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ID1712700100

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/127 Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Ministerin (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15003 C 15004 C 15006 B 15007 B 15009 A 15010 C 15012 A 15013 D 15014 D 15016 A 15020 C 15022 A 15023 D 15025 B 15027 A 15027 D 15028 D 15030 B 15031 A Deutscher B Stenografisch 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Dieter Wiefelspütz und Cornelia Behm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungsschutzge- setzes (Drucksache 17/6925) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b S 15001 B 15001 B 15001 D 15002 A 15002 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15016 D 15018 A undestag er Bericht ung 22. September 2011 t : agesordnungspunkt 26: ) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Personal- offensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten (Drucksache 17/6336) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft eindämmen – Gute Arbeit in Hochschulen und Instituten fördern (Drucksache 17/6488) . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 15019 A 15019 B 15019 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15033 C 15035 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Gräber- gesetzes (Drucksache 17/6207) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 6. April 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Alba- nien zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen (Drucksache 17/6613) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 29. Dezember 2010 zur Änderung des Abkommens vom 24. August 2000 zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und der Repu- blik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen (Drucksache 17/6614) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes (Drucksache 17/6642) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Namen von Bundeswehrka- sernen überprüfen (Drucksache 17/6495) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimagerechte Stadtpolitik – Potentiale nutzen, soziale Gerechtigkeit garantie- ren, wirtschaftliche Entwicklung unter- stützen (Drucksache 17/7023) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Ralph Lenkert, Sabine Stüber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: zu dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ord- nungsrahmens für den Bodenschutz und zur Änderung der Richtlinie 2004/ 35/EG (KOM (2006) 232 endg.; Rats- dok 1388/06) T a b c d Z B s to re v g (Z (D 1 15036 B 15036 B 15036 C 15036 C 15036 D 15036 D hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundes- regierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäischen Union Bodenschutz europaweit stärken (Drucksache 17/7024) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 35: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ener- giebetriebene-Produkte-Gesetzes (Drucksachen 17/6278, 17/6893, 17/7061) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güter- kraftverkehrsgesetzes und des Perso- nenbeförderungsgesetzes (Drucksachen 17/6262, 17/7058) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/6169, 17/6392 Nr. 2, 17/6871, 17/6961 Nr. 2.3, 17/7062) . . . . ) – g) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 305, 306, 307 und 308 zu Petitionen (Drucksachen 17/6938, 17/6939, 17/6940, 17/6941) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 4: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- rsicherheit zu der Verordnung der Bundes- gierung: Verordnung über die Zuteilung on Treibhausgas-Emissionsberechtigun- en in der Handelsperiode 2013 bis 2020 uteilungsverordnung 2020 – ZuV 2020) rucksachen 17/6850, 17/6961 Nr. 2.2, 7/7064) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15037 A 15037 A 15037 C 15037 D 15038 A 15038 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 III Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Daniela Wagner, Bärbel Höhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Anrufung des Vermitt- lungsausschusses durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 17/6946) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Für die konsequente Begleitung der Energiewende durch steuerliche Maßnah- men zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebereich (Drucksache 17/7022) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2010 (52. Bericht) (Drucksachen 17/4400, 17/6170) . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Schnurr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15038 D 15038 D 15039 A 15039 C 15040 B 15041 B 15043 A 15044 A 15045 B 15046 B 15048 A 15048 B 15049 D 15050 D 15051 D 15053 A 15054 A 15054 D 15056 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . L15044 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 15057 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15001 (A) ) )(B) 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15057 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 22.09.2011 Beckmeyer, Uwe SPD 22.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 22.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 22.09.2011 Körper, Fritz Rudolf SPD 22.09.2011 Pieper, Cornelia FDP 22.09.2011 Pitterle, Richard DIE LINKE 22.09.2011 Schaaf, Anton SPD 22.09.2011 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.09.2011 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 22.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 22.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.09.2011 Krestel, Holger FDP 22.09.2011 Kurth, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 22.09.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.09.2011 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 22.09.2011 Dr. Miersch, Matthias SPD 22.09.2011 D T D W W D W W (D r. Seifert, Ilja DIE LINKE 22.09.2011 hönnes, Franz SPD 22.09.2011 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.09.2011 einberg, Harald DIE LINKE 22.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 22.09.2011 r. Westerwelle, Guido FDP 22.09.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 22.09.2011 127. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet. Nehmen Sie bitte Platz.

    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
    begrüße Sie alle herzlich und nehme mit Interesse zur
    Kenntnis, dass noch viele Plätze frei sind. Das wird im
    Laufe des Tages ganz sicher anders.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür sorgen Sie ja!)


