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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/127 Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Ministerin (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15003 C 15004 C 15006 B 15007 B 15009 A 15010 C 15012 A 15013 D 15014 D 15016 A 15020 C 15022 A 15023 D 15025 B 15027 A 15027 D 15028 D 15030 B 15031 A Deutscher B Stenografisch 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Dieter Wiefelspütz und Cornelia Behm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungsschutzge- setzes (Drucksache 17/6925) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b S 15001 B 15001 B 15001 D 15002 A 15002 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15016 D 15018 A undestag er Bericht ung 22. September 2011 t : agesordnungspunkt 26: ) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Personal- offensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten (Drucksache 17/6336) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft eindämmen – Gute Arbeit in Hochschulen und Instituten fördern (Drucksache 17/6488) . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 15019 A 15019 B 15019 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15033 C 15035 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Gräber- gesetzes (Drucksache 17/6207) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 6. April 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Alba- nien zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen (Drucksache 17/6613) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 29. Dezember 2010 zur Änderung des Abkommens vom 24. August 2000 zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und der Repu- blik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen (Drucksache 17/6614) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes (Drucksache 17/6642) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Namen von Bundeswehrka- sernen überprüfen (Drucksache 17/6495) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimagerechte Stadtpolitik – Potentiale nutzen, soziale Gerechtigkeit garantie- ren, wirtschaftliche Entwicklung unter- stützen (Drucksache 17/7023) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Ralph Lenkert, Sabine Stüber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: zu dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ord- nungsrahmens für den Bodenschutz und zur Änderung der Richtlinie 2004/ 35/EG (KOM (2006) 232 endg.; Rats- dok 1388/06) T a b c d Z B s to re v g (Z (D 1 15036 B 15036 B 15036 C 15036 C 15036 D 15036 D hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundes- regierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäischen Union Bodenschutz europaweit stärken (Drucksache 17/7024) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 35: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ener- giebetriebene-Produkte-Gesetzes (Drucksachen 17/6278, 17/6893, 17/7061) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güter- kraftverkehrsgesetzes und des Perso- nenbeförderungsgesetzes (Drucksachen 17/6262, 17/7058) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/6169, 17/6392 Nr. 2, 17/6871, 17/6961 Nr. 2.3, 17/7062) . . . . ) – g) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 305, 306, 307 und 308 zu Petitionen (Drucksachen 17/6938, 17/6939, 17/6940, 17/6941) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 4: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- rsicherheit zu der Verordnung der Bundes- gierung: Verordnung über die Zuteilung on Treibhausgas-Emissionsberechtigun- en in der Handelsperiode 2013 bis 2020 uteilungsverordnung 2020 – ZuV 2020) rucksachen 17/6850, 17/6961 Nr. 2.2, 7/7064) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15037 A 15037 A 15037 C 15037 D 15038 A 15038 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 III Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Daniela Wagner, Bärbel Höhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Anrufung des Vermitt- lungsausschusses durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 17/6946) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Für die konsequente Begleitung der Energiewende durch steuerliche Maßnah- men zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebereich (Drucksache 17/7022) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2010 (52. Bericht) (Drucksachen 17/4400, 17/6170) . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Schnurr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15038 D 15038 D 15039 A 15039 C 15040 B 15041 B 15043 A 15044 A 15045 B 15046 B 15048 A 15048 B 15049 D 15050 D 15051 D 15053 A 15054 A 15054 D 15056 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . L15044 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 15057 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15001 (A) ) )(B) 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15057 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 22.09.2011 Beckmeyer, Uwe SPD 22.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 22.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 22.09.2011 Körper, Fritz Rudolf SPD 22.09.2011 Pieper, Cornelia FDP 22.09.2011 Pitterle, Richard DIE LINKE 22.09.2011 Schaaf, Anton SPD 22.09.2011 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.09.2011 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 22.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 22.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.09.2011 Krestel, Holger FDP 22.09.2011 Kurth, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 22.09.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.09.2011 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 22.09.2011 Dr. Miersch, Matthias SPD 22.09.2011 D T D W W D W W (D r. Seifert, Ilja DIE LINKE 22.09.2011 hönnes, Franz SPD 22.09.2011 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.09.2011 einberg, Harald DIE LINKE 22.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 22.09.2011 r. Westerwelle, Guido FDP 22.09.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 22.09.2011 127. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Dieter Wiefelspütz


