17/6614) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes (Drucksache 17/6642) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Namen von Bundeswehrka- sernen überprüfen (Drucksache 17/6495) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimagerechte Stadtpolitik – Potentiale nutzen, soziale Gerechtigkeit garantie- ren, wirtschaftliche Entwicklung unter- stützen (Drucksache 17/7023) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Ralph Lenkert, Sabine Stüber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: zu dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ord- nungsrahmens für den Bodenschutz und zur Änderung der Richtlinie 2004/ 35/EG (KOM (2006) 232 endg.; Rats- dok 1388/06) T a b c d Z B s to re v g (Z (D 1 15036 B 15036 B 15036 C 15036 C 15036 D 15036 D hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundes- regierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäischen Union Bodenschutz europaweit stärken (Drucksache 17/7024) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 35: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ener- giebetriebene-Produkte-Gesetzes (Drucksachen 17/6278, 17/6893, 17/7061) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güter- kraftverkehrsgesetzes und des Perso- nenbeförderungsgesetzes (Drucksachen 17/6262, 17/7058) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/6169, 17/6392 Nr. 2, 17/6871, 17/6961 Nr. 2.3, 17/7062) . . . . ) – g) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 305, 306, 307 und 308 zu Petitionen (Drucksachen 17/6938, 17/6939, 17/6940, 17/6941) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 4: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- rsicherheit zu der Verordnung der Bundes- gierung: Verordnung über die Zuteilung on Treibhausgas-Emissionsberechtigun- en in der Handelsperiode 2013 bis 2020 uteilungsverordnung 2020 – ZuV 2020) rucksachen 17/6850, 17/6961 Nr. 2.2, 7/7064) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15037 A 15037 A 15037 C 15037 D 15038 A 15038 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 III Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Daniela Wagner, Bärbel Höhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Anrufung des Vermitt- lungsausschusses durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 17/6946) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Für die konsequente Begleitung der Energiewende durch steuerliche Maßnah- men zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebereich (Drucksache 17/7022) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2010 (52. Bericht) (Drucksachen 17/4400, 17/6170) . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Schnurr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15038 D 15038 D 15039 A 15039 C 15040 B 15041 B 15043 A 15044 A 15045 B 15046 B 15048 A 15048 B 15049 D 15050 D 15051 D 15053 A 15054 A 15054 D 15056 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . L15044 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 15057 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15001 (A) ) )(B) 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15057 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 22.09.2011 Beckmeyer, Uwe SPD 22.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 22.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 22.09.2011 Körper, Fritz Rudolf SPD 22.09.2011 Pieper, Cornelia FDP 22.09.2011 Pitterle, Richard DIE LINKE 22.09.2011 Schaaf, Anton SPD 22.09.2011 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.09.2011 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 22.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 22.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.09.2011 Krestel, Holger FDP 22.09.2011 Kurth, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 22.09.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.09.2011 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 22.09.2011 Dr. Miersch, Matthias SPD 22.09.2011 D T D W W D W W (D r. Seifert, Ilja DIE LINKE 22.09.2011 hönnes, Franz SPD 22.09.2011 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.09.2011 einberg, Harald DIE LINKE 22.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 22.09.2011 r. Westerwelle, Guido FDP 22.09.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 22.09.2011 127. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Natürlich sind die Länder die Arbeitgeber der
    meisten wissenschaftlichen Mitarbeiter an den Hoch-
    schulen. Deswegen freue ich mich, dass ich hier als Lan-
    desministerin zu diesem Thema etwas sagen kann. Wir
    haben, wie zum Beispiel gestern Abend im Rahmen der
    Helmholtz-Veranstaltung – Gott sei Dank auch noch an
    vielen anderen Stellen –, die Möglichkeit, exzellente
    wissenschaftliche Leistungen auszuzeichnen. Jedem ist
    klar, dass vorn in der Regel der Professor steht, dass aber
    diese Leistungen nur durch die intensive Arbeit des wis-
    senschaftlichen Nachwuches möglich sind.