    – Auch das ist richtig beobachtet, Herr Kollege Wieland.

    Der Kollege Dr. Wiefelspütz feiert heute seinen
    65. Geburtstag.


    (Beifall)


    Uns allen leuchtet ein, dass man ein solches Ereignis nir-
    gendwo schöner feiern kann als im Rahmen der Kolle-
    ginnen und Kollegen.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Ich danke Ihnen für den Rahmen, Herr Präsident!)


    – Sicherlich auch für die guten Wünsche, die ich zu die-
    sem Anlass im Namen des Hauses ausdrücklich bekräfti-
    gen möchte.

    Bereits am Dienstag hat die Kollegin Cornelia Behm

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    Redet
    ihren 60. Geburtstag begangen. Auch ihr noch einmal
    alle guten Wüsche.


    (Beifall)


    Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbun-
    dene Tagesordnung um die in der Zusatzpunktliste auf-
    geführten Punkte zu ergänzen:

    ZP 4 Weitere abschließende Beratung ohne Aus-
    sprache

    Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz
    und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) zu der
    Verordnung der Bundesregierung

    Verordnung über die Zuteilung v
    hausgas-Emissionsberechtigungen in

    (C (D ung 22. September 2011 1 Uhr delsperiode 2013 bis 2020 (Zuteilungsverordnung 2020 – ZuV 2020)


    – Drucksachen 17/6850, 17/6961 Nr. 2.2,
    17/7064 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Andreas Jung (Konstanz)

    Frank Schwabe
    Michael Kauch
    Eva Bulling-Schröter
    Bärbel Höhn

    P 5 Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/
    CSU und FDP

    Für die konsequente Begleitung der Ener-
    giewende durch steuerliche Maßnahmen zur
    Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäude-
    bereich

    – Drucksache 17/7022 –

    Dabei soll von der Frist für den Beginn der Beratun-
    en, soweit erforderlich, abgewichen werden.

    Außerdem ist vorgesehen, den Tagesordnungspunkt 33
    on morgen Nachmittag auf heute vorzuziehen. Er soll
    päter nach den Ohne-Debatten-Punkten aufgerufen
    erden.

    ext
    Ich mache auf zwei nachträgliche Ausschussüberwei-
    sungen im Anhang zur Zusatzpunktliste aufmerksam:

    Der am 8. September 2011 überwiesene nachfolgende
    Gesetzentwurf soll zusätzlich dem Haushaltsausschuss

    (8. Ausschuss) und dem Ausschuss für Arbeit und Sozia-

    les (11. Ausschuss) zur Mitberatung überwiesen wer-
    den:

    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
    rung des Beherbergungsstatistikgesetzes und
    des Handelsstatistikgesetzes

    ache 17/6851 –
    ngsvorschlag:
    für Wirtschaft und Technologie (f)

    huss
    on Treib-
    der Han-

    – Drucks
    Überweisu
    Ausschuss
    Innenaussc





    Präsident Dr. Norbert Lammert


    (A) )


    )(B)

    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Tourismus
    Haushaltsausschuss

    Der am 8. September 2011 überwiesene nachfolgende

    (4. Ausschuss)


    Beratung des Antrags der Abgeordneten Krista
    Sager, Memet Kilic, Ekin Deligöz, weiterer Ab-
    geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN

    Anerkennung ausländischer Abschlüsse tat-
    sächlich voranbringen

    – Drucksache 17/6919 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Innenausschuss
    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Gesundheit

    Sind Sie mit diesen Vereinbarungen einverstanden? –
    Das ist offensichtlich der Fall. Dann ist das so beschlos-
    sen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 25 auf:

    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
    rung des Bundesverfassungsschutzgesetzes

    – Drucksache 17/6925 –
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Rechtsausschuss

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache eineinviertel Stunden vorgesehen. –
    Auch hierzu höre ich keinen Widerspruch. Dann können
    wir so verfahren.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
    Bundesinnenmister Dr. Hans-Peter Friedrich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des In-
    nern:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Ich möchte Ihnen, lieber Herr Wiefelspütz, nicht
    nur zu Ihrem Geburtstag, sondern zu der erhalten geblie-
    benen jugendlichen Dynamik ganz herzlich gratulieren.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Keine Beleidigungen, ja?)