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

      Herzlichen Dank für die freundlichen Glückwünsche
      und für die Torte. Frau Piltz, ich werde mich erkenntlich
      zeigen und mit Ihnen eines Tages Tango tanzen.


      (Heiterkeit – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Bild werde ich nicht mehr los, Herr Wiefelspütz!)


      Wir sind heute Zeugen eines bemerkenswerten Vor-
      gangs. Die in Fragen der inneren Sicherheit unseres Lan-
      des völlig zerstrittene und, Herr Friedrich, konzeptions-
      lose Bundesregierung tut etwas Vernünftiges: Sie legt
      einen in Kern und Substanz rot-grünen Gesetzentwurf
      vor.


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja!)


      Nichts anderes tut sie. Der Gesetzentwurf sieht zwar ein
      paar Änderungen vor; wenn man das aber ganz nüchtern
      betrachtet, stellt man fest, dass diese Veränderungen eher
      marginal sind. Herr Wieland, das ist ein rot-grünes Ge-
      setz.


      (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mehr rot als grün! – Dr. HansPeter Uhl [CDU/CSU], an Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] gewandt: Herr Wieland, ein „rot-grünes Gesetz“!)


      Das einzige relevante Gesetz, die innere Sicherheit unse-
      res Landes betreffend, das Sie in dieser Legislaturpe-
      riode zustande bringen, ist im Kern ein rot-grünes Ge-
      setz von Ende 2001.


      (Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU], an Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ S ic h d V 2 w w – E w ru N – v H v a d d w v d w 1 v W m o d fa b (C (D NEN] gewandt: Noch einmal, Herr Wieland! Es wird immer schlimmer!)


      Ende 2001 fand das Gesetz die Zustimmung von
      PD, Grünen und CDU/CSU – bei einer Gegenstimme;
      h weiß nicht mehr, wer von Ihnen dagegen gestimmt
      at;


      (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bestimmt Herr Uhl!)


      ie CDU/CSU hat damals aber zugestimmt. Bei der
      erlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes im Jahr
      006 stimmten lediglich SPD und CDU/CSU zu. Jetzt
      ill – man höre und staune – sogar die FDP zustimmen,
      ährend die Grünen, Herr Wieland, sich offenbar erneut


      (Zuruf von der CDU/CSU: Vom Acker machen!)


      vom Acker machen – aus der Verantwortung stehlen.


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Sie haben es wieder nicht verstanden!)


      s geht um Ihr eigenes Gesetz, Herr Wieland. Wo sind
      ir denn eigentlich? Stehen Sie zu Ihrer Verantwortung!


      (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


      Das Gesetz war Ende 2001 notwendig. Die Verlänge-
      ng der Geltungsdauer war im Jahr 2006 notwendig.
      ach meiner persönlichen Auffassung ist es auch heute
      ich will den Beratungen nicht vorgreifen – im Kern
      erlängerungswürdig und notwendig.


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Habe ich doch gesagt!)


      at sich die Sicherheitslage in unserem Land seit 2001
      erändert? Nein, sie hat sich nicht verändert. Wenn ich
      n die „terroristischen Qualitäten“ in unserem Land
      enke, muss ich sagen, dass sie sich in der einen oder an-
      eren Hinsicht vielleicht sogar verschlechtert hat. Des-
      egen spricht vieles dafür – ich will den Beratungen, die
      or uns liegen, nicht vorgreifen –, die Geltungsdauer
      ieses Gesetzes zu verlängern.