    In den letzten zehn Jahren verstand man unter wissen-
    schaftlichem Nachwuchs in der Regel diejenigen, die
    promovieren oder sich in der Postdoc-Phase befinden.


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Ja!)


    In zunehmendem Maße haben wir es mittlerweile aller-
    dings auch mit Projektmitarbeitern zu tun. Dass diese
    Entwicklung im vorliegenden Antrag berücksichtigt
    wird, finde ich sehr gut. Wir müssen unser Augenmerk
    nämlich auch auf diese Gruppe richten.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Ich gehe davon aus, dass man bei der Bewertung zwi-
    schen diesen zwei großen Kategorien trennen muss. Die
    Selbsteinschätzung derjenigen, die einer dieser Katego-
    rien angehören, ist sehr unterschiedlich.


    (Dr. Martin Neumann [Lausitz] [FDP]: Ja!)


    Wenn man den Antrag liest und sich vor Augen hält, wo-
    von in der Öffentlichkeit oft die Rede ist – Stichwort
    „Drittmittelkarrieren“ –, dann stellt man fest: Es wird
    immer von Einzelfällen oder kleinen Gruppen ausgegan-

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    (C (D en, und dann wird Kritik geäußert, zum Beispiel im inblick auf die Unzufriedenheit der Betroffenen. Das t völlig legitim; denn bei gesetzlichen Regelungen geht s darum, ordentliche Bedingungen zu schaffen. Man arf aber nicht vergessen – dies wird aber oft vergessen nd fließt nicht in die Betrachtung ein –, auch die Sicht er Hochschulen zu berücksichtigen. Sie ist genauso ichtig. Alle wollen Spitzenleistungen, und Deutschland raucht sie. Wir befinden uns in einem internationalen ettbewerb. (Dr. Martin Neumann [Lausitz] [FDP]: Richtig!)


    (Marianne Schieder [Schwandorf] [SPD]: Ja!)


    sofern brauchen die Hochschulen vernünftige Bedin-
    ungen. Gerade in diesem Bereich sind geeignete, leicht
    andhabbare und rechtssichere Bestimmungen erforder-
    ch. Dies ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Ich
    laube, hier hat Deutschland noch eine Menge zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nun zu der ersten Gruppe, also zu denjenigen, die
    romovieren oder sich in der Postdoc-Phase befinden.
    ie HIS-Evaluation – sie wurde vonseiten der SPD

    chon angesprochen – kam zu dem Ergebnis, dass die
    rbeitgeber mit den rechtlichen Grundlagen der Arbeits-
    erhältnisse bzw. mit der Befristung bestens zurecht-
    ommen. Genauso interessant an den Ergebnissen der
    IS-Untersuchung ist, dass 90 Prozent der Befragten,
    ie einer dieser Kategorien angehören, zufrieden sind,
    enn ihnen die Zeit, die sie befristet tätig sind, tatsäch-
    ch für die Erbringung wissenschaftlicher Leistungen
    ur Verfügung steht. Ich wiederhole: 90 Prozent.


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Ja, richtig! Wenn!)


    Das habe ich gesagt.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Wir unterstreichen das ja nur noch mal!)


    Auch ich unterstreiche gleich etwas, das Sie gesagt ha-
    en.

    Erst einmal zu Frau Sitte. Sie sprach von einer Ordi-
    arienuniversität und von Hofstaatsdenken; der eine
    der andere Wissenschaftler darf so etwas sagen. Ich
    abe Sie immer dafür geschätzt, dass Sie an den Hoch-
    chulen sehr nah dran sind und die Verhältnisse kennen.
    ie Veränderungen, die in den letzten Jahren an den
    ochschulen vorgenommen wurden – ein Beispiel sind
    ie strukturierten Promotionsphasen –, sollte man aber
    icht mit solchen Vokabeln belegen. Wir haben nicht
    ehr die Universitäten von vor sieben Jahren. Es ist
    rundlegendes geändert worden.