    Wir haben vor gerade einmal elf Tagen der schreckli-
    chen Ereignisse in den Vereinigten Staaten am 11. Sep-
    tember 2001 gedacht. Was uns damals, glaube ich, alle
    gemeinsam gleichermaßen erschreckt und beunruhigt
    hat, war die Erkenntnis, dass diese Anschläge unter an-
    derem auch von Menschen vorbereitet wurden, die, je-
    denfalls zeitweise, in Deutschland gelebt haben.

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    (C (D Der deutsche Gesetzgeber hat damals gehandelt. Er at dafür gesorgt, dass die Nachrichtendienste neue Intrumente (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Rot-grüne Gesetze, Herr Minister!)


    nd neue Möglichkeiten an die Hand bekommen. Man
    at damals Neuland betreten. Ich glaube, dass es, wo im-
    er man Neuland betritt, richtig ist, zu sagen: Wir

    chauen uns erst einmal an, wie die Entwicklung weiter-
    eht, sowohl was die terroristische Bedrohung als auch
    as die Erfahrungen mit den Gesetzen angeht. Man hat
    iese Gesetze befristet, zunächst bis 2007. Damals
    urde ihre Geltungsdauer um weitere fünf Jahre verlän-
    ert. Nun stellt sich die Frage: Was passiert künftig mit
    iesen Gesetzen, deren Geltungsdauer 2012 einer weite-
    n Verlängerung bedarf?

    Ich denke, dass die Gesetze sich in den letzten zehn
    ahren bewährt haben. Sie haben dazu beigetragen, dass
    inige terroristische Anschläge im Vorfeld aufgeklärt
    nd verhindert werden konnten. Ich erinnere nur an die
    üsseldorfer Zelle, die in diesem Jahr dingfest gemacht
    urde. Ich erinnere an die Sauerland-Gruppe, von der
    as OLG Düsseldorf gesagt hat: Sie hatten vor, etwas
    hnliches wie den 11. September ins Werk zu setzen. –
    h denke, die Gesetze haben sich auch aus dem Grund

    ewährt, weil unsere Behörden sehr sorgfältig und sehr
    striktiv mit diesen Befugnissen umgegangen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    ir liegen zwar noch nicht die Zahlen für 2010 vor; ich
    ann Ihnen aber die Zahlen für 2009 vortragen. Im Be-
    ich der Flugdaten gab es gerade vier Anfragen. Bei
    nternehmen der Finanzbranche hat der Bundesverfas-

    ungsschutz 14-mal in einem ganzen Jahr angefragt, bei
    en Telekommunikationsdienstleistern 62-mal.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Zahlen werden nach oben gehen!)


    ei 82 Millionen Menschen kann man, glaube ich, sa-
    en, dass die Behörden sehr sorgfältig und sehr zurück-
    altend mit diesen Befugnissen umgegangen sind.

    Die zweite Frage, die sich stellt, lautet: Sind diese Ge-
    etze noch notwendig? Ja, meine Damen und Herren, die
    edrohungslage hat sich seit 2001 verändert, und zwar
    ahin gehend, dass wir nicht mehr nur Rückzugsraum
    r Terroristen sind, wie es damals der Fall war, sondern
    zwischen in Europa auch Ziel terroristischer An-

    chläge sind. Deswegen ist es auch unter diesem Ge-
    ichtspunkt mehr als notwendig, die Geltungsdauer die-
    er Gesetze zu verlängern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es hat sich allerdings auch die Struktur der Bedro-
    ung verändert. Wir haben es heute mit dezentralen
    trukturen und Netzwerken zu tun, auf die es manchmal
    ur vage Hinweise gibt. Unsere Behörden müssen, auch

    Rahmen der internationalen Kooperation, oft sozusa-
    en ein Mosaik zusammensetzen, um Anschläge zu ver-
    indern. Deswegen ist es heute umso notwendiger, dass





    Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich


    (A) )


    )(B)

    wir ihnen die Möglichkeit geben, einzelnen Hinweisen
    mit diesem Instrumentarium nachzugehen.

    Wir haben die Gesetze optimiert. Ich will zwei Bei-
    spiele nennen, die sehr wichtig sind. Erstes Beispiel:
    Bisher mussten die Behörden jede einzelne Fluggesell-
    schaft abfragen, wenn sie Auskunft über Flugdaten von
    Passagieren haben wollten. Das war wichtig insbeson-
    dere bei der Überwachung internationaler Flugbewegun-
    gen von islamistischen Terrorverdächtigen. Wir haben
    jetzt die Möglichkeit vorgesehen, konzentriert auf die
    zentralen Buchungssysteme zuzugreifen. Bei den Flug-
    gesellschaften muss also nicht mehr flächendeckend an-
    gefragt werden.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb werden wir viel mehr Anfragen bekommen!)