      (Gisela Piltz [FDP], an Abg. Christine Lambrecht [SPD] gewandt: Frau Lambrecht, falsche Rede! – Gegenruf der Abg. Christine Lambrecht [SPD]: Habe ich doch gar nicht bestritten! Zuhören hilft!)


      Das Gesetz, über das wir heute reden, war und ist eine
      ichtige deutsche Reaktion auf die Herausforderung des

      1. September 2001. Ich denke, wir haben damals maß-
      oll, umsichtig und angemessen reagiert.


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hab ich doch gesagt!)


      ir haben nicht hysterisch reagiert. Es gab keine Panik-
      ache und keinen Alarmismus, nur vielleicht das eine

      der andere überflüssige Interview – da gab es verschie-
      ene – eines Bundesinnenministers. Wir haben den Ver-
      ssungsstaat Deutschland in den Jahren nach 2001 nicht

      eschädigt, sondern ausgebaut und gefestigt. Dieses





      Dr. Dieter Wiefelspütz


      (A) )


      )(B)

      Land ist ein sehr freies Land geblieben; unsere Grund-
      rechte und Grundfreiheiten wurden nicht beschädigt.
      Auch wenn es keine absolute Sicherheit geben kann: Die
      Sicherheit unserer Bürger wurde durch das Gesetz, über
      das wir heute sprechen, spürbar verbessert. Hinzu kamen
      und kommen sicherlich tüchtige und erfolgreich arbei-
      tende Mitarbeiter in unseren Sicherheitsbehörden und
      bei der Justiz.

      Grenzüberschreitungen, die in anderen Staaten – ich
      sage das ohne Hochmut – praktiziert worden sind – ich
      nenne nur die Stichworte Rendition, Guantánamo, Wa-
      terboarding, Abu Ghureib, Feindstrafrecht und Folter –,
      sind in Deutschland nicht einmal in Erwägung gezogen
      worden. Es gab nicht einmal die Versuchung, über sol-
      che Dinge nachzudenken; dies gilt für alle Seiten dieses
      Hauses und jede Bundesregierung seit dem Jahre 2001.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Unsere Antworten auf Terrorismus sind das Recht, der
      Rechtsstaat und das Grundgesetz.

      Über dieses nach meiner Auffassung grundsolide Ge-
      setz aus rot-grüner Zeit hat die Koalition der Liebe aus
      Schwarz und Gelb, Herr Brüderle, monatelang wie die
      Kesselflicker gestritten. Welch ein unwürdiges Schau-
      spiel!


      (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Leidenschaft!)


      Aufgrund solider und seriöser Arbeit von Rot-Grün und
      anschließend Schwarz-Rot haben Sie nach der Bundes-
      tagswahl 2009 auf Bundesebene eine intakte und effek-
      tive Sicherheitsarchitektur vorgefunden. Seither herr-
      schen Stillstand, Blockade und Kesselflickerei. Unser
      Land wird das wohl noch längstens zwei Jahre aushalten
      müssen. Das Land wird es wohl auch aushalten können;
      es werden aber nach meiner festen Überzeugung vier
      verlorene Jahre sein.


      (Beifall bei der SPD)


      Nötig wäre – das wissen die Fachleute hier im Kreise –
      die Weiterentwicklung unserer Sicherheitsarchitektur,
      nötig wäre die Weiterentwicklung unseres Rechts- und
      Verfassungsstaates. Es geht darum, den Rechtsstaat ohne
      Niveauverlust sozusagen aus der analogen Zeit in das di-
      gitale Zeitalter zu transformieren, und zwar mit den
      Qualitäten, die wir uns im analogen Zeitalter in der Bun-
      desrepublik gemeinsam erarbeitet haben.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Das werden aber nicht Sie, meine sehr verehrten Damen
      und Herren von CDU und CSU – Vorsicht beim Klat-
      schen! – leisten. Sie werden konzeptionslos dem Ende
      Ihrer Koalition entgegendämmern. Diese Weiterentwick-
      lung, die notwendig ist, werden andere leisten, spätes-
      tens ab September 2013.