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Das ist ein strukturelles Problem!)


    Nein, das ist nicht nur ein strukturelles Problem. Viel-
    ehr besteht das Problem auch darin, wie man über die
    niversitäten redet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Ministerin Dr. Johanna Wanka (Niedersachsen)



    (A) )


    )(B)

    Ich möchte niemandem Ratschläge erteilen, schon gar
    nicht in diesem Hohen Haus. Aber ich finde, es ist für
    den Wissenschaftsstandort Deutschland wichtig, dass
    wir kritisch hinterfragen, wo Veränderungen notwendig
    sind; das gehört dazu. Hierzu sind finanzielle und andere
    Anstrengungen notwendig. Wir müssen aber auch zur
    Kenntnis nehmen, wo wir im internationalen Maßstab
    stehen, was unser Hochschulsystem und seine Leis-
    tungsfähigkeit betrifft. Hier geht es nicht nur um irgend-
    welche komischen Rankings von Platz 1 bis Platz 100,
    sondern auch um ganz andere Kriterien. Unsere Wissen-
    schaftler müssen sich nicht verstecken. Ich finde es sehr
    gut, wenn die Politik dies honoriert.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Wir haben hier gehört, dass Befristungen ganz
    schlimm sind. Sie wurden gegeißelt. Seit wann gibt es
    denn diese Regelungen? Es gibt sie seit dem Jahr 2002,
    seit der 5. HRG-Novelle,


    (René Röspel [SPD]: Vorher gab es auch schon Befristungen!)


    in der dieser gesamte Bereich geregelt wurde. Das war
    zu Zeiten von Frau Bulmahn und zu Zeiten von Rot-
    Grün. Auch die Tarifsperre, die hier gegeißelt wurde,
    war schon in dieser HRG-Novelle enthalten. Sie ist also
    nichts Neues. Wir nehmen jetzt eine kritische Überprü-
    fung vor und nutzen dabei die Erfahrungen der letzten
    Jahre. Aber das ist keine Idee dieser Bundesregierung.
    Das haben Sie eingeführt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Aber man kann doch dazulernen, Frau Wanka! Was sagen Sie denn dazu? – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie waren damals doch dabei! Die Tarifsperre hat doch die Große Koalition eingeführt!)


    – Lassen Sie mich ausreden.

    Weil sich viele Veränderungen, die damals vorgenom-
    men wurden, bewährt haben, sind sie jetzt auch im Wis-
    senschaftszeitvertragsgesetz zu finden. Ich denke, Sie
    sollten die gute Tat, die Sie an dieser Stelle vollbracht
    haben, nicht schlechtreden. Man muss natürlich alles
    überdenken. Zum Beispiel gab es damals noch keine Re-
    gelungen zu Befristungen und Kinderzeiten. Jetzt ist
    nach dem Gesetz pro Kind eine zweijährige Verlänge-
    rung der Befristung möglich. Das ist in unser aller Sinn
    und eine vernünftige Änderung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der wesentlich kritischere Bereich sind die Drittmit-
    telkarrieren. Dazu muss man sagen, dass hier die Zufrie-
    denheit in keiner Weise so hoch ist wie bei den Promo-
    venden und Postdocs, sondern dass es eine große
    Unzufriedenheit gibt, und zwar vor dem Hintergrund der
    Tatsache, dass man nur schlecht planen kann – das gilt
    auch für die persönliche Planung –, wenn man auf Dauer
    immer nur befristete Arbeitsverträge hat.


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    (C (D An die Hochschulen ist die Forderung zu richten – dar müssen wir uns wirklich engagieren; dies tun wir aus er Sicht der Landesregierung –, die Regelungen nicht ulasten der jungen Leute anzuwenden. Bei Projektzeitumen von drei Jahren gibt es keinen Grund, beispielseise Halbjahresverträge abzuschließen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    ür diesen Missstand ist nicht der rechtliche Rahmen
    erantwortlich, sondern die Art und Weise, wie dies
    raktiziert wird.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Aha!)