    Zweites Beispiel: Wir haben auch im Bereich der Fi-
    nanzbranche optimiert. Bei den Kreditinstituten muss
    nicht mehr in der Breite, flächendeckend, angefragt wer-
    den, sondern man kann jetzt auf die Stammdaten in den
    zentralen Buchungsstellen zugreifen. Das ist, lieber Herr
    Kollege von den Grünen, eine wichtige Verbesserung,
    die außerordentlich datenschonend ist. Man muss nicht
    mehr flächendeckend anfragen, sondern kann ganz ge-
    zielt eine Stammdatenabfrage vornehmen.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum hat es dann so lange gedauert mit der FDP, bis Sie dieses Ergebnis hatten? Sie haben ja monatelang verhandelt!)


    Deswegen hoffe ich, dass Sie dieser Neuerung, die not-
    wendig und sinnvoll ist, zustimmen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben gleichzeitig Vorschriften, die weniger not-
    wendig waren bzw. nicht angewendet wurden, weil sie
    nicht praktikabel waren, abgeschafft; auch das gehört
    dazu. Wir haben den rechtsstaatlichen Schutz in allen
    Gesetzen verbessert, indem wir erstens die Kontrollmög-
    lichkeiten der G-10-Kommission gestärkt und zweitens
    die Eingriffsschwelle bei Verdacht erhöht haben. Das be-
    deutet insgesamt eine Stärkung des rechtsstaatlichen
    Schutzes der Betroffenen. Ich denke, dass das eine rich-
    tige Maßnahme ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ziel ist es, den Terroristen immer einen Schritt voraus
    zu sein. Die Antiterrorgesetze sind ein Beitrag, dieses
    Ziel zu erreichen. Wir sind damit in der Lage, mit den
    Diensten befreundeter Länder in vertrauensvoller Ko-
    operation den Terrorismus auf internationaler Ebene zu
    bekämpfen. Das ist unser Ziel. Ich denke, dass wir insge-
    samt mit diesen Gesetzen auf einem guten Weg sind. Ich
    bitte Sie, dies bei den parlamentarischen Beratungen in
    den nächsten Wochen zu berücksichtigen und die Gel-
    tungsdauer dieser Gesetze zügig zu verlängern.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




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    (C (D Das Wort hat nun die Kollegin Christine Lambrecht r die SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Herr inister Friedrich, wenn die Angelegenheit nicht so rnst wäre, könnte man über die Rede, die Sie hier zu iesem ernsten Thema gehalten haben, wirklich ins Lahen geraten. Ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie die Hinterründe genannt haben, warum wir im Jahr 2002 diese esetze auf den Weg gebracht haben. Es war Rot-Grün, as damals die Verantwortung aufgrund der Eindrücke er Terrorangriffe angenommen und gesagt hat: Wir üssen handeln. (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Lambrecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Was?)


    Das war kein einfacher Schritt. Aber wir haben da-
    als diese Verantwortung angenommen. Das kann ich

    ei Ihnen in dieser Frage nicht feststellen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. HansPeter Uhl [CDU/CSU]: Bitte?)


    Man hat es heute wieder sehr schön erkennen können.
    h weiß nicht, für wen Sie wirklich sprechen. Die CDU/
    SU klatscht lautstark, die FDP schaut verschämt nach
    nten.


    (Zurufe von der FDP)


    Nein, Sie haben nicht geklatscht.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Nur nach Aufforderung!)


    err Brüderle war der einsame Rufer in der Wüste. An-
    onsten habe ich keine Übereinstimmung gesehen.


    (Beatrix Philipp [CDU/CSU]: Sie haben nicht zugehört!)


    Das wundert einen nicht, wenn man sieht, was Sie in
    en letzten Monaten und Jahren dazu vorgelegt haben.
    eit 2007 wissen Sie, dass im Januar 2012 die Geltungs-
    auer dieser Gesetze auslaufen wird und dass sie entwe-
    er verlängert werden muss oder die Gesetze in irgendei-
    er Weise verändert werden müssen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Genau das haben wir gemacht!)


    Was passiert? Seit 2009 tragen Sie Verantwortung,
    nd seit dieser Zeit streiten und zanken Sie sich wie die
    esselflicker.


    (Michael Frieser [CDU/CSU]: Kommen Sie auch noch zum Inhalt?)