      Erlauben Sie mir, noch einen Gedanken anzuspre-
      chen. Auch wenn wir nach dem 11. September 2001 in
      Deutschland überwiegend angemessen reagiert haben,
      will ich auf eine Reaktion hinweisen, die mich persön-
      lich berührt hat. Am 22. Juli 2011 erschütterten die An-

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      (C (D chläge von Oslo und Utoya die Welt. Als Reaktion auf ieses Jahrhundertverbrechen in Norwegen sagte der orwegische Ministerpräsident Stoltenberg unter andem: Unsere Antwort auf dieses Verbrechen ist mehr Deokratie. – Ich will freimütig sagen, dass mich das per önlich sehr beschämt hat. Wie kleingläubig sind wir igentlich gelegentlich? Ich glaube, dass dies auch für ns die Kompassnadel sein muss. Die Attraktivität unses Lebensmodells gründet auf Freiheit, Demokratie, enschenwürde, Rechtsund Verfassungsstaat. Die At aktivität unseres Lebensmodells steigern wir nur durch en Ausbau von Bürgerund Freiheitsrechten, nicht urch ihren Abbau. Mehr Demokratie bedeutet langfrisg auch mehr Sicherheit. Dies sollten wir insbesondere ei der Auseinandersetzung mit terroristischen Herausrderungen bedenken. Ich räume aber ein: Wenn akut enschenleben in Gefahr sind und sehr schnell gehan elt werden muss, dann brauchen wir intakte Sichereitsbehörden, motivierte Mitarbeiter und ein angemesenes Handwerkszeug, das der Gesetzgeber zu liefern at. Wir geben mit dem vorliegenden Gesetzentwurf, über en wir heute sprechen und den wir in den nächsten ochen beraten werden, den Nachrichtendiensten des undes ein nach meiner Überzeugung angemessenes, otwendiges und verfassungsmäßiges Instrument an die and. Dieses Instrument ist ein grundsolides rot-grünes strument. Schönen Dank fürs Zuhören. Das Wort erhält nun der Kollege Christian Ahrendt r die FDP-Fraktion. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      (Beifall bei der SPD)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Christian Ahrendt


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Herr Präsident! Meine verehrten Kolleginnen und

      ollegen! Lieber Herr Kollege Wieland, Sie haben im
      orgriff auf den Papstbesuch das achte Gebot zitiert: Du
      ollst nicht falsch Zeugnis ablegen. Sie hätten dieses Ge-
      ot aus Ihrer eigenen Sicht mit etwas mehr Leben füllen
      önnen.


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na! Aber hallo!)


      ie hätten die Möglichkeit gehabt, hier etwas zu tun, was
      an „Beichte ablegen“ nennt. Das sollte man nämlich
      n, wenn man an anderer Stelle etwas ganz anderes tut,

      ls man hier vorgibt.


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Beichte nimmt Herr Lammert nicht ab! So weit vermischen wir Religion und Politik nun doch nicht!)


      Alle Länder – Herr Kollege Korte, wenn Sie mir zu-
      ören, bekommen auch Sie das mit – haben im Innen-
      usschuss des Bundesrates eine Verschärfung des TBEG
      efordert. Alle Länder wollten erreichen, dass ihre Lan-





      Christian Ahrendt


      (A) )


      )(B)

      desverfassungsschutzämter auf die Kontostammdaten
      der Bürgerinnen und Bürger zugreifen können. Wenn Sie
      sich dann hier hinstellen und sagen: „Es wird alles
      schlimmer“,


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! So ist es!)


      muss ich Ihnen entgegnen: Sie sollten erst einmal Ihre
      Hausaufgaben in den Ländern, in denen Sie an der Re-
      gierung beteiligt sind, machen, statt auf eine Verschär-
      fung des Rechts hinzuwirken. Insofern war der Beginn
      Ihrer Rede etwas pharisäerhaft.


      (Jan Korte [DIE LINKE]: Großartig!)