    Natürlich wünscht sich jeder für sich selbst ein unbe-
    istetes Arbeitsverhältnis; das ist völlig klar und lo-
    isch. Aber wenn man Ihrer Philosophie folgt, nämlich
    iner weitestgehenden Ausweitung der unbefristeten Ar-
    eitsverhältnisse aus sozialen Gründen, dann ist das viel-
    icht für diejenigen sozial, die jetzt in den Genuss einer
    telle kommen. Aber was ist mit den Tausenden, die vor
    en Toren stehen und in den nächsten Jahren in den aka-
    emischen Bereich wollen, wenn auch nur temporär? Sie
    lle werden daran gehindert. Das ist ein Punkt, der über-
    aupt nicht sozial ist und der die Chancen Deutschlands
    den nächsten Jahren beeinträchtigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Man kann Wissenschaft nicht ohne Wettbewerb be-
    eiben; das ist völlig klar. Ein Wettbewerb muss mög-
    ch sein. Das drückt sich dann in Professorenstellen
    der in rechtlichen Bedingungen aus.

    Hier wurde eine Bemerkung zur OECD-Studie ge-
    acht. Darauf reagiere ich immer ein bisschen aller-

    isch, wenn Kritik von der falschen Seite kommt. In der
    tzten OECD-Studie ist bilanziert worden, wie Deutsch-
    nd bei der Finanzierung von Hochschulen aufgestellt
    t. Schauen Sie sich einmal an, wie wir im Hochschul-
    ereich finanzieren. In der Studie steht eindeutig, dass
    ir die öffentlichen Ausgaben, also von Bund und Län-
    ern, in diesem Bereich in den letzten Jahren überpro-
    ortional gesteigert haben. Die Kosten pro Student
    diese haben Auswirkungen darauf, wie viele Leute
    an dann einstellen kann – liegen bei rund 15 000 Euro,

    as heißt 2 000 Euro über dem OECD-Durchschnitt.

    Wissen Sie, warum die Zahlen in anderen Ländern
    um Teil sehr gut sind? Weil nicht nur die öffentlichen,
    ondern auch die privaten Ausgaben einbezogen werden.
    roßbritannien erhöht die Studiengebühren, und da-
    urch gehen dort die Leistungen hoch. Deutschland hat
    eine Ausgaben im öffentlichen Bereich überproportio-
    al gesteigert. Deswegen kann das Ganze keine Kata-
    trophe sein, auch was die Beschäftigungsverhältnisse in
    iesem System betrifft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn Sie erlauben, möchte ich zum Schluss noch
    wei Bemerkungen machen. Wir haben seit 2006 – dies
    ar auch durch den Hochschulpakt möglich, wodurch
    isches Geld in bestimmten Größenordnungen in das
    ystem gekommen ist – den Anteil der unbefristeten





    Ministerin Dr. Johanna Wanka (Niedersachsen)



    (A) )


    )(B)

    hauptamtlichen wissenschaftlichen Beschäftigungen in
    einem Maße ausgedehnt, wie es vorher nie möglich ge-
    wesen ist. Das mag vielleicht nicht ausreichend sein, und
    wir können noch mehr erreichen. Aber das ist auf jeden
    Fall passiert.