    Christine Lambrecht


    (A) )


    )(B)

    Aber es geschieht kaum etwas. Wenn Sie, Herr
    Friedrich, sagen, wir sollen die parlamentarischen Bera-
    tungen zügig vorantreiben, dann frage ich: Warum
    denn? – Sie hatten zwei Jahre Zeit. Jetzt legen Sie einen
    Gesetzentwurf vor, der angeblich eilig ist. Noch nicht
    einmal der Bundesrat konnte dazu Stellung nehmen.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Kommt noch!)


    Warum ist er denn eilig geworden? Weil Sie es verpennt
    haben. Das ist die Realität.


    (Beifall bei der SPD)


    Lassen Sie mich zu einigen Punkten kommen, die Sie
    uns vorgelegt haben. Bei Ihrer Pressekonferenz hat man
    gedacht, Sie feierten einen Jahreswechsel. Lassen Sie
    uns einmal schauen, um was es dabei ging. Frau
    Leutheusser-Schnarrenberger war ganz verzückt da-
    rüber, dass in Zukunft die Befugnis, Auskünfte über
    Postfächer einzuholen, beseitigt wird – die Befugnis zu
    Auskünften über Postfächer! Wer glaubt denn allen
    Ernstes, dass diese Befugnis in der Praxis überhaupt
    noch eine Rolle gespielt hat?


    (Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Warum haben Sie das denn eingeführt? Das stammt doch von Ihnen!)


    Die Innenminister haben schon längst darauf hingewie-
    sen, dass man diese Befugnis nicht mehr braucht. Daher
    empfinde ich es als mageres Ergebnis, ausgerechnet
    diese Beseitigung zu feiern.

    Viel interessanter ist die deutliche und klare Auswei-
    tung. Sie haben es angesprochen. In Zukunft sollen Flug-
    daten von zentralen Buchungssystemen abgerufen und
    Kontostammdaten zentral abgefragt werden. Mich erin-
    nern diese Erweiterungen sehr an das SWIFT-Abkom-
    men. Deswegen werden wir in der parlamentarischen
    Beratung zu diesen Fragen sehr genau Stellung nehmen.
    Ich bin gespannt, wie insbesondere die Kolleginnen und
    Kollegen der FDP sich in dieser Frage verhalten.

    Einen Punkt haben Sie nicht angesprochen; ihn finde
    ich besonders peinlich: Sie wollen in Zukunft eine Re-
    gierungskommission bilden, die sich weiterhin mit die-
    sen Gesetzen beschäftigt. Was ist denn eine Regierungs-
    kommission? „Wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann
    bilde ich einen Arbeitskreis“, oder was? Der Innenminis-
    ter und die Justizministerin sind für diese Gesetze zu-
    ständig.


    (Michael Frieser [CDU/CSU]: Das nennt man parlamentarische Kontrolle!)


    Sie hatten Zeit, um darüber zu verhandeln. Sie sind
    nicht weitergekommen, und jetzt verlagern Sie es auf
    eine irgendwie besetzte Regierungskommission. Über-
    nehmen Sie Verantwortung! Handeln Sie so wie damals
    Rot-Grün unter dem Eindruck vom 11. September!


    (Beifall bei der SPD – Rainer Brüderle [FDP]: Das wäre schlimm!)


    Da das, was wir hier sehen, nicht ein Einzelfall eines
    Trauerspiels ist, lassen Sie mich noch auf einen weiteren
    Punkt zu sprechen kommen, der in diesem Zusammen-

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    (C (D ang steht – ich vermute, wir werden da genau so weiterin vertröstet werden –: Das ist die Frage, wie es mit der orratsdatenspeicherung weitergeht. Das ist der zweite kt des schwarz-gelben Trauerspiels in der Innenpolitik. ie Regierung kann sich nicht einigen. Man kommt auf einen gemeinsamen Nenner. Mittlerweile hat Deutschnd ein Verfahren am Hals. Warum? Weil Sie nicht in er Lage sind, eine gemeinsame Position zu entwickeln. ls Konsequenz daraus können wir uns auf europäischer bene bei der Überarbeitung der betreffenden EU-Richtnie nicht einbringen. Das heißt, andere verhandeln über iese Richtlinie, und wir sind außen vor – wie peinlich –, eil unsere Regierung nicht in der Lage ist, eine geeinsame Position zu erarbeiten. Meine Damen und erren, deswegen an dieser Stelle ein Appell: Hören Sie uf mit diesem Herumgewurschtel! Machen Sie den eg frei! Vielen Dank. (Beifall bei der SPD – Michael Frieser [CDU/ CSU]: Und Inhalt? Keiner!)