      Mit meiner nächsten Bemerkung möchte ich an die
      Ausführungen des Kollegen Wiefelspütz anschließen. Es
      wäre vielleicht klug gewesen, wenn der Kollege
      Wiefelspütz seine Rede vorher Frau Lambrecht gegeben
      hätte. Dann wäre uns der erste Teil seiner Ausführungen
      erspart geblieben.


      (Christine Lambrecht [SPD]: Ja, ja! Das hätte Ihnen gefallen! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Der hätte sich nur verschoben, logischerweise!)


      Wir befinden uns tatsächlich in einer Situation, in der
      wir permanent Sicherheitsinteressen gegen Freiheitsinte-
      ressen abwägen müssen. Wir haben in den letzten Mona-
      ten immer wieder festgestellt, dass unsere Sicherheitsbe-
      hörden gut aufgestellt sind. Es ist ihnen gelungen,
      vorbereitete Terroranschläge aufzuklären und abzuweh-
      ren. Das ist sicherlich auch eine Folge der ausgewoge-
      nen Sicherheitsgesetzgebung. Allerdings ist Sicherheit
      kein Selbstzweck, sondern sie soll in erster Linie die
      Freiheit schützen.

      Beim TBEG galt es, genau diese Messlatte anzulegen.
      Wir haben uns gefragt: Welche gesetzlichen Vorschriften
      brauchen wir nicht? Welche sind überflüssig? Diese Vor-
      schriften wurden gestrichen. Wir haben gesagt: Wenn
      Eingriffstatbestände zu geringe Schwellen haben, ver-
      stärken wir die Schwellen. Auch das ist gemacht wor-
      den. Wir haben das Gesetz mit einem Haltbarkeitsdatum
      versehen. Außerdem werden wir eine Kommission ein-
      setzen, die in den nächsten vier Jahren überprüfen wird,
      ob alle Vorschriften sinnvoll sind, ob wir Verbesserun-
      gen brauchen oder ob bestimmte Regelungen wegfallen
      können. Die im Gesetz vorgesehene Einsetzung einer
      Regierungskommission ist ein sehr kluger und ausgewo-
      gener Vorschlag.


      (Christine Lambrecht [SPD]: Das glauben Sie ja selbst nicht!)


      So können wir dauerhaft überprüfen: Wo brauchen wir
      mehr Sicherheit? Wo sind Freiheitsrechte bedroht? Wo
      besteht ein Spannungsverhältnis? Wie können wir es
      vernünftig lösen?

      Die Bundesjustizministerin hat bei der Erarbeitung
      des TBEG und dieser Reform mit viel Beharrlichkeit
      durchgesetzt, dass die Geltungsdauer dieses Gesetzes
      auf vier Jahre beschränkt und eine Kommission einge-
      setzt wird, die überprüft, welche Sicherheitsbeschrän-

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      (C (D ungen weiterhin erforderlich sind und an welchen Steln den Menschen mehr Freiheit gewährt werden kann zw. wo entsprechende Beschränkungen zurückgenomen werden können. Das haben wir mit diesem Gesetz chon getan. (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollten die Sachen zurückholen, Herr Ahrendt! Das tun Sie nicht! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Und alles auslaufen lassen!)


      Unser Vorschlag ist gut und ausgewogen. Im Gegen-
      atz zu Ihnen, Herr Wieland, brauchen wir nicht immer
      uf eine Mindermeinung in der Literatur Bezug zu neh-
      en, die darauf hinweist, dass die Grünen irgendwann

      inmal gekämpft haben, was wahrscheinlich niemand
      emerkt hat.


      (Lachen des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


      ei uns sieht man, dass wir um Lösungen ringen.


      (Christine Lambrecht [SPD]: Es kommt aber nichts dabei heraus!)


      anchmal wird man deshalb als Kesselflicker bezeich-
      et. Aber wenn Kesselflicken das Ringen um Freiheit
      edeutet, dann machen wir das gerne.


      (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber das Ergebnis stimmt nicht!)


      Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)