    Nun zu der Problematik der Juniorprofessuren. Ich
    habe Frau Bulmahn von Anfang an unterstützt, weil ich
    dieses Vorgehen für richtig halte. Das Ganze ist eine Er-
    folgsgeschichte; denn viele kommen in feste Beschäfti-
    gungsverhältnisse.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Unter anderem auch durch das Professorinnenprogramm
    des Bundes konnten wesentlich mehr Frauen als sonst
    Zugang zu diesem Bereich bekommen. Hier sind die
    Hochschulen vor allen Dingen sehr stark mental gefor-
    dert; denn sie engagieren sich nicht immer ausreichend
    in diesen Bereichen. Das ist keine Frage des Geldes und
    auch nicht unbedingt von Agitation und Propaganda,
    wohl aber eine Frage von Überzeugungsarbeit in dem
    Bereich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sehr geehrte Frau Sager, ich bin voll auf Ihrer Seite,
    dass es dann, wenn der Bund Mittel zur Verfügung stellt
    – vorher muss mit uns besprochen worden sein, dass das
    Projekt vernünftig ist –, zusätzlich eine Komplementär-
    finanzierung durch die Länder gibt. Mir steht es hier al-
    lerdings nicht zu, Beispiele zu nennen,


    (Albert Rupprecht [Weiden] [CDU/CSU]: Doch!)


    auch wenn ich gerade ein Beispiel vor Augen habe. Ihre
    Forderung ist aber prinzipiell richtig.

    Ich würde alle hier darum bitten – ich spreche hier als
    niedersächsische Ministerin und habe keinen Grund, an-
    dere Kollegen zu bewerten –, einmal in die Pläne zu
    schauen, um herauszufinden, wie die Kofinanzierung in
    den einzelnen Bundesländern gesichert ist und was mit
    den Mitteln aus dem Hochschulpakt geschieht. Das ist
    nämlich sehr unterschiedlich. In Niedersachsen haben
    wir alles on top: Kofinanzierung, Exzellenzinitiative,
    Hochschulpakt etc. Dies alles und sogar die Spitzabrech-
    nung der ersten Phase sind gesichert.

    Ich freue mich darüber, dass ich hier die Möglichkeit
    hatte, zu sprechen. Ich finde es auch sehr anregend,
    wenn Sie darüber diskutieren, wie man die Anzahl der
    Freiheitsgrade im Bereich der außeruniversitären For-
    schungseinrichtungen erhöhen kann. Diese Aufgabe ha-
    ben wir ja wirklich gemeinsam zu bewältigen. Ich
    glaube, dort sind wir ein Stück weit hinter dem, was bei
    den Hochschulen möglich ist, zurück.

    Deswegen würde ich mich freuen, wenn man sich hier
    in diesem Hause gemeinsam mit uns um diese Probleme
    kümmern würde, weil ich glaube, dass wir hierdurch das
    deutsche Wissenschaftssystem wirklich entscheidend
    verbessern könnten. Das ist keine Frage des Geldes.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Das Wort hat der Kollege René Röspel für die SPD raktion Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Frau Wanka, ich darf Ihnen für eine doch überiegend differenzierte Darstellung und Abarbeitung des roblems danken, die ich als wohltuend empfunden abe. Diesen Dank will ich aber mit einer Klage bezügch einiger Koalitionsredner verbinden, bei deren Beiägen ich diese Differenziertheit und auch Souveränität ider vermissen musste. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von René Röspel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Die Forschungs- und Bildungspolitik des Bundes
    ngt nicht 2005 mit der Großen Koalition an. Wenn Sie

    och weiter zurückschauen wollen, dann empfehle ich
    nen einen Blick in das EFI-Gutachten des letzten Jah-
    s, das eine aussagekräftige Tabelle enthält, die bis in

    ie 80er-Jahre hinein zurückreicht und in der dargestellt
    ird, wie sich der Anteil der öffentlichen Investitionen
    der Forschung entwickelt hat. Hier erhält man ein paar
    aten, nämlich zum Beispiel, dass nach einer Lethargie
    Bildungs- und Forschungsbereich – unter anderem

    erursacht von Herrn Rüttgers und Herrn Kohl – Rot-
    rün ab 1998 nicht nur endlich wieder Geld für Bildung
    nd Forschung in die Hand genommen, sondern gesell-
    chaftlich auch einen anderen Stellenwert von Bildung
    nd Forschung auf den Weg gebracht hat, was noch viel
    ichtiger ist.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Wir danken Ihnen ausdrücklich, dass das durch
    chwarz-Rot im Rahmen der Großen Koalition fortge-
    etzt wurde und auch jetzt in dieser Koalition fortgesetzt
    ird. Das ist unser Lob an Sie, das wir im Antrag in Tei-
    n auch dokumentiert haben und das Sie, Herr
    retschmer, zu Recht vorgelesen haben. Wir finden das
    vielen Teilen ja auch gut.

    Man muss auch feststellen, dass wir mit dem Pakt für
    orschung und Innovation, durch den wir den For-
    chungseinrichtungen Geld für die nächsten Jahre ver-
    sslich zusichern – es sei übrigens gesagt, dass das eine

    ozialdemokratische Erfindung ist –, und mit dem Hoch-
    chulpakt, durch den wir Studienplätze finanzieren,
    irklich Geld in die Hand genommen haben. So konnte

    ich die Forschungslandschaft entwickeln. Das sieht
    an auch von außen. Die Amerikaner gucken mittler-
    eile vielleicht sogar neidisch auf die Entwicklung in
    eutschland und sagen: Da tut sich etwas. – Das stellen
    auch die deutschen Wissenschaftler fest, die in den
    SA arbeiten. Man kann auch davon sprechen, dass die
    niversitäten wirklich sichtbarer geworden sind und
    ass diese Forschungslandschaft belebt worden ist.

    Wir können über Zuwächse und auch über Stellenan-
    ile reden. Herr Rupprecht, das haben Sie richtig zitiert.





    René Röspel


    (A) )


    )(B)

    Das Problem ist aber, dass Forschungslandschaft nicht
    bedeutet, dass irgendwo Bäume oder neu gestrichene
    Universitäten herumstehen, sondern es geht um Men-
    schen.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Wir haben Geld zur Verfügung gestellt, damit Men-
    schen wissenschaftliche Karrieren beginnen können. Mit
    dieser Förderung haben wir noch viel früher angesetzt.
    Ich bin Mitglied des AWO-Unterbezirks Ennepe-Ruhr,
    und ich werde in zwei Wochen wieder das Vergnügen
    haben, einen unserer Kindergärten zum „Haus der klei-
    nen Forscher“ ernennen zu können. Das heißt, wir fan-
    gen ganz früh damit an, Kinder für die wissenschaftliche
    Arbeit und für Experimente zu interessieren und sie für
    die Forschung zu begeistern. Das setzen wir in der
    Schule fort, und auch an den Universitäten versuchen
    wir, das fortzusetzen; denn sie sind die Ausbildungszent-
    ren für Wissenschaft und Forschung – übrigens in Län-
    derhoheit, Frau Wanka.

    Geld ist hier ganz wichtig, aber das ist nur eine Kom-
    ponente. Wenn wir Menschen für Forschung begeistern
    wollen, dann müssen wir ihnen auch eine Perspektive
    geben. Deswegen bin ich Swen Schulz und den vielen
    anderen sehr dankbar dafür, dass sie diesen Antrag ge-
    schrieben haben. Wir müssen uns wieder darauf fokus-
    sieren, um was es tatsächlich geht.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Es gibt begeisterte Menschen, die nach dem Studium
    sagen: Ja, ich will ein paar Jahre forschen und promovie-
    ren. – Sie sind sogar bereit, unter wirklich fürchterlichen
    Arbeitsbedingungen und für wenig Geld drei, vier oder
    fünf Jahre zu arbeiten, ihre Dissertation zu erstellen und
    etwas Neues herauszufinden. Dabei nehmen sie hin, dass
    ihre Arbeitsbedingungen so schlecht sind. Das nehmen
    sie vielleicht noch für eine weitere befristete Zeit von
    drei Jahren hin, in denen sie Geldbeträge erhalten, von
    denen man keine Familie ernähren und sich auch keine
    Lebensperspektive aufbauen kann. Trotzdem sind sie
    dazu bereit.

    Auf der anderen Seite – das haben Sie in Teilen ange-
    sprochen, Frau Wanka – gibt es die Perspektive der
    Hochschulen und auch der außeruniversitären For-
    schungseinrichtungen bis hin zum Max-Planck-Institut,
    die sagen: Wir brauchen einen relativ hohen Durchlauf
    an Wissenschaftlern, die wir nicht länger als drei Jahre
    beschäftigen, um dann aus der großen Vielzahl denjeni-
    gen aussuchen zu können, der am besten dazu geeignet
    ist, weiterzumachen oder sogar Hochschulprofessor zu
    werden.

    Das ist ein Spannungsverhältnis. Auf der einen Seite
    steht das Interesse der Hochschulen, Innovationen zu
    fördern, viele Projekte durchzuführen, viele Menschen
    einzustellen. Auf der anderen Seite befinden sich die
    jungen Menschen, die bereit sind, sich in der Wissen-
    schaft zu engagieren, und die sich freuen, nach dem Stu-

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    (C (D ium das erste Mal ein bisschen Geld zu verdienen, in iner schwierigen Situation; denn mit 40 Jahren fragen ie sich: Wie geht es nun weiter? Der Deutsche Hochschulverband hat in einer Stelngnahme Anfang des Jahres erklärt, dass die wissen chaftliche Karriere in Deutschland leider weniger von er eigenen Leistung als von der Haushaltslage abhängt. enn jemand mit 28 Jahren sein Studium abschließt, ine wissenschaftliche Karriere anstrebt und auch eine eie Stelle findet, dann weiß er nicht, was nach der Prootion sein wird. Er kann sich möglicherweise in einer ituation wiederfinden, in der er nicht weiterkommt. Geau das ist das Spannungsfeld, innerhalb dessen sich das issenschaftszeitvertragsgesetz bewegt. Frau Wanka, es gab auch eine Zeit vor 2002. Damals ab es keine Familienregelung, nach der sich die befristen Verträge mit der Zahl der Kinder verlängern ließen. s gab die Möglichkeit, über einen Arbeitgeberwechsel efristungen neu starten zu lassen. Das heißt, man onnte sich von einem Fünfjahresvertrag zum nächsten angeln, wenn man einen neuen Arbeitgeber, sprich: ein eues Institut an der Universität, fand. Auch das war icht gut. Dieses Spannungsverhältnis müssen wir auflöen. Dazu hat die SPD schon einige Vorschläge wie Tenre Track vorgelegt: Wenn jemand als wissenschaftliher Mitarbeiter gut ist, dann wird ihm zum Beispiel ine Festanstellung als Professor oder Professorin angeoten. Wir fordern deutlich mehr Juniorprofessuren. ber wir werden auch darüber reden, inwieweit die Läner durch die Programmpauschale belastet werden. Am Kernproblem kommen wir jedoch nicht vorbei. und und Länder sind hier gemeinsam gefordert, eigene teressen oder Befindlichkeiten aufzugeben. Die zenale Ausbildungsstelle für Wissenschaft sind die Uniersitäten. Wenn wir als Bund Geld geben, wir aber seen, dass die Länder zunehmend nicht mehr in der Lage ind – ich will jetzt nicht von der Steuerpolitik dieser oalition reden –, ihren Anteil zu leisten, dann können ir die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses – s geht darum, mehr unbefristete Stellen an den Univeritäten zu schaffen – nicht weiter verbessern. Deswegen ppelliere ich an Bund und Länder, die eigenen Interesen zurückzustellen, sich die Interessen des wissenchaftlichen Nachwuchses anzuschauen und gemeinsam it Geld in der Hand für mehr unbefristete Stellen zu orgen. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)